Berlin.Table – Ausgabe 612

Klärung des Richterstreits im August? + Mehr Befugnisse für Bundestagspolizei + Klingbeil bei G20

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Talk of the Town

Streit um Verfassungsrichterin: SPD will Klärung noch im August

Das mühsam aufgebaute Vertrauensverhältnis in der Koalition hat nach der gescheiterten Richterwahl einen tiefen Riss. Und noch ist kein Ausweg in Sicht. Ein Telefonat zwischen SPD-Fraktionschef Matthias Miersch und seinem Amtskollegen Jens Spahn führte am Montag zu keiner Lösung des Konflikts. Miersch soll dem CDU-Mann klargemacht haben, dass die SPD an der Kandidatin festhält. Die Richterin und Vize-Chefin der SPD-Fraktion, Sonja Eichwede, sagte Table.Briefings, Frauke Brosius-Gersdorf sei eine herausragende Staatsrechtslehrerin mit ausgezeichnetem wissenschaftlichen Renommée. „Sie bleibt unsere Kandidatin.“

Die von der Union abgesetzte Richterwahl sei ein „beispielloser Vorgang“, so Eichwede. „Um vertrauensvoll weiterarbeiten zu können, werden wir grundsätzlich über die Prinzipien unserer Zusammenarbeit sprechen müssen. Das Vertrauen, dass Zusagen und Gemeinsam getroffene Entscheidungen eingehalten werden, muss nun erst wieder wachsen.“ 

Auch der Rest der SPD-Fraktion stellt sich hinter die Kandidatin. In einer Sondersitzung am Montag hatten Teilnehmern zufolge alle rund 20 Wortmeldungen nur eine Botschaft: Wir stehen. Die Union müsse das mit sich klären. In der SPD wird darauf hingewiesen, dass die Nominierung von Brosius-Gersdorf bereits vor eineinhalb Monaten mit der Spitze der Unionsfraktion geeint gewesen sei. Inhaltlich vertrete die Juristin keine radikalen Forderungen, in der Abtreibungsfrage habe sie verfassungsrechtliche Grenzen definiert. Miersch soll intern angemerkt haben, dass sich die Grundsatzfrage stelle, ob getroffene Vereinbarungen mit der Union auch bei Gegenwind in den sozialen Netzwerken noch Bestand haben. 

Die SPD will, dass der Bundestag die Richterfrage Ende August klärt. Ein Verweis auf den Bundesrat, der erst im Dezember einen neuen Richter für den freigewordenen Posten am Verfassungsgericht beschließen könnte, sei keine Option. „Es wäre ein Armutszeugnis, wenn wir das nicht hinkriegen“, sagt einer aus der SPD-Führung in Berlin. Als Szenario wird nun diskutiert, ob die Abstimmung im Bundestag erneut angesetzt wird, aber die Kritiker in der Union der Sitzung fernbleiben. „Wir brauchen zwei Drittel der abgegebenen Stimmen.“ 

Die Frage über alldem ist, wie handlungsfähig diese Koalition ist, wenn es darum geht, Mehrheiten in der Mitte des Parlaments zu organisieren. Denn die Richterwahl war nicht das erste Ereignis, bei dem gebangt werden musste. Und die großen inhaltlichen Brocken – Rentenreformen, Sozialstaatsumbau, Bürgergeld – kommen ja erst noch.  

In den Spitzen von CDU und CSU ist man sich des Problems bewusst. Man schiebt es aber bewusst in die Fraktionen. Sowohl Friedrich Merz als auch Markus Söder wollen die Richterwahl nicht zur Chefsache machen. Der Kanzler erklärte beim Besuch des bayerischen Landeskabinetts auf der Zugspitze: „Mein Wunsch wäre, dass wir im Bundestag zu einer Lösung kommen.“ Was übersetzt heißt: Die Verantwortung für das Problem liegt weiter bei Jens Spahn

Im CSU-Präsidium gibt es Hoffnungen, dass die Landesgruppe in Berlin eine Vermittlerrolle einnehmen könnte. Alexander Dobrindt hatte die bereits in den Koalitionsverhandlungen gespielt, nun scheint vor allem Alexander Hoffmann am Zug zu sein, der sich in den ersten Wochen seiner Amtszeit unter Sozialdemokraten bereits den Ruf eines integren Ansprechpartners erarbeitet hat. In den Reihen der CDU sind sie zwar skeptisch, dass Hoffmann als Vermittler am Ende tatsächlich Erfolg hat. Wenn Spahn in der SPD-Fraktion jedoch zum roten Tuch geworden ist und der Kanzler nicht bereit, sich einzumischen – wer bleibt dann noch? 

