Berlin.Table – Ausgabe 647

Exklusiv-Umfrage zur Ukraine + Harmonie zwischen Merz und Wüst + Werbung um US-Talente

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Talk of the Town

Eine Gruppe von Soldaten der Deutschen Bundeswehr in Tarnuniformen stehen in Formation mit Gewehr Bewaffnet bei einem Militär-Appell

Miersch und Spahn in Kyiw: Table.Briefings-Umfrage zeigt große Mehrheit für deutsche Beteiligung an Friedensabsicherung

Passend zum Besuch der beiden Fraktionschefs Matthias Miersch und Jens Spahn in Kyjiw hat Table.Briefings Entscheider gefragt, wie sie zur Wehrpflicht und zu einer Beteiligung der Bundeswehr an einer möglichen Friedenssicherung in der Ukraine stehen. Die Ergebnisse sind frappierend: Beinahe drei Viertel der gut 1.000 Personen, die sich an der Umfrage beteiligten, unterstützen „voll und ganz“ (33,3 Prozent) oder „eher ja“ (40,3 Prozent) ein deutsches Engagement bei einem möglichen Einsatz zur Friedenssicherung. Und mehr als sechzig Prozent sprechen sich für eine Rückkehr zur Wehrpflicht aus, damit die Bundeswehr ausreichend Personal rekrutieren kann. (32 Prozent voll und ganz; 30 Prozent eher ja).  

Diese Zahlen können der Koalition in der Debatte um eine Beteiligung etwas mehr Spielraum verschaffen. Miersch und Spahn unterstrichen in der Ukraine ihre grundsätzliche Solidarität, verzichteten aber auf präzise Zusagen. Spahn sagte: „Wir sind entschlossen, die Ukraine gerade in dieser schwierigen Phase zu unterstützen – politisch militärisch, finanziell.“ Es sei wichtig, dass er mit Miersch gekommen sei, das setze ein gemeinsames Zeichen. „Wir sind dankbar, dass die Ukrainer ihre Heimat und Europas Freiheit verteidigen.“  

Die Zurückhaltung bei allen Details zu möglichen Sicherheitsgarantien dürfte Zeichen einer Restunsicherheit sein. Beide Fraktionschefs können sich einer vollen Unterstützung selbst in den eigenen Reihen bislang nicht sicher sein. So wurde in der Union zuletzt Kritik laut, als Vizekanzler Lars Klingbeil nach Kyjiw gereist war. Der Grund: Mancher sorgte sich, dass man damit Erwartungen wecke, die man am Ende womöglich nicht erfüllen könnte.  

In der Ukraine selbst ist der Besuch keine Sensation mehr und auch keine ganz große Nachricht. Zumal erst vor kurzem der deutsche Finanzminister da gewesen ist und hochrangige Besuche aus Deutschland auch sonst keine Seltenheit mehr sind. Und doch ist die Visite aufmerksam beobachtet worden, weil man in der Ukraine auf politischer Ebene längst mitbekommen hat, dass es auch in der neuen deutschen Regierung schon wieder kriselt. Was für Kyjiw schnell zu einem größeren Problem werden könnte.

Umso deutlicher loben manche die Visite. So sprach Olena Kondratiuk, Vizepräsidentin des ukrainischen Parlaments, von einer „bahnbrechenden Reise“. Die „sehr gute Botschaft“ sei gewesen, dass Miersch und Spahn eine gut bewaffnete und ausgerüstete ukrainische Armee in der gegenwärtigen Situation als beste Sicherheitsgarantie für die Ukraine betrachteten. Für den prominenten Politologen Wolodymyr Fessenko war bereits Klingbeils Besuch ein „gutes Zeichen“, weil er aus ukrainischer Sicht einer schwierigeren Partei angehört. Das deute auf eine längerfristige Planung und Einigkeit der neuen Berliner Koalition hin. 

