Berlin.Table – Ausgabe 636

Europas Kampf um Mitsprache + Wadephul gegen Bundeswehr in der Ukraine + Klima-Verfassungsbeschwerden nehmen nächste Hürde

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Talk of the Town

Nach Anchorage ist vor Washington: Europas Kampf um Mitsprache und Bedeutung

Was vorher viele in den westlichen Hauptstädten ahnten und die meisten befürchteten, ist nach dem Alaska-Gipfel Gewissheit geworden: US-Präsident Donald Trump ist auch nach vermeintlich besten Gesprächen und präzisesten Absprachen ein unverlässlicher Vielleicht-Partner geblieben. Nach allem, was die Bundesregierung nach dem De-Briefing des US-Präsidenten erkennen kann, sind auch die wichtigsten Forderungen der Europäer im Gespräch von Trump mit Wladimir Putin nicht als Bedingungen, sondern allenfalls als Gedankenspiele eingebracht worden.  

Das dürfte der Hauptgrund für die diplomatische Blitzaktion Richtung Washington sein. Als Friedrich Merz, Emmanuel Macron, Keir Starmer und einige andere am Wochenende erkennen mussten, wie brüchig ihre Absprachen mit Trump bleiben, haben sie mit einiger Verve drauf gedrungen, Wolodymyr Selenskyj bei seiner nächsten Begegnung mit Trump am Montag zur Seite zu springen. Dabei bleibt die exakte Genese der Gruppenreise nach D.C. bewusst offen. War es erst Selenskyj, der die Idee lancierte? Waren es eher die Europäer mit Merz an der Spitze, die bei Trumps Leuten antichambrierten? Oder waren es tatsächlich amerikanische Regierungsvertreter, die auf diese Idee kamen? (Wie jetzt angedeutet wird.)  

Am Sonntag wird das bewusst offengelassen. In Berlin heißt es nur, derlei protokollarische Fragen seien zwar nicht unwichtig, angesichts der komplexen Suche nach Fortschritten aber eindeutig zweitrangig. Und so wird die europäische Reisegruppe, der auch Italiens Premierministerin Giorgia Meloni, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Finnlands Präsident Alexander Stubb angehören, am Montag gegen 12 Uhr mittags im Weißen Haus eintreffen, um nach einem ersten Gespräch von Trump mit Selenskyj in größerer Runde wieder für klarere Linien und Positionen in einem bislang ziemlich erratischen (im Kanzleramt spricht man von einem fließenden) Prozess zu kämpfen.  

Dabei haben Merz und Co gleich zwei Probleme. Das erste: Trump ist nach wie vor kein stabiler Verbündeter. Das wird im Kanzleramt an zwei Themen besonders fest gemacht. Beispiel: Waffenstillstand. Unmittelbar vor Alaska hatten sich die Europäer und Trump darauf verständigt, dass mit einem Waffenstillstand alles anfangen müsse, damit bis zu einem immens schwierigen Friedensabkommen nicht weitergekämpft und getötet werden dürfe. Trotzdem hat Trump nach Alaska Putins Ruf nach einem Friedensabkommen übernommen.

Kommissionspräsidentin von der Leyen erklärte am Sonntag an der Seite von Selenskyj zwar, der Begriff sei nicht wichtig. „Ob Waffenstillstand oder Friedensabkommen – die Wirkung zählt.“ Aber sie fügte hinzu, die Wirkung müsse sein, dass das Töten aufhöre. Selenskyj selbst erklärte, man kenne nicht alle Forderungen Putins, und es sei unmöglich, unter dem Druck von Waffen auf alle einzugehen. Zugleich seien am Ende natürlich ein anhaltender Frieden und Sicherheitsgarantieren wichtiger als eine Feuerpause. Am Willen, einen Waffenstillstand voranzustellen, hat sich aber nichts geändert.  

