Table.Briefing: China

China investiert + Putin und Xi + Chiphersteller Nvidia

  • Peking steckt Geld in neue Standorte
  • Xi und Putin rücken in Ukraine-Frage zusammen
  • US-Chiphersteller Nvidia bislang unersetzlich für Chinas Elektroautomarkt
  • Washington pocht auf Zusagen aus Abkommen
  • Schwellenländern droht Überschuldung
  • Slowenien blockt Huawei zunächst nicht
  • VW mit neuer Strategie
  • Brüssel legt Strategie für Normung vor
  • Globalwafers kann Siltronic nicht übernehmen
  • Tools: Chinas Steueranreize für kleine Unternehmen
  • Im Portrait: Claudia Barkowsky vom VDMA in Peking
Liebe Leserin, lieber Leser,

vielerorts wird derzeit über Decoupling und die gleichzeitige Abschottung Chinas von der Welt berichtet. Frank Sieren hinterfragt diese Darstellung und hat sich zu diesem Zweck Chinas Direktinvestitionen im Ausland angeschaut. Sein Befund: Den gängigen Diskussionen zum Trotz ist Chinas Interesse am Ausland keineswegs geschwunden. Allerdings haben sich die Ziele der chinesischen Investitionen stark verändert: weniger High-Tech und weniger Immobilien. Zu Chinas größten Projekten im Ausland gehören derweil die neuen Batteriefabriken in Deutschland.

Wladimir Putin fährt selbst Ski. Sein persönlicher Trainer für den Abfahrtslauf war einst Präsident des russischen Olympischen Komitees. Putin interessiert sich also vermutlich auch für die Wettkämpfe. Als Machtpolitiker ist er jedoch aus einem anderen Grund nach Peking gereist. Indem er sich die Rückendeckung Chinas holt, stärkt er seine Position im Streit um die Nato-Osterweiterung und die Ukraine. Xi hat Putin nun die erwünschte Unterstützung gegen den Westen zugesagt. Mehr zum Zusammenrücken der beiden Ost-Mächte finden Sie in unserer Analyse.

Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!

Ihre
Amelie Richter
Bild von Amelie  Richter

Analyse

China investiert weiterhin in Europa

Im vergangenen Jahr sind die ausgehenden Direktinvestitionen (Outbound Foreign Direct Investment, OFDI) der Volksrepublik trotz Corona und politischer Spannungen um 2,2 Prozent gestiegen, so Pekings Handelsministerium Mofcom. In Dollar gemessen handelt es sich sogar um einen Anstieg um 9,2 Prozent im Jahresvergleich. Die Investitionen belaufen sich demnach auf 145 Milliarden US-Dollar. Diese Zahlen zeigen: Das Interesse Chinas am Ausland ist trotz der Diskussion über Isolation und Abkoppelung nicht geschwunden. Zu den größten Projekten gehören die neuen Batteriefabriken in Deutschland.

Große Gewinner der aktuellen chinesischen Investitionstätigkeit sind die Länder der neuen Seidenstraße (Belt & Road Initiative, BRI). Sie konnten sich zum ersten Mal über einen Kapitalzufluss aus China von als 20 Milliarden US-Dollar freuen. Das ist ein Anstieg von 14 Prozent. Beachtlich ist auch die Entwicklung von Großprojekten, von denen im vergangenen Jahr 560 neu angelaufen sind, 46 mehr als im Jahr zuvor. 

Das Volumen der Auslandsinvestitionen war nach einem Höchststand 2016 zunächst eingebrochen. Damals hatte die Pekinger Regierung begonnen, die Investitionen stärker zu kontrollieren. Die Fälle, in denen es hauptsächlich um die Umgehung von Kapitalkontrollen ging, hatten sich gehäuft. Seitdem steigt das chinesische Auslandsengagement jedoch wieder kontinuierlich an. Den damaligen Höchststand hat es allerdings noch nicht wieder erreicht.

Die Zahlen werden international bestätigt: Die US-amerikanische Wirtschaftsanwaltskanzlei Baker McKenzies, eine der größten der Welt, spricht denn auch von einem “stabilen” Wachstum. Chinas OFDI sei allerdings weniger stark gewachsen als der globale Durchschnitt. “Globale M&As erreichten im vergangenen Jahr einen Wert von 5,9 Billionen US-Dollar, was einem beeindruckenden Anstieg von 71 Prozent gegenüber dem Niveau von 2020 entspricht”, fasst Jannan Crozier, Global Chair der Global M&A Practice Group von Baker McKenzies, die Entwicklung zusammen.  

Die Technikbranche liegt bei Chinas Investitionen vorn

Die Zahlen seien vor allem durch Rekorddeals im Technologiesektor entstanden. Dieser kam weltweit allein im vergangenen Jahr auf 1,1 Billionen US-Dollar, so Crozier. “Chinesische OFDI passten sich diesem globalen Trend an”, sagt der Experte. Chinas Technikfirmen brachten 138 Milliarden US-Dollar für Investitionen im Ausland auf. Auch das ist eine leichte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr.

In die Zahl der Auslandsinvestitionen fließen auch Fusionen und Übernahmen ein, also Zukäufe in anderen Ländern. Hier war der Trend jedoch rückläufig. Chinesische Outbound Mergers and Acquisitions (M&As) haben im vergangenen Jahr nur 24 Milliarden US-Dollar ausgemacht. Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 2020. Damals lag das Volumen noch bei 29 Milliarden US-Dollar. Offensichtlich bevorzugen chinesische Investoren inzwischen eigene, neu aufzubauende Projekte wie Fabriken. In der Branche heißen sie Greenfield-Investitionen – Neubauten auf der grünen Wiese. Das ergab eine Untersuchung von Baker McKenzies in Zusammenarbeit mit dem ebenfalls aus den USA stammenden internationalen Forschungsunternehmen Rhodium Group. 

Ein weiteres erstaunliches Ergebnis: Trotz der Sanktionen durch die EU (China.Table berichtete) stiegen die ausländischen Direktinvestitionen Chinas in Europa um satte 25 Prozent auf 13 Milliarden US-Dollar. In Nordamerika hingegen, also in USA und Kanada, gingen sie um 34 Prozent auf 5,8 Milliarden US-Dollar zurück. 

Zurückhaltung und mehr Kontrollen

Trotz Chinas strenger Zero-Covid-Strategie, die 3 bis 5 Wochen Quarantäne bei der Einreise vorsieht, ist es China offensichtlich gelungen, seine Auslandsinvestitionen stabil zu halten. Die Covid-Strategie war nötig, weil die Gesundheitsversorgung in China im Durchschnitt viel schlechter ausgestattet ist als in der EU. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Investitionen nach dem Ende der Pandemie deutlich anziehen, ist daher hoch. Denn für viele M&A-Projekte ist es wichtig, dass die Verhandlungspartner sich persönlich treffen und die Akquisitionsziele mit eigenen Augen sehen können.   

Anders als früher sind es nicht mehr die großen Infrastrukturprojekte, die Chinas Investitionen in der Welt antreiben. Konsumgüter und Dienstleistungen (5,2 Milliarden US-Dollar) sowie Unterhaltung (4,6 Milliarden US-Dollar) waren die Hauptziele chinesischer Outbound-Aktivitäten, sie machten fast die Hälfte der Gesamtinvestitionen aus. Transport und Infrastruktur (3,8 Milliarden US-Dollar), Finanz- und Unternehmensdienstleistungen (3,3 Milliarden US-Dollar), Grundstoffe (1,8 Milliarden US-Dollar) und Gesundheit (1,2 Milliarden US-Dollar) bildeten die restlichen sechs Plätze.

Märkte wie Ozeanien, Afrika und Lateinamerika werden im Jahr 2022 für chinesische Investoren noch wichtiger, betont Crozier. “Sicher ist, dass wir ein dynamisches und aufregendes Jahr sowohl für die chinesische als auch für die globale M&A-Aktivität erwarten können”, sagt Wirtschaftsexperte Crozier für das Jahr 2022 voraus.

Weniger High-Tech, weniger Immobilien, mehr Autozulieferer

Während die Branche an sich Rekorde verbuchte, sind auch chinesische Hightech-M&As zurückgegangen, da die Regulierungsbehörden in Europa und den USA skeptischer auf chinesische Investitionen schauen, und China sich gleichzeitig verstärkt dem Aufbau heimischer Tech-Alternativen zugewandt hat. Die ausländischen Direktinvestitionen chinesischer Unternehmen in Europa im IKT-Sektor gingen von acht Milliarden US-Dollar in den Jahren 2016 und 2017 auf drei Milliarden US-Dollar in den Jahren 2020 und 2021 zurück. Die ausländischen Direktinvestitionen im gleichen Sektor in Nordamerika gingen sogar von 10 Milliarden US-Dollar in den Jahren 2016 und 2017 auf weniger als 150 Millionen zurück.

Immobilieninvestitionen im Ausland haben sich ebenfalls stark verringert. Die chinesischen Auslandsinvestitionen in Immobilien sind von 150 Milliarden US-Dollar in den Jahren 2015 bis 2017 auf nur noch acht Milliarden US-Dollar in den Jahren 2019 bis 2021 gesunken. Das hängt ebenfalls mit stärkeren Kontrollen und der Immobilienkrise in China zusammen. Chinesische Entwickler mussten 2021 damit beginnen, ausländische Projekte an ihre Gläubiger zu übergeben, nachdem sie mit der Rückzahlung von Anleihen in Verzug geraten waren.

Ein großer Wachstumssektor für die Chinesen tut sich im Bereich der Automobilzulieferer auf. So haben SVOLT Energy und CATL 2,4 Milliarden US-Dollar beziehungsweise 2 Milliarden US-Dollar in Batteriefabriken in Deutschland investiert. Envision Energy aus Shanghai hat sich mit Renault zusammengetan, um Elektrofahrzeuge in Frankreich für 1,2 Milliarden US-Dollar zu entwickeln. Der Gesamtwert der Geschäfte innerhalb der Automobilzulieferkette könnte sich in den nächsten zwei Jahren auf über 14,5 Milliarden US-Dollar belaufen, schätzt Baker McKenzies.

Auch der Energiesektor erfuhr bei den chinesischen M&As Aufwind. Das liegt vor allem an einer größeren Nachfrage nach Materialien für Elektrofahrzeuge (EVs) und sauberer Energie. Chinesische Bergbauunternehmen haben demnach in den vergangenen drei Jahren größere Investitionen in Lateinamerika und Afrika für den Abbau und die Verarbeitung von Lithium und Kobalt in Höhe von mehr als vier Milliarden US-Dollar getätigt. Außerdem haben chinesische Investoren Anlagen für saubere Energie für mehr als 13 Milliarden US-Dollar in Chile, Mexiko, Brasilien und Spanien gekauft.

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Xi und Putin feiern sich – und die Spiele

Xi und Putin bei ihrem Treffen in Peking während der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking. Ihre Ablehnung des Westens vereint sie.
Bezeichnen sich als Freunde: Wladimir Putin und Xi Jinping bei ihrem Treffen in Peking am Freitag.

Xi Jinping hat derzeit mehrere Gründe zu feiern: Mit dem chinesischen Frühlingsfest beginnt dieser Tage das neue Jahr, es sind die wichtigsten Feiertage der Volksrepublik. Zudem finden die Olympischen Winterspiele in Peking statt; es ist damit die erste Stadt der Welt, die sowohl Winter- wie auch Sommerspiele ausrichten konnte. Und auch politisch bietet sich Chinas Staatschef Grund zur Freude: Sein guter Freund Wladimir Putin ist eigens für die olympische Eröffnungsfeier angereist. Russlands Präsident ließ die Welt wissen: Die Beziehungen zwischen China und Russland haben “einen wirklich beispiellosen Charakter angenommen”.

Wie wichtig der Besuch Putins ist, zeigt ein kurzer Blick in Xis außenpolitischen Terminkalender: Seit dem Beginn der Corona-Pandemie vor knapp zwei Jahren hat er keinen Staatsführer mehr persönlich getroffen. Für Putin verlässt Xi nun jedoch seine selbstgewählte diplomatische Corona-Quarantäne. “Putins Besuch ist für China eine wichtige Demonstration der Unterstützung in einer Zeit, in der die USA, Großbritannien und andere Länder einen diplomatischen Boykott der Olympischen Spiele ausgerufen haben”, sagt David Shullmann, Direktor der China-Abteilung der Denkfabrik Atlantic Council in Washington. Entsprechend euphorisch feiern auch Chinas Medien das olympische Zusammentreffen von Xi und Putin: Es öffne ein neues Kapitel in den Beziehungen der beiden Länder.

Xi und Putins außenpolitischer Schulterschluss

Daran ließ Putin bei seiner Visite keinen Zweifel aufkommen. Er kenne Xi Jinping schon seit langem. “Als gute Freunde und Politiker, die viele gemeinsame Ansichten über die Lösung von Weltproblemen teilen” habe man eine ähnliche Sicht auf die globale Politik.

Diese Sicht legten die beiden Staatsführer denn auch gleich in einer gemeinsamen Erklärung offen. Sie strotzt vor gegenseitiger Unterstützung gegen den Westen: So fordern Xi und Putin, in Osteuropa müsse die Nato-Erweiterung gestoppt und im Indopazifik der wachsende Einfluss der USA begrenzt werden, denn er gefährde Frieden und Stabilität. Man sei ernsthaft besorgt angesichts der zunehmenden militärischen Zusammenarbeit der Partner USA, Großbritannien, Australien oder auch Japan (China.Table berichtete).