Ein klares Signal Kyjiws an die Besucher aus Berlin ist es zudem, dass auch sie von den Spitzen der ukrainischen Politik empfangen wurden. Alle in Kyjiw wissen um die besondere Rolle des Bundestags für die Unterstützung der Ukraine; deshalb ist die Zugewandtheit keine Überraschung. Neben Präsident Wolodymyr Selenskyj trafen Miersch und Spahn eine Reihe von prominenten Parlamentsvertretern, außerdem den oppositionellen Ex-Präsidenten Petro Poroschenko und den mächtigen Chef der Regierungsfraktion, Dawid Arachamija

Am späteren Montag stand noch eine besondere Visite auf dem Programm. Spahn und Miersch besuchten eine mobile Luftabwehreinheit.  Wie sehr sich der Krieg zu einem Luftkrieg entwickelt hat, zeigt die untenstehende Grafik.  

Russlands Luftangriffe gegen die Ukraine

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Friedenstruppen: Warum sich Boris Pistorius über die EU ärgert. Die Europäische Union habe keinerlei Kompetenzen, was die Stellung von Truppen angehe, sagte Boris Pistorius und reagierte verärgert auf ein Interview von Ursula von der Leyen. Und zudem sei es der falsche Zeitpunkt, um militärische Optionen für die Ukraine öffentlich zu diskutieren, so der deutsche Verteidigungsminister. Die europäischen Hauptstädte arbeiteten an „ziemlich präzisen Plänen“ und hätten eine „klare Roadmap“ hatte die EU-Kommissionspräsidentin der Financial Times gesagt. Wo die Diskussion über die Friedenstruppe steht, lesen Sie im Europe.Table. Stephan Israel 

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Hybride Kriegsführung: Ursula von der Leyens Flieger mutmaßlich im Visier Moskaus. Ein Flugzeug mit Ursula von der Leyen an Bord musste am Montag im bulgarischen Plovdiv ohne das übliche Navigationssystem landen. Die bulgarischen Behörden gehen laut EU-Kommission davon aus, dass Russland das GPS-Signal gezielt gestört oder blockiert hat. Die Chartermaschine mit der Kommissionspräsidentin und ihrem Begleittross habe am Ende sicher in Plovdiv landen können. Wie Russland als Teil der hybriden Kriegsführung in Osteuropa und im Baltikum systematisch den Flugverkehr stört, lesen Sie im Europe.Table. Stephan Israel 

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News

Von der Kohle zur KI: Wahlkampf-Harmonie bei Treffen von Merz bei Wüst. Im historischen Friedenssaal in Münster bemühten sich Bundeskanzler Friedrich Merz und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (beide CDU), alte Konflikte beiseite und neue Gemeinsamkeiten nach vorne zu stellen. Wüst lobte Merz nach einer gemeinsamen Kabinettssitzung für dessen beherzte Außen- und Europapolitik und nannte die Bereitschaft der Bundesregierung, einen Teil der Altschulden der Kommunen zu übernehmen, eine „historische Hilfe“. Zwei Wochen vor den Kommunalwahlen in NRW wollten beide Christdemokraten keinen Hinweis auf inhaltliche oder persönliche Differenzen geben.

Die Transformation in NRW sei Vorbild für den Bund. Merz bedankte sich mehrfach bei dem „lieben Hendrik“ für die Gastfreundschaft, nannte den Besuch in seinem Heimatland „emotional“ und bekannte, dass er „mit Freude“ sehe, wie sich das Bundesland entwickle. Die Transformation der Wirtschaft in NRW sei für die Bundesrepublik bedeutsam, so Merz. Wüsts Claim dazu: „Von der Kohle zur KI.“ Das klang im Sommer 2023 noch anders, als Merz nach einer publizistisch kritischen Intervention Wüsts über den Führungsstil Merz‘ öffentlich über den Unmut der Bürger an Rhein und Ruhr mit der Landespolitik räsonierte. Davon war am Montag nichts mehr zu sehen.  