Das zweite Beispiel: der Umgang mit Sicherheitsgarantieren. Alle in Berlin wissen, wie vielschichtig diese Fragen sind – und wie heikel es ist, sie vorzeitig öffentlich zu diskutieren. Öffentlich zählt Selenskyj vor allem Artikel-5-Beistandszusagen der Nato dazu. Tatsächlich aber werden diese Fragen längst ziselierter debattiert. Wie können Sicherheitsgarantieren aussehen, die unterhalb der Schwelle einer Nato-Mitgliedschaft liegen? Gibt es Vorbilder bilateraler Zusagen? Japan hat eine solche Garantie der USA erhalten. Wieviel Sicherheit kann es geben, wenn die Ukraine Garantien für einen gesicherten Zugang zu Waffen erhält, verbunden mit einer Garantie für deren Finanzierung? Um all das soll es am Montag in D.C. gehen.  

Eine andere Sorge wird im Kanzleramt derweil immer größer. Die Sorge, dass die Erwartungen an jedes nächste Gespräch, jede nächste diplomatische Begegnung viel zu hochgeschraubt werden und jeder Nicht-Fortschritt anschließend als Katastrophe oder Desaster beschrieben wird. Auch das, so heißt es am Sonntag, erschwere Fortschritte und könne am Ende zu einem Scheitern beitragen. Alle aktuellen Bemühungen bräuchten Zeit – und ein bisschen mehr Ruhe und Sachlichkeit in der Bewertung. Warum auch Experten wie Nico Lange, Senior Fellow bei der Münchner Sicherheitskonferenz, die Erwartungen dämpfen, lesen Sie im Europe.Table

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Table.Today mit Johann Wadephul. "Wie nah ist ein Frieden in der Ukraine, Herr Wadephul?"

Wadephul: Keine deutschen Soldaten in die Ukraine. Deutschland werde bei einer möglichen Friedenssicherung „eine wichtige Rolle“ übernehmen müssen, sagte Außenminister Johann Wadephul im Podcast Table.Today. Die Ukraine brauche Sicherheitsgarantien. Die USA hätten angedeutet, dazu bereit zu sein. Nun müsse man sehen, wie das gemeinsam mit den Europäern umsetzbar sei. Deutsche Soldaten in der Ukraine lehne er jedoch ab, so Wadephul. Man habe verabredet, sich auf das Nato-Territorium zu konzentrieren – die Bundeswehr habe bereits eine Brigade in Litauen stationiert: „Das tun und zusätzlich noch Truppen in der Ukraine stationieren würde uns voraussichtlich überfordern.“ 

Wadephul zeigte sich mit Blick auf mögliche Friedensgespräche „vorsichtig optimistisch“. Die Teilnahme von Wladimir Putin am Gipfel in Anchorage kommentierte er so: „Allein, dass diese Gespräche auf diesem Niveau stattgefunden haben, bedeutet ja, dass es für alle Beteiligten auch nicht ganz leicht ist, sich wieder zurückzuziehen – und gar nichts stattfinden zu lassen.“ Es gebe eine Chance, dass ernsthaft über die Beendigung der Kampfhandlungen und dann über einen Frieden gesprochen werde. In dieser Erwartung reise Friedrich Merz mit Wolodymyr Selenskyj zu Donald Trump nach Washington. „Das täte er nicht, wenn er nicht die Erwartung hätte, dass es eine Möglichkeit gibt.“ Das Gespräch hören Sie ab 5 Uhr hier. Sara Sievert

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Dass Wladimir Putin in unserem Sonder-Newsletter am Samstag bei uns (und nur bei uns!) ein grüner, kein roter Teppich ausgerollt wurde, ist ausschließlich durch die eklatante Rot-Grün-Schwäche des zuständigen Redakteurs zu erklären. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen. Sven Siebert

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News

Klima-Verfassungsbeschwerden: Bundesregierung muss sich erklären. Die Verfassungsbeschwerden von fünf Umweltverbänden gegen das novellierte Klimaschutzgesetz haben eine wichtige Hürde im Verfahren genommen: Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hat die Bundesregierung aufgefordert, Stellung zu nehmen. Daneben hat das Gericht auch den Bundesrat, Bundestag, mehrere Ministerien und Fachgremien, zum Beispiel den Expertenrat für Klimafragen und das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, um Stellungnahmen gebeten. Die Frist dafür läuft bis zum 15. Oktober. 

