Berlin.Table – Ausgabe 670

Annalena Baerbock in NY + Umfrage zum Wehrdienst + Sven Schulzes Mahnung

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Talk of the Town

Besuch in New York: Das neue Leben der Annalena Baerbock

Annalena Baerbock war noch nicht fertig – auch wenn sie, als die Ampel auseinanderbrach, ziemlich erschöpft war. Dass sich die ehemalige Außenministerin dann für das Amt als Präsidentin der UN-Vollversammlung entscheiden würde, kam überraschend. Immerhin handelt es sich um einen Job, der jede Menge Zurückhaltung verlangt und sich aus vielen zeremoniellen Aufgaben zusammensetzt. Große Impulse setzen? Entschlossene Reden halten? Gar laute Kritik äußern? Alles, wofür Baerbock als Außenministerin bekannt wurde, fällt für Baerbock als Präsidentin der Vollversammlung weg. Sie organisiert und leitet die Sitzung der Generalversammlung. Sie achtet darauf, dass alle zu Wort kommen und dass bei Entscheidungen möglichst breite Mehrheiten organisiert werden. 

Dazu gehört auch diplomatisches Geschick. Vor allem aber verlangt es viel Lächeln, Schweigen und Hände schütteln. Die Grünen-Politikerin muss also einen wichtigen Teil von dem, was sie ausgemacht hat, hinter sich lassen: Konflikte nicht scheuen, die eigene Meinung sagen und im Zweifel anecken – das wird schwierig werden. Baerbock vertritt nicht mehr nur ihre eigene Meinung, die einer Partei oder eines einzelnen Landes, sie repräsentiert jetzt 193 Mitglieder der Vereinten Nationen. 

Und das ist noch nicht das Schwierigste. Sie muss vor allem alles aushalten. Wenn in ihrer neuen Rolle der US-Präsident auf offener Bühne über die Unfähigkeit der Vereinten Nationen herzieht und nebenbei noch Deutschland dafür lobt, seinen „kranken Weg“ verlassen zu haben (gemeint ist auch die Politik der Ampel), kann Baerbock nicht dagegenhalten. Die Aufgabe der Präsidentin ist dann, so sagt sie es selbst, „zu sitzen und zu schweigen“. 

Trotzdem ist der Job für sie der spannendste in diesen Zeiten. „Die Vereinten Nationen sind massiv unter Druck, finanziell und politisch“, sagt die Präsidentin im Gespräch mit Table.Briefings. Gleichzeitig sei die Rolle der UN so wichtig wie nie. Der Blick nach Gaza oder in die Ukraine zeige: „Die Welt ist in einer Krise.“ Und die Völkergemeinschaft UN habe in der Vergangenheit, etwa während der Corona-Pandemie, gezeigt, was sie erreichen könne, wenn sie sich zusammenraufe. Allein, genau dem sind die UN in den vergangenen Jahren nicht mehr gerecht geworden. Dass Donald Trump einen Friedensplan für Israel und Gaza an allen UN-Institutionen vorbei vorgelegt hat, zeigt die ganze Schwäche.  

Baerbock weiß darum – und will das ändern. „Eigentlich braucht es diesen Ort der Debatte, wo kontroverse Themen diskutiert werden – und die gibt es gerade.“ Allerdings müssten die UN daran arbeiten, dass am Ende aus diesen Debatten auch wieder etwas folgt. Eine Reform ist aus der Sicht Baerbocks zwingend. Nur weiß sie auch, dass ihr Einfluss begrenzt ist. Sie sagt selbst: „365 Tage sind kurz.“ Sie bezweifelt, dass es in diesem einen Jahr zu einer Reform des Sicherheitsrats kommen wird. Auch wenn sie das selbst begrüßen würde. Aber ihr Job sei es nicht, die große neue Idee zu haben. Sie sei dem Zusammenhalt der UN in schwierigen Zeiten verpflichtet. 