Auch im eskalierenden Ukraine-Konflikt hat sich China zuletzt ungewöhnlich klar auf die Seite Russlands gestellt. Außenminister Wang Yi bezeichnete Russlands Sicherheitsbedenken als “legitim”, die von allen ernst genommen werden sollten. Gespannt blickt man in Peking auf die weitere Entwicklung am Donbass. Sollten Moskaus militärische Eskapaden ohne großen Widerstand des Westens durchgehen, könnte Peking daraus Parallelen für seine eigenen Pläne hinsichtlich einer Wiedereingliederung Taiwans in die Volksrepublik ziehen.

Glaube an die moralische Überlegenheit

Was der Kreml als “Vision zur internationalen Sicherheitspolitik” ankündigte, ist im Grunde ein verbriefter Schulterschluss gegen den Westen. China und Russland bilden zunehmend einen Block gegen eine von den Vereinigten Staaten angeführte Weltordnung. Juri Uschakow formulierte es vor wenigen Tagen in Moskau wie folgt: “Moskau und Peking sind beide der Meinung, dass es nötig ist, eine gerechtere und rationalere Weltordnung zu schaffen”, sagte der Berater der russischen Führung.

Der chinesische Politikexperte Ruan Zongze vom China Institute of International Studies (CIIS) meint: “Die beiden Länder zeigen ihre Entschlossenheit, weltweit Gerechtigkeit in einer multipolaren Welt aufrechtzuerhalten, während die USA unter dem Deckmantel des Multilateralismus anderen ihre Ideologie aufzwängen und sich in Staaten einmischen, um ihre eigene Hegemonie zu behaupten.”

Auffällig ist die Wortwahl: gerecht, rational, multipolar. Es sind Begriffe, die zeigen, dass man sich zusehends moralisch überlegen wähnt und mit denen sich die beiden autoritär regierenden Staatschefs gegen die liberale Weltordnung des Westens in Stellung bringen.

Russlands Gas für Chinas Energiehunger

Putins Besuch in Peking ist das 38. Treffen der beiden Staatschefs seit 2013 – und Russlands Präsident hat nicht nur wortreiche Erklärungen mitgebracht nach Peking, sondern auch Abkommen im Bereich Energie. So soll China unter anderem künftig zusätzliche zehn Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr erhalten. Zum Vergleich: 2021 hat Russland rund 16 Milliarden Kubikmeter Gas an die Volksrepublik geliefert. Das Volumen wird also nahezu verdoppelt (China.Table berichtete). Interessanter als das reine Volumen wird aber der Preis sein, zu dem Peking das russische Gas beziehen wird. Denn beim Lieferpreis für Gas stieß die viel beschworene chinesisch-russische Freundschaft in der Vergangenheit überraschend schnell an ihre Grenzen.

Dennoch ist klar, beide profitieren von dem aktuellen Gas-Geschäft: Xi, weil seine energiehungrige Wirtschaftsmacht den Rohstoff dringend benötigt. Vor allem um bis 2060 CO2-neutral zu sein, muss China schleunigst von seiner schmutzigen Kohle wegkommen. Und Putin, weil der Westen ihm im Ukraine-Konflikt mit weiteren Sanktionen droht und die Gas-Lieferungen an China einen alternativen Exportweg bieten. Allerdings wird Putin europäische Lieferungen nicht einfach umleiten können, da das Gas für China nicht aus den gleichen Quellen wie das Gas für Europa stammt.  

Weit wichtiger als die nun vereinbarten zehn Milliarden Kubikmeter Gas sind denn auch die Pläne zum Bau der Gaspipeline “Power of Siberia 2”: Mit einer Kapazität von 50 Milliarden Kubikmeter pro Jahr würde sie nicht nur Russlands Gasexport nach China mit einem Schlag dramatisch erhöhen, sondern aufgrund ihrer Anbindung an das Jamal-Gasfeld dann auch in direkte Konkurrenz zu Gaslieferungen nach Europa treten.

Ein weiterer wichtiger Punkt des aktuellen Treffens sind die Bemühungen der beiden Staaten, den Zahlungsverkehr zwischen dem russischen Rubel und dem chinesischen Yuan zu erleichtern, den Wladimir Putin in einem Gastbeitrag für die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua erwähnt. Auch das ist ein klarer Fingerzeig an den Westen, der im Ukraine-Konflikt damit droht, Moskau vom internationalen Zahlungssystem Swift ausschließen zu können.

Russlands wird zu Chinas Juniorpartner

Insgesamt hat der Handel zwischen China und Russland in den vergangenen Jahren massiv zugenommen – von rund 10 Milliarden Dollar 2001 auf 140 Milliarden Dollar 2021, wie das chinesische Handelsministerium zuletzt verkündete. Insgesamt sind die Verhältnisse in diesem Bereich allerdings klar verteilt – abseits der Energielieferungen ist Russland wirtschaftlich für China eher von geringer Relevanz. 

Ähnliches ist im militärischen Bereich zu erkennen. Zwar nehmen die gemeinsamen Manöver und der bilaterale Waffenhandel stetig zu, doch ändern sich auch hier zusehends die Kraftverhältnisse. Bis in die vergangene Dekade konnte Moskau nicht mehr ganz frisches Equipment wie SU-35-Jets oder S-400-Raketen gewinnbringend an Peking verkaufen. Doch China hat längst aufgeholt – wie die jüngsten Erfolge bei der Entwicklung hypersonischer Waffen zeigt (China.Table berichtete). Und so gerät Moskau auch in diesem Bereich zunehmend in die Position des Juniorpartners.

Insgesamt sei Russland in der aktuellen Situation deutlich mehr auf China angewiesen, als es andersherum der Fall ist, sagte Alexander Gabuev vom Carnegie-Center in Moskau vor wenigen Tagen auf einer Diskussionsveranstaltung. Peking sei sehr pragmatisch und verfüge im Verhältnis zu Russland über viele Hebel. “Chinas Verhandlungsposition verbessert sich von Tag zu Tag. Es ist also besser, heute einen Deal mit China abzuschließen als morgen”, meint Gabuev.  

China und Russland – Ablehnung des Westens verbindet

Es stimmt, dass die Beziehungen zwischen China und Russland so gut sind wie nie zuvor – und das hat primär nichts mit dem Westen zu tun. Die Streitigkeiten an der gemeinsamen Grenze wurden beigelegt. Zudem finden die beiden Staaten politisch und wirtschaftlich immer enger zusammen. Und auch der persönliche Aspekt darf in diesem Fall nicht unterschätzt werden: Xi und Putin sind sich sehr ähnlich – als starke Männer an der Spitze von autoritären Staaten und ausgestattet mit theoretisch unbegrenzter Amtszeit sehen sich beide auf einer Mission.

Aber: Ob es sich bei den beiden tatsächlich um Freunde handelt, darf stark bezweifelt werden. Zu schnell stößt man in den einzelnen Bereichen an Grenzen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich das chinesisch-russische Kräfteverhältnis immer mehr zugunsten Pekings verschiebt, wodurch potenzielle Konflikte drohen – sei es in Zentralasien oder in der Arktis. Und so sind es aktuell vor allem die geopolitischen Spannungen mit dem liberalen Westen, der China und Russland immer enger zusammenschweißt.

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    E-Auto-Hersteller brauchen Technik von Nvidia

    Auf dem Bild ist ein selbstfahrender Audi zu sehen, der mit Nvidia Chips fährt - auch China ist von den Nvidia Chips abhängig.
    Ein selbstfahrender Audi mit Nvidia-Chipsatz

    Nvidia spielt auf dem chinesischen Elektroautomarkt eine immer wichtigere Rolle. Laut Ali Kani, dem Vizepräsidenten des US-Herstellers von Computerchips, hat Nvidia in China so viele Lieferverträge wie nie zuvor abgeschlossen. Von Decoupling kann in diesem Bereich also keine Rede sein (China.Table berichtete).

    Zu den Kunden Nvidias in China gehören E-Autoentwickler wie Polestar aus dem Hause Geely, IM Motors, Li Auto, R Auto oder der Suchmaschinengigant Baidu. Letzterer drängt immer stärker auf den Markt für autonomes Fahren. Diese Kunden wollen nicht nur Chips von Nvidia verwenden, sondern auch ihre Fahrzeuge auf Basis von Nvidias DRIVE Technology bauen. Diese auf Deep Learning basierende Computing-Plattform ermöglicht es selbstfahrenden Autos, große Mengen an Sensordaten zu verarbeiten und Fahrentscheidungen in Echtzeit zu treffen. Das ist ein wichtiger Schritt hin zum vollautonomen Fahren. 

    Der erste Prozessor des Unternehmens für autonomes Fahren, Nvidia DRIVE Xavier schafft 30 Billionen Operationen pro Sekunde und ist in Serienautos und -lastwagen zu finden. Erst seit kurzem auf dem Markt ist die zweite Generation mit Namen Nvidia DRIVE Orin, die bereits bereits 254 Billionen Operationen pro Sekunde verarbeiten kann. Die chinesischen Start-ups Nio und Xpeng verwenden Orin bereits in ihren neuesten Fahrzeugen. Im Januar erklärte auch das chinesische Start-up Pony.ai, Nvidia DRIVE Orin in sein autonomes Fahrsystem der sechsten Generation integriert zu haben. Nach Angaben des Unternehmens soll damit der Weg für die Massenfertigung von Autos mit der vollautonomen Fahrstufe 4 geebnet werden. Neben den chinesischen Anbietern kooperiert Nvidia auch mit Mercedes, Audi, Volvo und Hyundai.

    Die im April 2021 präsentierte dritte Prozessor-Generation Nvidia DRIVE Altan kann sogar noch viel mehr: Altan schafft über 1000 Tera-Operationen pro Sekunde (TOPS) und damit noch einmal das Vierfache von Nvidia DRIVE Orin. Nvidias Ziel ist, dass Altan ab 2025 serienmäßig in Fahrzeuge eingebaut werden kann. Nvidia bezeichnete Altan auch als “system-on-a-chip”, ein ganzes System auf einem Chip.

    Nvidia liefert genau das, was China braucht

    Den Großteil seines Geschäftes machte Nvidia bislang mit Grafikkarten und Chips für PCSs, Server und Spielkonsolen. Das Automobilgeschäft machte bisher nur einen kleinen Teil von Nvidias Jahresumsatz aus, der auf mehr als 26 Milliarden US-Dollar geschätzt wird. In den nächsten sechs Jahren will der Konzern jedoch mindestens acht Milliarden US-Dollar aus der Automobilindustrie einnehmen. “Autonome Autos sind die härteste Herausforderung für maschinelles Lernen und Robotik – aber auch die mit der größten Wirkung”, sagt Nvidia-Chef Jensen Huang.

    China ist einer der weltweit wichtigsten Märkte für Software-gesteuerte Fahrzeuge, also Autos, deren Funktion vor allem auf leistungsstarken Bordcomputern basiert. Um autonome Fahrfunktionen ausführen zu können, sind die Hersteller auf hochleistungsfähige Chips angewiesen.

    Chips sind Mangelware, und das hat auch die chinesische Automobilindustrie hart getroffen (China.Table berichtete). Trotzdem konnte der chinesische Automarkt 2021 das erste Mal seit drei Jahren wieder wachsen. Grund dafür war vor allem der starke Absatz von Elektroautos, der 15 Prozent des gesamten Pkw-Absatzes in China ausmachte (China.Table berichtete). Die Verkaufszahlen von NEVs haben sich nach Angaben des chinesischen Automobilverbandes mit 2,99 Millionen Fahrzeugen 2021 mehr als verdoppelt. Für 2022 rechnet der Verband mit einem fünfprozentigen Wachstum des gesamten Pkw-Marktes, wobei NEVs ein Viertel des Gesamtumsatzes ausmachen werden. Ende dieses Jahres laufen zudem voraussichtlich die staatlichen  Kauf-Subventionen für E-Autos in China komplett aus (China.Table berichtete). Das zeigt klar Pekings Zuversicht, dass der Markt stabil genug ist, um sich selbst zu tragen.

    Nvidia darf den Chinesen nicht zu stark werden

    China ist als Markt schwer zu navigieren. Auch für Nvidia ist es nicht einfach, das Geschäft im politischen Spannungsfeld zwischen den USA und China auszutarieren. Seit den US-Sanktionen gegen Huawei ist jedem chinesischen Konzern klar, wie schnell man von US-Technologie abgeschnitten werden kann. Gleichzeitig verlangen chinesische Gesetze, dass in China generierte Fahrzeugdaten nicht ins Ausland übertragen werden dürfen. Danny Shapiro, Vice President Automotive von Nvidia, erläutert, dass sein Unternehmen deshalb chinesische Rechenzentren nutzt. So will Nvidia sicherzustellen, dass Daten, die zum Trainieren der künstlichen Intelligenz in Autos verwendet werden, auch in China verbleiben.

    Kontrovers diskutiert wird in China derweil Nvidias geplante Übernahme des britischen, zur japanischen Softbank gehörenden Mikroprozessorspezialisten ARM. Der Kauf für 40 Milliarden Dollar, der im September 2020 angekündigt wurde, wäre der größte Halbleiter-Deal in der Geschichte. Sollte er noch gelingen, würde Nvidia zu einem der mächtigsten Player in dem immer wichtiger werdenden Sektor (China.Table berichtete).

    Nicht nur die amerikanischen Regulierungsbehörden haben sich aufgrund von “signifikanten Wettbewerbsbedenken” bereits eingeschaltet. Auch die Chinesen äußerten öffentlich ihren Unmut, darunter auch Huawei. Die Übernahme von ARM muss nicht nur in den USA und China genehmigt werden, sondern auch in der EU und in Großbritannien.

    Nvidia: China oder die ARM-Übernahme?