Haben die Beschwerden Erfolg, müsste die Bundesregierung ihre Klimapolitik verschärfen. Konkret könnte das Gericht das im Bundesklimaschutzgesetz (KSG) verankerte Ziel der Klimaneutralität bis 2045 mindestens bestätigen – oder sogar ein strengeres Ziel verlangen. Es könnte die Bundesregierung verpflichten, wieder sektorspezifische Klimaziele einzuführen und generell wirksamere Instrumente – gegebenenfalls Sofortprogramme – zum Klimaschutz zu ergreifen. Die Ampel-Regierung hatte das Klimaschutzgesetz geändert. Es sieht seit Sommer vergangenen Jahres keine verbindlichen Klimaziele mehr für einzelne Sektoren (z.B. Verkehr, Gebäude) vor, allerdings ein unverändertes Gesamtziel für Deutschland.  

Dass das Gericht die Regierung um eine Stellungnahme bittet, werten die NGOs als positives Zeichen. Die Bitte sei ein „starkes Signal“, etwa für den anstehenden Monitoringbericht zur Energiewende und für den Emissionshandel für Verkehr und Gebäude, sagt Christoph Bals, Politik-Vorstand von Germanwatch. Neben Germanwatch hatten der BUND, der Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV), Greenpeace, die Deutsche Umwelthilfe und mehr als 54.000 Einzelpersonen insgesamt vier Verfassungsbeschwerden eingereicht. Das BVerfG hatte bereits 2021 die damalige Bundesregierung zu einer strengeren Klimapolitik verpflichtet und das unter anderem damit begründet, dass wirksamer Klimaschutz schon heute nötig sei, um die Freiheitsrechte künftiger Generationen zu wahren. Alexandra Endres

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Verwaltung: So soll Künstliche Intelligenz die Bürokratie entlasten. Mit sogenannter „agentischer KI“ will das Digitalministerium Daten aus verstreuten Behörden zusammenführen und Anträge für Bürger automatisch vorausfüllen – ein zentraler Baustein des geplanten NOOTS-Staatsvertrags (National-Once-Only-System). Dieser sieht vor, dass Bürger und Unternehmen ihre Daten nur einmal an die Verwaltung übermitteln müssen. 

Staatssekretär Thomas Jarzombek verweist darauf, dass viele Kommunen bisher eigene Systeme hätten – häufig ohne Schnittstellen. „Um diese Tausenden, Zehntausenden von Dateien und Datenbanken, die kreuz und quer verteilt über Länder, Kommunen und die ganzen verschiedenen Bundesinstitutionen liegen, in Verbindung zu kriegen, wird die KI ein maßgebliches Instrument für uns sein“, sagt Jarzombek. „Mit agentischer KI können wir Systeme miteinander verbindungsfähig machen, die es bis heute nicht sind.“  

Ein Beispiel: Wer heiraten möchte, muss bislang eine Geburtsurkunde beantragen. In Zukunft soll die Verwaltung diese automatisch aus dem zuständigen Register abrufen können. „Das kann auch bei Sozialleistungen oder Bankangelegenheiten helfen“, so Jarzombek. Agentische KI arbeite dabei im Hintergrund. „Es gibt keine Super-KI, die alles durchsucht“, betont er.  

Daniel Abbou vom Bundesverband KI sagte: „Die Zeiten von Excel-Tabellen sollten zu Ende gehen.“ Susanne Dehmel vom Digitalverband Bitkom erinnerte daran, dass die geplanten KI-Lösungen den Personalmangel in der Verwaltung entlasten könne. Wie das Digitalministerium Länder und Kommunen von der freiwilligen Teilnahme überzeugen will, lesen Sie im Interview mit dem parlamentarischen Staatssekretär Jarzombek. Leonard Schulz

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Tariftreuegesetz: Union dringt auf Änderungen. Aus Sicht von CDU/CSU widersprechen die Pläne des BMAS den Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag. Dort habe man entschieden, dass Bürokratie und Nachweispflichten „auf ein absolutes Minimum begrenzt werden“, sagte MdB Wilfried Oellers Table.Briefings. Der Anfang August vom Kabinett verabschiedete Entwurf sei davon „weit entfernt“, Oellers erwartet Nachbesserungen im parlamentarischen Verfahren. Zuvor hatte auch der Normenkontrollrat Änderungen angeregt – darunter eine Anhebung des vorgesehenen Schwellenwerts von 50.000 Euro für öffentliche Aufträge.  

