Table.Briefing: China

Klaus Mühlhahn im Interview: “Die alten Regeln gelten nicht mehr”

  • Jahresrück- und Ausblick mit Klaus Mühlhahn
  • Joint-Venture-Pflicht fällt für Autobranche
  • Huawei und Seres stellen Hybridauto vor
  • Daimler verringert Anteil an Denza
  • In Litauen drohen Fabrikschließungen
  • Japans Regierung meidet Winterspiele
  • Trudeau will Front gegen China
  • Rekord-Infektionszahlen dieses Jahres gemeldet
  • Biden unterschreibt Zwangsarbeits-Gesetz
  • Ma Xingrui wird neuer Parteichef in Xinjiang
Liebe Leserin, lieber Leser,

nach dem Weihnachtsfest und vor dem Jahreswechsel befinden wir uns “zwischen den Jahren”. Ein guter Zeitpunkt, um zu reflektieren und zu bewerten, welche Veränderungen das zurückliegende Jahr gebracht hat. Klaus Mühlhahn blickt im Interview mit Finn Mayer-Kuckuk auf die Beziehungen mit China im Jahr 2021 zurück und hebt dabei vor allem die neue Vorgehensweise in der Handelspolitik hervor. China beginne, Lieferketten als politisches Instrument einzusetzen. Gerade in der Außenwirtschaftspolitik Chinas werde die Handschrift von Xi Jinping immer deutlicher. Chinas Präsident sei ein kluger Stratege, so Mühlhahn, aber eben auch ein sehr ambitionierter Machtmensch. Entsprechend sorgenvoll blickt der Sinologe auf das anstehende Jahr. Mühlhahn warnt vor einer “epistemischen Herausforderung”. Was er damit meint – und wie wir damit umgehen sollten, lesen Sie im heutigen Interview.

“Zwischen den Jahren” kennt man in China nicht. Weihnachten wird nur in Shoppingmalls gefeiert und der Jahreswechsel steht erst Anfang Februar an. Doch keine Sorge, im Bereich News halten wir Sie sowohl über Huaweis Autopläne, den Disput zwischen Litauen und China wie auch über Japans Absage für Olympia auf dem Laufenden.

Zu guter Letzt möchte ich Sie noch auf unser heutiges Portrait hinweisen. Es handelt von Ma Xingrui, der zum neuen Parteichef für Xinjiang ernannt wurde. Es ist eine Entscheidung, die weit über die Provinz im Nordwesten Chinas hinausreichen könnte: Denn wer sich in Xinjiang bewährt, hat Chancen, weit in die nationale Führungsspitze aufzusteigen.

Viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre wünscht

Ihr
Michael Radunski
Bild von Michael  Radunski

Interview

“Die alten Regeln gelten nicht mehr”

China: Sinologe Klaus Mühlhahn ist Präsident der Zeppelin Universität
Sinologe Klaus Mühlhahn ist Präsident der Zeppelin Universität

Der Fall Continental bewegt derzeit die Gemüter. Erstmals greift China die Autoindustrie seines Partnerlandes Deutschland an. Was sagt uns das?

Tatsächlich deutet sich hier eine neue Vorgehensweise in der Handelspolitik an. China beginnt jetzt ebenfalls, die Lieferketten als politisches Instrument einzusetzen. Güter mit Vorprodukten aus Litauen sollen als solche gekennzeichnet werden, und dann dürften solche Produkte nicht mehr nach China verkauft werden. Diese politische Instrumentalisierung der Lieferketten ist zuerst von Donald Trump im großen Maßstab eingesetzt worden. Neu ist aber nun, dass China diese Praxis aufgreift. China will sein wirtschaftliches Gewicht auch politisch nutzen.

Zugleich sieht es so aus, als nehme die Berechenbarkeit des Verhaltens auf allen Seiten ab.

Das ist ohnehin ein großes Risiko für die Zukunft und insbesondere für das Jahr 2022. Die Staaten und Institutionen sind lange Zeit ungeschriebenen und geschriebenen Regeln gefolgt, die das Miteinander in der Welt in den letzten drei Jahrzehnten beherrscht haben. China war hier sogar ein vergleichsweise verlässlicher Spieler. Diese Ära endet nun. Die Regeln gelten so nicht mehr. Dadurch schwindet die Berechenbarkeit. Niemand weiß jedoch, wie die neuen Spielregeln lauten werden. Daher steigt die Gefahr von unbeabsichtigten Nebenwirkungen sowohl für die Wirtschaft Chinas als auch für die Wirtschaft in der Welt.

Die Akteure verhalten sich zunehmend unvorhersehbar.

Das sieht man ja jetzt auch an den Ereignissen um Litauen. China ist gereizter geworden. Zugleich ist das Land jetzt eher bereit, Risiken einzugehen. Litauen ist ein schönes Land – ich will es jetzt keinesfalls zurücksetzen – aber es ist eben auch ein sehr kleines Land. Chinas heftige Reaktion steht in keinem Verhältnis zum politischen Gewicht Litauens. Wenn China überhaupt nicht reagiert hätte, wäre der mögliche Schaden für alle Seiten minimal geblieben. China hat überraschend gereizt auf ein sekundäres Thema reagiert.

Warum hat das große China die Aktionen des kleinen Litauen nicht souverän übersehen?

Früher hätte China vermutlich so reagiert. Es hätte den Vorgang offiziell als unwichtig dargestellt und hinter den Kulissen versucht, Litauen zu isolieren. Heute geht man damit in die Öffentlichkeit und bewirkt genau das Gegenteil: Die Affäre wird zu einer europäischen und deutschen Angelegenheit.

Weshalb diese Eskalation?

In der Außenwirtschaftspolitik Chinas wird Xi Jinpings Handschrift als Präsident immer deutlicher. Wir sehen überhaupt nur noch wenige andere Entscheidungsträger. Das war früher definitiv anders, es gab eine Vielzahl von Außenpolitikern, die gemeinsam die Politik geprägt haben. Ich glaube schon, dass der derzeitige Kurs sehr viel damit zu tun hat, dass Xi die Außenpolitik für sich als Schwerpunkt definiert hat. Hier will er punkten, indem er die Stärke und das Selbstbewusstsein Chinas zur Schau stellt.

Wobei die Frage bleibt, warum ein geschickter Stratege wie Xi eine so wenig subtile Außenpolitik betreibt.

Xi Jinping ist in der Tat ein sehr kluger Stratege. Er ist aber auch sehr ambitioniert. In der Außenpolitik sehen wir eine deutliche Abkehr von der Vergangenheit. Unter seinen Vorgängern herrschte Konsens, international vorsichtig zu agieren. Da gab es eigentlich nie ein deutliches Wort. Jetzt ist China im Vergleich dazu regelrecht streitlustig geworden. Dahinter steckt auch eine Botschaft an die Massen. Xi präsentiert sein China als betont selbstbewusstes Land.

Die Botschaft geht also nach innen?

Was von außen oft übersehen wird, sind die großen Herausforderungen, vor denen die Führung steht. Es herrscht da meiner Meinung nach eine Art Krisenbewusstsein. Im kommenden Jahr werden 1,2 Millionen Hochschulabsolventen den Arbeitsmarkt betreten, für die es eigentlich keine Beschäftigungsmöglichkeiten gibt. Über das außenpolitische Gehabe lassen sich diese Verwerfungen im Innern übertünchen. Die Rhetorik von der nationalen Größe wird hier ganz gezielt eingesetzt.

Der Nationalismus wird zudem untrennbar mit einem Kult um die Person Xi vermischt. Installiert er sich als Alleinherrscher?

Wir sehen zumindest eine klare Konsolidierung in der Partei. Auf dem 6. Plenum wurden viele Weichen gestellt. Bei der Resolution zur Geschichte der Partei ging es ja weniger um die Geschichte als um die Zukunft. Aber noch weit wichtiger als der Inhalt ist überhaupt das Zustandekommen der Resolution. Nur die stärksten Führungspersönlichkeiten konnten so etwas durchzusetzen. Auch in China ist die Resolution Ergebnis eines langwierigen Diskussionsprozesses voller Risiken. Das einheitliche Bild, das dabei entsteht, ist bemerkenswert. Aus China dringen fast keine anderen Stimmen nach außen.

Gibt es die anderen Stimmen nicht mehr? Sind die anderen Meinungen bereits verstummt oder hören wir sie bloß nicht?

Wir stehen vor etwas, das ich die “epistemische Herausforderung” nennen würde. Also der Frage, was wir überhaupt von dem Land angesichts der Isolation noch wissen können und wie wir uns das Wissen verschaffen. Wir lesen aus China nur noch die offiziellen Verlautbarungen, egal, wo wir hinschauen. Darauf basiert dann unsere China-Analyse. Im Endeffekt machen wir alle Kaffeesatzleserei mit einer sehr begrenzten Zahl an Dokumenten. Stellen Sie sich mal vor, Sie würden als Hauptstadtjournalist die deutsche Politik nur auf Basis der Parteiprogramme und der offiziellen Presseerklärungen analysieren.

Das Ergebnis wäre in der Tat ziemlich dürftig.

Und doch machen wir gerade genau das in Bezug auf China. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir Kommentatoren sagen: Das ist eine Blackbox, und was darin stattfindet, wissen wir nicht wirklich. Wir können ja auch nicht mehr hinfahren.

