Berlin.Table – Ausgabe 662

Die Union und der Kulturkampf + Unmut über den Kanzler + Neue Studie zum Bürgergeld

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Talk of the Town

Frauke Brosius-Gersdorf, Charlie Kirk und Julia Ruhs

Die Union, der Kulturkampf und der öffentlich-rechtliche Rundfunk

Es ist die Frage, die in der Union für Unruhe sorgt: Wie und vor allem wie sehr wollen die Schwesterparteien sich Kulturkampf-Themen widmen? Darüber gehen die Meinungen in den Reihen von CDU und CSU weit auseinander. Während die einen befürchten, die Debatten den Rechten oder Linken zu überlassen, wenn sie sie nicht selbst abdecken, mahnen die anderen, eine Regierungspartei müsse sich auf Inhalte konzentrieren. Gerade die waren in jüngster Vergangenheit aufgrund von Kulturkämpfen immer wieder in den Hintergrund gerückt. Verschiedene Fälle zeigen das deutlich. 

Etwa gab es da vor der Sommerpause die gescheiterte Verfassungsrichter-Wahl und die Causa Frauke Brosius-Gersdorf. Teile der Unions-Fraktion problematisierten die Aussagen der Juristin zu Schwangerschaftsabbrüchen. Es schien, als handele es sich bei der renommierten Jura-Professorin um eine Abtreibungsaktivistin. Fakten wurden durcheinandergebracht. Eigentlich hatte der Kanzler in der letzten Sitzungswoche eine glanzvolle Präsentation der Investitionsoffensive geplant. Am Ende überwog die Debatte um die Juristin Brosius-Gersdorf. Die Koalition schien nicht handlungsfähig. 

Nun wollte man es noch einmal versuchen. „Herbst der Reformen“ – so lautete der selbst erteilte Arbeitstitel für die kommenden Wochen. Nach dem Haushalt sollte sich Schwarz-Rot intensiv mit Reformvorschlägen für Rente, Bürgergeld, Gesundheit und Pflege befassen. Das Ziel: Jetzt nicht wieder ablenken lassen. 

Doch als Mitte September in den USA der rechtskonservative Aktivist Charlie Kirk erschossen wurde, nahmen Teile der CDU den Vorfall zum Anlass, eine Debatte über Meinungsfreiheit ins Rollen zu bringen. Teilweise rassistische, menschenverachtende und verschwörungsgläubige Aussagen von Kirk wurden nicht erwähnt. Generalsekretär Carsten Linnemann warnte vor dem Auseinanderreißen „unserer Gesellschaften“, die JU mahnte: „Meinungsfreiheit lässt sich nicht erschießen. Ruhe in Frieden, Charlie Kirk.“ Und schließlich befand die Abgeordnete Caroline Bosbach, Kirk sei ein „Kämpfer für westliche Werte“ gewesen – und löschte den Post wieder. 

Unterdessen wunderten sich andere in der Partei über die selektiven Solidaritätsbekundungen. Es habe sich schließlich auch niemand geäußert, als im Juni eine Demokratin und ihr Mann von einem als Polizist verkleideten Mann erschossen wurden. 

Vergangene Woche folgte erneut ein Kulturkampf: Nachdem der NDR sich von ihr getrennt hatte, wurde die Moderatorin Julia Ruhs für einige in der Union zur Heldin der freien Meinungsäußerung. Ruhs hatte dem NDR vorgeworfen, man habe sie von der Moderation der NDR-Folgen des Magazins „Klar“ abgezogen, weil sie für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk „zu rechts“ sei. Dieser Darstellung folgten in der Union viele. 

So hält Jens Spahn die Entscheidung des NDR für „sehr problematisch“. Markus Söder kritisierte, das sei „kein gutes Signal für die Meinungsfreiheit, Pluralität und Toleranz“. Und Carsten Linnemann sprach von einem „neuen Tiefpunkt in Sachen Debattenkultur in Deutschland“. Er brachte das Einfrieren der Rundfunkgebühren ins Spiel, „damit endlich Druck entsteht, damit Reformen passieren“.  

