Berlin.Table – Ausgabe 606

Richterwahl mit Linken-Hilfe + Sudhof-Aussage ohne Dokumenten-Zugang + Schwarzarbeit-Gesetz mit Verschärfungen

Talk of the Town

Wahl von drei Verfassungsrichtern - Warum die Linke mitmacht und was das für die Union bedeutet

Am Freitag muss Unionsfraktionschef Jens Spahn zeigen, dass er führen kann. Denn dann sollen die Abgeordneten der Unionsfraktion bei den Verfassungsrichterwahlen für die umstrittene Kandidatin der SPD stimmen: Frauke Brosius-Gersdorf. Die Juristin wird von CDU und CSU heftig kritisiert, unter anderem für ihre Haltung beim Thema Abtreibung. Dennoch wirbt die Fraktionsspitze um Jens Spahn für ihre Wahl.  

Die Bedenken der eigenen Leute hat man am Montagabend während der Fraktionssitzung versucht zu beruhigen. Wer danach immer noch unzufrieden war, sollte sich noch einmal in seiner Landesgruppe melden, so hieß es. Man will die Kritik ernst nehmen, von deren Heftigkeit Spahn und auch Friedrich Merz überrascht gewesen sein sollen. Aber: Der Beschluss bleibt im Grundsatz. 

Allerdings hat die Koalition in einem Punkt doch auf die Kritik reagiert. Nicht Brosius-Gersdorf, sondern Ann-Katrin Kaufhold, die ebenfalls von der SPD nominiert worden ist, soll künftig Vizepräsidentin des Gerichts werden. Darüber entscheidet allerdings formal der Bundesrat. Hintergrund für die Zustimmung der Union ist ihr eigener Kandidat, Günter Spinner, Richter am Bundesarbeitsgericht, der ebenfalls eine Mehrheit braucht. Und am Ende gilt in der Politik das Prinzip: wie Du mir, so ich Dir. So wie CDU und CSU von den Sozialdemokraten erwarten, dass sie für Spinner stimmen, will die Union auch die SPD-Kandidaten stützen. 

Am Ende könnte es bei allen drei Kandidaten knapp werden, die der Wahlausschuss am Montagabend nominiert hat. Denn anders als im Wahlausschuss haben Union, SPD und Grüne im Plenum keine Zweidrittelmehrheit mehr. Ohne Stimmen von AfD oder Linken wird es bei keiner der Abstimmungen reichen. Deshalb haben Union, SPD, Grüne und FDP noch mit den Mehrheiten des alten Bundestags vor der Konstituierung des neuen die Verfassungsänderungen beschlossen. Aber das Problem stellt sich nun wieder.  

Müssen also doch Unvereinbarkeitsbeschlüsse gebrochen werden? Nicht direkt. Denn in diesem Fall lässt die Union die SPD die Gespräche mit der Linken führen. Am Ende können CDU und CSU dann sowohl mit Blick auf die AfD als auch auf die Linke sagen, sie hätten lediglich gemeinsam mit dem Bundesverfassungsgericht einen Vorschlag gemacht und selbst dafür gestimmt. Man könne sich nicht davon abhängig machen, wer mitstimmt, so heißt es jetzt schon vorsorglich aus Fraktionskreisen. 

Am Ende könnte die Rechnung sowohl für die SPD als auch für die Union aufgehen. Die Wahl ist geheim. Die AfD hat schon angekündigt, für Spinner zu stimmen. Doch Union und SPD wollen nicht, dass die Zweidrittelmehrheit von der AfD abhängt. Das könnte funktionieren. Denn die Linke, erfuhr Table.Briefings aus Fraktionskreisen, will zumindest in Teilen für die Kandidaten stimmen. Man wolle so zeigen, dass eine Mehrheit in der parlamentarischen Mitte, zu der die Fraktion sich zählt, weiterhin möglich sei, so heißt es. Dass die Union sich dafür auf Gespräche einlässt, will man dieses Mal noch nicht zur Bedingung machen. Allerdings könnte das im Herbst, wenn es erneut um die Schuldenbremse geht, schon anders aussehen.  