Das Ende des persönlichen Austauschs war vielleicht eine der einschneidendsten Änderungen der vergangenen zwei Jahre. Können die Akteure im Umgang mit China überhaupt noch informierte Entscheidungen treffen?

Genaue Informationen sind für die Risikoabschätzung ganz wichtig. Und jetzt tun wir das im Grunde genommen auf Basis einer sehr begrenzten Datenlage. Wir stehen  gemeinsam vor der Herausforderung, uns neue Zugänge und Informationsquellen zu erschließen.

Auch die neue Bundesregierung steht vor diesem Problem. Es gibt kaum Kanäle, über die sich im Vorfeld einer Entscheidung ausloten lässt, was mit China geht und was nicht.

Hier steigt die Gefahr, dass Maßnahmen nicht die erhoffte Wirkung erzielen. Das kann potenziell problematisch werden bei einer Bundesregierung, die in Bezug auf China sich noch keine klare Position erarbeitet hat. Die verschiedenen Ministerien müssten jetzt zügig mit der Wirtschaft ins Gespräch kommen und daraus eine Strategie formen. Doch ich glaube, das wird noch Zeit brauchen. Die Gefahr ist nun, dass man sich in dieser Zeit auf deutscher Seite aufgrund von Unerfahrenheit vergaloppiert oder ins Fettnäpfchen tritt.

So steigt auch die Gefahr fataler Fehleinschätzungen.

Als Historiker erinnert mich die heutige Lage immer mehr an die Situation vor dem Ersten Weltkrieg. Wir haben dieselbe Unübersichtlichkeit, dieselbe Dominanz nationaler Interessen. Wir haben dieselbe Bereitschaft, Handel als Waffe zu nutzen, womit man Gemeinsamkeiten reduziert und Unterschiede herausstellt. Wir brauchen bei aller gegenseitiger Kritik einen Fokus auf Gemeinsamkeiten. Es ist richtig, dass Werte im Verhältnis zu China eine Rolle spielen sollen. Aber man braucht auch eine realistische Abwägung aller Ziele. Am Ende sind Pragmatismus gefragt und eine Orientierung an realen Erfolgen statt an Rhetorik.

Was können wir tun, um wieder mehr Gesprächskanäle zu öffnen?

Auf jeden Fall wird es dringend nötig sein, wieder ins Gespräch zu kommen und bisher ungenutzte Kontakte zu aktivieren. Hier lassen sich beispielsweise auch Vertreter der chinesischen Wirtschaft oder Wissenschaft ansprechen. Diesen Dialog sollten wir viel öfter führen, und das tun wir eigentlich überhaupt nicht mehr. Wir befinden uns wie gesagt in einer Krise der Informationsbeschaffung. Wir müssen viel mehr darüber in Erfahrung bringen, was auf der chinesischen Seite los ist.

Was können wir denn über die Vorgänge in der Partei wissen? 2022 bringt uns beispielsweise einen der Parteitage, die nur alle fünf Jahre stattfinden.

Das wird der wichtigste Parteitag in einer sehr langen Zeit. Ein großer Teil des Führungspersonals auch unterhalb des Politbüros wird wahrscheinlich ausgetauscht werden. So etwas hat es zuletzt in den 80er-Jahren gegeben. Die Reformpolitik-Generation tritt ab. Hinterher werden wir eine noch größere Kontrolle durch Xi Jinping sehen. Und natürlich die offizielle Entfristung seiner Amtszeit. Dadurch rückt er noch mehr in den Vordergrund. Die Vielfalt in der Partei wird immer weniger sichtbar.

Wir sehen das Ende des politischen Systems von Deng Xiaoping, das kollektive Herrschaft mit Elementen gegenseitiger Überwachung vorgesehen hat. Die Partei macht diesen Rückbau weiterhin mit?

Sie macht das mit, aber es steigen auch die Risiken für Xi Jinping. Denn was für ihn gut ist, ist nicht notwendigerweise für die Partei gut. Die kollektive Führung und Konsensorientierung war das Geheimnis des Erfolgs der Partei. Die Begrenzung der Amtszeiten war hier ein wichtiges Element. Dieses lange Austarieren und Suchen nach Gemeinsamkeit hinter geschlossenen Türen, das die Politik in China früher bestimmt hat, das ist mehr oder weniger weg. Damit stellt sich die Frage: Kann die Partei in der Zukunft da noch erfolgreich sein? Oder degeneriert dieses System in ein persönliches Regiment mit allen Risiken.

Was China schadet, schadet heutzutage aber auch Deutschland.

Während der Ton aggressiver wird, steigt andererseits die Vernetzung der Welt immer mehr an. Die jungen Menschen in China sind auch weiterhin sehr stark an der Welt interessiert, am Reisen, am Austausch, an westlicher Musik, an Filmen. Es kann dem System schwer schaden, wenn der Zugang zur Welt begrenzt wird. Auch wenn nur wenig nach außen dringt, ist ziemlich klar, dass da nicht alle begeistert sind.

Klaus Mühlhahn ist Professor für Chinastudien an der Freien Universität Berlin und seit Juni 2020 für fünf Jahre Präsident der Zeppelin Universität in Friedrichshafen. Er hat einen Hintergrund in Sozial- und Geschichtswissenschaften. Im Jahr 2021 sind von ihm erschienen: “The Chinese Communist Party: A Century in Ten Lives” und “Geschichte des modernen China: Von der Qing-Dynastie bis zur Gegenwart”. Für 2022 plant er zusammen mit Julia Haes die Veröffentlichung des Buches “Hongkong: Umkämpfte Metropole von 1841 bis heute”.  

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    • China Strategie 2022
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    • Xi Jinping

    News

    Vollständige Übernahme von Autofirmen erlaubt

    Autohersteller dürfen sich in China künftig zu hundert Prozent in der Hand ausländischer Unternehmen befinden. Eine neue Fassung der betreffenden Negativliste trete am 1. Januar 2022 in Kraft, teilte die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission am Montag mit. Die Änderung ist seit der Version der Negativliste von 2020 beschlossene Sache und wurde seinerzeit schon angekündigt.

    China hat seine Beschränkungen für ausländische Investitionen in den vergangenen Jahren immer weiter zurückgefahren. Die Liste nennt dennoch weiterhin 31 Branchen, in die internationale Unternehmen nicht oder nur begrenzt investieren dürfen. Dazu gehören Seltene Erden sowie die Medien- und die Filmbranche (China.Table berichtete). fin

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      • Autoindustrie

      Seres und Huawei stellen Hybridauto Aito M5 vor

      Huawei hat kurz vor Weihnachten mit dem Aito M5 einen Hybrid-SUV seines Partners Seres vorgestellt. Ein “Smart Device mit Rädern” nannte Vorstandsmitglied Richard Yu das Fahrzeug bei einer Produktvorstellung in Shenzhen. Es läuft mit dem universellen Betriebssystem Harmony OS des Konzerns. Das Auto soll ab Februar erhältlich sein und ist ins Huawei-Ökosystem eingebunden. So lässt es sich mit der Smartwatch des Unternehmens öffnen und starten.

      Huawei versichert zwar, keine Autos herstellen zu wollen. Doch das Unternehmen bewegt sich in der Praxis an der Grenze zum Einstieg ins Fahrzeuggeschäft. Viele Beobachter haben die Vorstellung des neuen Modells als Huawei-Produkteinführung wahrgenommen, schließlich erfolgte sie zwischen Präsentationen von Armbanduhren, digitalen Brillen und Handys der eigenen Marke. Tatsächlich will Huawei aber Dienstleister und Zulieferer für Hersteller von E-Autos werden und verwendet die Partnerschaft mit Seres als Testfall (China.Table berichtete).

      Der M5 ist das erste Auto der Marke Aito (傲图). Seres ist eine Tochtergesellschaft des Autokonzerns Sokon aus Chongqing (China.Table berichtete). Der Aito M5 soll rund 34.000 Euro kosten. Als Steckdosenhybrid fährt er auf kürzeren Strecken rein elektrisch, kann aber auch einen Benzinmotor zur Verlängerung der Reichweite zuschalten. Deutscher Importeur von Seres ist die Firma Indimo (China.Table berichtete). fin

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        Daimler verringert Anteil an Denza

        Daimler will seinen Anteil an dem chinesischen Elektroautohersteller Denza von 50 auf zehn Prozent reduzieren. Im Gegenzug werde der chinesische Partner BYD künftig 90 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen halten. Das teilte Daimler am Freitag mit. Bis März 2022 solle demnach die Transaktion abgeschlossen sein.

        Im Jahr 2012 hatten Daimler und BYD das Joint Venture gegründet, um gemeinsam E-Autos für den chinesischen Markt zu entwickeln und zu produzieren. Damit reagierte der Konzern auf Druck der chinesischen Regierung, die auf die Gründung von Elektroauto-Startups drängte. Beide Partner finanzierten Denza zu 50 Prozent. Doch die Nachfrage nach Denza-Autos ist seit Gründung und Markteinführung (2014) bescheiden. Gerade mal 23.000 Denza-Fahrzeuge sollen verkauft worden sein.

        Daimler-Chef Ola Källenius hatte bereits vor gut einem Jahr angekündigt, dass Daimlers Strategie vor allem auf Luxus-Autos fokussiert sein wird, die hohe Margen erzielen. So hatte Daimler die Minicar-Marke Smart in ein Joint Venture mit der Geely Holding in China eingebracht und das französische Smart-Werk an die Ineos-Gruppe verkauft.