    Chinas staatliche Zeitung Global Times nennt die geplante Übernahme “beunruhigend” angesichts der Spannungen zwischen den USA und China. “Chinesische Firmen würden auf dem Markt sicherlich einen großen Nachteil erleiden, wenn ARM in US-Hände gerät”, so ein Kommentar in dem Blatt.

    Chinesische Unternehmen, die auf der US-amerikanischen “Entity List” stehen, könnten von der Verwendung von ARM-basierten Chips ausgeschlossen werden (China.Table berichtete). Zugleich könnten europäische Unternehmen, die ARM-Technik verwenden, ihrerseits Schwierigkeiten bekommen, nach China zu liefern. Laut Insider-Berichten rechnet Nvidia daher derzeit nicht mehr mit dem Gelingen der ARM-Übernahme. Das Unternehmen habe bereits begonnen, sich aus dem Deal zurückzuziehen. Grund sei vor allem die Skepsis der US-amerikanischen Wettbewerbshüter. 

    Nvidia würde mit einem Rückzug aus der ARM-Übernahme zugleich dem chinesischen Markt Priorität geben und den Weg für eine problemlosere Belieferung der chinesischen Autoindustrie freimachen. Wegen des schnellen Wachstums des autonomen Fahrens wird das Segment auf absehbare Zeit ein gutes Geschäft bleiben. Andererseits wird China dennoch parallel versuchen, auch bei dieser Technik aufzuholen und letztlich unabhängig zu werden.

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      USA verlieren Geduld mit China

      Die USA haben China aufgefordert, Verpflichtungen aus den Handelsabkommen von 2020 und 2021 einzuhalten. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, verliere die US-Regierung die Geduld, da Peking in den vergangenen Monaten keine Anzeichen gemacht habe, den Zusagen nachzukommen. Man wolle China die Möglichkeit geben, seine Verpflichtungen einzuhalten. “Aber unsere Langmut geht langsam zu Ende”, sagte demnach ein US-Regierungsvertreter. 

      Die aktuellen Äußerungen der Regierungsvertreter kommen einen Tag vor der Veröffentlichung der US-Handelsdaten für das Gesamtjahr 2021. Analysten erwarten, dass China seine Zusage weit verfehlen wird, mehr Agrar- und Industriegüter, Energie und Dienstleistungen aus den USA zu kaufen.

      Unter dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump hatte sich China im sogenannten Phase-1-Handelsabkommens dazu verpflichtet, zusätzlich US-Waren und -Dienstleistungen im Wert von 200 Milliarden Dollar zu beziehen. Wie das Peterson Institute for International Economics in einer Untersuchung zeigt, hat China von seinen Zusagen bis November allerdings nur etwa 60 Prozent eingehalten. Amerikas Landwirtschaftsminister Tom Vilsack hatte Ende Januar angemerkt, dass Chinas allein im Bereich der Agrarprodukte rund 13 Milliarden US-Dollar zu wenig eingekauft habe.

      Ein Beispiel sind Sojabohnen: Durch den Handelskonflikt mit Washington hatten sich die chinesischen Einfuhren von US-Sojabohnen nahezu halbiert. China wandte sich an Brasilien, um die Lücke zu schließen. Heute liefert Brasilien weiterhin 60 Prozent der Soja-Importe des Landes. Aus den USA stammen nur noch 30 Prozent (China.Table berichtete). Ein Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington sagte, Peking bemühe sich, das “Phase 1”-Abkommen “trotz der Auswirkungen von Corona, der globalen Rezession und der Unterbrechung der Lieferketten” umzusetzen. rad

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      Chinas Kreditnehmern droht Überschuldung

      Kredite aus China führen für Schwellenländer immer öfter in die Zahlungsunfähigkeit. Das ist das Ergebnis einer Studie des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW). Seit 2008 gab es demnach 71 Umschuldungen von China-Krediten, denen nur 21 Restrukturierungen von internationalen Anleihen gegenüberstanden. “Die Anzahl an Zahlungsproblemen gegenüber chinesischen Gläubigern ist überraschend hoch“, sagt Christoph Trebesch, Finanzmarktexperte beim IfW und Mitautor der Studie.

      Für Chinas Partnerländer im Globalen Süden erwarten die Ökonomen nun ein langes Jahrzehnt der Zahlungskrisen. Die hohen Verpflichtungen gegenüber China schwächen zudem die Bonität in anderen Bereichen. Die Ergebnisse der Studie widersprechen damit einer anderen Interpretation der Daten, die in Fachkreisen zuletzt weite Verbreitung gefunden hat: Dass China die Seidenstraßen-Partner keineswegs in die Schuldenfalle treibe. China vergibt seit Beginn der Belt-and-Road-Initiative (“neue Seidenstraße“) hohe Darlehen an die teilnehmenden Länder.

      Da die Kreditverträge oft eine Geheimhaltungsklausel enthalten, stehen nur wenig offizielle Zahlen zu den Ausfällen zur Verfügung. Zudem ist die Art der Kredite oft nicht leicht von außen ersichtlich. Oft sind es chinesische Geschäftsbanken, die das Geld freigeben – es gilt dann in der Statistik als privatwirtschaftliches Geschäft, auch wenn es in Wirklichkeit staatlich eingefädelt ist. Die Forscher haben sich daher auf öffentlich zugängliche Daten gestützt. Sie sprechen von “versteckten Schulden”, weil weder Gläubiger noch Kreditnehmer über die entstehenden Probleme reden.

      Das Schließen der Informationslücke über das tatsächliche Geschehen sollte Priorität der weiteren Forschung haben, schreiben die Experten. Das Thema ist auch für die Alltagspraxis von Risikobewertungen in der Finanzbranche relevant: Der Studie zufolge machen chinesische Auslandskredite inzwischen die Mehrheit der Verbindlichkeiten in Entwicklungsländern aus. fin

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      Slowenische Opposition verhindert Anti-Huawei-Gesetz

      In Slowenien hat die Opposition einen Gesetzesentwurf verhindert, der Anbieter wie den chinesischen Telekommunikationskonzern Huawei vom Markt ausschließen würde. Huawei wurde in dem Entwurf zwar nicht ausdrücklich erwähnt. Die Gesetzgebung hätte aber die Ausrüstung von Anbietern ausgeschlossen, die per Gesetz als Risiko gekennzeichnet wurden. Slowenien und die USA hatten im Sommer 2020 ein nicht bindendes Abkommen unterzeichnet, um “nicht vertrauenswürdige” Anbieter von 5G-Technologie fernzuhalten. Washington hatte damals mit mehreren ost- und mitteleuropäischen Regierungen gesprochen, um Huawei aus den dortigen Märkten zu verdrängen.

      Die Beteiligung Huaweis am Ausbau der 5G-Netze ist in vielen Ländern ein Streitthema. Huawei leidet unter dem Boykott der USA. Neben den US-Amerikanern wollen auch Australien und Neuseeland beim 5G-Ausbau auf Komponenten von Huawei komplett verzichten, ebenso Japan und Taiwan. 13 der 27 Mitgliedstaaten der EU hatten bis Oktober 2021 rechtliche Maßnahmen ergriffen, mit denen nicht vertrauenswürdige Anbieter vom Aufbau und Betrieb wichtiger Teile ihrer 5G-Netze ferngehalten werden sollen. Die meisten Staaten – auch Schweden und Deutschland – setzen dabei auf Auflagen für die Telekommunikationsanbieter. Huawei hatte zuletzt gegen den Ausschluss seiner Technik in Schweden geklagt (China.Table berichtete). Wann die Entscheidung des internationalen Schiedsgerichts dazu fallen wird, ist noch offen. ari

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      VW passt China-Strategie an

      Volkswagen wird laut VW-Markenchef Ralf Brandstätter ab 2023 bis zu eine Million Elektrofahrzeuge pro Jahr in China bauen können – etwa 20 Prozent der gesamten Produktionskapazität des Unternehmens in China. Dazu werde das neue Werk in der Provinz Anhui beitragen, sagte der Manager der japanischen Zeitung Nikkei. In der Fabrik, ein Gemeinschaftsunternehmen mit der chinesischen Anhui Jianghuai Automobile Co (JAC), sollen von 2023 an jährlich 300.000 E-Autos produziert werden.

      Volkswagen werde auch die lokale Entwicklung vorantreiben, um chinesische Autofahrer stärker anzusprechen. “Wir nutzen diese Technologietrends auch für den Rest der Welt und unsere anderen Unternehmen”, sagte Brandstätter gegenüber Nikkei.Asia. Zu den angesprochenen Technologien zählten mit dem Internet verbundene Autos sowie E-Modelle mit Selbstfahr-Funktionen.

      “In der Vergangenheit war unser Ansatz, in Deutschland zu entwickeln und in China zu lokalisieren”, sagte Brandstätter. “Aber dieser Ansatz wird sich deutlich ändern, indem wir mehr lokale Ressourcen für Forschung und Entwicklung aufbauen, insbesondere für Software, um schneller und unabhängiger in China zu sein.”

      Volkswagen hatte seine E-Auto-Ziele in China im vergangenen Jahr verfehlt. Der Konzern führte den Chipmangel als Ursache an. Branchenexperten sagen jedoch, die dürftige Nachfrage liege auch an den speziellen Wünschen der chinesischen Kundschaft, auf die Volkswagen bisher schlecht eingestellt sei. China ist der größte Einzelmarkt für Volkswagen und macht gut 40 Prozent der Verkäufe des Unternehmens aus. nib/rtr

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        • Autoindustrie

        EU führt Normungs-Forum ein

        Die Europäische Union will Prioritäten bei der Standardisierung künftig in einem hochrangigen Forum festsetzen. Das teilte die EU-Kommission am Mittwoch bei der Vorstellung ihrer Standardisierungs-Strategie mit. Das Forum ist eine Antwort auf den wachsenden Einflusses von China auf Normungsgremien. Die EU möchte daher den eigenen Ansatz europäischer, strategischer und schneller gestalten. Ziel ist es, in Kooperation mit den Mitgliedsstaaten, Normungsorganisationen, Industrie und Zivilgesellschaft bei der Festlegung von Prioritäten zu helfen und darüber beraten, wo es Normungsbedarf gibt. Der Fokus des Forums soll auf digitalen und grünen Technologien liegen.

        Der Einfluss Chinas in der Normung sei massiv gewachsen, sagte Binnenmarktkommissar Thierry Breton. Die EU müsse sicherstellen, dass sie auf diesem Feld nicht zurückfalle. Man wolle in der Strategie Prioritäten definieren, wie etwa die Halbleiter-Industrie.

        Einige weitere Punkte der Standardisierungs-Strategie:

        • Die EU-Standardisierungsverordnung soll geprüft und gegebenenfalls überarbeitet werden
        • Die europäischen Normungsorganisationen sollen bis Ende 2022 Vorschläge unterbreiten, wie sie Aufbau und und Arbeit modernisieren sowie Industrie und Zivilgesellschaft besser einbinden können
        • Ab 2022 sollen die Normungsprioritäten im Jahresarbeitsprogramm der EU aufgeführt werden
        • Verstärkte Aus- und Weiterbildung von Standardisierungsexperten
        • Aufbau eines Exzellenzzentrums für Normen (“EU excellence hub on standards”), um Fachwissen zu bündeln
        • Ernennung eines eigenen Normungsbeauftragten
        • Fortsetzung des Dialogs “mit anderen Ländern wie China” in Bereichen der Zusammenarbeit, beispielsweise zur Unterstützung des Green Deals
        • Förderung von Normungsprojekten in ausgewählten afrikanischen Ländern im Rahmen von “Global Gateway” sowie Förderung europäischer Standards in Partnerländern mit EU-Beitrittsperspektive

        Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) betonte, Technologiestandards müssten künftig zum festen Bestandteil europäischer Handelsstrategien gemacht werden. “Normen und Standards müssen ein gezieltes Instrument der Industriepolitik sein”, teilte BDI-Präsident Siegfried Russwurm mit. “Der BDI erwartet, dass China die international vereinbarten Normen konsequent anwendet und entgegenstehende nationale Normen zügig zurücknimmt.” ari

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          Siltronic-Übernahme geplatzt

          Die Übernahme des deutschen Halbleiterspezialisten Siltronic durch den taiwanischen Globalwafers-Konzern ist geplatzt. Globalwafers hatte alle nötigen Zustimmungen eingeholt, auch die der chinesischen Wettbewerbsbehörde. Nur die Zustimmung des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz war ausgeblieben. Die Frist zur Einreichung verstrich am 31. Januar. “Bis zum Ablauf dieser Frist konnten nicht alle notwendigen Prüfungsschritte im Rahmen der Investitionsprüfung abgeschlossen werden”, erklärt eine Ministeriumssprecherin. Das beträfe insbesondere die Prüfung der erst am 21. Januar erteilten kartellrechtlichen Genehmigung durch die chinesischen Behörden.

          Siltronic aus München gehört zu den führenden Herstellern von Siliziumscheiben (Wafer) für Halbleiter und Chips. Der 4,4 Milliarden Euro schwere Deal hätte Globalwafers nach der japanischen Shin-Etsu-Gruppe zum weltweit zweitgrößten Hersteller und Anbieter von Siliziumwafern gemacht (China.Table berichtete). Für die Übernahme wäre jedoch eine Unbedenklichkeitsbescheinigung der deutschen Behörden nötig gewesen, die nachweist, dass durch ausländische Investitionen in inländische Unternehmen keine Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung und der Sicherheit des Staates zu erwarten ist. Siltronic beschäftigt um die 4000 Mitarbeiter und produziert unter anderem im sächsischen Freiberg. fpe

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            Chinas Steueranreize für kleine Unternehmen

            von Zoey Zhang, Dezan Shira

            China versucht, ein vorteilhaftes Umfeld für das Wachstum von Kleinunternehmen zu schaffen. Es ergreift Maßnahmen zur Erleichterung der finanziellen Belastung und zur Lösung von Finanzierungsproblemen für Klein- und Kleinstunternehmen. Während der Covid-19-Pandemie wurden diese Maßnahmen weiter verstärkt, um den betroffenen Unternehmen zu helfen, die Pandemie zu überstehen.

