CEO.Table – Ausgabe 42

Industrie: Der große Arbeitsplatzschwund + 80 Maßnahmen zum digitalen Staat + Markenverband-Umfrage: Schlechte Note für Regierung

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Executive Summary

Zentrale Bosch

Industrie: Der große Arbeitsplatzschwund

Deutschlands Industrie baut massiv Stellen ab: Bosch, VW, Siemens und andere streichen zehntausende Jobs. Doch trotz Krise gibt es Chancen für Erneuerung – wenn Politik und Unternehmen jetzt die richtigen Schritte gehen.

Die Krise der deutschen Wirtschaft ist vor allem eine Industriekrise. „Vom Beschäftigungsabbau ist vor allem die Industrie betroffen. Dort gehen derzeit monatlich rund 10.000 Stellen verloren, während in anderen Bereichen die Beschäftigung stabil bleibt oder sogar wächst“, erklärt Arbeitsmarktforscher Enzo Weber im Gespräch mit Table.Briefings. „Was zunächst wie eine konjunkturelle Delle aussah, entwickelt sich zunehmend zu einer strukturellen Krise.“

Die Statistik stützt diese Diagnose: Im August waren in Deutschland rund 45,8 Millionen Menschen erwerbstätig, wie das Statistische Bundesamt meldet – nahezu unverändert zum Vorjahr. Deutlich anders stellt sich die Lage aber in der Industrie dar: Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit gingen im verarbeitenden Gewerbe binnen Jahresfrist rund 146.000 Stellen verloren, vor allem in der Metall- und Elektroindustrie. Gleichzeitig entstanden neue Jobs in Pflege (plus 71.000), Gesundheit (plus 66.000) und öffentlicher Verwaltung (plus 45.000).

Insgesamt waren im September 2,96 Millionen Menschen arbeitslos, etwas weniger als im August. Der monatliche Rückgang ist jedoch vor allem saisonbedingt. Strukturell bleibt die Lage angespannt. Zwar liegt die Arbeitslosenquote mit 4,0 Prozent im historischen Vergleich moderat – 2005 waren es noch über elf Prozent und mehr als fünf Millionen Arbeitslose –, doch die Risiken für die Industrie nehmen zu. Das zeigt sich an der Liste der jüngsten Abbaupläne von Unternehmern.

  • Bosch: Der Autozulieferer rechnet mit einem weiteren Abbau von rund 13.000 Stellen in Deutschland bis 2030, vor allem an den Mobility-Standorten. Betroffen seien Verwaltung, Vertrieb, Entwicklung und Produktion. Als Gründe nennt das Unternehmen die rückläufige Fahrzeugnachfrage, die Verlagerung von Absatzmärkten ins Ausland und hohen Wettbewerbsdruck.

  • Siemens: Der Technologiekonzern baut weltweit rund 6.000 Stellen ab, davon etwa 2.800 in Deutschland. Betroffen sind vor allem das Automatisierungsgeschäft von Digital Industries und das Geschäft mit Ladelösungen für Elektrofahrzeuge. Siemens verweist auf Anfrage auf Überkapazitäten durch schlechter als erwartet verlaufene Kernmärkte und die schwächelnde Automobilindustrie.

  • Volkswagen: Bis 2030 sollen an den zehn deutschen Werken 35.000 Stellen sozialverträglich entfallen. Stand heute seien bereits mehr als 20.000 Austritte über Altersteilzeit, Aufhebungsverträge und Renteneintritte fixiert, teilt der Konzern auf Anfrage mit.

  • Continental: Der Reifen- und Autozulieferer will weltweit 7.150 Stellen streichen, mehr als 2.700 davon in Deutschland.

  • Evonik: Der Chemiekonzern streicht bis 2026 rund 2.000 Stellen, davon etwa 1.500 in Deutschland. Betroffen sind vor allem Führungs- und Verwaltungspositionen.

Auch außerhalb der Industrie gibt es Jobabbau – so kündigte die Lufthansa an, bis 2030 rund 4.000 Stellen zu streichen. Der Stellenabbau großer Konzerne bedeutet nicht nur weniger Beschäftigung, sondern auch weniger Aufträge für Zulieferer und Dienstleister. Gerade mittelständische Firmen in den industriellen Wertschöpfungsketten spüren den Druck, wenn Investitionen verschoben oder ganze Produktionslinien gestrichen werden. Für viele stellt sich die Frage, ob sie neue Märkte erschließen – oder ob sie in Deutschland überhaupt noch investieren. „Seit 2019 gibt es keine Zuwächse mehr, und der Wohlstand stagniert sogar seit 2018“, warnt Sebastian Dettmers, CEO der Jobplattform StepStone im Podcast Table.Today. Wenn Unternehmen weniger investieren, sinkt auch die Produktivität – und umgekehrt.