Nicht alle in der CDU teilen das. NRW-Staatskanzleichef und Medienminister Nathanael Liminski weist zwar darauf hin, dass es „für die breite und dauerhafte Akzeptanz eines pflichtfinanzierten Rundfunks“ Meinungsvielfalt und Binnenpluralität brauche. Gleichwohl mahnt der CDU-Politiker, dass für die Medienpolitik der CDU klarbleibe: „Die Programmaufsicht und die verfassungsmäßig gewährte auskömmliche Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind zwei Paar Schuhe und werden nicht vermengt.“ 

Andere werden hinter vorgehaltener Hand sogar noch deutlicher. Sie seien es leid, dass sich Teile der Partei immer gleich in den nächsten Kulturkampf stürzten, so heißt es etwa aus der Fraktion. Ein Mitglied des Bundesvorstands klagt zudem, er wünsche sich, dass die Union sich in diesem Herbst mit Inhalten statt Kulturkämpfen beschäftige. Denn klar sei auch, dass man damit am Ende den Falschen in die Karten spiele. 

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Unmut in der Fraktion: Kanzler bittet um Geschlossenheit und weniger Kritik an Klingbeil. Angesichts einer immer noch prekären Lage vieler Unternehmen und der schwindenden politischen Zustimmung hat Friedrich Merz in der Unions-Fraktionssitzung am Montagabend mehr Geschwindigkeit in der Regierungsarbeit versprochen. Nach Teilnehmerangaben bat der Kanzler um Verständnis und räumte ein, dass die Regierung und die Koalition schneller werden müssten. „Viele Dinge bleiben zu lange liegen“, sagte der Regierungschef. Das müsse sich dringend ändern, auch um den Unternehmen zu zeigen, „dass wir dran sind“. Gleichwohl soll der Kanzler die Abgeordneten in die Pflicht genommen und Geschlossenheit eingefordert haben. So bat Merz etwa darum, die SPD nicht mehr öffentlich zu kritisieren. SPD-Chef Lars Klingbeil sei hier “sehr empfindlich”, so Merz Teilnehmerangaben zufolge.  

Unterdessen staunten die Abgeordneten über einen Widerspruch zwischen dem Kanzler und seinem Verkehrsminister. Abgeordnete äußerten ihren Unmut über fehlende Milliarden im Etat von Verkehrsminister Patrick Schnieder für den Autobahnaus- und neubau. Mehrere Mitglieder der Fraktion wünschten sich vom Kanzler in der Aussprache mehr Unterstützung für den Verkehrsminister. „Ohne mehr Geld wird es nicht gehen”, sagte etwa der CSU-Abgeordnete Florian Oßner. Merz selber hingegen widersprach dem und erklärte nach Angaben von Teilnehmern, das Geld werde kommen. Hintergrund ist offenbar, dass mit der SPD noch nicht alle Details geklärt sind, wieviel Geld aus dem Sondervermögen für den Straßenbau bereitgestellt wird. Am Vormittag hatte Merz laut Bild Vertreter der vier führenden Wirtschaftsverbände im Kanzleramt empfangen. Dabei sei die Kritik der Wirtschaft an der aus ihrer Sicht fehlenden Unterstützung deutlich zum Ausdruck gekommen. Stefan Braun, Michael Bröcker

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News

Exklusive Ifo-Studie zum Bürgergeld: Einsparungen von bis zu 4,5 Milliarden Euro sind möglich. Mit Reformen bei den Transferentzugsraten, sowie der Integration von Wohngeld und Kinderzuschlag in das Bürgergeld ließen sich 4,5 Milliarden Euro pro Jahr im Bürgergeld sparen; das ergab eine Studie des Ifo-Instituts im Auftrag der IHK München, die am Dienstag vorgestellt wird und Table.Briefings exklusiv vorliegt.  

