Berlin.Table – Ausgabe 603

Koalitionskonflikt vertagt + Strompreisentlastung geringer + Einmalzahlung bei der Mütterrente?

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Talk of the Town

Berlin, Deutschland: Schloss Bellevue: Ernennung der Bundesregierung durch den Bundespräsidenten: Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Bundesminister der Finanzen Lars Klingbeil (SPD)

Koalitionsausschuss: Als Schwarz-Rot den zentralen Konflikt nur vertagte

Es war der erste kleine Krisengipfel der schwarz-roten Koalition. Der Grund: Die Stromsteuersenkung. Sie gehörte zu den zentralen Wahlversprechen der CDU, im Sofortprogramm stand die Entlastung an oberster Stelle. Problem: Jetzt fehlte das Geld, zumindest für private Verbraucherinnen und Verbraucher. Entsprechend angespannt war die Stimmung von Kanzler Friedrich Merz und Vizekanzler Lars Klingbeil, so berichten es Teilnehmer. Gleich zu Beginn hätten beide an Absprachen und eine stringente Kommunikation erinnert. In den vergangenen Tagen war hier zu viel durcheinandergeraten. Und weil Vertrauen gut ist, aber Kontrolle besser, mussten die Koalitionäre ihre Smartphones während der Sitzung abgeben.  

Man habe zunächst „therapeutische Gespräche“ geführt, sagt ein Teilnehmer. Darüber, dass die Koalition sich künftig besser abstimmen will. Etwa soll CSU-Chef Markus Söder aus den Medien von der Haushaltsplanung in Sachen Stromsteuer erfahren haben, statt, wie üblich, aus dem Kanzleramt. In der SPD macht man den Kanzleramtschef dafür verantwortlich. Thorsten Frei hätte die CSU informieren müssen, so heißt es aus Kreisen der Sozialdemokraten. In der internen Sitzung – Frei war wegen eines Termins im Wahlkreis abwesend – soll jedoch der Kanzler die Verantwortung übernommen haben. Man war sich zwar einig, dass die Kommunikation hier künftig besser laufen müsse. Verbesserungsvorschläge wie die von CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann, künftig kurzfristige Schaltkonferenzen für die Mitglieder des Koalitionsausschusses zu organisieren, wurden aber abgelehnt.  

Union und SPD suchten zunächst nach einer Finanzierungsidee für die Stromsteuerabsenkung. Mit der Streichung des Dienstwagen-Privilegs, der Mütterrente oder Kürzungen bei der Gebäudesanierung wurden von SPD oder Union meist nur Vorschläge vorgetragen, die der anderen Seite wehtun würden. Die Union schlug vor, die Stromsteuerabsenkung fest ab dem 1.1.2027 zu verabreden, aber die Finanzierung dafür noch offenzulassen. Klingbeil, mit der schmerzhaften Erfahrung ähnlicher Luftbuchungen aus der Ampel-Zeit, lehnte ab. Der Finanzminister schlug seinerseits vor, wie bei anderen Nato-Staaten durchaus üblich, auch die Zinsen für die Rüstungsausgaben in die Ausnahme der Schuldenregel zu nehmen, um zusätzlich Luft im Kernhaushalt zu bekommen. Das indes wollte die Union nicht.  

Schließlich setzten Kanzler und Vizekanzler die Botschaft, man müsse dann eben beim vereinbarten Kurs bleiben. Die Stromsteuer sei ohnehin nicht das zentrale Entlastungswerkzeug, argumentierte der Finanzminister und sprach von einer Ersparnis von lediglich 5 Euro pro Monat. Söder, der bei der ursprünglichen Entscheidung ja übergangen worden war und den Widerstand in der Bundestagsfraktion organisiert hatte, stimmte dem schließlich zu. Auch weil er dafür ein anderes Lieblingsprojekt durchsetzen konnte, nämlich die Mütterrente – und das sogar zu einem früheren Termin 2027.  

Besonders in der CDU hat der Koalitionsausschuss mit den Entscheidungen zu Mütterrente und Stromsteuer für Unmut gesorgt. Diverse prominente Stimmen äußern sich kritisch. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst kritisierte gegenüber Politico, es sei der Job des Finanzministers, die Entlastung auch für private Verbraucher möglich zu machen. Dafür gebe es „eine Menge Möglichkeiten“. Der CDU-Politiker Tilman Kuban sagte Bild, er finde „das Ergebnis enttäuschend“ und der CDU-Spitzenkandidat in Baden-Württemberg, Manuel Hagel, unterstrich, er hätte sich „kurzfristig mehr gewünscht“. Weitere Entlastungen für Privathaushalte, Familien, Handwerk und Mittelstand müssten zeitnah folgen.  