Arbeitsmarktforscher Weber spricht von einer „Erneuerungskrise“: „Wenig neue Stellenausschreibungen, schwache Gründungsdynamik, sinkende Investitionen und kaum Chancen für Arbeitslose, wieder in Beschäftigung zu kommen.“ Betroffen seien alle Qualifikationen: „Akademiker, Helfer, Berufseinsteiger ebenso wie Beschäftigte mit mittlerer Qualifikation.“

Er fordert ein Gegensteuern. Zwar seien die technologischen Voraussetzungen vorhanden – Deutschland sei bei Wasserstoff, Windkraft oder Klimatechnik eigentlich gut aufgestellt. „Doch in der Breite gelingt die Umsetzung nicht, vor allem weil die wirtschaftspolitische Unsicherheit zu hoch ist und Investitionen gebremst werden.“

Nötig sei deshalb eine Industriepolitik, die Investitionen erleichtert und Planungssicherheit schafft, ohne dabei Wettbewerb zu schwächen. Dazu gehören verlässliche Rahmenbedingungen, eine konsequente Entbürokratisierung sowie Förderinstrumente, die innovationsorientiert und befristet sind. Auch die öffentliche Beschaffung könne stärker strategisch eingesetzt werden, um neue Technologien in den Markt zu bringen. Ziel müsse es sein, nicht bestehende Strukturen zu konservieren, sondern die Voraussetzungen für neue Wertschöpfung zu schaffen – von der Dekarbonisierung über Digitalisierung bis hin zu künstlicher Intelligenz.

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Kaufkraft allein reicht nicht.

Trotz stabiler Einkommen sinkt die Konsumlaune. Woran liegt das? Der Konsumklima Summit 2025 liefert Antworten aus Forschung, Praxis und Politik – und Impulse für die Wirtschaft. 

Treffen Sie Entscheiderinnen und Entscheider am 27. November in Berlin. Kostenfreie Teilnahme hier anfragen.

Markenverband-Umfrage: Unternehmen sehen Deutschland als unattraktiven Standort

Die deutschen Markenunternehmen stellen der Politik ein schlechtes Zeugnis aus. Die Attraktivität des Standorts Deutschland bewerten sie im internationalen Vergleich nur mit 3,2 Punkten auf einer Skala von 1 bis 5. Noch schlechter fällt das Urteil über die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung aus: Sie kommt lediglich auf 2,3 Punkte. Das zeigt eine exklusive Umfrage des Markenverbands unter seinen Mitgliedsunternehmen in Zusammenarbeit mit Table.Briefings anlässlich des Tags der Markenwirtschaft am 9. Oktober.

Als wichtigste Wachstumsimpulse nennen die Befragten den Abbau von Bürokratie (125 Nennungen), den Ausbau der digitalen Infrastruktur (113) sowie Entlastungen bei Steuern und Energiepreisen.

Größte Risiken für den Geschäftserfolg sehen die Unternehmen in der Bürokratie (101 Nennungen), der Spaltung der Gesellschaft (58) und dem Fachkräftemangel (55). Belastungen durch hohe Energiepreise und geopolitische Unsicherheiten verstärken den Druck zusätzlich.

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CEO.Talk

„Europa darf nicht eine halbe Milliarde jährlich an die USA zahlen"

Helene Huby, Gründerin und CEO von The Exploration Company, will Europas Abhängigkeit von US-amerikanischen Raumfahrtunternehmen beenden. Wie das gehen kann, hat sie im Table Today Live-Podcast auf der Tech-Konferenz Bits & Pretzels erklärt.

Europa hat ein fundamentales Problem: keine eigenen Raumschiffe. „Wenn wir unsere Astronauten fliegen wollen, müssen wir SpaceX oder vielleicht in der Zukunft auch andere Firmen in den Vereinigten Staaten bezahlen“, erklärt Helene Huby, Gründerin und CEO von The Exploration Company, im Gespräch mit Table.Briefings. Pro Jahr fließe rund eine halbe Milliarde Euro Steuergeld in die USA – ein Zustand, den die französische Unternehmerin für nicht hinnehmbar hält.

The Exploration Company verfolgt ein klares Dienstleistungsmodell, das Huby mit DHL vergleicht. „Es ist eine Dienstleistung, wie man einen Brief oder ein Paket verschickt“, erklärt sie das Konzept. Zu den Kunden zählen Weltraumorganisationen wie die European Space Agency (ESA), die NASA und künftige private Raumstationen. Das Unternehmen hat nach eignen Angaben bereits fünf Missionen verkauft und drei private Raumstationen haben Verträge unterzeichnet.

Bei der Finanzierung sieht Huby Europa durchaus gut aufgestellt. „Wir als Unternehmen haben genug Geld von Privatinvestoren gesammelt“, erklärt sie die Situation. Geld sei in Europa auch generell nicht das Problem, wie Investitionen von zehn Milliarden Euro in das Satellitensystem Iris oder fünf bis sechs Milliarden Euro in Ariane 6 zeigen. „Es ist nicht wahr, dass wir kein Geld haben, aber wir müssen mit diesem Geld viel effizienter sein“, so Huby.