News

Margaretha Sudhof, Sonderermittlerin zu Corona-Maskenbeschaffungen, kommt zum Haushaltsausschuss im Bundestag. Sudhof hatte sich in einem Sonderbericht kritisch zur Art der Maskenbeschaffung und zur Rolle des damaligen Gesundheitsministers Jens Spahn (CDU) geäußert.

Maskenaffäre: Sudhof fordert Zugang zu Servern und Dokumenten. Auch nach der Befragung von Sonderermittlerin Margaretha Sudhof im Haushaltsausschuss des Bundestags am Dienstag bleiben viele Fragen zu den Masken-Beschaffungen von Jens Spahn während der Corona-Pandemie offen. Teilnehmerangaben zufolge soll Sudhof eindringlich darum gebeten haben, ihr wieder Zugang zu Servern und Dokumenten im BMG zu geben, um die Nachfragen zu ihrem Bericht konkret beantworten zu können. Sie habe mehrfach auf bestimmte Laufwerke und Unterlagen verwiesen, auf denen bestimmte Informationen zu finden seien. Ohne Zugriff darauf könne sie die Fragen jedoch nicht konkret beantworten, wird sie von mehreren Teilnehmern der als „Verschlusssache“ eingestuften Sitzung zitiert. Die frühere Staatssekretärin im Justiz- und Verteidigungsministerium hatte ihre Arbeit im BMG Ende April beendet.  

Sudhof habe sich während der Sitzung teils „ergriffen“ gezeigt, berichten Teilnehmer. Die Fragen seien jedoch weitestgehend sachlich und prägnant gewesen. Auch von Seiten der Union habe es keine Versuche gegeben, Sudhof durch Fragen zu diskreditieren. Für Irritation sorgte allerdings die Aussage der Sonderermittlerin vor Sitzungsbeginn, sie habe „keine unbeschränkte Aussagegenehmigung“. Das BMG wies das zurück und teilte mit, Nina Warken habe Sudhof für den Auftritt im Ausschuss von der unter ihrem Vorgänger Karl Lauterbach vertraglich vereinbarten Verschwiegenheitsklausel entbunden. „Frau Dr. Sudhof durfte im Ausschuss zu allen Themen ihres Berichts vollumfänglich Auskunft geben“, erklärte BMG-Sprecher Hanno Kautz, der bereits unter Spahn und Lauterbach im Amt war.  

Aus Sicht von Grünen und Linken haben sich die Vorwürfe gegen Spahn im Laufe der Sitzung erhärtet. „Es gibt mehr offene als beantwortete Fragen“, sagte die Grünen-Abgeordnete Paula Piechotta. Der Haushaltsausschuss will das Thema deshalb auch in der Sommerpause nicht ruhen lassen und sich Ende Juli erneut mit den Maskenbeschaffungen befassen. Am Donnerstag ist Sudhof auch Gast im Gesundheitsausschuss. Die Sitzung ist ebenfalls nicht öffentlich. Maximilian Stascheit 

Kampf gegen Schwarzarbeit: Welche Branchen künftig als auffällig gelten. Das besonders stark von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung betroffene Friseur- und Kosmetikgewerbe soll in den offiziellen Katalog anfälliger Branchen aufgenommen werden. Das sieht der neue Entwurf für das Gesetz zur Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung vor. Der Entwurf der vorherigen Bundesregierung beinhaltete diesen Passus nicht. Die festgestellten Beanstandungen und Einleitungen von Ermittlungsverfahren seien in diesen Branchen, zu denen auch Nagelstudios und Barbershops zählen, vergleichsweise hoch, heißt es in dem aktuellen Referentenentwurf. 