Wüst nutzte die Gelegenheit, um landespolitische Erfolge wie zusätzliche Lehrerstellen, Polizistenstellen und Exzellenz-Universitäten herauszustellen. Zugleich hatten die Organisatoren penibel darauf geachtet, mit der Kabinettssitzung in Münster und den Terminen beim Fraunhofer-Institut für Batterieforschung und mit Polizistinnen und Polizisten dem Antrittsbesuch einen zukunftsorientierten Rahmen zu geben. Bei der Pressekonferenz sagte Wüst: „Politik ist immer auch Symbolik.“ Michael Bröcker 

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Linke vor Fraktionsklausur: Warum die gute Stimmung trügt. Am Dienstag trifft sich die Linken-Bundestagsfraktion zur Klausur in Gelsenkirchen. Nach außen zeigt sich die Fraktion wegen des Erfolgs bei der Bundestagswahl in guter Stimmung. Doch intern gibt es teils große Differenzen. Die drei sogenannten Silberlocken Gregor Gysi, Dietmar Bartsch und Bodo Ramelow erhalten zwar viel Aufmerksamkeit, vertreten aber in einigen Themen nicht die Meinung ihrer mehrheitlich jüngeren Kollegen. So fordert etwa das Pro-Palästina-Lager um die ehemalige Grüne Cansın Köktürk ein deutliches Eintreten gegen das Leid in Gaza. Dietmar Bartsch dagegen sagt: „Ich würde nicht davon sprechen, dass wir eine pro-palästinensische Partei sind.“ Er könne zwar die Position der Jüngeren verstehen, seine sei dies aber nicht. 

Politisch wird es bei der Klausur auch um die Frage gehen, was man von der Union für eine Zweidrittelmehrheit verlangt. Bartsch sagt zu der anstehenden Schuldenbremsen-Reform: „Whatever it takes bei Rüstung und härteste Konsolidierung im sozialen Bereich mit der Androhung von Einschnitten akzeptieren wir nicht.“ Eine echte Reform sei Voraussetzung für die Zustimmung der Linken. Warum er den Unvereinbarkeitsbeschluss der Union mit seiner Partei als „absurd“ bezeichnet, hören Sie im Podcast Table.Today ab 5 Uhr hier. Helene Bubrowski, Leonard Schulz 

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Steht der Sozialstaat vor dem Kollaps? Im Bundeshaushalt fehlt noch mehr Geld als bislang angenommen. Deswegen ist Wirtschaftswachstum wichtiger denn je. Doch wo soll es herkommen? Arbeitgeber ächzen unter den steigenden Lohnzusatzkosten. Sie fordern nachhaltige Reformen der Sozialsysteme. Und auch in der Wissenschaft mehren sich die mahnenden Stimmen. (mehr auf pkv.de)

Multipolare Weltordnung: Wie China die EU vor sich hertreibt. Beim Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) legt Peking ein imposantes Tempo vor, das Europa unter Druck setzt. Ein Beispiel ist Armenien, das mit der EU liebäugelt, jetzt aber eine strategische Partnerschaft mit China eingeht und sich an einer schnellstmöglichen SCO-Vollmitgliedschaft interessiert zeigt. Chinas Diplomatie verkauft eine Vision von „gemeinsamer Entwicklung“ und einer „neuen globalen Governance“ und kombiniert das mit umfangreichen Investitionen. Warum die EU nicht mithalten kann, lesen Sie im China.Table. Marcel Grzanna 

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Forschung in den USA: Wie Deutschland um Talente wirbt. Auf der Jahrestagung des German Academic International Network (GAIN) in Boston haben deutsche Forschungspolitiker und Wissenschaftsmanager das 1.000-Köpfe-Plus-Programm der Bundesregierung vorgestellt, mit dem internationale Talente gewonnen werden sollen. BMFTR-Staatssekretär Rolf-Dieter Jungk kündigte den Aufbau von Graduate Welcome Centern an Hochschulen sowie die Digitalisierung von Visaverfahren an. Bei der Tagung wurde deutlich, wie sehr die Stimmung gerade an Hochschulen in den USA unter den Trump-Maßnahmen leidet. Wie der niedersächsische Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) die Lage in den USA einschätzt, lesen Sie im Research.Table. Tim Gabel 