In den Reihen der CDU verweist man noch auf einen anderen Punkt. Die Social-Media-Kampagne einiger rechter bis rechtsradikaler Portale gegen Brosius-Gersdorf habe nur deshalb eine solche Wucht entfalten können, weil die Fraktionsführung sich im Vorfeld nicht ausreichend mit der inhaltlichen Debatte beschäftigt habe. Man habe nicht offen über das Für und Wider der Kandidatin debattiert – und damit auch Klischees und falsche Behauptungen im Raum gelassen, statt sie zu widerlegen. Die Führung sei, so heißt es, nur noch an taktischem Machterhalt interessiert. Dieser Fall zeige die Schwäche, die sich daraus ergibt. Man müsse die Abgeordneten durch Debatte und Inhalt zu gewinnen versuchen, nicht mit dem Argument, dass man Geschlossenheit brauche. 

Im SPD-Teil der Bundesregierung heißt es, das Vertrauen in der Koalition müsse jetzt durch Taten wachsen. Im August stehen mit dem Rentenpaket, dem Gesetz gegen Schwarzarbeit und dem GEAS einige relevante Vorhaben auf der Kabinettsliste. Wenn es dabei wieder zu öffentlichem Streit komme, dann so sagt es ein SPD-Mann, „ist diese Koalition doch nicht so stabil, wie wir es uns alle gewünscht haben“. 

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News

Bundestagspolizei: Warum die Beamten mehr Befugnisse bekommen sollen. Die Polizei des Bundestags soll künftig Daten mit anderen Sicherheitsbehörden austauschen. „Wir brauchen ein Bundestagspolizeigesetz, um einem absurden Zustand Abhilfe zu verschaffen“, sagte Bundestagspräsidentin Julia Klöckner Table.Briefings.  

Mit zwei Millionen Besuchern pro Jahr ist der Deutsche Bundestag das meistbesuchte Parlament der Welt. Allerdings, so Klöckner, seien die Zugänge für Besucher und Gäste bisher sehr offen. „Wenn sie einmal im Bundestag drin sind, kommen sie unterirdisch in nahezu jedes Büro.“ Die Mitglieder der Bundesregierung müssten allerdings ebenso wie außerhalb des Bundestags besser geschützt werden. Dafür benötige die Bundestagspolizei den Zugang zu den Daten der Landeskriminalämter oder Polizeien, etwa zu Informationen über mögliche Gefährder. „Wir haben bisher keine gesetzliche Grundlage dafür. Die müssen wir jetzt schaffen.“ Nach der Sommerpause soll das Gesetz in den Bundestag kommen. 

Die Präsidentin übt laut Grundgesetz „das Hausrecht und die Polizeigewalt im Gebäude des Bundestages aus“. Allerdings sind auch andere Fragen – wie beispielsweise die genaue räumliche Zuständigkeit der Parlamentspolizei – bisher nicht rechtssicher geregelt. Klöckners Vorgängerin Bärbel Bas hatte daher im vergangenen Jahr ein solches Gesetz befürwortet. In der Begründung hieß es, eine gesetzliche Ausgestaltung der Polizeigewalt sei sinnvoll, vor allem, weil die starke Fokussierung auf das Gebäude des Parlaments den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht werde. SPD und Grüne hatten einen Entwurf für ein „Gesetz über die Polizei beim Deutschen Bundestag“ vorgelegt, das allerdings vor der Wahl nicht mehr verabschiedet werden konnte. Der Entwurf bildet nun den Kern von Klöckners neuer Initiative. Michael Bröcker 