Neu ist auch die Erweiterung des Katalogs der Straftaten, die eine Telekommunikationsüberwachung erlauben. Entsprechende Pläne formulierten Union und SPD bereits im Koalitionsvertrag. In Zukunft sollen auch Gespräche zwischen Personen aufgezeichnet werden können, die die „fortgesetzte Erstellung“ etwa von Scheinrechnungen verabreden und „die Art und Weise der Übergabe der Rechnungen und die Veranlassung und Durchführung der illegalen Zahlungen vereinbaren“. Mehr zum Kampf gegen Schwarzarbeit lesen Sie im Table.Briefings-Interview mit Constanze Voß, Chefin der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS). Okan Bellikli 

Treffen mit dem Kanzler: IG Metall sorgt sich wegen US-Zöllen. Am Dienstagvormittag hat Friedrich Merz an einer Vorstandssitzung der IG Metall teilgenommen. Wie Table.Briefings aus Teilnehmerkreisen erfuhr, ging es dabei vor allem um die Sorgen der Gewerkschafter mit Blick auf die USA. Der Kanzler soll den Teilnehmern versichert haben, dass man zu den US-Zöllen und ihren Auswirkungen mit den Amerikanern im Austausch sei und die Gespräche sich auf der Zielgeraden befänden. 

Thema war auch die Einführung eines Industriestrompreises. Vertreter der IG Metall verwiesen dem Vernehmen nach darauf, dass dieser für sie überlebenswichtig sei. Merz soll dazu erklärt haben, dass Wirtschaftsministerin Katherina Reiche sich in Brüssel intensiv und erfolgreich um das Thema gekümmert habe. Beide Seiten vereinbarten, weiter im Austausch zu bleiben. Gegebenenfalls soll es sogar ein Gipfel-Treffen im Kanzleramt geben. Konkret vereinbart sei bislang aber noch nichts, so heißt es. Sara Sievert

Tabaksteuer-Mindestsatz: EU-Kommission plant drastische Erhöhung. Zudem sollen neuartige Tabak- und Rauchprodukte wie E-Zigaretten und Zigaretten der Kategorie „less harmful“ der Mindestbesteuerung unterworfen werden. Dies will die Kommission in ihrem Vorschlag für eine neue Tabaksteuerrichtlinie regeln, der am 16. Juli vorgestellt werden soll. Filterzigaretten und Feinschnitt sollen steuerlich gleichgestellt werden. Dies würde eine besonders kräftige Steuererhöhung für Feinschnitt bedeuten. Auch die Besteuerung von Zigarren, Zigarillos und Pfeifentabak soll kräftig steigen.

Welche Steuersätze die Kommission vorschlagen wird, ist noch nicht klar. Aus der Folgenabschätzung der Kommission ist aber bekannt, dass die Brüsseler Behörde vorschlagen könnte, die Mindestbesteuerung bei Zigaretten von 90 Euro je 1.000 Stück auf 215 Euro je 1.000 Stück anzuheben. Feinschnitt soll demnach von 60 Euro je Kilo auf 215 Euro je Kilo angehoben werden. Die Mindeststeuer bei Zigarren und Zigarillos könnte von zwölf Euro je 1.000 Stück auf 143 Euro je 1.000 Stück ansteigen. Mehr lesen Sie im Europe.TableMarkus Grabitz

Schulen: Debatte über eine nicht vorhandene Obergrenze für Migranten. Ein verunglücktes Interview mit der Welt hat Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) eine bundesweite Debatte über mögliche Obergrenzen für Kinder mit Migrationshintergrund an Grundschulen beschert. In dem Interview wurde die Ministerin mit der Aussage konfrontiert, Dänemark habe eine „Quote für Migranten in bestimmten Stadtteilen“. Daraus leitete der Interviewer die Frage ab, ob ein solches Modell auch auf deutsche Schulen übertragbar sei.  