Was bleibt Baerbock also in ihrem neuen Amt? Sie will die UN sichtbarer machen. Aus der Überzeugung, dass die Vereinten Nationen viel relevanter sind als ihr Ruf. Das habe die UN-Woche gerade erst wieder gezeigt. „Wenn diese Organisation irrelevant wäre, dann wäre ja keiner gekommen.“ Bleibt die Frage nach dem „Wie“. Baerbock versucht es mit Social Media Posts, erntet dafür aber sofort auch wieder Kritik. Zu viel Selbstdarstellung, so der Vorwurf.

Wobei die internationalen Reaktionen positiver waren. Sie selbst sagt dazu: „Hier hat niemand die Aufregung verstanden. Denn rund um die High Level Week gab es 'zig ähnliche Posts und Videos, in denen Minister und auch Regierungschefs ganz selbstverständlich die Kulisse New Yorks nutzen.“ Social Media funktioniere nun mal über Bilder. „Aber ich kenne das ja schon, dass für manche bei uns in Deutschland einfach der Puls zu explodieren scheint, wenn eine jüngere Frau im politischen Amt Dinge nicht exakt so macht, wie sie meinen, dass eine Frau sich zu verhalten habe“, so Baerbock.

Es gibt noch eine zweite Idee, und für die will sie trommeln. In ihrer Amtszeit wird es auch um die Nachfolge des UN-Generalsekretärs gehen. António Guterres gibt am 1.1.2027 an einen Nachfolger ab. Und Baerbock findet, dass es dieses Mal eine Frau sein darf: „Wenn man für Menschenrechte steht und die Hälfte der Bevölkerung Frauen sind, dann fragt man sich schon, wie es sein kann, dass hier 80 Jahre lang bislang keine Frau Generalsekretärin war.“ War da nicht was? Feministische Außenpolitik? So ganz hat Baerbock ihr altes Ich dann doch nicht hinter sich gelassen. 

Wo Baerbock konkreten Reformbedarf sieht und welche Spielräume sie sich selbst zu schaffen versucht, hören Sie im Podcast-Gespräch am Samstag bei Table.Today

Table.Today mit Sara Sievert und Florian Fischer. "Was können Sie bei der UN erreichen, Frau Baerbock?" Interview mit Annalena Baerbock.
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News

Umfrage zum Wehrdienst: Vor welchen Problemen die Bundeswehr steht. Das Bundesverteidigungsministerium muss damit rechnen, nicht genügend Freiwillige für den neuen Wehrdienst zu finden. Eine große Mehrheit junger Menschen lehnt die Pläne der Bundesregierung ab. Unter den 14- bis 29-Jährigen sind nur 23 Prozent bereit oder grundsätzlich bereit, sich bei der Bundeswehr zu bewerben. Das zeigt eine exklusive Umfrage von Forsa im Auftrag von Table.Briefings.  

Für 76 Prozent der Befragten käme eine Bewerbung bei der Bundeswehr grundsätzlich nicht infrage, so die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage vom September. Unter bestimmten Bedingungen könnte ein verpflichtender Wehrdienst eingeführt werden, wenn sich nicht genügend Freiwillige finden. Nur gut die Hälfte (53 Prozent), der 14- bis 29-Jährigen fühlt sich gut oder sehr gut über die Pläne zum neuen Wehrdienst informiert. Die Übrigen fühlen sich weniger gut oder gar nicht informiert. Diese Daten decken sich auch mit der Table.Briefings-Umfrage bei den Jugendorganisationen der Parteien. Alle Details zur Umfrage lesen Sie im Security.Table. Viktor Funk 

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Tag der Einheit: Sven Schulze mahnt mehr Selbstbewusstsein der Ostdeutschen an. Der CDU-Spitzenkandidat und Wirtschaftsminister in Sachsen-Anhalt, Sven Schulze, hat sich zum Tag der Deutschen Einheit für einen stärkeren Austausch zwischen jungen Menschen aus West- und Ostdeutschland ausgesprochen: „Schulklassen aus ganz Deutschland sollten beispielsweise das Zukunftszentrum in Halle besuchen, was wir derzeit planen. Wir haben viele junge Menschen, die die Einheit gar nicht mehr erlebt haben. Die Vorurteile, die man hat, muss man täglich abbauen. Und das geht am besten, in dem man sich gegenseitig besucht.“ Ost- und Westdeutsche seien leider auch nach 35 Jahren „immer noch zu wenig zusammengewachsen“.  

