Der Besuch der stellvertretenden US-Außenministerin Wendy Sherman in Tianjin sollte Missverständnissen mit China vorbeugen. Die Volksrepublik nutzt das Treffen zum verbalen Frontalangriff. Doch Peking verfolgt ein größeres Ziel.
Von Michael Radunski
Wenn Henry Kissinger und seine chinesischen Gesprächspartner Anfang der Siebzigerjahre diplomatisch nicht mehr weiterkamen, besuchten sie den Himmelstempel in Peking – und die Luft klärte sich. Auch heute noch inspiriert der ehemals heilige Ort voller Symbolik manch scharfsinnige Analyse. Kissinger als Vordenker der modernen amerikanischen Chinapolitik verzweifelt derweil am aggressiven Kurs der Großmächte.
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„Jiang Li“ (讲理) bedeutet, einen komplizierten und umstrittenen Sachverhalt rational und auch bei unterschiedlichen Ansichten für andere nachvollziehbar zu erklären. Chinas Außenpolitiker der alten Schule folgten dieser Regel: „Wenigstens versuchen wir vernünftig zu argumentieren und erkennen zu geben, von welcher Logik wir uns leiten lassen“, sagte mir einst ein befreundeter Diplomat. „Jiang Li“ sei "das ABC pragmatischer Diplomatie".
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Deutsch-chinesische Regierungskonsultationen: Die kürzlich verhängten Einreiseverbote für Parlamentarier und Akademiker sollten Anlass für klare Worte aus Berlin sein, fordern Politiker und Experten. Alles andere wäre ein Zeichen von Schwäche – und damit keine gute Verhandlungstaktik.
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