Berlin.Table – Ausgabe 691

Dänemark als demokratisches Vorbild + BMF kontert OB-Kritik + Kritik an Merz’ Wording

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Talk of the Town

Resilienz der politischen Mitte: Ein kleiner Fingerzeig aus Den Haag, eine große Empfehlung aus Kopenhagen

Noch ist nicht klar, wie es in den Niederlanden weitergeht. Aber das Ergebnis der Wahl dort könnte zu einem Fingerzeig auch für Deutschland werden. Es deutet an, wie die politische Mitte in einer durch Extremisten bedrohten Demokratie neue Kraft gewinnen kann: Indem sie sich nicht mehr allein auf die Gefahren und Provokationen durch die Rechtsextremen fixiert, sondern ihre Liberalität, ihre Überzeugungen und ihre Kompromissfähigkeit wieder ins Schaufenster stellt. Was, wenn das mehr wäre als eine politische Laune des Augenblicks? Wenn es einen Weg andeutete, der auch für Deutschland ein Game-Changer werden könnte?

Vertrauen in die Demokratie in Dänemark

Ein Blick nach Kopenhagen zeigt, was das heißen würde. Was es abverlangt und was es ermöglicht. Über die vergangenen Jahrzehnte ist in Dänemark eine politische Kultur entstanden, die nicht die Ränder stärkt, sondern die politische Mitte enger verbindet. Dazu gehört das Grundverständnis und die eingeübte Praxis, in zentralen Fragen – ob Rente, soziale Fürsorge oder Landesverteidigung – Beschlüsse gemeinsam zu verhandeln und zu beschließen. Dabei entstehen verbindlich Verträge, sogenannte „forlig“, denen sich die beteiligten Parteien auch nach einem Regierungswechsel verpflichtet fühlen und die deshalb in aller Regel auch nicht gebrochen worden.

Voraussetzung dafür: Regierung und Opposition müssen ihre Rollen anders verstehen als in Deutschland. Keine Regierung in Kopenhagen kann mit der Botschaft antreten, sie werde ab jetzt alles ändern, weil die Vorgänger sowieso alles falsch gemacht hätten. Und keine Opposition, die ernst genommen werden will, kann in Bausch und Bogen verteufeln, was die Regierung macht, weil auch sie fürs große Ganze eine Mitverantwortung trägt. Bei den großen Fragen sitzen sie in einem Boot. Das schließt nicht aus, sich in der Sache zu kritisieren. Aber persönliche Herabsetzungen und harsche Schuldzuweisungen werden von den Wählern nicht belohnt, sondern abgestraft.

Im Mittelpunkt steht deshalb nicht die Abgrenzung, sondern die Suche nach Lösungen. Langjährige Beobachter wie Moritz Schramm, Associate Professor an der Süddänischen Universität in Odense und Vorsitzender der Dänisch-Deutschen Gesellschaft mit Sitz in Kopenhagen, sehen darin den größten Gewinn im Vergleich zur Lage in Deutschland. „Alle demokratischen Parteien müssen miteinander sprechfähig sein. Sie müssen bei allen Meinungsverschiedenheiten mit Respekt übereinander reden; und sie müssen nicht nur selbst kompromissfähig sein, sondern diese Kompromisse hinterher auch gemeinsam vertreten.“ Es ist, verglichen mit Deutschland, ein anderes kulturelles Selbstverständnis. „Man könnte auch sagen, dass es das eigentliche Verständnis von Demokratie ist“, so Schramm, „kontrovers in der Sache, aber gemeinsam bei der Kompromisssuche.“

Einzige Schattenseite: Die Mitte und ihr Konsens sind kein fixer Punkt, sondern können sich verschieben. Auch Schramm findet das nicht immer angenehm. „Aber es entspricht eben auch der kollektiven Reaktion auf große Herausforderungen, sei es die Migration, sei es eine neue Sicherheitslage.“ Außerdem habe das Ganze zugleich einen großen Vorteil: „Wo in anderen Ländern immer tiefere Gräben entstehen und die Ränder wachsen, bleibt man hier zusammen.“ Ein zweiter Vorteil kommt für ihn noch dazu: „Hier kann man nicht drum herumreden. Wer wirklich Lösungen sucht, muss die Fakten kennen und benennen.“