Statt bei der Rentenversicherung „sachfremd“ eine Prüfstelle Bundestariftreue einzurichten, sollte laut NKR der Zoll die Kontrolle übernehmen. Dieser habe aus anderen Zusammenhängen schon Erfahrung mit der Überprüfung von tarifvertraglichen Vorgaben. SPD-Fraktionsvize Dagmar Schmidt sagte, man werde die Hinweise des Gremiums wie bei jedem Gesetz „sehr ernst nehmen“ und prüfen. Das BMAS teilte mit, die Einrichtung der Prüfstelle entlaste die einen Auftrag vergebenden öffentlichen Stellen und zentralisiere entsprechend das „Vertragsmanagement“. Okan Bellikli 

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Finanzstandort Deutschland: Gesetz soll private Investitionen mobilisieren. Die Bundesregierung will die Finanzierungsmöglichkeiten für kleine Unternehmen und Start-ups verbessern und Investitionen von Fonds in erneuerbare Energien und Infrastruktur fördern. Das geht aus dem Entwurf für ein Standortfördergesetz hervor.  

Änderungen bei Informationspflichten sollen zu einer jährlichen Entlastung von 54 Millionen Euro führen. Ein Teil davon betrifft die Abschaffung des Mitarbeiter- und Beschwerderegisters bei der Bafin, das Anleger vor Falschberatung schützen soll. Vor dem Schritt warnte die Verbraucherzentrale, als ihn die Ampel-Koalition 2024 plante. Aus Sicht der Regierung wird das Schutzniveau gewahrt, weil der Bafin inzwischen effektivere Instrumente zur Verfügung stünden. Weitere Punkte des Gesetzes betreffen Änderungen im Geldwäschegesetz und die Umsetzung von EU-Vorgaben zum Kapitalmarkt. Die Implementierung müsse möglichst noch in diesem Jahr erfolgen, um entsprechende Fristen einzuhalten, heißt es im Anschreiben des BMF. Okan Bellikli

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Rüstung: Wie die Industrie in der Zeitenwende ihre Öffentlichkeitsarbeit verändert.  Seit dem Angriff auf die Ukraine erfährt die deutsche Waffenindustrie deutlich mehr Aufmerksamkeit. Dadurch hat die traditionell zugeknöpfte Branche ihre Kommunikation für breitere Kreise geöffnet. Table.Briefings hat mit den Firmen Quantum, Rheinmetall und Renk über ihre Öffentlichkeitsarbeit gesprochen. Während der Newcomer Quantum mit einer Kampagne in der taz für Aufsehen sorgte, sponsern die beiden älteren Firmen nun Fußballvereine. Wie die Reaktionen auf ihre Strategien ausfallen, lesen Sie im Security.Table. Gabriel Bub

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Table.Documents

Entwurf und Anschreiben zum Standortförderungsgesetz  

Antwort auf eine Kleine Anfrage zu den Plänen für eine Digitalabgabe 

Berichte des BMG zu Unterstützungsbedarfen von Frauen mit ungewollter Schwangerschaft (ELSA-Studie) 

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Heads

Thomas Ossowski

Thomas Ossowski tritt am Montag seinen Posten als neuer EU-Botschafter Deutschlands an. Zuletzt war er EU-Vertreter in Ankara. „Die Türkei nach nur einem Jahr zu verlassen war eine schwierige Entscheidung“, schreibt der 57-jährige auf LinkedIn. In seiner neuen Rolle wolle er sich auch dafür einsetzen, die Beziehungen zwischen der EU und der Türkei zu stärken. Er sei „stolz“, die Rolle als Ständiger Vertreter Deutschlands bei der Europäischen Union anzutreten. Welche europapolitischen Erfahrungen Ossowski mitbringt, lesen Sie im Europe.Table

