Berlin.Table – Ausgabe 645

Schwarz-Rot plant den Neustart + Merz und Macron wollen Militär-Kooperationen vertiefen + Fragwürdige Bahntickets für Bundesrats-Mitglieder

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Talk of the Town

Jens Spahn, Matthias Miersch und Alexander Hoffmann

Schwarz-Rot in Klausur: Wie der Neustart gelingen soll

Man kann ihnen nicht vorwerfen, sie würden es nicht versuchen – zumindest nach außen geben sich Jens Spahn, Alexander Hoffmann und Matthias Miersch an diesem Donnerstag betont harmonisch. Bei der zweitägigen Klausur der geschäftsführenden Fraktionsvorstände von CDU/CSU und SPD in Würzburg soll Schwarz-Rot ein neuer Teamgeist verliehen werden. Oder wie Spahn es am Vormittag sagt: „Der Geist von Würzburg“.  

Nur, was die konkreten Ziele angeht, versucht das Trio, die Erwartungen nach Kräften herunterzuschrauben: „Bitte erwarten Sie für morgen nicht zu viel“, sagt einer. Es habe in den ersten Monaten Grenzüberschreitungen gegeben, Zumutbarkeitsschwellen seien überschritten worden. Und doch, es geht am Main nicht nur um Atmosphärisches, es geht auch bis ins Detail um Vorhaben, die im Herbst den Bundestag passieren sollen. 

Gesprochen wird deshalb durchaus über Konkretes. Worüber man sich verständigt, soll am Freitag in ein gemeinsames Papier gegossen werden. Überraschendes wird es kaum enthalten, aber manches wurde doch konkretisiert und im Detail verabredet. Von einem neuen Wehrdienstgesetz ist die Rede und von schnelleren Beschaffungen für die Bundeswehr. Nato-Generalsekretär Mark Rutte verdeutlichte bei seinem Gastbesuch am Donnerstag noch einmal die Dringlichkeit höherer Verteidigungsausgaben. Deshalb wollen auch die Fraktionen die 3,5 Prozent des Bruttosozialproduktes für die Bundeswehr, die die Bundesregierung bis 2029 in Aussicht gestellt hat, mittragen. Das wären im Jahr immerhin 150 Milliarden Euro. 

Kleine und mittlere Unternehmen sollen bis zu 25 Prozent ihrer Dokumentationspflichten einsparen können. Darauf wolle man sich verständigen, so ist zu hören. Das Heizungsgesetz soll entfallen, die mögliche CO2-Vermeidung zum zentralen Parameter werden. Die SPD, so zeichnete sich ab, wird sich auf flexiblere Arbeitszeiten und die Mütterrente einlassen, die Union ein Rentenniveau von 48 Prozent bis 2031 und ein Tariftreuegesetz mittragen. Das Bürgergeld soll in eine neue Grundsicherung überführt werden. Auch das Deutschlandticket soll auf der Tagesordnung gestanden haben. Vermutlich wird es nach einer Karenzzeit auf eine schrittweise Erhöhung des Nutzeranteils hinauslaufen. 

Die Devise in Würzburg scheint also: möglichst viele Konsensthemen in den Blick zu nehmen – und auch ins Schaufenster zu stellen. Dabei gäbe es auch viel Konfliktstoff, der noch abzuarbeiten ist. Nicht nur in der Richterfrage, die am Donnerstag noch einmal rückblickend aufgearbeitet wurde. Denn ob Arbeitsunwilligen das Bürgergeld wirklich komplett entzogen werden kann, wie die neue Grundsicherung im Detail aussehen soll oder wie teuer das Deutschlandticket am Ende werden soll – in den Details lauert auf die Koalitionäre noch eine Menge Arbeit. Und mutmaßlich neuer Zündstoff. 

Womöglich ist Würzburg aber auch gar nicht der richtige Ort für Konfliktthemen. Immerhin ist der größte Teil der Fraktionen gar nicht anwesend. In diesen zwei Tagen trifft sich lediglich der geschäftsführende Fraktionsvorstand. Die meisten Abgeordneten von CDU, CSU und SPD beobachten das Treffen aus der Ferne – aufmerksam, neugierig, aber nicht wenige auch mit Argwohn.  