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Beitrag Frédéric Munch, CEO Germany & Austria Sopra Steria, über kulturelle Silos als Innovationsbremse. Sopra Steria

Treibhausgasemissionen: Wie stark die Bundesbehörden reduzieren müssen. Die Bundesverwaltung muss noch viel Geld und Ressourcen investieren, um das gesetzliche Ziel der Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen. Laut der ersten Klimabilanz der Bundesregierung, die Table.Briefings vorliegt, müssen dafür 115 Bundesbehörden wie Ministerien, Bundestag, Bundesbank oder Bundesverfassungsgericht innerhalb von etwa fünf Jahren ihre Treibhausgasemissionen um etwa eine Million Tonnen reduzieren oder durch Zertifikate ausgleichen. Von der Auswertung erfasst wurden die Emissionen von etwa 310.000 Angestellten, 4.500 Liegenschaften und 45.000 bundeseigenen Fahr- und Flugzeugen sowie Schiffen. Wer die meisten Emissionen verursacht, lesen Sie im Climate.Table. Bernhard Pötter 

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Krankenhäuser: Charité-Chef kritisiert Auszahlmechanismus für Transformationskosten. Heyo Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Berliner Charité, hält den im Haushaltsbegleitgesetz vorgesehenen Auszahlmechanismus für die Krankenhaus-Transformationshilfen für kontraproduktiv. Die Pläne sehen vor, dass Krankenhäuser im Zeitraum vom 1. November 2025 bis 31. Oktober 2026 für alle körperlichen Behandlungen einen Rechnungszuschlag von 3,3 Prozent bekommen. Auf diesem Weg sollen die vier Milliarden Euro an „Sofort-Transformationskosten“ für die Krankenhausreform ausgezahlt werden, die die Koalition aus dem Infrastruktur-Sondervermögen entnehmen will.   

Aus Sicht des Charité-Chefs stehen die Pläne jedoch im Widerspruch zu den eigentlichen Zielen der Krankenhausreform. „Wenn Sie ab November in ein Krankenhaus gehen, können Sie davon ausgehen, dass man Sie dort hineinzerren wird, um Sie zu behandeln“, sagte Kroemer. Durch den Auszahlungsmechanismus würden auch Krankenhäuser unterstützt, die keine Zukunft hätten und möglicherweise Leistungen bezahlt, die nicht notwendig sind. Ähnliche Kritik hatte bereits der Bundesrechnungshof geäußert. Maximilian Stascheit 

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Table.Today Podcast

Erratisch, chaotisch, unberechenbar: So wirkt die Politik von Donald Trump auf den ersten Blick. Aber David Graham, Redakteur beim US-Magazin The Atlantic, verweist auf das Project 2025 als Leitbild des Präsidenten. Trump arbeite den von der rechtskonservativen Heritage Foundation erarbeiteten Plan schrittweise ab, sagt Graham im Podcast Table.Today. Das Gespräch hören Sie  ab 5 Uhr hier

Table.Today mit Michael Bröcker und Helene Bubrowski. "Hat Trump einen Plan?"