        Der Mittelklassewagen Denza passt daher nicht mehr so recht zum Konzept von Daimler. Dennoch will Daimler nicht völlig mit BYD brechen. Das chinesische Unternehmen ist einer der größten Batteriehersteller für E-Autos weltweit und Lieferant für Mercedes. niw

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          • Autoindustrie

          Handelskammer warnt vor Fabrikschließungen in Litauen

          Der Handelsdisput zwischen Litauen und China könnte Konsequenzen für deutsche Niederlassungen in dem EU-Staat haben. Die deutsch-baltische Handelskammer warnte die litauische Regierung, dass Werke in Litauen geschlossen werden müssten, wenn die Beziehungen zu China nicht wieder besser werden. Das berichtet die litauische Nachrichtenplattform 15min. Falls keine “konstruktive Lösung zur Wiederherstellung der litauisch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen” gefunden werde, drohten Folgen für die deutsche Wirtschaft vor Ort. Das Schreiben ging demnach an Außenminister Gabrielius Landsbergis und Wirtschaftsministerin Aušrinė Armonaitė.

          Die Fortführung von bereits begonnen Investitionsprojekten stehe auf der Kippe, wenn notwendige Komponenten aus China nicht mehr verfügbar seien, zitiert die Plattform aus dem Schreiben der Handelskammer. “Infolgedessen ist das grundlegende Geschäftsmodell unserer Unternehmen gefährdet und einige werden keine andere Wahl haben, als ihre Geschäftstätigkeit in Litauen einzustellen”, warnten die Leiter der Handelskammern. Finanzhilfen oder finanzielle Entschädigungen würden auch die Störungen der Lieferkette oder Exporte nach China nicht wieder herstellen.

          Die Volksrepublik blockiert seit fast einem Monat den Import litauischer Waren. Diese werden vom Zoll nicht mehr abgewickelt. Betroffen sind auch andere EU-Staaten, wenn Produkte aus Litauen stammende Teile enthalten. Auch dem deutschen Autozulieferer Continental drohen Probleme (China.Table berichtete). Peking leugnet das Vorgehen weiterhin. Die Behauptungen, dass litauische Lieferungen nicht abfertigt und Einfuhranträge ablehnt würden, sei nicht wahr, sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lijian Zhao, vergangene Woche. “Wenn Unternehmen beim Export bestimmter Produkte nach China auf technische Probleme stoßen, können sie sich über normale Kanäle an die zuständigen chinesischen Behörden melden”, erklärte Zhao. ari

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            Japans Regierung hält sich von den Winterspielen fern

            Japan will keine Regierungsmitglieder zu den Olympischen Winterspielen nach Peking entsenden. Man halte es für wichtig, “dass universelle Werte wie Freiheit, Respekt für Menschenrechte sowie Gewaltenteilung in China gesichert sind”, sagte Japans Regierungssprecher Hirokazu Matsuno. Den Begriff “diplomatischer Boykott” verwendete Matsuno dabei jedoch bewusst nicht. Die Politikerin und Sportlerin Seiko Hashimoto, Leiterin des Organisationskomitees für die Olympischen Spiele Tokio 2020, werde nach Peking reisen. Hinter den Kompromissen stecke der Versuch, China nicht allzu sehr vor den Kopf zu stoßen, kommentieren japanische Medien. Es sei allerdings fraglich, ob China das Manöver wie gewünscht als freundliche Geste auffasse.

            Peking hatte immer wieder die Unterstützung Japans für die Winterspiele eingefordert. China habe sich Japans Sommerspielen gegenüber solidarisch gezeigt und Hilfe angeboten, nachdem die Spiele von Tokio aufgrund der Pandemie von 2020 auf 2021 verschoben wurden, kommentierte die chinesische Staatszeitung Global Times.

            Anfang Dezember erklärten die USA, wegen zahlreicher Menschenrechtsverletzungen durch die chinesische Regierung keine Regierungsvertreter zu den Winterspielen zu schicken (China.Table berichtete). Auch Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland, Belgien und Litauen schlossen sich daraufhin dem diplomatischen Boykott der USA an. Die EU-Länder und auch Deutschland haben sich noch nicht einheitlich zu einem Boykott der Winterspiele geäußert (China.Table berichtete). Die Spiele in Peking finden vom 4. bis 20. Februar statt. niw

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              Trudeau will westliche Front gegen China

              Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat die westlichen Staaten aufgefordert, gegenüber China eine gemeinsame Front aufzubauen. In einem Interview im kanadischen Fernsehen sagte Trudeau, man müsse China in Zukunft mit Geschlossenheit gegenübertreten. Trudeau zufolge habe die Volksrepublik in der Vergangenheit mehrmals westliche Staaten gegeneinander ausgespielt, während diese gegeneinander um einen größeren Zugang zum chinesischen Markt wetteiferten.

              “Es gab einen Wettbewerb unter uns Freunden”, vor allem um die außergewöhnlichen Wirtschaftschancen, die eine riesige chinesische Mittelschicht mit sich bringe. “Wir versuchen beispielsweise, wie wir einen besseren Marktzugang für kanadisches als australisches Fleisch nach China bekommen”, erklärte Trudeau. In Zukunft müsse das jedoch anders werden, denn China nutze einen solchen Wettstreit clever aus. “Wir müssen besser zusammenarbeiten und gemeinsam stark auftreten, damit uns China nicht länger spalten und ausspielen kann”, sagte Trudeau. Kanadas Premierminister schlägt dafür eine “gemeinsame Front” westlicher Staaten vor, um sich der zunehmenden “Zwangsdiplomatie” China erwehren zu können.

              Das Verhältnis Kanadas zu China ist seit drei Jahren stark belastet. Damals begann eine Auseinandersetzung um die Finanzchefin des Huawei-Konzerns Meng Wanzhou. Sie war fast drei Jahre in Kanada festgehalten worden, weil die US-Justiz ihre Auslieferung verlangte. Vor wenigen Wochen kam die Chinesin schließlich frei, nachdem eine Sonderabsprache mit den US-Justizbehörden erzielt wurde. Im Gegenzug wurden zwei in China inhaftierte Kanadier freigelassen (China.Table berichtete).

              Zuletzt hat sich Kanada einem diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking angeschlossen. Wie die USA, Großbritannien und andere Länder wird Kanada keine ranghohen Politiker zu den Spielen schicken. Europa und auch Deutschland haben hierzu noch keine einheitliche Haltung gefunden (China.Table berichtete). rad

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                China meldet höchste Coronazahl des Jahres

                In China wurden zu Wochenbeginn an einem Tag 162 neue Corona-Fälle bekannt. Das berichteten die Behörden am Montag. Es handelt sich um die höchste Zahl neuer lokaler Infektionen, die in diesem Jahr an einem einzigen Tag verzeichnet wurden. Allein 150 Ansteckungen wurden aus der Metropole Xi’an gemeldet.

                In Xi’an waren in der vergangenen Woche bereits einige neue Fälle bekannt geworden, woraufhin die Behörden für die 13 Millionen Bewohner umfassende Ausgangssperren verhängten: So dürfen die Menschen in Xi’an ihre Wohnungen nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Jede Familie kann ein Mitglied bestimmen, das alle zwei Tage einkaufen gehen darf. Auch wurde die Bevölkerung mehrfach komplett auf das Virus getestet. 

                China verfolgt in der Pandemie eine strikte Null-Covid-Strategie: Mit rigiden Maßnahmen wie nun wieder in Xi’an hat man das Virus bislang weitgehend in den Griff bekommen. Allerdings ist es seit Herbst zu mehreren Ausbrüchen gekommen. Jetzt fürchten die Verantwortlichen die weitaus infektiösere Omikron-Variante. Beim aktuellen Ausbruch in Xi’an wurden bislang keine Omikron-Fälle festgestellt. Die Behörden wollen erst von Null-Covid abweichen, wenn durch Corona fast keine Menschen mehr sterben müssen. Dafür setzt man auf die Entwicklung neuartiger Medikamente. Chinesische Firmen forschen bereits auf Hochtouren (China.Table berichtete).

                Auch die Flugbranche ist wieder massiv von der Coronapandemie getroffen worden: Während der Weihnachtsfeiertage sind weltweit mehr als 7.000 Flüge ausgefallen oder abgesagt worden. Der Internetseite Flightaware.com zufolge wurden allein am Sonntag mehr als 2.000 Flüge gestrichen, zudem gab es mehr als 4.000 Verspätungen. Die zahlreichen Flugausfälle sind nach Angaben der Fluggesellschaften darauf zurückzuführen, dass viele Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert sind oder unter Quarantäne stehen.

                Die meisten Annullierungen entfielen auf chinesische Fluggesellschaften: China Eastern strich am Freitag und Samstag 1.000 Flüge, was mehr als einem Fünftel des Flugplans entsprach. Air China legte ebenfalls rund 20 Prozent seiner geplanten Abflüge in diesem Zeitraum auf Eis. rad

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                  Portrait

                  Ma Xingrui – Neuer Parteichef in Xinjiang

                  Ma Xingrui wechselt von seinem Posten als Gouverneur von Guangdong als Parteichef nach Xinjiang
                  Ma Xingrui wechselt von seinem Posten als Gouverneur von Guangdong als Parteichef nach Xinjiang

                  Wenn die KP die Top-Posten in der Autonomen Region Xinjiang neu besetzt, sind das keine gewöhnlichen Personalien. Xinjiang ist noch vor Tibet die administrativ heikelste Provinz. Wer sich dort bewährt, hat Chancen für den Aufstieg in die nationale Führungsspitze.

