Berlin.Table – Ausgabe 608

Ringen um Richterwahl + Interview mit Boris Rhein + Joschka Fischer zu Srebrenica

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Talk of the Town

Ringen um Richterwahl: Warum die Union in eine heikle Lage geraten ist

Die Zahl der Protestschreiben, die derzeit die Abgeordneten der Union erreichen, spricht eine eindeutige Sprache: Die Welle ist gewaltig. Eigentlich sollten an diesem Freitag im Bundestag drei Kandidaten für die frei werdenden Posten am Bundesverfassungsgericht gewählt werden, mit Zweidrittelmehrheit und im besten Fall ohne größere Dramen. Nun aber sorgt der Vorschlag der SPD, Frauke Brosius-Gersdorf zu einer obersten Richterin zu wählen, für größtmögliche Unruhe in der Union. Der Grund ist die Haltung der Juristin zu Schwangerschaftsabbrüchen.  

Früher waren Richterwahlen abgestimmte und ausbalancierte Vereinbarungen der Parteien, bei denen im Wechsel alle zum Zug kamen. Es gab mal eher linksliberale und dann wieder konservativere Richter, aber das Ganze wurde nicht zum politischen Schlachtfeld. Seit die AfD aber nur darauf wartet, eine vermeintliche Unfähigkeit der anderen Parteien zu geißeln, ist der Druck auf die Koalition groß, durch ein Scheitern jetzt nicht auch noch das Bundesverfassungsgericht durch Uneinigkeit zu beschädigen. Ob ihr das gelingt, war am Donnerstagabend offen.  

Friedrich Merz und Jens Spahn hätten um die Gefahr wissen können und haben doch nach dem Prinzip Hoffnung gehandelt. Motto: Wird schon irgendwie gut gehen. Nach Informationen von Table.Briefings kannten Spahn und sein erster PGF Steffen Bilger einige der Namen seit über zwei Wochen; trotzdem erhielt die SPD lange Zeit offenbar kein Signal, dass die Operation übermäßig schwer werden könnte. Jetzt stehen Kanzler und Unionsfraktionschef unter Druck, ein Problem zu lösen, das ihnen noch viel mehr Ärger einhandeln könnte, sollte die Abstimmung am Freitag schiefgehen.  

Klar ist: Sie stehen bei der SPD im Wort, ihre Kandidatin mitzuwählen. Noch dazu, nachdem die Sozialdemokraten ihrerseits mit viel Bauchgrimmen der Verschärfung beim Familiennachzug zugestimmt hatten. Zugleich kann man derzeit beobachten, wie hochsensibel die Fraktionen von Union und SPD aufeinander regieren. Unter Unionsabgeordneten sorgte für zusätzlichen Ärger, dass SPD-PGF Dirk Wiese die Absprache infrage stellte, dass Brosius-Gersdorf auf keinen Fall Vizepräsidentin werde. Auf Unionsseite heißt es, an der Stelle sei die Stimmung gekippt. Auf SPD-Seite dagegen wird darauf verwiesen, dass Spahn Zustimmung versprochen und sich jetzt daran zu halten habe.  

Heikel ist die Sache zuallererst für Spahn. Noch am Montag hatte er versucht, seine Fraktion zu besänftigen. Er nehme die Bedenken sehr ernst. Wer Redebedarf habe, solle sich in seiner Landesgruppe melden. Aber: Man habe sich mit der SPD nun mal geeinigt. Im Laufe der Woche aber wurde der Protest immer größer. Am Donnerstagnachmittag tauchten erste Gerüchte auf, die Abstimmung könnte auf Drängen der Union abgesetzt werden, weil man gefährlich nahe vor einer Niederlage stehe. In SPD-Kreisen wurde aber erklärt, man wolle die Abstimmung durchziehen; Spahn müsse jetzt liefern.  