Prien antwortete darauf, das sei „ein denkbares Modell“. Sie fügte allerdings hinzu, dass es viele denkbare Modelle gebe. In der Folge interpretierten mehrere Medien ihre Antwort als Offenheit für eine Migrationsquote in Schulklassen. Bildungspolitikerinnen und -politiker aus nahezu allen Parteien wiesen den vermeintlichen Vorschlag scharf zurück. Auch Wissenschaftler und Bildungsexperten äußerten sich kritisch. Tenor: Eine solche Obergrenze sei integrationspolitisch kontraproduktiv und rechtlich kaum haltbar. Tatsächlich existiert in Dänemark kein Gesetz, das den Anteil von Schülern nicht-dänischer Herkunft in Schulklassen regelt. Was in Dänemark passiert, lesen Sie im Bildung.TableThorsten Denkler

Finanzpolitik: Ökonomen schlagen neun Regeln für Transformation vor. Eine zukunftsgewandte Finanzpolitik müsse mehrere Zielkonflikte lösen, sagen die Ökonomen Michael Hüther und Sebastian Dullien und schlagen neun Regeln für künftige Entscheidungen vor. Ihre Kurzstudie, die im Auftrag des Rats für Nachhaltige Entwicklung entstanden ist, lag Table.Briefings vorab vor. Darin heißt es, der Staat müsse unter anderem dafür sorgen, dass er seine eigene Überschuldung wirksam verhindert, bei Krisen weiter angemessen reagieren kann, der privaten Wirtschaft Planungssicherheit gibt und Infrastrukturen über Kredite finanzieren kann, wenn dies wirtschaftlicher ist. Für den Umbau hin zu einer wettbewerbsfähigen, klimafreundlichen Wirtschaft müsse der Staat „massiv“ investieren. Mehr dazu lesen Sie im ESG.TableMarc Winkelmann

China-Strategie: Linke wirft Bundesregierung Planlosigkeit vor. Trotz ambitionierter China-Strategie hat Deutschland bislang kaum Fortschritte beim De-Risking erzielt. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor. Besonders bei kritischen Rohstoffen wie Graphit, Magnesium oder Seltenen Erden wächst die Abhängigkeit von China – in Schlüsselbereichen wie Elektromobilität, Rüstung oder Energietechnologien. Auch bei Solaranlagen gibt es Sicherheitsbedenken, doch die Herkunft zentraler Komponenten wird nicht einmal statistisch erfasst. Warum Jörg Cezanne (Linke), Obmann im Ausschuss für Wirtschaft und Energie, der Bundesregierung Planlosigkeit vorwirft, lesen Sie im China.Table. Manuel Liu

Ukraine: Selenskyj will mit neuem Personal Beziehungen zu Trump verbessern. Im vierten Kriegsjahr wächst in der Ukraine der Wunsch nach politischer Erneuerung. Präsident Wolodymyr Selenskyj plant offenbar einen Personalumbau und könnte etwa den Ministerpräsidenten Denys Schmyhal durch seine Stellvertreterin Julija Swyrydenko austauschen. Sie hatte sich unter anderem bei den Rohstoff-Verhandlungen mit den USA bewährt. Neben innenpolitischen Gründen spielt bei dem Personalumbau die Außenpolitik eine wichtige Rolle: Selenskyj will die Kommunikation nach Washington verbessern. Wie er das erreichen will, lesen Sie im Security.Table. Denis Trubetskoy 

Table.Today Podcast

Circa 8.000 Aktien, mehr als 2.700 ETFs und 3.800 Fonds sowie diverse Kryptowährungen können bei dem deutschen Fintech-Unternehmen Scalable Capital mittlerweile gehandelt werden. Aktuell verwaltet das Unternehmen etwa 30 Milliarden Euro, Tendenz stark steigend. Gerade jüngere Menschen nutzen Neobroker, um ihr Geld an den Börsen anzulegen. Das sei auch richtig so, sagt Erik Podzuweit, Gründer und CEO von Scalable Capital. Gerade mit Blick auf das deutsche Rentensystem müsse der Kapitalmarkt viel stärker in den Fokus gerückt werden. Alexander Hofmann, Redaktionsleiter des CEO.Table, hat mit Podzuweit über Vor- und Nachteile des Standorts Deutschlands für FinTech-Unternehmen gesprochen und darüber, warum ein Start-up-Gründer sich vehement für eine Rentenreform einsetzt. Das Gespräch hören Sie ab 5 Uhr hier.