                  Deshalb erregen derzeit zwei Personalentscheidungen Aufsehen. Chen Quanguo (66) verlässt seinen Posten als Generalsekretär der KP in Xinjiang. Auf ihn folgt Ma Xingrui (62), der bisher Gouverneur in der Südprovinz Guangdong war.

                  Chen bleiben nach Posten in Tibet und Xinjiang eine Aufgabe im Politbüro. Er wird seine Zeit in Zukunft nicht mehr in Urumqi, sondern in Peking verbringen. Aus Sicht seiner Parteikollegen hat er seine Aufgaben in Tibet und Xinjiang bestens erledigt. So hat er das Wirtschaftswachstum hochgetrieben und die Armut bekämpft. Das ist ein wichtiger Baustein der Propagandakampagne, die das Wirken der Regierung in Xinjiang als Segen für die Bevölkerung darstellt.

                  Xinjiang als Übungsplatz für Unterdrücker

                  Was Menschenrechtsgruppen in Rage versetzt, gilt ebenfalls als voller Erfolg: Der Aufbau eines lückenlosen Überwachungsregimes, das für politische Grabesruhe sorgt. Chen wurde dafür von den USA und der EU mit Sanktionen belegt (China.Table berichtete). Das wiederum hatte zu Gegensanktionen geführt, die umgekehrt das vorläufige Ende des Investitionsabkommens CAI bewirkten. Chen ist damit zu einer weltgeschichtlich relevanten Person geworden.

                  Ma Xingrui soll nun aller Wahrscheinlichkeit nach das Programm aus Wirtschaftsförderung und politisch-kultureller Unterdrückung nun ebenso intensiv fortsetzen. Gelingt ihm das, winkt ihm eine Top-Rolle auf nationaler Ebene. Der Einsatz im tiefen Westen des Landes ist dabei für ihn ein Test seiner politischen Fähigkeiten. Er muss hier Eigenschaften beweisen, die er in seiner bisherigen Laufbahn kaum brauchte.

                  Es gibt in China kaum zwei Regionen mit so unterschiedlichen Bedingungen wie Guangdong und Xinjiang. Guangdong: eine der stärksten Volkswirtschaften der Welt, Chinas Tor zur Welt und immer wieder das Labor für Experimente mit Freiheit und Liberalisierung. Xinjiang: abgelegen, bewusst isoliert und Chinas Labor für Experimente mit totaler Überwachung.

                  Der neue Parteisekretär wird sich keine Schwäche leisten können. Das ist vermutlich die Probe, auf die ihn die Führung stellt: Als Technokrat war Ma bereits erfolgreich; in Xinjiang muss er nun zeigen, dass er auch grausam sein kann. Denn in seiner bisherigen Karriere hatte er es vor allem mit Sachfragen zu tun. Um auf der Karriereleiter noch weiter nach oben zu kommen, muss er die aus Peking vorgegebene Linie gegenüber dem einheimischen Volk der Uiguren rigoros durchsetzen.

                  Ma hatte den Jadehasen organisiert

                  Ma kommt aus der nördlich gelegenen Provinz Heilongjiang. Er ist Professor für Luft- und Raumfahrttechnik und hat einen großen Teil seiner Karriere in der Wissenschaftsverwaltung verbracht. In den 90er-Jahren hat er die Polytechnische Universität Harbin als Ko-Rektor geleitet. Das war sein Sprungbrett für eine Rolle als Vorsitzender der Chinesischen Akademie für Weltraumtechnologie (CAST). Im Jahr 2013 hat er Chinas erste Mondmission Chang’e 3 geleitet und erfolgreich den ersten Jadehasen landen lassen. Zeitgleich wurde er Leiter der chinesischen Atomenergiebehörde. Kurz darauf wurde er einer der Vizeminister für Industrie und Informationstechnik.

                  Ma war an diesem Punkt vom Wissenschaftler zu einem der wichtigsten Apparatschiks geworden. Er rückte ins Zentralkomitee der KP auf und ist seitdem Mitglied des innersten Zirkels. Damit begann die schrittweise Verschiebung seiner Aufgaben von Technikorganisation zu politischen Führungspositionen. Eine Übergangsstellung markiert hier seine Tätigkeit als Parteisekretär der Startup-Stadt Shenzhen. Von dort wurde er der erste Gouverneur von Guangdong, der nicht aus der Provinz stammt und kein Kantonesisch spricht.

                  Während die christliche Welt Weihnachten feierte, hielten nun die führenden Kader in der Autonomen Region Xinjiang ein Treffen ab. Danach gaben sie die “Neuanpassung der Leitungspositionen zentraler Organe” bekannt. Dem Wortlaut der Xinhua-Meldung zufolge gilt Mas Ernennung zum Parteisekretär ab sofort.

                  USA erlassen Gesetz gegen Zwangsarbeit aus Xinjiang

                  Seine Rolle ist auch deshalb besonders heikel, weil in den USA gerade ein eigenes Xinjiang-Gesetz wirksam wird. US-Präsident Joe Biden hat es am Tag vor Heiligabend unterzeichnet. Das Gesetz sieht vor, dass US-Firmen bei Importen aus Xinjiang nachweisen müssen, dass sie nicht in Zwangsarbeit hergestellt wurden. Xinjiang nimmt eine zentrale Stelle in zahlreichen Lieferketten ein (China.Table berichtete). Mangels Reisemöglichkeiten in das Gebiet lässt sich aber kaum noch sagen, an welchen Produkten Uiguren unfreiwillig oder unterbezahlt mitarbeiten.

                  Auch der US-Chiphersteller Intel ist jetzt in die Diskussion geraten. Er geriet sich in einer typischen Zwickmühle, in der sich auch andere westliche und japanische Unternehmen befinden. Der Halbleiterspezialist hatte zunächst von seinen Zulieferern verlangt, keine Waren aus Xinjiang zu beziehen. Damit hat er Kritik aus Peking auf sich gezogen – und sich für die Verletzung chinesischer Gefühle entschuldigt. Der Popstar Wang Junkai musste zudem seinen Werbevertrag mit Intel kündigen. Intel kann es also den USA und China nicht gleichzeitig recht machen.

                  Doch ungeachtet der trotzigen Linie Pekings wächst der Druck auf China beim Umgang mit den Uiguren, und das wird auch Mas Arbeit erheblich beeinflussen. Die chinesischen Regierungssprecher und die Propaganda bestehen darauf, dass die Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang nur Lügen des Westens seien. Zwangsarbeit finde nicht statt. Zu Mas Auftrag könnte es nun gehören, nach der harten Unterdrückung und der Internierung von Millionen von Uiguren nun auch am Image der Provinz zu arbeiten, um den Druck zu mildern. Das soll vermutlich nicht mehr reale Freiheit für die uigurische Bevölkerung bringen. Ma muss also die Quadratur des Kreises schaffen. Finn Mayer-Kuckuk

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                    Personalien

                    Jonathan D. Spence, der prominente Sinologe, ist im Alter von 85 Jahren verstorben. Spence war bis 2008 Geschichts-Professor an der Yale University. 1990 erschien sein Bestseller “Die Suche nach dem modernen China”. Spence galt als einer der profiliertesten Kenner der neueren chinesischen Geschichte vom Opiumkrieg bis in die Neuzeit.

                    Ao Hong ist neuer Vorstandsvorsitzender der China Rare Earth Group. Das neu gegründete Unternehmen vereint drei staatliche Produzenten, die die kostbaren Industriemetalle produzieren. Die Zusammenführung soll die heimische Herstellung der Seltenen Erden bündeln und ihre Förderung effizienter machen. Ao war bisher Direktor des staatlichen Metallkonzerns Chinalco. Die Kommission zur Kontrolle und Verwaltung von Staatsvermögen (SASAC) fusionierte Chinalco, China Minmetals und Ganzhou Rare Earth Group. China gilt weltweit führend in der Produktion der gefragten Elemente und kontrolliert bis zu 90 Prozent des Sektors der Verarbeitung von Seltenen Erden.

                    Dessert

                    Auch an Weihnachten im Dienst: Ye Guangfu verlässt am 26. Dezember um kurz vor 19 Uhr das chinesische Raummodul Tianhe, um einen Außeneinsatz durchzuführen. Der Taikonaut soll unter anderem eine Panorama-Kamera anbringen. Von einem Tannenbaum ist nichts bekannt. Dafür bekam Elon Musk am Montag noch ein ungewöhnliches Weihnachtsgeschenk: bissige Kommentare von chinesischen Internetnutzern. Denn wie jetzt bekannt wurde, musste Chinas Raumstation wohl schon zwei Mal einem Satelliten von Musks Starlink-Programm ausweichen, um einen Zusammenprall zu verhindern.