Mehr Investitionen: Der Osten holt wirtschaftlich auf. „Die großen Investitionen laufen gerade nach Ostdeutschland. Wir haben noch viele Flächen, wir liegen strategisch gut in der Mitte Europas. Und viele Arbeitnehmer haben bei uns noch den Anspruch, nach vorne zu kommen, sich weiterzuentwickeln“, sagte Schulze. Der CDU-Politiker empfiehlt seinen Landsleuten mehr Selbstbewusstsein. „Wir sollten mit mehr Stolz auf das schauen, was wir hier im Osten aufgebaut haben.“ Er selbst erinnere sich oft und gerne an den Tag des Mauerfalls: „Ich war neun Jahre alt. Die Chance, die meine Generation damals bekommen hat, war phänomenal. Das darf man nie vergessen.“ Das Gespräch hören Sie ab 5 Uhr hier. Michael Bröcker 

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Pflegegrad 1 konsequent auf Prävention ausrichten. Eine Auswertung von Medicproof, dem medizinischen Dienst der Privaten, belegt: Hilfsmittel und Verbesserungen im Wohnumfeld helfen pflegebedürftigen Menschen, länger zu Hause wohnen zu bleiben. Solche Präventionsleistungen sollten deshalb nach Ansicht der PKV Vorrang vor pauschalen Geldzahlungen haben. (mehr auf pkv.de)

Der Kanzler in Kopenhagen: Putin soll unsere Entschlossenheit nicht unterschätzen. Friedrich Merz hat beim Treffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPC) dafür geworben, im Kampf gegen russische Bedrohungen geschlossen zusammenzustehen. Die jüngsten Drohnen-Vorfälle zeigten, dass Moskau unentwegt die Reaktion und die Handlungsfähigkeit Europas teste. Der Kanzler betonte, dass es bei der Abwehr dieser Bedrohungen nicht nur um das Sicherheitsbedürfnis der EU gehe, sondern um das aller Staaten, die im Rahmen des EPC-Treffens mit am Tisch saßen. In der EPC sind 47 Staaten vertreten, darunter die EU-Staaten, das Vereinigte Königreich, Georgien und Moldau, aber auch die Türkei, Armenien und Aserbaidschan.  

Der Kanzler nutzte das Forum, um für eine zentrale Idee zu werben: Den Plan, eingefrorene russische Staatsgelder als Hebel zu nutzen, um die Finanzierung von Waffen für die Ukraine zu sichern. Er ging dabei auch auf kritische Äußerungen des belgischen Premiers Bart De Wever ein, der einen schweren Schaden für sein Land befürchtet. Die rund 140 Milliarden Euro, um die es dabei aktuell geht, sind in Belgien angelegt. Merz räumte ein, dass die Organisation des Vorhabens und die Absicherung Belgiens alles andere als einfach seien. Trotzdem nutzte er seinen Auftritt, um noch einmal dafür zu werben. Merz setzt darauf, Moskau zu demonstrieren, dass sich alle dortigen Hoffnungen, die EU könnte irgendwann einknicken, nicht erfüllen werden.  

Zum Abschied versprach Merz eine baldige Entscheidung. Als der Kanzler das Treffen verließ, kündigte er an, dass es beim nächsten ordentlichen EU-Gipfel in drei Wochen einen Beschluss in der Frage geben werde. Und er fügte hinzu, der russische Präsident Wladimir Putin solle die Entschlossenheit Europas nicht unterschätzen. Wie hilfreich eine solche Lösung wäre, hatte zuvor ein Gespräch mit Giorgia Meloni gezeigt. Italiens Premierministerin berichtete Merz, dass es angesichts großer wirtschaftlicher Probleme zunehmend komplizierter werde, in der Bevölkerung weiter genügend Unterstützung für die Ukraine-Hilfen zu mobilisieren. Ein Eindruck, mit dem Meloni in Europa nicht allein ist. Stefan Braun 

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Gefahr durch Drohnen: Wie die Bundeswehr die Nato-Südostflanke sichert. Nach Drohnenvorfällen in Polen, Dänemark und Deutschland ist die nördliche Ostflanke der Nato in den Fokus gerückt. Doch im rumänischen Luftraum gibt es solche Vorfälle schon seit 2023 regelmäßig – und sie häufen sich seit diesem Sommer. Auch deshalb verstärkt Deutschland dort seit August 2025 sein Engagement im Rahmen der Nato-Mission „Enhanced Air Policing South“: Fünf Eurofighter und 170 Soldatinnen und Soldaten sind auf der Mihail Kogălniceanu Air Base in Konstanza in der Nähe der ukrainischen Grenze stationiert.  