SpaceX demonstriere erfolgreich die Strategie großer Launcher mit Wiederverwendbarkeit. 75 Prozent der Starts dienen dem eigenen Starlink-System. Europa müsse ebenfalls große Satellitenkonstellationen aufbauen, nicht nur für militärische, sondern auch für private Zwecke. Derzeit arbeiten etwa zehn europäische Unternehmen an Launcher-Technologien, doch Huby prognostiziert eine Konzentration auf ein bis zwei Champions in den nächsten drei bis fünf Jahren.

Warum Raumschiff-Technologie für die Verteidigung unverzichtbar ist und weshalb ihr Unternehmen Teams in Houston und Los Angeles unterhält, um US-amerikanische Expertise nach Europa zu bringen, hören Sie am kommenden Dienstag im Table Today Podcast. Hier können Sie ihn schon einmal abonnieren.

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Table.Forum Wirtschaft und Vertrauen. "Gerade in einem intensiven Wettbewerbsumfeld ist Vertrauen ein zentraler Wirtschaftsfaktor." Lesen Sie den Beitrag Evelyne De Leersnyder hier.

CEO.News

Modernisierungsagenda: Mit 80 Maßnahmen zum digitalen Staat

Die Bundesregierung hat bei ihrer Kabinettklausur die Modernisierungsagenda (PDF) beschlossen – ein ressortübergreifendes Reformprogramm mit über 80 Einzelmaßnahmen zur grundlegenden Erneuerung von Staat und Verwaltung. Das Ziel: Bürokratieabbau um 25 Prozent, digitalisierte Verwaltungsservices und die Schaffung einer 24-Stunden-Unternehmensgründung durch einheitliche digitale Verfahren. „Der heutige Beschluss der Modernisierungsagenda ist ein großer Schritt, um Bürger und Unternehmen zu entlasten“, erklärt Bundesminister Karsten Wildberger.

Die Modernisierungsagenda strukturiert sich in fünf zentrale Handlungsfelder: von spürbarem Bürokratieabbau über bessere Rechtsetzung bis hin zur Verschlankung der Bundesverwaltung. Besonders ambitioniert sind die 23 definierten Hebelprojekte. Zu diesen gehören:

  • Work-and-stay-Agentur: Eine neue zentrale Agentur für Fachkräfteeinwanderung soll den gesamten Prozess von der Visa-Beantragung bis zur Integration vereinfachen.

  • 24-Stunden-Unternehmensgründung: Einheitliche digitale Verfahren sollen die Gründung eines Unternehmens innerhalb eines Tages ermöglichen.

  • 25 Prozent Bürokratieabbau: Stärkung der Bürokratiebremse, Abbau von überkomplexen Vorschriften und Nutzung digitaler Tools wie ein neues Bürokratiemeldeportal.

  • Digitale Fahrzeugzulassung: Die bundesweite Zentralisierung der Fahrzeugzulassung soll Bürokratie abbauen und Wartezeiten verkürzen.

  • Digitalisierte Verwaltungsservices: Die komplette Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen soll Bürgern und Unternehmen den Behördengang ersparen.

„Diese Agenda bildet die Arbeitsgrundlage für die Legislaturperiode – mit konkreten Vorhaben, die nun nachhaltig und Schritt für Schritt umgesetzt werden müssen“, so Wildberger. Gleichzeitig schaffe die Agenda eine wichtige Basis für die beschleunigte Digitalisierung der Verwaltung und die Voraussetzungen, „das Leben der Menschen spürbar besser und einfacher zu machen“.

Anfang September hatten sich Digitalminister Wildberger, der österreichische Altkanzler Wolfgang Schüssel und Spitzen der Wirtschaft bei Table.Briefings getroffen, um über Deutschlands Weg zur digitalen Souveränität zu diskutieren. Dabei standen konkrete Reformschritte im Zentrum der Debatte, wie Deutschland und Europa nachhaltig bei der Digitalisierung vorankommen können. Alex Hofmann

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Drohnenabwehr: Wirtschaft fordert mehr Befugnisse

„Wir benötigen ein Gesetzespaket, das nicht nur den Staat schützt, sondern zugleich den Betrieben die notwendige Rechtssicherheit und Befugnisse zur Drohnenabwehr gibt“, fordert Martin Maslaton, Vorstand des Branchenverbands Zivile Drohnen (BVZD). Angesichts zunehmender geopolitischer Spannungen und hybrider Bedrohungen gewinnt die Frage nach wirksamer Drohnenabwehr zusätzliche Brisanz. Der Verband warnt, dass zwar die Befugnisse der Bundeswehr ausgeweitet werden sollen, sicherheitssensible Betriebe wie Chemieanlagen oder Energieerzeuger aber bislang keine rechtliche Grundlage haben, sich eigenständig zu wehren.