Table.Today mit Michael Bröcker und Helene Bubrowski. "Findet Schwarz-Rot wieder zusammen?"

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News

Friedrich Merz und Emmanuel Macron

Deutsch-Französisches Ministertreffen: Macron und Merz wollen militärische Zusammenarbeit vertiefen. Der Bundeskanzler rechnet nicht mehr mit einem Treffen von Wladimir Putin mit dem Wolodymyr Selenskyj. „Leider wird es wohl nicht mehr zu der vereinbarten Unterredung kommen – anders als dies verabredet war“, sagte Friedrich Merz am Vorabend des Deutsch-Französischen Ministertreffens in der Sommerresidenz von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. „Wir müssen uns weiter mit dem Krieg beschäftigen“, so der Bundeskanzler. In ihrem Vier-Augen-Gespräch dürfte Merz erörtert haben, welche weiteren Schritte die Europäer unternehmen könnten, um den Krieg zu beenden.  

Schwerpunkte des Ministertreffens sind die Verteidigungspolitik sowie die wirtschaftspolitische Agenda. In acht Arbeitsgruppen hatten sich die Stäbe in den letzten Monaten auf konkrete Projekte zur Vertiefung der Zusammenarbeit geeinigt. Bei dem Treffen, zu dem am Freitag auch die beteiligten Fachminister anreisen, werden gemeinsame Papiere verabschiedet. Unter anderem ist eines zur bilateralen militärischen Zusammenarbeit geplant, das allerdings geheim bleiben soll. Weitere Papiere sind zur Wettbewerbsfähigkeit, zum Schutz der Wirtschaft, zur Digitalpolitik und zur Raumfahrt geplant. Markus Grabitz 

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Fahrtkosten: Bundesrat zahlt Berliner Landespolitikern Bahn-Tickets. Das Sekretariat des Bundesrats hat für das Jahr 2025 insgesamt 93 von 181 ordentlichen oder stellvertretenden Mitgliedern Jahresnetzkarten der Deutschen Bahn ausgestellt. Das geht aus dem Bericht des Bundesrechnungshofs zum Etat des Bundesrats hervor, der Table.Briefings vorliegt. Bemerkenswert ist die Verteilung der Tickets auf die Länder: Drei Jahreskarten haben Mitglieder des Berliner Senats beantragt und erhalten, obwohl diese sich für die Sitzungen des Bundesrats nur innerhalb der eigenen Stadtgrenzen bewegen müssen. Auffällig auch: Zwölf Jahresnetzkarten gingen nach Hamburg, obwohl der Stadtstaat nur drei Stimmen im Bundesrat hat. Im Haushalt 2026 sind für Fahrtkosten, Kostenpauschalen und Reisekosten der Bundesratsmitglieder 1,3 Millionen Euro vorgesehen. Maximilian Stascheit 

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„Demokratie leben!“: Programm soll sich stärker auf Islamismus und Antisemitismus konzentrieren. Familienministerin Karin Prien (CDU) will das vor allem im politisch rechten Spektrum kritisierte Demokratieprogramm grundsätzlich überprüfen und stärker auf die Bereiche Antisemitismus und politischen Islamismus fokussieren. Das teilte das Ministerium mehreren Unionsabgeordneten in einer Nachricht in einer Chatgruppe mit, die Table.Briefings vorliegt. Man brauche zunächst mehr Geld (191 Millionen Euro im Etat 2026), da die von der Vorgängerin vertraglich vereinbarten Finanzierungsverpflichtungen eingehalten werden müssten. 