Unterdessen hält sich der Kanzler raus. Als sich am Mittwochabend der geschäftsführende Fraktionsvorstand trifft, um über den Umgang mit der Lage zu beraten, ist Merz nicht dabei. Und während Spahn und seine Leute am Donnerstag versuchen, weiter auf die Abgeordneten einzureden, ist der Kanzler in Rom bei der Ukraine-Konferenz. Als er auf die bevorstehende Richterwahl angesprochen wird, sagt er lediglich, er werde am Donnerstagabend versuchen, mit Spahn zu einer „gemeinsamen Lösung“ zu kommen. Mehr nicht. 

Wie angespannt die Stimmung in der Union ist, zeigt eine Äußerung aus der Fraktion. Ein MdB sagt Table.Briefings: „Ich bin schockiert, dass die Fraktionsführung vor einer Abstimmung jetzt schon so eindringlich an den Zusammenhalt der Koalition appellieren muss. Das kann vielleicht nach zwei Jahren einer Legislatur passieren – aber nicht nach zwei Monaten. Ich werde schon von Mitarbeitern gefragt, ob sie sich auf Neuwahlen vorbereiten müssen.“ Abgeordnete werfen der Fraktionsführung vor, die Brisanz der Personalie nicht rechtzeitig erkannt zu haben. Man hätte es durch frühzeitige Gespräche mit der SPD abräumen müssen, heißt es.  

An der Stelle kommt die Linke ins Spiel. Die Union hat die Gespräche mit ihr der SPD überlassen – und muss nun erkennen, dass ihr das nichts geholfen hat. In eine Sackgasse ist sie auch so geraten. Nicht vollkommen ausgeschlossen ist deshalb, dass sie das nach dieser Erfahrung doch nochmal ändert. Sollte die Richterwahl in letzter Minute abgesetzt werden oder gar scheitern, wäre das für das Verfassungsgericht noch kein Beinbruch, für die Koalition, den Kanzler und Spahn jedoch eine schwere Niederlage. Die Uhr tickt: Seit einem halben Jahr gilt neues Recht, wonach bei einem Scheitern des Bundestages, wenn er sich nicht auf Vorschläge einigen kann, das Vorschlagsrecht an den Bundesrat übergeht. Auch wenn das, wie es aktuell heißt, den Schaden nur noch größer machen würde. 

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News

Bund-Länder-Finanzen: Boris Rhein will Konnexität dauerhaft gesetzlich regeln. Es müsse einen „neuen tragfähigen, regelbasierten Kompensationsmechanismus“ zwischen Bund und Ländern geben, fordert Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) im Podcast Table.Today. Dies müssten Bund und Länder „gesetzlich oder vertraglich fixieren“. Darüber werde man in der Bund-Länder-Arbeitsgruppe reden müssen. „Wir brauchen einen Politikwechsel in den Bund-Länder-Beziehungen.“ Die Menschen im Land hätten es satt, dass beide Seiten seit Jahren immer wieder um Geld streiten.  

Die Rekordschulden in den kommenden Jahren verteidigte der CDU-Politiker. Generationengerechtigkeit bedeute eben auch, dass „unsere Töchter und Söhne in Frieden aufwachsen können wie wir“, so Rhein. Die Investitionen in die Bundeswehr seien notwendig. „Und auch die kaputten Straßen von heute sind die Schulden von morgen.“ Ausdrücklich lobte der Politiker das Angebot des Kanzlers für die finanzielle Kompensation der Länder. Die Kritik an der fehlenden Zusätzlichkeit bei den Infrastruktur-Milliarden verstehe er nicht, sagte Rhein: „Wir investieren in Schulen, Krankenhäuser, Kita-Ausbau und die Forschung und Wissenschaft.“ Michael Bröcker  

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30 Jahre Srebrenica: Joschka Fischer für Wehrpflicht und rasche Aufrüstung. Der frühere Außenminister hat sich für einen energischen europäischen Aufrüstungskurs ausgesprochen, um Massaker wie das im bosnischen Srebrenica im Juli 1995 künftig zu verhindern. „Wir können nicht so weitermachen“, sagte Fischer Table.Briefings mit Blick auf das Unvermögen, ohne US-Unterstützung für Sicherheit auf dem eigenen Kontinent zu sorgen. Der frühere Grünen-Politiker sprach sich „angesichts der Bedrohungslage“ außerdem für die Wiedereinführung einer Wehrpflicht aus. Wenn man sich die Zahlen anschaue, „so erschließt sich mir nicht, wie man auf freiwilliger Basis die notwendige Verstärkung hinbekommt“, sagte Fischer. 