Auch die Luftfahrtbranche drängt auf bessere Zusammenarbeit mit den Behörden. „Das Problem vergrößert sich, wenn gleichzeitig mehrere Ziele angegriffen und ganze Infrastrukturen mit den zugehörigen Lieferketten lahmgelegt werden“, sagt Isabel Weiss, Leiterin Security beim Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft. Nötig sei der Aufbau eines ressortübergreifenden Lagezentrums für den kontinuierlichen Austausch zwischen Sicherheitsbehörden, Nachrichtendiensten und Wirtschaft. Alexander Wiedmann

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Aktionsplan Kernfusion: Warum die Bundesregierung stärker auf die Industrie setzt

Gemeinsam mit Forschungseinrichtungen und Start-ups soll in Deutschland das weltweit erste Fusionskraftwerk entstehen. Über zwei Milliarden Euro sollen laut dem Aktionsplan der Bundesregierung in den Bereich Kernfusion fließen. Damit will die Regierung den Übergang von der Grundlagenforschung zur Industrialisierung der Kernfusion einleiten. „Das ist ein starkes Signal für die Fusion in Deutschland“, kommentiert Heike Freund, COO von Marvel Fusion.

Doch bei aller Euphorie bleibt Skepsis: Kritisiert werden unklare Finanzierungsdetails und fehlende Instrumente zur Mobilisierung privaten Kapitals. Während Industrie und Forschungsinstitute den Aktionsplan als wegweisend begrüßen, warnen Experten vor zu hohen Erwartungen. Die Technologie komme für den akuten Kampf gegen den Klimawandel zu spät. Welche weiteren Kritikpunkte es gibt, lesen Sie in der Analyse des Research.Table. Tim Gabel

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RWE investiert 10 Millionen Euro in Laserfusions-Start-up

Der Energiekonzern RWE beteiligt sich mit zehn Millionen Euro am Laserfusions-Start-up Focused Energy. Mit dem Einstieg als strategischer Partner unterstützt RWE die Entwicklung des ehemaligen Kraftwerksstandorts Biblis zu einem Laserfusions-Campus. Bei positivem Projektfortschritt stellt das Unternehmen eine Ausweitung des Engagements in Aussicht.

Das größere Bild: Die Bundesregierung hat sich in ihrer Hightech Agenda klar zur Fusionsforschung bekannt und will Deutschland zum führenden Standort entwickeln. In dieses Umfeld reiht sich die RWE-Investition ein: Auch die Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) unterstützt Focused Energy finanziell. Alexander Wiedmann

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Vietnam: Chancen und Risiken für Investoren

 „Wie China vor zehn bis 20 Jahren: Aufbruchsstimmung, Wachstum und gleichzeitig ein hoher Bedarf an Lokalisierung“, sagt Alexander Ziehe, Vorsitzender der German Business Association in Vietnam, im Interview. Deutsche Unternehmen können mit „Made in Germany“ gut punkten, der Druck durch Konkurrenten aus China nimmt aber zu. Welche Strategie zum Ziel führt, lesen Sie im China.Table. Julia Fiedler

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CEO.Presseschau

manager magazin

Warum Frauen eher in Krisen Chefs werden

Das Phänomen der "Gläsernen Klippe" besagt, dass Frauen vermehrt in Krisenzeiten in Führungspositionen berufen werden. Laut einer Studie steigt die Wahrscheinlichkeit dann um 50 Prozent, da Unternehmen ein Signal für Veränderung senden wollen. Aktuelle Beispiele sind Neubesetzungen bei der Deutschen Bahn, Daimler Truck und der Commerzbank.
Börsen-Zeitung

Adidas–Aktie unter Druck wegen vorsichtiger Prognose

Adidas hat im ersten Halbjahr 2025 Umsatz und Gewinn spürbar gesteigert und damit die Konkurrenten Nike und Puma hinter sich gelassen. Dennoch verlor die Aktie seit Jahresbeginn fast ein Fünftel an Wert, nachdem Vorstandschef Bjørn Gulden die Jahresprognose trotz der starken Entwicklung nicht anhob. Analysten sehen darin eine "Falle der konservativen Prognose", bewerten die Aussichten des Konzerns aber weiterhin positiv. Neben Wachstumssegmenten wie Running und Training rechnen Experten insbesondere mit Milliardenumsätzen durch die Fußball-WM 2026, während Belastungen durch US-Zölle teilweise abgefedert werden könnten.
Bloomberg

SAP ringt um klare KI-Strategie nach Cloud-Boom

SAP steht nach dem erfolgreichen Umstieg auf die Cloud nun vor der nächsten Bewährungsprobe: der Integration von Künstlicher Intelligenz. Trotz steigender Umsätze fehlt es vielen Kunden und Mitarbeitern an klaren Verkaufsargumenten für die neuen KI-Angebote, während Analysten Marktanteilsverluste und sinkende Kundenzufriedenheit beobachten. Ab 2027, wenn das Wachstum aus der Cloud nachlässt, muss SAP zusätzliche Services entwickeln, um seine Führungsposition zu sichern.
Süddeutsche Zeitung

