
Europawahl: AfD auf Sonderweg
Vor der Europawahl: Während sich Rechtsausleger wie Marine Le Pen und Geert Wilders zumindest rhetorisch mäßigen, vertritt die AfD Extrempositionen.
Von Till Hoppe
Vor der Europawahl: Während sich Rechtsausleger wie Marine Le Pen und Geert Wilders zumindest rhetorisch mäßigen, vertritt die AfD Extrempositionen.
Von Till Hoppe
Kurz nach der Demonstration gegen Rechtsextremismus wurden Tausende Lehrkräfte von der Bezirksregierung Köln zu politischer Mäßigung ermahnt. Schulrechtsexperte Michael Wrase übt scharfe Kritik an der Schulmail.
Von Table.Briefings
Die Partei verprellt mit ihren Forderungen nach Remigration und EU-Austritt selbst gleichgesinnte Politiker in Europa. Während Marine Le Pen und Co. sich mäßigen, um an die Macht zu kommen, setzt die AfD auf Fundamentalopposition.
Von Till Hoppe
Die Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration, Reem Alabali-Radovan, fordert, den Geist der Proteste in den Alltag hineinzutragen. Den Frust vieler Menschen mit Migrationsgeschichte kann sie nachvollziehen.
Von Vera Weidenbach
Die Landratswahl galt als erster Stimmungstest vor den Wahlen in Thüringen. CDU-Kandidat Herrgott kam nach der Auszählung aller Stimmbezirke auf 52,4 Prozent der Stimmen. AfD-Kandidat Thrum erreichte 47,6 Prozent.
Von Redaktion Table
Die Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration fordert, den Geist der Anti-AfD-Proteste auch in den Alltag hineinzutragen. Den Frust vieler Menschen mit Migrationsgeschichte kann sie nachvollziehen.
Von Leonard Schulz
Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen hat der AfD mit einem Ende der ID-Fraktion im Europaparlament gedroht. Anlass ist das Geheimtreffen von AfDlern und Rechtsextremen in Potsdam.
Von Manuel Berkel
French right-wing populist Marine Le Pen has threatened the AfD with the end of the ID faction in the European Parliament. The occasion is the secret meeting between AfD members and extremists in Potsdam.
Von Manuel Berkel
Brandenburg, Thüringen und Sachsen wählen im Herbst einen neuen Landtag. Die Wahlen stehen nach Bekanntwerden eines Geheimtreffens Rechtsextremer unter Beteiligung der AfD unter besonderer Beobachtung. Was bedeuten die Wahlen für die Schulen?
Von Nicola Kuhrt
Bisher gilt in der Kultusministerkonferenz meist das Prinzip der Einstimmigkeit. Vor dem Hintergrund einer möglichen AfD-Regierungsbeteiligung im Osten wird das jetzt infrage gestellt.
Von Holger Schleper
Die Alternative für Deutschland (AfD) hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2013 zu einer festen Größe in der deutschen Politik entwickelt. Sie hat sich als rechtspopulistische Partei etabliert und sorgt sowohl im In- als auch im Ausland für Kontroversen. Lesen Sie hier alle aktuellen Entwicklungen, politischen Positionen und Herausforderungen in Bezug auf die AfD-Politik von der Table.Briefings-Redaktion.
Folgende Themen gehören zu den politischen Schwerpunkten der
Afd-Politik
:
Die Migrationspolitik ist ein zentrales Thema der AfD. Die Partei fordert eine drastische Reduktion der Zuwanderung und eine konsequente Abschiebung abgelehnter Asylbewerber. Sie lehnt das Asylrecht in seiner derzeitigen Form ab und spricht sich für eine strikte Kontrolle der Grenzen aus. Die AfD betont die Notwendigkeit, die kulturelle Identität Deutschlands zu bewahren und sieht in der aktuellen Zuwanderungspolitik eine Bedrohung für die innere Sicherheit.
Die AfD verfolgt eine euroskeptische Linie und fordert eine grundlegende Reform der Europäischen Union. Sie kritisiert die finanzielle Unterstützung für verschuldete EU-Staaten und lehnt den Euro als gemeinsame Währung ab. Die Partei plädiert für eine Rückkehr zu nationalen Währungen oder einen geordneten Austritt Deutschlands aus der Eurozone. Die AfD betrachtet die EU in erster Linie als bürokratisches Konstrukt, welches die nationale Souveränität der Mitgliedstaaten untergräbt.
In der Wirtschaftspolitik setzt die AfD auf marktwirtschaftliche Prinzipien. Sie fordert eine Reduktion der Steuern und Abgaben, die Abschaffung der Erbschaftssteuer und eine Deregulierung der Wirtschaft. Die Partei spricht sich gegen staatliche Eingriffe in die Wirtschaft aus und betont die Bedeutung von Unternehmertum und Wettbewerb. Gleichzeitig lehnt sie Maßnahmen zum Klimaschutz, wie die CO2-Bepreisung, als wirtschaftsfeindlich ab.
