Urheberrechtsverletzungen im Netz: Weshalb die Justiz eingeschaltet wird. Bundesliga kostenlos gucken, aktuelle Kinofilme streamen oder Wissenschaftsliteratur gratis herunterladen – solche Angebote finden sich auf zahlreichen Websites, sie verstoßen gegen das Urheberrecht. Der Kampf gegen diese kriminellen Geschäftsmodelle geht nun in eine neue Phase. Die Clearingstelle Urheberrecht im Internet (CUII), ein Zusammenschluss der führenden deutschen Zugangsprovider und Urheberrechtsinhaber aller Branchen, leitet das Verfahren künftig nicht mehr wie bisher an die Bundesnetzagentur weiter, sondern an die Justiz, die über die Sperrung der Domains entscheiden.
Davon verspricht sich die CUII vor allem eine Beschleunigung. Künftig soll das Verfahren bis zur Sperrung nur noch zwei bis drei Monate dauern, im einstweiligen Rechtsschutz nur rund eine Woche. Im bisherigen System wurden 25 Webseiten mit vielen hundert Domains gesperrt. Durch die DNS-Sperren fallen die Besuche auf den Seiten um bis zu 80 Prozent. Helene Bubrowski