 „Bei Demokratie Leben muss sich einiges ändern“, heißt es in der Nachricht: „Deshalb haben wir mit dem Tag der Amtsübernahme angefangen, Strukturen und Ziele zu überprüfen, neue Verfahren zu entwickeln und auch die Demokratiearbeit im Netz gegen innere und äußere Staatsfeinde in den Blick genommen.“ Außerdem will das Ministerium stärker Unternehmen und Wirtschaftsorganisationen in die Programme einbeziehen und die digitale Extremismusprävention ausbauen. Auch die Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden und der wissenschaftlichen Extremismusforschung soll verbessert werden. Michael Bröcker 

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Sozialstaatsreform: Länder führen eigene Initiative fort. Zusätzlich zur am Montag startenden Sozialstaatskommission des Bundes will die Arbeits- und Sozialministerkonferenz an ihrer eigenen Kommission festhalten. Die sogenannte Zukunftsinitiative wurde Ende 2024 beschlossen. Vorgesehen sind „Arbeitspakete“ zu drei Bereichen: administrative Entlastungen, Digitalisierung und Datenschutz sowie grundsätzliche Strukturfragen. Hamburg koordiniert das erste Paket, zu dem als Ziel etwa ein schnellerer Datenaustausch gehört. Geplant ist, das Ergebnis als Bundesratsinitiative einzubringen oder der Bundeskommission zur Verfügung zu stellen, in der das Land auch vertreten ist. Seine Erkenntnisse will es dort einfließen lassen. Im Rahmen des dritten Pakets soll es ab Mitte September zudem einen „Lenkungskreis Zukunftsinitiative“ geben. Okan Bellikli

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Photovoltaik: Der Boom auf Gewerbedächern lässt nach. Angetrieben von neuen Speicherlösungen boomte die Installation von Solaranlagen auf Industrie- und Gewerbedächern bis vor kurzem. Um 30 Prozent ist die auf Unternehmensdächern neu installierte Photovoltaik-Leistung 2024 im Vergleich zu 2023 gestiegen, so der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar) unter Berufung auf Daten der Bundesnetzagentur. Doch im ersten Halbjahr 2025 hat sich das Wachstum deutlich verlangsamt. Branchenvertreter hoffen, dass der „Investitionsbooster“ der Bundesregierung wieder neuen Schub gibt. Warum sie außerdem auf die Digitalisierung der vielen deutschen Stadtwerke pochen, lesen Sie im ESG.Table. Alex Veit 

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„Bau-Turbo“: Was Umwelt- und Sozialverbände von der Bundesregierung fordern. Der von der Bundesregierung geplante „Bau-Turbo“ könne zwar den Wohnungsbau beschleunigen, gehe aber ansonsten in eine völlig falsche Richtung. Werde er in seiner derzeitigen Form beschlossen, werde er „die sozialen, ökologischen und städtebaulichen Probleme massiv verschärfen“. So lautet die Kritik von Deutscher Umwelthilfe, Bundesarchitektenkammer, Paritätischem Wohlfahrtsverband und Architects for Future an der geplanten Gesetzesnovelle, durch die der § 246e des Baugesetzbuchs (BauGB) überarbeitet werden soll. Am 10. September soll der Bauausschuss des Bundestags in einer öffentlichen Anhörung darüber beraten. In einem Forderungspapier verlangen die Verbände unter anderem, den § 246e auf „angespannte Wohnungsmärkte“ und den Innenbereich der Städte zu begrenzen und eine verbindliche Quote für bezahlbare Mietwohnungen einzufügen. Alexandra Endres 

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Mütterrente III: Verwaltungsaufwand kostet mehr als 50 Millionen Euro. Durch die Pläne der Bundesregierung entstehen für die Rentenversicherung (DRV) Kosten in Höhe von 32 Millionen Euro, für Länder und Kommunen sind es 19 Millionen Euro. Das geht aus dem Regierungsentwurf hervor. Zudem fragte die Grünen-Bundestagsfraktion kürzlich beim BMAS nach Details. Allein der Druck und Versand der Bescheide soll 13,4 Millionen Euro kosten. Aufgrund der geplanten rückwirkenden Auszahlung der Leistung entstehen zudem 2,7 Millionen Euro Kosten durch die erneute Prüfung und Abrechnung von Erstattungsansprüchen anderer Sozialleistungsträger. Armin Grau, sozialpolitischer Sprecher der Grünen, sieht einen „irrsinnigen Verwaltungsaufwand“. Die 20 Euro zusätzliche Rente seien für ärmere Berechtigte zu wenig, viele wohlhabende Rentnerinnen würden sie dagegen nicht benötigen. Okan Bellikli 