Lufthansa kämpft mit wirtschaftlichen Problemen und alternder Flotte

Die Lufthansa ist derzeit die wirtschaftlich schwächste Fluggesellschaft unter den großen internationalen Airlines und plant einen umfassenden Umbau. Besonders im Betrieb zeigen sich die Schwierigkeiten: Für ältere Modellreihen wie die Boeing 747-400 oder den Airbus A340-600 sind Ersatzteile kaum noch verfügbar, sodass eigene Nachbauten notwendig werden. Einige Maschinen sollen deshalb im kommenden Jahr endgültig aus dem Betrieb genommen und zerlegt werden.
CEO Today Magazine

Klare Grenzen als Erfolgsfaktor für Remote-Teams

Der Wandel hin zu Remote- und Hybrid-Arbeit bringt mehr Flexibilität, birgt jedoch auch Risiken wie Überlastung, mangelnde Abgrenzung und Vertrauensverlust. CEOs und Führungskräfte spielen eine Schlüsselrolle, indem sie klare Regeln zu Arbeitszeiten, Kommunikation und Verantwortlichkeiten setzen und eine Kultur des Vertrauens und der Selbstverantwortung fördern. Maßnahmen wie Fokuszeiten, Ruhephasen oder ergebnisorientierte Führung tragen dazu bei, Stress zu vermeiden und Leistung langfristig zu sichern.
Forbes

Führungslektionen aus Taylor Swifts Karriere

Taylor Swifts jahrzehntelanger Erfolg beruht auf ihrem geschickten Management, ihrer engen Bindung zu Fans und der Fähigkeit, Konflikte und Rückschläge produktiv zu nutzen. Sie kombiniert Unternehmergeist mit künstlerischer Entwicklung, belohnt Loyalität großzügig und passt sich immer wieder an Veränderungen der Musikindustrie an. Ihr Beispiel bietet Führungskräften aus anderen Branchen wertvolle Lehren.

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CEO.Personnel

Golem

Judson Althoff steigt bei Microsoft zum Co-CEO neben Satya Nadella auf

Judson Althoff wird CEO für das kommerzielle Geschäft. Der langjährige Manager übernimmt damit die Verantwortung für zentrale Bereiche wie Enterprise-Lizenzen, Cloud-Services und Geschäftsanwendungen. Konzernchef Satya Nadella will sich in Zukunft stärker auf strategische Themen wie künstliche Intelligenz und technische Infrastruktur konzentrieren. Im Zuge der Neuordnung wechseln auch andere Führungspositionen, unter anderem wird Takeshi Numoto als Chief Marketing Officer Althoff unterstellt. Nadella bezeichnete die Entwicklung als Teil eines grundlegenden "KI-Plattform-Wandels".
InFranken

Andreas Schick verlässt Schaeffler-Vorstand

Der Aufsichtsrat reagierte mit Bedauern auf die Entscheidung und kündigte an, die Nachfolge zu gegebener Zeit bekanntzugeben. Andreas Schick ist seit mehr als 30 Jahren im Unternehmen tätig; zuletzt als COO für Produktion, Supply Chain Management und Einkauf zuständig. Die Personalnachricht folgt auf eine Phase wirtschaftlicher Herausforderungen und angekündigter Stellenstreichungen im Unternehmen.
Fruitnet

Jeroen Eijsink wird CEO der HHLA

Eijsink ist seit Anfang Oktober Vorstandsvorsitzer der Hamburger Hafen und Logistik AG. Der 52-jährige Niederländer bringt mehr als 25 Jahre internationale Erfahrung in der Logistik- und Transportbranche mit, zuletzt als CEO der Girteka Group. Parallel übernimmt Marcus Vitt den Vorsitz des HHLA-Aufsichtsrats von Rüdiger Grube. Vitt war bis 2024 Vorstandssprecher der Privatbank Donner & Reuschel und ist Vorsitzender des Hamburger Börsenrates.
FAZ

Jan Wachtel zum neuen Media-CEO bei Hubert Burda Media bestellt

Hubert Burda Media hat Jan Wachtel zum neuen CEO des Konzernbereichs Media berufen. Der 45-Jährige kommt von der Bauer Media Group, wo er zuletzt als President Publishing tätig war. Ab Januar 2026 übernimmt Wachtel damit die Verantwortung für die Verlagsgeschäfte von Burda, zu denen unter anderem Focus, Bunte sowie Burda Forward gehören. Er tritt die Nachfolge von Philipp Welte an, der in den Verwaltungsrat der Burda-Gruppe wechselt.
Handelsblatt