Die Münchner Forscher rund um den Leiter des Instituts für Makroökonomik, Andreas Peichl, haben sich ausschließlich auf die arbeitsfähigen Personen im Bürgergeld konzentriert und schlagen eine einheitliche Berechnungsgrundlage für die Sozialleistungen und unterschiedliche Transferentzugsraten für Singles und Paare (mit und ohne Kinder) vor. So entstehen für individuelle Gruppen „deutliche Mehrarbeitsanreize“, heißt es in der Studie. Je nach Ausgestaltung der Reform könnten 150.000 Bürgergeldempfänger in Vollzeitjobs vermittelt werden und entsprechend aus dem Bürgergeld herausfallen.  

Konkret sehen die Forscher folgende Verbesserungen vor:

  • Bei Haushalten ohne Kinder werden Einkommen bis zu einem Eckwert von 380 Euro vollständig angerechnet; oberhalb des Eckwerts beträgt die Entzugsrate 65 % für Alleinstehende und 80 % für Paare. 

  • Bei Haushalten mit Kindern gilt für Paare eine Entzugsrate von 65 % ab dem ersten Euro.

  • Alleinerziehende unterliegen bis 380 Euro einer Rate von 70 %, anschließend wirkt ein kindbezogener Einkommensbooster von 300 Euro je Kind (0 % Entzug), danach wieder 70 Prozent. 

Das Ergebnis laut der Forscher: „Diese Reform erhöht das Arbeitsangebot erheblich.“ Nur die Kombination der unterschiedlichen Entzugsraten erlaube es, das Arbeitsangebot gezielt zu erhöhen und zugleich fiskalische Einsparungen unter Berücksichtigung verteilungspolitischer Ziele zu realisieren, heißt es in der Studie. Eine „One-size-fits-all“-Lösung gebe es im System nicht. „Die hervorgehobene Reformvariante senkt die Zahl der anspruchsberechtigten Haushalte; die Zahl der Haushalte mit tatsächlichem Leistungsbezug bleibt hingegen weitgehend konstant.“ Michael Bröcker 

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Karlsruher OB: „Es ist eine gesamtstaatliche Krise“. Der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) warnt im Interview mit Table.Briefings vor einer desolaten Entwicklung der kommunalen Finanzen. „Innerhalb weniger Jahre haben sich die Parameter so verändert, dass die Lage einfach dramatisch ist“, sagte er. Die Stadt Karlsruhe sei trotz rekordhoher Gewerbesteuereinnahmen tief in die roten Zahlen gerutscht und stehe damit in Baden-Württemberg nicht allein da. Selbst die Erfüllung der Pflichtaufgaben werde zunehmend schwieriger. Mentrup mahnt: „Deshalb ist es eine gesamtstaatliche, nicht nur eine kommunale Krise.“ Der Staat befinde sich in einer Akzeptanzkrise – „es wird nur auf Landes- und Bundesebene noch nicht so richtig wahrgenommen“. 

Vor allem der Öffentliche Nahverkehr und die Gesundheitsversorgung haben sich in Karlsruhe zu Kostentreibern entwickelt. Nun werden Leistungen, etwa im Nahverkehr, eingeschränkt werden. Zugleich beobachtet Mentrup bei den Bürgern eine ausgewachsene Versorgungsmentalität: „Vielleicht haben wir uns zu lange daran gewöhnt, dass es für alles eine staatliche Unterstützung gibt.“ Die Wahrnehmung des OB: „Manchmal ist in Teilen das Anspruchsdenken doch sehr ausgeprägt.“ Warum aus Mentrups Sicht auch der milliardenschwere Investitionsbooster des Bundes den Kommunen nur bedingt helfen wird, lesen Sie im Berlin-Table-Interview und hören Sie ab 5 Uhr hier. Horand Knaup 

Table.Today mit Michael Bröcker und Helene Bubrowski. "Stehen die Kommunen vor der Pleite?"