Vera Saal wird zum 1. September Personalchefin und Arbeitsdirektorin bei Rheinmetall. Sie war zuletzt Bereichsleiterin im Personalwesen und davor beim Versicherer Generali. Sie folgt auf Ursula Biernert-Kloß, die den Konzern überraschend verlässt. (Handelsblatt

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Best of Table

China.Table: Pekings Schatten über Tokio. Bei der ersten Asienreise von Johann Wadephul ist China sowohl in Japan als auch in Indonesien der Elefant im Raum. Es geht vor allem um die Sicherheit im Indopazifik, die der Minister durch Peking bedroht sieht. Was er in Tokio ab Montag und in Indonesien ab Mittwoch besprechen möchte, lesen Sie hier

China.Table: „Robotik ist kein Gewitter, das einfach vorbeizieht“. Auf der World Robot Conference in Peking erlebte Experte Wolfram Burgard den Hype um humanoide Roboter. Wo er Deutschland im Wettbewerb mit China noch vorne sieht, lesen Sie hier

China.Table: Trump will Hongkonger Verleger „retten“. Seit mehr als 140 Verhandlungstagen wartet Jimmy Lai auf sein Urteil. Wegen vermeintlicher Verstöße gegen das Sicherheitsgesetz droht ihm lebenslange Haft. Weshalb neue Hilfsbemühungen von Donald Trump zu spät kommen könnten, lesen Sie hier

Europe.Table: Debatte um Strompreiszonen. Mehrere norddeutsche Ministerpräsidenten wollen eine Zweiteilung der Strompreise. Warum Ines Zenke, die Präsidentin des Wirtschaftsforums der SPD, vor einem „industriepolitisch verheerenden Signal“ warnt, lesen Sie hier.  

Europe.Table: Ringen um Erklärung zur Zolleinigung. Die Details zum Handelsdeal zwischen der EU und den USA nach wie vor unklar. Warum Washington in dem Zusammenhang Druck auf Europas Digitalgesetzgebung macht, lesen Sie hier.  

Security.Table: Wie das Völkerrecht wieder mehr Bedeutung bekommt. Mit mehr als 380 getöteten humanitären Helfern gilt 2024 als das tödlichste Jahr seit Beginn der Erhebungen. Max Freundlieb von der Diakonie Katastrophenhilfe will, dass sich die europäische Außenpolitik den Schutz der Zivilbevölkerung stärkt. Was er vorschlägt, lesen Sie hier

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Must-Reads

FAZ: Linnemann räumt schlechte Stimmung ein. In einem Brief an die CDU-Mitglieder hat Carsten Linnemann angesichts 100 Tagen Koalition bedauert, dass die Stimmung schlechter als geplant und Abstimmungen nicht gut gelaufen seien. Er appelliert, sich „zu befreien aus der Umklammerung der Berliner Empörungswelt“, die sich oft nur damit befasse, was gesagt werden dürfe und was nicht. („Linnemann beklagt schlechte Stimmung“

Handelsblatt: Headhunter soll Lutz-Nachfolge finden. Die Deutsche Bahn hat eine Personalberatung beauftragt, Angebote einzuholen. Zudem wurde bekannt, dass bis auf Aufsichtsratschef Werner Gatzer der Personalausschuss nicht in die Abberufung von Richard Lutz eingebunden war. Diese sei offiziell auch noch nicht erfolgt, so die DB. Darüber muss der Aufsichtsrat mit Zweidrittelmehrheit entscheiden. („Bahn heuert Headhunter an“

Stern: Weimers unkonkrete Pläne. Mit seinem Vorstoß für eine Digitalabgabe von zehn Prozent für Internetkonzerne sorgte Wolfram Weimer für Aufsehen – auf Nachfrage heißt es nun, man prüfe erst mal nur. Die Grünen, von denen die Anfrage kommt, kritisieren, dass eine vage Idee „mit großen Ankündigungen in zahlreichen Interviews breitgetreten wird“. („Ist die Digitalabgabe für große Konzerne eine Luftnummer?“)