Mercedes-Benz-Produktionsvorstand Jörg Burzer wird Technik- und Entwicklungsvorstand

Konzernchef Ola Källenius ordnet sein Vorstandsteam neu. Entwicklungschef Markus Schäfer verlässt nach über 30 Jahren das Unternehmen, ihm folgt Jörg Burzer. Dessen Funktionen wiederum übernimmt AMG-Chef Michael Schiebe, ein enger Vertrauter von Källenius. Mit den Personalentscheidungen setzt der Vorstandschef auf Vertraute und verschafft sich stärkeren Einfluss im Unternehmen. Die Umbauten erfolgen in einer schwierigen Lage, da Mercedes unter Absatzproblemen, internationalem Wettbewerbsdruck und schwachen Ergebnissen bei Elektroautos leidet.
Reuters

Führungswechsel bei Spotify: Gründer Daniel Ek übergibt CEO-Posten

Spotify-Gründer Daniel Ek wird im Januar 2026 von seiner Rolle als CEO zurücktreten und die Position des Executive Chairman übernehmen. Sein Fokus liegt in Zukunft auf der langfristigen Strategie sowie der Kapitalallokation. Die operative Führung des Unternehmens übernehmen Gustav Söderström und Alex Norström. Dieser Wechsel soll Spotify im Wettbewerb mit Apple Music, YouTube Music und Amazon Music stärken und Profitabilität weiter steigern.

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CEO.Economics

Warum wir keine neue Klimapolitik brauchen

Die USA unter Donald Trump sind aus dem Pariser Klimaabkommen ausgestiegen und setzen nun (fast) vollständig auf fossile Energieträger. Wenn die größte Volkswirtschaft die grüne Transformation in diesem Ausmaß infrage stellt, löst das natürlich auch bei uns Diskussionen aus. So zum Beispiel Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer in der Welt: „Muss man 100 Prozent erreichen oder reichen nicht 90 Prozent oder 80 Prozent, oder reicht statt 2045 auch 2050?“ Ist so eine Diskussion aufgrund der Faktenlage gerechtfertigt und ist sie zielführend?

Zunächst einmal: An den zu erwartenden hohen Kosten einer dramatischen Temperaturerhöhung hat sich auch durch Trump nichts geändert. Da ist sich die Wissenschaft noch immer einig. Klimapolitik bleibt also grundsätzlich richtig und wichtig. Das bestreitet auch Ministerpräsident Kretschmer nicht. Die Frage stellt sich aber schon, ob die ehrgeizige Klimapolitik in Deutschland beziehungsweise in Europa zu großen Wettbewerbsnachteilen für die deutsche Industrie führt und sich damit die Frage stellt, ob die Ziele zu ehrgeizig sind oder der Ansatz falsch ist.

Das IWH hat vor einiger Zeit einen Sechs-Punkte-Plan zur effizienten grünen Transformation vorgelegt. In meinen Augen hat sich an den sechs Punkten grundsätzlich nichts geändert. Trotzdem ergibt sich im Detail Anpassungsbedarf:

  1. Kretschmer hat recht, dass deutsche Alleingänge bei den Klimazielen nicht zielführend sind. Klimaziele ergeben nur auf europäischer Ebene einen Sinn. Die EU hat sich das Ziel Klimaneutralität im Jahr 2050 vorgenommen, Deutschland schon 2045. Das ehrgeizigere Ziel Deutschlands führt zu keiner Reduktion des europäischen CO₂-Ausstoßes, da andere Länder innerhalb der EU nur mehr ausstoßen können. Die Ziele, wie die korrespondierenden Maßnahmen (wie zum Beispiel der Zertifikatehandel), sollten auf europäischer Ebene operieren.

  1. Fossile Energieträger sind in Deutschland weiterhin eher zu billig und erneuerbare Energieträger zu teuer. Neben dem allgemeinen Preisniveau bei Energie ist vor allen Dingen der relative Preis zwischen erneuerbaren und fossilen Brennstoffen von entscheidender Bedeutung. Eine große Spreizung zwischen beiden Preisen setzt Anreize, auf Erneuerbare umzusteigen und neue grüne Verfahren zu entwickeln und einzuführen. Ohne diese Anreize können Klimaziele nicht kosteneffizient erreicht werden. Daher sind auch eine Diskussion um den Industriestrompreis sowie eine längere Diskussion um ein Aufweichen oder Verschieben der Ziele kontraproduktiv, da beide diese Anreize reduzieren.

  2. Klimazölle haben durch das Aussteigen der USA aus dem Konsens der Klimapolitik eine noch größere Bedeutung. Sie dienen dazu – zumindest temporär –, Nachteile der einheimischen Industrie durch mit billiger fossiler Energie produzierte Güter auszugleichen. Da Klimazölle proportional zum CO₂-Ausstoß bei der Produktion sind, sollten diese Zölle einige der potenziellen Nachteile, die der deutschen Industrie durch höhere Energiekosten entstehen, ausgleichen. Natürlich würde die Einführung dieser Zölle zu schwierigen Verhandlungen mit den USA führen, deren Ausgang völlig offen ist. Es ist etwas verwunderlich, dass Klimazölle nicht schon in den jüngsten EU-USA-Zollverhandlungen ein Thema waren.

