Table.Briefing: China

Corona-Welle + Gefährdete Ernten

  • Covid-Welle in Hongkong Alarmzeichen für Festlandchina
  • Vorsorge gegen den Hunger
  • LNG-Gas für Europa
  • Umfrage zeigt Kampfbereitschaft der Taiwaner
  • Yuan als Währung für Öl
  • Entwicklungsbanken stoppen Finanzierung von Energieprojekten
  • E-Autos: Evergrande einen Schritt weiter
  • Sinolytics.Radar: Ausbau der Swift-Alternative
  • Im Portrait: Shahnura Kasim – auf Social Media gegen Menschenrechtsverletzungen
Liebe Leserin, lieber Leser,

in China grassiert derzeit Corona – zumindest nach den Maßstäben der Volksrepublik. Seit dem ursprünglichen Ausbruch in Wuhan vor mehr als zwei Jahren waren die Zahlen in China nicht mehr so hoch. Mehrere Millionen-Städte wurden in den Lockdown geschickt, Schulen geschlossen. Ab dem 21. März werden internationale Flüge nach Shanghai für sechs Wochen in andere Regionen umgeleitet. Omikron ist die entscheidende Prüfung für Chinas “Null-Covid”-Politik.

Finn Mayer-Kuckuk analysiert in unserer heutigen Ausgabe die Ursachen und Auswirkungen der hohen Todeszahlen in Hongkong. Die hohe Sterberate liegt vor allem an der geringen Impfquote unter den älteren Hongkongern. Diese Erkenntnis ist ein Alarmzeichen für Festlandchina. Viele ältere Chines:innen haben keinen ausreichenden Impfschutz. Chinas Impfstoffe wiederum sind gegen die Omikron-Variante nicht stark genug. Das liegt zum Teil auch an Pekings Weigerung, ausländische mRNA-Impfstoffe zu nutzen. Zeichnet sich nun ein Umdenken ab?

Möglichst große Eigenständigkeit strebt die Volksrepublik bei der Sicherung der Nahrungsmittelversorgung an. Xi hat wiederholt gewarnt, der Weltmarkt könne nicht 1,4 Milliarden Menschen ernähren. Aus der Ukraine bezieht China dennoch gut fünf Prozent der eigenen Getreide-Produktion. Doch nicht nur der Krieg bereitet Peking Sorgen. Die eigene Nahrungsmittelproduktion wird auch durch die Ozon-Belastung und den Klimawandel geschmälert, schreibt Ning Wang.

Ihr
Nico Beckert
Bild von Nico  Beckert

Analyse

Covid: Hongkongs Scheitern ist Chinas Warnung

Die Corona-Omikron-Welle in Hongkong sorgt für volle Krankenhäuser - auch für China sollte das eine Warnung sein.

Der Virologe Christian Drosten findet die Lage in Hongkong derzeit wissenschaftlich hochinteressant. In kaum einer hoch entwickelten, statistisch gut überwachten Region mit einem guten Gesundheitssystem ist die Impfquote bei Senioren so niedrig wie dort. Während in Deutschland oder Japan mehr als 90 Prozent der hochbetagten Bürger geimpft sind, lag die Quote in Hongkong zu Beginn der Omikron-Welle bei lediglich 34 Prozent – für die Erstimpfungen. Vollständig geimpft sind nur etwas über 20 Prozent, vom Booster ganz zu schweigen. Jeder zwanzigste Infizierte in Hongkong stirbt deshalb derzeit.

Hongkong-Impfquote gegen Corona: Vor allem ältere Menschen haben eine geringere Impfquote - dies ist eine Warnung für China.

Für Drosten ist die Lage in Hongkong deshalb aufschlussreich, weil sie etwas über die Omikron-Variante des Erregers aussagt. Anfangs war nicht ganz klar: Ist sie wirklich harmloser? Oder ist sie in Südafrika und Europa weniger tödlich als vorherige Varianten, weil sie auf eine Bevölkerung mit ordentlicher Grundimmunität bei den gefährdeten Gruppen getroffen ist?

Die Daten aus Fernost liefern Drosten nun die Antwort: “Hongkong zeigt wie erwartet: Omikron ist bei ungeimpften älteren Menschen nicht mild.” Es handelt sich um weitere Datenpunkte, die den Mythos von der freundlichen Corona-Variante entlarven. Omikron macht gerade Jüngere zwar tendenziell weniger krank. Für ungeschützte Ältere ist eine Infektion aber gefährlich. Wenn wir derzeit in Deutschland keine Überlastung der Hospitäler sehen wie in Hongkong, liegt das nicht am vermeintlich unschädlichen Omikron. Sondern an den Impfungen.

Doch die Daten aus Hongkong sind nicht nur für die Übertragung auf Deutschland interessant. Sie sind auch ein Alarmzeichen für Festlandchina. Denn dort verkrallt sich Omikron gerade in der Bevölkerung (China.Table berichtete). Und nur 50 Prozent der Chinesen über 80 sind vollständig geimpft. Sie haben zudem keine hochwirksamen mRNA-Vakzine erhalten, sondern weniger wirksame Totimpfstoffe (China.Table berichtete). Außerdem liegen die Impfungen zum Teil schon viele Monate zurück. Wir wissen heute, dass der Schutz rasch abnimmt. Chinas Bevölkerung ist demnach ähnlich anfällig wie die Hongkongs.

Hongkong: Halbherzige Impfpolitik rächt sich

Doch es ist bisher Hongkong, das zum Modellfall für eine gescheiterte Pandemiepolitik wird. Und zwar sowohl aus Sicht der Volksrepublik mit ihrem “Null-Covid”-Ansatz als auch aus Sicht der europäischen Länder mit ihrer laufenden Durchseuchung. In Hongkong hat strenges “Null-Covid” eine Bevölkerung hinterlassen, die das Virus kaum noch als bedrohlich wahrnahm, in Wirklichkeit aber kaum immun ist. Die Regierung dort hat zwar immer an “Null-Covid” festgehalten und formal alles richtig gemacht (China.Table berichtete). Doch Omikron war eben zu ansteckend für eine tendenziell sorglose Bevölkerung.

Das ganz große Scheitern liegt aber im Fehlschlag der Impfkampagne. Während die mittleren Altersgruppen sich von dem Piks überzeugen ließen, waren ausgerechnet die Älteren skeptisch (China.Table berichtete). Dabei sind sie es, die von Omikron weiterhin gefährdet sind. Die Covid-Sterblichkeit ist in Hongkong daher heute höher, als sie in Großbritannien jemals war. Die Todesrate im Verhältnis zu Bevölkerung übersteigt die der bisherigen Spitzenreiter wie Italien, Portugal oder Namibia auf dem Höhepunkt der jeweils schlimmsten Wellen.

Die Impfquote bei über 60-Jährigen in Hongkong ist deutlich niedriger als beispielsweise die in Deutschland oder Japan - auch in China sind weniger Menschen bisher geimpft.

Der britische Datenjournalist John Burn-Murdoch vergleicht Hongkong jedoch vor allem mit anderen straff organisierten asiatisch-pazifischen Ländern statt mit den Covid-nachlässigen Europäern. Er liest aus den Zahlen eine Tragödie heraus. Während Südkorea, Japan, Singapur oder Neuseeland fast ohne Tote durch die Pandemie gekommen sind, hat in Hongkong das große Sterben begonnen. Alles wegen fehlender Impfungen. Dabei sind es ja eigentlich meist die kleineren Verwaltungseinheiten, die gute Impferfolge erzielen.

Zweite Chance für mRNA – Biontech im Aufwind

Für China ergibt sich daraus nur eine mögliche Schlussfolgerung: Ohne eine neue Impfkampagne geht es nicht. Entweder mit einem aktualisierten Totimpfstoff – oder eben mit mRNA. Die Akteure an den Aktienmärkten haben offenbar in den vergangenen Tagen in ähnlichen Bahnen gedacht. Biontech und Moderna schossen um ein Fünftel hoch. Biontech verfügt bereits über Vereinbarungen mit der Pekinger Fosun-Gruppe. Diese wurden aber bisher noch nicht mit Leben gefüllt (China.Table berichtete). Auch die parallele Entwicklung eigener Präparate kommt nicht schnell genug voran. Kein Wunder, denn die Technik ist neu, revolutionär und schwer beherrschbar. Es könnte gut sein, dass nun das Umdenken einsetzt. Biontech könnte doch noch Lizenzen für mehrere Milliarden Dosen an China verkaufen.

Kurzfristig wird Peking die aktuellen Ausbrüche daher mit den bewährten Instrumenten unterdrücken – koste es, was es wolle. Die Freiheit von Covid ist derzeit schließlich die Sorte von Freiheit, die die Regierenden ihrem Volk anbieten können. Ein unkontrollierter Ausbruch brächte da einen historischen Gesichtsverlust. Aus der erhofften Normalisierung nach Olympia wird nun nichts mehr.

  • Gesundheit
  • Hongkong

Chinas fragile Lebensmittel-Versorgung

Chinas Lebensmittelversorgung wird einerseits durch den Klimawandel, andererseits durch Krisen wie den Ukraine-Krieg bedroht.
Hunger ist der größte Feind der KP Chinas. Doch die Selbstversorgung der Volksrepublik wird an mehreren Fronten bedroht.