ZDF: Seitenhieb von Klingbeil gegen Söder. Im Sommerinterview hat Lars Klingbeil Steuererhöhungen nicht ausgeschlossen. Er sagte einerseits, dass es ihm nicht darum gehe, „den Koalitionspartner zu provozieren“; es bringe nichts, „wenn man täglich provoziert“. Dann betonte er aber doch noch: „Auch Herr Söder hat ja nun mit einigen Vorhaben, die ihm wichtig sind, dazu beigetragen, dass eine Lücke im Haushalt größer wird.“ („Klingbeil schließt Steuererhöhungen nicht aus“

Washington Post: Wie die Sorben um ihre Kultur kämpfen. Ihre Sprache sei von Assimilation und Feindseligkeit seitens deutscher „Ultranationalisten“ bedroht, schreibt Kate Brady. Ein Sprachzentrum im sächsischen Bautzen, auf Sorbisch Budyšin, stemmt sich dagegen. Zudem hat der Dachverband sorbischer Vereine beschlossen, keine AfD-Vertreter Funktionen in seinen Reihen wahrnehmen zu lassen. („A German city mobilizes to save a vanishing language“

 

Nicht überlesen! 

 

Taz: Interesse an Kunst und Kultur sinkt deutlich. In den letzten Jahren sei der Buchmarkt eingebrochen, schreibt der Literaturwissenschaftler Johannes Franzen. Immer weniger Menschen würden Kinos, Theater und Konzerthäuser besuchen, seit 2010 habe sich die Studierendenzahl der Geisteswissenschaften halbiert. Die internationale Rechte betreibe aktiv den Abbau kultureller Institutionen im Sinne ihres „populistischen Antielitismus“. Das Ergebnis: Die kulturelle und historische Bildung sinke. („Die Kultur im Zeitalter der goldenen Toilette“)

Magdeburger Volksstimme: Sven Schulze setzt hohe Ziele. Der CDU-Chef Sachsen-Anhalts und Spitzenkandidat für die Landtagswahl Sven Schulze will mehr als 30 Prozent holen und alle Wahlkreise gewinnen. Bei der Bundestagswahl holte die CDU dort 19 Prozent und alle Kreise gingen an die AfD. Nach der Wahl wolle er weder mit „ganz rechts“ noch mit „ganz links“ kooperieren. („Sachsen-Anhalts CDU-Spitzenmann Sven Schulze will bei der Landtagswahl alle 41 Wahlkreise holen“

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Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

Interviews von morgen

Deutschlandfunk

6:50 Uhr: Maike Finnern, GEW: Weniger Verbeamtungen bei Lehrern? 

7:15 Uhr: Oleksii Makeiev, ukrainischer Botschafter: Welche Möglichkeiten hat die Ukraine? 

8:10 Uhr: Alexey Yusupov, FES: Alaska-Gipfel – Ein Triumph für Putin? 

ZDF 

6:35 Uhr: Anton Hofreiter, Vorsitzender im Europa-Ausschuss (Grüne): Trump-Selenskyj-Treffen 

7:10 Uhr: Rüdiger von Fritsch, ehemaliger deutscher Botschafter in Moskau: Trump-Selenskyj-Treffen  

8:10 Uhr: Armin Laschet, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses (CDU): Trump-Selenskyj-Treffen 

 

Welt TV 

7:30 Uhr: Carlo Masala, Verteidigungsexperte: Trump-Selenskyj-Treffen 

9 Uhr: Steffen Bilger, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion: 68 Prozent rechnen 2026 mit AfD-Ministerpräsident 

10:10 Uhr: Peter Beyer, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss (CDU): Trump-Selenskyj-Treffen  

11 Uhr: Marie-Agnes Strack-Zimmermann, MdEP (FDP): Trump-Selenskyj-Treffen 

13:40 Uhr: Wolfgang Ischinger: Botschafter a. D.: Trump-Selenskyj-Treffen  

18 Uhr: Oleksii Makeiev, ukrainischer Botschafter: Trump-Selenskyj-Treffen 

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Time.Table

Highlights der Woche 

 