Sie stellen eine Alarmrotte bereit, um rund um die Uhr auf unbekannte Luftfahrzeuge zu reagieren, insbesondere Drohnen ohne Transpondersignal. „Unter anderem sind Häfen im Donaudelta von den russischen Drohnenangriffen betroffen. Anzeichen sprechen dafür, dass damit der ukrainische Getreidehandel beeinträchtigt werden soll“, sagt Oberstleutnant Thomas Kötting vom Taktischen Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“. Die Einheit fliegt dort täglich Übungen, um die Präsenz der Nato an der rumänischen Schwarzmeerküste zu demonstrieren. Leonard Schulz 

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Bürokratieabbau: Normenkontrollrat erkennt positiven Trend. Der Nationale Normenkontrollrat (NKR) sieht in seinem Jahresbericht 2025 eine Trendwende beim Bürokratieabbau, warnt jedoch vor anhaltend hohen Belastungen. Zwar ist der Erfüllungsaufwand im vergangenen Jahr um 3,2 Milliarden Euro gesunken, vor allem durch den „Bau-Turbo“; doch mit jährlich 64 Milliarden Euro Bürokratiekosten bleibt das Niveau extrem hoch. Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, die Wirtschaft bis 2029 um 16 Milliarden Euro zu entlasten und den jährlichen Erfüllungsaufwand um weitere zehn Milliarden zu senken. Dafür müsse die Gesetzgebung grundlegend modernisiert werden – mit klareren Regeln, weniger Dokumentationspflichten und einer verbindlichen Prüfung der digitalen Praxistauglichkeit. 

Die Experten empfehlen, einen „Digital-Check“ künftig an den Anfang eines Gesetzgebungsprozesses zu stellen. Außerdem fordern sie, Registermodernisierung und Onlinezugangsgesetz enger zu verzahnen, Aufgaben im Föderalismus zu bündeln und den Sozialstaat radikal zu vereinfachen. Planungs- und Genehmigungsverfahren müssten standardisiert und digitalisiert, Sozialleistungen pauschaliert und über digitale One-Stop-Shops zugänglich gemacht werden. Auch auf europäischer Ebene drängt der Rat auf eine aktivere Rolle Deutschlands, um unverhältnismäßige Berichtspflichten zu verhindern. Maximilian Stascheit 

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Armutsbericht: Geringe politische Teilhabe ist Risiko für Demokratie. Arme Menschen wählen seltener und haben geringere Chancen auf eine Umsetzung ihrer politischen Anliegen. Das steht im Entwurf des siebten Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung. Dabei stelle eine systematisch geringere politische Teilhabe von Personen in einzelnen Bereichen der Gesellschaft „ein besonderes Risiko für die Demokratie dar“. Dem Bericht zufolge haben 37 Prozent der Menschen mit wenig Geld nur geringes Vertrauen in das Rechtssystem, bei Menschen mit viel Geld sind es acht Prozent. Fast 50 Prozent der „dauerhaft Armen“ vertrauen dem Bundestag nicht, bei den Reichen sind es unter 20 Prozent. Die soziale Lage beeinflusst auch die Entscheidung, eine Familie zu gründen: Während gut 40 Prozent der wohlhabenden Frauen Mutter werden, ist die Zahl unter armen Frauen nur halb so hoch. Okan Bellikli 