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Table.Forum CEO-Roundtable. "Wo industrielle Stärke auf digitale Innovation trifft, entsteht nachhaltige Wertschöpfung." Lesen Sie den Beitrag von Thomas Saueressig hier. sopra steria

Table.Documents

Heads

Melanie Amann verlässt den Spiegel. In dem langen Machtkampf mit Chefredakteur Dirk Kurbjuweit war ihr zunächst die Leitung des Hauptstadtbüros und die Verantwortung für Investigativ-Recherchen entzogen worden. Nun wurde ihr Ende August ausgelaufener Vertrag als stellvertretende Chefredakteurin nicht verlängert. Sie war unter Kurbjuweits Vorgänger Steffen Klusmann eingesetzt worden. Im Oktober will Amann als „John F. Kennedy Memorial Policy Fellow“ an die Harvard-Universität gehen. (FAZ

Heike Göbel, verantwortliche Redakteurin für Wirtschaftspolitik bei der FAZ, wird am Dienstag mit dem Preis Soziale Marktwirtschaft der Konrad-Adenauer-Stiftung 2025 ausgezeichnet. Die Laudatio in Frankfurt am Main hält Bildungsministerin Karin Prien (CDU). Göbel sei eine der relevantesten deutschen Wirtschaftsjournalistinnen der vergangenen Jahrzehnte, so die Stiftung: „Ihre klaren, fundierten Analysen betonen die Bedeutung von Eigenverantwortung und unternehmerischer Freiheit. Sie tragen maßgeblich dazu bei, die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft in der öffentlichen Debatte zu verankern.“ (KAS

Leonard Konrad-Adomako (31) will als Mitbegründer des Wirtschaftsnetzwerks Aidia schwarze Unternehmer in Deutschland fördern. Dafür hat der Wirtschaftsingenieur seinen Job als Berater bei PwC aufgegeben. Gesellschaftliches Engagement liegt bei Konrad-Adomako in der Familie. Sein Urgroßvater Louis Brody gründete 1918 den Afrikanischen Hilfsverein, die erste deutsche Interessenvertretung für Menschen afrikanischer Herkunft. Warum Konrad-Adomako er glaubt, dass Politik und Wirtschaft die afrikanische Diaspora stärker einbinden sollten, lesen Sie im Africa.Table. David Renke 

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Table.Forum Grand Challenges. Einladung: Social Cohesion – Was hält die Gesellschaft zusammen? 15. September 2025, 11:30 Uhr.

Best of Table

China.Table: Was Fico und Vučić in Peking wollen. Bei der Militärparade in Peking sind auch der slowakische Premierminister Robert Fico und der serbische Präsident Aleksandar Vučić zu Gast – als einzige europäische Staats- und Regierungschefs unter zahlreichen Autokraten. Weshalb sie Peking den Hof machen, lesen Sie hier

Europe.Table: Der Plan gegen die Energiewende-Bremse. Das Wirtschaftsministerium will die Energiepolitik an einem niedrigen Stromverbrauch ausrichten. Warum ein neuer Plan der EU-Kommission zum politischen Gegenentwurf werden könnte, lesen Sie hier

Agrifood.Table: Krankenhausessen potenziell gesundheitsgefährdend. Der Speiseplan in Krankenhäusern hat laut Ernährungsmedizinerin Lisa Pörtner Einfluss auf die Sterblichkeit der Patienten. Welche Defizite sie aktuell sieht, lesen Sie hier. 

Research.Table: Berlin will EU-Sanktionen gegen israelische Forscher verhindern. Israel soll von Teilen des Forschungsprogramms Horizon Europe ausgeschlossen werden. Warum Außenminister Johann Wadephul und der forschungspolitische Sprecher der Union, Florian Müller, dagegen sind, lesen Sie hier.  

Research.Table: Warum der Weltraum nicht zum Wilden Westen werden darf. Mit einer aggressiven Deregulierung verschiebe Washington die Regeln der Raumfahrt, warnt Space-Experte Torsten Kriening. Das stärke US-Unternehmen, gefährde aber internationale Verträge. Wie Europa reagieren sollte, lesen Sie hier

Climate.Table: Der Wasserstoffhochlauf ist in Gefahr. Selbst fertig durchgeplante Projekte werden aufgrund unkalkulierbarer Risiken abgesagt. Nicht nur fürs Klima brauche es mehr Planbarkeit, schreibt Carolin Dähling vom Energieversorger Green Planet Energy. Warum grüner Wasserstoff auch für die Sicherheit wichtig ist, lesen Sie hier.  