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G20-Finanzministertreffen: Klingbeil kann nicht über US-Zölle verhandeln. Seine zweite außereuropäische Auslandsreise als Finanzminister, zu der Lars Klingbeil an diesem Mittwoch aufbricht, hätte er gern genutzt, um über die angekündigten US-Zölle gegen die EU zu verhandeln. „Über freien und regelbasierten Handel werden wir auch im Rahmen des G20-Treffens der Finanzminister in dieser Woche in Südafrika sprechen“, hatte Klingbeil am Montag der SZ gesagt. Auf Ministerebene wird er dazu nun aber keine direkte Gelegenheit haben: US-Finanzminister Scott Bessent hat seine Teilnahme am Finanzministertreffen abgesagt. Es geht in Südafrika unter anderem um die Frage, wie Wachstumshemmnisse in Afrika und die Unsicherheiten in der Weltwirtschaft abgebaut werden können. Außerdem soll der Infrastrukturausbau in Schwellenländern vorangebracht werden.  

Deutschland will Angaben aus Regierungskreisen zufolge eine aktive Rolle spielen und daran arbeiten, ihre internationalen Partnerschaften zu diversifizieren. Am Nachmittag vor der Abreise trifft Klingbeil in Schloss Genshagen bei Berlin seinen französischen Amtskollegen Éric Lombard. Thema ist unter anderem die Stärkung der europäischen Souveränität. Die zunächst angedachte gemeinsame Reise im deutschen Regierungsflieger nach Südafrika wird es aber nicht geben. Die deutsche Delegation werde auf der Anreise durch keine weitere begleitet, hieß es am Dienstag aus BMF-Kreisen. Malte Kreutzfeldt 

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Digitalministerium: Staatssekretärsausschuss für Staatsmodernisierung geplant. Das BMDS plant einen neuen ständigen Staatsmodernisierungs-Ausschuss, in dem Staatssekretäre aus allen Ministerien vertreten sein sollen. Der neue Ausschuss löst den bisherigen Ausschuss „Bessere Rechtsetzung und Bürokratieabbau“ ab, wie eine Ministeriumssprecherin Table.Briefings bestätigte. Der Ausschuss soll dazu beitragen, entsprechend dem Koalitionsvertrag das Silodenken aufzubrechen und Themen zusammenzudenken, die zusammengehören, heißt es aus dem BMDS.  

Künftig werden „Zuständigkeiten gebündelt, die bisher über die Bundesregierung verteilt waren – analog dazu, wie auch das BMDS Zuständigkeiten bündelt“. Über die genaue Besetzung berate das Ministerium derzeit noch mit dem Kanzleramt; kommende Woche berät das Kabinett darüber. Aus Expertenkreisen heißt es, dass Philipp Amthor, der auch im BMDS für Staatsmodernisierung zuständig ist, die Leitung des Ausschusses übernehmen könnte. Leonard Schulz 

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Urheberrechtsverletzungen im Netz: Weshalb die Justiz eingeschaltet wird. Bundesliga kostenlos gucken, aktuelle Kinofilme streamen oder Wissenschaftsliteratur gratis herunterladen – solche Angebote finden sich auf zahlreichen Websites, sie verstoßen gegen das Urheberrecht. Der Kampf gegen diese kriminellen Geschäftsmodelle geht nun in eine neue Phase. Die Clearingstelle Urheberrecht im Internet (CUII), ein Zusammenschluss der führenden deutschen Zugangsprovider und Urheberrechtsinhaber aller Branchen, leitet das Verfahren künftig nicht mehr wie bisher an die Bundesnetzagentur weiter, sondern an die Justiz, die über die Sperrung der Domains entscheiden.  

Davon verspricht sich die CUII vor allem eine Beschleunigung. Künftig soll das Verfahren bis zur Sperrung nur noch zwei bis drei Monate dauern, im einstweiligen Rechtsschutz nur rund eine Woche. Im bisherigen System wurden 25 Webseiten mit vielen hundert Domains gesperrt. Durch die DNS-Sperren fallen die Besuche auf den Seiten um bis zu 80 Prozent. Helene Bubrowski 

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Bauen und Wohnen: Was das BMWSB 2025 noch plant. Der „Bau-Turbo“ soll im Herbst fertig sein. Anschließend wird das Verfahren für die Novelle des Baugesetzbuchs starten. Das geht aus einer aktuellen Vorhabenplanung des Bauministeriums hervor. Weitere Pläne betreffen die Gründung eines „Bundesforschungszentrums für klimaneutrales und ressourceneffizientes Bauen“ sowie den Ausbau der sozialen Wohnraum- und der Städtebauförderung. Durch eine Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs soll zudem einfacheres Bauen möglich werden („Gebäudetyp E“). Dazu wollen BMWSB und BMJV im Herbst Eckpunkte vorlegen.  