                    China.Table Redaktion

                    CHINA.TABLE REDAKTION

                    Licenses:
                      • Jahresrück- und Ausblick mit Klaus Mühlhahn
                      • Joint-Venture-Pflicht fällt für Autobranche
                      • Huawei und Seres stellen Hybridauto vor
                      • Daimler verringert Anteil an Denza
                      • In Litauen drohen Fabrikschließungen
                      • Japans Regierung meidet Winterspiele
                      • Trudeau will Front gegen China
                      • Rekord-Infektionszahlen dieses Jahres gemeldet
                      • Biden unterschreibt Zwangsarbeits-Gesetz
                      • Ma Xingrui wird neuer Parteichef in Xinjiang
                      Liebe Leserin, lieber Leser,

                      nach dem Weihnachtsfest und vor dem Jahreswechsel befinden wir uns “zwischen den Jahren”. Ein guter Zeitpunkt, um zu reflektieren und zu bewerten, welche Veränderungen das zurückliegende Jahr gebracht hat. Klaus Mühlhahn blickt im Interview mit Finn Mayer-Kuckuk auf die Beziehungen mit China im Jahr 2021 zurück und hebt dabei vor allem die neue Vorgehensweise in der Handelspolitik hervor. China beginne, Lieferketten als politisches Instrument einzusetzen. Gerade in der Außenwirtschaftspolitik Chinas werde die Handschrift von Xi Jinping immer deutlicher. Chinas Präsident sei ein kluger Stratege, so Mühlhahn, aber eben auch ein sehr ambitionierter Machtmensch. Entsprechend sorgenvoll blickt der Sinologe auf das anstehende Jahr. Mühlhahn warnt vor einer “epistemischen Herausforderung”. Was er damit meint – und wie wir damit umgehen sollten, lesen Sie im heutigen Interview.

                      “Zwischen den Jahren” kennt man in China nicht. Weihnachten wird nur in Shoppingmalls gefeiert und der Jahreswechsel steht erst Anfang Februar an. Doch keine Sorge, im Bereich News halten wir Sie sowohl über Huaweis Autopläne, den Disput zwischen Litauen und China wie auch über Japans Absage für Olympia auf dem Laufenden.

                      Zu guter Letzt möchte ich Sie noch auf unser heutiges Portrait hinweisen. Es handelt von Ma Xingrui, der zum neuen Parteichef für Xinjiang ernannt wurde. Es ist eine Entscheidung, die weit über die Provinz im Nordwesten Chinas hinausreichen könnte: Denn wer sich in Xinjiang bewährt, hat Chancen, weit in die nationale Führungsspitze aufzusteigen.

                      Viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre wünscht

                      Ihr
                      Michael Radunski
                      Bild von Michael  Radunski

                      Interview

                      “Die alten Regeln gelten nicht mehr”

                      China: Sinologe Klaus Mühlhahn ist Präsident der Zeppelin Universität
                      Sinologe Klaus Mühlhahn ist Präsident der Zeppelin Universität

                      Der Fall Continental bewegt derzeit die Gemüter. Erstmals greift China die Autoindustrie seines Partnerlandes Deutschland an. Was sagt uns das?

                      Tatsächlich deutet sich hier eine neue Vorgehensweise in der Handelspolitik an. China beginnt jetzt ebenfalls, die Lieferketten als politisches Instrument einzusetzen. Güter mit Vorprodukten aus Litauen sollen als solche gekennzeichnet werden, und dann dürften solche Produkte nicht mehr nach China verkauft werden. Diese politische Instrumentalisierung der Lieferketten ist zuerst von Donald Trump im großen Maßstab eingesetzt worden. Neu ist aber nun, dass China diese Praxis aufgreift. China will sein wirtschaftliches Gewicht auch politisch nutzen.

                      Zugleich sieht es so aus, als nehme die Berechenbarkeit des Verhaltens auf allen Seiten ab.

                      Das ist ohnehin ein großes Risiko für die Zukunft und insbesondere für das Jahr 2022. Die Staaten und Institutionen sind lange Zeit ungeschriebenen und geschriebenen Regeln gefolgt, die das Miteinander in der Welt in den letzten drei Jahrzehnten beherrscht haben. China war hier sogar ein vergleichsweise verlässlicher Spieler. Diese Ära endet nun. Die Regeln gelten so nicht mehr. Dadurch schwindet die Berechenbarkeit. Niemand weiß jedoch, wie die neuen Spielregeln lauten werden. Daher steigt die Gefahr von unbeabsichtigten Nebenwirkungen sowohl für die Wirtschaft Chinas als auch für die Wirtschaft in der Welt.

                      Die Akteure verhalten sich zunehmend unvorhersehbar.

                      Das sieht man ja jetzt auch an den Ereignissen um Litauen. China ist gereizter geworden. Zugleich ist das Land jetzt eher bereit, Risiken einzugehen. Litauen ist ein schönes Land – ich will es jetzt keinesfalls zurücksetzen – aber es ist eben auch ein sehr kleines Land. Chinas heftige Reaktion steht in keinem Verhältnis zum politischen Gewicht Litauens. Wenn China überhaupt nicht reagiert hätte, wäre der mögliche Schaden für alle Seiten minimal geblieben. China hat überraschend gereizt auf ein sekundäres Thema reagiert.

                      Warum hat das große China die Aktionen des kleinen Litauen nicht souverän übersehen?

                      Früher hätte China vermutlich so reagiert. Es hätte den Vorgang offiziell als unwichtig dargestellt und hinter den Kulissen versucht, Litauen zu isolieren. Heute geht man damit in die Öffentlichkeit und bewirkt genau das Gegenteil: Die Affäre wird zu einer europäischen und deutschen Angelegenheit.

                      Weshalb diese Eskalation?

                      In der Außenwirtschaftspolitik Chinas wird Xi Jinpings Handschrift als Präsident immer deutlicher. Wir sehen überhaupt nur noch wenige andere Entscheidungsträger. Das war früher definitiv anders, es gab eine Vielzahl von Außenpolitikern, die gemeinsam die Politik geprägt haben. Ich glaube schon, dass der derzeitige Kurs sehr viel damit zu tun hat, dass Xi die Außenpolitik für sich als Schwerpunkt definiert hat. Hier will er punkten, indem er die Stärke und das Selbstbewusstsein Chinas zur Schau stellt.

                      Wobei die Frage bleibt, warum ein geschickter Stratege wie Xi eine so wenig subtile Außenpolitik betreibt.

                      Xi Jinping ist in der Tat ein sehr kluger Stratege. Er ist aber auch sehr ambitioniert. In der Außenpolitik sehen wir eine deutliche Abkehr von der Vergangenheit. Unter seinen Vorgängern herrschte Konsens, international vorsichtig zu agieren. Da gab es eigentlich nie ein deutliches Wort. Jetzt ist China im Vergleich dazu regelrecht streitlustig geworden. Dahinter steckt auch eine Botschaft an die Massen. Xi präsentiert sein China als betont selbstbewusstes Land.

                      Die Botschaft geht also nach innen?

                      Was von außen oft übersehen wird, sind die großen Herausforderungen, vor denen die Führung steht. Es herrscht da meiner Meinung nach eine Art Krisenbewusstsein. Im kommenden Jahr werden 1,2 Millionen Hochschulabsolventen den Arbeitsmarkt betreten, für die es eigentlich keine Beschäftigungsmöglichkeiten gibt. Über das außenpolitische Gehabe lassen sich diese Verwerfungen im Innern übertünchen. Die Rhetorik von der nationalen Größe wird hier ganz gezielt eingesetzt.

                      Der Nationalismus wird zudem untrennbar mit einem Kult um die Person Xi vermischt. Installiert er sich als Alleinherrscher?

                      Wir sehen zumindest eine klare Konsolidierung in der Partei. Auf dem 6. Plenum wurden viele Weichen gestellt. Bei der Resolution zur Geschichte der Partei ging es ja weniger um die Geschichte als um die Zukunft. Aber noch weit wichtiger als der Inhalt ist überhaupt das Zustandekommen der Resolution. Nur die stärksten Führungspersönlichkeiten konnten so etwas durchzusetzen. Auch in China ist die Resolution Ergebnis eines langwierigen Diskussionsprozesses voller Risiken. Das einheitliche Bild, das dabei entsteht, ist bemerkenswert. Aus China dringen fast keine anderen Stimmen nach außen.

                      Gibt es die anderen Stimmen nicht mehr? Sind die anderen Meinungen bereits verstummt oder hören wir sie bloß nicht?

                      Wir stehen vor etwas, das ich die “epistemische Herausforderung” nennen würde. Also der Frage, was wir überhaupt von dem Land angesichts der Isolation noch wissen können und wie wir uns das Wissen verschaffen. Wir lesen aus China nur noch die offiziellen Verlautbarungen, egal, wo wir hinschauen. Darauf basiert dann unsere China-Analyse. Im Endeffekt machen wir alle Kaffeesatzleserei mit einer sehr begrenzten Zahl an Dokumenten. Stellen Sie sich mal vor, Sie würden als Hauptstadtjournalist die deutsche Politik nur auf Basis der Parteiprogramme und der offiziellen Presseerklärungen analysieren.

                      Das Ergebnis wäre in der Tat ziemlich dürftig.

                      Und doch machen wir gerade genau das in Bezug auf China. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir Kommentatoren sagen: Das ist eine Blackbox, und was darin stattfindet, wissen wir nicht wirklich. Wir können ja auch nicht mehr hinfahren.

                      Das Ende des persönlichen Austauschs war vielleicht eine der einschneidendsten Änderungen der vergangenen zwei Jahre. Können die Akteure im Umgang mit China überhaupt noch informierte Entscheidungen treffen?