China sorgt sich seit jeher um die Lebensmittelversorgung. Xi Jinping warnte in den vergangenen Jahren regelmäßig davor, trotz guter Ernten wachsam zu bleiben. Die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln steht bei den politischen Führern weit oben auf der Agenda (China.Table berichtete). Russlands Einmarsch in der Ukraine betrifft auch einen der größten Agrar-Handelspartner der Volksrepublik und dürfte Peking weitere Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Denn die Lebensmittelversorgung wird gleich an mehreren Fronten bedroht.

China verfügt über nur zehn Prozent der weltweiten Agrarflächen, muss aber mehr als 20 Prozent der Weltbevölkerung davon ernähren. Trotz der geografischen Beschränkung gehört die Volksrepublik zu den weltweit größten Lebensmittelproduzenten. So lag die Produktion von Getreide, einschließlich Mais und Reis, aber ohne Hülsenfrüchte und Kartoffeln, gegenüber der Vorsaison bei 632 Millionen Tonnen und stieg damit um 2,6 Prozent. Auch die Weizenproduktion stieg um zwei Prozent auf 136 Millionen Tonnen, so viel wie in keinem anderen Land der Welt. Doch mehrere Faktoren bedrohen die Produktivität der Ackerfläche.

Neben dem Klimawandel (China.Table berichtete) wirkt sich auch die Luftverschmutzung negativ auf die Ernteerträge der Volksrepublik aus. Eine aktuelle Studie zeigt, dass durch das Verbrennen von fossilen Energieträgern die Konzentration von bodennahem Ozon steigt, was wiederum Schäden an Nutzpflanzen verursacht. Die Studienautoren schätzen, dass die Ozon-Belastung die Weizenerträge zwischen 2017 und 2019 um 33 Prozent gesenkt hat. Auch die Ernten anderer Grundnahrungsmittel wie Mais und Reis sind durch die Belastung mit Ozon zurückgegangen. Nach Schätzungen der Autoren entstehen durch den relativen Ertragsrückgang von Weizen (33 Prozent), Reis (23 Prozent) und Mais (9 Prozent) in China, Japan und Südkorea jährlich Ernteschäden in Höhe von 63 Milliarden US-Dollar. Zu dem Ergebnis kam ein internationales Team von Wissenschaftler:innen, nachdem sie Daten von Ozonkonzentration an der Oberfläche zwischen den Jahren 2017 bis 2019 ausgewertet hatten.

Ein Drittel weniger Weizen durch Ozonbelastung

Laut Zhaozhong Feng von der Nanjing University of Information Science and Technology, der die Studie geleitet hat, sei die Ozonkonzentrationen an der Oberfläche in China jährlich um etwa fünf Prozent gestiegen. “Ein so schneller Anstieg des Oberflächenozons hat die Ozonbedrohung für die Ernteerträge erhöht”, sagte Feng bei der Vorstellung der Ergebnisse des Papiers.

“Bodennahes Ozon bildet sich durch luftchemische Prozesse, wenn folgende “Zutaten” aufeinander treffen: Stickoxide, Kohlenwasserstoffe und Sonnenlicht. Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren sind eine wichtige Quelle von sowohl Stickoxiden als auch Kohlenwasserstoffen”, so Astrid Kiendler-Scharr, Institutsleiterin für Energie- und Klimaforschung am Forschungszentrum Jülich. “Da Ozon nicht direkt emittiert wird, sondern aus diesen Vorläufern gebildet wird, muss für die Reduzierung der Ozonbelastung die Emission der Vorläufer reduziert werden”, sagt Kiendler-Scharr gegenüber China.Table.

China hat von 2017 bis 2019 allein durch die Ozonverschmutzung im Land jährlich Weizen- und Reisernten im Wert von 52 Milliarden US-Dollar verloren. Dabei könnte das Land 20 Prozent mehr Weizen und zehn Prozent mehr Reis ernten, wenn die Konzentration des bodennahen Ozons halbiert würde. Doch obwohl Peking in den vergangenen Jahren intensiv an der Reduzierung der Luftverschmutzung gearbeitet hat und Erfolge verbuchen konnte (China.Table berichtete), sind die Werte von bodennahem Ozon gestiegen.

Gefährlicher Ozon-Hotspot

“Die chinesische Regierung arbeitet bereits an einem systematischen Plan zur Reduzierung der Ozonkonzentration an der Oberfläche”, sagte Feng gegenüber Sixth Tone, ohne auf Details einzugehen. Im November vergangenen Jahres versprach der Staatsrat, die Menge an flüchtigen organischen Verbindungen, die hauptsächlich von der Erdöl- und Chemieindustrie emittiert werden und Stickoxiden bis 2025 um mindestens zehn Prozent gegenüber dem Jahr 2020 zu reduzieren, um den Anstieg der Bodenozonverschmutzung zu stoppen.

Doch chinesische, amerikanische und Wissenschaftler:innen des Forschungszentrums Jülich haben schon 2018 gezeigt, dass China ein globaler “Ozon-Hotspot” ist. Dabei haben sie die weltweit umfangreichste Datensammlung bodennaher Ozonmessungen aller verfügbaren Daten seit 1975 ausgewertet.

“Im Sachstandsbericht des Weltklimarates (IPCC) befassen wir uns sowohl mit der Frage, wie Luftschadstoffe auf den Klimawandel wirken, als auch inwieweit sich Fragen der Luftverschmutzung mit zunehmendem Klimawandel ändern”, sagt Kiendler-Scharr, die auch Leitautorin des 6. IPCC-Berichts ist. Für China prognostiziert sie, dass bei zunehmenden Temperaturen die bodennahe Ozonbelastung zunehmen wird. “Je höher die Temperaturänderung ausfällt, umso größer ist auch die Zunahme des Ozons”.

China treibt weltweite Lebensmittelpreise

Zuletzt hat China massiv Getreide auf dem Weltmarkt gekauft, um seinen Bedarf an Weizen, Mais und Reis zu decken. Erst zu Jahresbeginn sind die Preise für Mais, Reis oder Weizen kräftig gestiegen. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat die Preise nochmals verteuert. Laut Spiegel-Informationen hält China derzeit sogar einen Bericht der UN-Landwirtschaftsorganisation FAO über eine möglicherweise bevorstehende Ernährungskrise zurück. Der Grund: FAO-Generalsekretär Qu Dongyu ist Chinese. Die Regierung in Peking wolle nicht noch mehr Unruhe auf den weltweiten Getreidemärkten schüren, mutmaßt der Spiegel.

Schon im vergangenen Sommer warnte die Lebensmittelbehörde der Vereinten Nationen, dass die Kosten für Lebensmittelimporte für Länder mit niedrigem Einkommen noch 2021 um bis zu 20 Prozent steigen könnten. China wurde nicht direkt als Verursacher der steigenden Preise genannt. Jedoch ist klar, dass die Volksrepublik einen großen Anteil hatte.

Denn Peking hat bereits vor einiger Zeit damit begonnen, seine Kornkammern aufzufüllen. Laut Berechnungen des US-Landwirtschaftsministeriums, wird China bis Mitte dieses Jahres 69 Prozent der weltweiten Mais-Reserven, 60 Prozent der Reis- und 51 Prozent der Weizenreserven in seinen strategischen Staatsreserven lagern.

Nur einen Tag nach der Eröffnung des Nationalen Volkskongresses vor zwei Wochen, sagte Staats- und Parteichef Xi Jinping, China könne sich nicht auf internationale Märkte verlassen, um die Ernährungssicherheit zu gewährleisten. So dienen die gefüllten Kammern auch als Absicherung vor zukünftigen Unsicherheiten und Schwankungen auf dem Weltmarkt.

Dieser Schritt erweist sich als vorausschauend. Das wurde auch zum diesjährigen Nationalen Volkskongress deutlich. Dort warnte Chinas Landwirtschaftsminister Tan Renjian davor, dass seinem Land eine Missernte des Winterweizens droht (China.Table berichtete). Peking selbst hütet die Menge seiner strategischen Reserven wie ein Staatsgeheimnis. Doch zuletzt musste ein hochrangiger Beamter preisgeben, dass die Weizenvorräte im Land noch für einen Zeitraum von anderthalb Jahren ausreichten.

  • Agrar
  • Klima
  • Landwirtschaft

News

China verkauft US-Erdgas an Europa weiter

China hat Flüssigerdgas (LNG) aus den USA an Europa geliefert. Unipec, der Handelszweig des staatlichen chinesischen Öl- und Gasunternehmens Sinopec, hat drei Lieferungen an Häfen in Europa weiterverkauft und dabei Gewinn gemacht, wie Bloomberg berichtet.

Der Weiterverkauf der Lieferungen an Europa zeigt die Auswirkungen der hohen Energiepreise auf globale Handelsströme. Denn China ist mittlerweile der größte Importeur von LNG-Gas. Auch der Gas-Bedarf der Volksrepublik steigt. Dem Brennstoff soll mittelfristig eine größere Rolle zukommen, um den Kohleverbrauch zu reduzieren und die Klimaziele der Volksrepublik zu erreichen.