            In diesem Artikel werden die wichtigsten steuerlichen Anreize für kleine Unternehmen vorgestellt, darunter:

            • die Senkung der Körperschaftssteuer für kleine und wenig profitable Unternehmen (Small and Low-profit Enterprises; SLPEs),
            • die Senkung der individuellen Einkommenssteuer für Kleinunternehmer,
            • Vergünstigungen bei der Mehrwertsteuer und eine Senkung anderer Steuern und Gebühren für Zahler niedriger Steuersätze sowie
            • steuerliche Maßnahmen zur Senkung der Finanzierungskosten von Klein- und Kleinstunternehmen.

            Die Anreize für Kleinunternehmen im Einzelnen

            China hat vor kurzem seine Politik der umfassenden Steuersenkungen für kleine und wenig gewinnorientierte Unternehmen (SLPEs) verbessert. Um als SLPE geführt zu werden, muss ein Unternehmen in nicht-restriktiven und nicht-verbotenen Geschäftsbereichen tätig sein. Es muss zudem die folgenden drei Bedingungen erfüllen:

            • jährliches steuerpflichtiges Einkommen von weniger als drei Millionen Yuan (etwa 420.000 Euro);
            • Zahl der Beschäftigten unter 300 und ein
            • Gesamtvermögen von weniger als 50 Millionen Yuan (etwa sieben Millionen Euro).

            Alle Arten von SLPEs in China kommen in den Genuss eines ermäßigten Körperschaftssteuersatzes von 20 Prozent in Kombination mit einer Verringerung ihrer Steuerbemessungsgrundlage.

            Im Einzelnen unterliegen SLPEs den folgenden Regeln:

            • 20 Prozent CIT-Satz auf 12,5 Prozent des steuerpflichtigen Einkommens für den Teil des steuerpflichtigen Einkommens, der eine Million RMB (ca. 152.800 US-Dollar) nicht übersteigt (gültig vom 1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2022); und
            • 20 Prozent CIT-Satz auf 50 Prozent des steuerpflichtigen Einkommens für den Teil des steuerpflichtigen Einkommens, der mehr als eine Million RMB, aber nicht mehr als drei Millionen RMB beträgt (gültig vom 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2021).

            Daraus ergibt sich, dass für das zu versteuernde Einkommen eines SLPE bis zu 1 Million RMB ein effektiver Steuersatz von 2,5 Prozent gilt; für den Teil des zu versteuernden Einkommens zwischen eine Million und drei Millionen RMB gilt ein effektiver Steuersatz von zehn Prozent.

            Da die SLPE-Bewertung auf Unternehmensebene (und nicht auf Konzernebene) durchgeführt wird, können auch kleine Tochtergesellschaften ausländischer multinationaler Unternehmen (MNEs) in China von diesen CIT-Senkungen profitieren.

            Mehrwertsteueranreize für Zahler geringer Steuersätze

            China bietet Steuerzahlern mit geringen Einkommen einige Vergünstigungen bei der Mehrwertsteuer (MwSt.) an, beispielsweise einen ermäßigten MwSt.-Satz und eine erhöhte MwSt.-Schwelle.

            In diesem Zusammenhang bezieht sich der Begriff Kleinsteuerzahler (Small-scale Taxpayers) normalerweise auf Steuerzahler, deren jährlicher mehrwertsteuerpflichtiger Umsatz fünf Millionen Yuan (knapp 700.000 Euro) nicht überschreitet.

            Eine Reihe von Unternehmen können sich jedoch dafür entscheiden, als Kleinsteuerzahler behandelt zu werden (anstatt als allgemeine Steuerzahler registriert zu werden):

            • Körperschaften ohne eigene Rechtspersönlichkeit und
            • Unternehmen und Einzelunternehmen, die nicht häufig mehrwertsteuerpflichtige Umsätze tätigen, auch wenn ihr jährlicher steuerpflichtiger Umsatz die festgelegte Norm übersteigt.

            Erhöhte Mehrwertsteuerschwelle

            China hat für den Zeitraum vom 1. April 2021 bis zum 31. Dezember 2022 den Schwellenwert für die Mehrwertsteuerbefreiung für kleine Steuerzahler angehoben. Der Schwellenwert für Kleinsteuerzahler wurde auf 150.000 Yuan (etwa 20.000 Euro) pro Monat (oder 450.000 Yuan pro Quartal) angehoben, gegenüber den bisherigen 100.000 Yuan pro Monat (oder 300.000 Yuan pro Quartal).

            Mit anderen Worten, wenn der monatliche Umsatz des Kleinsteuerzahlers unter 150.000 Yuan liegt (oder der vierteljährliche Umsatz unter 450.000 Yuan für Steuerzahler, die ein Quartal als Steuerzahlungszeitraum wählen), unterliegt der Steuerzahler nicht der Mehrwertsteuer.

            Es gibt jedoch eine Situation, in der der Steuerzahler mit einem monatlichen Umsatz von über 150.000 Yuan immer noch von der Mehrwertsteuer befreit werden kann. Und zwar, wenn der Steuerzahler in diesem Monat gelegentlich Immobiliengeschäfte tätigt.

            Einige Kleinsteuerzahler sind verpflichtet, die Mehrwertsteuer im Voraus zu zahlen. Die Politik hat klargestellt, dass sie nicht zur Vorauszahlung der Mehrwertsteuer verpflichtet sind, wenn ihr monatlicher Umsatz an dem Ort, an dem die Mehrwertsteuer im Voraus gezahlt werden muss, 150.000 Yuan nicht überschreitet.

            Bildungszuschlag und andere Steuerermäßigungen

            Die nationalen und lokalen Bildungszuschläge in China werden auf der Grundlage der tatsächlich gezahlten Mehrwertsteuer und Verbrauchssteuer eines Steuerzahlers berechnet.

            Gegenwärtig sind Steuerzahler, deren Umsatz 100.000 Yuan pro Monat (oder 300.000 Yuan pro Quartal) nicht übersteigt, von der Bildungszulage, der lokalen Bildungszulage und dem Wasseraufbereitungsfonds befreit.

            Wie bereits erwähnt, wurde der Schwellenwert für Kleinsteuerzahler seit dem 1. April dieses Jahres auf 150.000 Yuan pro Monat angehoben. Steuerzahler sollten jedoch beachten, dass der neue Schwellenwert für die Mehrwertsteuer keine Auswirkungen auf die Zahlung des Bildungszuschlags hat, es sei denn, die entsprechende Richtlinie wird noch angepasst.

            Abgesehen von der Befreiung von Bildungszuschlägen sollten Steuerzahler zusätzliche Steuer- und Gebührenerleichterungen im Auge behalten, die auf lokaler Ebene angeboten werden.

            Die Kommunalverwaltungen sind befugt, die Erhebung von sechs Arten von Steuern und zwei Gebühren für Kleinsteuerzahler innerhalb der Bemessungsgrundlage von 50 Prozent zu reduzieren. Bei den sechs Steuern und zwei Gebühren handelt es sich um:

            • die Ressourcensteuer,
            • die städtische Instandhaltungs- und Baustellensteuer,
            • die Grundsteuer,
            • die städtische Bodennutzungssteuer,
            • die Stempelsteuer,
            • die Ackerlandnutzungssteuer,
            • den Bildungszuschlag und
            • den lokalen Bildungszuschlag.

            Einkommenssteuer-Anreize für Kleinunternehmer

            Vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2022 können Einzelunternehmen, Einzelunternehmer und Personengesellschaften eine gewisse Erleichterung bei der Einkommensteuer in Anspruch nehmen.

            Für den Teil des Einkommens eines Einzelunternehmens aus einer Geschäftstätigkeit, der eine Million Yuan nicht übersteigt, hat das Unternehmen Anspruch auf eine 50-prozentige Ermäßigung der individuellen Einkommenssteuer auf Grundlage der geltenden Anreize.

            Ab dem 1. April 2021 müssen Einzelunternehmen, Personengesellschaften und Privatpersonen die Mehrwertsteuer dann nicht mehr zum Zeitpunkt der Rechnungsausstellung für die Verschiffung der Ware im Voraus bezahlen.

            Um Klein- und Kleinstunternehmen bei der Finanzierung zu unterstützen, befreit China die Banken von der Zahlung der Mehrwertsteuer auf Zinserträge aus Kleinkrediten an Landwirte, Kleinunternehmen, Kleinstunternehmen und Einzelunternehmen. Außerdem sind Darlehensverträge, die zwischen Klein- und Kleinstunternehmen und Finanzinstituten unterzeichnet werden, von der Stempelsteuer befreit.

            Beide Maßnahmen sind bis zum 31. Dezember 2023 gültig.

            Dieser Artikel ist zuerst im Asia Briefing erschienen, das von Dezan Shira Associates herausgegeben wird. Das Unternehmen berät internationale Investoren in Asien und unterhält Büros in China, Hongkong, Indonesien, Singapur, Russland und Vietnam.

            • Mittelstand
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            Portrait

            Claudia Barkowsky – ein chinesisches Berufsleben

            Claudia Barkowsky ist Chief Representative des VDMA in Peking

            Endlich kann Claudia Barkowsky wieder von China nach Deutschland reisen. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie vor zwei Jahren war sie nicht mehr in ihrer Heimat Brandenburg. Nun besucht sie während des chinesischen Neujahrsfests Freunde und Familie – und nimmt dafür eine dreiwöchige Quarantäne in China in Kauf. “Im Quarantänehotel kann man hoffentlich gut arbeiten”, sagt sie.

            Seit 17 Jahren lebt die 45-jährige Sinologin in der chinesischen Hauptstadt. Barkowsky leitet dort seit 2016 das China-Büro des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Es ist das größte Auslandsbüro des VDMA: 850 der rund 3.400 Mitgliedsunternehmen haben in China investiert.

            Nicht nur persönlich, auch in ihrer Arbeit waren die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen die große Herausforderung der vergangenen zwei Jahre. “Geschäftig” sei diese Zeit für sie gewesen, sagt Barkowsky: Lieferkettenprobleme, Reisebeschränkungen, Preisentwicklungen, die Handelsstreitigkeiten mit den USA – die Turbulenzen der vergangenen Jahre haben die VDMA-Unternehmen in China unmittelbar getroffen. Hinzu kamen unvorhergesehene Schwierigkeiten wie akuter Strommangel im vergangenen Herbst.

            “Das alles führte dazu, dass wir insgesamt weniger optimistisch im chinesischen Markt unterwegs sind”, sagt Barkowsky. Pessimistisch hingegen sei man aber auch nicht, eher vorsichtiger: Man schaue genauer hin. Entsprechend stark sei das Interesse der Manager in den deutschen Firmenzentralen an China gestiegen. “Nun wird sogar der Fünfjahresplan vom Management intensiv gelesen.”

            Umgekehrt sei das chinesische Management der VDMA-Unternehmen derzeit unsicher, ob und wie sich der Regierungswechsel in Deutschland auf die deutsch-chinesischen Beziehungen auswirkt. “Ich mache mir aber keine großen Sorgen darüber, dass die deutsche Regierung hier eine wirkliche Kehrtwende vollziehen wird.”

            Sprache als Schlüssel zur Integration

            Ihr gesamtes Berufsleben hat Claudia Barkowsy bisher in China verbracht. Das Land habe sie sehr früh selbstständig gemacht. Man habe ihr bereits als junge Berufseinsteigerin viel zugetraut und viel Spielraum gegeben, das habe sie zusätzlich motiviert. “Ich habe hier beruflich wie privat bei Null angefangen”, sagt sie. Man komme in China mit Englisch zwar sicherlich auch weit. “Aber für mich war das Beherrschen der chinesischen Sprache immer der Schlüssel zur Integration.”

            Erstmals nach China reiste sie 1999 während ihres Sinologie-Studiums an der Universität Göttingen. Sie verbrachte ein Studienjahr in Peking. Obwohl sie da bereits drei Jahre Mandarin gelernt hatte, sei der erste Kontakt mit den Menschen vor Ort “sehr holprig und frustrierend” gewesen. “Kaum einer hat mein Schul-Chinesisch verstanden.” Abgeschreckt hatte sie das nicht, vielmehr reizte sie die Herausforderung, eine fremde Kultur zu ergründen. Dieses fremde Asien habe sie schon als Kind fasziniert, die TV-Serie “Die Rache des Samurai” war eine ihrer Lieblingssendungen.

            Nach dem Sinologie-Studium kehrte Barkowsky nach Peking zurück für ein Praktikum bei der deutschen Außenhandelskammer – und erhielt dort gleich ihren ersten Job. Danach arbeitete sie mehrere Jahre im Expat-Management von Daimler. Die Expat-Blase habe sie vor einiger Zeit bewusst verlassen, um China noch mehr Raum zu geben.

            Auch wenn für sie klar ist, dass sie dort nicht in Rente gehen will: Peking ist ihr Lebensmittelpunkt. Noch heute trinkt sie in der Verbotenen Stadt gern einen Kaffee oder besucht die Große Mauer. “Das erinnert mich an meine Urfaszination für die chinesische Geschichte und Kultur”, sagt sie. Diese möchte sie sich unbedingt erhalten. Adrian Meyer

            Claudia Barkowsky ist Repräsentantin des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) in China. Sie ist Sprecherin auf der Veranstaltung “China Strategie 2022” am 22. Februar, dem Live-Briefing für Entscheider in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. 