Table.Documents

Entwurf eines Gesetzes zur Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung

Heads

Simon Stolz, zuletzt persönlicher Referent von Robert Habeck im BMWK, wechselt im September als Büroleiter zum Verkehrsausschussvorsitzenden Tarek Al-Wazir in den Bundestag. Al-Wazir, ehemaliger Vize-MP und Wirtschaftsminister in Hessen, gilt als enger Parteifreund von Habeck. Beide verbindet ihre langjährige Tätigkeit als stellvertretende Ministerpräsidenten. Helene Bubrowski 

Juliane Ahrens leitet seit dem 1. Juli die Abteilung Kommunikation der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Zuvor verantwortete sie über zwei Jahre die Öffentlichkeitsarbeit und die digitale Kommunikation beim Branchenverband Gas- und Wasserstoffwirtschaft. Außerdem arbeitete sie unter anderem in der Verbandskommunikation bei den Familienbetrieben Land und Forst sowie dem Bundesverband eMobilität. Sie folgt auf Julika Lendvai, die im November 2024 als Kommunikationschefin zur Westenergie Gruppe gewechselt war. Michael Bröcker  

Gert Mengel, 54, erlangte als Schulleiter bundesweit Bekanntheit, als er in der Corona-Pandemie an seiner katholischen Privatschule in Rostock frühzeitig das Testen einführte. Er gilt zudem als wichtige Stimme aus der Praxis in Fragen der digitalen Bildung. Mengels Rücktritt aus privaten Gründen vor drei Monaten überraschte viele in der Bildungscommunity. Nach 27 Jahren im Schuldienst wechselt der Pädagoge zum IT- und Investmentunternehmen Manage Now. Welches System für Schulen er dort mit entwickeln soll, lesen Sie im Bildung.TableGabriele Voßkühler

Christian Beck ist neues Bundesvorstandsmitglied der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt. Neuer Bundesvizevorsitzender ist Carsten Burckhardt. (IG BAU

Elena Wiezorek wird zum 1. September Direktorin der Bundesstiftung Bauakademie. Ziel der Stiftung ist, „zentrale Fragestellungen des Bauens, der Stadtentwicklung und der gebauten Umwelt im interdisziplinären Austausch zu bearbeiten und in den öffentlichen Diskurs zu bringen“. (BMWSB

Best of Table

China.Table: Vorbereitungen auf den EU-China-Gipfel. Uneinigkeit über das Programm und wachsender diplomatischer Unmut belasten das Treffen Ende Juli schon vor Beginn. Was auf Pekings Agenda steht, lesen Sie hier

Bildung.Table: Beschäftigung von Azubis aus Drittstaaten. Unnötige Bürokratie behindere und verzögere die Beschäftigung von jungen Menschen aus Nicht-EU-Staaten nach dem Ausbildungsabschluss, klagt Susanne Herre, Hauptgeschäftsführerin der IHK Region Stuttgart. Wie die Politik die Hürden beseitigen sollte, lesen Sie hier

Security.Table: Flickenteppich statt Sicherheit. Die Nato-Staaten wollen 1,5 Prozent ihres BIP für zivile Verteidigung und Resilienz ausgeben, doch Experten der Bertelsmann Stiftung mahnen: Ohne klare Kriterien und gemeinsame Standards drohen nationale Alleingänge und ein Flickenteppich statt echter Sicherheit. Was sie von der Politik fordern, lesen Sie hier

Security.Table: Akzeptanz für Drohnen im zivilen Bereich wächst. Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland zeigt sich offen für die Nutzung unbemannter Flugsysteme im Alltag. Laut Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrt sind es inzwischen 60 Prozent. Wo die Technik genutzt werden kann, lesen Sie hier