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Richterwahl: Die Linke hebt Fraktionsdisziplin auf. Die Union habe keine parlamentarischen Mehrheiten organisiert und das Verfassungsgericht damit „zum Spielball ihrer Eitelkeiten“ gemacht. Die Abgeordneten sollen jeweils für sich entscheiden, ob sie den Vorschlägen zustimmen. Bei der für Donnerstag geplanten Wahl benötigen Union und SPD 92 Stimmen anderer Parteien, um auf die 420 Stimmen einer Zweidrittelmehrheit zu kommen. Die Grünen (85 Sitze) wollen geschlossen abstimmen. Dann bräuchte es nur 7 der 64 Stimmen der Linken – vorausgesetzt es gibt keine Abweichler in den eigenen Reihen. Leonard Schulz, Sven Siebert 

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Digitalisierung: Wie das Wohngeld zum Modernisierungsmodell werden könnte. Die Sozialstaatskommission soll bis Ende 2025 Vorschläge für einen bürgerfreundlicheren Sozialstaat vorlegen. Ein Schlüsselthema ist dabei das Wohngeld: Viele Berechtigte beantragen es nicht, Verfahren dauern teils acht Monate, Behörden sind überlastet. Ein Experte des Thinktanks Agora Digitale Transformation schlägt daher vor, Wohngeld digital neu zu organisieren – mit einem zentralen Antragsportal, automatisierter Datenverarbeitung und der Nutzung vorhandener Verwaltungsinformationen. Die notwendigen Puzzleteile lägen bereits auf dem Tisch. Wie das Wohngeld zum Modell für die Modernisierung anderer Sozialleistungen werden kann, lesen Sie im Standpunkt von Florian Theißing. Leonard Schulz 

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Wirtschaft: Schwedische Finanzministerin setzt Hoffnung in Klingbeil. Bei der Vorstellung ihres Haushalts am Montag hat sich Elisabeth Svantesson besorgt über die Situation der deutschen Wirtschaft gezeigt. Sie befinde sich „in einer sehr schwierigen Lage“ und Lars Klingbeil sei der dritte Finanzminister seit ihrem Amtsantritt, der dagegen ankämpfe. Die Politikerin zeigte ein Schaubild (siehe Grafik) zur Entwicklung von BIP und Verschuldung in beiden Ländern und betonte, viele schwedische Unternehmen seien in hohem Maße von guten Beziehungen zu denen in Deutschland abhängig. Daher hoffe sie, dass sich das Land „in die richtige Richtung“ entwickle.  

Die Bundesrepublik ist der größte Handelspartner Schwedens. Die Moderaten, zu denen Svantesson gehört, stellen seit 2022 den Ministerpräsidenten und regieren mit den Liberalen und den Christdemokraten. Die Parteien sind abhängig von den rechtspopulistischen Schwedendemokraten, die mitverantwortlich für den harten Migrationskurs der Regierung sind. Welchen von Union und SPD in der Asylpolitik kürzlich beschlossenen Schritt sie gerne übernehmen würden, lesen Sie in der Analyse des Berlin.Table. Okan Bellikli

Deutschland schwächelt, Schweden erholt sich schneller

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BMWE-Papier: Auffällige Ähnlichkeit zu Forderungen von RWE und Eon. Der Zehn-Punkte-Plan, den Wirtschaftsministerin Katherina Reiche in der vergangenen Woche zusammen mit dem Monitoring-Bericht zur Energiewende vorgestellt hat, weist sowohl sprachlich als auch inhaltlich erstaunliche Ähnlichkeiten mit einem Forderungspapier auf, das die Energiekonzerne Eon und RWE im Frühjahr veröffentlicht hatten. So schreiben Eon und RWE, „dass weit über 15.000 Rechtsnormen die Verwirklichung des energiepolitischen Zieldreiecks – sicher, bezahlbar und klimaneutral – belasten und in Frage stellen“. Fast die gleiche Formulierung ist im Zehn-Punkte-Papier des Ministeriums zu lesen. 

