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Erscheinungsdatum: 03. Juli 2025

Strompreis: Entlastung bei Netzentgelten dürfte meist geringer ausfallen als angegeben

Strompreis: Entlastung bei Netzentgelten dürfte meist geringer ausfallen als angegeben. Um den Ärger über die ausbleibende Senkung der Stromsteuer für private Verbraucher abzumildern, wird im Beschlusspapier des Koalitionsgipfels betont, auch ohne die Stromsteuersenkung würden „alle Verbraucherinnen und Verbraucher, Privathaushalte und Familien bereits um bis zu 3 Cent pro Kilowattstunde entlastet“. Geschehen soll dies durch eine Absenkung der Netzentgelte; dafür sollen von 2026 an 6,5 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds zur Verfügung gestellt werden.  

Tatsächlich dürfte der Preis aber allenfalls in Ausnahmefällen um 3 Cent sinken. Für die meisten Kunden wird die Entlastung deutlich geringer sein und regional sehr unterschiedlich ausfallen. Geplant ist nämlich ein staatlicher Zuschuss zu den Übertragungsnetzentgelten, und wie stark sich dieser bei einem Kunden auswirkt, hängt davon ab, welcher Anteil des Stroms in seiner Region über diese Fernleitungen bezogen wird. Im bundesweiten Durchschnitt führt ein Zuschuss in der geplanten Höhe von 6,5 Milliarden Euro rechnerisch nur zu einer Strompreissenkung von rund 1,4 Cent pro Kilowattstunde. Die Stromsteuersenkung hätte den Preis pro Kilowattstunde für Privatkunden dagegen einheitlich um knapp 2 Cent verringert – und die Kosten wären mit etwa 5,5 Milliarden Euro sogar niedriger gewesen als der Zuschuss für die Netzentgelte, denn von diesem profitieren neben den Privathaushalten auch die Industrie- und Gewerbebetriebe, die bei der Stromsteuer bereits entlastet sind. Malte Kreutzfeldt

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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