Im vierten Quartal soll außerdem ein neues KfW-Förderprogramm „Gewerbe zu Wohnen“ starten. Dieses Vorhaben steht nicht im Koalitionsvertrag. Dort ist vielmehr vereinbart, die bestehenden Förderprogramme der KfW zu zwei zentralen Programmen zusammenzufassen und zu vereinfachen – eins für Neubau, eins für Modernisierung. Okan Bellikli 

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EU-Budget: Welche Reformen Staatsminister Krichbaum fordert. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gunther Krichbaum, unterstützt die Pläne von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, den EU-Haushalt zu modernisieren. „Auch wenn Landwirtschafts- und Kohäsionspolitik weiter wichtig bleiben werden, müssen wir heute noch ganz andere Themen in den Blick nehmen, wie Verteidigung, Innovation, Künstliche Intelligenz“, sagte Krichbaum im Interview mit Table.Briefings. Zudem müsse der Haushalt vereinfacht werden: „Wir haben derzeit in vielen Bereichen ein Wirrwarr an Fonds.“ 

Der CDU-Politiker stellt sich damit hinter die Reformpläne von der Leyens. Diese will die mehr als 50 bisherigen Ausgabenprogramme in drei Säulen zusammenfassen, darunter einen neuen Wettbewerbsfähigkeitsfonds. Dagegen gibt es erbitterten Widerstand auch in den Bundesländern. Die Strukturförderung in den Regionen dürfe ebenso wie die EU-Agrargelder „nicht einer kurzfristigen Umschichtung geopfert werden“, warnt der bayerische Europa-Staatsminister Eric Beißwenger in einem Gastbeitrag für Table.Briefings. Das Interview mit Krichbaum lesen Sie hier, den Beitrag Beißwengers hier. Till Hoppe 

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Ex-Sicherheitsberater Bolton: Trump ist kein begeisterter Ukraine-Unterstützer. Der ehemalige nationale Sicherheitsberater von Donald Trump sieht trotz neuer Hilfsankündigungen keine radikale Kehrtwende des US-Präsidenten in der Ukraine-Politik. „Er mag enttäuscht von Putin sein, aber er ist immer noch kein begeisterter Unterstützer der Ukraine“, sagte John Bolton im Gespräch mit Table.Briefings. Trump droht Russland mit Strafzöllen, falls es nicht innerhalb von 50 Tagen eine Übereinkunft für ein Ende des Krieges gibt. Außerdem kündigte Trump an, der Ukraine Patriot-Flugabwehrraketen zur Verfügung zu stellen, die von den europäischen Verbündeten finanziert werden. 

Bolton rät dazu, diese Ankündigungen mit Vorsicht zu genießen. Es sei noch ungewiss, ob es tatsächlich zu diesen neuen Hilfen kommt. Für wie realistisch er einen Abzug von US-Soldaten aus Deutschland hält, wie er Trumps Motivation beim Zoll-Streit mit Europa einschätzt und welchen Umgang er Deutschland und Europa mit Trump empfiehlt, lesen Sie im Security.Table. Olivia Nikel 

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Bildungsforscher Hurrelmann: Schule braucht mehr Mitbestimmung. Trotz vorhandener Schülervertretungen bleibe Mitbestimmung an Schulen meist symbolisch. Das schreibt Bildungsforscher Klaus Hurrelmann in seinem neuen Buch „Produktive Realitätsverarbeitung“, das am Donnerstag erscheint. Einen Auszug daraus lesen Sie vorab im Bildung.Table. Hurrelmann kritisiert darin, dass Jugendliche kaum Einfluss auf Unterricht oder Schulorganisation haben. Politische Bildung bleibe oft theorielastig und biete zu wenig praktische Erfahrung. Hurrelmann fordert, Partizipation zur zentralen Bildungsaufgabe zu machen. Wie sich der Forscher Schule als „Bildungscampus“ vorstellt, lesen Sie im Bildung.Table. Thorsten Denkler 