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Rüstung: Wie Deutschland seine Rohstoffabhängigkeit verringern will. Der historische Aufschwung der deutschen Verteidigungsindustrie macht die kritische Rohstoffabhängigkeit zum Risikofaktor. Für Panzer, Munition und Hightech-Systeme benötigt die Branche über 30 kritische Rohstoffe – doch oft dominieren China oder Russland einseitig die deutschen Importe. Experten sehen darin vor allem mit Blick auf die Preisentwicklung Herausforderungen. Der verschärfte Nato-Ausgabenplan erhöht den Zeitdruck. Welche Lösungsansätze es gibt und welche Konsequenzen diese wiederum für die Wirtschaft mit sich bringen, lesen Sie am Samstag im CEO.Table. Alex Hofmann 

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Table.Today Podcast

Seit der Bundestagswahl steht die FDP am politischen Abgrund. In den aktuellen Umfragen kommt die Partei nur auf drei bis vier Prozent. Um bei der nächsten Wahl den Wiedereinzug ins Parlament zu schaffen, braucht die FDP einen Neuanfang. Konstantin Kuhle, Landeschef der FDP Niedersachsen und ehemaliger Vize-Fraktionschef im Bundestag, erklärt im Podcast Table.Today, warum die Liberalen nicht nur am KTF-Urteil scheiterten, sondern vor allem an sich selbst. Und er sagt, warum er glaubt, dass die FDP für die Politik jetzt wichtiger sei als je zuvor. Das Gespräch hören Sie ab 5 Uhr hier

In einer weiteren Folge am Samstag schauen wir außerdem auf das Treffen von Friedrich Merz und Hendrik Wüst in Münster. 

Table.Today mit Michael Bröcker und Helene Bubrowski. "Merz und Wüst – der Frieden von Münster?"

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Table.Documents

Jahresbericht der Deutschen Rentenversicherung 

Bericht des Bundesrechnungshofs zum Etat des Bundesrats 

Stellungnahme des Deutsch-Französischen Rats der Wirtschaftsexperten 

Positionspapier von 26 NGOs aus NRW zu Demokratie und Nachhaltigkeit 

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Heads

Silvia Breher

Silvia Breher (CDU) übernimmt am 1. September das Amt der Tierschutzbeauftragten. Dabei hat sie weniger Ressourcen zur Verfügung als ihre Vorgängerin Ariane Kari. Künftig wird es drei Mitarbeiter in der Geschäftsstelle geben. Bisher waren es fünf. Dies trage zur Kosteneinsparung bei, sagte Breher. Sie nimmt die Beauftragtenstelle neben ihrer Tätigkeit als Parlamentarische Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium wahr. Was Breher in ihrem neuen Amt angehen will, lesen Sie im Agrifood.Table. Frederik Bombosch 

Volker Wissing wird Vorsitzender eines neu geschaffenen Beirats der Investment- und Strategieberatung Christ Capital GmbH. Das Unternehmen wird von dem früheren SPD-Wirtschaftsberater und späteren FDP-Schatzmeister Harald Christ geführt und hatte unlängst die Agentur von Ex-Außenminister Joschka Fischer übernommen. Wissing, der nach dem Ampel-Aus auch seine FDP-Mitgliedschaft abgab, lobte Christ in einer Erklärung als „werteorientierten und nachhaltigen“ Unternehmer.  

Hannes Böckler ist neuer Sprecher von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken. Er ist bereits seit 2020 im BMG tätig und leitete zuletzt die strategische Planung und Koordinierung. Vor seinem Wechsel arbeitete er als Referent für die Unionsfraktion im Bundestag und im Abgeordnetenbüro von CDU-Politiker Rudolf Henke. Böckler hat Politische Wissenschaft, Germanistik und European Studies in Aachen und Maastricht studiert. Er folgt auf Hanno Kautz, der die Pressestelle bereits seit 2018 geleitet und in dieser Zeit sowohl für Jens Spahn als auch Karl Lauterbach gesprochen hatte. Er werde künftig „neue Aufgaben im Bundesgesundheitsministerium“ übernehmen, schrieb er in einer Mail an Journalisten. Maximilian Stascheit 