Fischer war 1995 einer der beiden Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bundestag. Seine jahrelange Weigerung, Nato-Militäreinsätzen zur Beendigung des Bosnien-Kriegs zuzustimmen, bezeichnet er heute als den moralisch schwersten Fehler seiner politischen Karriere. Weshalb der frühere Minister bereut, „zu lange auf Ausgleich gesetzt“ zu haben, lesen Sie im Security.Table. Markus Bickel 

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MFR: Gefährdet Ursula von der Leyen ihre eigene Budgetreform? In der EU-Kommission wird bestritten, dass die Kommissionspräsidentin vor dem überstandenen Misstrauensvotum weitreichende Zugeständnisse gemacht habe bei der geplanten Reform des Haushalts. Zuvor hatten EVP und Sozialdemokraten Entsprechendes behauptet. Auf S&D-Seite wird versichert, Ursula von der Leyen habe sich für eine Weiterführung des Europäischen Sozialfonds (ESF+) als eigenständiger Topf im nächsten Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) ausgesprochen. In der Kommission und in anderen Fraktionen wird das aber relativiert. Noch offen ist auch, ob die zwei Säulen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) eigenständig bleiben – sie stehen bisher für rund ein Drittel des Haushaltes. Bei welcher von beiden das nach Informationen von Table.Briefings der Fall sein wird, lesen Sie im Europe.TableTill Hoppe, János Allenbach-Ammann 

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Ukraine-Wiederaufbau: Drohnenterror statt Investitionen. Mit neuen Milliarden greift die EU der Ukraine unter die Arme. Das Geld aus Brüssel soll private Investitionen anregen, so die von der Wiederaufbaukonferenz in Rom ausgehende Botschaft. Doch solche Investitionen lassen derzeit auf sich warten. Ein Bericht der ukrainischen Nationalbank zeigt, dass ausländische Investitionen im vergangenen Jahr leicht abnahmen und noch immer deutlich unter dem Niveau von vor 2022 liegen. 72 Prozent der Investitionen stammen außerdem von Unternehmen, die schon im Land präsent sind. Der Krieg ist der Hauptgrund für die Zurückhaltung. Und mit Drohnenangriffen in dieser Woche, wie es sie seit Kriegsbeginn nicht gegeben hat, sorgt Russland bewusst für Angst auch innerhalb der Wirtschaft. Wie sich das Investitionsklima in der Ukraine entwickelt, lesen Sie im Security.Table. Viktor Funk, Lisa-Martina Klein 

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Barrierefreiheit: „Marktüberwachungsstelle“ verzögert sich. Obwohl das 2021 beschlossene Barrierefreiheitsstärkungsgesetz Ende Juni 2025 in Kraft getreten ist, lässt ein zentraler Teil auf sich warten. Die Länder hatten sich darauf geeinigt, dass in Magdeburg eine zentrale „Marktüberwachungsstelle für die Barrierefreiheit von Produkten und Dienstleistungen“ angesiedelt wird. Den dafür notwendigen Staatsvertrag haben aber noch nicht alle Länder ratifiziert. Unabhängig davon werde das Gesetz aber schon umgesetzt, teilte das Sozialministerium von Sachsen-Anhalt, das die Fachaufsicht über das Projekt hat, auf Anfrage mit. Den Abschluss des Ratifizierungsprozesses erwartet das Haus für Ende Juli. Bei dem Gesetz geht es um digitale Angebote sowie unter anderem Fahrkartenautomaten. Der Sozialverband VdK kritisiert Lücken und lange Übergangsfristen. 