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              • Peking steckt Geld in neue Standorte
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              • Tools: Chinas Steueranreize für kleine Unternehmen
              • Im Portrait: Claudia Barkowsky vom VDMA in Peking
              Liebe Leserin, lieber Leser,

              vielerorts wird derzeit über Decoupling und die gleichzeitige Abschottung Chinas von der Welt berichtet. Frank Sieren hinterfragt diese Darstellung und hat sich zu diesem Zweck Chinas Direktinvestitionen im Ausland angeschaut. Sein Befund: Den gängigen Diskussionen zum Trotz ist Chinas Interesse am Ausland keineswegs geschwunden. Allerdings haben sich die Ziele der chinesischen Investitionen stark verändert: weniger High-Tech und weniger Immobilien. Zu Chinas größten Projekten im Ausland gehören derweil die neuen Batteriefabriken in Deutschland.

              Wladimir Putin fährt selbst Ski. Sein persönlicher Trainer für den Abfahrtslauf war einst Präsident des russischen Olympischen Komitees. Putin interessiert sich also vermutlich auch für die Wettkämpfe. Als Machtpolitiker ist er jedoch aus einem anderen Grund nach Peking gereist. Indem er sich die Rückendeckung Chinas holt, stärkt er seine Position im Streit um die Nato-Osterweiterung und die Ukraine. Xi hat Putin nun die erwünschte Unterstützung gegen den Westen zugesagt. Mehr zum Zusammenrücken der beiden Ost-Mächte finden Sie in unserer Analyse.

              Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!

              Ihre
              Amelie Richter
              Bild von Amelie  Richter

              Analyse

              China investiert weiterhin in Europa

              Im vergangenen Jahr sind die ausgehenden Direktinvestitionen (Outbound Foreign Direct Investment, OFDI) der Volksrepublik trotz Corona und politischer Spannungen um 2,2 Prozent gestiegen, so Pekings Handelsministerium Mofcom. In Dollar gemessen handelt es sich sogar um einen Anstieg um 9,2 Prozent im Jahresvergleich. Die Investitionen belaufen sich demnach auf 145 Milliarden US-Dollar. Diese Zahlen zeigen: Das Interesse Chinas am Ausland ist trotz der Diskussion über Isolation und Abkoppelung nicht geschwunden. Zu den größten Projekten gehören die neuen Batteriefabriken in Deutschland.

              Große Gewinner der aktuellen chinesischen Investitionstätigkeit sind die Länder der neuen Seidenstraße (Belt & Road Initiative, BRI). Sie konnten sich zum ersten Mal über einen Kapitalzufluss aus China von als 20 Milliarden US-Dollar freuen. Das ist ein Anstieg von 14 Prozent. Beachtlich ist auch die Entwicklung von Großprojekten, von denen im vergangenen Jahr 560 neu angelaufen sind, 46 mehr als im Jahr zuvor. 

              Das Volumen der Auslandsinvestitionen war nach einem Höchststand 2016 zunächst eingebrochen. Damals hatte die Pekinger Regierung begonnen, die Investitionen stärker zu kontrollieren. Die Fälle, in denen es hauptsächlich um die Umgehung von Kapitalkontrollen ging, hatten sich gehäuft. Seitdem steigt das chinesische Auslandsengagement jedoch wieder kontinuierlich an. Den damaligen Höchststand hat es allerdings noch nicht wieder erreicht.

              Die Zahlen werden international bestätigt: Die US-amerikanische Wirtschaftsanwaltskanzlei Baker McKenzies, eine der größten der Welt, spricht denn auch von einem “stabilen” Wachstum. Chinas OFDI sei allerdings weniger stark gewachsen als der globale Durchschnitt. “Globale M&As erreichten im vergangenen Jahr einen Wert von 5,9 Billionen US-Dollar, was einem beeindruckenden Anstieg von 71 Prozent gegenüber dem Niveau von 2020 entspricht”, fasst Jannan Crozier, Global Chair der Global M&A Practice Group von Baker McKenzies, die Entwicklung zusammen.  

              Die Technikbranche liegt bei Chinas Investitionen vorn

              Die Zahlen seien vor allem durch Rekorddeals im Technologiesektor entstanden. Dieser kam weltweit allein im vergangenen Jahr auf 1,1 Billionen US-Dollar, so Crozier. “Chinesische OFDI passten sich diesem globalen Trend an”, sagt der Experte. Chinas Technikfirmen brachten 138 Milliarden US-Dollar für Investitionen im Ausland auf. Auch das ist eine leichte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr.

              In die Zahl der Auslandsinvestitionen fließen auch Fusionen und Übernahmen ein, also Zukäufe in anderen Ländern. Hier war der Trend jedoch rückläufig. Chinesische Outbound Mergers and Acquisitions (M&As) haben im vergangenen Jahr nur 24 Milliarden US-Dollar ausgemacht. Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 2020. Damals lag das Volumen noch bei 29 Milliarden US-Dollar. Offensichtlich bevorzugen chinesische Investoren inzwischen eigene, neu aufzubauende Projekte wie Fabriken. In der Branche heißen sie Greenfield-Investitionen – Neubauten auf der grünen Wiese. Das ergab eine Untersuchung von Baker McKenzies in Zusammenarbeit mit dem ebenfalls aus den USA stammenden internationalen Forschungsunternehmen Rhodium Group. 

              Ein weiteres erstaunliches Ergebnis: Trotz der Sanktionen durch die EU (China.Table berichtete) stiegen die ausländischen Direktinvestitionen Chinas in Europa um satte 25 Prozent auf 13 Milliarden US-Dollar. In Nordamerika hingegen, also in USA und Kanada, gingen sie um 34 Prozent auf 5,8 Milliarden US-Dollar zurück. 

              Zurückhaltung und mehr Kontrollen

              Trotz Chinas strenger Zero-Covid-Strategie, die 3 bis 5 Wochen Quarantäne bei der Einreise vorsieht, ist es China offensichtlich gelungen, seine Auslandsinvestitionen stabil zu halten. Die Covid-Strategie war nötig, weil die Gesundheitsversorgung in China im Durchschnitt viel schlechter ausgestattet ist als in der EU. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Investitionen nach dem Ende der Pandemie deutlich anziehen, ist daher hoch. Denn für viele M&A-Projekte ist es wichtig, dass die Verhandlungspartner sich persönlich treffen und die Akquisitionsziele mit eigenen Augen sehen können.   

              Anders als früher sind es nicht mehr die großen Infrastrukturprojekte, die Chinas Investitionen in der Welt antreiben. Konsumgüter und Dienstleistungen (5,2 Milliarden US-Dollar) sowie Unterhaltung (4,6 Milliarden US-Dollar) waren die Hauptziele chinesischer Outbound-Aktivitäten, sie machten fast die Hälfte der Gesamtinvestitionen aus. Transport und Infrastruktur (3,8 Milliarden US-Dollar), Finanz- und Unternehmensdienstleistungen (3,3 Milliarden US-Dollar), Grundstoffe (1,8 Milliarden US-Dollar) und Gesundheit (1,2 Milliarden US-Dollar) bildeten die restlichen sechs Plätze.

              Märkte wie Ozeanien, Afrika und Lateinamerika werden im Jahr 2022 für chinesische Investoren noch wichtiger, betont Crozier. “Sicher ist, dass wir ein dynamisches und aufregendes Jahr sowohl für die chinesische als auch für die globale M&A-Aktivität erwarten können”, sagt Wirtschaftsexperte Crozier für das Jahr 2022 voraus.

              Weniger High-Tech, weniger Immobilien, mehr Autozulieferer

              Während die Branche an sich Rekorde verbuchte, sind auch chinesische Hightech-M&As zurückgegangen, da die Regulierungsbehörden in Europa und den USA skeptischer auf chinesische Investitionen schauen, und China sich gleichzeitig verstärkt dem Aufbau heimischer Tech-Alternativen zugewandt hat. Die ausländischen Direktinvestitionen chinesischer Unternehmen in Europa im IKT-Sektor gingen von acht Milliarden US-Dollar in den Jahren 2016 und 2017 auf drei Milliarden US-Dollar in den Jahren 2020 und 2021 zurück. Die ausländischen Direktinvestitionen im gleichen Sektor in Nordamerika gingen sogar von 10 Milliarden US-Dollar in den Jahren 2016 und 2017 auf weniger als 150 Millionen zurück.

              Immobilieninvestitionen im Ausland haben sich ebenfalls stark verringert. Die chinesischen Auslandsinvestitionen in Immobilien sind von 150 Milliarden US-Dollar in den Jahren 2015 bis 2017 auf nur noch acht Milliarden US-Dollar in den Jahren 2019 bis 2021 gesunken. Das hängt ebenfalls mit stärkeren Kontrollen und der Immobilienkrise in China zusammen. Chinesische Entwickler mussten 2021 damit beginnen, ausländische Projekte an ihre Gläubiger zu übergeben, nachdem sie mit der Rückzahlung von Anleihen in Verzug geraten waren.

              Ein großer Wachstumssektor für die Chinesen tut sich im Bereich der Automobilzulieferer auf. So haben SVOLT Energy und CATL 2,4 Milliarden US-Dollar beziehungsweise 2 Milliarden US-Dollar in Batteriefabriken in Deutschland investiert. Envision Energy aus Shanghai hat sich mit Renault zusammengetan, um Elektrofahrzeuge in Frankreich für 1,2 Milliarden US-Dollar zu entwickeln. Der Gesamtwert der Geschäfte innerhalb der Automobilzulieferkette könnte sich in den nächsten zwei Jahren auf über 14,5 Milliarden US-Dollar belaufen, schätzt Baker McKenzies.

              Auch der Energiesektor erfuhr bei den chinesischen M&As Aufwind. Das liegt vor allem an einer größeren Nachfrage nach Materialien für Elektrofahrzeuge (EVs) und sauberer Energie. Chinesische Bergbauunternehmen haben demnach in den vergangenen drei Jahren größere Investitionen in Lateinamerika und Afrika für den Abbau und die Verarbeitung von Lithium und Kobalt in Höhe von mehr als vier Milliarden US-Dollar getätigt. Außerdem haben chinesische Investoren Anlagen für saubere Energie für mehr als 13 Milliarden US-Dollar in Chile, Mexiko, Brasilien und Spanien gekauft.

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              Xi und Putin feiern sich – und die Spiele

              Xi und Putin bei ihrem Treffen in Peking während der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking. Ihre Ablehnung des Westens vereint sie.
              Bezeichnen sich als Freunde: Wladimir Putin und Xi Jinping bei ihrem Treffen in Peking am Freitag.

              Xi Jinping hat derzeit mehrere Gründe zu feiern: Mit dem chinesischen Frühlingsfest beginnt dieser Tage das neue Jahr, es sind die wichtigsten Feiertage der Volksrepublik. Zudem finden die Olympischen Winterspiele in Peking statt; es ist damit die erste Stadt der Welt, die sowohl Winter- wie auch Sommerspiele ausrichten konnte. Und auch politisch bietet sich Chinas Staatschef Grund zur Freude: Sein guter Freund Wladimir Putin ist eigens für die olympische Eröffnungsfeier angereist. Russlands Präsident ließ die Welt wissen: Die Beziehungen zwischen China und Russland haben “einen wirklich beispiellosen Charakter angenommen”.

              Wie wichtig der Besuch Putins ist, zeigt ein kurzer Blick in Xis außenpolitischen Terminkalender: Seit dem Beginn der Corona-Pandemie vor knapp zwei Jahren hat er keinen Staatsführer mehr persönlich getroffen. Für Putin verlässt Xi nun jedoch seine selbstgewählte diplomatische Corona-Quarantäne. “Putins Besuch ist für China eine wichtige Demonstration der Unterstützung in einer Zeit, in der die USA, Großbritannien und andere Länder einen diplomatischen Boykott der Olympischen Spiele ausgerufen haben”, sagt David Shullmann, Direktor der China-Abteilung der Denkfabrik Atlantic Council in Washington. Entsprechend euphorisch feiern auch Chinas Medien das olympische Zusammentreffen von Xi und Putin: Es öffne ein neues Kapitel in den Beziehungen der beiden Länder.

              Xi und Putins außenpolitischer Schulterschluss

              Daran ließ Putin bei seiner Visite keinen Zweifel aufkommen. Er kenne Xi Jinping schon seit langem. “Als gute Freunde und Politiker, die viele gemeinsame Ansichten über die Lösung von Weltproblemen teilen” habe man eine ähnliche Sicht auf die globale Politik.

              Diese Sicht legten die beiden Staatsführer denn auch gleich in einer gemeinsamen Erklärung offen. Sie strotzt vor gegenseitiger Unterstützung gegen den Westen: So fordern Xi und Putin, in Osteuropa müsse die Nato-Erweiterung gestoppt und im Indopazifik der wachsende Einfluss der USA begrenzt werden, denn er gefährde Frieden und Stabilität. Man sei ernsthaft besorgt angesichts der zunehmenden militärischen Zusammenarbeit der Partner USA, Großbritannien, Australien oder auch Japan (China.Table berichtete).

              Auch im eskalierenden Ukraine-Konflikt hat sich China zuletzt ungewöhnlich klar auf die Seite Russlands gestellt. Außenminister Wang Yi bezeichnete Russlands Sicherheitsbedenken als “legitim”, die von allen ernst genommen werden sollten. Gespannt blickt man in Peking auf die weitere Entwicklung am Donbass. Sollten Moskaus militärische Eskapaden ohne großen Widerstand des Westens durchgehen, könnte Peking daraus Parallelen für seine eigenen Pläne hinsichtlich einer Wiedereingliederung Taiwans in die Volksrepublik ziehen.

