
Nancy Faeser wollte die Staatskanzlei in Wiesbaden zurückerobern, aus der sicheren Position der Bundesinnenministerin heraus. Der Plan wird am kommenden Wochenende wohl schiefgehen. Erst fand sie kein Thema, dann kamen Fehler hinzu. Auch Olaf Scholz ist nicht ganz schuldlos an der absehbaren Niederlage.
Von Horand Knaup
Robin Wagener trägt im Auswärtigen Amt den Titel „Koordinator für die zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit mit dem Südlichen Kaukasus, der Republik Moldau sowie Zentralasien“. Im Interview sagt der Grünen-Politiker, warum Kasachstan, Usbekistan, Kirgisistan, Turkmenistan und Tadschikistan für Deutschland wichtig sind.
Von Damir Fras
Zu einem der Megathemen der Zeit – Migration – hat sich Olaf Scholz schon früh eine Meinung gebildet. Heute hat er als Bundeskanzler ein Machtwort gesprochen. Zwei Dinge waren ihm aber schon als Erster Bürgermeister klar: Deutschland braucht Zuwanderung. Und: Ohne Begrenzungen wird es dabei nicht gehen.
Von Horand Knaup
Deutschland verprellt seine traditionellen Alliierten in der „High Ambition Coalition“: Kanzler Scholz verweigerte beim UN-Gipfel die Zustimmung zur Forderung nach umfassendem fossilen Ausstieg. Dahinter steckt ein Streit in der Ampel zwischen Grünen und FDP um CCS und Technologieoffenheit.
Von Bernhard Pötter
Es rumort in der SPD-Bundestagsfraktion. Schlechte Umfragewerte, ein absehbar verkleinertes Parlament und ein Kanzler, der seine Ampelregierung nur noch mühsam zusammenhält: keine fröhliche Perspektive für Kandidatenaufstellung und Bundestagswahl 2025. Das Gegrummel wird lauter, die Kritik am Regierungsauftritt hörbarer.
Von Horand Knaup
Deutschlands Entscheider geben der Bundesregierung gerade einmal mittelmäßige Noten. Besonders schlecht sieht es laut der exklusiven Table.Media-Umfrage bei der Digitalpolitik aus: Nur 0,7 Prozent sehen hier eine hohe Kompetenz. Diese Einschätzung wirkt sich auch auf das Entscheider-Ranking der Minister aus.
Von Fabian Löhe
Er will die Welt von links aufrollen – und noch kann keiner sagen, ob er es schafft: der neue Chef der österreichischen Sozialdemokraten, Andreas Babler. Im Interview spricht er über eine Politik von unten, lobt die Geschlossenheit der SPD und beschreibt seinen Versuch, dem Trend nach Rechts neue soziale Ideen entgegenzusetzen.
Von Okan Bellikli
Olaf Scholz’ China Politik ist auf dem Prüfstand: Welche Beziehung hat Olaf Scholz zu Xi Jinping; was macht das China-Scholz-Verhältnis aus und wie beeinflusst das die Beziehungen zwischen China und Deutschland? Die Redaktion von Table.Briefings hat alle China-Scholz News!
Olaf Scholz ist der Bundeskanzler von Deutschland. Er wurde 1958 in Osnabrück geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugend in Hamburg. Mit 17 Jahren trat Scholz in die SPD ein und begann seine politische Karriere. Weitere wichtige Stationen seiner Karriere sind:
Seit 1985: Rechtsanwalt
1998-2001 und 2002-2011: Mitglied des deutschen Bundestags
2001: Innensenator von Hamburg
2005-2007: Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion der SPD
2007-2009: Bundesminister für Arbeit und Soziales
2009-2019: Stellvertretender Parteivorsitzender der SPD
2011-2018: Erster Bürgermeister von Hamburg
2018-2021: Bundesminister der Finanzen
seit 2021: Bundeskanzler
Bereits vor seiner Wahl zum Bundeskanzler hatte Olaf Scholz Berührungspunkte mit China. Beispielsweise haben Hamburg und Shanghai eine Städtepartnerschaft, die Scholz während seiner Amtszeit als Bürgermeister weiterverfolgte. Auch als Finanzminister hatte Scholz Kontakt zu China. Die Zeit war geprägt von Donald Trumps “America First”-Politik, hohen Strafzöllen gegen China und Chinas Versuchen, seine Wirtschaft weniger abhängig vom US-Markt zu machen. Als Bundeskanzler traf Scholz im November 2022 Xi Jinping.