Das BMAS plant unterdessen eine Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes. Auch hier ist das Ziel, Hürden abzubauen. „In der behördlichen Praxis müssen künftig alle relevanten Dokumente im Verwaltungsverfahren barrierefrei sein“, heißt es etwa in einem Papier des Ministeriums Im Fokus ist zudem die Privatwirtschaft, für die es bisher kaum Vorgaben gibt. Unternehmen sollen „angemessene Vorkehrungen“ treffen, Friseur- und Kosmetiksalons zum Beispiel für Gehörlose auch Terminvereinbarungen per E-Mail statt per Telefon anbieten. Die Kabinettsbefassung ist noch für Sommer geplant. Okan Bellikli 

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NRW-AfD: Helferich-Ausschluss strahlt auf Berlin aus. Der vorläufige Ausschluss von Matthias Helferich aus der AfD sorgt für erhebliche Unruhe im Landesverband NRW und in der Bundestagsfraktion. Offiziell verweisen Spitzenfunktionäre zwar auf die ausstehende Entscheidung des Bundesschiedsgerichts. Das könnte der ersten Instanz, dem Landesschiedsgericht, Verfahrensfehler anlasten und den Rauswurf rückgängig machen. Doch gleichzeitig lässt hinter den Kulissen auch die Solidarität mancher Spitzenleute für Helferich nach.  

Bleibt es beim Ausschluss, stünde der NRW-Landesverband etwas befriedeter da. Dort tobt seit Jahren ein heftiger Machtkampf zwischen Helferich und Landeschef Martin Vincentz. Der Einfluss von Vincentz auf die Landesgruppe NRW im Bundestag gilt als sehr begrenzt. Die Drohung, sich auf Helferichs Seite zu schlagen, war für Abgeordnete bis zuletzt ein Druckmittel gegenüber Vincentz. Allerdings ist Helferich nur einer von mehreren Gründen dafür, dass die mitgliederstärkste Landesgruppe im Bundestag ihre Macht nicht entsprechend entfalten kann; Streit gibt es zwischen mehreren Personen. Das demonstrierten Bundesvorstand Kay Gottschalk und Fraktionsvorstand Stefan Keuter zu Beginn der Legislatur eindrucksvoll, als sie gegeneinander kandidierten, obwohl sie das zuvor ausgeschlossen hatten. Franziska Klemenz 

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Probleme bei Visa-Vergabe: Deutsche Unternehmer wenden sich an AA. Wirtschaftsvertreter in Ruanda machen sich Sorgen um ihr Geschäft, weil ihre Mitarbeiter Schwierigkeiten haben, nach Deutschland zu reisen. Nach der Ausweisung aller belgischen Diplomaten aus Ruanda, die zuvor für die Schengen-Visa zuständig waren, müssen Antragssteller derzeit zur belgischen Botschaft in Kenia reisen. In einem Brief an das Auswärtige Amt, der Table.Briefings vorliegt, bemängeln die 15 Unterzeichner, dies sei mit erheblichem zeitlichem und finanziellem Mehraufwand verbunden: „In vielen Fällen werden Dienstreisen – und damit Geschäftsbeziehungen – unwirtschaftlich oder sogar unmöglich gemacht“, heißt es darin. Sie appellieren an das AA, eine Beantragung wieder in Ruanda zu ermöglichen. Wer unterschrieben hat, lesen Sie im Africa.Table. Arne Schütte 

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Landwirtschaft: Alois Rainer warnt vor hohem Mindestlohn. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) hat sich kritisch zur Erhöhung der Lohnuntergrenze geäußert. „Eine zu schnelle Erhöhung des Mindestlohns habe ich immer schon als schwierig erachtet", sagte er Table.Briefings. Man müsse darauf achten, „dass das Lohngefüge nicht durch die Decke geht“.  Die Lohnkosten im Anbau von Sonderkulturen seien enorm. Er wolle, dass der Obst- und Gemüseanbau weiterhin in Deutschland stattfindet. „Angenommen, er wandert ab in andere Länder, in denen Saisonarbeiter fünf Euro pro Stunde erhalten: Ich weiß nicht, ob deren Situation dadurch besser würde“, so der CSU-Politiker. Wie er Anreize für eine gesunde Ernährung setzen will, lesen Sie im Agrifood.Table. Henrike Schirmacher 

