
Die Unternehmensberaterin Julia Borggräfe schlägt Alarm: Die politische Steuerung des Bildungssystems ist defekt – ein reines Chaos. Im Interview mit Anna Parrisius und Christian Füller vergleicht sie das Bildungssystem mit einem Wimmelbild, in dem keine oder falsche Entscheidungen fallen.
Von Table.Briefings
Die Zeit drängt und die Länder ringen beim Startchancen-Programm um eine gemeinsame Position. Das BMBF will eine Abkehr vom Königsteiner Schlüssel, doch einige Länder stemmen sich dagegen, wie ein internes Finanztableau offenbart.
Von Moritz Baumann
Grüne und SPD ärgern sich schon länger über den schleppenden Fortschritt beim Startchancen-Programm. Jetzt preschen die Sozialdemokraten vor und stellen sich gegen ihren Koalitionspartner, die FDP. Sie fordern einen Programmstart im nächsten Schuljahr. Das BMBF hat andere Pläne.
Von Moritz Baumann
Die Freien Demokraten gehen seit vielen Jahren mit dem Slogan ‚beste Bildung‘ auf die Marktplätze. Mit Bettina Stark-Watzinger stellen sie die Bildungsministerin. Was ist aus den Hoffnungen auf Beschleunigung, Digitalisierung und Entbürokratisierung geworden? Eine kritische Bilanz.
Von Table.Briefings
Die neue Präsidentin der Kultusminister, Astrid-Sabine Busse, findet ChatGPT ein wunderbares Instrument. Die Berliner Schulsenatorin drängt die Länder zu mehr Qualität im Ganztag – und mindestens zwei Milliarden Euro für das Startchancen-Programm.
Von Table.Briefings
Die Grünen-Bildungspolitikerin Nina Stahr will eine Online-Schule für vulnerable Familien. Gleichzeitig macht die bildungspolitische Sprecherin im Bundestag klar: Für die Grünen geht Chancengerechtigkeit vor Digitalisierung.
Von Table.Briefings
Schon ab 2023 wollte die Ampel-Koalition bundesweit 4000 Brennpunktschulen unterstützen. Nun rücken die Verhandlungen über den Haushalt immer näher, doch ein Konzept für das Startchancen-Programm gibt es noch immer nicht. Die Bildungspolitiker im Bundestag erhöhen den Druck auf FDP-Ministerin Bettina Stark-Watzinger.
Von Moritz Baumann
Das Startchancen Programm ist ein neues Förderprogramm des Bundes und der Länder, das den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien verbessern soll. Lesen Sie hier die aktuellen News zum Thema Startchancen Programm von der Table.Briefings-Redaktion.
Das Startchancen Programm wurde entwickelt, um die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten sozialen Verhältnissen zu unterstützen. Es wird sowohl auf Bundesebene als auch von den Ländern gefördert, mit dem Ziel, den Bildungsweg junger Menschen zu verbessern. Das Programm wird über zehn Jahre mit insgesamt 20 Milliarden Euro finanziert. Das Startchancen Programm hat drei Ziele:
Den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien verbessern
Die Bildungsungleichheit in Deutschland verringern
Die Chancengerechtigkeit im Bildungssystem stärken
In Deutschland besteht ein Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft und dem Bildungserfolg, das Startchancen Programm wurde initiiert, um dem entgegenzuwirken. Es zielt darauf ab, die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien zu verbessern und ihnen die Möglichkeit zu geben, im Bildungssystem erfolgreich voranzukommen, unabhängig von ihrer Herkunft. Dieser Zusammenhang ist mit einer Reihe von Faktoren verbunden, darunter:
Sozioökonomische Faktoren: Kinder aus sozial benachteiligten Familien haben oft weniger Ressourcen für Bildung zur Verfügung, wie z. B. Bücher, Lernmaterialien oder einen ruhigen Lernort zu Hause.
Faktoren im Bildungssystem: Kinder aus sozial benachteiligten Familien werden im Bildungssystem oft nicht ausreichend gefördert.
Faktoren in der Gesellschaft: Kinder aus sozial benachteiligten Familien werden oft mit negativen Stereotypen konfrontiert, die ihren Bildungserfolg beeinträchtigen können.
Das Startchancen Programm soll dazu beitragen, diese Faktoren zu adressieren und den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien zu verbessern.
Das Startchancen Programm wird über zehn Jahre mit insgesamt 20 Milliarden Euro finanziert. Die Mittel werden zu gleichen Teilen vom Bund und den Ländern bereitgestellt. Die Mittel werden für folgende Maßnahmen verwendet:
Schulentwicklung: Förderung von Schulentwicklungsmaßnahmen, die den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien verbessern.
Personalausstattung: Verstärkung der Personalausstattung an Schulen mit einem hohen Anteil an sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern.
Bildungsangebote: Förderung von Bildungsangeboten innerhalb und außerhalb der Schule, die Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien unterstützen.
Die Umsetzung des Startchancen Programms liegt in der Verantwortung der Bundesländer. Diese möchten gezielt dort unterstützen, wo die größten Herausforderungen bestehen. Folglich werden die finanziellen Mittel entsprechend dem Bedarf an Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler zielgerichtet verteilt. Um rund 4.000 Schulen in Deutschland als Startchancen-Schulen zu etablieren, obliegt die Auswahl der geförderten Schulen den jeweiligen Ländern. Die Auswahl erfolgt anhand klar definierter und transparenter Kriterien, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren und eng mit den Zielsetzungen des Startchancen-Programms verknüpft sind. Um die Ziele des Startchancen Programms zu erreichen, werden verschiedene Maßnahmen umgesetzt, darunter:
Förderung der frühkindlichen Bildung: Kinder aus sozial benachteiligten Familien haben oft einen späteren Start in die Bildung als Kinder aus wohlhabenderen Familien. Das Startchancen Programm unterstützt daher die Förderung der frühkindlichen Bildung, um die Chancengerechtigkeit von Anfang an zu verbessern.
Stärkung der schulischen Bildung: Das Startchancen Programm unterstützt Schulen dabei, ihre Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien zu verbessern. Dazu gehören beispielsweise Maßnahmen zur Förderung der Sprachkompetenz, der Lernmotivation und der sozialen Kompetenzen.
Personal zur Stärkung multiprofessioneller Teams: Die ganzheitliche Betreuung der Schülerinnen und Schüler beinhaltet nicht nur die Förderung ihrer Persönlichkeitsentwicklung, sondern auch die Unterstützung durch interdisziplinäre Teams. Neben Schulsozialarbeitern sollen auch weitere pädagogisch qualifizierte Fachkräfte in diesen Teams aktiv sein, um ihre individuellen Kompetenzen einzubringen.
Das Startchancen Programm ist ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Chancengerechtigkeit im Bildungssystem. Das Programm hat das Potenzial, den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien zu verbessern. Die Umsetzung des Programms ist jedoch komplex und erfordert eine gute Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Schulen.