Für Deutschlands Parteien der Mitte hieße das: Sie müssten ihr Verhalten vor und nach Wahlen radikal überdenken. Und zwar alle. Keine scharfen Angriffe mehr. Kein: Wir nehmen alles zurück, wenn wir endlich an der Macht sind. Das klingt noch fremd, wenn man sich die Töne des letzten Wahlkampfs anhört. Aber es wäre möglich, wenn alle ihr Verhalten überdenken. An bestimmten Orten findet es sogar schon statt. Nicht unter dem sonst üblichen Getöse, sondern dort, wo Politiker der Auseinandersetzung bewusst die Schärfe nehmen oder nehmen müssen. Mario Voigt in Thüringen ist dafür ein Beispiel. Und noch mehr Michael Kretschmer in Dresden. Noch im Wahlkampf wetterte er gegen Mitbewerber. Seitdem er aber eine Minderheitsregierung führt, muss er die Aggression beerdigen, weil er für wichtige Entscheidungen wie den Haushalt Partner benötigt. Dass er das ohne große Aufregung geschafft hat, ist bislang fast komplett untergegangen.

Was nur, wenn das nicht die Ausnahme bleibt, sondern häufiger passiert? Im kommenden Jahr stehen in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Wahlen an, die in sächsischen Verhältnissen enden können. Wahrscheinlich mal für die SPD, mal für die CDU, die mehr als nur einen Partner jenseits der AfD brauchen. Und alle können jetzt überlegen, ob und wie sie sich darauf vorbereiten. Die Zufriedenheit mit der Demokratie, das zeigen Zahlen aus Dänemark, muss unter einer neuen Kompromissfähigkeit nicht leiden. Sie nimmt sogar zu.

Vertrauen in die Demokratie in Deutschland
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Radikalisierung der AfD: Wie Björn Höcke die Partei geprägt hat. Die Radikalisierung der AfD sei von langer Hand geplant gewesen, schreibt der Journalist Frederik Schindler in seinem Buch über Björn Höcke. Dieser habe nur „darauf gewartet, dass sich eine Partei im eindeutig demokratischen Spektrum gründet, die man nicht sofort stigmatisieren könnte“, sagt Schindler im Podcast Table.Today. Höcke und sein Einflüsterer Götz Kubitschek hätten die Partei mithilfe eines rechtsextremen Netzwerks bewusst gekapert und so eine libertäre Professoren-Partei in eine radikale Kraft am äußerst rechten Rand verwandelt. Die Grenzen des Sagbaren habe Höcke bewusst verschoben, so Schindler. Unbeirrt von seinen Verurteilungen wegen des Verwendens einer NS-Parole mache Höcke „ganz unvermindert weiter“. Wie Höckes Familie seine Radikalität geprägt hat und wie viel Macht er heute noch in der AfD hat, hören Sie im Podcast am Samstag ab 5 Uhr hier. Franziska Klemenz

Table.Today mit Frederik Schindler. "Wie tickt Björn Höcke, Herr Schindler?"

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News

Finanzen: BMF hält Forderungen der Bürgermeister für unbegründet. Das von Lars Klingbeil geführte Finanzministerium hat zurückhaltend auf die Forderung der 13 Bürgermeister der Landeshauptstädte der Flächenländer nach stärkerer finanzieller Unterstützung reagiert. „Um die Kommunen finanziell zu entlasten, haben wir in dieser Legislatur bereits wichtige Schritte unternommen“, teilte das BMF auf Anfrage mit. Zum einen erhielten Länder und Kommunen 100 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen, zum anderen kompensiere der Bund die Steuermindereinnahmen, die durch die Senkung der Unternehmenssteuer entstehen, und an einer Lösung für die Altschulden werde gearbeitet.