In der vergangenen Woche stiegen die Erdgaspreise in Europa auf einen neuen Höchststand. Ursache sind unsichere Lieferungen aus Russland. Der Preisanstieg veranlasste die Händler von Unipec laut Bloomberg, sich vom chinesischen Markt mit niedrigeren Preisen abzuwenden. Das ist besonders überraschend, da Peking Importeuren erst kürzlich angeordnet hatte, den Import von Energierohstoffen und Nahrungsmitteln sicherzustellen (China.Table berichtete). nib

  • Energie
  • USA

Umfrage: Taiwaner bereit zur Verteidigung

Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine können sich immer mehr Taiwaner vorstellen, ihr Land im Falle einer Invasion militärisch zu verteidigen. Das geht aus einer neuen Studie der in Taipeh ansässigen Taiwan International Strategic Study Society hervor. 70,2 Prozent der 1.076 befragten Personen erklärten sich demnach bereit, die selbstverwaltete Insel vor einem Angriff aus Festlandchina zu verteidigen. Die letzte vergleichbare Studie wurde Ende Dezember durchgeführt. Damals erklärten nur 40,3 Prozent der Befragten, sie wären kampfbereit.

Die Umfrage spiegelt auch das gesunkene Vertrauen in die USA wider. Während im Oktober 2020 noch 55,1 Prozent der Befragten glaubten, die USA würden Taiwan im Ernstfall militärisch zu Hilfe kommen, sind jetzt nur noch 42,7 Prozent dieser Meinung. Gleichzeitig sprachen sich mehr Bürger denn je für eine Generalüberholung des Reservisten-Dienstes und eine Ausweitung der bereits existierenden militärischen Grundausbildung aus.

Die Vereinigten Staaten – Taiwans informeller Verbündeter – hatte Taiwan in der Vergangenheit wiederholt aufgefordert, die Wehrpflicht zu überarbeiten, um die Insel besser auf einen möglichen Angriff aus China vorzubereiten. Die Regierung von Präsidentin Tsai Ing-wen erwägt derzeit, den Militärdienst für Männer zwischen 18 und 38 Jahren von vier Monaten auf mindestens ein Jahr zu verlängern. Derzeit ist der Wehrdienst in Taiwan für alle wehrpflichtigen Männer in zwei Phasen unterteilt: Auf eine fünfwöchige Grundausbildung in Feldlagern folgt eine an Feldeinsätzen orientierte elfwöchige Weiterbildung in den jeweiligen Militäreinheiten. fpe

  • Geopolitik
  • Taiwan
  • Ukraine
  • USA

Saudi-Arabien führt Gespräche über Öl-Verkäufe in Yuan

Saudi-Arabien und China stehen laut einem Bericht des Wall Street Journal derzeit in “aktiven Gesprächen”, um Ölverkäufe künftig in Yuan statt in US-Dollar abzuwickeln. Etwa 80 Prozent der weltweiten Ölverkäufe werden derzeit in Dollar abgewickelt. Ölimporte in der chinesischen Währung könnten die Rolle des Dollar und damit auch den politischen Einfluss der USA langfristig schwächen.

China kauft derzeit mehr als 25 Prozent des von Saudi-Arabien exportierten Öls. Laut Daten der chinesischen Zollverwaltung war das Land im vergangenen Jahr Chinas wichtigster Rohöllieferant mit 1,76 Millionen Barrel pro Tag, gefolgt von Russland mit täglich 1,6 Millionen Barrel.

Seit gut sechs Jahren drängt Peking darauf, Ölverträge mit Saudi-Arabien in Yuan-Preisen festzulegen. Die Entwicklungen hätten sich zuletzt beschleunigt, da die Saudis zunehmend unzufrieden mit der US-amerikanischen Sicherheitspolitik in der Region gewesen seien, schreibt das Wall Street Journal. Zu nennen wären etwa die mangelnde Unterstützung der USA für die saudische Intervention im Bürgerkrieg im Jemen oder Bidens Bereitschaft, mit dem Iran eine Einigung über das iranische Atomprogramm zu erzielen. Auch hielten viele Saudis den Rückzug der USA aus Afghanistan im vergangenen Jahr für überstürzt.

Ein vom Wall Street Journal zitierter hochrangiger US-Beamter nannte die Idee, dass die Saudis Öl in Yuan handeln könnten, “nicht sehr wahrscheinlich”. Die Saudis hätten in der Vergangenheit immer wieder mit einer Abkehr vom Dollar kokettiert, wenn es Spannungen zwischen Washington und Riad gab. Seit einem Vertragsabschluss mit Nixon im Jahr 1974 handelt Saudi-Arabien sein Öl ausschließlich in US-Dollar. fpe

  • Energie
  • Geopolitik
  • Rohstoffe
  • USA

Kein Geld für Energie-Projekte im Ausland

Die beiden großen chinesischen Entwicklungsbanken haben im Jahr 2021 erstmals seit mehr als 20 Jahren kein Geld für Energieprojekte im Ausland bereitgestellt. Das geht aus einer Studie der Boston Universität hervor. In den vergangenen beiden Jahrzehnten gehörten die China Development Bank (CDB) und die Export-Import Bank of China (Exim) zu den größten bilateralen Financiers von Kraftwerken und Energie-Infrastruktur im Ausland.

Seit dem Jahr 2000 vergaben sie Darlehen in Höhe von 234 Milliarden US-Dollar an ausländische Regierungen oder staatsnahe Unternehmen im Energiesektor. Seit 2016 wurden allein 75 Milliarden Dollar gewährt, womit die beiden Banken die Kreditvergabe der Weltbank bei weitem übertrafen. Seitdem nahmen die Bewilligungen jedoch rapide ab.

Erst im September 2021 hatte Xi Jinping angekündigt, China werde in Zukunft den Bau von Kohlekraftwerken im Ausland nicht mehr finanzieren. Die Volksrepublik war der letzte große Geldgeber solcher Projekte (China.Table berichtete). Die Wissenschaftler der Boston University mutmaßen, dass China in Zukunft bei Energieprojekten im Ausland stärker auf Direktinvestitionen setzt statt auf Kredite. China hat sein Kredit-Engagement im Ausland bereits zurückgefahren.

Peking fürchtet eine “Gläubigerfalle” (China.Table berichtete), da viele mit Krediten finanzierte Projekte keine Gewinne abwerfen und die Rückzahlung unsicher ist. Die Wissenschaftler halten es zudem für unwahrscheinlich, dass China seine Führungsrolle in der globalen Energiefinanzierung aufgeben wird. In Zukunft sei wieder mit einem Anstieg der Finanzierungen zu rechnen. nib

  • Banken
  • Energie
  • Finanzen

Evergrande darf Autos verkaufen

Das chinesische Industrieministerium hat der Evergrande New Energy Vehicle Group die Erlaubnis erteilt, E-Autos zu verkaufen. Zwei Modelle der Tochterfirma des hoch verschuldeten Immobilienentwicklers Evergrande haben die behördliche Zulassung erhalten. Sie dürfen nun unter dem Markennamen Hengchi verkauft werden, wie das Wirtschaftsportal Caixin meldet.

Evergrande NEV hat bisher noch kein einziges Auto verkauft. Hochfliegende Pläne des Unternehmens erlitten immer wieder Rückschläge. Einige Analysten mutmaßen, dass die Pläne zur Expansion in den Autosektor zum Teil der Beschaffung von Finanzmitteln für die in Schwierigkeiten steckende Muttergesellschaft dienen, wie Caixin berichtet. Evergrande wollte bis zu sieben Milliarden US-Dollar in die Autoproduktion investieren. Laut Branchenkennern wird es für Evergrande nicht einfach, im ohnehin überfüllten E-Auto-Markt Chinas Fuß zu fassen. nib

  • Autoindustrie

Sinolytics.Radar

China will Dollar-Dominanz brechen

Dieser Inhalt ist Lizenznehmern unserer Vollversion vorbehalten.
  • Nach Russlands Ausschluss von Swift, dem weltweit genutzten Informationsaustauschsystem für den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr, wird die Notwendigkeit, ein eigenständiges internationales Zahlungssystem auf Basis des RMB aufzubauen, für Chinas Finanzregulierer immer wichtiger.
  • Die verstärkte Nutzung des chinesischen Cross-Border Interbank Payment System (CIPS) wird in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit noch stärker in den Fokus der chinesischen Finanzpolitik rücken.
  • In den letzten vier Jahren haben die grenzüberschreitenden Transaktionen über CIPS deutlich zugenommen. Sinolytics schätzt insbesondere für das Jahr 2021 einen Gesamttransaktionsbetrag von 82 Milliarden RMB, 83 Prozent mehr als im Jahr 2020.
  • Im Februar 2022 nahmen weltweit 76 Institute direkt und 1.212 Institute indirekt am CIPS-System teil. Die Mehrheit der Marktteilnehmer befindet sich in Asien. Die meisten sind bereits mit Finanzinstituten chinesischen Ursprungs verflochten.
  • Um die Verwendung des RMB durch globale Finanzinstitute zu erhöhen, muss das CIPS seine internationale Standardisierung und den Umfang der Zahlungsdienstleistungen verbessern. Noch wichtiger ist, dass die Bedeutung des RMB als internationale Währung nicht nur im internationalen Handel, sondern auch bei globalen Investoren noch deutlich gestärkt wird.
  • Um diese Ziele zu erreichen, wird die chinesische Regierung weitere Reformen der Kapitalbilanzvorschriften vorantreiben, um freiere Kapitalströme zu ermöglichen und Eingriffe in den Devisenmarkt zu verringern. Darüber hinaus kann China das CIPS nur dann zum Erfolg führen, wenn es politisch transparenter wird und die Fähigkeit seines Kapitalmarktes aufrechterhält, globale Finanzmittel nach China zu holen.

Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.

  • Geopolitik
  • Handel
  • Renminbi
  • Technologie

Presseschau

China will in Ukraine-Krieg nicht Partei ergreifen NTV
Russischer Behördenmitarbeiter offenbar wegen China-Äußerung entlassen SPIEGEL
Pläne für Invasion von Taiwan: Russlands Überfall dient China als Lehrstück NTV
Taiwan’s military tests new capabilities to deter China threat DW
China und Russland: Eine Freundschaft, in der es auch um Waffen geht ZEIT
Pekings Rolle beim Krieg in der Ukraine DEUTSCHLANDFUNK
US ‘watching’ China after reports Beijing preparing to aid Russia INDEPENDENT
Dax schließt im Minus – Ukrainekrieg und China verunsichern Anleger HANDELSBLATT
EU einigt sich auf neue Vergaberegeln, China unter Druck EURACTIV
Chinas Industrie und Einzelhandel zu Jahresbeginn relativ stark HANDELSBLATT
Saudi Arabia Considers Accepting Yuan Instead of Dollars for Chinese Oil Sales WSJ
Corona-Sterblichkeitsrate erreicht in Hongkong weltweiten Rekord TAGESSPIEGEL
2,5 Millionen Coronatests in Peking – und fast 500 positive Fälle SPIEGEL
Angst vor den Lockdowns in der Hightech-Metropole Shenzhen FAZ
“Entscheidender Moment für Xi, China und das 21. Jahrhundert” WELT
China baut gigantische Solar- und Windparks in der Wüste SPIEGEL
‘We’ll kill you’: Uyghur exile who fled to Arctic Circle still fears reach of Chinese state GUARDIAN
Zwangsarbeit in China – DBB-Ausrüster unter Verdacht TAGESSCHAU

Portrait

Shahnura Kasim – auf Tiktok gegen die Unterdrückung

Shahnura Kasim ist auf Tiktok aktiv, um auf die Unterdrückung der Uiguren in Xinjiang aufmerksam zu machen.
Shahnura Kasim setzt sich auf Plattformen wie Tiktok gegen die Verfolgung der Uiguren ein.

Shahnura Kasim verbringt viel Zeit in den sozialen Netzwerken. Tiktok, Instagram und Co. sind eine Art Szenetreff für junge Menschen. Kasim ist 19 Jahre alt, lebt in München und bereitet sich gerade auf das Abitur vor. Wie viele ihrer Altersgenoss:innen postet auch sie fleißig und hat sich im Wetteifern um Abonnent:innen schon knapp 14.000 Follower erarbeitet.

Doch statt lustige Szenen aus ihrem Alltag oder Selfies zu veröffentlichen, lenkt die junge Frau die Aufmerksamkeit auf das Schicksal der Uiguren in Xinjiang im Nordwesten Chinas. Kasim möchte darüber aufklären, was in der Autonomen Region der Volksrepublik mit der weitgehend muslimischen Bevölkerungsgruppe passiert. Eine Tragödie, die ihr noch immer viel zu wenig beleuchtet wird.

Wer sich mit China beschäftigt, weiß, dass die Uiguren Opfer von gravierenden Menschenrechtsverletzungen sind. Doch viele junge Menschen in Deutschland, für die China ein weit entfernter, eigener Kosmos ist, wissen das noch nicht. Genau diejenigen will Kasim mit ihren Botschaften über Tiktok erreichen.

Auch Kasims Verwandtschaft in Xinjiang ist betroffen

Es brauche dringend Aufklärung, betont sie im Gespräch mit China.Table. Gerade auch in den Schulen. Doch da stoße sie auf taube Ohren. “In der Oberstufe wird ein halbes Jahr über Nationalsozialismus gelehrt. Weshalb finden wir nicht eine Doppelstunde Zeit, um über etwas Aktuelles zu sprechen, das Parallelen aufzeigt?”, fragt sie. Tatsächlich bezeichnen zahlreiche demokratische Regierungen, Parlamente und Politiker der Welt die Vorgänge in Xinjiang als Genozid.

Mehr als eine Million Uigur:innen sitzen in Internierungslagern, wo ihre Identität mit allen nötigen Mitteln sinisiert werden soll. Folter und Prügel gehört laut Dutzenden Augenzeugen zu den gängigen Mitteln. Auch Kasim hat Verwandte in Xinjiang, die eingesperrt sind oder vielleicht auch tot. So genau weiß sie das nicht, weil der Kontakt vor Jahren abbrach.

2019 bekam sie die Nachricht, dass ihre Großmutter in einem Umerziehungslager ist und ihre Tante vermisst wird. Ihr Onkel kam wahrscheinlich in einem der Lager ums Leben. Details kennt sie nicht. Doch für Kasim war das der Auslöser, über soziale Medien eine Öffentlichkeit für die Menschenrechtsverbrechen in Xinjiang zu schaffen. Die Reaktionen bestürzten sie: “Viele haben mir geschrieben, dass sie noch nie davon gehört haben. Dass sie nicht einmal wussten, dass eine Volksgruppe der Uiguren existiert.”

Manche ihrer Videos erreichen Zehntausende Klicks. Darin wendet Kasim zum Teil jene stilistischen Mittel an, die der Aufmerksamkeitsspanne in sozialen Medien gerecht werden: kurze Botschaften, untermalt mit Mimik oder Musik. Sie tanzt und lächelt, während kurze Schriftzüge über den Bildschirm flimmern, die auf das Elend der Uiguren hinweisen.

Vor Beginn der Olympischen Spiele im Februar in Peking lud Kasim ein Video hoch, in dem sie ihre Zuschauer dazu aufforderte, mit ihr zu tanzen, wenn sie für einen diplomatischen Boykott der Spiele seien. Statt ausführliche Einzelheiten über die Situation in Xinjiang darzustellen, verbreitet sie meistens kurze Parolen, die ihre Zuschauer:innen dazu verleiten sollen, sich selbst mit dem Thema zu befassen. Manchmal erzählt sie aber auch vom Schicksal ihrer Familie und versucht, Wissenslücken zu schließen und mit Vorurteilen aufzuräumen.

“Die Unterdrückung der Uiguren dauert schon seit Jahrzehnten an”

Kasim und ihre Geschwister sind in Deutschland geboren und aufgewachsen. Schon in den 1990er-Jahren flüchtete Kasims Vater vor der Unterdrückung durch die chinesische Regierung, die damals noch weitgehend von der Weltöffentlichkeit ignoriert wurde. Das ändert sich zwar, aber in Kasims Augen nicht schnell genug. Sie ärgert sich, wenn sie lesen oder hören muss, dass die Unterdrückung der Uiguren eine Reaktion der chinesischen Regierung auf uigurische Terrorattacken sei. “Die Unterdrückung dauert schon seit Jahrzehnten an”, klagt sie. Kasim fürchtet, dass Medien und Politik der chinesischen Propaganda in die Falle gehen und sich deren Darstellung der Situation zu eigen machen.

Seitens der Politik wünscht sie sich schärfere Kritik an der chinesischen Regierung und wirtschaftliche Sanktionen. Die regelmäßigen Debatten im Menschenrechts-Ausschuss des Bundestages, die anstehenden Implementierung von Lieferkettengesetzen gegen Zwangsarbeit oder die EU-Sanktionen gegen Funktionäre der Kommunistischen Partei reichen ihr nicht aus. Deutschland müsse allein aufgrund der eigenen Geschichte die Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang als Völkermord anerkennen, fordert sie. So wie es die US-Regierung und die britische Regierung es getan haben oder zuletzt die französische Nationalversammlung.

Zu ihrer Familie in China hatte sie in den vergangenen Jahren nur wenig Kontakt. “Wir durften niemals offen mit unseren Verwandten sprechen”, erzählt sie. “Meine Mutter hat immer gesagt: Pass auf, was du sagst. Erwähne China nicht.” Kasim belastet es bis heute, dass sie ihre Familie nicht richtig kennt.

Doch Aufgeben kommt nicht infrage. Dass sich ihr Aktivismus in Deutschland negativ auf die Situation ihrer Familie in China auswirken könne, müsse sie notgedrungen in Kauf nehmen. “Wir dürfen nicht mehr egoistisch sein. Wenn ich auch schweige, und der andere auch schweigt, dann existieren wir bald nicht mehr.” Dann, so Kasim, gäbe es bald ein Volk, eine Kultur, eine Sprache weniger. Lisa Winter

  • Menschenrechte
  • Xinjiang
  • Zivilgesellschaft

Personalien

Freda Wang wird Regional President für China und den asiatisch-pazifischen Raum beim Autohersteller Aston Martin Lagonda. Sie tritt die Nachfolge von Michael Peng an, der jetzt als Executive Vice President für die Region zuständig ist. Wang arbeitete zuvor über zehn Jahre bei Mercedes-Benz, zuletzt als Vice President of National Sales in Kanada.

Chen Xudong wird Geschäftsführer von IBM China. Nach 24 Jahren verlässt Chen damit die Lenovo Group, den weltgrößten Hersteller von Personal Computern, wo er zuletzt als Senior Vice President tätig war.

Dessert

Garantiert schwindelfrei arbeiten drei Freileitungsmonteure in luftiger Höhe an einer neuen Hochspannungsleitung, die sich in der östlichen Provinz Anhui über den Jangtsekiang spannt. Sobald das Projekt in Betrieb ist, soll es jährlich mehr als 31,2 Milliarden kWh Strom liefern.