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Jobcenter: Rechnungshof fordert bessere Instrumente gegen Verweigerer. Für die Gruppe von Leistungsberechtigten, „die sich einer Mitwirkung entzieht oder die Vermittlung in Arbeit ausdrücklich verweigert“, braucht es laut Bundesrechnungshof schnell und einfach umzusetzende Regelungen. Das geht aus einem Bericht des BRH an den Haushaltsausschuss des Bundestags hervor. Nur dann könne das Prinzip des Forderns wirksam umgesetzt und die Akzeptanz der Grundsicherung gestärkt werden. Die bestehenden Instrumente greifen aus Sicht der Prüfer oft nicht oder nur eingeschränkt. Gleichzeitig ist aus ihrer Sicht entscheidend, dass das vom Bundesverfassungsgericht bestätigte Existenzminimum unangetastet bleibt. Okan Bellikli 

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Aktionsplan: Zwei Milliarden für die Kernfusion. Die Bundesregierung hat den Aktionsplan „Deutschland auf dem Weg zum Fusionskraftwerk“ beschlossen. Bis 2029 sollen mehr als zwei Milliarden Euro in Forschung, Infrastruktur und spezielle Technologien fließen. Neben Investitionen in Forschung und Industrie sieht der Aktionsplan auch eine Anpassung des Strahlenschutzgesetzes vor, um Planungssicherheit für Unternehmen und Start-ups zu schaffen. Was Experten aus Industrie und die Opposition von der Strategie halten, lesen im Research.Table. Tim Gabel 

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Table.Documents

Bericht des Bundesrechnungshofs zur Arbeitsvermittlung in Jobcentern 

Jahresbericht des Nationalen Normenkontrollrats 

Entwurf des siebten Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung 

Studie von Lobbycontrol: Zivilgesellschaft unter Druck

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Heads

Maagdalena Latz, Laura Block, Katharina Horban

Table.Briefings investiert in den weiteren Ausbau seiner Redaktion und stärkt mit drei neuen Journalistinnen die Berichterstattung über die europäische Verteidigungspolitik und Rüstungsindustrie, die CSU, die Themen Gesundheit und Bauen sowie die SPD.  

Magdalena Latz verstärkt seit dem 1. Oktober als neue Korrespondentin den Berlin.Table und wird dort die Gesundheitspolitik und die CSU betreuen. Die Absolventin der Deutschen Journalistenschule hat unter anderem für Zeit, Spiegel und Süddeutsche Zeitung gearbeitet und war zuletzt Chefin vom Dienst bei BR24, dem Online-Angebot des Bayerischen Rundfunks

Laura Block verstärkt ab dem 1. November das Team des Berlin.Table und wird dort für die SPD sowie die Bau- und Infrastrukturthemen zuständig sein. Block hat Politik, Publizistik und Kulturmanagement in Wien und Berlin studiert und ihr Volontariat bei Axel Springer absolviert. Zuletzt war sie als Redakteurin bei The Pioneer tätig.

Katharina Horban wird zum 1. Januar 2026 neues Redaktionsmitglied des Security.Table. Statt dreimal wöchentlich wird das Briefing für Geopolitik, Cybersecurity und Rüstungsthemen ab dem kommenden Jahr werktäglich erscheinen. Horban wird sich insbesondere der europäischen Verteidigungsbranche und den Cybersecurity-Themen widmen. Sie hat Politikwissenschaften und Internationale Beziehungen in München und Leiden studiert, später als Assistentin bei der Münchner Sicherheitskonferenz und zuletzt als Carlo Schmid Fellow bei der Nato gearbeitet.

„Wir freuen uns auf drei bestens ausgebildete und engagierte Journalistinnen, mit denen wir unseren Deep-Journalism-Ansatz in wichtigen Zukunftsfeldern ausbauen werden“, sagt Chefredakteur Michael Bröcker.