                      Genaue Informationen sind für die Risikoabschätzung ganz wichtig. Und jetzt tun wir das im Grunde genommen auf Basis einer sehr begrenzten Datenlage. Wir stehen  gemeinsam vor der Herausforderung, uns neue Zugänge und Informationsquellen zu erschließen.

                      Auch die neue Bundesregierung steht vor diesem Problem. Es gibt kaum Kanäle, über die sich im Vorfeld einer Entscheidung ausloten lässt, was mit China geht und was nicht.

                      Hier steigt die Gefahr, dass Maßnahmen nicht die erhoffte Wirkung erzielen. Das kann potenziell problematisch werden bei einer Bundesregierung, die in Bezug auf China sich noch keine klare Position erarbeitet hat. Die verschiedenen Ministerien müssten jetzt zügig mit der Wirtschaft ins Gespräch kommen und daraus eine Strategie formen. Doch ich glaube, das wird noch Zeit brauchen. Die Gefahr ist nun, dass man sich in dieser Zeit auf deutscher Seite aufgrund von Unerfahrenheit vergaloppiert oder ins Fettnäpfchen tritt.

                      So steigt auch die Gefahr fataler Fehleinschätzungen.

                      Als Historiker erinnert mich die heutige Lage immer mehr an die Situation vor dem Ersten Weltkrieg. Wir haben dieselbe Unübersichtlichkeit, dieselbe Dominanz nationaler Interessen. Wir haben dieselbe Bereitschaft, Handel als Waffe zu nutzen, womit man Gemeinsamkeiten reduziert und Unterschiede herausstellt. Wir brauchen bei aller gegenseitiger Kritik einen Fokus auf Gemeinsamkeiten. Es ist richtig, dass Werte im Verhältnis zu China eine Rolle spielen sollen. Aber man braucht auch eine realistische Abwägung aller Ziele. Am Ende sind Pragmatismus gefragt und eine Orientierung an realen Erfolgen statt an Rhetorik.

                      Was können wir tun, um wieder mehr Gesprächskanäle zu öffnen?

                      Auf jeden Fall wird es dringend nötig sein, wieder ins Gespräch zu kommen und bisher ungenutzte Kontakte zu aktivieren. Hier lassen sich beispielsweise auch Vertreter der chinesischen Wirtschaft oder Wissenschaft ansprechen. Diesen Dialog sollten wir viel öfter führen, und das tun wir eigentlich überhaupt nicht mehr. Wir befinden uns wie gesagt in einer Krise der Informationsbeschaffung. Wir müssen viel mehr darüber in Erfahrung bringen, was auf der chinesischen Seite los ist.

                      Was können wir denn über die Vorgänge in der Partei wissen? 2022 bringt uns beispielsweise einen der Parteitage, die nur alle fünf Jahre stattfinden.

                      Das wird der wichtigste Parteitag in einer sehr langen Zeit. Ein großer Teil des Führungspersonals auch unterhalb des Politbüros wird wahrscheinlich ausgetauscht werden. So etwas hat es zuletzt in den 80er-Jahren gegeben. Die Reformpolitik-Generation tritt ab. Hinterher werden wir eine noch größere Kontrolle durch Xi Jinping sehen. Und natürlich die offizielle Entfristung seiner Amtszeit. Dadurch rückt er noch mehr in den Vordergrund. Die Vielfalt in der Partei wird immer weniger sichtbar.

                      Wir sehen das Ende des politischen Systems von Deng Xiaoping, das kollektive Herrschaft mit Elementen gegenseitiger Überwachung vorgesehen hat. Die Partei macht diesen Rückbau weiterhin mit?

                      Sie macht das mit, aber es steigen auch die Risiken für Xi Jinping. Denn was für ihn gut ist, ist nicht notwendigerweise für die Partei gut. Die kollektive Führung und Konsensorientierung war das Geheimnis des Erfolgs der Partei. Die Begrenzung der Amtszeiten war hier ein wichtiges Element. Dieses lange Austarieren und Suchen nach Gemeinsamkeit hinter geschlossenen Türen, das die Politik in China früher bestimmt hat, das ist mehr oder weniger weg. Damit stellt sich die Frage: Kann die Partei in der Zukunft da noch erfolgreich sein? Oder degeneriert dieses System in ein persönliches Regiment mit allen Risiken.

                      Was China schadet, schadet heutzutage aber auch Deutschland.

                      Während der Ton aggressiver wird, steigt andererseits die Vernetzung der Welt immer mehr an. Die jungen Menschen in China sind auch weiterhin sehr stark an der Welt interessiert, am Reisen, am Austausch, an westlicher Musik, an Filmen. Es kann dem System schwer schaden, wenn der Zugang zur Welt begrenzt wird. Auch wenn nur wenig nach außen dringt, ist ziemlich klar, dass da nicht alle begeistert sind.

                      Klaus Mühlhahn ist Professor für Chinastudien an der Freien Universität Berlin und seit Juni 2020 für fünf Jahre Präsident der Zeppelin Universität in Friedrichshafen. Er hat einen Hintergrund in Sozial- und Geschichtswissenschaften. Im Jahr 2021 sind von ihm erschienen: “The Chinese Communist Party: A Century in Ten Lives” und “Geschichte des modernen China: Von der Qing-Dynastie bis zur Gegenwart”. Für 2022 plant er zusammen mit Julia Haes die Veröffentlichung des Buches “Hongkong: Umkämpfte Metropole von 1841 bis heute”.  

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                        • China Strategie 2022
                        • Geopolitik
                        • KP Chinas
                        • Xi Jinping

                        News

                        Vollständige Übernahme von Autofirmen erlaubt

                        Autohersteller dürfen sich in China künftig zu hundert Prozent in der Hand ausländischer Unternehmen befinden. Eine neue Fassung der betreffenden Negativliste trete am 1. Januar 2022 in Kraft, teilte die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission am Montag mit. Die Änderung ist seit der Version der Negativliste von 2020 beschlossene Sache und wurde seinerzeit schon angekündigt.

                        China hat seine Beschränkungen für ausländische Investitionen in den vergangenen Jahren immer weiter zurückgefahren. Die Liste nennt dennoch weiterhin 31 Branchen, in die internationale Unternehmen nicht oder nur begrenzt investieren dürfen. Dazu gehören Seltene Erden sowie die Medien- und die Filmbranche (China.Table berichtete). fin

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                          • Autoindustrie

                          Seres und Huawei stellen Hybridauto Aito M5 vor

                          Huawei hat kurz vor Weihnachten mit dem Aito M5 einen Hybrid-SUV seines Partners Seres vorgestellt. Ein “Smart Device mit Rädern” nannte Vorstandsmitglied Richard Yu das Fahrzeug bei einer Produktvorstellung in Shenzhen. Es läuft mit dem universellen Betriebssystem Harmony OS des Konzerns. Das Auto soll ab Februar erhältlich sein und ist ins Huawei-Ökosystem eingebunden. So lässt es sich mit der Smartwatch des Unternehmens öffnen und starten.

                          Huawei versichert zwar, keine Autos herstellen zu wollen. Doch das Unternehmen bewegt sich in der Praxis an der Grenze zum Einstieg ins Fahrzeuggeschäft. Viele Beobachter haben die Vorstellung des neuen Modells als Huawei-Produkteinführung wahrgenommen, schließlich erfolgte sie zwischen Präsentationen von Armbanduhren, digitalen Brillen und Handys der eigenen Marke. Tatsächlich will Huawei aber Dienstleister und Zulieferer für Hersteller von E-Autos werden und verwendet die Partnerschaft mit Seres als Testfall (China.Table berichtete).

                          Der M5 ist das erste Auto der Marke Aito (傲图). Seres ist eine Tochtergesellschaft des Autokonzerns Sokon aus Chongqing (China.Table berichtete). Der Aito M5 soll rund 34.000 Euro kosten. Als Steckdosenhybrid fährt er auf kürzeren Strecken rein elektrisch, kann aber auch einen Benzinmotor zur Verlängerung der Reichweite zuschalten. Deutscher Importeur von Seres ist die Firma Indimo (China.Table berichtete). fin

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                            Daimler verringert Anteil an Denza

                            Daimler will seinen Anteil an dem chinesischen Elektroautohersteller Denza von 50 auf zehn Prozent reduzieren. Im Gegenzug werde der chinesische Partner BYD künftig 90 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen halten. Das teilte Daimler am Freitag mit. Bis März 2022 solle demnach die Transaktion abgeschlossen sein.

                            Im Jahr 2012 hatten Daimler und BYD das Joint Venture gegründet, um gemeinsam E-Autos für den chinesischen Markt zu entwickeln und zu produzieren. Damit reagierte der Konzern auf Druck der chinesischen Regierung, die auf die Gründung von Elektroauto-Startups drängte. Beide Partner finanzierten Denza zu 50 Prozent. Doch die Nachfrage nach Denza-Autos ist seit Gründung und Markteinführung (2014) bescheiden. Gerade mal 23.000 Denza-Fahrzeuge sollen verkauft worden sein.

                            Daimler-Chef Ola Källenius hatte bereits vor gut einem Jahr angekündigt, dass Daimlers Strategie vor allem auf Luxus-Autos fokussiert sein wird, die hohe Margen erzielen. So hatte Daimler die Minicar-Marke Smart in ein Joint Venture mit der Geely Holding in China eingebracht und das französische Smart-Werk an die Ineos-Gruppe verkauft.