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Leuchtturmfinanzierung für Bildungs-Start-up: US-Investor steigt bei Sdui ein. Es ist eine der bislang größten Start-up-Finanzierungen des Jahres: Die US-Investmentgesellschaft Bain Capital ist nach Informationen von Table.Briefings bei der Koblenzer Schulplattform Sdui eingestiegen. Auf insgesamt 95 Millionen Euro beläuft sich das Volumen des Deals. Sdui bietet Bildungseinrichtungen eine Kommunikationsplattform mit Chat-Funktionen, Videokonferenzen, digitalen Elternbriefen und automatischer Übersetzung in mehr als 32 Sprachen. Wie das Start-up zu einem der am schnellsten wachsenden Anbieter für Bildungstechnologie in Europa wurde und was den Investor überzeugte, lesen Sie im CEO.Table. Alex Hofmann 

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Table.Today Podcast

Der Düsseldorfer Ökonom Jens Südekum gehörte zu dem Wissenschaftler-Quartett, das kurz vor den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD mit einem Strategiepapier für neue Sondervermögen die Kehrtwende der Union in der Schuldenpolitik maßgeblich vorbereitete. Nun ist SPD-Mitglied Südekum Chefberater des Finanzministers Lars Klingbeil. Wie er dafür sorgen will, dass die Infrastruktur-Milliarden auch für Wachstum eingesetzt werden, und wie es mit der Schuldenregel weitergeht, bespricht er im Podcast mit Michael Bröcker. Das Gespräch hören Sie ab 5 Uhr hier

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Table.Documents

Vorhabenplanung des BMWSB 

Bericht von Fairwork zu Arbeitsbedingungen in der Plattformökonomie 

Policy Brief des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zur Aufteilung von Hausarbeit 

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Heads

Sebastian Fischer, bis zum Regierungswechsel Sprecher von Außenministerin Annalena Baerbock, wird neuer Unterabteilungsleiter in der Europa-Abteilung des AA und Beauftragter für die Verhandlungen um den mehrjährigen Finanzrahmen der EU. Zuvor war Fischer unter anderem Sprecher der deutschen EU-Vertretung in Brüssel. Dort arbeitete er mit Botschafter Michael Clauß zusammen, der inzwischen Europa-Berater von Friedrich Merz im Kanzleramt ist. Till Hoppe 

Julija Swyrydenko, bisher ukrainische Wirtschaftsministerin, soll neue Ministerpräsidentin werden. Der bisherige Premier Denys Schmyhal wird als neuer Verteidigungsminister und somit als Nachfolger von Rustem Umerow gehandelt. Umerow könnte dem Vernehmen nach bald neuer Botschafter in den USA werden. Was hinter der personellen Erneuerung in der ukrainischen Regierung steckt, lesen Sie im Security.Table. Denis Trubetskoy 

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Best of Table

China.Table: Wie Peking seine Seestreitkräfte global vernetzt. Xi Jinping hat den Aufstieg zur Seemacht zur nationalen Priorität erklärt. Die Modernisierung der Marine dient dabei nicht nur einer möglichen Eroberung Taiwans, sondern auch der langfristigen Etablierung Chinas als globale Ordnungsmacht zur See. Was das für die USA bedeutet, lesen Sie hier

ESG.Table: Thyssenkrupp Steel und IG Metall einig über Schließung eines Duisburger Hochofens. Damit wird eine weitere große Anlage für die Herstellung von Roheisen wegfallen. Wie groß die Lücke zwischen heutiger, CO₂-intensiver Eisenproduktion und den geplanten klimaneutralen Anlagen ist, lesen Sie hier

ESG.Table: Wie aus weggeworfenen Lebensmitteln ein Geschäft wird. Jährlich werden mehr als eine Milliarde Tonnen Nahrungsmittel vernichtet. Wie drei Unternehmen aus Obstkernen, Pressrückständen und Cashew-Früchten ihre Geschäftsmodelle aufgebaut haben, lesen Sie hier