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Must-Reads

SZ: Grünen fordern besseren Schutz kritischer Infrastruktur. Die Grünen üben scharfe Kritik an Friedrich Merz. Der Kanzler habe ein „altbackenes Sicherheitsverständnis aus dem letzten Jahrhundert“. Zudem werfen sie Alexander Dobrindt eine „verantwortungslose Arbeitsverweigerung“ vor, da er wichtige Positionen unbesetzt lasse. Die Partei warnt vor zunehmender Cyber- und Hybridbedrohung und fordert mehr Investitionen in den Schutz kritischer Infrastruktur. (‚„Verantwortungslose Arbeitsverweigerung‘“

SZ: 47 gefährdete Afghanen in Deutschland angekommen. Nach langem Warten und erfolgreichen Gerichtsklagen ist eine Gruppe besonders gefährdeter Afghanen, darunter Frauen und Kinder, in Hannover eingetroffen. Sie hatten zuvor eine Aufnahmezusage der Bundesregierung, die lange nicht umgesetzt wurde. Rund 2.100 weitere Afghanen sitzen weiterhin in Pakistan fest. Außenminister Johann Wadephul kündigte an, vorerst keine weiteren Abschiebungen aus deutschen Programmen zuzulassen. („47 bedrohte Afghaninnen und Afghanen in Deutschland gelandet“

Taz: Kooperation zur Erforschung des Antiziganismus. Das Bundesarchiv und der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma wollen die rassistische Forschung an Sinti und Roma während der NS-Zeit intensiver aufarbeiten. Ein Kooperationsvertrag soll die wissenschaftliche Aufarbeitung der NS-Akten fördern und eine zukünftige missbräuchliche Nutzung der Daten verhindern. Die Dokumente stammen aus der „Rassehygienischen Forschungsstelle“, die zur systematischen Verfolgung und Ermordung von 500.000 Sinti und Roma beitrug. (‚„Rasse-Akten“ sind nichts für Ras­sis­ten‘

Nicht überlesen! 

Bild: Nouripour will Wahltermine vereinheitlichen. Laut Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour sollen künftig alle Landtage am selben Tag gewählt werden. Zudem plädiert Nouripour für eine Verlängerung der Legislaturperiode des Bundestags von vier auf fünf Jahre. Die Wahlen der deutschen Parlamente würden damit auf zwei Termine gebündelt. Dadurch würden die Verantwortlichen tatsächlich „die Zeit haben, ihre Ideen umzusetzen“, so der ehemalige Grünen-Chef. („Nouripour fordert Wahlen-Revolution“

Tagesspiegel: Was der Kürschner über die Abgeordneten verrät. Den Kürschner, das Verzeichnis aller Bundestagsabgeordneten, gibt es bereits seit der Kaiserzeit. Es liefert nicht nur Porträts und biografische Daten, sondern auch Angaben zu Religion und Glauben. Die Mehrheit der Abgeordneten (328) macht keine Angaben zu ihrer Konfession, 121 sind Protestanten, 144 Katholiken, vier Musliminnen oder Muslime, zwei Aleviten, und 31 Abgeordnete bezeichnen sich als konfessionslos. Fünf der zehn jüngsten Abgeordneten gehören der Linken an, sieben der zehn Ältesten der AfD. („Was Abgeordnete über ihr Leben verraten“

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Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

Interviews von morgen

Deutschlandfunk 

6:50 Uhr: Eberhard Sandschneider, Politikwissenschaftler: Wadephuls Indien-Reise 

7:15 Uhr: Karl-Josef Laumann, NRW-Arbeitsminister (CDU): Sozialreformen und NRW-Kommunalwahlen 

8:10 Uhr: Valentin Hacken, Halle gegen Rechts: Missbrauch des Selbstbestimmungsgesetzes im Fall Liebich 

 