China.Table Redaktion

CHINA.TABLE REDAKTION

Licenses:
    • Covid-Welle in Hongkong Alarmzeichen für Festlandchina
    • Vorsorge gegen den Hunger
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    • Umfrage zeigt Kampfbereitschaft der Taiwaner
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    • E-Autos: Evergrande einen Schritt weiter
    • Sinolytics.Radar: Ausbau der Swift-Alternative
    • Im Portrait: Shahnura Kasim – auf Social Media gegen Menschenrechtsverletzungen
    Liebe Leserin, lieber Leser,

    in China grassiert derzeit Corona – zumindest nach den Maßstäben der Volksrepublik. Seit dem ursprünglichen Ausbruch in Wuhan vor mehr als zwei Jahren waren die Zahlen in China nicht mehr so hoch. Mehrere Millionen-Städte wurden in den Lockdown geschickt, Schulen geschlossen. Ab dem 21. März werden internationale Flüge nach Shanghai für sechs Wochen in andere Regionen umgeleitet. Omikron ist die entscheidende Prüfung für Chinas “Null-Covid”-Politik.

    Finn Mayer-Kuckuk analysiert in unserer heutigen Ausgabe die Ursachen und Auswirkungen der hohen Todeszahlen in Hongkong. Die hohe Sterberate liegt vor allem an der geringen Impfquote unter den älteren Hongkongern. Diese Erkenntnis ist ein Alarmzeichen für Festlandchina. Viele ältere Chines:innen haben keinen ausreichenden Impfschutz. Chinas Impfstoffe wiederum sind gegen die Omikron-Variante nicht stark genug. Das liegt zum Teil auch an Pekings Weigerung, ausländische mRNA-Impfstoffe zu nutzen. Zeichnet sich nun ein Umdenken ab?

    Möglichst große Eigenständigkeit strebt die Volksrepublik bei der Sicherung der Nahrungsmittelversorgung an. Xi hat wiederholt gewarnt, der Weltmarkt könne nicht 1,4 Milliarden Menschen ernähren. Aus der Ukraine bezieht China dennoch gut fünf Prozent der eigenen Getreide-Produktion. Doch nicht nur der Krieg bereitet Peking Sorgen. Die eigene Nahrungsmittelproduktion wird auch durch die Ozon-Belastung und den Klimawandel geschmälert, schreibt Ning Wang.

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    Nico Beckert
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    Covid: Hongkongs Scheitern ist Chinas Warnung

    Die Corona-Omikron-Welle in Hongkong sorgt für volle Krankenhäuser - auch für China sollte das eine Warnung sein.

    Der Virologe Christian Drosten findet die Lage in Hongkong derzeit wissenschaftlich hochinteressant. In kaum einer hoch entwickelten, statistisch gut überwachten Region mit einem guten Gesundheitssystem ist die Impfquote bei Senioren so niedrig wie dort. Während in Deutschland oder Japan mehr als 90 Prozent der hochbetagten Bürger geimpft sind, lag die Quote in Hongkong zu Beginn der Omikron-Welle bei lediglich 34 Prozent – für die Erstimpfungen. Vollständig geimpft sind nur etwas über 20 Prozent, vom Booster ganz zu schweigen. Jeder zwanzigste Infizierte in Hongkong stirbt deshalb derzeit.

    Hongkong-Impfquote gegen Corona: Vor allem ältere Menschen haben eine geringere Impfquote - dies ist eine Warnung für China.

    Für Drosten ist die Lage in Hongkong deshalb aufschlussreich, weil sie etwas über die Omikron-Variante des Erregers aussagt. Anfangs war nicht ganz klar: Ist sie wirklich harmloser? Oder ist sie in Südafrika und Europa weniger tödlich als vorherige Varianten, weil sie auf eine Bevölkerung mit ordentlicher Grundimmunität bei den gefährdeten Gruppen getroffen ist?

    Die Daten aus Fernost liefern Drosten nun die Antwort: “Hongkong zeigt wie erwartet: Omikron ist bei ungeimpften älteren Menschen nicht mild.” Es handelt sich um weitere Datenpunkte, die den Mythos von der freundlichen Corona-Variante entlarven. Omikron macht gerade Jüngere zwar tendenziell weniger krank. Für ungeschützte Ältere ist eine Infektion aber gefährlich. Wenn wir derzeit in Deutschland keine Überlastung der Hospitäler sehen wie in Hongkong, liegt das nicht am vermeintlich unschädlichen Omikron. Sondern an den Impfungen.

    Doch die Daten aus Hongkong sind nicht nur für die Übertragung auf Deutschland interessant. Sie sind auch ein Alarmzeichen für Festlandchina. Denn dort verkrallt sich Omikron gerade in der Bevölkerung (China.Table berichtete). Und nur 50 Prozent der Chinesen über 80 sind vollständig geimpft. Sie haben zudem keine hochwirksamen mRNA-Vakzine erhalten, sondern weniger wirksame Totimpfstoffe (China.Table berichtete). Außerdem liegen die Impfungen zum Teil schon viele Monate zurück. Wir wissen heute, dass der Schutz rasch abnimmt. Chinas Bevölkerung ist demnach ähnlich anfällig wie die Hongkongs.

    Hongkong: Halbherzige Impfpolitik rächt sich

    Doch es ist bisher Hongkong, das zum Modellfall für eine gescheiterte Pandemiepolitik wird. Und zwar sowohl aus Sicht der Volksrepublik mit ihrem “Null-Covid”-Ansatz als auch aus Sicht der europäischen Länder mit ihrer laufenden Durchseuchung. In Hongkong hat strenges “Null-Covid” eine Bevölkerung hinterlassen, die das Virus kaum noch als bedrohlich wahrnahm, in Wirklichkeit aber kaum immun ist. Die Regierung dort hat zwar immer an “Null-Covid” festgehalten und formal alles richtig gemacht (China.Table berichtete). Doch Omikron war eben zu ansteckend für eine tendenziell sorglose Bevölkerung.

    Das ganz große Scheitern liegt aber im Fehlschlag der Impfkampagne. Während die mittleren Altersgruppen sich von dem Piks überzeugen ließen, waren ausgerechnet die Älteren skeptisch (China.Table berichtete). Dabei sind sie es, die von Omikron weiterhin gefährdet sind. Die Covid-Sterblichkeit ist in Hongkong daher heute höher, als sie in Großbritannien jemals war. Die Todesrate im Verhältnis zu Bevölkerung übersteigt die der bisherigen Spitzenreiter wie Italien, Portugal oder Namibia auf dem Höhepunkt der jeweils schlimmsten Wellen.

    Die Impfquote bei über 60-Jährigen in Hongkong ist deutlich niedriger als beispielsweise die in Deutschland oder Japan - auch in China sind weniger Menschen bisher geimpft.

    Der britische Datenjournalist John Burn-Murdoch vergleicht Hongkong jedoch vor allem mit anderen straff organisierten asiatisch-pazifischen Ländern statt mit den Covid-nachlässigen Europäern. Er liest aus den Zahlen eine Tragödie heraus. Während Südkorea, Japan, Singapur oder Neuseeland fast ohne Tote durch die Pandemie gekommen sind, hat in Hongkong das große Sterben begonnen. Alles wegen fehlender Impfungen. Dabei sind es ja eigentlich meist die kleineren Verwaltungseinheiten, die gute Impferfolge erzielen.

    Zweite Chance für mRNA – Biontech im Aufwind

    Für China ergibt sich daraus nur eine mögliche Schlussfolgerung: Ohne eine neue Impfkampagne geht es nicht. Entweder mit einem aktualisierten Totimpfstoff – oder eben mit mRNA. Die Akteure an den Aktienmärkten haben offenbar in den vergangenen Tagen in ähnlichen Bahnen gedacht. Biontech und Moderna schossen um ein Fünftel hoch. Biontech verfügt bereits über Vereinbarungen mit der Pekinger Fosun-Gruppe. Diese wurden aber bisher noch nicht mit Leben gefüllt (China.Table berichtete). Auch die parallele Entwicklung eigener Präparate kommt nicht schnell genug voran. Kein Wunder, denn die Technik ist neu, revolutionär und schwer beherrschbar. Es könnte gut sein, dass nun das Umdenken einsetzt. Biontech könnte doch noch Lizenzen für mehrere Milliarden Dosen an China verkaufen.

    Kurzfristig wird Peking die aktuellen Ausbrüche daher mit den bewährten Instrumenten unterdrücken – koste es, was es wolle. Die Freiheit von Covid ist derzeit schließlich die Sorte von Freiheit, die die Regierenden ihrem Volk anbieten können. Ein unkontrollierter Ausbruch brächte da einen historischen Gesichtsverlust. Aus der erhofften Normalisierung nach Olympia wird nun nichts mehr.

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    Chinas fragile Lebensmittel-Versorgung

    Chinas Lebensmittelversorgung wird einerseits durch den Klimawandel, andererseits durch Krisen wie den Ukraine-Krieg bedroht.
    Hunger ist der größte Feind der KP Chinas. Doch die Selbstversorgung der Volksrepublik wird an mehreren Fronten bedroht.