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Nachhaltigkeit: Axel Springer löst ESG-Abteilung auf. Das Berliner Medienhaus stellt die Arbeit seines ESG-Teams Ende Juli ein, hat Table.Briefings erfahren. Bislang war es für die Steuerung aller Initiativen zuständig, künftig soll diese Arbeit dezentral in den verschiedenen Bereichen organisiert werden. In der Vergangenheit hatte Vorstandschef Mathias Döpfner einen konsequenten Klimakurs angekündigt. Demnach wollte er „Pionierarbeit“ leisten, „ein Vorbild für die gesamte Branche“ sein und verpflichtete sich unter anderem zum strengen 1,5-Grad-Ziel der Science Based Targets Initiative. Wie es mit diesen Vorgaben weiter geht, lesen Sie im ESG.Table. Marc Winkelmann 

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Table.Today Podcast

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Table.Documents

Mitgliederschreiben von Stephan Pilsinger zur möglichen Wahl von Frauke Brosius-Gersdorf 

Organigramm des BMVg mit Grobstruktur und Aufgabenbereichen 

Vorschläge von Mehr Demokratie für die Zusammenarbeit der Enquete-Kommission zur Corona-Pandemie mit Bürgern 

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Heads

Robin Mishra ist neuer Abteilungsleiter für Erinnerungskultur beim Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Wolfram Weimer. In dieser Funktion verantwortet der Jurist und langjährige Journalist die Aufarbeitung des Nationalsozialismus und des SED-Unrechts. Er ist auch zuständig für historische Museen wie das Haus der Geschichte, das Deutsche Historische Museum oder das Jüdische Museum Berlin. Das Bundesarchiv, das Stasi-Unterlagen-Archiv und die Deutsche Nationalbibliothek gehören ebenfalls zu seinem Bereich. Mishra war von 2022 bis 2025 Direktor Kommunikation des Bundearchivs. Michael Bröcker 
 
Daniel Baldy sitzt für die SPD neu im Verteidigungsausschuss. Dass er auch ins Parlamentarische Kontrollgremium gewählt wurde, könnte etwas über den sicherheitspolitischen Kurs der Sozialdemokraten verraten. Warum der Abgeordnete eine Rückkehr zur Wehrpflicht will, lesen Sie im Security.Table. Gabriel Bub 

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Best of Table

Research.Table: Wie Start-up Factories helfen sollen. Es brauche „eine neue Gründerzeit“, sagt UnternehmerTUM-Chef Helmut Schönenberger. Dabei helfen sollen zehn Start-up Factories, die vom BMWE mit jeweils bis zu zehn Millionen Euro über fünf Jahre gefördert werden. Welche Regionen sich über die Förderung freuen können, lesen Sie hier

Europe.Table: Von der Leyen verliert Zustimmung bei Proeuropäern. Das Misstrauensvotum gegen die Kommissionspräsidentin wurde zwar abgewehrt. Aber nur 355 Abgeordnete von Christdemokraten, Sozialisten, Liberalen und Grüne unterstützten sie. Wie viel Rückhalt Ursula von der Leyen in den einzelnen Fraktionen hat, lesen Sie hier

Africa.Table: Kritik an Gesetzentwurf zu sicheren Herkunftsstaaten. Die Bundesregierung will Länder mithilfe von Rechtsverordnungen als sicher einstufen und so die Zahl der Asylbewerber senken. Warum Grünen-Politikerin Claudia Roth die Pläne der Regierung insbesondere mit Blick auf die Maghreb-Staaten kritisiert, lesen Sie hier

China.Table: Brasilien setzt auf strategische Autonomie gegenüber China. Im Handelsstreit mit den USA steht Brasília an Pekings Seite. Zugleich schützt das Land seine Industrien mit Importzöllen auf Stahl und Elektroautos. Wie es seine Wirtschaftsbeziehungen zur Volksrepublik austariert, lesen Sie hier