                            Der Mittelklassewagen Denza passt daher nicht mehr so recht zum Konzept von Daimler. Dennoch will Daimler nicht völlig mit BYD brechen. Das chinesische Unternehmen ist einer der größten Batteriehersteller für E-Autos weltweit und Lieferant für Mercedes. niw

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                              • Autoindustrie

                              Handelskammer warnt vor Fabrikschließungen in Litauen

                              Der Handelsdisput zwischen Litauen und China könnte Konsequenzen für deutsche Niederlassungen in dem EU-Staat haben. Die deutsch-baltische Handelskammer warnte die litauische Regierung, dass Werke in Litauen geschlossen werden müssten, wenn die Beziehungen zu China nicht wieder besser werden. Das berichtet die litauische Nachrichtenplattform 15min. Falls keine “konstruktive Lösung zur Wiederherstellung der litauisch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen” gefunden werde, drohten Folgen für die deutsche Wirtschaft vor Ort. Das Schreiben ging demnach an Außenminister Gabrielius Landsbergis und Wirtschaftsministerin Aušrinė Armonaitė.

                              Die Fortführung von bereits begonnen Investitionsprojekten stehe auf der Kippe, wenn notwendige Komponenten aus China nicht mehr verfügbar seien, zitiert die Plattform aus dem Schreiben der Handelskammer. “Infolgedessen ist das grundlegende Geschäftsmodell unserer Unternehmen gefährdet und einige werden keine andere Wahl haben, als ihre Geschäftstätigkeit in Litauen einzustellen”, warnten die Leiter der Handelskammern. Finanzhilfen oder finanzielle Entschädigungen würden auch die Störungen der Lieferkette oder Exporte nach China nicht wieder herstellen.

                              Die Volksrepublik blockiert seit fast einem Monat den Import litauischer Waren. Diese werden vom Zoll nicht mehr abgewickelt. Betroffen sind auch andere EU-Staaten, wenn Produkte aus Litauen stammende Teile enthalten. Auch dem deutschen Autozulieferer Continental drohen Probleme (China.Table berichtete). Peking leugnet das Vorgehen weiterhin. Die Behauptungen, dass litauische Lieferungen nicht abfertigt und Einfuhranträge ablehnt würden, sei nicht wahr, sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lijian Zhao, vergangene Woche. “Wenn Unternehmen beim Export bestimmter Produkte nach China auf technische Probleme stoßen, können sie sich über normale Kanäle an die zuständigen chinesischen Behörden melden”, erklärte Zhao. ari

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                                • Deutschland
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                                • Handel
                                • Litauen

                                Japans Regierung hält sich von den Winterspielen fern

                                Japan will keine Regierungsmitglieder zu den Olympischen Winterspielen nach Peking entsenden. Man halte es für wichtig, “dass universelle Werte wie Freiheit, Respekt für Menschenrechte sowie Gewaltenteilung in China gesichert sind”, sagte Japans Regierungssprecher Hirokazu Matsuno. Den Begriff “diplomatischer Boykott” verwendete Matsuno dabei jedoch bewusst nicht. Die Politikerin und Sportlerin Seiko Hashimoto, Leiterin des Organisationskomitees für die Olympischen Spiele Tokio 2020, werde nach Peking reisen. Hinter den Kompromissen stecke der Versuch, China nicht allzu sehr vor den Kopf zu stoßen, kommentieren japanische Medien. Es sei allerdings fraglich, ob China das Manöver wie gewünscht als freundliche Geste auffasse.

                                Peking hatte immer wieder die Unterstützung Japans für die Winterspiele eingefordert. China habe sich Japans Sommerspielen gegenüber solidarisch gezeigt und Hilfe angeboten, nachdem die Spiele von Tokio aufgrund der Pandemie von 2020 auf 2021 verschoben wurden, kommentierte die chinesische Staatszeitung Global Times.

                                Anfang Dezember erklärten die USA, wegen zahlreicher Menschenrechtsverletzungen durch die chinesische Regierung keine Regierungsvertreter zu den Winterspielen zu schicken (China.Table berichtete). Auch Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland, Belgien und Litauen schlossen sich daraufhin dem diplomatischen Boykott der USA an. Die EU-Länder und auch Deutschland haben sich noch nicht einheitlich zu einem Boykott der Winterspiele geäußert (China.Table berichtete). Die Spiele in Peking finden vom 4. bis 20. Februar statt. niw

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                                  • Boykott
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                                  • Japan
                                  • Menschenrechte
                                  • Olympia

                                  Trudeau will westliche Front gegen China

                                  Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat die westlichen Staaten aufgefordert, gegenüber China eine gemeinsame Front aufzubauen. In einem Interview im kanadischen Fernsehen sagte Trudeau, man müsse China in Zukunft mit Geschlossenheit gegenübertreten. Trudeau zufolge habe die Volksrepublik in der Vergangenheit mehrmals westliche Staaten gegeneinander ausgespielt, während diese gegeneinander um einen größeren Zugang zum chinesischen Markt wetteiferten.

                                  “Es gab einen Wettbewerb unter uns Freunden”, vor allem um die außergewöhnlichen Wirtschaftschancen, die eine riesige chinesische Mittelschicht mit sich bringe. “Wir versuchen beispielsweise, wie wir einen besseren Marktzugang für kanadisches als australisches Fleisch nach China bekommen”, erklärte Trudeau. In Zukunft müsse das jedoch anders werden, denn China nutze einen solchen Wettstreit clever aus. “Wir müssen besser zusammenarbeiten und gemeinsam stark auftreten, damit uns China nicht länger spalten und ausspielen kann”, sagte Trudeau. Kanadas Premierminister schlägt dafür eine “gemeinsame Front” westlicher Staaten vor, um sich der zunehmenden “Zwangsdiplomatie” China erwehren zu können.

                                  Das Verhältnis Kanadas zu China ist seit drei Jahren stark belastet. Damals begann eine Auseinandersetzung um die Finanzchefin des Huawei-Konzerns Meng Wanzhou. Sie war fast drei Jahre in Kanada festgehalten worden, weil die US-Justiz ihre Auslieferung verlangte. Vor wenigen Wochen kam die Chinesin schließlich frei, nachdem eine Sonderabsprache mit den US-Justizbehörden erzielt wurde. Im Gegenzug wurden zwei in China inhaftierte Kanadier freigelassen (China.Table berichtete).

                                  Zuletzt hat sich Kanada einem diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking angeschlossen. Wie die USA, Großbritannien und andere Länder wird Kanada keine ranghohen Politiker zu den Spielen schicken. Europa und auch Deutschland haben hierzu noch keine einheitliche Haltung gefunden (China.Table berichtete). rad

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                                    • Meng Wanzhou

                                    China meldet höchste Coronazahl des Jahres

                                    In China wurden zu Wochenbeginn an einem Tag 162 neue Corona-Fälle bekannt. Das berichteten die Behörden am Montag. Es handelt sich um die höchste Zahl neuer lokaler Infektionen, die in diesem Jahr an einem einzigen Tag verzeichnet wurden. Allein 150 Ansteckungen wurden aus der Metropole Xi’an gemeldet.

                                    In Xi’an waren in der vergangenen Woche bereits einige neue Fälle bekannt geworden, woraufhin die Behörden für die 13 Millionen Bewohner umfassende Ausgangssperren verhängten: So dürfen die Menschen in Xi’an ihre Wohnungen nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Jede Familie kann ein Mitglied bestimmen, das alle zwei Tage einkaufen gehen darf. Auch wurde die Bevölkerung mehrfach komplett auf das Virus getestet. 

                                    China verfolgt in der Pandemie eine strikte Null-Covid-Strategie: Mit rigiden Maßnahmen wie nun wieder in Xi’an hat man das Virus bislang weitgehend in den Griff bekommen. Allerdings ist es seit Herbst zu mehreren Ausbrüchen gekommen. Jetzt fürchten die Verantwortlichen die weitaus infektiösere Omikron-Variante. Beim aktuellen Ausbruch in Xi’an wurden bislang keine Omikron-Fälle festgestellt. Die Behörden wollen erst von Null-Covid abweichen, wenn durch Corona fast keine Menschen mehr sterben müssen. Dafür setzt man auf die Entwicklung neuartiger Medikamente. Chinesische Firmen forschen bereits auf Hochtouren (China.Table berichtete).

                                    Auch die Flugbranche ist wieder massiv von der Coronapandemie getroffen worden: Während der Weihnachtsfeiertage sind weltweit mehr als 7.000 Flüge ausgefallen oder abgesagt worden. Der Internetseite Flightaware.com zufolge wurden allein am Sonntag mehr als 2.000 Flüge gestrichen, zudem gab es mehr als 4.000 Verspätungen. Die zahlreichen Flugausfälle sind nach Angaben der Fluggesellschaften darauf zurückzuführen, dass viele Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert sind oder unter Quarantäne stehen.