    China sorgt sich seit jeher um die Lebensmittelversorgung. Xi Jinping warnte in den vergangenen Jahren regelmäßig davor, trotz guter Ernten wachsam zu bleiben. Die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln steht bei den politischen Führern weit oben auf der Agenda (China.Table berichtete). Russlands Einmarsch in der Ukraine betrifft auch einen der größten Agrar-Handelspartner der Volksrepublik und dürfte Peking weitere Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Denn die Lebensmittelversorgung wird gleich an mehreren Fronten bedroht.

    China verfügt über nur zehn Prozent der weltweiten Agrarflächen, muss aber mehr als 20 Prozent der Weltbevölkerung davon ernähren. Trotz der geografischen Beschränkung gehört die Volksrepublik zu den weltweit größten Lebensmittelproduzenten. So lag die Produktion von Getreide, einschließlich Mais und Reis, aber ohne Hülsenfrüchte und Kartoffeln, gegenüber der Vorsaison bei 632 Millionen Tonnen und stieg damit um 2,6 Prozent. Auch die Weizenproduktion stieg um zwei Prozent auf 136 Millionen Tonnen, so viel wie in keinem anderen Land der Welt. Doch mehrere Faktoren bedrohen die Produktivität der Ackerfläche.

    Neben dem Klimawandel (China.Table berichtete) wirkt sich auch die Luftverschmutzung negativ auf die Ernteerträge der Volksrepublik aus. Eine aktuelle Studie zeigt, dass durch das Verbrennen von fossilen Energieträgern die Konzentration von bodennahem Ozon steigt, was wiederum Schäden an Nutzpflanzen verursacht. Die Studienautoren schätzen, dass die Ozon-Belastung die Weizenerträge zwischen 2017 und 2019 um 33 Prozent gesenkt hat. Auch die Ernten anderer Grundnahrungsmittel wie Mais und Reis sind durch die Belastung mit Ozon zurückgegangen. Nach Schätzungen der Autoren entstehen durch den relativen Ertragsrückgang von Weizen (33 Prozent), Reis (23 Prozent) und Mais (9 Prozent) in China, Japan und Südkorea jährlich Ernteschäden in Höhe von 63 Milliarden US-Dollar. Zu dem Ergebnis kam ein internationales Team von Wissenschaftler:innen, nachdem sie Daten von Ozonkonzentration an der Oberfläche zwischen den Jahren 2017 bis 2019 ausgewertet hatten.

    Ein Drittel weniger Weizen durch Ozonbelastung

    Laut Zhaozhong Feng von der Nanjing University of Information Science and Technology, der die Studie geleitet hat, sei die Ozonkonzentrationen an der Oberfläche in China jährlich um etwa fünf Prozent gestiegen. “Ein so schneller Anstieg des Oberflächenozons hat die Ozonbedrohung für die Ernteerträge erhöht”, sagte Feng bei der Vorstellung der Ergebnisse des Papiers.

    “Bodennahes Ozon bildet sich durch luftchemische Prozesse, wenn folgende “Zutaten” aufeinander treffen: Stickoxide, Kohlenwasserstoffe und Sonnenlicht. Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren sind eine wichtige Quelle von sowohl Stickoxiden als auch Kohlenwasserstoffen”, so Astrid Kiendler-Scharr, Institutsleiterin für Energie- und Klimaforschung am Forschungszentrum Jülich. “Da Ozon nicht direkt emittiert wird, sondern aus diesen Vorläufern gebildet wird, muss für die Reduzierung der Ozonbelastung die Emission der Vorläufer reduziert werden”, sagt Kiendler-Scharr gegenüber China.Table.

    China hat von 2017 bis 2019 allein durch die Ozonverschmutzung im Land jährlich Weizen- und Reisernten im Wert von 52 Milliarden US-Dollar verloren. Dabei könnte das Land 20 Prozent mehr Weizen und zehn Prozent mehr Reis ernten, wenn die Konzentration des bodennahen Ozons halbiert würde. Doch obwohl Peking in den vergangenen Jahren intensiv an der Reduzierung der Luftverschmutzung gearbeitet hat und Erfolge verbuchen konnte (China.Table berichtete), sind die Werte von bodennahem Ozon gestiegen.

    Gefährlicher Ozon-Hotspot

    “Die chinesische Regierung arbeitet bereits an einem systematischen Plan zur Reduzierung der Ozonkonzentration an der Oberfläche”, sagte Feng gegenüber Sixth Tone, ohne auf Details einzugehen. Im November vergangenen Jahres versprach der Staatsrat, die Menge an flüchtigen organischen Verbindungen, die hauptsächlich von der Erdöl- und Chemieindustrie emittiert werden und Stickoxiden bis 2025 um mindestens zehn Prozent gegenüber dem Jahr 2020 zu reduzieren, um den Anstieg der Bodenozonverschmutzung zu stoppen.

    Doch chinesische, amerikanische und Wissenschaftler:innen des Forschungszentrums Jülich haben schon 2018 gezeigt, dass China ein globaler “Ozon-Hotspot” ist. Dabei haben sie die weltweit umfangreichste Datensammlung bodennaher Ozonmessungen aller verfügbaren Daten seit 1975 ausgewertet.

    “Im Sachstandsbericht des Weltklimarates (IPCC) befassen wir uns sowohl mit der Frage, wie Luftschadstoffe auf den Klimawandel wirken, als auch inwieweit sich Fragen der Luftverschmutzung mit zunehmendem Klimawandel ändern”, sagt Kiendler-Scharr, die auch Leitautorin des 6. IPCC-Berichts ist. Für China prognostiziert sie, dass bei zunehmenden Temperaturen die bodennahe Ozonbelastung zunehmen wird. “Je höher die Temperaturänderung ausfällt, umso größer ist auch die Zunahme des Ozons”.

    China treibt weltweite Lebensmittelpreise

    Zuletzt hat China massiv Getreide auf dem Weltmarkt gekauft, um seinen Bedarf an Weizen, Mais und Reis zu decken. Erst zu Jahresbeginn sind die Preise für Mais, Reis oder Weizen kräftig gestiegen. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat die Preise nochmals verteuert. Laut Spiegel-Informationen hält China derzeit sogar einen Bericht der UN-Landwirtschaftsorganisation FAO über eine möglicherweise bevorstehende Ernährungskrise zurück. Der Grund: FAO-Generalsekretär Qu Dongyu ist Chinese. Die Regierung in Peking wolle nicht noch mehr Unruhe auf den weltweiten Getreidemärkten schüren, mutmaßt der Spiegel.

    Schon im vergangenen Sommer warnte die Lebensmittelbehörde der Vereinten Nationen, dass die Kosten für Lebensmittelimporte für Länder mit niedrigem Einkommen noch 2021 um bis zu 20 Prozent steigen könnten. China wurde nicht direkt als Verursacher der steigenden Preise genannt. Jedoch ist klar, dass die Volksrepublik einen großen Anteil hatte.

    Denn Peking hat bereits vor einiger Zeit damit begonnen, seine Kornkammern aufzufüllen. Laut Berechnungen des US-Landwirtschaftsministeriums, wird China bis Mitte dieses Jahres 69 Prozent der weltweiten Mais-Reserven, 60 Prozent der Reis- und 51 Prozent der Weizenreserven in seinen strategischen Staatsreserven lagern.

    Nur einen Tag nach der Eröffnung des Nationalen Volkskongresses vor zwei Wochen, sagte Staats- und Parteichef Xi Jinping, China könne sich nicht auf internationale Märkte verlassen, um die Ernährungssicherheit zu gewährleisten. So dienen die gefüllten Kammern auch als Absicherung vor zukünftigen Unsicherheiten und Schwankungen auf dem Weltmarkt.

    Dieser Schritt erweist sich als vorausschauend. Das wurde auch zum diesjährigen Nationalen Volkskongress deutlich. Dort warnte Chinas Landwirtschaftsminister Tan Renjian davor, dass seinem Land eine Missernte des Winterweizens droht (China.Table berichtete). Peking selbst hütet die Menge seiner strategischen Reserven wie ein Staatsgeheimnis. Doch zuletzt musste ein hochrangiger Beamter preisgeben, dass die Weizenvorräte im Land noch für einen Zeitraum von anderthalb Jahren ausreichten.

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    News

    China verkauft US-Erdgas an Europa weiter

    China hat Flüssigerdgas (LNG) aus den USA an Europa geliefert. Unipec, der Handelszweig des staatlichen chinesischen Öl- und Gasunternehmens Sinopec, hat drei Lieferungen an Häfen in Europa weiterverkauft und dabei Gewinn gemacht, wie Bloomberg berichtet.

    Der Weiterverkauf der Lieferungen an Europa zeigt die Auswirkungen der hohen Energiepreise auf globale Handelsströme. Denn China ist mittlerweile der größte Importeur von LNG-Gas. Auch der Gas-Bedarf der Volksrepublik steigt. Dem Brennstoff soll mittelfristig eine größere Rolle zukommen, um den Kohleverbrauch zu reduzieren und die Klimaziele der Volksrepublik zu erreichen.