ESG.Table: Bundesregierung will bei E-Mobilität kürzen. Um die Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen, bräuchte es einen rasanten Aufwärtstrend bei der E-Mobilität. Doch statt Schlüsselbereiche zu fördern, will die Bundesregierung bei bestehenden Maßnahmen kürzen. Welche betroffen sind, lesen Sie hier

ESG.Table: Kaum Interesse an gesellschaftspolitischen ESG-Aspekten. Von einem „brisanten“ Befund spricht der Betriebswirt Markus Scholz von der Universität Dresden mit Blick auf hiesige Firmen. Warum er eine verengte betriebswirtschaftliche Sicht auf ESG kritisiert, lesen Sie hier

Must-Reads

LTO: Streit um OVG-Besetzung in NRW geklärt. Nach jahrelanger Auseinandersetzung soll nun Carsten Günther, derzeit Richter am Bundesverwaltungsgericht, den Vorsitz des Oberverwaltungsgerichts NRW übernehmen. Zuvor hatte das Auswahlverfahren auch das Bundesverfassungsgericht beschäftigt. Günthers Mitbewerber könnte noch mit einer Konkurrentenklage gegen die Entscheidung der Landesregierung vorgehen. („Carsten Günther soll neuer OVG-Präsident werden“)

FAZ: Hafen-Erweiterung als geopolitisches Thema. Hamburg will rund 1,1 Milliarden Euro ausgeben, um die Zufahrtswege und die Anlagen an einem von vier Containerterminals zu modernisieren. Damit will die Stadt auch Marktanteile zurückgewinnen. Eine weitere Beteiligung chinesischer Unternehmen gelte als eher unwahrscheinlich, schreibt Christian Müßgens. („Ankerplatz für Investoren“

Taz: Alle gegen Ursula von der Leyen. Vor dem Misstrauensvotum am Donnerstag haben Sozialdemokraten, Liberale, Grüne und Linke die Kommissionspräsidentin kritisiert. Sie breche Absprachen und paktiere mit Rechten, so der Vorwurf. Grünen-Fraktionschef Bas Eickhout warnte: „Sie füttern dieses Biest, und irgendwann wird dieses Biest Sie auffressen.“ („In Brüssel wackelt die proeuropäische Mehrheit“

SZ: Kirchendebatte über Apartheid-Vorwurf. Der Weltkirchenrat hat Israel in einer Resolution ein „System der Apartheid“ gegenüber Palästinensern attestiert. Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Zentralausschusses des Rats, verteidigt den Beschluss, will den Begriff selbst aber nicht benutzen. Kritik kommt von der EKD und der Europäischen Rabbinerkonferenz. („Ein explosives Wort im Weltkirchenrat“

Nicht überlesen! 

Zeit: Ostdeutsche Unis verlieren viele Studierende. Innerhalb von zehn Jahren verzeichnen sie einen Rückgang von 10.000 Studierenden. Immer weniger westdeutsche Abiturienten wollen in ostdeutsche Länder, was viel mit Rechtsradikalismus zu tun hat: Chemnitz, dessen Uni bestbewertet ist, erlebte nach Ausschreitungen 2018 einen Knick. Außer Brandenburg verlieren alle ostdeutschen Länder. Folgen sind finanzielle Probleme, Stellenstreichungen, Sorgen um Forschung und Demografie. („Kommt doch mal rüber, man!“

Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

Interviews von morgen

Deutschlandfunk 

 

6:50 Uhr: Pierre Krähenbühl, Generaldirektor des Internationalen Roten Kreuzes: Lage in Nahost 

7:15 Uhr: Wiebke Esdar, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende: Bundeshaushalt 2025 

8:15 Uhr: Hildegard Müller, VDA-Präsidentin: US-Zölle  

 

ZDF 

 

8:05 Uhr: Steffen Bilger, Erster PGF der Unionsfraktion: Generaldebatte 

8:35 Uhr: Katja Storck, Notfallpflegerin Ärzte ohne Grenzen: Situation in Gaza 

 

rbb24-Inforadio 

 