China.Table: Verschwindende Berufszweige. Mit hoher Geschwindigkeit treibt China die Digitalisierung und Automatisierung seiner Wirtschaft voran. Damit verschwinden ganze Berufszweige, andere entstehen neu. Wie die kommunistische Parteiführung und die Gesellschaft damit umgehen, lesen Sie hier

Bildung.Table: Schule ohne Noten? Schweden gilt als Vorbild in Sachen Bildungsgerechtigkeit – auch, weil es in der neunjährigen Grundschule keine Noten gibt. Jetzt zeigt eine vom Bildungsministerium beauftragte Studie Reformbedarf. Was die Forscher empfehlen, lesen Sie hier.  

Agrifood.Table: Worauf es bei Protein-Strategien ankommt. Bio-Anteile oder Tierhaltungsstufen seien ebenso wichtig wie die Förderung alternativer Proteinquellen, schreibt Berater Jörg Reuter in einem Gastbeitrag. Was die Strategien von Handelsunternehmen konkret beinhalten sollten, lesen Sie hier.

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Must-Reads

Handelsblatt: Klingbeil führt Stab für Außenpolitik ein. Lars Klingbeil wolle das Thema nicht allein der Union überlassen, schreibt Martin Greive. Leiten soll den „Koordinierungsstab“ Christian Aulbach. Laut Greive fürchten viele Beamte Zuständigkeitskonflikte mit der Europaabteilung des Hauses.  („So will Klingbeil Merz in der Außenpolitik Konkurrenz machen“

SZ: Tierwohlsiegel auf der Kippe. Am Freitag befasst sich der Bundesrat mit der geplanten Verschiebung von August 2025 auf März 2026. Mehrere Länder fordern eine Abschaffung, da das Gesetz „gravierende Schwachstellen und Lücken“ aufweise. („Das staatliche Tierwohl-Siegel steht auf der Kippe”

FAZ: Kritik an Digitalsteuer-Vorstoß. „Nationale Alleingänge erhöhen das Risiko neuer Handelskonflikte“, so NRW-Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU). Wolfram Weimer hatte unter Verweis auf den Koalitionsvertrag eine zehnprozentige Abgabe für Plattformen vorgeschlagen. („Wie der Kulturstaatsminister im Zollstreit mitmischt“)  

Stern: Strafbefehl gegen Gesamtmetall-Präsidenten. Die Staatsanwaltschaft Tübingen wirft Stefan Wolf 28 Fälle „des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt“ vor. Er soll über Jahre eine Haushaltshilfe nicht bei der Sozialversicherung angemeldet haben. Wolf legte Einspruch ein, daher kommt es zum Prozess. („Strafbefehl gegen Gesamtmetall-Präsidenten Wolf wegen Schwarzarbeit“)   

Nicht überlesen! 
 
Netzpolitik.org: Illegale Datenabfragen zur EM? Für das Turnier sollen Polizei und Verfassungsschutz 2024 eine „Zuverlässigkeitsüberprüfung“ bei Hunderttausenden von Menschen durchgeführt haben. Laut den Datenschutzbeauftragten von Berlin und NRW war das nicht rechtens. („Hunderttausende Anfragen bei Polizei und Verfassungsschutz“

 

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Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

Heute Abend in den Talkshows

Markus Lanz, 22:45 Uhr, Boris Palmer, Maja Göpel, Jochem Marotzke und Axel Bojanowski 

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Interviews von morgen

Deutschlandfunk 

 

6:50 Uhr: Jan van Aken, Co-Vorsitzender der Linken: PKK und Waffenabgabe 

7:15 Uhr: Adis Ahmetovic, außenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: Srebrenica-Gedenken 

8:10 Uhr: Britta Haßelmann, Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen: Richterwahl 

 

ZDF 

 

6:35 Uhr: Nyke Slawik, MdB (Grüne): Neue Hauspolitik im Bundestag? 