Tag der offenen Tür der Bundesregierung 

23. August

10:30 Uhr: Prävention und Reaktion – Wie sicher ist Deutschland? Mit Alexander Dobrindt 

12 Uhr: Internationale Entwicklungszusammenarbeit – Was hat Deutschland davon? Mit Reem Alabali Radovan 

14:30 Uhr: Forschung, KI und Raumfahrt – Investieren in die Zukunft. Mit Dorothee Bär und Astronaut Alexander Gerst 

17 Uhr: Blockbuster made in Germany – Neustart für den Filmstandort Deutschland. Mit Wolfram Weimer 

 

24. August 

10:30 Uhr: Ein Zuhause für jeden – Grundlage für eine starke Gesellschaft. Mit Verena Hubertz und Bauunternehmer Jan-Hendrik Goldbeck

11:30 Uhr: Würde für alle – Generationengerechtigkeit, Altern und Pflege. Mit Karin Prien und Medizinethikerin Alena Buyx

12:30 Uhr: Welt im Umbruch – Deutschland zwischen Wandel und Stabilität. Mit Johann Wadephul  

13:30 Uhr: Starker Rechtsstaat, verlässlicher Verbraucherschutz – Eine Win-Win-Situation. Mit Stefanie Hubig und Finanztip-Chefredakteur Hermann-Josef Tenhagen

14:45 Uhr: Digitales Next Germany – ein Ministerium für den Fortschritt. Mit Karsten Wildberger

16 Uhr: Inside Kanzleramt – Die ersten hundert Tage. Mit Thorsten Frei

17:15 Uhr: Investieren in Wachstum und Gerechtigkeit. Mit Lars Klingbeil 

18. August 

Außenpolitik I: Donald Trump empfängt Wolodymyr Selenskyj, Friedrich Merz, Ursula von der Leyen und weitere europäische Staats- und Regierungschefs in Washington.  

Außenpolitik II: Johann Wadephul besucht Tokio. Geplant sind Treffen mit Außenminister Takeshi Iwaya, Wirtschaftsminister Yoji Muto, Ministerpräsident Shigeru Ishiba und Wirtschaftssicherheitsminister Minoru Kiuchi. 

Parteien: Pressekonferenz mit dem Linken-Vorsitzenden Jan van Aken. Karl-Liebknecht-Haus, 13 Uhr 

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Geburtstage

Annett Günther, Botschafterin in Nigeria, 62 

Rudi Hoogvliet, Staatssekretär für Medienpolitik und Bevollmächtigter des Landes Baden-Württemberg beim Bund (Grüne), 67 

Christian Tischner, Thüringer Bildungsminister (CDU), 44 

Heino Ferch, Schauspieler, 62 

Harald Schmidt, Entertainer, 68

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Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute in neofaschistische Abgründe. Über TikTok und Chatgruppen kam Angelique Geray nah genug an junge gewaltbereite Rechtsextreme heran, um einen Kugelbomben-Anschlag zu verhindern – den wollte die Gruppe „Letzte Verteidigungswelle“ auf ein Geflüchteten-Heim in Senftenberg verüben. Ihre verdeckte Recherche führte die Reporterin mit versteckter Kamera von Rechtsrockkonzerten in dunklen Kellern über Neonazi-Demos und geheime Zeltlager bis zum Bombenkauf in Tschechien; wäre sie aufgeflogen, hätte das tödlich enden können. Franziska Klemenz 

 Stern Investigativ: Die Nazi-Kinder | RTL

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Das war’s für heute. Good Night and Good Luck!

Heute haben János Allenbach-Ammann, Okan Bellikli, Stefan Braun, Nana Brink, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Damir Fras, Daniel Friesen, Franziska Klemenz, Angela Köckritz, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Carli Bess Kutschera, Manuel Liu, Vincent Mikoteit, Bernhard Pötter, David Renke, Leonard Schulz, Maximilian Stascheit, Wilhelmine Stenglin, Vincent Vogel und Alexander Wiedmann mitgewirkt.

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