Offiziell arbeitet man sich in der Union vor allem an der SPD ab. Allerdings verbirgt sich dahinter auch Kritik am Kanzler. Horcht man in die CDU hinein, werden manche deutlicher. Dort herrscht Unmut darüber, dass einerseits argumentiert wird, man habe sparen müssen und gleichzeitig die Mütterrente früher komme als gedacht. Söder habe sich mal wieder durchgesetzt, heißt es dort. 

Es bleibt das Dilemma dieser Koalition: Schwarz und Rot haben trotz der Rekordschulden von knapp 800 Milliarden Euro weitere Milliardenlöcher. Und die Ideen dazu widersprechen sich fundamental – je nach Parteibuch. Wenn die Wirtschaft nicht anspringt, wird es ohne Strukturreformen und Kürzungen nicht gehen. Das hat diese Koalition bisher allerdings nicht gelernt. Die Mehranmeldungen der einzelnen Ressorts allein für den Haushalt 2025 lagen bei knapp 50 Milliarden Euro – davon knapp 18 Milliarden Euro auch aus unionsgeführten Ressorts.

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Strompreis: Entlastung bei Netzentgelten dürfte meist geringer ausfallen als angegeben. Um den Ärger über die ausbleibende Senkung der Stromsteuer für private Verbraucher abzumildern, wird im Beschlusspapier des Koalitionsgipfels betont, auch ohne die Stromsteuersenkung würden „alle Verbraucherinnen und Verbraucher, Privathaushalte und Familien bereits um bis zu 3 Cent pro Kilowattstunde entlastet“. Geschehen soll dies durch eine Absenkung der Netzentgelte; dafür sollen von 2026 an 6,5 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds zur Verfügung gestellt werden.  

Tatsächlich dürfte der Preis aber allenfalls in Ausnahmefällen um 3 Cent sinken. Für die meisten Kunden wird die Entlastung deutlich geringer sein und regional sehr unterschiedlich ausfallen. Geplant ist nämlich ein staatlicher Zuschuss zu den Übertragungsnetzentgelten, und wie stark sich dieser bei einem Kunden auswirkt, hängt davon ab, welcher Anteil des Stroms in seiner Region über diese Fernleitungen bezogen wird. Im bundesweiten Durchschnitt führt ein Zuschuss in der geplanten Höhe von 6,5 Milliarden Euro rechnerisch nur zu einer Strompreissenkung von rund 1,4 Cent pro Kilowattstunde. Die Stromsteuersenkung hätte den Preis pro Kilowattstunde für Privatkunden dagegen einheitlich um knapp 2 Cent verringert – und die Kosten wären mit etwa 5,5 Milliarden Euro sogar niedriger gewesen als der Zuschuss für die Netzentgelte, denn von diesem profitieren neben den Privathaushalten auch die Industrie- und Gewerbebetriebe, die bei der Stromsteuer bereits entlastet sind. Malte Kreutzfeldt

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Mütterrente: Piel fordert Einmalzahlung. Anja Piel, Vorsitzende des Bundesvorstands der Deutschen Rentenversicherung (DRV), hat sich für eine Alternative zu den Plänen der Koalition für die Mütterrente III ausgesprochen. „Ein späterer Auszahlungsbeginn ist denkbar, wenn eine steuer- und anrechnungsfreie Einmalzahlung als Ausgleich geleistet wird“, sagte sie Table.Briefings. Union und SPD hatten am Mittwoch beschlossen, den Start von 2028 auf 2027 vorzuziehen. Sofern eine technische Umsetzung erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich sei, werde sie rückwirkend ausgezahlt. Die rückwirkende Zahlung muss aus Sicht von Piel im parlamentarischen Verfahren ausgeschlossen werden, um umständliche Verrechnungen mit anderen Sozialleistungen zu vermeiden. 