    In der vergangenen Woche stiegen die Erdgaspreise in Europa auf einen neuen Höchststand. Ursache sind unsichere Lieferungen aus Russland. Der Preisanstieg veranlasste die Händler von Unipec laut Bloomberg, sich vom chinesischen Markt mit niedrigeren Preisen abzuwenden. Das ist besonders überraschend, da Peking Importeuren erst kürzlich angeordnet hatte, den Import von Energierohstoffen und Nahrungsmitteln sicherzustellen (China.Table berichtete). nib

    • Energie
    • USA

    Umfrage: Taiwaner bereit zur Verteidigung

    Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine können sich immer mehr Taiwaner vorstellen, ihr Land im Falle einer Invasion militärisch zu verteidigen. Das geht aus einer neuen Studie der in Taipeh ansässigen Taiwan International Strategic Study Society hervor. 70,2 Prozent der 1.076 befragten Personen erklärten sich demnach bereit, die selbstverwaltete Insel vor einem Angriff aus Festlandchina zu verteidigen. Die letzte vergleichbare Studie wurde Ende Dezember durchgeführt. Damals erklärten nur 40,3 Prozent der Befragten, sie wären kampfbereit.

    Die Umfrage spiegelt auch das gesunkene Vertrauen in die USA wider. Während im Oktober 2020 noch 55,1 Prozent der Befragten glaubten, die USA würden Taiwan im Ernstfall militärisch zu Hilfe kommen, sind jetzt nur noch 42,7 Prozent dieser Meinung. Gleichzeitig sprachen sich mehr Bürger denn je für eine Generalüberholung des Reservisten-Dienstes und eine Ausweitung der bereits existierenden militärischen Grundausbildung aus.

    Die Vereinigten Staaten – Taiwans informeller Verbündeter – hatte Taiwan in der Vergangenheit wiederholt aufgefordert, die Wehrpflicht zu überarbeiten, um die Insel besser auf einen möglichen Angriff aus China vorzubereiten. Die Regierung von Präsidentin Tsai Ing-wen erwägt derzeit, den Militärdienst für Männer zwischen 18 und 38 Jahren von vier Monaten auf mindestens ein Jahr zu verlängern. Derzeit ist der Wehrdienst in Taiwan für alle wehrpflichtigen Männer in zwei Phasen unterteilt: Auf eine fünfwöchige Grundausbildung in Feldlagern folgt eine an Feldeinsätzen orientierte elfwöchige Weiterbildung in den jeweiligen Militäreinheiten. fpe

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    • Taiwan
    • Ukraine
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    Saudi-Arabien führt Gespräche über Öl-Verkäufe in Yuan

    Saudi-Arabien und China stehen laut einem Bericht des Wall Street Journal derzeit in “aktiven Gesprächen”, um Ölverkäufe künftig in Yuan statt in US-Dollar abzuwickeln. Etwa 80 Prozent der weltweiten Ölverkäufe werden derzeit in Dollar abgewickelt. Ölimporte in der chinesischen Währung könnten die Rolle des Dollar und damit auch den politischen Einfluss der USA langfristig schwächen.

    China kauft derzeit mehr als 25 Prozent des von Saudi-Arabien exportierten Öls. Laut Daten der chinesischen Zollverwaltung war das Land im vergangenen Jahr Chinas wichtigster Rohöllieferant mit 1,76 Millionen Barrel pro Tag, gefolgt von Russland mit täglich 1,6 Millionen Barrel.

    Seit gut sechs Jahren drängt Peking darauf, Ölverträge mit Saudi-Arabien in Yuan-Preisen festzulegen. Die Entwicklungen hätten sich zuletzt beschleunigt, da die Saudis zunehmend unzufrieden mit der US-amerikanischen Sicherheitspolitik in der Region gewesen seien, schreibt das Wall Street Journal. Zu nennen wären etwa die mangelnde Unterstützung der USA für die saudische Intervention im Bürgerkrieg im Jemen oder Bidens Bereitschaft, mit dem Iran eine Einigung über das iranische Atomprogramm zu erzielen. Auch hielten viele Saudis den Rückzug der USA aus Afghanistan im vergangenen Jahr für überstürzt.

    Ein vom Wall Street Journal zitierter hochrangiger US-Beamter nannte die Idee, dass die Saudis Öl in Yuan handeln könnten, “nicht sehr wahrscheinlich”. Die Saudis hätten in der Vergangenheit immer wieder mit einer Abkehr vom Dollar kokettiert, wenn es Spannungen zwischen Washington und Riad gab. Seit einem Vertragsabschluss mit Nixon im Jahr 1974 handelt Saudi-Arabien sein Öl ausschließlich in US-Dollar. fpe

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    • Geopolitik
    • Rohstoffe
    • USA

    Kein Geld für Energie-Projekte im Ausland

    Die beiden großen chinesischen Entwicklungsbanken haben im Jahr 2021 erstmals seit mehr als 20 Jahren kein Geld für Energieprojekte im Ausland bereitgestellt. Das geht aus einer Studie der Boston Universität hervor. In den vergangenen beiden Jahrzehnten gehörten die China Development Bank (CDB) und die Export-Import Bank of China (Exim) zu den größten bilateralen Financiers von Kraftwerken und Energie-Infrastruktur im Ausland.

    Seit dem Jahr 2000 vergaben sie Darlehen in Höhe von 234 Milliarden US-Dollar an ausländische Regierungen oder staatsnahe Unternehmen im Energiesektor. Seit 2016 wurden allein 75 Milliarden Dollar gewährt, womit die beiden Banken die Kreditvergabe der Weltbank bei weitem übertrafen. Seitdem nahmen die Bewilligungen jedoch rapide ab.

    Erst im September 2021 hatte Xi Jinping angekündigt, China werde in Zukunft den Bau von Kohlekraftwerken im Ausland nicht mehr finanzieren. Die Volksrepublik war der letzte große Geldgeber solcher Projekte (China.Table berichtete). Die Wissenschaftler der Boston University mutmaßen, dass China in Zukunft bei Energieprojekten im Ausland stärker auf Direktinvestitionen setzt statt auf Kredite. China hat sein Kredit-Engagement im Ausland bereits zurückgefahren.

    Peking fürchtet eine “Gläubigerfalle” (China.Table berichtete), da viele mit Krediten finanzierte Projekte keine Gewinne abwerfen und die Rückzahlung unsicher ist. Die Wissenschaftler halten es zudem für unwahrscheinlich, dass China seine Führungsrolle in der globalen Energiefinanzierung aufgeben wird. In Zukunft sei wieder mit einem Anstieg der Finanzierungen zu rechnen. nib

    • Banken
    • Energie
    • Finanzen

    Evergrande darf Autos verkaufen

    Das chinesische Industrieministerium hat der Evergrande New Energy Vehicle Group die Erlaubnis erteilt, E-Autos zu verkaufen. Zwei Modelle der Tochterfirma des hoch verschuldeten Immobilienentwicklers Evergrande haben die behördliche Zulassung erhalten. Sie dürfen nun unter dem Markennamen Hengchi verkauft werden, wie das Wirtschaftsportal Caixin meldet.

    Evergrande NEV hat bisher noch kein einziges Auto verkauft. Hochfliegende Pläne des Unternehmens erlitten immer wieder Rückschläge. Einige Analysten mutmaßen, dass die Pläne zur Expansion in den Autosektor zum Teil der Beschaffung von Finanzmitteln für die in Schwierigkeiten steckende Muttergesellschaft dienen, wie Caixin berichtet. Evergrande wollte bis zu sieben Milliarden US-Dollar in die Autoproduktion investieren. Laut Branchenkennern wird es für Evergrande nicht einfach, im ohnehin überfüllten E-Auto-Markt Chinas Fuß zu fassen. nib

    • Autoindustrie

    Sinolytics.Radar

    China will Dollar-Dominanz brechen

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    • Nach Russlands Ausschluss von Swift, dem weltweit genutzten Informationsaustauschsystem für den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr, wird die Notwendigkeit, ein eigenständiges internationales Zahlungssystem auf Basis des RMB aufzubauen, für Chinas Finanzregulierer immer wichtiger.
    • Die verstärkte Nutzung des chinesischen Cross-Border Interbank Payment System (CIPS) wird in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit noch stärker in den Fokus der chinesischen Finanzpolitik rücken.
    • In den letzten vier Jahren haben die grenzüberschreitenden Transaktionen über CIPS deutlich zugenommen. Sinolytics schätzt insbesondere für das Jahr 2021 einen Gesamttransaktionsbetrag von 82 Milliarden RMB, 83 Prozent mehr als im Jahr 2020.
    • Im Februar 2022 nahmen weltweit 76 Institute direkt und 1.212 Institute indirekt am CIPS-System teil. Die Mehrheit der Marktteilnehmer befindet sich in Asien. Die meisten sind bereits mit Finanzinstituten chinesischen Ursprungs verflochten.
    • Um die Verwendung des RMB durch globale Finanzinstitute zu erhöhen, muss das CIPS seine internationale Standardisierung und den Umfang der Zahlungsdienstleistungen verbessern. Noch wichtiger ist, dass die Bedeutung des RMB als internationale Währung nicht nur im internationalen Handel, sondern auch bei globalen Investoren noch deutlich gestärkt wird.
    • Um diese Ziele zu erreichen, wird die chinesische Regierung weitere Reformen der Kapitalbilanzvorschriften vorantreiben, um freiere Kapitalströme zu ermöglichen und Eingriffe in den Devisenmarkt zu verringern. Darüber hinaus kann China das CIPS nur dann zum Erfolg führen, wenn es politisch transparenter wird und die Fähigkeit seines Kapitalmarktes aufrechterhält, globale Finanzmittel nach China zu holen.

    Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.