              Glaube an die moralische Überlegenheit

              Was der Kreml als “Vision zur internationalen Sicherheitspolitik” ankündigte, ist im Grunde ein verbriefter Schulterschluss gegen den Westen. China und Russland bilden zunehmend einen Block gegen eine von den Vereinigten Staaten angeführte Weltordnung. Juri Uschakow formulierte es vor wenigen Tagen in Moskau wie folgt: “Moskau und Peking sind beide der Meinung, dass es nötig ist, eine gerechtere und rationalere Weltordnung zu schaffen”, sagte der Berater der russischen Führung.

              Der chinesische Politikexperte Ruan Zongze vom China Institute of International Studies (CIIS) meint: “Die beiden Länder zeigen ihre Entschlossenheit, weltweit Gerechtigkeit in einer multipolaren Welt aufrechtzuerhalten, während die USA unter dem Deckmantel des Multilateralismus anderen ihre Ideologie aufzwängen und sich in Staaten einmischen, um ihre eigene Hegemonie zu behaupten.”

              Auffällig ist die Wortwahl: gerecht, rational, multipolar. Es sind Begriffe, die zeigen, dass man sich zusehends moralisch überlegen wähnt und mit denen sich die beiden autoritär regierenden Staatschefs gegen die liberale Weltordnung des Westens in Stellung bringen.

              Russlands Gas für Chinas Energiehunger

              Putins Besuch in Peking ist das 38. Treffen der beiden Staatschefs seit 2013 – und Russlands Präsident hat nicht nur wortreiche Erklärungen mitgebracht nach Peking, sondern auch Abkommen im Bereich Energie. So soll China unter anderem künftig zusätzliche zehn Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr erhalten. Zum Vergleich: 2021 hat Russland rund 16 Milliarden Kubikmeter Gas an die Volksrepublik geliefert. Das Volumen wird also nahezu verdoppelt (China.Table berichtete). Interessanter als das reine Volumen wird aber der Preis sein, zu dem Peking das russische Gas beziehen wird. Denn beim Lieferpreis für Gas stieß die viel beschworene chinesisch-russische Freundschaft in der Vergangenheit überraschend schnell an ihre Grenzen.

              Dennoch ist klar, beide profitieren von dem aktuellen Gas-Geschäft: Xi, weil seine energiehungrige Wirtschaftsmacht den Rohstoff dringend benötigt. Vor allem um bis 2060 CO2-neutral zu sein, muss China schleunigst von seiner schmutzigen Kohle wegkommen. Und Putin, weil der Westen ihm im Ukraine-Konflikt mit weiteren Sanktionen droht und die Gas-Lieferungen an China einen alternativen Exportweg bieten. Allerdings wird Putin europäische Lieferungen nicht einfach umleiten können, da das Gas für China nicht aus den gleichen Quellen wie das Gas für Europa stammt.  

              Weit wichtiger als die nun vereinbarten zehn Milliarden Kubikmeter Gas sind denn auch die Pläne zum Bau der Gaspipeline “Power of Siberia 2”: Mit einer Kapazität von 50 Milliarden Kubikmeter pro Jahr würde sie nicht nur Russlands Gasexport nach China mit einem Schlag dramatisch erhöhen, sondern aufgrund ihrer Anbindung an das Jamal-Gasfeld dann auch in direkte Konkurrenz zu Gaslieferungen nach Europa treten.

              Ein weiterer wichtiger Punkt des aktuellen Treffens sind die Bemühungen der beiden Staaten, den Zahlungsverkehr zwischen dem russischen Rubel und dem chinesischen Yuan zu erleichtern, den Wladimir Putin in einem Gastbeitrag für die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua erwähnt. Auch das ist ein klarer Fingerzeig an den Westen, der im Ukraine-Konflikt damit droht, Moskau vom internationalen Zahlungssystem Swift ausschließen zu können.

              Russlands wird zu Chinas Juniorpartner

              Insgesamt hat der Handel zwischen China und Russland in den vergangenen Jahren massiv zugenommen – von rund 10 Milliarden Dollar 2001 auf 140 Milliarden Dollar 2021, wie das chinesische Handelsministerium zuletzt verkündete. Insgesamt sind die Verhältnisse in diesem Bereich allerdings klar verteilt – abseits der Energielieferungen ist Russland wirtschaftlich für China eher von geringer Relevanz. 

              Ähnliches ist im militärischen Bereich zu erkennen. Zwar nehmen die gemeinsamen Manöver und der bilaterale Waffenhandel stetig zu, doch ändern sich auch hier zusehends die Kraftverhältnisse. Bis in die vergangene Dekade konnte Moskau nicht mehr ganz frisches Equipment wie SU-35-Jets oder S-400-Raketen gewinnbringend an Peking verkaufen. Doch China hat längst aufgeholt – wie die jüngsten Erfolge bei der Entwicklung hypersonischer Waffen zeigt (China.Table berichtete). Und so gerät Moskau auch in diesem Bereich zunehmend in die Position des Juniorpartners.

              Insgesamt sei Russland in der aktuellen Situation deutlich mehr auf China angewiesen, als es andersherum der Fall ist, sagte Alexander Gabuev vom Carnegie-Center in Moskau vor wenigen Tagen auf einer Diskussionsveranstaltung. Peking sei sehr pragmatisch und verfüge im Verhältnis zu Russland über viele Hebel. “Chinas Verhandlungsposition verbessert sich von Tag zu Tag. Es ist also besser, heute einen Deal mit China abzuschließen als morgen”, meint Gabuev.  

              China und Russland – Ablehnung des Westens verbindet

              Es stimmt, dass die Beziehungen zwischen China und Russland so gut sind wie nie zuvor – und das hat primär nichts mit dem Westen zu tun. Die Streitigkeiten an der gemeinsamen Grenze wurden beigelegt. Zudem finden die beiden Staaten politisch und wirtschaftlich immer enger zusammen. Und auch der persönliche Aspekt darf in diesem Fall nicht unterschätzt werden: Xi und Putin sind sich sehr ähnlich – als starke Männer an der Spitze von autoritären Staaten und ausgestattet mit theoretisch unbegrenzter Amtszeit sehen sich beide auf einer Mission.

              Aber: Ob es sich bei den beiden tatsächlich um Freunde handelt, darf stark bezweifelt werden. Zu schnell stößt man in den einzelnen Bereichen an Grenzen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich das chinesisch-russische Kräfteverhältnis immer mehr zugunsten Pekings verschiebt, wodurch potenzielle Konflikte drohen – sei es in Zentralasien oder in der Arktis. Und so sind es aktuell vor allem die geopolitischen Spannungen mit dem liberalen Westen, der China und Russland immer enger zusammenschweißt.

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                E-Auto-Hersteller brauchen Technik von Nvidia

                Auf dem Bild ist ein selbstfahrender Audi zu sehen, der mit Nvidia Chips fährt - auch China ist von den Nvidia Chips abhängig.
                Ein selbstfahrender Audi mit Nvidia-Chipsatz

                Nvidia spielt auf dem chinesischen Elektroautomarkt eine immer wichtigere Rolle. Laut Ali Kani, dem Vizepräsidenten des US-Herstellers von Computerchips, hat Nvidia in China so viele Lieferverträge wie nie zuvor abgeschlossen. Von Decoupling kann in diesem Bereich also keine Rede sein (China.Table berichtete).

                Zu den Kunden Nvidias in China gehören E-Autoentwickler wie Polestar aus dem Hause Geely, IM Motors, Li Auto, R Auto oder der Suchmaschinengigant Baidu. Letzterer drängt immer stärker auf den Markt für autonomes Fahren. Diese Kunden wollen nicht nur Chips von Nvidia verwenden, sondern auch ihre Fahrzeuge auf Basis von Nvidias DRIVE Technology bauen. Diese auf Deep Learning basierende Computing-Plattform ermöglicht es selbstfahrenden Autos, große Mengen an Sensordaten zu verarbeiten und Fahrentscheidungen in Echtzeit zu treffen. Das ist ein wichtiger Schritt hin zum vollautonomen Fahren. 

                Der erste Prozessor des Unternehmens für autonomes Fahren, Nvidia DRIVE Xavier schafft 30 Billionen Operationen pro Sekunde und ist in Serienautos und -lastwagen zu finden. Erst seit kurzem auf dem Markt ist die zweite Generation mit Namen Nvidia DRIVE Orin, die bereits bereits 254 Billionen Operationen pro Sekunde verarbeiten kann. Die chinesischen Start-ups Nio und Xpeng verwenden Orin bereits in ihren neuesten Fahrzeugen. Im Januar erklärte auch das chinesische Start-up Pony.ai, Nvidia DRIVE Orin in sein autonomes Fahrsystem der sechsten Generation integriert zu haben. Nach Angaben des Unternehmens soll damit der Weg für die Massenfertigung von Autos mit der vollautonomen Fahrstufe 4 geebnet werden. Neben den chinesischen Anbietern kooperiert Nvidia auch mit Mercedes, Audi, Volvo und Hyundai.

                Die im April 2021 präsentierte dritte Prozessor-Generation Nvidia DRIVE Altan kann sogar noch viel mehr: Altan schafft über 1000 Tera-Operationen pro Sekunde (TOPS) und damit noch einmal das Vierfache von Nvidia DRIVE Orin. Nvidias Ziel ist, dass Altan ab 2025 serienmäßig in Fahrzeuge eingebaut werden kann. Nvidia bezeichnete Altan auch als “system-on-a-chip”, ein ganzes System auf einem Chip.

                Nvidia liefert genau das, was China braucht

                Den Großteil seines Geschäftes machte Nvidia bislang mit Grafikkarten und Chips für PCSs, Server und Spielkonsolen. Das Automobilgeschäft machte bisher nur einen kleinen Teil von Nvidias Jahresumsatz aus, der auf mehr als 26 Milliarden US-Dollar geschätzt wird. In den nächsten sechs Jahren will der Konzern jedoch mindestens acht Milliarden US-Dollar aus der Automobilindustrie einnehmen. “Autonome Autos sind die härteste Herausforderung für maschinelles Lernen und Robotik – aber auch die mit der größten Wirkung”, sagt Nvidia-Chef Jensen Huang.

                China ist einer der weltweit wichtigsten Märkte für Software-gesteuerte Fahrzeuge, also Autos, deren Funktion vor allem auf leistungsstarken Bordcomputern basiert. Um autonome Fahrfunktionen ausführen zu können, sind die Hersteller auf hochleistungsfähige Chips angewiesen.

                Chips sind Mangelware, und das hat auch die chinesische Automobilindustrie hart getroffen (China.Table berichtete). Trotzdem konnte der chinesische Automarkt 2021 das erste Mal seit drei Jahren wieder wachsen. Grund dafür war vor allem der starke Absatz von Elektroautos, der 15 Prozent des gesamten Pkw-Absatzes in China ausmachte (China.Table berichtete). Die Verkaufszahlen von NEVs haben sich nach Angaben des chinesischen Automobilverbandes mit 2,99 Millionen Fahrzeugen 2021 mehr als verdoppelt. Für 2022 rechnet der Verband mit einem fünfprozentigen Wachstum des gesamten Pkw-Marktes, wobei NEVs ein Viertel des Gesamtumsatzes ausmachen werden. Ende dieses Jahres laufen zudem voraussichtlich die staatlichen  Kauf-Subventionen für E-Autos in China komplett aus (China.Table berichtete). Das zeigt klar Pekings Zuversicht, dass der Markt stabil genug ist, um sich selbst zu tragen.

                Nvidia darf den Chinesen nicht zu stark werden

                China ist als Markt schwer zu navigieren. Auch für Nvidia ist es nicht einfach, das Geschäft im politischen Spannungsfeld zwischen den USA und China auszutarieren. Seit den US-Sanktionen gegen Huawei ist jedem chinesischen Konzern klar, wie schnell man von US-Technologie abgeschnitten werden kann. Gleichzeitig verlangen chinesische Gesetze, dass in China generierte Fahrzeugdaten nicht ins Ausland übertragen werden dürfen. Danny Shapiro, Vice President Automotive von Nvidia, erläutert, dass sein Unternehmen deshalb chinesische Rechenzentren nutzt. So will Nvidia sicherzustellen, dass Daten, die zum Trainieren der künstlichen Intelligenz in Autos verwendet werden, auch in China verbleiben.

                Kontrovers diskutiert wird in China derweil Nvidias geplante Übernahme des britischen, zur japanischen Softbank gehörenden Mikroprozessorspezialisten ARM. Der Kauf für 40 Milliarden Dollar, der im September 2020 angekündigt wurde, wäre der größte Halbleiter-Deal in der Geschichte. Sollte er noch gelingen, würde Nvidia zu einem der mächtigsten Player in dem immer wichtiger werdenden Sektor (China.Table berichtete).

                Nicht nur die amerikanischen Regulierungsbehörden haben sich aufgrund von “signifikanten Wettbewerbsbedenken” bereits eingeschaltet. Auch die Chinesen äußerten öffentlich ihren Unmut, darunter auch Huawei. Die Übernahme von ARM muss nicht nur in den USA und China genehmigt werden, sondern auch in der EU und in Großbritannien.

                Nvidia: China oder die ARM-Übernahme?

                Chinas staatliche Zeitung Global Times nennt die geplante Übernahme “beunruhigend” angesichts der Spannungen zwischen den USA und China. “Chinesische Firmen würden auf dem Markt sicherlich einen großen Nachteil erleiden, wenn ARM in US-Hände gerät”, so ein Kommentar in dem Blatt.