Länder und Kommunen wollen aber mehr. Wenn der Bund ihnen zusätzliche Aufgaben zuweise, müsse er auch die dafür benötigten Mittel zur Verfügung stellen, argumentieren sie unter Verweis auf das Konnexitätsprinzip. „Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, in jedem Gesetzentwurf, der künftige Belastungen für kommunale Ressourcen nach sich zieht, von vornherein eine vollständige und angemessene Kompensation vorzusehen“, hatten die Bürgermeister geschrieben. Als mögliche Lösung sehen Länder-Vertreter etwa einen höheren Länder-Anteil an der Umsatzsteuer. Eine Verfassungsänderung sei dafür nicht erforderlich, heißt es.

Dass der Bund sich auf diese Forderung ohne Weiteres einlässt, scheint wenig wahrscheinlich. Schließlich besteht im Bundeshaushalt 2027 derzeit ohnehin schon eine Deckungslücke von über 30 Milliarden Euro. Und während die jüngste Steuerschätzung beim Bund in den Jahren 2025 bis 2029 insgesamt keine Verbesserung der finanziellen Situation prognostiziert hat, dürfen die Kommunen im gleichen Zeitraum im Vergleich zur vorherigen Schätzung mit Mehreinnahmen von rund 15 Milliarden Euro rechnen, die Länder sogar mit 24 Milliarden. Um den Streit zu lösen, hat der Bund eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe eingerichtet; diese arbeite „mit Hochdruck an einer Verständigung“, teilte das BMF mit und solle „noch in diesem Jahr Lösungsvorschläge unterbreiten“. Die nächste MPK, bei der diese beraten werden könnten, findet am 4. Dezember statt. Malte Kreutzfeldt, Stefan Braun

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Trump trifft Xi: Europa muss Verschnaufpause im Handelskrieg nutzen. Die jüngste Annäherung zwischen den USA und China hat kurzfristig für Entspannung im Handelskonflikt gesorgt – auch für deutsche Unternehmen. China hat die verschärften Exportkontrollen vom Oktober für Seltene Erden für ein Jahr aussetzt. „Die Ergebnisse bedeuten einen wichtigen ersten Schritt in Richtung Deeskalation“, kommentierte Oliver Oehms von der Deutschen Handelskammer in Nordchina. Die Verschiebung der Exportkontrollen verschaffe deutschen Firmen eine dringend benötigte Atempause. Oehms warnte aber, dass die konkrete Umsetzung abgewartet werden müsse. Bereits Anfang April hatte China sieben von insgesamt 17 Seltenen Erden mit Exportkontrollen belegt. Das hat sich nach dem Treffen nicht geändert.

Auch Bernd Lange, Vorsitzender des Handelsausschusses im EU-Parlament, wertete alles als Signal, dass eine weitere Eskalation vorerst abgewendet sei. Er mahnte zugleich aber, die strategische Souveränität Europas zu stärken. Engin Eroglu, Vorsitzender der China-Delegation des Europaparlaments, betonte, dass China bislang nur kleinere Zugeständnisse gemacht, aber sich Zugang zu sensiblen US-Technologien gesichert habe. „Die derzeitige Ruhephase sollte als letzte Gelegenheit gesehen werden, sich strategisch und wirtschaftlich neu aufzustellen“, warnte Eroglu. Wie das gehen soll, lesen Sie im China.Table. Amelie Richter

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Wir sind die Rettet-die-Landärzte-Versicherung. Von den über 14 Milliarden Euro, die durch Privatpatienten jedes Jahr zusätzlich ins Gesundheitssystem fließen, kommen allein dem ambulanten Sektor fast 8 Milliarden Euro zugute. Davon profitiert insbesondere die Versorgung im ländlichen Raum. Denn hier fallen die Honorare der Privatpatienten besonders ins Gewicht. (mehr auf pkv.de)