Bereits am Montag hatte sie sich zusammen mit Alexander Gunkel (für die Arbeitgeberseite im Bundesvorstand) und DRV-Präsidentin Henrike Roßbach in einem Brief an den Koalitionsausschuss gewandt. Die „Kritik an der Verlässlichkeit und Leistungsfähigkeit der Rentenversicherung“ verkenne die hohe Komplexität, die sich aus der Umsetzung des Gesetzes ergebe, heißt es darin. Auch der in der SPD zuständige Abgeordnete Bernd Rützel sagte Table.Briefings, die Auszahlung sei „wirklich nicht einfach“, das Vorhaben aber richtig: „Die Vollendung der Mütterrente ist nur gerecht.“ Der Entwurf für das Gesetz ging am Donnerstag in die Verbändeanhörung. Okan Bellikli

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News

Verdacht auf Untreue: Wie die AfD in Sachsen-Anhalt reagiert. Nachdem Ermittler am Dienstag zur Razzia wegen Untreue-Verdachts bei CDU, AfD und SPD im Magdeburger Landtag angerückt waren, erklärte die AfD, es habe bei ihr „keine Durchsuchung gegeben“. Die Staatsanwaltschaft habe im Unterschied zu CDU und SPD davon abgesehen. Das lag jedoch weniger an einer grundsätzlich höheren Kooperationsbereitschaft der AfD als eher am Zufall: Wegen einer Dienstberatung war unter anderem Fraktionschef Oliver Kirchner vor Ort. Auch Justiziar Laurens Nothdurft war im Landtag. Nothdurft, ehemals führender Kopf der verbotenen HDJ – die eigentlich auf der Unvereinbarkeitsliste der AfD steht –, ist heute AfD-Oberbürgermeister in Roßlau; zuletzt verteidigte er das Compact-Magazin. 

Als die Polizei kam, reagierten Nothdurft und Kirchner schnell. Die Fraktion übergab die angeforderten Dokumente und weitere potenzielle Beweismittel, weshalb eine Durchsuchung entfiel. Einen Durchsuchungsbeschluss gab es gleichwohl – das dreiseitige Dokument des Amtsgerichts Magdeburg, das Table.Briefings vorliegt, listet über ein Dutzend Fraktionsbüros auf. Kirchner wird darin verdächtigt, Zahlungen an die damaligen Fraktionsvizechefs Mario Lehmann, Tobias Rausch und Ulrich Siegmund veranlasst zu haben, obwohl ihnen ab 2020 keine Zulagen mehr zustanden. Siegmund ist Spitzenkandidat der AfD für die Landtagswahl 2026. 

Fraktionsgeschäftsführer Patrick Harr weist die Vorwürfe zurück. Die Fraktion habe sich nichts vorzuwerfen, sagte er Table.Briefings. Laut einem Gutachten des Landtages von 2023 seien Erstattungen für besondere Aufgaben weiterhin zulässig. Der Bund der Steuerzahler, der alle drei Fraktionen angezeigt hatte, wirft der CDU vor, 2021 Zulagen an Fraktionsmitglieder in Höhe von 66.000 Euro geleistet zu haben; bei der AfD sollen es rund 26.600 und bei der SPD 7.500 Euro gewesen sein. Bei der CDU sollen 2022 weitere gut 47.000 Euro hinzugekommen sein. Die AfD gibt sich in dieser Sache geschlossen. Welche Machtkämpfe mit Blick auf die Landtagswahl aber längst ausgebrochen sind und wie die Parteispitze in Berlin nach Sachsen-Anhalt blickt, lesen Sie in der Analyse des Berlin.Table. Franziska Klemenz

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Starke Praxen. Starke Wirtschaft. 99.000 Praxen stärken Deutschland. Mit medizinischer Versorgung. Und als Wirtschaftsfaktor. Deutschland ist #Praxenland.

Praxen geben täglich ihr Bestes für unsere Gesundheit – und stärken mit 51,6 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung auch die Wirtschaft in ganz Deutschland. Sie schaffen Jobs, sichern Standorte und geben Regionen echte Zukunftsperspektiven. Also, sichern wir die Zukunft des #Praxenlands! Mehr zur Stärke der Praxen unter Praxenland.de

Umfrage: Mehrheit der Deutschen für rein digitale Verwaltung. 68 Prozent der Menschen in Deutschland sprechen sich für eine vollständige Umstellung der Verwaltungsdienstleistungen auf ein papierloses Digitalsystem aus. Das geht aus einer Befragung der Initiative D21 hervor. 20 Prozent stehen dem Vorschlag kritisch gegenüber, 9 Prozent bestehen auf analoge Angebote. Alexander Handschuh vom Städte- und Gemeindebund sieht das Studienergebnis als Anlass, Doppelstrukturen abzuschaffen und analoge Verfahren komplett durch digitale zu ersetzen. 