Kerstin Vieregge, CDU-Verteidigungspolitikerin, hat die Personalgewinnung bei der Bundeswehr im Blick. Die Infrastruktur für die Ausbildung bei der Truppe müsste ausgebaut werden, sagt sie. Auch ein freiwilliges Gesellschaftsjahr für Männer wie Frauen findet Vieregge grundsätzlich wünschenswert, doch das sei politisch nicht umsetzbar. Seit 2017 sitzt die gelernte Industriekauffrau und Betriebswirtin für den Wahlkreis Lippe I im Bundestag. Sie ist Mitglied des Verteidigungsausschusses und dort Obfrau ihrer Fraktion. Wie Vieregge das Thema Verteidigung an die Menschen in ihrem Wahlkreis heranbringt, lesen Sie im Security.Table. Nana Brink 

Ursula Heinen-Esser ist am Mittwoch zur neuen Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE) gewählt worden. Die CDU-Politikerin war zuvor unter anderem als Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Geschäftsführerin der Bundesgesellschaft für Endlagerung und NRW-Umweltministerin tätig. Sie folgt auf die ehemalige Grünen-Vorsitzende Simone Peter, die nach siebeneinhalb Jahren nicht erneut als BEE-Präsidentin kandidiert hatte. In ihrer neuen Rolle dürfte Heinen-Esser eine wichtige Gegenspielerin ihrer Parteifreundin Katherina Reiche werden, die zuletzt angekündigt hatte, den Ausbau der erneuerbaren Energien verlangsamen zu wollen. Malte Kreutzfeldt 

Andrea Gebauer wird neue Referatsleiterin Haushalt, Finanzen und Föderale Beziehungen im Bundeskanzleramt. In den vergangenen zehn Jahren arbeitete Gebauer in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, zuletzt als Referentin in der Planungsgruppe des Fraktionsvorsitzenden.  

Lana Wittig wird zum 1. Januar neue organisatorische Geschäftsführerin der Grünen. Sie folgt auf Ferenc Földesi, der die Bundesgeschäftsstelle der Partei auf eigenen Wunsch verlässt. Wittig war bisher Leiterin der Genossenschaft, die Eigentümer und Herausgeber der Tageszeitung taz ist. In ihrer Abschiedsmail an die taz-Genossen schreibt sie, die aktuellen politischen Entwicklungen hätten in ihr den Wunsch geweckt, „politische Entwicklungen zumindest ein Stück weit mitzugestalten“, und dafür müsse sie „näher dran“ sein. Földesis berufliche Zukunft ist noch offen. Malte Kreutzfeldt 

Anna Margarete Davis ist Programmleiterin für Schulentwicklung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS). Ihr Schwerpunkt liegt auf Qualität bei der Ganztagsbetreuung. Davis mahnt eine bessere Kooperation zwischen Bund, Ländern und Kommunen bei der Umsetzung des ab 2026 geltenden Anspruchs auf Ganztagsbetreuung an. Es brauche verbindliche Qualitätsstandards und eine Orientierung an den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen, sagt Davis. Das ganze Porträt lesen Sie im Bildung.Table. Gabriele Voßkühler 

Hans-Helmut Schneider ist neuer Direktor beim Bundesverfassungsgericht. Zuletzt war er in gleicher Position beim Bundeskartellamt tätig. (BVerfG

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Best of Table

Bildung.Table: Wie das Projekt lernen:digital läuft. Darin erarbeiten Forscher und Landesverwaltungen seit knapp zwei Jahren gemeinsam digitale Bildungsangebote. Die Zwischenbilanz fällt positiv aus, es gibt aber auch Kritik. Was sich die Beteiligten für die Zukunft wünschen, lesen Sie her

Bildung.Table: Estland baut sein System der beruflichen Bildung um. Die baltischen Bildungsvorreiter setzen künftig auf mehr Lernzeit und Flexibilität, um Ausbildungsberufe attraktiver zu machen. Was genau die Esten vorhaben und warum, lesen Sie hier

CEO.Table: Deutschlands Industrie in der Krise. Während in Pflege, Gesundheit und Verwaltung neue Jobs entstehen, verliert die Industrie pro Monat rund 10.000 Stellen. Warum die Wirtschaft vor allem eine Industriekrise durchlebt und was passieren müsste, damit der Abwärtstrend gestoppt wird, lesen Sie am Samstag im CEO.Table.  