Olaf Scholz’ China-Politik wird kritisiert. Trotz wachsender Vorbehalte gegenüber Chinas autoritärem Regierungsstil und anhaltenden Menschenrechtsverletzungen, beispielsweise in Xinjiang, setzt Scholz auf den Dialog mit China. Er möchte ein Decoupling Chinas von Deutschland vermeiden. Bundeskanzler Scholz wird somit vorgeworfen, die unter Angela Merkel verfolgte China-Politik des “Wandel durch Handel” fortzuführen. Olaf Scholz’ China-Haltung wurde auch in der Entscheidung zur Beteiligung der chinesischen staatlichen Reederei Cosco am Hamburger Hafen deutlich. Trotz anhaltender Kritik aus Wissenschaft und Politik setzte sich Scholz für eine Beteiligung von Cosco am Hamburger Hafen ein. Scholz wies die Vorwürfe, sich mit der Entscheidung in zu starke Abhängigkeiten von China zu begeben, zurück. Scholz macht deutlich, dass Abhängigkeiten von China durch eine Diversifizierung von Handelspartnern in Asien erreicht werden kann, aber weiter an China als wichtigen Handelspartner von Deutschland festgehalten werden soll. Seine Asienreise im November 2022 untermauert diesen Standpunkt.
Olaf Scholz und Xi Jinping trafen sich bereits im Jahr 2017 während des G20-Gipfels in Hamburg. Scholz war damals in seiner Rolle als Bürgermeister von Hamburg tätig. Seit der Bundeskanzlerwahl im Jahr 2021 konnten sich Xi und Scholz erst einmal in Person treffen. Grund ist die Coronavirus-Pandemie und Chinas strikte Null-Covid -Beschränkungen. Nach dem Amtsantritt von Olaf Scholz machte Xi Jinping deutlich, dass er auf einer Weiterführung der Beziehungen und ein anhaltend gutes Verhältnis zwischen China und Deutschland hoffe. Unter Angela Merkel waren die wirtschaftlichen China-Deutschland-Beziehungen sehr ertragreich gewesen. Xi hatte Merkel zudem als “gute Freundin” bezeichnet.
Der Aufenthalt von Olaf Scholz in China sorgte für Furor. Das erste physische Treffen zwischen Olaf Scholz und Xi Jinping fand im November 2022 in China im Zusammenhang mit Olaf Scholz’ Asienreise statt. Xi war erst kurz zuvor am 20. Parteitag erneut als Generalsekretär bestätigt worden. Der Bundeskanzler war der erste europäische Staatschef, der seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie nach China reiste. China wertete den Besuch als Erfolg. Scholz’ Chinareise war stark kritisiert worden. Grund dafür war die Zusammensetzung der Delegation. Wie zu Merkels Amtszeit bestand sie nur aus Wirtschaftsvertreterinnen und -vertretern und keinen Vertretungen für Menschenrechte. Themen der Reise waren der russische Krieg in der Ukraine, Klimawandel oder die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Olaf Scholz sprach im Treffen mit Xi Jinping jedoch auch kritische Themen wie Menschenrechte oder die Taiwan-Frage.
Unter Olaf Scholz als Kanzler werden sich die China-Deutschland-Beziehungen wohl weniger intensiv als unter Angela Merkel gestalten, wie Expertinnen und Experten vermuten. Motiv sind aber wohl weniger politische Gründe als wirtschaftliche. China löst sich zunehmend von Importen aus dem Ausland und versucht, sich mit seiner “Dual-Circulation-Strategie” auf den Binnenmarkt zu konzentrieren. Nichtsdestotrotz sind China und Deutschland wichtige Handelspartner. Olaf Scholz setzt weiter auf Handel zwischen China und Deutschland. Doch öffentlich steigt die Kritik an zu starken Abhängigkeiten Deutschlands von autokratisch regierten Ländern wie Russland oder China. Scholz spricht sich zudem jedoch für eine Diversifikation der Beziehungen auch zu anderen süd-ost-asiatischen Ländern aus, um Abhängigkeiten zu vermeiden. Doch Olaf Scholz’ China-Position ist auch innerhalb der Regierungskoalition von Grünen, SPD und FDP umstritten. So kündigte Robert Habeck von den Grünen, Wirtschaftsminister, eine Distanzierung in Handelsfragen von China ab. Auch die China-Strategie des Außenministeriums unter Annalena Baerbock von den Grünen, sieht mehr Distanz zu China vor.
Olaf Scholz steht zwischen der bisherigen Fortführung der China-Politik und zunehmender Kritik an zu großen Abhängigkeiten von China. Alle China Scholz News und welche Auswirkungen das auf die Beziehungen zwischen China und Deutschland haben wird, gibt es von der China.Table Redaktion.