Streit in der Union: Monica Wüllner kritisiert „falsches Wording“ des Parteichefs. Die stellvertretende Vorsitzende des Arbeitnehmerflügels CDA und Mit-Unterzeichnerin der liberalen Plattform Compass Mitte, Monica Wüllner, hat die Konservativen in der CDU vor einer schleichenden Verschiebung der CDU nach rechts gewarnt. „Dagegen wehren wir uns komplett. Wir sind eine Mitte-Partei und keine rechte Partei“, sagte Wüllner im Podcast Table.Today. Bei Kanzler und Parteichef Friedrich Merz „vermischt sich manchmal was im Wording“, so Wüllner auf die Frage, ob Merz diese Abgrenzung zur AfD nicht genauso klar wolle wie sie. Es gebe keinen Rechtsruck in der Regierung, so Wüllner, aber es gebe in der Partei dieses Verlangen nach „CDU pur“, das sich gelegentlich in einem falschen Wording und einer zweifelhaften Haltung ausdrücke. „Wir wünschen uns auch mehr Klarheit in der Ausdrucksweise, etwa bei der Migration.“ Von der Vereinfachung lebe nur die AfD. Das Gespräch hören Sie ab 5 Uhr hier. Michael Bröcker

Table.Today mit Michael Bröcker und Helene Bubrowski. "Wie rechts darf die CDU sein?"

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Atomwaffentests: Womit Experten jetzt rechnen. Donald Trump hat zwar angekündigt, dass die USA „ihre Atomwaffen wieder testen“ würden. Um welche Tests es sich dabei handeln könnte, blieb allerdings offen. Alexander Bollfrass vom International Institute for Strategic Studies hält unterirdische Tests von nuklearem Sprengstoff, wie sie seit 30 Jahren nicht mehr praktiziert wurden, für unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher sei, dass Trump auf Russlands jüngsten Test einer atomar betriebenen und nuklear bestückbaren Langstreckenrakete reagiert und eigene Raketentests als Machtdemonstration plane, sagte er im Gespräch mit Table.Briefings.

Die Ankündigung kommt in einer Phase, in der fast alle Rüstungskontrollverträge zwischen Russland und den USA ausgesetzt sind. Nur der New-Start-Vertrag begrenzt noch die Zahl strategischer Sprengköpfe; er läuft aber Anfang 2026 aus. Die Bundesregierung müsse sich gegenüber den USA dafür einsetzen, dass Verhandlungen zu einem Folgevertrag aufgenommen werden, fordert IPPNW-Atomwaffenexpertin Juliane Hauschulz. Welche strategischen Absichten hinter Trumps Ankündigung stehen, lesen Sie im Security.Table. Lisa-Martina Klein, Fabian Peltsch

Nukleares Waffenarsenal
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Merz in der Türkei: Harmonie, aber auch eine Meinungsverschiedenheit. Recep Tayyip Erdoğan betonte beim Besuch von Friedrich Merz, beide Länder seien Nato-Verbündete mit gemeinsamen Interessen. Er verwies zudem darauf, dass das Treffen am 64. Jahrestag des Abschlusses des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens stattfand. Auch Merz würdigte den Beitrag der sogenannten Gastarbeiter. Eine Meinungsverschiedenheit gab es allerdings in Sachen Gaza: Merz sagte auf Nachfrage, es hätte „nur einer einzigen Entscheidung bedurft, um die zahllosen unnötigen Opfer zu vermeiden“. Das sei eine frühere Freilassung der Geiseln durch die Hamas gewesen. Dagegen verwies Erdoğan auf die Waffen-Überlegenheit Israels und die jüngsten Bomben auf Palästinenser. Deutschland und die Türkei würden sich aber gemeinsam dafür einsetzen, dass der Krieg endet, so der türkische Präsident versöhnlich. Okan Bellikli

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Mehrjähriger Finanzrahmen: Von-der-Leyen-Koalition rebelliert gegen Budgetpläne. Die Fraktionschefs von Christdemokraten, Sozialdemokraten, Liberalen und Grünen im Europäischen Parlament drohen indirekt damit, den Vorschlag der Kommission für den Mehrjährigen Finanzrahmen zurückzuweisen. Dies geht aus einem Schreiben hervor, das EVP-Chef Manfred Weber und die anderen Fraktionschefs an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geschickt haben. Das Schreiben liegt Table.Briefings vor. Sie fordern, das Parlament enger einzubinden und sind dagegen, dass die Ausgabenpläne vor allem zwischen den Regierungen der Mitgliedstaaten und der Kommission ausgehandelt werden sollen. Wie die Chancen des Parlaments stehen, sich durchzusetzen, lesen Sie im Europe.Table. János Allenbach-Ammann, Markus Grabitz

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Table Space Business Lunch. 09. November 2025 um 13 Uhr, Falling Walls Science Summit. Jetzt anmelden.