ZDF 

6:35 Uhr: Samina Sultan, IW-Handelsexpertin: deutsch-indische Handelsbeziehungen 

7:05 Uhr: René Springer, arbeits- und sozialpolitischer Sprecher (AfD): Sozialstaatsreform 

8:05 Uhr: Katharina Dröge, Fraktionsvorsitzende der Grünen: Fraktionsklausur 

8:35 Uhr: Ingrid Hartges, DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin: Situation im Gaststättengewerbe 

 

phoenix 

10 Uhr: Dennis Radtke, Bundesvorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschlands (CDA): Sozialstaatsreform 

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Time.Table

Außenpolitik: Johann Wadephul reist nach Bengaluru und Neu-Delhi. Bis 3. September. Weitere Informationen 

Nato: Mark Rutte trifft in Luxemburg Großherzog Henri, Regierungschef Luc Frieden und Verteidigungsministerin Yuriko Backes und besucht die Nato-Beschaffungsagentur NSPA. Luxemburg, ganztägig 

Empfang: Friedrich Merz begrüßt die Bundespräsidentin der Schweiz, Karin Keller-Sutter im Kanzleramt. 12:30 Uhr 

Parteien I: Klausur des Fraktionsvorstandes der Grünen-Bundestagsfraktion. Jakob-Kaiser-Haus, ganztägig 

Parteien II: NRW-Landtagswahlkampf mit Lars Klingbeil und den NRW-Landesparteichefs Sarah Philipp und Achim Post in Herford, Lüdenscheid, Schwerte und Bottrop. 13:30 Uhr 

Forschung I: Frank-Walter Steinmeier besucht die Europäische Südsternwarte (ESO). Garching, 14 Uhr. Weitere Informationen 

Forschung II: Dorothee Bär trifft ausländische Botschafterinnen und Botschafter. BMFTR, 17 Uhr 

Bildung: Karin Prien und NRW-Familienministerin Dorothee Feller besuchen die Karl-Simrock-Hauptschule in Bonn. Im Anschluss folgt ein gemeinsamer Austausch zwischen der Schulleitung und dem Kollegium. 11:30 Uhr 

Gesundheit: Pressekonferenz der DAK-Gesundheit zum Präventionsradar 2025 Kinder- und Jugendgesundheit in Schulen. 11 Uhr. Livestream 

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Geburtstage

Martin Rabanus, MdB (SPD), 54 

Silke Schneider, Finanzministerin von Schleswig-Holstein (Grüne), 58 

Robert Habeck, ehemaliger Vizekanzler (Grüne), 56 

Claus Kleber, Journalist und Moderator, 70 

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Table.Live Briefing ESG. "Wie lässt sich die nachhaltige Entwicklung nachhaltig finanzieren?"

Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute mitten in die Zerreißprobe unserer Demokratien. Anne Applebaum erzählt in „Die Verlockung des Autoritären“, wie aus engen Freunden politische Gegner wurden, als liberale Überzeugungen gegen nationalistische Sehnsüchte und autoritäre Fantasien getauscht wurden. Mit Beispielen aus Polen, Ungarn und den USA belegt sie, wie gesellschaftliche Spannungen, persönliche Beziehungen und schleichende Veränderungen in Institutionen die Demokratie gefährden. Applebaum warnt eindringlich vor der Verharmlosung der Faszination des Autoritären und betont, wie wichtig Wachsamkeit, Bildung, Medienkompetenz und der Einsatz für demokratische Institutionen sind.Vincent Vogel  

Anne Applebaum: Die Verlockung des Autoritären | Penguin 

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Das war’s für heute. Good night and good luck!

Heute haben Okan Bellikli, Stefan Braun, Laura Block, Michael Bröcker, Daniel Friesen, Angela Köckritz, Horand Knaup, Lukas Knigge, Magdalena Latz, Vincent Mikoteit, Bernhard Pötter, Leonard Schulz und Sara Sievert mitgewirkt.

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