6:25 Uhr: Ines Schwerdtner, Parteivorsitzende der Linken: Generaldebatte 

7:25 Uhr: Christian Haase, haushaltspolitischer Sprecher der Unionsfraktion: Generaldebatte  

9:05 Uhr: Christof Johnen, Deutsches Rotes Kreuz: Humanitäre Lage in Gaza 

 

Welt TV 

 

14:45 Uhr: Ines Schwerdtner, Parteivorsitzende der Linken: Generaldebatte 

Heute Abend in den Talkshows

Markus Lanz: 22:45 Uhr, Martin Huber, Anna Lehmann, Gerald Knaus, Frederik Pleitgen

Time.Table

9. Juli 

Empfang: Sommerfest von Table.Media.

Bundestag: Generaldebatte zum Bundeshaushalt und Regierungsbefragung. Mit Friedrich Merz. 13 Uhr  

Gedenken: Offizielle Gedenkfeier für Margot Friedländer. Mit Frank-Walter Steinmeier. 17:30 Uhr, Philharmonie Berlin 

Nato I: Friedrich Merz empfängt Nato-Generalsekretär Mark Rutte. Kanzleramt, 15:30 Uhr 

Nato II: Festakt anlässlich von 70 Jahren Deutschland in der Nato. Mit Friedrich Merz, Mark Rutte, Boris Pistorius und Johann Wadephul. BMVg, 18 Uhr 

Bundespressekonferenz: Bericht des Polizeibeauftragten des Bundes beim Deutschen Bundestag. Mit Uli Grötsch. 10 Uhr

Außenpolitik: Frank-Walter Steinmeier empfängt den Präsidenten der Tschechischen Republik, Petr Pavel. Schloss Bellevue, 11 Uhr

Sommerfest: Hessenfest 2025 in der hessischen Landesvertretung in Berlin. Mit Boris Rhein und Manfred Pentz. 18 Uhr  

Pride: Senat und LSVD-Verband Queere Vielfalt Berlin-Brandenburg hissen die Regenbogenflagge am Roten Rathaus. Mit Kai Wegner. 13 Uhr 

Forschung: Sommersitzungen des Wissenschaftsrates. Fulda, bis 11. Juli

Klima: 11. Vernetzungstreffen Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS). Mit Carsten Schneider. ZUG Berlin, Rede um 17:20 Uhr  

Grenzkontrollen: Sondersitzung der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung (DFPV) mit Befragung der Innenminister von Deutschland und Frankreich. Mit Alexander Dobrindt. 7:45 Uhr 

 

10. Juli:  

Ukraine: Friedrich Merz nimmt an der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Rom teil.  

Geburtstage

Christophe Eick, Botschafter in Trinidad und Tobago, 65  

Nikolaus Meyer-Landrut, Botschafter in den Niederlanden, 65

Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute in die Schattenwelt rechter Netzwerke. Eine dreiteilige Arte-Doku zeigt, wie sich junge Männer von Hanau bis Buffalo online vernetzen, radikalisieren und vorherige Attentäter nachahmen. Unter den Radikalisierten sind immer wieder auch Militärs. Angehörige, Aussteiger und Aktivisten zeigen, wie schwierig der Kampf gegen rechten Terror ist – und warum er trotzdem geführt werden muss. Alexander Güntzler 

Dirk Laabs: World White Hate | Arte 

Das war’s für heute. Good Night and Good Luck!

Heute haben János Allenbach-Ammann, Okan Bellikli, Stefan Braun, Nana Brink, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Damir Fras, Daniel Friesen, Franziska Klemenz, Angela Köckritz, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Carli Bess Kutschera, Manuel Liu, Vincent Mikoteit, Bernhard Pötter, David Renke, Leonard Schulz, Maximilian Stascheit, Wilhelmine Stenglin, Vincent Vogel und Alexander Wiedmann mitgewirkt.

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