Security.Table: PKGr für mehr Unabhängigkeit von den USA. Der neue Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums, Marc Henrichmann, wirbt für mehr Befugnisse und Geld für die deutschen Nachrichtendienste, um auch ohne die USA „arbeitsfähig“ zu sein. Wie der CDU-Politiker die Dienste kontrollieren will, lesen Sie hier

Security.Table: Wie Russland die Ukraine überlastet. Mit Offensiven an vielen Stellen der langen Front gelingt es der russischen Armee, Gelände gutzumachen. Was die Ukraine dagegensetzt und mit welchen Problemen sie konkret ringt, lesen Sie hier

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Must-Reads

Handelsblatt: Schulden-Deal zwischen Deutschland und der EU. Die EU-Kommission akzeptiert die deutschen Finanzpläne und macht damit den Weg für die Nutzung des Sondervermögens und die höheren Militärausgaben frei. Das berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Regierungskreise. Dazu würden die Annahmen zum Potenzialwachstum heraufgesetzt und eine Ausnahmeregel für Militärausgaben genutzt. Ökonomen kritisieren, dies könne die Durchsetzung der EU-Regeln auch in anderen Staaten erschweren. („Bund und EU-Kommission einigen sich auf Schuldenplan“

Tagesspiegel: Berliner Grüne nominieren Graf als Bürgermeisterkandidaten. Richtungsentscheidung in Berlin: Statt wie bei den beiden letzten Wahlen erneut mit der Realo-Kandidatin Bettina Jarasch in den Wahlkampf zu ziehen, wollen die Grünen den Parteilinken Werner Graf als Kandidaten für das Amt des Regierenden Bürgermeisters nominieren, berichtet der Tagesspiegel unter Berufung auf parteiinterne Informationen. Ex-Finanzsenator Daniel Wesener habe ebenso abgesagt wie Lisa Paus. („Berliner Grüne treffen Entscheidung für 2026“

Taz: Deutschland muss von Ramstein aus gesteuerte Drohnenangriffe nicht stoppen. Das hat das Bundesverfassungsgericht entschieden und damit die Klage von zwei Angehörigen von Opfern eines Angriffs im Jemen abgelehnt. Zwar habe die Bundesregierung den „allgemeinen Schutzauftrag“, die grundlegenden Menschenrechte „auch gegenüber Ausländern im Ausland zu wahren“. Allerdings gelte das nur, wenn konkrete Hinweise auf eine systematische Verletzung des Völkerrechts vorlägen. Das sei im verhandelten Fall nicht gegeben. („Keine deutsche Schutz­pflicht gegen US-Drohnen“

Welt: Streeck will Zugang zu Alkohol erschweren. Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck, schlägt er vor, Alkohol von Supermarktkassen zu entfernen und den Alkoholverkauf an Tankstellen zu untersagen. Zudem plädiert er für strengere Alkoholregeln für Jugendliche. So sollte es nicht länger erlaubt sein, dass sie schon im Alter von 14 Jahren in Begleitung ihrer Eltern in der Öffentlichkeit Wein oder Bier trinken dürfen. („Hendrik Streeck will Alkoholverkauf an Tankstellen und in Supermärkten einschränken“

Nicht überlesen! 

Abgeordnetenwatch: Zwölf Ex-MdBs sind jetzt Lobbyisten. Mehrere mit der Bundestagswahl ausgeschiedene Abgeordnete sind nun als Interessenvertreter tätig. Mindestens 670 Lobbyisten arbeiteten vorher zudem in Parlament, Regierung oder Bundesverwaltung oder tun das noch immer. Das zeigt die Auswertung einer seit 2024 verpflichtenden Angabe im Lobbyregister. Manche Personen würden ihre vorherige politische Tätigkeit dort nicht angeben und damit gegen das Gesetz verstoßen, so Abgeordnetenwatch. („Die verdeckten Lobbynetzwerke der Konzerne“

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Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

