Europawahl: AfD auf Sonderweg. Die AfD schlägt einen Sonderweg unter den Rechtsaußen-Parteien in der EU ein. Marine Le Pen, Geert Wilders oder die FPÖ hätten sich zumindest in ihrer Rhetorik gemäßigt, um Wähler und mögliche Koalitionspartner nicht zu verschrecken, sagt Manuel Müller, Senior Research Fellow am Finnish Institute of International Affairs. „Die AfD macht hingegen weiter Fundamentalopposition und rückt eher noch weiter nach rechts.“ Le Pen, Chefin des Rassemblement National, hatte sich vergangene Woche öffentlich von den Planspielen von AfD-Politikern für eine „Remigration“ von Ausländern distanziert. Auch die Forderung von AfD-Chefin Alice Weidel nach einem EU-Austritt wollte sie sich nicht zu eigen machen.
Trotz Extrempositionen könnte die AfD bei der Europawahl noch stärker abschneiden als in aktuellen Umfragen. Davor warnt Timo Lochocki, Forscher am Bard College Berlin: „Die anderen Parteien tun sich schwerer, ihre Anhänger bei einer solchen Zwischenwahl zu mobilisieren“. Ob die aktuellen Massenproteste gegen die AfD daran etwas änderten, sei mehr als fünf Monate vor der Wahl noch nicht absehbar. Mehr dazu lesen Sie in der Analyse von Till Hoppe im Europe.Table.