Bei den jüngeren Generationen Y und Z besteht eine etwas höhere Zustimmung. Doch selbst in der Nachkriegsgeneration und den bis 1945 Geborenen stimmten mehr als 50 Prozent zu. D21-CEO Lena-Sophie Müller sagt: „Die Debatte um Digital Only krankt bisher an Schwarz-Weiß-Denken: maximale Effizienz für die Digital-Fitten, Ausschluss für den Rest.“ André Göbel, Präsident von FITKO, der Koordinierungs- und Vernetzungsstelle für Digitalisierungsvorhaben der öffentlichen Verwaltung, erinnert daran, dass man auch trotz des Zielbilds Digital Only Unterstützung für diejenigen bereithalte, die sie benötigten. Leonard Schulz

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Der 10-Punkte-Plan der PKV für eine tragfähige Pflegereform. Zum Auftakt der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Pflegereform legt der PKV-Verband einen 10-Punkte-Plan mit konkreten Vorschlägen vor – generationengerecht und praxisnah. Neben Konzepten für die Finanzierung der Pflege enthält der Plan auch Vorschläge im Leistungsbereich und zur Stärkung der Prävention. (mehr auf pkv.de)

Geothermie-Beschleunigung: Erweiterter Ampel-Entwurf geht in Anhörung. Das Bundeswirtschaftsministerium hat den Entwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung des Ausbaus von Geothermie fertiggestellt und in die Länder- und Verbändeanhörung gegeben. Auch bei diesem Gesetz diente ein Entwurf aus der letzten Legislaturperiode als Grundlage, der aufgrund des Bruchs der Ampel-Koalition nicht mehr verabschiedet wurde. Dieser wurde aber verändert und erweitert. So gilt das Gesetz jetzt neben Geothermieanlagen, Großwärmepumpen und Wärmespeichern auch für Wärmeleitungen. Arbeiten an Wärmeleitungen dürfen künftig unter bestimmten Bedingungen schon vor Erteilung einer Plangenehmigung beginnen, außerdem werden Duldungspflichten für Grundeigentümer eingeführt und Enteignungen ermöglicht. Malte Kreutzfeldt

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Deutsch-chinesische Beziehungen: Wadephul setzt bei erstem Auftritt mit Wang Yi auf klare EU-Linie. Außenminister Johann Wadephul und sein chinesischer Amtskollege Yi haben bei ihrer ersten gemeinsamen Pressekonferenz zentrale Differenzen in den deutsch-chinesischen Beziehungen offen zutage treten lassen. Wadephul positionierte sich eng an der Seite der EU und kritisierte insbesondere Chinas Exportkontrollen auf Seltene Erden als „intransparent und einseitig“. Auch mit Blick auf mögliche indirekte Waffenlieferungen an Russland forderte er, China müsse seiner Verantwortung im UN-Sicherheitsrat nachkommen und sicherstellen, dass keine kriegsrelevanten Güter Moskau erreichten. 

Vor dem EU-China-Gipfel Ende Juli, an dem Friedrich Merz nicht teilnehmen wird, galt der Auftritt Wadephuls auch als Signal europäischer Geschlossenheit. Wang Yi wies Vorwürfe zurück und bezeichnete die Exportbeschränkungen als legitime Maßnahmen bei Dual-Use-Gütern. Eine Einigung mit der EU sei aus seiner Sicht nicht erforderlich – das Problem bestehe nicht. Mit welchem neuen Ton Berlin unter der neuen Regierung gegenüber Peking auftritt, lesen Sie im China.Table. Amelie Richter

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Intransparente Rüstungsausgaben: Warnung vor Entmachtung des Parlaments. Der haushaltspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Sebastian Schäfer, wirft der schwarz-roten Koalition schwindende Transparenz bei der Genehmigung von Rüstungsausgaben vor. So habe der Verteidigungsausschuss erst Ende Juni mit rot-schwarzer Mehrheit unter dem Protest der Oppositionsabgeordneten dem Wegfall der Berichtspflichten durch das Bundesverteidigungsministerium an den Ausschuss zugestimmt, sagte Schäfer Table.Briefings

Es drohe Geldverschwendung. „Wir dürfen nicht in eine Situation kommen, wo wir völlig überhöhte Preise an einem überhitzten Markt bezahlen“, sagte Schäfer. „Aus meiner Sicht droht das aber durchaus – gerade, wenn ich die Äußerungen des bayerischen Ministerpräsidenten höre, der Dollar-Zeichen in den Augen hat, wenn er von seinem Rüstungsstandort spricht und komischerweise immer nur von Produkten redet, die in Bayern hergestellt werden.“ Das Interview lesen Sie im Security.Table. Markus Bickel