                                    Die meisten Annullierungen entfielen auf chinesische Fluggesellschaften: China Eastern strich am Freitag und Samstag 1.000 Flüge, was mehr als einem Fünftel des Flugplans entsprach. Air China legte ebenfalls rund 20 Prozent seiner geplanten Abflüge in diesem Zeitraum auf Eis. rad

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                                      Ma Xingrui – Neuer Parteichef in Xinjiang

                                      Ma Xingrui wechselt von seinem Posten als Gouverneur von Guangdong als Parteichef nach Xinjiang
                                      Ma Xingrui wechselt von seinem Posten als Gouverneur von Guangdong als Parteichef nach Xinjiang

                                      Wenn die KP die Top-Posten in der Autonomen Region Xinjiang neu besetzt, sind das keine gewöhnlichen Personalien. Xinjiang ist noch vor Tibet die administrativ heikelste Provinz. Wer sich dort bewährt, hat Chancen für den Aufstieg in die nationale Führungsspitze.

                                      Deshalb erregen derzeit zwei Personalentscheidungen Aufsehen. Chen Quanguo (66) verlässt seinen Posten als Generalsekretär der KP in Xinjiang. Auf ihn folgt Ma Xingrui (62), der bisher Gouverneur in der Südprovinz Guangdong war.

                                      Chen bleiben nach Posten in Tibet und Xinjiang eine Aufgabe im Politbüro. Er wird seine Zeit in Zukunft nicht mehr in Urumqi, sondern in Peking verbringen. Aus Sicht seiner Parteikollegen hat er seine Aufgaben in Tibet und Xinjiang bestens erledigt. So hat er das Wirtschaftswachstum hochgetrieben und die Armut bekämpft. Das ist ein wichtiger Baustein der Propagandakampagne, die das Wirken der Regierung in Xinjiang als Segen für die Bevölkerung darstellt.

                                      Xinjiang als Übungsplatz für Unterdrücker

                                      Was Menschenrechtsgruppen in Rage versetzt, gilt ebenfalls als voller Erfolg: Der Aufbau eines lückenlosen Überwachungsregimes, das für politische Grabesruhe sorgt. Chen wurde dafür von den USA und der EU mit Sanktionen belegt (China.Table berichtete). Das wiederum hatte zu Gegensanktionen geführt, die umgekehrt das vorläufige Ende des Investitionsabkommens CAI bewirkten. Chen ist damit zu einer weltgeschichtlich relevanten Person geworden.

                                      Ma Xingrui soll nun aller Wahrscheinlichkeit nach das Programm aus Wirtschaftsförderung und politisch-kultureller Unterdrückung nun ebenso intensiv fortsetzen. Gelingt ihm das, winkt ihm eine Top-Rolle auf nationaler Ebene. Der Einsatz im tiefen Westen des Landes ist dabei für ihn ein Test seiner politischen Fähigkeiten. Er muss hier Eigenschaften beweisen, die er in seiner bisherigen Laufbahn kaum brauchte.

                                      Es gibt in China kaum zwei Regionen mit so unterschiedlichen Bedingungen wie Guangdong und Xinjiang. Guangdong: eine der stärksten Volkswirtschaften der Welt, Chinas Tor zur Welt und immer wieder das Labor für Experimente mit Freiheit und Liberalisierung. Xinjiang: abgelegen, bewusst isoliert und Chinas Labor für Experimente mit totaler Überwachung.

                                      Der neue Parteisekretär wird sich keine Schwäche leisten können. Das ist vermutlich die Probe, auf die ihn die Führung stellt: Als Technokrat war Ma bereits erfolgreich; in Xinjiang muss er nun zeigen, dass er auch grausam sein kann. Denn in seiner bisherigen Karriere hatte er es vor allem mit Sachfragen zu tun. Um auf der Karriereleiter noch weiter nach oben zu kommen, muss er die aus Peking vorgegebene Linie gegenüber dem einheimischen Volk der Uiguren rigoros durchsetzen.

                                      Ma hatte den Jadehasen organisiert

                                      Ma kommt aus der nördlich gelegenen Provinz Heilongjiang. Er ist Professor für Luft- und Raumfahrttechnik und hat einen großen Teil seiner Karriere in der Wissenschaftsverwaltung verbracht. In den 90er-Jahren hat er die Polytechnische Universität Harbin als Ko-Rektor geleitet. Das war sein Sprungbrett für eine Rolle als Vorsitzender der Chinesischen Akademie für Weltraumtechnologie (CAST). Im Jahr 2013 hat er Chinas erste Mondmission Chang’e 3 geleitet und erfolgreich den ersten Jadehasen landen lassen. Zeitgleich wurde er Leiter der chinesischen Atomenergiebehörde. Kurz darauf wurde er einer der Vizeminister für Industrie und Informationstechnik.

                                      Ma war an diesem Punkt vom Wissenschaftler zu einem der wichtigsten Apparatschiks geworden. Er rückte ins Zentralkomitee der KP auf und ist seitdem Mitglied des innersten Zirkels. Damit begann die schrittweise Verschiebung seiner Aufgaben von Technikorganisation zu politischen Führungspositionen. Eine Übergangsstellung markiert hier seine Tätigkeit als Parteisekretär der Startup-Stadt Shenzhen. Von dort wurde er der erste Gouverneur von Guangdong, der nicht aus der Provinz stammt und kein Kantonesisch spricht.

                                      Während die christliche Welt Weihnachten feierte, hielten nun die führenden Kader in der Autonomen Region Xinjiang ein Treffen ab. Danach gaben sie die “Neuanpassung der Leitungspositionen zentraler Organe” bekannt. Dem Wortlaut der Xinhua-Meldung zufolge gilt Mas Ernennung zum Parteisekretär ab sofort.

                                      USA erlassen Gesetz gegen Zwangsarbeit aus Xinjiang

                                      Seine Rolle ist auch deshalb besonders heikel, weil in den USA gerade ein eigenes Xinjiang-Gesetz wirksam wird. US-Präsident Joe Biden hat es am Tag vor Heiligabend unterzeichnet. Das Gesetz sieht vor, dass US-Firmen bei Importen aus Xinjiang nachweisen müssen, dass sie nicht in Zwangsarbeit hergestellt wurden. Xinjiang nimmt eine zentrale Stelle in zahlreichen Lieferketten ein (China.Table berichtete). Mangels Reisemöglichkeiten in das Gebiet lässt sich aber kaum noch sagen, an welchen Produkten Uiguren unfreiwillig oder unterbezahlt mitarbeiten.

                                      Auch der US-Chiphersteller Intel ist jetzt in die Diskussion geraten. Er geriet sich in einer typischen Zwickmühle, in der sich auch andere westliche und japanische Unternehmen befinden. Der Halbleiterspezialist hatte zunächst von seinen Zulieferern verlangt, keine Waren aus Xinjiang zu beziehen. Damit hat er Kritik aus Peking auf sich gezogen – und sich für die Verletzung chinesischer Gefühle entschuldigt. Der Popstar Wang Junkai musste zudem seinen Werbevertrag mit Intel kündigen. Intel kann es also den USA und China nicht gleichzeitig recht machen.

                                      Doch ungeachtet der trotzigen Linie Pekings wächst der Druck auf China beim Umgang mit den Uiguren, und das wird auch Mas Arbeit erheblich beeinflussen. Die chinesischen Regierungssprecher und die Propaganda bestehen darauf, dass die Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang nur Lügen des Westens seien. Zwangsarbeit finde nicht statt. Zu Mas Auftrag könnte es nun gehören, nach der harten Unterdrückung und der Internierung von Millionen von Uiguren nun auch am Image der Provinz zu arbeiten, um den Druck zu mildern. Das soll vermutlich nicht mehr reale Freiheit für die uigurische Bevölkerung bringen. Ma muss also die Quadratur des Kreises schaffen. Finn Mayer-Kuckuk

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                                        Jonathan D. Spence, der prominente Sinologe, ist im Alter von 85 Jahren verstorben. Spence war bis 2008 Geschichts-Professor an der Yale University. 1990 erschien sein Bestseller “Die Suche nach dem modernen China”. Spence galt als einer der profiliertesten Kenner der neueren chinesischen Geschichte vom Opiumkrieg bis in die Neuzeit.

                                        Ao Hong ist neuer Vorstandsvorsitzender der China Rare Earth Group. Das neu gegründete Unternehmen vereint drei staatliche Produzenten, die die kostbaren Industriemetalle produzieren. Die Zusammenführung soll die heimische Herstellung der Seltenen Erden bündeln und ihre Förderung effizienter machen. Ao war bisher Direktor des staatlichen Metallkonzerns Chinalco. Die Kommission zur Kontrolle und Verwaltung von Staatsvermögen (SASAC) fusionierte Chinalco, China Minmetals und Ganzhou Rare Earth Group. China gilt weltweit führend in der Produktion der gefragten Elemente und kontrolliert bis zu 90 Prozent des Sektors der Verarbeitung von Seltenen Erden.

                                        Dessert

                                        Auch an Weihnachten im Dienst: Ye Guangfu verlässt am 26. Dezember um kurz vor 19 Uhr das chinesische Raummodul Tianhe, um einen Außeneinsatz durchzuführen. Der Taikonaut soll unter anderem eine Panorama-Kamera anbringen. Von einem Tannenbaum ist nichts bekannt. Dafür bekam Elon Musk am Montag noch ein ungewöhnliches Weihnachtsgeschenk: bissige Kommentare von chinesischen Internetnutzern. Denn wie jetzt bekannt wurde, musste Chinas Raumstation wohl schon zwei Mal einem Satelliten von Musks Starlink-Programm ausweichen, um einen Zusammenprall zu verhindern.

                                        China.Table Redaktion

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