  3. Investitionen in klimaneutrale Forschung und Entwicklung wird noch wichtiger, wenn es um die letzten zehn oder 20 Prozent Klimaneutralität geht. Es ist ja beispielsweise klar, dass es auch 2050 noch immer Verbrenner auf den Straßen geben wird, oder Gasheizungen. Das heißt aber nicht, dass man das Ziel auf 90 oder 80 Prozent Klimaneutralität reduzieren sollte, wie Kretschmer vorschlägt. Richtig wäre es stattdessen, noch mehr auf „carbon capture and storage“-Technologien (CCS) zu setzten. Hier können auch Subventionen für Forschung und Entwicklung eine nützliche Rolle spielen.

Insgesamt sollten wir aufgrund der Entwicklung in den USA nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Diese ist ohnehin möglicherweise temporär und kehrt sich mit einem Amtswechsel im Weißen Haus wieder um, weshalb wir unsere Klimaziele und die Maßnahmen, um sie zu erreichen, nicht komplett überdenken sollten. Es ist eher so, dass wir die Maßnahmen und Initiativen, die wir schon haben, konsequenter umsetzen sollten, denn nur dann können wir unnötige Kosten bei dem Prozess hin zur Klimaneutralität vermeiden.  

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CEO.Finance

Trump wirft Rettungsleine für Milei aus

Seit Javier Mileis Wahlsieg treibt Argentinien Reformen voran, doch die Märkte bleiben nervös. Eine US-Rettungszusage stabilisiert den Peso – vorerst.

Der argentinische Präsident Javier Milei hat seit seiner Wahl im November 2023 in Argentinien beeindruckende und notwendige Reformen vorangebracht. Er hat das hohe Haushaltsdefizit ausgeglichen und die Zentralbank von erheblichen Lasten befreit. Sein Minister für „Deregulierung und Transformation des Staates“, Federico Sturzenegger, setzte weitreichende Liberalisierungen durch. Der internationale Handel und der Kapitalverkehr wurden geöffnet und der Peso konnte stabilisiert werden.

Wichtige Reformen wie jene des Renten-, Arbeits- und Steuersystems stehen jedoch noch aus. Dafür hofft Milei auf deutliche Zugewinne bei den Zwischenwahlen am 26. Oktober.

Bei der jüngsten Regionalwahl in der Provinz Buenos Aires, einer Hochburg der bisher regierenden Peronisten, erlitt Milei allerdings eine herbe Niederlage – nicht zuletzt aufgrund von Korruptionsvorwürfen gegen seine Schwester Karina. Aus Angst vor einem Scheitern der Reformen zogen viele Anleger Kapital aus Argentinien ab, was den Peso unter Abwertungsdruck brachte. Die Kurse der Staatsanleihen fielen, während die Zinsen stark anzogen. Argentiniens Zentralbank musste Pesos aufkaufen, um die Währung innerhalb des angestrebten Wechselkursbandes zu halten, verlor dabei jedoch beträchtliche Dollarreserven – ein wichtiger Indikator für die finanzielle Glaubwürdigkeit des Landes.

Die Rettung kam vom US-amerikanischen Finanzminister Scott Bessent, der am 22. September „große und kraftvolle Maßnahmen“ ankündigte, konkret eine Swap-Linie über 20 Milliarden US-Dollar. Zudem erklärte er, die USA seien bereit, direkt argentinische Staatsanleihen zu erwerben. Dafür steht das US-Finanzministerium der 219,5 Milliarden Dollar schwere Exchange Stabilization Fund zur Verfügung, mit dem in der Vergangenheit bereits Mexiko, Brasilien und Uruguay unterstützt wurden. Der Peso stabilisierte sich und die Kurse argentinischer Staatsanleihen erholten sich, ohne dass bislang tatsächlich Gelder geflossen sind.

Diese bislang nur verbale Rettungsleine wirkte, weil der argentinische Staatshaushalt ausgeglichen ist. Die kleine Währungskrise signalisiert daher keine neue Schuldenkrise, sondern spiegelt vielmehr instabile Erwartungen über den Erfolg der Reformen wider. Die noch bestehende Bindung des Peso an den Dollar innerhalb eines sich ausweitenden Wechselkursbandes hilft Milei, die Inflation niedrig zu halten – was seine Chancen bei der Wahl erhöht. Bessent sprach daher von einer „Brücke bis zur Wahl“. Die USA stützen so ihren wichtigsten politischen Verbündeten in Lateinamerika und senden zugleich ein weltweites Signal für vorbildliche Reformpolitik.