                Chinesische Unternehmen, die auf der US-amerikanischen “Entity List” stehen, könnten von der Verwendung von ARM-basierten Chips ausgeschlossen werden (China.Table berichtete). Zugleich könnten europäische Unternehmen, die ARM-Technik verwenden, ihrerseits Schwierigkeiten bekommen, nach China zu liefern. Laut Insider-Berichten rechnet Nvidia daher derzeit nicht mehr mit dem Gelingen der ARM-Übernahme. Das Unternehmen habe bereits begonnen, sich aus dem Deal zurückzuziehen. Grund sei vor allem die Skepsis der US-amerikanischen Wettbewerbshüter. 

                Nvidia würde mit einem Rückzug aus der ARM-Übernahme zugleich dem chinesischen Markt Priorität geben und den Weg für eine problemlosere Belieferung der chinesischen Autoindustrie freimachen. Wegen des schnellen Wachstums des autonomen Fahrens wird das Segment auf absehbare Zeit ein gutes Geschäft bleiben. Andererseits wird China dennoch parallel versuchen, auch bei dieser Technik aufzuholen und letztlich unabhängig zu werden.

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                  USA verlieren Geduld mit China

                  Die USA haben China aufgefordert, Verpflichtungen aus den Handelsabkommen von 2020 und 2021 einzuhalten. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, verliere die US-Regierung die Geduld, da Peking in den vergangenen Monaten keine Anzeichen gemacht habe, den Zusagen nachzukommen. Man wolle China die Möglichkeit geben, seine Verpflichtungen einzuhalten. “Aber unsere Langmut geht langsam zu Ende”, sagte demnach ein US-Regierungsvertreter. 

                  Die aktuellen Äußerungen der Regierungsvertreter kommen einen Tag vor der Veröffentlichung der US-Handelsdaten für das Gesamtjahr 2021. Analysten erwarten, dass China seine Zusage weit verfehlen wird, mehr Agrar- und Industriegüter, Energie und Dienstleistungen aus den USA zu kaufen.

                  Unter dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump hatte sich China im sogenannten Phase-1-Handelsabkommens dazu verpflichtet, zusätzlich US-Waren und -Dienstleistungen im Wert von 200 Milliarden Dollar zu beziehen. Wie das Peterson Institute for International Economics in einer Untersuchung zeigt, hat China von seinen Zusagen bis November allerdings nur etwa 60 Prozent eingehalten. Amerikas Landwirtschaftsminister Tom Vilsack hatte Ende Januar angemerkt, dass Chinas allein im Bereich der Agrarprodukte rund 13 Milliarden US-Dollar zu wenig eingekauft habe.

                  Ein Beispiel sind Sojabohnen: Durch den Handelskonflikt mit Washington hatten sich die chinesischen Einfuhren von US-Sojabohnen nahezu halbiert. China wandte sich an Brasilien, um die Lücke zu schließen. Heute liefert Brasilien weiterhin 60 Prozent der Soja-Importe des Landes. Aus den USA stammen nur noch 30 Prozent (China.Table berichtete). Ein Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington sagte, Peking bemühe sich, das “Phase 1”-Abkommen “trotz der Auswirkungen von Corona, der globalen Rezession und der Unterbrechung der Lieferketten” umzusetzen. rad

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                  Chinas Kreditnehmern droht Überschuldung

                  Kredite aus China führen für Schwellenländer immer öfter in die Zahlungsunfähigkeit. Das ist das Ergebnis einer Studie des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW). Seit 2008 gab es demnach 71 Umschuldungen von China-Krediten, denen nur 21 Restrukturierungen von internationalen Anleihen gegenüberstanden. “Die Anzahl an Zahlungsproblemen gegenüber chinesischen Gläubigern ist überraschend hoch“, sagt Christoph Trebesch, Finanzmarktexperte beim IfW und Mitautor der Studie.

                  Für Chinas Partnerländer im Globalen Süden erwarten die Ökonomen nun ein langes Jahrzehnt der Zahlungskrisen. Die hohen Verpflichtungen gegenüber China schwächen zudem die Bonität in anderen Bereichen. Die Ergebnisse der Studie widersprechen damit einer anderen Interpretation der Daten, die in Fachkreisen zuletzt weite Verbreitung gefunden hat: Dass China die Seidenstraßen-Partner keineswegs in die Schuldenfalle treibe. China vergibt seit Beginn der Belt-and-Road-Initiative (“neue Seidenstraße“) hohe Darlehen an die teilnehmenden Länder.

                  Da die Kreditverträge oft eine Geheimhaltungsklausel enthalten, stehen nur wenig offizielle Zahlen zu den Ausfällen zur Verfügung. Zudem ist die Art der Kredite oft nicht leicht von außen ersichtlich. Oft sind es chinesische Geschäftsbanken, die das Geld freigeben – es gilt dann in der Statistik als privatwirtschaftliches Geschäft, auch wenn es in Wirklichkeit staatlich eingefädelt ist. Die Forscher haben sich daher auf öffentlich zugängliche Daten gestützt. Sie sprechen von “versteckten Schulden”, weil weder Gläubiger noch Kreditnehmer über die entstehenden Probleme reden.

                  Das Schließen der Informationslücke über das tatsächliche Geschehen sollte Priorität der weiteren Forschung haben, schreiben die Experten. Das Thema ist auch für die Alltagspraxis von Risikobewertungen in der Finanzbranche relevant: Der Studie zufolge machen chinesische Auslandskredite inzwischen die Mehrheit der Verbindlichkeiten in Entwicklungsländern aus. fin

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                  Slowenische Opposition verhindert Anti-Huawei-Gesetz

                  In Slowenien hat die Opposition einen Gesetzesentwurf verhindert, der Anbieter wie den chinesischen Telekommunikationskonzern Huawei vom Markt ausschließen würde. Huawei wurde in dem Entwurf zwar nicht ausdrücklich erwähnt. Die Gesetzgebung hätte aber die Ausrüstung von Anbietern ausgeschlossen, die per Gesetz als Risiko gekennzeichnet wurden. Slowenien und die USA hatten im Sommer 2020 ein nicht bindendes Abkommen unterzeichnet, um “nicht vertrauenswürdige” Anbieter von 5G-Technologie fernzuhalten. Washington hatte damals mit mehreren ost- und mitteleuropäischen Regierungen gesprochen, um Huawei aus den dortigen Märkten zu verdrängen.

                  Die Beteiligung Huaweis am Ausbau der 5G-Netze ist in vielen Ländern ein Streitthema. Huawei leidet unter dem Boykott der USA. Neben den US-Amerikanern wollen auch Australien und Neuseeland beim 5G-Ausbau auf Komponenten von Huawei komplett verzichten, ebenso Japan und Taiwan. 13 der 27 Mitgliedstaaten der EU hatten bis Oktober 2021 rechtliche Maßnahmen ergriffen, mit denen nicht vertrauenswürdige Anbieter vom Aufbau und Betrieb wichtiger Teile ihrer 5G-Netze ferngehalten werden sollen. Die meisten Staaten – auch Schweden und Deutschland – setzen dabei auf Auflagen für die Telekommunikationsanbieter. Huawei hatte zuletzt gegen den Ausschluss seiner Technik in Schweden geklagt (China.Table berichtete). Wann die Entscheidung des internationalen Schiedsgerichts dazu fallen wird, ist noch offen. ari

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                  VW passt China-Strategie an

                  Volkswagen wird laut VW-Markenchef Ralf Brandstätter ab 2023 bis zu eine Million Elektrofahrzeuge pro Jahr in China bauen können – etwa 20 Prozent der gesamten Produktionskapazität des Unternehmens in China. Dazu werde das neue Werk in der Provinz Anhui beitragen, sagte der Manager der japanischen Zeitung Nikkei. In der Fabrik, ein Gemeinschaftsunternehmen mit der chinesischen Anhui Jianghuai Automobile Co (JAC), sollen von 2023 an jährlich 300.000 E-Autos produziert werden.

                  Volkswagen werde auch die lokale Entwicklung vorantreiben, um chinesische Autofahrer stärker anzusprechen. “Wir nutzen diese Technologietrends auch für den Rest der Welt und unsere anderen Unternehmen”, sagte Brandstätter gegenüber Nikkei.Asia. Zu den angesprochenen Technologien zählten mit dem Internet verbundene Autos sowie E-Modelle mit Selbstfahr-Funktionen.

                  “In der Vergangenheit war unser Ansatz, in Deutschland zu entwickeln und in China zu lokalisieren”, sagte Brandstätter. “Aber dieser Ansatz wird sich deutlich ändern, indem wir mehr lokale Ressourcen für Forschung und Entwicklung aufbauen, insbesondere für Software, um schneller und unabhängiger in China zu sein.”

                  Volkswagen hatte seine E-Auto-Ziele in China im vergangenen Jahr verfehlt. Der Konzern führte den Chipmangel als Ursache an. Branchenexperten sagen jedoch, die dürftige Nachfrage liege auch an den speziellen Wünschen der chinesischen Kundschaft, auf die Volkswagen bisher schlecht eingestellt sei. China ist der größte Einzelmarkt für Volkswagen und macht gut 40 Prozent der Verkäufe des Unternehmens aus. nib/rtr

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                    EU führt Normungs-Forum ein

                    Die Europäische Union will Prioritäten bei der Standardisierung künftig in einem hochrangigen Forum festsetzen. Das teilte die EU-Kommission am Mittwoch bei der Vorstellung ihrer Standardisierungs-Strategie mit. Das Forum ist eine Antwort auf den wachsenden Einflusses von China auf Normungsgremien. Die EU möchte daher den eigenen Ansatz europäischer, strategischer und schneller gestalten. Ziel ist es, in Kooperation mit den Mitgliedsstaaten, Normungsorganisationen, Industrie und Zivilgesellschaft bei der Festlegung von Prioritäten zu helfen und darüber beraten, wo es Normungsbedarf gibt. Der Fokus des Forums soll auf digitalen und grünen Technologien liegen.

                    Der Einfluss Chinas in der Normung sei massiv gewachsen, sagte Binnenmarktkommissar Thierry Breton. Die EU müsse sicherstellen, dass sie auf diesem Feld nicht zurückfalle. Man wolle in der Strategie Prioritäten definieren, wie etwa die Halbleiter-Industrie.

                    Einige weitere Punkte der Standardisierungs-Strategie:

                    • Die EU-Standardisierungsverordnung soll geprüft und gegebenenfalls überarbeitet werden
                    • Die europäischen Normungsorganisationen sollen bis Ende 2022 Vorschläge unterbreiten, wie sie Aufbau und und Arbeit modernisieren sowie Industrie und Zivilgesellschaft besser einbinden können
                    • Ab 2022 sollen die Normungsprioritäten im Jahresarbeitsprogramm der EU aufgeführt werden
                    • Verstärkte Aus- und Weiterbildung von Standardisierungsexperten
                    • Aufbau eines Exzellenzzentrums für Normen (“EU excellence hub on standards”), um Fachwissen zu bündeln
                    • Ernennung eines eigenen Normungsbeauftragten
                    • Fortsetzung des Dialogs “mit anderen Ländern wie China” in Bereichen der Zusammenarbeit, beispielsweise zur Unterstützung des Green Deals
                    • Förderung von Normungsprojekten in ausgewählten afrikanischen Ländern im Rahmen von “Global Gateway” sowie Förderung europäischer Standards in Partnerländern mit EU-Beitrittsperspektive

                    Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) betonte, Technologiestandards müssten künftig zum festen Bestandteil europäischer Handelsstrategien gemacht werden. “Normen und Standards müssen ein gezieltes Instrument der Industriepolitik sein”, teilte BDI-Präsident Siegfried Russwurm mit. “Der BDI erwartet, dass China die international vereinbarten Normen konsequent anwendet und entgegenstehende nationale Normen zügig zurücknimmt.” ari

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                      Siltronic-Übernahme geplatzt

                      Die Übernahme des deutschen Halbleiterspezialisten Siltronic durch den taiwanischen Globalwafers-Konzern ist geplatzt. Globalwafers hatte alle nötigen Zustimmungen eingeholt, auch die der chinesischen Wettbewerbsbehörde. Nur die Zustimmung des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz war ausgeblieben. Die Frist zur Einreichung verstrich am 31. Januar. “Bis zum Ablauf dieser Frist konnten nicht alle notwendigen Prüfungsschritte im Rahmen der Investitionsprüfung abgeschlossen werden”, erklärt eine Ministeriumssprecherin. Das beträfe insbesondere die Prüfung der erst am 21. Januar erteilten kartellrechtlichen Genehmigung durch die chinesischen Behörden.

                      Siltronic aus München gehört zu den führenden Herstellern von Siliziumscheiben (Wafer) für Halbleiter und Chips. Der 4,4 Milliarden Euro schwere Deal hätte Globalwafers nach der japanischen Shin-Etsu-Gruppe zum weltweit zweitgrößten Hersteller und Anbieter von Siliziumwafern gemacht (China.Table berichtete). Für die Übernahme wäre jedoch eine Unbedenklichkeitsbescheinigung der deutschen Behörden nötig gewesen, die nachweist, dass durch ausländische Investitionen in inländische Unternehmen keine Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung und der Sicherheit des Staates zu erwarten ist. Siltronic beschäftigt um die 4000 Mitarbeiter und produziert unter anderem im sächsischen Freiberg. fpe

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                        Chinas Steueranreize für kleine Unternehmen

                        von Zoey Zhang, Dezan Shira

                        China versucht, ein vorteilhaftes Umfeld für das Wachstum von Kleinunternehmen zu schaffen. Es ergreift Maßnahmen zur Erleichterung der finanziellen Belastung und zur Lösung von Finanzierungsproblemen für Klein- und Kleinstunternehmen. Während der Covid-19-Pandemie wurden diese Maßnahmen weiter verstärkt, um den betroffenen Unternehmen zu helfen, die Pandemie zu überstehen.