Mark Rackles soll ab Oktober Bildungssenator in Bremen werden. Der 58-jährige SPD-Politiker löst seine Parteikollegin Sascha Aulepp ab, die nach Kritik vergangene Woche ihren Rücktritt bekanntgegeben hatte. Der Posten im Bildungssenat gilt als herausfordernd: Die Haushaltslage ist klamm, und Bremen landet in Bildungsrankings regelmäßig auf den letzten Plätzen. Der Bildungsexperte Rackles gilt als Reformer. Die Policy Papers und Beiträge des ehemaligen Berliner Bildungsstaatssekretärs werden breit diskutiert. Eines seiner Kernanliegen: eine effektive Arbeitszeiterfassung für Lehrer in Deutschland einzuführen. Welchen Einfluss er künftig auf die Bildungspolitik in Bremen und in ganz Deutschland haben könnte, lesen Sie im Bildung.Table. Bettina Gabbe 

Matthias Dauns ist neuer Referatsleiter Grundsatzfragen Bundesbeteiligung im Finanzministerium. Der Diplom-Volkswirt war zuvor Referent für Arbeit und Soziales in der FDP-Bundestagsfraktion und von 2013 bis 2018 bereits als Referent im Finanzministerium zuständig für die Zukunft der Sozialversicherungen. Michael Bröcker 

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Best of Table

Europe.Table: Wie die EU auf den russischen Angriff auf ihre Vertretung reagiert. Es brauche maximalen Druck auf Russland, sagte Ursula von der Leyen. Bald werde das 19. Sanktionspaket mit einschneidenden Strafmaßnahmen vorgelegt. Was sich in der Frage der eingefrorenen russischen Staatsbankgelder tut, lesen Sie hier

Climate.Table: Umstrittene Haushaltspläne. Die Ankündigung der Bundesregierung, das für verfehlte EU-Klimaziele fällige Geld ausgerechnet aus dem Klimafonds zu bezahlen, sorgt für Empörung. Warum das Thema aber wohl erst für die übernächste Bundesregierung tatsächlich relevant wird, lesen Sie hier

Security.Table: Wie das technische Wettrüsten den Krieg bestimmt. Wer in der Ukraine die Hoheit über den Luftraum hat, beherrscht den Gegner. Russland scheint hier derzeit im Vorteil zu sein, doch die ukrainische Armee passt sich an und entwickelt ihrerseits neue Drohnen und Drohnenabwehrsysteme. Wie die Lage im Osten der Ukraine ist, lesen Sie hier

ESG.Table: Kreislaufwirtschaft im BMUKN weiterhin wichtig. Trotz der Auflösung der Abteilung für Kreislaufwirtschaft im Umweltministerium sei das Thema ein Schwerpunkt von Minister Carsten Schneider, sagt ein Ministeriumssprecher. Welche Kritik Vertreter aus Wirtschaft und Politik äußern, lesen Sie hier

ESG.Table: Wie Ethikbanken mit Aufrüstung umgehen. Wegen steigender Militärausgaben der Nato-Staaten geraten grüne und soziale Banken mit Staatsanleihen in Bedrängnis. Denn eigentlich sind Investments in Kriegswaffen mit ihren Prinzipien unvereinbar. Wie sie damit umgehen, lesen Sie hier

Bildung.Table: Schulen und Kitas könnten vom Sondervermögen profitieren. Zwei Bundesländer haben bereits einen Plan, wie sie ihren Anteil am Sondervermögen des Bundes verwenden wollen. Was die Finanzspritze für Bildung und Kommunen bedeutet, lesen Sie hier

Bildung.Table: Warum die neue Pflegeausbildung trotz aller Kritik richtig ist. Die 2020 eingeführte generalistische Pflegeausbildung steht häufig in der Kritik, wird sogar für Missstände in der Versorgung verantwortlich gemacht. Die Pflegewissenschaftlerin Ingrid Darmann-Finck widerspricht. Warum in ihren Augen die neue Ausbildung den Pflegeberuf und die Versorgung verbessert, lesen Sie hier