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"Jetzt ist die Zeit, den Baukran zur Metapher für den Fortschritt zu machen." Lesen Sie den ganzen Beitrag von Albert Dürr hier. Table.Forum Regierungsagenda

Bildung: Hamburgs Schulsenatorin will Sozialarbeit auf alle Schulen ausweiten. Die Hansestadt gilt beim Thema Bildung als Vorreiter. Doch auch in Hamburg verfehlt ein Fünftel der Schüler die Mindeststandards. In den vergangenen Jahren wurden bereits Schulen in sozial herausfordernden Lagen gezielt gefördert. Kinder wurden im Übergang von der Kita in die Grundschule und von dort in die weiterführende Schule unterstützt. Förderbedürftige Schüler erhalten kostenlos Nachhilfe. Was SPD-Schulsenatorin Ksenija Bekeris noch tun will, lesen Sie im Bildung.Table. Bettina Gabbe

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Lieferketten: Branchendialog Automobilindustrie schlüpft bei UN Global Compact Deutschland unter. Im UN GCD tauschen sich Akteure aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Bundesregierung zu Themen wie Arbeitsschutz und menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten in Lieferketten aus. Den Dialog koordinierte und finanzierte bislang das BMAS. Das übernehmen nun die beteiligten Unternehmen. Der Vizedirektor des Deutschen Instituts für Menschenrechte, Michael Windfuhr, spricht von einem wichtigen Signal. „Die Unternehmen investieren, um weiterhin gemeinsam Probleme in ihren tieferen Lieferketten anzugehen, die sie allein nicht lösen können“, sagte er Table.Briefings. Wie die Akteure über Arbeitsschutz in Deutschland oder einen sozial und ökologisch verantwortungsvollen Abbau von Rohstoffen in Peru oder Guinea beraten, lesen Sie im ESG.Table. Caspar Dohmen

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Table.Today Podcast

Wird Friedrich Merz ein großer Kanzler oder der Kanzler der enttäuschten Erwartungen? Noch ist beides möglich, aber die Kritik an ihm, seinen Entscheidungen, wird zumindest innenpolitisch größer. Ist das nur schlechte Kommunikation oder ein inhaltlicher Zickzackkurs, der ihm gefährlich wird. Das diskutieren Michael Bröcker und der Bestsellerautor Letzte Chance und stellvertretender Chefredakteur der Welt, Robin Alexander.  

Das Gespräch hören Sie ab 5 Uhr hier

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Table.Documents

Ergebnisse der Sitzung des Koalitionsausschusses  

Konsenspapier der CSU 

Referentenentwurf des BMWE zu Geothermieanlagen, Wärmepumpen und Wärmespeichern 

Papier der CDU/CSU zum Bundeshaushalt 2025 – Wo stehen die Kommunen? 

Gesetzesentwurf zur Änderung des Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetzes 

eGovernment-Monitor der Initiative D21 e.V.  

DeZim-Studie zum Engagement gegen Rassismus  

YouGov-Umfrage zur Regulierung von Big Tech

Forderungskatalog von Finanzwende an die Bafin: Nachhaltigkeit als Aufsichtspflicht 

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Heads

Teresa Nauber und Sebastian Pfeffer verantworten künftig gemeinsam die Kommunikation der Unionsfraktion. Teresa Nauber leitet bisher die Kommunikation der Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) und war zuvor Sprecherin im Bundesgesundheitsministerium. Sie wechselt im August in die Fraktion, um als Co-Leiterin „Strategie und Kommunikation“ die Gesamtleitung sowie die Leitung der Pressestelle zu übernehmen. Bereits im Amt ist ihr Co-Leiter Pfeffer, er war zuvor Leiter Strategische Kommunikation im Gesundheitsministerium. Stellvertreterin der beiden wird die aktuelle und zukünftige Leiterin der Online-Kommunikation der Fraktion, Nicole Ehlers