Ausbildungsmarkt: Weniger Stellen für mehr Bewerber. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) verzeichnet für das Ausbildungsjahr 2024/25 einen Anstieg der Bewerberzahlen bei gleichzeitig sinkendem Stellenangebot. Nur 43 Prozent der 444.000 gemeldeten Bewerber fanden eine Ausbildung, der niedrigste Wert seit 25 Jahren. Auch wenn die Zahl betrieblicher Ausbildungsstellen gegenüber dem Vorjahr um 26.000 auf 477.000 zurückging, gab es nach wie vor mehr offene Stellen als gemeldete Bewerber. Die Zahl unversorgter Bewerber stieg dennoch auf knapp 40.000, der höchste Wert seit 2007. BA-Chefin Andrea Nahles sieht darin ein „wachsendes Passungsproblem“. Warum die duale Ausbildung ein Update braucht und wie bessere Daten dabei helfen können, lesen Sie im Bildung.Table. Kirstin von Elm

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Außenwirtschaft: BMZ und BMWE fördern Verzahnung. Beim Außenwirtschaftstag des BMWE hat Wirtschaftsministerin Katherina Reiche mehr Risikobereitschaft der deutschen Wirtschaft bei der Erschließung neuer Märkte gefordert. Die lang angekündigte Verzahnung der Außenwirtschaft und der Entwicklungszusammenarbeit sollen nun neue Arbeitsgruppen ressortübergreifend zwischen BMWE und BMZ vorantreiben. Koordiniert werden diese von den beiden parlamentarischen Staatssekretären Bärbel Kofler (BMZ) und Stefan Rouenhoff (BMWE), teilte das BMZ auf Table.Briefings-Anfrage mit. Warum die Wirtschaft damit noch nicht zufrieden ist, lesen Sie im Africa.Table. David Renke

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Bundestag: Veröffentlichung von Transparenzangaben verzögert sich. Bei mehr als einem Drittel der 630 Abgeordneten sind auf der Parlamentsseite noch keine Angaben zu Nebeneinkünften und Unternehmensbeteiligungen zu finden. Das zeigt eigenen Angaben zufolge eine Recherche von Abgeordnetenwatch mit Stand 29. Oktober. Bis Ende Juni musste jeder MdB demnach ein 20-seitiges PDF-Formular ausfüllen, das macht insgesamt 12.600 Seiten. Der Bundestag verweist darauf, dass nach jetzigem Stand im ersten Quartal 2026 ein Onlineportal in Betrieb gehen soll. Das würde die Bearbeitung beschleunigen. Okan Bellikli

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Table.Documents

Papier der Bundesnetzagentur zum Regulierungssystem für Strom- und Gasnetzentgelte

Gegenäußerung zur Stellungnahme des Bundesrats: Änderung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes

Monitor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung: Wie zufrieden sind Ein- und Ausgewanderte?

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Heads

Pierre Beer will als Geschäftsführer die Gett.Group nachhaltig und global aufstellen. Ab 2026 wird der sächsische Mittelständler seine robusten Bedienelemente für den Maschinenbau auch in den USA fertigen – nachdem sich die Firma bereits in Europa und China etabliert hat. Was Beer unternimmt, um das Unternehmen durch die sozial-ökologische und geoökonomische Transformation zu steuern, erfahren Sie im ESG.Table. Miriam Scheibe

Kathrin Wahlmann (SPD) ist Justizministerin in Niedersachsen und neue Koordinatorin der A-Länder in der Justizministerkonferenz (JuMiKo). Dazu gehören auch Ministerinnen und Minister von Grünen, Linken und FDP. Am 7. November findet in Leipzig die nächste JuMiKo statt. (LTO)

Harmen van Zijderveld ist künftig für den Regionalverkehr der Deutschen Bahn zuständig. Er verantwortete bisher das Ressort Schiene bei DB Regio und gehört zu den drei neuen Vorstandsmitgliedern, die der Aufsichtsrat am Donnerstag berufen hat. Neue Finanzchefin ist die Ex-Hornbach-Managerin Karin Dohm, den Güterverkehr übernimmt Bernhard Osburg. (DB)