Viele Forderungen in den beiden Papieren sind komplett identisch; gleichzeitig stehen einige im klaren Widerspruch zu Aussagen des Monitoring-Berichts selbst, der Anlass für den Zehn-Punkte-Plan war. Beispielsweise sprechen sich sowohl Reiche als auch die Stromkonzerne dafür aus, dass Smart Meter künftig nur von den Verteilnetzbetreibern eingebaut werden sollen, während der Monitoring-Bericht den derzeit bestehenden Wettbewerb mit anderen Anbietern begrüßt. Auch bei der Rücknahme der Ziele zur heimischen Wasserstoffproduktion sowie zu weniger strengen Vorgaben für grünen Wasserstoff übernimmt das BMWE die Forderungen der Konzerne. Das Ministerium erklärt zu den Ähnlichkeiten, zur Energiepolitik lägen „Stellungnahmen von vielen Stakeholdern vor, die die Ministerin und ihr Haus zur Kenntnis nehmen und wägen“. Mehr Details lesen Sie im Climate.Table. Malte Kreutzfeldt 

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Forschungsfinanzierung: Warum Bund und Länder über die Erhöhung der Programmpauschale streiten.  Ein für die Forschungscommunity wichtiges Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag stockt: die Erhöhung der DFG-Programmpauschale. Dabei handelt es sich um einen pauschalen Betrag, den jedes von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte Forschungsprojekt zusätzlich zu den Projektmitteln erhält. Zurzeit beträgt die Pauschale 22 Prozent, Schwarz-Rot hat sich die Erhöhung auf 30 Prozent vorgenommen. Die Hälfte der Anhebung soll die DFG tragen, die andere Hälfte Bund und Länder zu gleichen Teilen. Insgesamt geht es um Mehrkosten von 200 Millionen Euro. Für die Länder ist das nicht nur absolut betrachtet mehr Geld, auch ihr relativer Anteil soll steigen. Über diese Veränderung wird offenbar hinter den Kulissen noch gerungen. Warum die Zeit zur Einigung drängt, lesen Sie im Research.Table. Markus Weisskopf 

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DIHK: Außenhandelschef fordert Blick auf neue Märke auch in Afrika. Angesichts der Veränderungen im Welthandel hat DIHK-Außenhandelschef Volker Treier gefordert, neue Märkte in Afrika in den Blick zu nehmen. „Die Erfahrungen aus Asien, insbesondere Ost- und Südostasien, zeigen, welches Potenzial entstehen kann, wenn sich Dynamik entfaltet“, sagte Treier im Gespräch mit Table.Briefings. Eine vergleichbare Aufbruchstimmung sei inzwischen auch bei vielen deutschen Unternehmen mit Blick auf Afrika spürbar. Als Exportnation müsse sich Deutschland mit dem konfrontativen Kurs der US-Handelspolitik arrangieren. „Die Schockwellen sind noch nicht ausgestanden“, so Treier weiter. Wie er zudem die neuen Ansätze der Bundesregierung bei der Rohstoffsicherung bewertet, lesen Sie im Interview im Africa.Table. David Renke 

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Table.Documents

Bericht des BRH über den Haushaltsplan des BMV 

Plan des BMV zu Reformen bei der DB 

Brief von Armand Zorn und Isabel Cademartori zum Deutschlandticket 

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Heads

Dr. Oliver Fromm

Oliver Fromm ist neuer Vorsitzender des Arbeitskreises Entbürokratisierung des Vereins der Universitätskanzler. Der Volkswirtschaftler und Kanzler der Universität Kassel möchte vor dem Hintergrund rückläufiger Budgets „verschlanken, vereinheitlichen oder schlicht weglassen, soweit dies sinnvoll ist“. Die Ressourcen, die für die Bürokratie aufgewendet würden, fehlten bei Forschung und Lehre, sagt Fromm. Wo er das Hauptproblem sieht, lesen Sie im Research.Table. Markus Weisskopf 

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Best of Table

Africa.Table: Ethiopian Airlines kündigt Spatenstich für neuen Flughafen an. Afrikas größte Fluggesellschaft will im Dezember mit dem Bau eines der größten Flughäfen weltweit beginnen. Er soll nahe Addis Abeba 110 Millionen Passagiere pro Jahr abfertigen. Welche Rolle die Afrikanische Entwicklungsbank dabei spielt, lesen Sie hier.