Zudem verstärken drei Neuzugänge die Pressestelle: David Kockerols wechselt Mitte Juli aus der sächsischen Landesvertretung in die Fraktion und wird neuer Sprecher des 1. PGF Steffen Bilger. Nils Lange kommt im August vom Zentralrat der Juden und soll sich als Sprecher unter anderem um Innenpolitik sowie Reden und Texte des Fraktionschefs Jens Spahn kümmern. Mit Oliver Christof Nill wechselt ein Bundeswehroffizier aus der AG Verteidigung der Fraktion in die Pressestelle. Spahn vervollständigt damit seinen Leitungsbereich. Die Büroleitung des Unions-Fraktionsvorsitzenden hat bereits Benjamin Kappelhoff übernommen, der zuvor Spahns Bundestagsbüro geleitet hat. Die Planungsgruppe wird von Sebastian von Randow geleitet, er war zuvor Fraktionsreferent und Büroleiter von Spahn im BMG. Helene Bubrowski 

Katharina Stasch, bisher Leiterin der Abteilung für Internationale Ordnung, Vereinte Nationen und Rüstungskontrolle im Auswärtigen Amt, wechselt nach Informationen von Table.Briefings als Abteilungsleiterin ins BMZ zu Ministerin Reem Alabali-Radovan. Stasch war 2018 mit SPD-Außenminister Heiko Maas als Leiterin des Leitungsstabs und Leiterin des Ministerbüros ins Amt gekommen. Später war sie Ständige Vertreterin Deutschlands bei den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen in Genf. Deike Potzel, im AA bisher Abteilungsleiterin für Stabilisierung und humanitäre Hilfe, übernehme „einen hochrangigen Posten im Europäischen Auswärtigen Dienst“, heißt es in Regierungskreisen. Potzel war in der alten Bundesregierung außerdem Sondergesandte für humanitäre Hilfe im Nahen- und Mittleren Osten. Von 2017 bis 2021 hatte sie Deutschland als Botschafterin in Irland vertreten. Sven Siebert

Monika Lahrssen-Wiederholt steigt nach Informationen von Table.Briefings im BMLEH zur Leiterin der Abteilung 2 für Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz auf. Für die Leitung der Abteilung 4 für Agrarmärkte, Ernährungswirtschaft und Export, holt Landwirtschaftsminister Alois Rainer eine Vertraute aus dem Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz ins BMLEH: Christel Jagst. Außerdem komplettiert Rainer sein Führungsteam mit einem Referatsleiter aus dem bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus: Urban Treutlein führt künftig die Abteilung 5 für Wald, Nachhaltigkeit, Fischerei und nachwachsende Rohstoffe im BMLEH. Die Leitung der Abteilung 6 für EU-Angelegenheiten, Gemeinsame Agrarpolitik, internationale Zusammenarbeit und Welternährung übernimmt Antje Frehse. Zuvor war sie als Referatsleiterin Ernährung und Landwirtschaft in der Botschaft in Washington tätig. Henrike Schirmacher 

Johnnie Moore ist seit vier Wochen Geschäftsführer der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF). Wie sich der evangelikale Funktionär und Trump-Vertraute gegen die „Desinformationskampagne“ gegen die US-Hilfsorganisation wehrt, lesen Sie im Security.Table. Markus Bickel 

Katharina Felgenhauer leitet die Außenhandelskammer (AHK) in Marokko, einem der wichtigsten Partnerländer Deutschlands in Afrika. Obwohl bereits viele Kooperationen bestehen, etwa in der Automobilwirtschaft, sieht Felgenhauer in dem Land noch nicht ausgeschöpftes Potenzial für die deutsche Wirtschaft. Wo das liegt lesen Sie im Africa.Table. Arne Schütte 

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Best of Table

Africa.Table: Indiens Engagement im Globalen Süden. Vor dem Brics-Gipfels in Brasilien ist Indiens Premier Narendra Modi zu einer diplomatischen Tour des Globalen Südens aufgebrochen. Neu-Delhi befürchtet ein von China dominiertes Brics-Bündnis und will mehr Süd-Süd-Kooperation. Wie Indien sich diesbezüglich aufstellt, lesen Sie hier

Africa.Table: Wie sich der Gaza-Konflikt auf Nordafrika auswirkt. Seit dem arabischen Frühling versuchen die autokratischen Machthaber im Maghreb, die Vernetzung der Zivilbevölkerung zu verhindern, um die eigene Machtbasis nicht zu gefährden. Die Solidarisierungswelle mit Gaza fördert aber genau diesen Austausch. Was das bedeutet, lesen Sie hier

Agrifood.Table: Warum die Gastro-Steuersenkung ins Visier gerät. Innerhalb der Koalitionsparteien mehren sich Zweifel, ob die geplante Mehrwertsteuersenkung in der Gastronomie derzeit prioritär behandelt werden sollte. Was es damit auf sich hat, lesen Sie hier