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Top 100 of the Table 2025

Yiran  Li

Yiran Li: Die Ökonomin ist Chief Representative des Berlin Business Desk China (BBDC), einer Außenwirtschaftsvertretung des Landes Berlin mit Sitz in Peking. Im Rahmen ihrer Tätigkeit beim BBDC unterstützt sie Unternehmen und Institutionen dabei, miteinander in Kontakt zu treten und Kooperationen zu fördern. Li bietet Beratung zu Themen wie Markteintritt, Investitionen, Innovationsstrategien und Netzwerkarbeit an. Darüber hinaus ist sie in verschiedenen Projekten aktiv, darunter das Berlin Ambassadors China-Programm, das lokale Ansprechpartner in verschiedenen Regionen Chinas bereitstellt, um die Präsenz Berlins zu stärken.
Yiran Li ist einer der 100 entscheidenden Köpfe der China-Szene. Die Table.Briefings-Fachredaktionen haben in zehn Kategorien die wichtigsten Personen benannt, von Politik, Unternehmen, Beratung, Verbänden, Thinktanks bis Stiftungen, Wissenschaft, NGOs und Gesellschaft. Hier geht es zur Übersicht.

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Beitrag von Thomas Jarzombek, Parlamentarischer Staatssekretär BMDS über die Agenda des neuen Digitalministeriums

Best of Table

Security.Table: Lehren aus Drohnenattacken und Sabotage. Auf zunehmende Gefahren reagiert Brüssel mit einer Stärkung der militärischen „Readiness“. Das sei ein verengter Ansatz, schreiben Helena Quis (Bertelsmann-Stiftung) und Goran Buldioski (Hertie School). Warum es auch einen Fokus auf gesellschaftliche Resilienz brauche, lesen Sie hier.

Security.Table: US-Truppenreduzierung in Europa stößt auf Kritik. Der Abzug einer Brigade des US-Heers aus Rumänien hat gemischte Reaktionen hervorgerufen. Während man sich bei der Nato gelassen gibt, gibt es scharfe Kritik von Seiten einflussreicher US-Republikaner. Warum sie den Truppenabzug für „ein falsches Signal in Richtung Russland“ halten, lesen Sie hier.

ESG.Table: Australisches Eisen für die deutsche Stahlindustrie. Im Westen des Landes soll viel „grünes“ Roheisen entstehen. Den zugehörigen Wasserstoff-Elektrolyseur liefert voraussichtlich Thyssen Krupp Nucera. Wie das Projekt der deutschen Industrie bei der Dekarbonisierung helfen könnte, lesen Sie hier.

China.Table: Die Volksrepublik, Taiwan und der Westen im globalen Zeitalter der Spionage. Viele Menschen im Westen betrachten Chinesen mit Argwohn – könnte es sich um Spione handeln? Bemerkenswerterweise hat das Land kürzlich begonnen, einen Teil seiner eigenen Spionagegeschichte einzugestehen. Was dahinter steckt, lesen Sie hier.

Africa.Table: Kein schneller Wasserstoff-Boom in Afrika. Auf der dritten Wasserstoff-Konferenz des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft in Kairo hat sich Ägypten als Vorreiter inszeniert. Insgesamt zeichneten die Teilnehmer jedoch ein realistisches Bild. Denn die Technologie muss zunächst noch einige Hürden nehmen. Welche das sind, lesen Sie hier.

Agrifood.Table: Sojafarmer schöpfen Hoffnung. Den Durchbruch beim Agrarhandel hat das Treffen von Donald Trump und Xi Jinping zwar nicht gebracht. Was den Export von Sojabohnen nach China angeht, gab es aus Sicht der US-Regierung allerdings einen Erfolg. Warum auch Landwirte in der EU davon profitieren, lesen Sie hier.

Bildung.Table: Seit der Pandemie sind Schüler psychisch stark belastet. Schulen müssen sich mehr am Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen ausrichten, fordern Experten. Wie das gelingen kann, lesen Sie hier.