Africa.Table: Wie die Exekutive die Migrationspolitik prägt. Das jüngste EuGH-Urteil zu sicheren Herkunftsstaaten wird mit dem Inkrafttreten der GEAS-Reform kaum noch Wirkung haben. Inwiefern ohnehin die Exekutive auf EU- und nationaler Ebene die Migrationspolitik prägt, lesen Sie hier

China.Table: Indien geht auf Distanz zu den USA. Premierminister Narendra Modi reist erstmals seit sieben Jahren nach China – zum Gipfel der Shanghai Cooperation Organisation in Tianjin. Warum der Besuch zeigt, dass die Distanz Indiens zu den USA wächst, lesen Sie hier.  

Agrifood.Table: Bundesregierung bei Senkung der Gastro-Steuer uneins. Laut BMF soll die geplante Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie zu „bezahlbaren Preisen“ beitragen. Warum es in der Regierung aber unterschiedliche Auffassungen zur genauen Zielsetzung gibt, lesen Sie hier

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Must-Reads

Zeit: Weizsäcker-Papier zur deutsch-französischen Zusammenarbeit. „Eine starke deutsch-französische Führungsrolle" schlägt eine Gruppe von Wirtschaftsexperten um Jakob von Weizsäcker in einer Stellungnahme vor, die Friedrich Merz und Emmanuel Macron beauftragt hatten. Sie fordern eine gemeinsame Beschaffung von Verteidigungsgütern, einen von beiden Ländern betriebenen KI-Rechencampus sowie eine strategischere Handelsstrategie mit China. („Ein neuer Plan für Europa“)  

Tagesspiegel: Streit um Doppelpass-Erfassung in Kriminalstatistik. NRW-Innenminister Herbert Reul will in der Kriminalitätsstatistik künftig Mehrfach-Staatsangehörigkeiten ausweisen. SPD-Innenpolitiker Sebastian Fiedler kritisiert das als „unsinniges Wahlkampfmanöver“ und warnt vor Stigmatisierung von Menschen mit Doppelpass, während die Union die Praxis bundesweit einführen will. („NRW erfasst alle Nationalitäten bei Straftaten“

Spiegel: Müller vernetzt AfD-Politiker. Ende Mai feierte der Molkereimilliardär Theo Müller seinen 85. Geburtstag – mit einigen Vertretern der extremen Rechten wie AfD-Chefin Alice Weidel. Die Feier zeige, wie die Radikalen bei solchen Gelegenheiten in die Nähe demokratischer Politiker gelangen. Die weiteren Eingeladenen schienen sich nicht an der Zusammensetzung der Gäste gestört zu haben, berichten Susanne Amann und Ann-Katrin Müller. („Alles Weidel, oder was?“

Taz: Deutschland investiert zu wenig in Bildung. Der neue EU-Bildungsbericht zeigt, dass Deutschland 2023 mit 9,2 Prozent seiner öffentlichen Ausgaben und 4,5 Prozent des BIP auf Platz 23 von 27 Mitgliedsstaaten liegt. Die Bildungsforscherin Nina Kolleck findet das „fatal“ und fordert eine Bildungsoffensive. Sie sieht die Ursachen für das Ausbleiben solcher Investitionen unter anderem in kurzfristigem Krisendenken der Politik. („Wenig Weitsicht“

FAZ: Deutschland ist größter Gläubiger der Welt. Die Bundesrepublik hat Japan mit 3,6 Billionen Dollar als größte Gläubiger-Nation der Welt abgelöst. Während hohe Leistungsbilanzüberschüsse auf eine starke Exportwirtschaft hinweisen, entstehen für die junge Generation langfristige Belastungen durch Auslandsverschuldung und fehlende Investitionen im Inland. Ökonomen warnen vor strukturellem Ungleichgewicht, das das Land wirtschaftlich und gesellschaftlich verwundbar machen könnte. („Deutschland ist größter Gläubiger der Welt – das hat Schattenseiten“

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Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

In den Talkshows

Markus Lanz, 23 Uhr: Thorsten Frei, Ulrike Herrmann, Jan Philipp Burgard 

Presseclub, Sonntag, 12 Uhr. In der Journalistenrunde geht es um die geplanten Sozialstaatsreformen und den Neustart von Schwarz-Rot. Mit dabei: Table.Briefings-Chefredakteur Michael Bröcker.  