Africa.Table: Mehr deutsches Engagement bei Sudan-Friedensvermittlung gefordert. Im Sudan ist weiterhin kein Ende des Krieges in Sicht. Angesichts der geopolitischen Relevanz des Landes – unter anderem beim Thema Migration – müsse die Bundesregierung eine stärkere Rolle bei den Vermittlungen übernehmen, fordern Ulf Terlinden und Ahmed Kodouda. Den gesamten Standpunkt lesen Sie hier.  

China.Table: Weltmacht im Zahlungsverzug. Bei der anstehenden UN-Generaldebatte will sich China als Verfechter des Multilateralismus präsentieren. Doch die jährlichen UN-Beiträge zahlt das Land zunehmend verzögert. Weshalb sich nicht nur finanziell eine Lücke zwischen Rhetorik und Realität in Chinas internationalem Engagement auftut, lesen Sie hier

Asia.Table: Aseans Appetit auf Europa. Vom Freihandelsabkommen der EU mit Indonesien geht Signalwirkung aus, sagt der Ökonom Max Zenglein. Auch in Südostasien würden Diskussionen um wirtschaftliche Abhängigkeiten von China geführt. Wie die Volkswirtschaften in der Region auf die Verschiebungen im Welthandel blicken, lesen Sie hier

Climate.Table: Klimapolitik in Zeiten des Rollbacks. Auf der New York Climate Week am Rande der UN-Generalversammlung gibt es Investitionsankündigungen für erneuerbare Energien. Wie UN-Klimachef Simon Stiell eine neue Initiative zur Dekarbonisierung der Industrie unterstützt und warum er für mehr KI im Klimaschutz wirbt, lesen Sie hier. 

Research.Table: Deutsche Forschung wegen US-Kürzungen unter Druck. Weil die Trump-Regierung internationale Fördermaßnahmen eingestellt hat, geraten auch Projekte in Deutschland in finanzielle Schwierigkeiten. Warum es vor allem Universitätskliniken trifft und wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft reagiert, lesen Sie hier

Research.Table: US-Colleges zeigen sich besorgt über nachlassende Wertschätzung für höhere Bildung. Eine Umfrage zeigt: College-Präsidenten in den USA beunruhigt besonders die Tatsache, dass nur noch rund ein Drittel der US-Bürger einen Collegeabschluss für sehr wichtig hält. Wie sich Anhänger von Republikanern und Demokraten in dieser Hinsicht unterscheiden, lesen Sie hier.   

Agrifood.Table: Agrarminister beraten sich. Landwirtschaftsminister Alois Rainer zeigt sich engagiert beim Umsetzen des Koalitionsvertrags. Bei der geplanten Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht konnte er einen Fortschritt vermelden. Warum andere Herausforderungen kniffliger sind, lesen Sie hier. 

Agrifood.Table: Kaffeeklatsch hilft beim Klimaschutz. Freiwillige Programme zum Klimaschutz in der Tierhaltung funktionieren laut einer neuen Studie besser, wenn sich Landwirte mit Kollegen über ihre Erfahrungen austauschen können. Was die Politik daraus lernen kann, lesen Sie hier.  

Agrifood.Table: Minister zwischen Baum und Borke. Während Landwirte und Länder mehr statt weniger Mittel für die Europäische Agrarpolitik fordern, drängt die Bundesregierung beim künftigen EU-Haushalt auf Kürzungen. Wie Bundeslandwirtschaftsminister Rainer mit dieser Zwickmühle umgeht, lesen Sie hier.  