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Table.Briefings bietet Werte, "die traditionelle Entscheidermedien via Print oder Website in der Regel so nicht erreichen." Jens Schröder. Jetzt die neuen Table.Briefings-Leserschaftsdaten anfordern.

Time.Table

31. Oktober

Klima: Veröffentlichung des Biennial Transparency Report im Rahmen des Pariser Klimaabkommens. Bonn. Weitere Informationen.

Außenpolitik: Johann Wadephul besucht den Libanon. Er trifft Außenminister Jussef Radschi, Präsident Joseph Aoun und Ministerpräsident Nauaf Salam. Anschließend reist Wadephul nach Bahrain weiter.

Justiz: Stefanie Hubig besucht die Ausstellung „Die Rosenburg – Das Bundesministerium im Schatten der NS-Vergangenheit“. Gießen, 11 Uhr. Weitere Informationen.

Wissenschaft: Unterzeichnung einer Vereinbarung zur Fusionsforschung durch Bayern, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Schleswig-Holstein. Mit den bayerischen Ministern Hubert Aiwanger (Wirtschaft) und Markus Blume (Wissenschaft). München, 9 Uhr

1. November

Länderkammer: Andreas Bovenschulte (SPD) übernimmt für Bremen die Präsidentschaft des Bundesrates. Weitere Informationen.

Außenpolitik I: Frank-Walter Steinmeier startet zu einer Reise nach Ägypten, Ghana und Angola. In Ägypten will er an der Eröffnung des Grand Egyptian Museum teilnehmen. Auch Themen wie die Lage in Gaza und im Sudan sollen besprochen werden. In Angola will sich der Bundespräsident den „Lobito-Korridor“. anschauen. Das Infrastrukturprojekt gilt als ein wichtiges Aushängeschild der europäischen Global Gateway-Initiative in Afrika. Mehr dazu lesen Sie im Africa.Table.

Außenpolitik II: Im Mittelpunkt des Besuchs von Wadephul in Bahrain steht die Umsetzung des Gaza-Friedensplans von Donald Trump. Beim Manama-Dialog, einem regionalen Sicherheitsforum, hält er eine Rede und führt Gespräche mit Außenminister Abdel Latif al-Sajani.

2. November

Außenpolitik: Im Rahmen seiner Afrika-Reise trifft Steinmeier Abdel Fattah al-Sisi. Anschließend geht es weiter nach Ghana.

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Must-Reads

Handelsblatt: IStGH gegen Microsoft. Aus Sorge vor Digitalsanktionen seitens der USA wolle der Internationale Strafgerichtshof künftig das deutsche Office-Angebot Open Desk nutzen, schreibt Christof Kerkmann. Es stammt von einem Unternehmen im Bundesbesitz, dem Zentrum für Digitale Souveränität (Zendis). Das Programmpaket enthält Komponenten von acht europäischen Herstellern. („Strafgerichtshof ersetzt Microsoft durch deutsche Lösung“)

Tagesspiegel: Bund beeinträchtigt BER. Während von Tegel und Schönefeld 183 Städte angeflogen wurden, sind es vom BER nur 150. Neben teuren Gebühren liege das vor allem der Bund, der Verkehrsrechte für Airlines zurückhalte. Emirates etwa dürfe nur Frankfurt, München, Hamburg und Düsseldorf anfliegen, womit das Verkehrsministerium auch die Lufthansa schützen wolle. Das hemme die wirtschaftliche Entwicklung der Hauptstadtregion, kritisiert Christian Latz. („Der Bund verhindert Berlins Anbindung an die Welt“)

FAZ: Nur wenige Dax-Konzerne auf Klimakurs. Von 34 Konzernen, die an einer Auswertung teilnahmen, seien nur fünf in „ihrer Zielsetzung und ihrer Umsetzung schon 1,5-Grad-kompatibel“, schreibt Philipp Krohn. Das zeige ein Bericht des Unternehmens Right Based on Science. Dabei handelt es sich um RWE, Porsche, Adidas, Deutsche Börse und Siemens Healthineers. Grundlage waren Daten aus der EU-Nachhaltigkeitsberichterstattung. („Nur fünf Konzerne im Dax auf Paris-Kurs“)