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Interviews von morgen

Deutschlandfunk 

6:50 Uhr: Andrej Gurkov, Russlandexperte: Wie angeschlagen ist Russland wirklich? 

7:15 Uhr: Britta Haßelmann, Grünen-Fraktionsvorsitzende: Würzburg – Erwartungen der Opposition 

8:10 Uhr: Burkhard Jung, Oberbürgermeister von Leipzig (SPD) und Gerald Knaus, Migrationsexperte: 10 Jahre „Wir schaffen das!“  

 

ARD 

6:05 Uhr: Markus Herrera Torrez, Oberbürgermeister Wertheim: Krankenhausschließungen 

7:05 Uhr: Sandra Rückert, Neurologin und Notärztin: Krankenhausschließungen 

8:10 Uhr: Jan Hacker, Oberender AG: Krankenhausreform 

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Time.Table

29. August 

Außenpolitik: Deutsch-Französisches Ministerrat-Treffen unter der Leitung von Friedrich Merz und Emmanuel Macron; mit Anke Rehlinger. Toulon, 11 Uhr 

Regierung: Abschluss der Klausurtagung von Union und SPD mit einem Abschlussstatement von Matthias Miersch, Jens Spahn und Alexander Hoffmann. Würzburg, 14 Uhr 

Familie: Karin Prien besucht Magdeburg. Um 14:30 Uhr tritt sie gemeinsam mit Reiner Haseloff und Sven Schulze vor die Presse. Um 15 Uhr besucht sie psychologische Betreuungsteams von Frauen und Kindern im Katharinen-Haus der Magdeburger Stadtmission.  

 

30. August 

Parteien: Landesparteitag der CDU Nordrhein-Westfalen mit Vorstandswahlen und Reden von Friedrich Merz um 11 Uhr und Hendrik Wüst um 12:15 Uhr. Bonn, 10 Uhr 

 

31. August 

Bildung: Diskussionsveranstaltung des CDU-Kreisverbands zu Digitalisierung, Bürokratieabbau und KI. Mit Karsten Wildberger. Paderborn, 12 Uhr 

Medien: Friedrich Merz zu Gast im ZDF-Sommerinterview. 19:10 Uhr 

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Geburtstage

29. August 

Robert Dölger, Botschafter in Marokko, 65 

Doris Ahnen, rheinland-pfälzische Finanzministerin (SPD), 61 

30. August 

Martin Gerster, MdB (SPD), 54 

Alexander Radwan, MdB (CSU), 61 

31. August 

Mandy Eißing, MdB (Linke), 49 

Anne Janssen, MdB (CDU), 43 

Herbert Reul, Innenminister von Nordrhein-Westfalen (CDU), 73 

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Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute zu einer Wirtschaftspolitik, „die Hoffnung macht“. Dafür plädieren Markus Marterbauer, damals Chefökonom der österreichischen Arbeiterkammer, und Martin Schürz von der österreichischen Nationalbank. In Debatten über den Sozialstaat würden gezielt Ängste geschürt, zudem gefährde die Vermögensungleichheit „solidarische Lösungen der gesellschaftlichen Probleme und stellt in fundamentaler Weise die Demokratie infrage“. In ihrem Buch beschreiben beide, wie ein Gegenmodell aussehen könnte. Marterbauer ist inzwischen Finanzminister in Wien und äußerte sich kürzlich im Europe.Table zu den aktuellen Haushaltsverhandlungen in Brüssel. Okan Bellikli 

Markus Marterbauer/Martin Schürz: Angst und Angstmacherei | Zsolnay 

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Das war’s für heute. Good Night and Good Luck!

Heute haben Okan Bellikli, Stefan Braun, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Caspar Dohmen, Anna Ehlebracht, Daniel Friesen, Viktor Funk, Nicolas Heronymus, Lisa-Martina Klein, Malte Kreutzfeldt, Vincent Mikoteit, Leonard Schulz, Sven Siebert, Sara Sievert und Vincent Vogel mitgewirkt. 

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