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    • Handel
    • Renminbi
    • Technologie

    Presseschau

    China will in Ukraine-Krieg nicht Partei ergreifen NTV
    Russischer Behördenmitarbeiter offenbar wegen China-Äußerung entlassen SPIEGEL
    Pläne für Invasion von Taiwan: Russlands Überfall dient China als Lehrstück NTV
    Taiwan’s military tests new capabilities to deter China threat DW
    China und Russland: Eine Freundschaft, in der es auch um Waffen geht ZEIT
    Pekings Rolle beim Krieg in der Ukraine DEUTSCHLANDFUNK
    US ‘watching’ China after reports Beijing preparing to aid Russia INDEPENDENT
    Dax schließt im Minus – Ukrainekrieg und China verunsichern Anleger HANDELSBLATT
    EU einigt sich auf neue Vergaberegeln, China unter Druck EURACTIV
    Chinas Industrie und Einzelhandel zu Jahresbeginn relativ stark HANDELSBLATT
    Saudi Arabia Considers Accepting Yuan Instead of Dollars for Chinese Oil Sales WSJ
    Corona-Sterblichkeitsrate erreicht in Hongkong weltweiten Rekord TAGESSPIEGEL
    2,5 Millionen Coronatests in Peking – und fast 500 positive Fälle SPIEGEL
    Angst vor den Lockdowns in der Hightech-Metropole Shenzhen FAZ
    “Entscheidender Moment für Xi, China und das 21. Jahrhundert” WELT
    China baut gigantische Solar- und Windparks in der Wüste SPIEGEL
    ‘We’ll kill you’: Uyghur exile who fled to Arctic Circle still fears reach of Chinese state GUARDIAN
    Zwangsarbeit in China – DBB-Ausrüster unter Verdacht TAGESSCHAU

    Portrait

    Shahnura Kasim – auf Tiktok gegen die Unterdrückung

    Shahnura Kasim ist auf Tiktok aktiv, um auf die Unterdrückung der Uiguren in Xinjiang aufmerksam zu machen.
    Shahnura Kasim setzt sich auf Plattformen wie Tiktok gegen die Verfolgung der Uiguren ein.

    Shahnura Kasim verbringt viel Zeit in den sozialen Netzwerken. Tiktok, Instagram und Co. sind eine Art Szenetreff für junge Menschen. Kasim ist 19 Jahre alt, lebt in München und bereitet sich gerade auf das Abitur vor. Wie viele ihrer Altersgenoss:innen postet auch sie fleißig und hat sich im Wetteifern um Abonnent:innen schon knapp 14.000 Follower erarbeitet.

    Doch statt lustige Szenen aus ihrem Alltag oder Selfies zu veröffentlichen, lenkt die junge Frau die Aufmerksamkeit auf das Schicksal der Uiguren in Xinjiang im Nordwesten Chinas. Kasim möchte darüber aufklären, was in der Autonomen Region der Volksrepublik mit der weitgehend muslimischen Bevölkerungsgruppe passiert. Eine Tragödie, die ihr noch immer viel zu wenig beleuchtet wird.

    Wer sich mit China beschäftigt, weiß, dass die Uiguren Opfer von gravierenden Menschenrechtsverletzungen sind. Doch viele junge Menschen in Deutschland, für die China ein weit entfernter, eigener Kosmos ist, wissen das noch nicht. Genau diejenigen will Kasim mit ihren Botschaften über Tiktok erreichen.

    Auch Kasims Verwandtschaft in Xinjiang ist betroffen

    Es brauche dringend Aufklärung, betont sie im Gespräch mit China.Table. Gerade auch in den Schulen. Doch da stoße sie auf taube Ohren. “In der Oberstufe wird ein halbes Jahr über Nationalsozialismus gelehrt. Weshalb finden wir nicht eine Doppelstunde Zeit, um über etwas Aktuelles zu sprechen, das Parallelen aufzeigt?”, fragt sie. Tatsächlich bezeichnen zahlreiche demokratische Regierungen, Parlamente und Politiker der Welt die Vorgänge in Xinjiang als Genozid.

    Mehr als eine Million Uigur:innen sitzen in Internierungslagern, wo ihre Identität mit allen nötigen Mitteln sinisiert werden soll. Folter und Prügel gehört laut Dutzenden Augenzeugen zu den gängigen Mitteln. Auch Kasim hat Verwandte in Xinjiang, die eingesperrt sind oder vielleicht auch tot. So genau weiß sie das nicht, weil der Kontakt vor Jahren abbrach.

    2019 bekam sie die Nachricht, dass ihre Großmutter in einem Umerziehungslager ist und ihre Tante vermisst wird. Ihr Onkel kam wahrscheinlich in einem der Lager ums Leben. Details kennt sie nicht. Doch für Kasim war das der Auslöser, über soziale Medien eine Öffentlichkeit für die Menschenrechtsverbrechen in Xinjiang zu schaffen. Die Reaktionen bestürzten sie: “Viele haben mir geschrieben, dass sie noch nie davon gehört haben. Dass sie nicht einmal wussten, dass eine Volksgruppe der Uiguren existiert.”

    Manche ihrer Videos erreichen Zehntausende Klicks. Darin wendet Kasim zum Teil jene stilistischen Mittel an, die der Aufmerksamkeitsspanne in sozialen Medien gerecht werden: kurze Botschaften, untermalt mit Mimik oder Musik. Sie tanzt und lächelt, während kurze Schriftzüge über den Bildschirm flimmern, die auf das Elend der Uiguren hinweisen.

    Vor Beginn der Olympischen Spiele im Februar in Peking lud Kasim ein Video hoch, in dem sie ihre Zuschauer dazu aufforderte, mit ihr zu tanzen, wenn sie für einen diplomatischen Boykott der Spiele seien. Statt ausführliche Einzelheiten über die Situation in Xinjiang darzustellen, verbreitet sie meistens kurze Parolen, die ihre Zuschauer:innen dazu verleiten sollen, sich selbst mit dem Thema zu befassen. Manchmal erzählt sie aber auch vom Schicksal ihrer Familie und versucht, Wissenslücken zu schließen und mit Vorurteilen aufzuräumen.

    “Die Unterdrückung der Uiguren dauert schon seit Jahrzehnten an”

    Kasim und ihre Geschwister sind in Deutschland geboren und aufgewachsen. Schon in den 1990er-Jahren flüchtete Kasims Vater vor der Unterdrückung durch die chinesische Regierung, die damals noch weitgehend von der Weltöffentlichkeit ignoriert wurde. Das ändert sich zwar, aber in Kasims Augen nicht schnell genug. Sie ärgert sich, wenn sie lesen oder hören muss, dass die Unterdrückung der Uiguren eine Reaktion der chinesischen Regierung auf uigurische Terrorattacken sei. “Die Unterdrückung dauert schon seit Jahrzehnten an”, klagt sie. Kasim fürchtet, dass Medien und Politik der chinesischen Propaganda in die Falle gehen und sich deren Darstellung der Situation zu eigen machen.

    Seitens der Politik wünscht sie sich schärfere Kritik an der chinesischen Regierung und wirtschaftliche Sanktionen. Die regelmäßigen Debatten im Menschenrechts-Ausschuss des Bundestages, die anstehenden Implementierung von Lieferkettengesetzen gegen Zwangsarbeit oder die EU-Sanktionen gegen Funktionäre der Kommunistischen Partei reichen ihr nicht aus. Deutschland müsse allein aufgrund der eigenen Geschichte die Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang als Völkermord anerkennen, fordert sie. So wie es die US-Regierung und die britische Regierung es getan haben oder zuletzt die französische Nationalversammlung.

    Zu ihrer Familie in China hatte sie in den vergangenen Jahren nur wenig Kontakt. “Wir durften niemals offen mit unseren Verwandten sprechen”, erzählt sie. “Meine Mutter hat immer gesagt: Pass auf, was du sagst. Erwähne China nicht.” Kasim belastet es bis heute, dass sie ihre Familie nicht richtig kennt.

    Doch Aufgeben kommt nicht infrage. Dass sich ihr Aktivismus in Deutschland negativ auf die Situation ihrer Familie in China auswirken könne, müsse sie notgedrungen in Kauf nehmen. “Wir dürfen nicht mehr egoistisch sein. Wenn ich auch schweige, und der andere auch schweigt, dann existieren wir bald nicht mehr.” Dann, so Kasim, gäbe es bald ein Volk, eine Kultur, eine Sprache weniger. Lisa Winter

    • Menschenrechte
    • Xinjiang
    • Zivilgesellschaft

    Personalien

    Freda Wang wird Regional President für China und den asiatisch-pazifischen Raum beim Autohersteller Aston Martin Lagonda. Sie tritt die Nachfolge von Michael Peng an, der jetzt als Executive Vice President für die Region zuständig ist. Wang arbeitete zuvor über zehn Jahre bei Mercedes-Benz, zuletzt als Vice President of National Sales in Kanada.

    Chen Xudong wird Geschäftsführer von IBM China. Nach 24 Jahren verlässt Chen damit die Lenovo Group, den weltgrößten Hersteller von Personal Computern, wo er zuletzt als Senior Vice President tätig war.

    Dessert

    Garantiert schwindelfrei arbeiten drei Freileitungsmonteure in luftiger Höhe an einer neuen Hochspannungsleitung, die sich in der östlichen Provinz Anhui über den Jangtsekiang spannt. Sobald das Projekt in Betrieb ist, soll es jährlich mehr als 31,2 Milliarden kWh Strom liefern.

    China.Table Redaktion

    CHINA.TABLE REDAKTION

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