- Putin erteilt Marschbefehl
- Lieferketten: Richtlinie mit Schlupflöchern
- Data Act: Die nächste große Datendebatte
- Kommission warnt vor Abhängigkeiten in der Cybersicherheit
- USA verhängen Sanktionen gegen Nord Stream 2 AG
- Gas-Boykott trifft Russland viel mehr als Deutschland
- Netzbetreiber verzögern Kapazitätsmarkt-Debatte
- Gericht der EU weist Schadenersatzklage von UPS in Milliardenhöhe ab
- Standpunkt: Neue EU-Regeln als Chance für bereinigte Lieferketten
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Zeichen stehen auf Krieg. Seit 3:45 Uhr heute Morgen, seit Wladimir Putin sich an die Nation und die Welt wandte, und eine Militäroperation in den Regionen Luhansk und Donezk ankündigte. Niemand von außen solle sich Russland dabei in den Weg stellen, warnte er, ansonsten werde dies zu „nie dagewesenen Konsequenzen“ führen. Eine offene Drohung gegenüber Europa und den USA.
Ziel der Operation sei nicht die Besetzung der Ukraine, sagte Putin. Aber es dauerte nicht lange, bis auch in anderen Landesteilen, am Flughafen Kiew oder in Charkiw, Explosionen gemeldet wurden. Kurz darauf bestätigte die russische Nachrichtenagentur Interfax: Russland habe Raketenangriffe auf militärische Ziele in der ganzen Ukraine begonnen. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba spricht von einem „großangelegten Krieg gegen die Ukraine“.
Dem Westen wird kaum etwas anderes übrig bleiben, als weitreichende Sanktionen zu verhängen. Am Abend sollen die EU-Staats- und Regierungschefs persönlich in Brüssel zusammenkommen. Ratspräsident Charles Michel hatte gestern kurzfristig zum Sondergipfel eingeladen. Ernüchtert müssen Europäer und Amerikaner feststellen: Die Politik der Abschreckung hat nicht funktioniert. Putin scheinen die wirtschaftlichen Schäden seiner Politik nicht zu interessieren, ebenso wenig wie das menschliche Leid.
Analyse
Russlands Angriff auf die Ukraine hat begonnen
Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat begonnen. In der Nacht hatte Kremlchef Wladimir Putin einen Einsatz des russischen Militärs in den Regionen Luhansk und Donezk offiziell angeordnet. Russische Nachrichtenagenturen berichten aber auch von Operationen in anderen Landesteilen. So gebe es Landungsoperationen der Schwarzmeerflotte im Asowschen Meer und in Odessa, meldete Interfax. Zudem gebe es Raketenangriffe auf militärische Ziele in der ganzen Ukraine.
Damit ist das eingetreten, wovor insbesondere die US-Regierung immer wieder gewarnt hatte: eine womöglich großangelegte Invasion der Ukraine durch das russische Militär. „Ich habe beschlossen, eine Sonder-Militäroperation durchzuführen“, sagte Putin heute Morgen in einer Fernsehansprache. Das Ziel sei der Schutz der Menschen, „die seit acht Jahren Misshandlung und Genozid ausgesetzt sind.“
Putin hatte den Schritt vorbereitet: Formell entsprach er damit einer (bereits von Dienstag datierten) schriftlichen Bitte der Chefs der sogenannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk um Beistand, um Angriffe von der ukrainischen Armee abzuwehren. Deren Unabhängigkeit hatte Moskau am Montag offiziell anerkannt. „Dafür werden wir die Entmilitarisierung und die Entnazifizierung der Ukraine anstreben“, sagte Putin.
- Deutschland
- International
- Russland
- Ukraine
- USA
Jetzt weiterlesen
… und 30 Tage kostenlos dieses Professional Briefing kennenlernen.
Sie sind bereits Gast am Europe.Table?