                        In diesem Artikel werden die wichtigsten steuerlichen Anreize für kleine Unternehmen vorgestellt, darunter:

                        • die Senkung der Körperschaftssteuer für kleine und wenig profitable Unternehmen (Small and Low-profit Enterprises; SLPEs),
                        • die Senkung der individuellen Einkommenssteuer für Kleinunternehmer,
                        • Vergünstigungen bei der Mehrwertsteuer und eine Senkung anderer Steuern und Gebühren für Zahler niedriger Steuersätze sowie
                        • steuerliche Maßnahmen zur Senkung der Finanzierungskosten von Klein- und Kleinstunternehmen.

                        Die Anreize für Kleinunternehmen im Einzelnen

                        China hat vor kurzem seine Politik der umfassenden Steuersenkungen für kleine und wenig gewinnorientierte Unternehmen (SLPEs) verbessert. Um als SLPE geführt zu werden, muss ein Unternehmen in nicht-restriktiven und nicht-verbotenen Geschäftsbereichen tätig sein. Es muss zudem die folgenden drei Bedingungen erfüllen:

                        • jährliches steuerpflichtiges Einkommen von weniger als drei Millionen Yuan (etwa 420.000 Euro);
                        • Zahl der Beschäftigten unter 300 und ein
                        • Gesamtvermögen von weniger als 50 Millionen Yuan (etwa sieben Millionen Euro).

                        Alle Arten von SLPEs in China kommen in den Genuss eines ermäßigten Körperschaftssteuersatzes von 20 Prozent in Kombination mit einer Verringerung ihrer Steuerbemessungsgrundlage.

                        Im Einzelnen unterliegen SLPEs den folgenden Regeln:

                        • 20 Prozent CIT-Satz auf 12,5 Prozent des steuerpflichtigen Einkommens für den Teil des steuerpflichtigen Einkommens, der eine Million RMB (ca. 152.800 US-Dollar) nicht übersteigt (gültig vom 1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2022); und
                        • 20 Prozent CIT-Satz auf 50 Prozent des steuerpflichtigen Einkommens für den Teil des steuerpflichtigen Einkommens, der mehr als eine Million RMB, aber nicht mehr als drei Millionen RMB beträgt (gültig vom 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2021).

                        Daraus ergibt sich, dass für das zu versteuernde Einkommen eines SLPE bis zu 1 Million RMB ein effektiver Steuersatz von 2,5 Prozent gilt; für den Teil des zu versteuernden Einkommens zwischen eine Million und drei Millionen RMB gilt ein effektiver Steuersatz von zehn Prozent.

                        Da die SLPE-Bewertung auf Unternehmensebene (und nicht auf Konzernebene) durchgeführt wird, können auch kleine Tochtergesellschaften ausländischer multinationaler Unternehmen (MNEs) in China von diesen CIT-Senkungen profitieren.

                        Mehrwertsteueranreize für Zahler geringer Steuersätze

                        China bietet Steuerzahlern mit geringen Einkommen einige Vergünstigungen bei der Mehrwertsteuer (MwSt.) an, beispielsweise einen ermäßigten MwSt.-Satz und eine erhöhte MwSt.-Schwelle.

                        In diesem Zusammenhang bezieht sich der Begriff Kleinsteuerzahler (Small-scale Taxpayers) normalerweise auf Steuerzahler, deren jährlicher mehrwertsteuerpflichtiger Umsatz fünf Millionen Yuan (knapp 700.000 Euro) nicht überschreitet.

                        Eine Reihe von Unternehmen können sich jedoch dafür entscheiden, als Kleinsteuerzahler behandelt zu werden (anstatt als allgemeine Steuerzahler registriert zu werden):

                        • Körperschaften ohne eigene Rechtspersönlichkeit und
                        • Unternehmen und Einzelunternehmen, die nicht häufig mehrwertsteuerpflichtige Umsätze tätigen, auch wenn ihr jährlicher steuerpflichtiger Umsatz die festgelegte Norm übersteigt.

                        Erhöhte Mehrwertsteuerschwelle

                        China hat für den Zeitraum vom 1. April 2021 bis zum 31. Dezember 2022 den Schwellenwert für die Mehrwertsteuerbefreiung für kleine Steuerzahler angehoben. Der Schwellenwert für Kleinsteuerzahler wurde auf 150.000 Yuan (etwa 20.000 Euro) pro Monat (oder 450.000 Yuan pro Quartal) angehoben, gegenüber den bisherigen 100.000 Yuan pro Monat (oder 300.000 Yuan pro Quartal).

                        Mit anderen Worten, wenn der monatliche Umsatz des Kleinsteuerzahlers unter 150.000 Yuan liegt (oder der vierteljährliche Umsatz unter 450.000 Yuan für Steuerzahler, die ein Quartal als Steuerzahlungszeitraum wählen), unterliegt der Steuerzahler nicht der Mehrwertsteuer.

                        Es gibt jedoch eine Situation, in der der Steuerzahler mit einem monatlichen Umsatz von über 150.000 Yuan immer noch von der Mehrwertsteuer befreit werden kann. Und zwar, wenn der Steuerzahler in diesem Monat gelegentlich Immobiliengeschäfte tätigt.

                        Einige Kleinsteuerzahler sind verpflichtet, die Mehrwertsteuer im Voraus zu zahlen. Die Politik hat klargestellt, dass sie nicht zur Vorauszahlung der Mehrwertsteuer verpflichtet sind, wenn ihr monatlicher Umsatz an dem Ort, an dem die Mehrwertsteuer im Voraus gezahlt werden muss, 150.000 Yuan nicht überschreitet.

                        Bildungszuschlag und andere Steuerermäßigungen

                        Die nationalen und lokalen Bildungszuschläge in China werden auf der Grundlage der tatsächlich gezahlten Mehrwertsteuer und Verbrauchssteuer eines Steuerzahlers berechnet.

                        Gegenwärtig sind Steuerzahler, deren Umsatz 100.000 Yuan pro Monat (oder 300.000 Yuan pro Quartal) nicht übersteigt, von der Bildungszulage, der lokalen Bildungszulage und dem Wasseraufbereitungsfonds befreit.

                        Wie bereits erwähnt, wurde der Schwellenwert für Kleinsteuerzahler seit dem 1. April dieses Jahres auf 150.000 Yuan pro Monat angehoben. Steuerzahler sollten jedoch beachten, dass der neue Schwellenwert für die Mehrwertsteuer keine Auswirkungen auf die Zahlung des Bildungszuschlags hat, es sei denn, die entsprechende Richtlinie wird noch angepasst.

                        Abgesehen von der Befreiung von Bildungszuschlägen sollten Steuerzahler zusätzliche Steuer- und Gebührenerleichterungen im Auge behalten, die auf lokaler Ebene angeboten werden.

                        Die Kommunalverwaltungen sind befugt, die Erhebung von sechs Arten von Steuern und zwei Gebühren für Kleinsteuerzahler innerhalb der Bemessungsgrundlage von 50 Prozent zu reduzieren. Bei den sechs Steuern und zwei Gebühren handelt es sich um:

                        • die Ressourcensteuer,
                        • die städtische Instandhaltungs- und Baustellensteuer,
                        • die Grundsteuer,
                        • die städtische Bodennutzungssteuer,
                        • die Stempelsteuer,
                        • die Ackerlandnutzungssteuer,
                        • den Bildungszuschlag und
                        • den lokalen Bildungszuschlag.

                        Einkommenssteuer-Anreize für Kleinunternehmer

                        Vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2022 können Einzelunternehmen, Einzelunternehmer und Personengesellschaften eine gewisse Erleichterung bei der Einkommensteuer in Anspruch nehmen.

                        Für den Teil des Einkommens eines Einzelunternehmens aus einer Geschäftstätigkeit, der eine Million Yuan nicht übersteigt, hat das Unternehmen Anspruch auf eine 50-prozentige Ermäßigung der individuellen Einkommenssteuer auf Grundlage der geltenden Anreize.

                        Ab dem 1. April 2021 müssen Einzelunternehmen, Personengesellschaften und Privatpersonen die Mehrwertsteuer dann nicht mehr zum Zeitpunkt der Rechnungsausstellung für die Verschiffung der Ware im Voraus bezahlen.

                        Um Klein- und Kleinstunternehmen bei der Finanzierung zu unterstützen, befreit China die Banken von der Zahlung der Mehrwertsteuer auf Zinserträge aus Kleinkrediten an Landwirte, Kleinunternehmen, Kleinstunternehmen und Einzelunternehmen. Außerdem sind Darlehensverträge, die zwischen Klein- und Kleinstunternehmen und Finanzinstituten unterzeichnet werden, von der Stempelsteuer befreit.

                        Beide Maßnahmen sind bis zum 31. Dezember 2023 gültig.

                        Dieser Artikel ist zuerst im Asia Briefing erschienen, das von Dezan Shira Associates herausgegeben wird. Das Unternehmen berät internationale Investoren in Asien und unterhält Büros in China, Hongkong, Indonesien, Singapur, Russland und Vietnam.

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                        Portrait

                        Claudia Barkowsky – ein chinesisches Berufsleben

                        Claudia Barkowsky ist Chief Representative des VDMA in Peking

                        Endlich kann Claudia Barkowsky wieder von China nach Deutschland reisen. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie vor zwei Jahren war sie nicht mehr in ihrer Heimat Brandenburg. Nun besucht sie während des chinesischen Neujahrsfests Freunde und Familie – und nimmt dafür eine dreiwöchige Quarantäne in China in Kauf. “Im Quarantänehotel kann man hoffentlich gut arbeiten”, sagt sie.

                        Seit 17 Jahren lebt die 45-jährige Sinologin in der chinesischen Hauptstadt. Barkowsky leitet dort seit 2016 das China-Büro des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Es ist das größte Auslandsbüro des VDMA: 850 der rund 3.400 Mitgliedsunternehmen haben in China investiert.

                        Nicht nur persönlich, auch in ihrer Arbeit waren die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen die große Herausforderung der vergangenen zwei Jahre. “Geschäftig” sei diese Zeit für sie gewesen, sagt Barkowsky: Lieferkettenprobleme, Reisebeschränkungen, Preisentwicklungen, die Handelsstreitigkeiten mit den USA – die Turbulenzen der vergangenen Jahre haben die VDMA-Unternehmen in China unmittelbar getroffen. Hinzu kamen unvorhergesehene Schwierigkeiten wie akuter Strommangel im vergangenen Herbst.

                        “Das alles führte dazu, dass wir insgesamt weniger optimistisch im chinesischen Markt unterwegs sind”, sagt Barkowsky. Pessimistisch hingegen sei man aber auch nicht, eher vorsichtiger: Man schaue genauer hin. Entsprechend stark sei das Interesse der Manager in den deutschen Firmenzentralen an China gestiegen. “Nun wird sogar der Fünfjahresplan vom Management intensiv gelesen.”

                        Umgekehrt sei das chinesische Management der VDMA-Unternehmen derzeit unsicher, ob und wie sich der Regierungswechsel in Deutschland auf die deutsch-chinesischen Beziehungen auswirkt. “Ich mache mir aber keine großen Sorgen darüber, dass die deutsche Regierung hier eine wirkliche Kehrtwende vollziehen wird.”

                        Sprache als Schlüssel zur Integration

                        Ihr gesamtes Berufsleben hat Claudia Barkowsy bisher in China verbracht. Das Land habe sie sehr früh selbstständig gemacht. Man habe ihr bereits als junge Berufseinsteigerin viel zugetraut und viel Spielraum gegeben, das habe sie zusätzlich motiviert. “Ich habe hier beruflich wie privat bei Null angefangen”, sagt sie. Man komme in China mit Englisch zwar sicherlich auch weit. “Aber für mich war das Beherrschen der chinesischen Sprache immer der Schlüssel zur Integration.”

                        Erstmals nach China reiste sie 1999 während ihres Sinologie-Studiums an der Universität Göttingen. Sie verbrachte ein Studienjahr in Peking. Obwohl sie da bereits drei Jahre Mandarin gelernt hatte, sei der erste Kontakt mit den Menschen vor Ort “sehr holprig und frustrierend” gewesen. “Kaum einer hat mein Schul-Chinesisch verstanden.” Abgeschreckt hatte sie das nicht, vielmehr reizte sie die Herausforderung, eine fremde Kultur zu ergründen. Dieses fremde Asien habe sie schon als Kind fasziniert, die TV-Serie “Die Rache des Samurai” war eine ihrer Lieblingssendungen.

                        Nach dem Sinologie-Studium kehrte Barkowsky nach Peking zurück für ein Praktikum bei der deutschen Außenhandelskammer – und erhielt dort gleich ihren ersten Job. Danach arbeitete sie mehrere Jahre im Expat-Management von Daimler. Die Expat-Blase habe sie vor einiger Zeit bewusst verlassen, um China noch mehr Raum zu geben.

                        Auch wenn für sie klar ist, dass sie dort nicht in Rente gehen will: Peking ist ihr Lebensmittelpunkt. Noch heute trinkt sie in der Verbotenen Stadt gern einen Kaffee oder besucht die Große Mauer. “Das erinnert mich an meine Urfaszination für die chinesische Geschichte und Kultur”, sagt sie. Diese möchte sie sich unbedingt erhalten. Adrian Meyer

                        Claudia Barkowsky ist Repräsentantin des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) in China. Sie ist Sprecherin auf der Veranstaltung “China Strategie 2022” am 22. Februar, dem Live-Briefing für Entscheider in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. 

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