Bildung.Table: NRW will Schulen mit Datenanalyse besser machen. Damit weniger Schüler die Mindeststandards verfehlen, möchte das Landesbildungsministerium systematisch den Lern- und Entwicklungsstand von Schülern erfassen. Inwiefern NRW auf neue Tools und Tests setzt und warum es auch auf die richtige Nutzung der Daten ankommt, lesen Sie hier

ESG.Table: Bleiben private Solaranlagen wirtschaftlich? Besitzer privater Solaranlagen könnten zukünftig für die Einspeisung ihres Stroms ins öffentliche Netz zur Kasse gebeten werden. Warum dies die Wirtschaftlichkeit und damit die Investitionsbereitschaft gefährden könnten, lesen Sie hier

Europe.Table: Positionspapier Auto fällt aus. Deutschland, Frankreich und Italien arbeiten nicht an einem Positionspapier zur Zukunft der Automobilwirtschaft. Anderslautende Medienberichte entbehrten jeglicher Grundlage, heißt es im Umfeld der Bundesregierung. Wann Ursula von der Leyen zur nächsten Runde des strategischen Dialogs zur Zukunft der Automobilwirtschaft einlädt, lesen Sie hier.  

Europe.Table: Ein Signal der Unterstützung für Moldau. Ursula von der Leyen und António Costa kommen am Freitag in Chișinău zu ihrem ersten EU-Moldau-Gipfel mit Präsidentin Maia Sandu zusammen. Warum die heikle Frage ausgespart bleiben dürfte, ob Moldau die Beitrittsverhandlungen unabhängig von der Ukraine beginnen darf, lesen Sie hier

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Must-Reads

SZ: Doppelstrategie von Merz und Wadephul? Spielen Friedrich Merz und Johann Wadephul „good cop, bad cop"? Ein Blick in die sozialen Medien lege nahe, dass an dieser These etwas dran sein könnte, schreibt Moritz Baumstieger. Die Strategie wäre demnach, dass Merz harte Ansagen bringt, während Wadephul positive, diplomatische Töne setzt. („Hier spricht der Außenminister“

Handelsblatt: Bundesregierung für spätere Umsetzung des AI Acts. Grund seien offene Fragen zu den konkreten Vorgaben und wachsende Bedenken aus der Wirtschaft, schreibt ein Autorenteam. Über 100 Firmen forderten zuletzt eine Aussetzung des Gesetzes und einen „innovationsfreundlicheren Regulierungsansatz“. Diskutiert wird in Brüssel eine Aufweichung im Rahmen eines „Digital-Omnibus“. („Vertagt die EU ihre KI-Regelung?“

FAZ: Kontakt zwischen AfD und BSW. Thüringens BSW-Fraktionschef Frank Augsten hat sich mit Partei- und Fraktionschef Björn Höcke getroffen. Ziel war eine Lösung im Streit um zwei Gremien, deren Besetzung die AfD mit ihrer Sperrminorität seit Monaten blockiert. Höcke habe in dem zweistündigen Gespräch versichert, die AfD habe kein Interesse daran, dass der Staat nicht funktioniere, gab Augsten an. („Augsten: Wagenknecht für Treffen mit Höcke“

Taz: Ernüchternde Bilanz deutscher Entwicklungspolitik. Ex-Foodwatch-Chef Thilo Bode kritisiert eine isolierte Betrachtung von Entwicklungsprojekten ohne Berücksichtigung globaler Machtverhältnisse. Tourismusprojekte hätten zwar wirtschaftliche Impulse gebracht, zugleich aber der Umwelt und sozialen Belangen geschadet. Entwicklungshilfe greife zu kurz, solange Europas Handel lokale Märkte schwäche. („Ich war Teil der Zerstörung“

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Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

Heute Abend in den Talkshows

Markus Lanz, 23:10 Uhr: Karl Lauterbach, Christina Berndt, Tanja Gulden, Martin Werding

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Interviews

Deutschlandfunk 

6:50 Uhr: Martin Burkert, EVG-Chef: Krise bei der Bahn 

7:15 Uhr: Carsten Schneider, Bundesumweltminister (SPD): Klimapolitik der Bundesregierung 

8:10 Uhr: René Wilke, Innenminister von Brandenburg (parteilos): Grenzkontrollen in Polen 

 

Das Erste 

6:55 Uhr: Inka Grings, Fußballtrainerin: WEURO 2025 – Deutschland vor dem ersten Spiel gegen Polen 