7:05 Uhr: Alexander Hoffmann, CSU-Landesgruppenchef: Richterwahl 

8:05 Uhr: Bärbel Bas, Arbeitsministerin (SPD): Verteidigung des Haushalts für Arbeit und Soziales 

 

rbb24–Inforadio 

 

6:45 Uhr: Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Europäischen Parlament: Haben die Europäer eine passende Strategie mit Blick auf Trump/Putin/Ukraine? 

7:05 Uhr: Nina Scheer, energiepolitische Sprecherin der SPD-Fraktion: Bundeshaushalt 2025 – Welche Rolle spielt der Klimaschutz? 

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Time.Table

11. Juli 

Erinnerung: Um 9 Uhr beginnt eine Debatte im Bundestag zum Völkermord in Srebrenica. Um 19 Uhr folgt im Festsaal des Abgeordnetenhauses eine Gedenkveranstaltung unter dem Motto Unsere Geschichten, unsere Mahnung. Gegen das Vergessen. 

Bundesrat: Friedrich Merz hält seine Antrittsrede. 9:30 Uhr  

Parteien I: Konferenz der Linksfraktion zum Thema (Selbst-)Verteidigung der Zivilgesellschaft. Paul-Löbe-Haus, 12:30 Uhr 

Parteien II: Zukunftswerkstatt Anpacken!  der Berliner SPD zu den Themen Arbeit, Wirtschaft und Kulturpolitik. Mit Martin Hikel. Kino Colosseum, 17 Uhr 

 

12. Juli 

Sicherheit: Bundesweiter Bevölkerungs­schutztag in Rostock. Mit Alexander Dobrindt. Weitere Informationen  

Parteien: BSW-Landesparteitag in Brandenburg. Kleinmachnow, 10 Uhr 

13. Juli 

Medien I: ZDF-Sommerinterview mit Frank-Walter Steinmeier. 19:30 Uhr 

Medien II: ARD-Sommerinterview mit Friedrich Merz. 18 Uhr 

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Geburtstage

11. Juli 

 

Frank Hartmann, Abteilungsleiter im AA, 60 

Kurt Georg Stoeckl-Stillfried, Botschafter im Libanon, 63 

Nils Schmid, parlamentarischer Staatssekretär im BMVg (SPD), 52 

Macit Karaahmetoğlu, MdB (SPD), 57 

Filiz Polat, MdB (Grüne), 47 

Sebastian Schäfer, MdB (Grüne), 46 

Dirk Wiese, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, 42 

Karl-Josef Laumann, NRW-Arbeitsminister (CDU), 68 

 

12. Juli 

 

Tjorven Bellmann, Botschafterin in Kanada, 53 

Britta Lenz, ständige Vertreterin der Bevollmächtigten von Rheinland-Pfalz beim Bund, 46 

 

13. Juli 

 

Nancy Faeser, MdB (SPD), 55 

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Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute in einen Nebelwald in Ecuador. Hat die Natur Rechte? Wenn das Leben unbedingt zu schützen ist, gilt das nicht auch für Tiere, Pflanzen, Wasser – und sogar Gestein? Die peruanisch-britische Anwältin Monica Feria-Tinta wirft in ihrem Buch ganz grundsätzliche Fragen auf. Wer liest, wie sie vor Gericht für den Schutz von Umwelt und Klima kämpft, kommt einer Antwort näher. Alexandra Endres 

Monica Feria-Tinta: A Barrister for the Earth | Faber 

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Das war’s für heute. Good Night and Good Luck!

Heute haben János Allenbach-Ammann, Okan Bellikli, Stefan Braun, Nana Brink, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Damir Fras, Daniel Friesen, Franziska Klemenz, Angela Köckritz, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Carli Bess Kutschera, Manuel Liu, Vincent Mikoteit, Bernhard Pötter, David Renke, Leonard Schulz, Maximilian Stascheit, Wilhelmine Stenglin, Vincent Vogel und Alexander Wiedmann mitgewirkt.

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