Spiegel: Wie es um die Autoindustrie steht. Kommende Woche legt BMW seine Quartalszahlen vor. Eine Übersicht über die Branche zeigt, wem es derzeit wie geht – von VW samt Porsche über die Zulieferer bis zu Mercedes. Dessen Chef Ola Källenius verweist auf die diplomatischen Probleme zwischen China, den USA und der EU. Man sei kurzfristig noch versorgt mit Halbleitern, aber global auf der Suche nach Alternativlieferanten. („So schlecht steht es um die deutsche Autoindustrie“)

Nicht überlesen

Spiegel: Bekannte Rechtsaußen-Influencerin will bei Trump Asyl. Die rechtsradikale Influencerin Naomi Seibt hat erklärt, dass sie Asyl in den USA beantragt habe. Dem US-Sender Fox sagte sie, deutsche Geheimdienste hätten sie jahrelang beobachtet, Linksextreme hätten gedroht, sie umzubringen. Rechtsradikale vermarkten Seibt seit Jahren als „Anti-Greta“. („Wer ist Naomi Seibt?“)

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Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

Heute Abend in den Talkshows

Markus Lanz, 23:15 Uhr, Thorsten Frei, Karina Mößbauer, Jutta Steinruck, Boris Palmer, Belit Onay

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Interviews von morgen

Deutschlandfunk

6:50 Uhr: Volker Perthes, SWP: Lage im Sudan

7:15 Uhr: Wolfgang Niedermark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung beim BDI: Nach dem Treffen Trumps mit Xi

8:10 Uhr: Ruprecht Polenz, ehemaliger MdB (CDU): Compass Mitte – Hilft mehr „C“ gegen AfD?

ZDF

6:30 Uhr: Peter Neumann, Terrorismusexperte: Sicherheitsgefühl in deutschen Städten

7:00 Uhr: Anette Hoffmann, Konfliktforscherin: Lage im Sudan

8:00 Uhr: Peter Hauk, Vorsitzender der Agrarministerkonferenz (CDU): Geflügelpest

rbb24–Inforadio

7:05 Uhr: Aletta von Massenbach, CEO des BER: 5 Jahre BER

9:05 Uhr: Heinrich Großbongardt, Luftfahrt-Experte: Wie hat sich der BER entwickelt?

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Geburtstage von morgen

31. Oktober

Anne-Mieke Bremer, MdB (Linke), 34

Clarissa Duvigneau, Botschafterin in Island, 64

1. November

Kerstin Radomski, MdB (CDU), 51

2. November

Uwe Feiler, MdB (CDU), 60

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Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute zur Stadtbild-Debatte. August Modersohn, Vizechef des Leipziger Zeit-Büros, ist für „eine deutsche Reportage“ durch das Land gereist. Er sprach mit einem für die CDU aktiven Tanzlehrer im thüringischen Sonneberg, wo die AfD ihren ersten Landratsposten gewann. Die Einwohner beklagten sich über die vielen leer stehenden Läden in der Stadt, sagt der Mann. Aber statt dass sie selbst einen aufmachten, beschwerten sie sich auch noch, wenn ein Dönerladen eröffne. Modersohn zeigt Gemeinsamkeiten zwischen Ost und West, im Guten wie im Schlechten – etwa mit Blick auf die Industriegeschichte im Ruhrgebiet und in der Lausitz. Und auf das, was die einen Strukturwandel nennen und die anderen Deindustrialisierung. Okan Bellikli

August Modersohn: In einem neuen Land | Propyläen

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Das war’s für heute. Good night and good luck!

Heute haben Okan Bellikli, Stefan Braun, Laura Block, Michael Bröcker, Daniel Friesen, Angela Köckritz, Horand Knaup, Lukas Knigge, Magdalena Latz, Vincent Mikoteit, Bernhard Pötter, Leonard Schulz und Sara Sievert mitgewirkt.

Der Berlin.Table ist das Late-Night-Briefing für die Table.Media-Community. Wenn Ihnen der Berlin.Table gefällt, empfehlen Sie uns bitte weiter. Wenn Ihnen diese Mail weitergeleitet wurde: Hier können Sie sich kostenlos anmelden.

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