7:05 Uhr/7:35 Uhr: Christine Lagarde, EZB-Präsidentin: Zukunft des Euro 

8:35 Uhr: Sebastian Fiedler, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: Abschiebungen nach Afghanistan 

 

Welt TV  

8:30 Uhr: Dorothee Bär, Bundesforschungsministerin (CSU): Wissenschaftsministerkonferenz in Berlin 

9Uhr: Michael Kellner, energie- und wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen: Bilanz des Koalitionsausschusses 

 

Table.Briefings in den Talkshows 

Das Erste, Presseclub, 12 Uhr: Table.Briefings-Redakteur Malte Kreutzfeldt

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Time.Table

4. Juli  

Parteien I: Mietengipfel der Linksfraktion des Berliner Bundestages, eröffnet durch Heidi Reichinnek und Caren Lay. Paul-Löbe-Haus, 13 Uhr. Weitere Informationen  

Parteien II: 18. Parlamentarischer Regenbogenabend der Grünen-Bundestagsfraktion zu Queerpolitik. Mit Britta Haßelmann. Paul-Löbe-Haus, 19 Uhr. Weitere Informationen 

GWK: Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) und Wissenschaftsministerkonferenz (WissMiKo). Mit Dorothee Bär. Landesvertretung von Niedersachsen, 9 Uhr. Livestream 

Gesundheit: Nina Warken und Manne Lucha besuchen das Alb-Fils-Klinikum Göppingen. 14:30 Uhr 

Rechtsextremismus: Veranstaltung des WZB zum Thema Strategien der Zivilgesellschaft im Umgang mit der extremen Rechten. Oelgarten, 11 Uhr. Anmeldung

5. Juli  

Parteien I: SPD-Landesparteitag in Baden-Württemberg mit Listenaufstellung für die Landtagswahl. Fellbach, 10:30 Uhr 

Parteien II: FDP-Landesvertretersammlung in Baden-Württemberg zur Landtagswahl. Pforzheim, 10 Uhr

6. Juli  

Kongress: Brics-Gipfel in Rio de Janeiro. Weitere Informationen  

Unesco: 47. Sitzung des Welterbekomitees. Paris, bis 16. Juli. Weitere Informationen  

Außenpolitik: Frank-Walter Steinmeier reist nach Litauen und Lettland. Bis 8. Juli 

Parteien: FDP-Landesparteitag in Baden-Württemberg. Pforzheim, 10 Uhr 

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Geburtstage

4. Juli  

Stefan Buchwald, Botschafter in Benin, 60 

Clara Bünger, MdB (Linke), 39 

Andreas Philippi, niedersächsischer Minister für Soziales und Arbeit (SPD), 60 

 

5. Juli 

Susanne Fries-Gaier, Botschafterin in Chile, 57 

Hülya Düber, MdB (CSU), 47 

Jan Metzler, MdB (CDU), 44 

Florian Oßner, MdB (CSU), 45 

Katrin Uhlig, MdB (Grüne), 43 

 

6. Juli 

Maria Margarete Gosse, Botschafterin in Spanien, 63 

Oliver Schnakenberg, Botschafter im Kongo, 66 

Schahina Gambir, MdB (Grüne), 35 

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Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute aufs Mittelmeer, wo Ärzte ohne Grenzen seit 2015 94.000 Geflüchtete vor dem Ertrinken gerettet haben. In der neuesten Podcastfolge erzählen Engagierte der Journalistin Anna Dushime, wie Seenotrettungen ablaufen, welche Schicksale ihnen begegneten und, wie die EU ihre Arbeit immer weiter erschwerte – anfangs noch Kooperation mit Frontex, später monatelanges Festhängen vor Häfen. Geflüchtete berichten in Einspielern außerdem, wie libysche Küstenwachen sie gefoltert und vergewaltigt haben. In früheren Folgen geht es etwa um Nothilfe in Sudan, für queere Menschen oder infolge des Klimawandels. Franziska Klemenz

Notaufnahme | Ärzte ohne Grenzen

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Das war’s für heute. Good Night and Good Luck!

Heute haben János Allenbach-Ammann, Okan Bellikli, Stefan Braun, Nana Brink, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Damir Fras, Daniel Friesen, Franziska Klemenz, Angela Köckritz, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Carli Bess Kutschera, Manuel Liu, Vincent Mikoteit, Bernhard Pötter, David Renke, Leonard Schulz, Maximilian Stascheit, Wilhelmine Stenglin, Vincent Vogel und Alexander Wiedmann mitgewirkt.

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