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Time.Table

Bundestag: Fortsetzung der Haushaltswoche mit Einbringung des Bundeshaushalts 2026 durch Finanzminister Lars Klingbeil. Im Anschluss Debatten zu Einzeletats. Berlin, ab 10 Uhr 

Außenpolitik I: Beginn der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York. Themen u. a. Gaza-Krieg und Rückkehr von Donald Trump. Für Deutschland spricht Johann Wadephul. New York, ganztägig 

Außenpolitik II: Nato-Staaten beraten über Verletzung des estnischen Luftraums durch russische MiG-31-Kampfjets. Sitzung im Nato-Hauptquartier. Brüssel, 10 Uhr 

Außenpolitik III: Boris Pistorius empfängt seinen schwedischen Amtskollegen Pål Jonson. Begrüßung mit militärischen Ehren und Kranzniederlegung am Ehrenmal der Bundeswehr, anschließend gemeinsames Pressestatement. Berlin, 17:35 Uhr 

Verteidigung: Innensenator Andy Grote und Kommandeur des Landeskommandos Hamburg. Kurt Leonards informieren über Bundeswehr-Übung „Red Storm Bravo“. Hamburg, 12:30 Uhr 

Wirtschaft: Aufsichtsratssitzung der Deutschen Bahn. Zuständig u. a. für Bestellung des neuen Spitzenpersonals. Die EVG will gegen designierte Konzernchefin Evelyn Palla stimmen. Berlin, 10 Uhr 

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Must-Reads

Spiegel: Justizminister für Catcalling-Verbot. Aus einer Spiegel-Umfrage geht hervor, dass die Mehrheit der Justizminister offen für ein Verbot von Catcalling ist. Sieben Bundesländer – darunter Hamburg, Niedersachsen und NRW – sprechen sich klar dafür aus. Sechs weitere warten auf konkrete Vorschläge. Kritiker wie Bayern sehen Schwierigkeiten, eine eindeutige Grenze zwischen unzulässigen Belästigungen und noch zulässigen Äußerungen zu ziehen. („Länder-Justizminister sind offen für ein Catcalling-Verbot“

Tagesspiegel: Einfluss der Eltern auf Gehalt der Kinder wächst weiter. Laut einer OECD-Studie hängt das Einkommen im Erwachsenenalter noch immer stark vom Bildungsgrad und Beruf der Eltern ab. In Deutschland liegt dieser Einfluss mit 24 Prozent zwar unter dem Durchschnitt der untersuchten Länder, ist aber in den vergangenen Jahren gestiegen. Besonders hoch ist die Chancenungleichheit in Portugal, Bulgarien und den USA. („Bildung und Beruf der Eltern haben großen Einfluss auf späteres Gehalt der Kinder“

Tagesspiegel: Südekum fordert Reform der Erbschaftssteuer. Laut Klingbeils Chefberater Jens Südekum zahlen heute nicht die wirklich Reichen auf Erbschaften, sondern die obere Mittelschicht. Freibeträge und Ausnahmen seien zu groß, Vermögen werde leistungslos vererbt, während Arbeit hoch belastet werde. Er plädiert außerdem für eine höhere Belastung von Spitzenverdienern und eine stärkere Erwerbstätigkeit von Frauen und Älteren sowie mehr ausländische Fachkräfte, um Sozialsysteme langfristig zu stabilisieren. („‚Ich will jetzt nicht wie Donald Trump klingen, aber ...'“) 

FAZ: Klement sorgt für Behörden-Wandel in Berlin. In Berlin sind Termine beim Bürgeramt jetzt wieder problemlos verfügbar. Maßgeblich verantwortlich dafür sei Staatssekretärin Martina Klement, die Digitalisierung und organisatorische Reformen vorangetrieben hat. Neben mehr Online-Services und zusätzlichen Stellen sorgen neue Strukturen für Entlastung. Mit der beschlossenen Verwaltungsreform stehe Klement nun jedoch vor ihrer größten Bewährungsprobe. („Die Frau, die Berlin flott macht“

Nicht überlesen! 