Gleichzeitig bleibt der Peso überbewertet, da die Inflation in Argentinien nach wie vor deutlich höher ist als in den USA. Das schmälert die Wettbewerbsfähigkeit der argentinischen Exporte. Zudem hat die Krise gezeigt, dass das Vertrauen der internationalen Kapitalmärkte äußerst fragil ist. Beim IWF steht Argentinien weiterhin mit 42 Milliarden Dollar in der Schuld – ein schweres Glaubwürdigkeitsproblem für das Land als Schuldner. Die ständig wechselnden Wechselkursregime sowie das sich ausweitende Band stellen seit der Öffnung für internationale Kapitalflüsse im April eine neue Quelle der Instabilität dar. Dies erklärt, warum die finanzielle Rettungsleine der USA so entscheidend ist.

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CEO.Picks

Führen wie Steve Jobs: Warum das nur selten funktioniert

Radikale Führungsstile faszinieren seit Jahrzehnten, gelten oft als Ausdruck von Vision und Durchsetzungskraft und dienen nicht selten als Vorbild. Meine aktuelle Forschung macht deutlich: Sie funktionieren nur unter sehr spezifischen Voraussetzungen und richten oft mehr Schaden als Nutzen an.

Im Kern steht das metallurgische Konzept des „Annealing“: Phasen gezielter Unruhe, gefolgt von Stabilisierung, brechen Routinen auf und eröffnen Raum für Veränderung. Zunächst kommt die Phase der Erhitzung, in der Routinen aufgelöst und neue Möglichkeiten für das Unternehmen sichtbar werden. Danach folgt die Phase der Abkühlung, in der Orientierung geschaffen, Belastungen reduziert und Strukturen in einem besseren Zustand stabilisiert werden. 

Ob der Prozess gelingt, hängt von klaren Rahmenbedingungen ab: einer Führungspersönlichkeit mit festem Status in der Organisation, emotional widerstandsfähigen Mitarbeitenden, genügend Unsicherheit im Markt, die den Eingriff rechtfertigt, sowie ausreichenden internen Ressourcen. Fehlen diese, drohen Erschöpfung, Zynismus oder Orientierungslosigkeit. Richtig umgesetzt härtet Annealing ein Team wie Stahl. Misslingt es, macht es das Team spröde – wie Klingen, die jeden Moment zu brechen drohen. 

Für Führungskräfte gilt: Radikale Führungsimpulse führen nur in seltenen Konstellationen zum Erfolg. Eine Führungskraft sollte Unruhe nicht um ihrer selbst willen stiften, sondern sie stets mit einem überzeugenden Ausblick auf die Zukunft verbinden, selbst wenn er sich erst im Verlauf des Prozesses formt.

Wer solche Ansätze stattdessen unreflektiert kopiert, riskiert, Zusammenhalt und Leistungsfähigkeit zu untergraben. 

Matthew S. Bothner ist Professor of Strategy an der ESMT Berlin und Inhaber des Deutsche Telekom Stiftungslehrstuhls für Leadership und HR Development. Die CEO.Picks sind eine Kooperation zwischen der ESMT und Table.Briefings.

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CEO.Nachtisch

Eine Reise an die Küste Siziliens

Taormina, die historische Hügelstadt mit Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert v. Chr., zieht seit jeher Besucher aus aller Welt an. Im Jahr 2023 verzeichnete Sizilien mehr als 5,5 Millionen Besucher, ein Anstieg von 14,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, so die lokalen Regierungsdaten. Allgemein wird der Süden Italiens immer attraktiver. Für Taormina liegt dies nicht nur am Teatro Antico di Taormina oder dem spektakulären Blick auf den Ätna, sondern auch an einem Trend, der vom US-Fernsehformat „White Lotus“ befeuert wird.

Hauptdrehort der Serie ist das San Domenico Palace. Laut Sonia Bonamassa, der PR-Managerin des Four-Seasons-Hotels, stieg die Nachfrage nach der Serie „White Lotus“ stark an – und dieser Trend hält auch 2025 an. Für sie liegt der wirtschaftliche Erfolg jedoch vor allem in der Zusammenarbeit mit Einzelhändlern, Verkehrsdienstleistern und Weingütern, die das Reiseziel für eine immer größer werdende Zahl von Besuchern aufwerten. Das wird unter anderem auch von deutschen Touristen geschätzt, die zu den Top 3 Besuchern gehören und das Hotel bevorzugt im September oder Oktober besuchen.

Ursprünglich ein Konvent aus dem 14. Jahrhundert, wurde das Hotel 1896 als eines der ersten Grand Hotels eröffnet und gewann schnell an Ruf – Gäste waren unter anderem König Edward VII. von England und Oscar Wilde. Im Zweiten Weltkrieg diente das San Domenico Palace als Hauptquartier der deutschen Armee und wurde 1943 von den Alliierten bombardiert.

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