Security.Table: Wie US-Militärs ein Zeichen der Bündnistreue setzen. Während US-Verteidigungsminister Pete Hegseth die Sorgen vor einem unkoordinierten US-Truppenabzug aus Europa befeuert, bemüht man sich auf militärischer Ebene darum, Zeichen der Solidarität zu senden. Welche Rolle der US-Flugzeugträger USS Gerald R. Ford dabei spielt, lesen Sie hier

Research.Table: Unionskollegen schicken Forderungskatalog an Dorothee Bär. Bürokratieabbau statt Antragsdschungel, Milliarden für den Hochschulbau – und ein radikales Umdenken bei der Exzellenzstrategie: Die wissenschaftspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Länder haben ein gemeinsames Papier verabschiedet. Wie es Dorothee Bär Rückenwind verleihen soll, lesen Sie hier

Agrifood.Table: Synergieeffekte in der Landwirtschaft. Auf der Inhouse Farming-Feed & Food Convention wurden Möglichkeiten zur nachhaltigen Produktivitätssteigerung diskutiert, die Vertical Farming, Insektenzucht und Fischzucht miteinander verbinden. Wie solche Technologien in Zukunft rentabel werden könnten, lesen Sie hier.  

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Time.Table

3. Oktober 

Feiertag I: Zentrale Feier zum Tag der Deutschen Einheit mit Rede von Bundeskanzler Friedrich Merz. Mit Emmanuel Macron, Anke Rehlinger und Kai Wegner. Eintrag Macrons ins Gästebuch der Staatskanzlei, Verleihung der Ehrendoktorwürde. Saarbrücken, ganztägig. Weitere Informationen. 

Feiertag II: Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in den einzelnen Bundesländern mit verschiedenen Programmpunkten. Bundesweit, ganztägig 

4. Oktober 

Migration: „Munich Migration Meeting“ auf Einladung von Alexander Dobrindt. Treffen europäischer Innen- und Migrationsminister mit EU-Kommissar Magnus Brunner. München, 14 Uhr 

Ernährung: Alois Rainer eröffnet die Anuga, die fünftägige Leitmesse für Nahrungs- und Genussmittel mit internationaler Beteiligung. Köln, 4. bis 8. Oktober. Weitere Informationen. 

5. Oktober 

Außenpolitik: Johann Wadephul reist nach Katar und Kuwait. Der zweitägige Besuch steht im Kontext diplomatischer Bemühungen um eine Friedenslösung im Nahostkonflikt; zudem nimmt er an Beratungen des Golf-Kooperationsrates mit Europakommissions-Vizepräsidentin Kaja Kallas teil. Doha, 5. bis 6. Oktober.  

Verteidigung: Gipfeltreffen Hohenneuffen unter dem Titel „Ist die Bundeswehr gerüstet für die Zeitenwende?“. Mit Nils Schmid und Henning Otte. Neuffen, 10 Uhr 

Ehrung: Frank-Walter Steinmeier erhält die Erntekrone in Tangermünde. Verleihen wird diese durch Bauernverband, Kirchen und LandFrauenverband. Mit Reiner Haseloff. Tangermünde, 11 Uhr 

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Must-Reads

Spiegel: Deutschlands modernstes Kriegsschiff kommt nicht wie geplant. Bis zu vier Jahre verzögert sich das Milliardenprojekt um Fregatte F126 – wegen technischer Probleme und finanzieller Schwierigkeiten beim niederländischen Schiffsbauer Damen Naval. Die ursprünglich für 5,27 Milliarden Euro geplanten vier Schiffe kosten inzwischen fast zehn Milliarden; zwei weitere wurden bestellt. („Deutschlands modernstem Kriegsschiff droht die Havarie“

Handelsblatt: Verwaltungseinheiten in Unternehmen unter Druck. In den Administrationen von Lufthansa, Bayer und Bosch sind massive Kürzungen geplant, vieles gilt als automatisierbar. Managementforscher Ralf Lanwehr warnt: Verwaltung erfülle zentrale Brücken- und Pufferfunktionen, deren Wegfall Innovation und Zusammenarbeit behindern könnte. Führungskräfte sollten KI als Ergänzung nutzen und Prozesse gezielt neu ausrichten, statt pauschal Stellen abzubauen. („Sind Verwaltungsstellen künftig überflüssig?“