Bild: Linnemann und Bas fordern Strafen gegen Sozialbetrug. Carsten Linnemann fordert angesichts des gestiegenen Anteils ausländischer Bürgergeldempfänger eine Verschärfung der EU-Regeln. Ziel sei es, den Bürgergeld-Bezug stärker an eine Vollzeittätigkeit zu koppeln und Missbrauch durch kriminelle Strukturen zu verhindern. Arbeitsministerin Bas kündigte konkrete Vorschläge für den Herbst an und plant ein Kompetenzzentrum zur Bekämpfung von Sozialbetrug. („Plan gegen Sozialbetrug! Linnemann will Arbeitsregeln kippen“) 

Politico: Stockholm als Vorbild für autofreie Innenstädte. Aitor Hernández-Morales schreibt vom schwedischen Erfolgskonzept, bestimmte Straßen in der Hauptstadt temporär autofrei zu machen. Das Experiment ist Teil von mehreren Schritten der rot-rot-grünen Stadtregierung in Richtung einer umweltfreundlicheren Verkehrspolitik. Dazu gehört eine Erhöhung der Parkgebühren auf rund 140 Euro pro Monat. Seit 2015 ist der Fahrradverkehr um rund 35 Prozent gewachsen, der Autoverkehr um knapp 12 Prozent gesunken. („Stockholm’s plan to get cars out of the city“

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Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

Heute Abend in den Talkshows

Hart aber Fair, 21 Uhr, Norbert Röttgen, Jan van Aken, Nicole Schilling, Özge İnan, Carlo Masala, Annabell Günther, Helena Clear

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Interviews von morgen

Deutschlandfunk 

6:50 Uhr: Salah Abdel Shafi, palästinensische Vertretung in Österreich: Anerkennung Palästinas 

7:15 Uhr: Siemtje Möller, SPD-Fraktionsvize: Debatte um Palästina-Anerkennung 

8:10 Uhr: Peter Wittig, ehemaliger UN-Botschafter in New York: Lage der UN 

 

ARD  

7:15 Uhr: Patrick Schnieder, Bundesverkehrsminister (CDU): Neue Bahnstrategie 

8:15 Uhr: Mathias Middelberg, stellv. Vorsitzender Unionsfraktion: Haushaltsentwurf 2026 im Bundestag 

8:40 Uhr: Wolfgang Ischinger, ehem. Vorsitzender Münchener Sicherheitskonferenz: Reaktionen auf Anerkennung Palästinas als Staat 

 

rbb24–Inforadio 

6:45 Uhr: Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Verteidigungspolitikerin im EU-Parlament: Treffen des NATO-Rats zu mutmaßlicher russischer Provokation 

9:05 Uhr: Mario Reiß, Vorsitzender der GdL: EVG will im Aufsichtsrat gegen neue Bahnchefin stimmen 

 

phoenix 

9:00 Uhr: Wolfgang Ischinger, ehem. Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz

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Geburtstage von morgen

Karolina Gernbauer, Amtschefin der Bayerischen Staatskanzlei, 63 

Wolfgang Schmidt, ehm. Chef des Bundeskanzleramtes, 55 

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Nachttisch

Daron Acemoglu / James A. Robinson: Warum Nationen scheitern

Unser Tipp führt Sie heute in die Tiefen der politischen und wirtschaftlichen Ordnungen. In ihrem Buch „Warum Nationen scheitern“ erklären die Nobelpreis-Gewinner Daron Acemoğlu und James A. Robinson, warum manche Länder Wohlstand schaffen und andere in Armut verharren. Mit Beispielen aus der Weltgeschichte – vom Römischen Reich bis zu den USA – zeigen sie, wie entscheidend die politischen und wirtschaftlichen Institutionen sind. Inklusive Systeme fördern Innovation, Teilhabe und Wachstum, während extraktive Strukturen Macht und Reichtum in den Händen weniger konzentrieren. Mit analytischem Blick, historischem Tiefgang und teils deutlicher Kritik legen sie die Ursachen für Erfolg und Scheitern offen. Vincent Vogel 

Daron Acemoğlu/James A. Robinson: Warum Nationen scheitern | S. Fischer Verlag 

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Das war’s für heute. Good Night and Good Luck!

Heute haben Okan Bellikli, Stefan Braun, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Caspar Dohmen, Anna Ehlebracht, Daniel Friesen, Viktor Funk, Nicolas Heronymus, Lisa-Martina Klein, Malte Kreutzfeldt, Vincent Mikoteit, Leonard Schulz, Sven Siebert, Sara Sievert und Vincent Vogel mitgewirkt. 

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