Kritik an Corona-Maßnahmen: Die AfD hat von Beginn an eine kritische Haltung gegenüber den Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie eingenommen. Sie lehnt Quarantäne, Mundschutz und Impfpflicht ab. Die Partei sieht in diesen Maßnahmen eine unverhältnismäßige Einschränkung der Grundrechte und kritisiert die Bundesregierung für ihr Krisenmanagement.
Energiepolitik: Die AfD lehnt die Energiewende und den Ausstieg aus der Kernenergie ab. Sie fordert eine Verlängerung der Laufzeiten für Kernkraftwerke und eine verstärkte Nutzung fossiler Energieträger wie Kohle und Gas. Die Partei sieht in den erneuerbaren Energien keine verlässliche Basis für die Energieversorgung und kritisiert die hohen Kosten der Energiewende für Verbraucher und Unternehmen, stattdessen fordern sie eine realistische und bezahlbare Energiepolitik.
Innere Sicherheit. Die AfD legt großen Wert auf die innere Sicherheit und fordert eine Stärkung der Polizei und Sicherheitsbehörden. Sie sieht in der Zuwanderung eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und fordert strikte Maßnahmen gegen Kriminalität und Terrorismus. Die Partei setzt sich für härtere Strafen und eine konsequente Durchsetzung des Rechtsstaates ein. Diese Position findet besonders in Regionen mit hohen Kriminalitätsraten Unterstützung.
Familienpolitik: Die AfD setzt in der Familienpolitik auf traditionelle Werte und Rollenbilder. Sie fordert eine Stärkung der Institutionen Ehe und Familie und lehnt Maßnahmen ab, die aus ihrer Sicht die traditionelle Familie schwächen. Dazu gehören die Ehe für alle und geschlechterpolitische Maßnahmen. Die Partei betont die Bedeutung von Kindern und Familien für die Zukunft Deutschlands und fordert eine stärkere Familienförderung.
Die aktuellen Herausforderungen der
AfD
und ihrer
Politik
lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Interne Streitigkeiten: Die AfD wird von internen Machtkämpfen und ideologischen Differenzen geprägt. Der Flügel um Björn Höcke, der als besonders rechts gilt, steht im Konflikt mit gemäßigteren Kräften innerhalb der Partei. Diese Spannungen führen immer wieder zu öffentlichen Auseinandersetzungen und schwächen die Geschlossenheit der Partei. Die Herausforderung besteht darin, eine einheitliche Linie zu finden und interne Konflikte zu überwinden.
Beobachtung durch den Verfassungsschutz: Ein weiterer bedeutender Faktor ist die Beobachtung durch den Verfassungsschutz. Teile der AfD, insbesondere der sogenannte "Flügel", werden vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft. Die AfD versucht, sich juristisch zu wehren und sieht sich als Opfer einer politischen Kampagne.
Die folgenden Personen sind bekannte Politikerinnen und Politiker der AfD:
Alice Weidel ist eine der führenden Persönlichkeiten der AfD und Vorsitzende der Partei. Sie ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages und Fraktionsvorsitzende der AfD. Weidel setzt sich insbesondere für eine restriktive Migrationspolitik und eine kritische Haltung gegenüber der EU ein. Sie betont die Notwendigkeit von Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit und kritisiert staatliche Eingriffe in die Wirtschaft.
Tino Chrupalla, ebenfalls Parteivorsitzender, stammt aus Sachsen und ist seit 2017 Mitglied des Bundestages. Er setzt sich für die Interessen der ostdeutschen Bundesländer ein und betont die Bedeutung von regionaler Identität und wirtschaftlicher Entwicklung. Chrupalla vertritt eine konservative Linie und fordert eine Rückbesinnung auf nationale Werte und Traditionen.
Björn Höcke ist eine kontroverse Figur innerhalb der AfD und wird dem extrem rechten Flügel der Partei zugerechnet. Er ist Vorsitzender der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag und setzt sich für eine radikale Veränderung der deutschen Politik ein. Höcke betont die Notwendigkeit von nationaler Souveränität und kultureller Homogenität und steht für eine stark migrationskritische Politik.
Die Zukunft der
AfD
wird stark davon abhängen, ob sie ihre internen Konflikte in den Griff bekommt und ihre
Politik
den aktuellen Entwicklungen anpassen kann. Dabei steht die Partei vor der schwierigen Aufgabe, ihre teils radikalisierte Basis nicht zu verlieren, während sie versucht, breitere Wählergruppen anzusprechen. Zwar könnte eine scharfe Rhetorik in der Migrations- und Europapolitik kurzfristig Wähler mobilisieren, doch birgt diese Strategie auch das Risiko, die AfD weiter in die politische Isolation zu treiben. Die Beobachtung durch den Verfassungsschutz sowie die anhaltenden innerparteilichen Spannungen stellen erhebliche Herausforderungen dar, die das langfristige Überleben der Partei gefährden könnten.