Tagesspiegel: Känguru wieder da. Das am Sonntag aus dem Garten des Verlegers Jakob Augstein in Berlin-Kladow entflohene Wallaby-Känguru ist wieder eingefangen worden – nur zwei Häuser von seinem Gehege entfernt. Nachdem Gartenbau-Mitarbeiter das Veterinäramt alarmiert hatten, wurde es mithilfe eines Blasrohrs und eines Betäubungspfeils ruhiggestellt. Laut Stadträtin Tanja Franzke ist es wohlauf. („Entsprungenes Känguru ist wieder da – und hüpft sogar durchs Video“

Nicht überlesen 

SZ: Vier Gründe für Umfrage-Stärke der AfD. In den meisten Legislaturperioden haben Regierungsparteien zunächst Zustimmung verloren, die stärkste Oppositionspartei profitierte oft. Rechts wird immer weiter normalisiert – dabei ist die AfD heute radikaler als etwa 2017. Und: Die politischen Gegner helfen ihr, wenn sie AfD-Kernthemen wie Migration noch größer machen. („Warum die AfD in den Umfragen so stark ist“

Zeit: Woidke fordert von der Union mehr Einlenken. „Wir haben als SPD zuletzt oft eingelenkt“, sagte Brandenburgs MP Dietmar Woidke. „Gleiches erwarte ich nun auch von CDU und CSU.“ Der Vorwurf der Grünen, er verschulde ihr Rausfliegen aus dem Landtag, erklärt er zu „grünen Märchen“. Die Personalisierung sei wichtig gewesen, um zu gewinnen: „Wir mussten uns abkoppeln von der Bundes-SPD.“ („Ohne stärkere Repression wird es nicht gehen“

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Meistgelesenes von heute

Heute Abend in den Talkshows

Maybrit Illner, 22:15 Uhr, Manfred Weber, Jan van Aken, Claudia Major, Peter R. Neumann 

Markus Lanz, 23:20 Uhr, Herbert Reul, Ulrike Winkelmann, Florence Gaub 

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Geburtstage

3. Oktober 

Thomas Pauls, MdB (CDU), 39 

4. Oktober 

Sabine Poschmann, Parlamentarische Staatssekretärin beim BMWSB (SPD), 57  

Swantje Michaelsen, MdB (Grüne), 46 

Volker Pellet, Botschafter in Venezuela, 64 

5. Oktober 

Awet Tesfaiesus, MdB (Grüne), 51 

Heiko Geue, Finanz- und Digitalisierungsminister MV (SPD), 60 

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Nachttisch

Roger Willemsen - Gute Tage

Unser Tipp führt Sie heute ins Badezimmer von Jassir Arafat. Aber auch in den Dschungel Borneos und die Gemächer von Margaret Thatcher. In „Gute Tage“ erkundet Roger Willemsen Menschen und Orte, die der 2016 verstorbene Journalist kennengelernt hat. Er beschreibt persönliche Begegnungen, etwa sein Unbehagen beim Treffen mit einem japanischen Kannibalen, oder wie er sich in Vivienne Westwoods Mode fühlt – ein Detail, das ihm später bei seinem Interview mit der Star-Designerin hilfreich sein wird. Ein feiner Beobachter, bei dem leise Worte zu einem literarischen Erlebnis werden – und zu einer idealen Lektüre für ein langes Wochenende. Magdalena Latz 

Roger Willemsen: Gute Tage | S. Fischer Verlag 

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Das war’s für heute. Good night and good luck!

Heute haben Nana Brink, Michael Bröcker, Anna Ehlebracht, Damir Fras, Daniel Friesen, Markus Grabitz, Lisa-Martina Klein, Franziska Klemenz, Horand Knaup, Angela Köckritz, Malte Kreutzfeldt, Andreas Landwehr, Magdalena Latz, Vincent Mikoteit, Sven Siebert, Maximilian Stascheit, Alex Veit und Corinna Visser mitgewirkt.

Der Berlin.Table ist das Late-Night-Briefing für die Table.Media-Community. Wenn Ihnen der Berlin.Table gefällt, empfehlen Sie uns bitte weiter. Wenn Ihnen diese Mail weitergeleitet wurde: Hier können Sie sich kostenlos anmelden.

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