Heute Abend in den Talkshows

Markus Lanz, 23 Uhr, Frauke Brosius-Gersdorf, Anna Lehmann, Marc Felix Serrao 

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Interviews von morgen

Deutschlandfunk 

6:50 Uhr: Michael Ebling, Innenminister von Rheinland-Pfalz (SPD): Umgang mit der AfD 

7:15 Uhr: John Bolton, ehemaliger US-Botschafter: aktuelle Lage in den USA 

8:10 Uhr: Hans-Gert Pöttering, ehemaliger Präsident des Europaparlaments (CDU): EU-Finanzen 

Das Erste 

7:10 Uhr: Ines Schwerdtner, Bundesvorsitzende der Linken: Diskussion um Verfassungsrichter-Wahl 

8:10 Uhr: Britta Haßelmann, Fraktionsvorsitzende der Grünen: Diskussion um Verfassungsrichter-Wahl 

  

Welt TV 

8 Uhr: Nico Lange, Münchener Sicherheitskonferenz: Ukraine, USA und Russland 

10 Uhr: Saskia Ludwig, CDU-Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie: Debatte um Brosius-Gersdorf 

11 Uhr: Gustav Gressel, Politikwissenschaftler: Ukraine, USA und Russland 

12 Uhr: Klaus Wittmann, General a.D. und Historiker: Ukraine, USA und Russland 

12:30 Uhr: Burkard Dregger, MdA (CDU): Debatte um israelische Flagge vor Berliner Dienstgebäuden 

13 Uhr: Sonja Eichwede, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende: Debatte um Brosius-Gersdorf 

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Time.Table

Verkehrswende: ADFC-Radforum mit Mobilitätsforscher Andreas Knie. Berlin, 19 Uhr 

Wirtschaft: Demografie-Gespräch vom Statistischen Bundesamt Fachkräftemangel in Deutschland: Demografische Bedingungen und zukünftige Potenziale. Berlin, 11:30 Uhr 

Gesundheit: Nina Warken und Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi besuchen Städtisches Klinikum Braunschweig. 13:30 Uhr  

Gesundheit: Bundesverfassungsgericht verkündet Entscheidung zu Arzneimittelpreisregulierung. Karlsruhe, 9:30 Uhr 

Berlin: Kundgebung zum zehnjährigen Jubiläum der Kreuzberger Nachbarschaftsinitiative Bizim Kiez. Die Initiative organisiert Proteste gegen Verdrängung und gibt Impulse für Stadt- und Wohnpolitik. Berlin, 18 Uhr 

Umweltschutz: Online-Jahres-Pressekonferenz der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zum DBU-Meeresnaturschutzfonds für Natur und Technik. Osnabrück, 11 Uhr Weitere Informationen.  

Empfang: Frank-Walter Steinmeier begrüßt den Generalgouverneur des unabhängigen Staates Papua-Neuguinea Robert Dadae. Schloss Bellevue, 10 Uhr 

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Geburtstage

Katherina Reiche, Bundeswirtschaftsministerin (CDU), 52 

Sahra Wagenknecht, BSW-Vorsitzende, 56 

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Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute zur Geschichte der modernen Kunst. Diese Graphic Novel erzählt von berühmten und weniger berühmten Künstlerinnen und Künstlern wie Andy Warhol, Marina Abramović, Jean-Michel Basquiat und Yayoi Kusama. Es geht um digitale Werke, einen „eingelegten“ Hai und eine an die Wand geklebte Banane, die für mehr als sechs Millionen Dollar verkauft wurde. Zur Einordnung gibt es am Ende Kurzbiografien der vorgestellten Personen. Okan Bellikli 

Robert Shore/Eva Rossetti: Blow Up! Die explosive Geschichte der modernen Kunst | C.H. Beck 

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Das war’s für heute. Good Night and Good Luck!

Heute haben János Allenbach-Ammann, Okan Bellikli, Stefan Braun, Nana Brink, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Damir Fras, Daniel Friesen, Franziska Klemenz, Angela Köckritz, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Carli Bess Kutschera, Manuel Liu, Vincent Mikoteit, Bernhard Pötter, David Renke, Leonard Schulz, Maximilian Stascheit, Wilhelmine Stenglin, Vincent Vogel und Alexander Wiedmann mitgewirkt.

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