
Die WTO, deren Mitgliedsstaaten und China haben derzeit nicht das beste Verhältnis. Die Volksrepublik könnte sich bei den so dringend benötigten Reformen stur stellen, gerade wenn neue Regeln sich zu sehr gegen sie wenden.
Von Amelie Richter
China schaut auf eine lange Geschichte als eine landwirtschaftlich geprägte Zivilisation zurück - und unterscheidet sich damit in hohem Maße von der geografischen Fragmentierung und dem politischen Wettbewerb, die historisch im Westen zu beobachten waren. Die Grenzen zwischen der chinesischen Zentralplanung und dem demokratischen Kapitalismus des Westen verlaufen nicht mehr klar. Ein neuer globaler Gesellschaftsvertrag muss ein gemeinsames Narrativ fördern, im Rahmen dessen jedes Land seine Rolle innerhalb des globalen Kollektivs festlegt.
Von Redaktion Table
"Wechselseitig, ausgewogen und fair"- so sieht die EU-Kommission die Zukunft der Handelsbeziehungen mit China. In der Neuausrichtung der EU-Handelspolitik spielt China eine herausgestellte Rolle. Zur Durchsetzung legt die EU-Kommission Vorschläge für eine grundlegende Reform der WTO vor. EU-Handelskommissar Dombrovskis sieht ein "Momentum" für die bereits seit langem geforderten Änderungen.
Von Amelie Richter
Heute stellt die EU-Kommission ihre neue Handelsstrategie vor. Die Neuaufstellung ist notwendig, da die daran gestellten Herausforderungen diverser geworden sind. Die Leitlinien sind nicht zuletzt auch bezüglich des größten Handelspartners China richtungsgebend - denn während Peking in einigen Punkten als Partner möglich ist, liegen in anderen die Vorstellungen weit auseinander.
Von Amelie Richter
WTO News: Seit Chinas Beitritt in die WTO stieg das einstige Entwicklungsland zur Wirtschaftsmacht auf. Um eigene Interessen durchzusetze, nutzt es diese wirtschaftliche Stärke. Lesen Sie alle wichtigen und aktuellen News zu China und der WTO von der Table. Redaktion.
Die Welthandelsorganisation, kurz WTO ist eine der bedeutsamsten internationalen Organisationen, die sich neben dem IWF und der Weltbank mit den Regeln für den Handel zwischen Nationen befasst und sich somit mit Handels- und Wirtschaftspolitik auf globaler Reichweite auseinandersetzt. Die WTO wurde 1994 aus dem „General Agreement on Tariffs and Trade“ gegründet und hat ihren Sitz in Genf.
China trat am 11. Dezember 2001 der WTO bei. Hoffte man damals noch durch den Eintritt der Volksrepublik eine Öffnung des Landes sowie die Transformation des politischen Systems bewirken zu können, zeigt sich über 20 Jahre später, dass dieser Plan sich nicht bewahrheitet hat. Stattdessen kam es unter Xi Jinping zu einer Ausweitung staatlicher Eingriffe in die Wirtschaft und dem Versuch eigene Wertevorstellungen in der Welt zu verbreiten.Auch auf internationaler Bühne zeigt China seine neues Selbstbewusstsein und nutzt seine wirtschaftliche Stärke, um andere Staaten zu beeinflussen. Zahlreiche Staaten reichten vor der WTO Beschwerden gegen China ein. Viele Klagen richten sich gegen die Tatsache, dass China von unfairen Wettbewerbsbedingungen profitiere, da es trotz seiner stark wachsenden Wirtschaft als Entwicklungsland gilt und von einigen WTO-Regelungen befreit ist.Zu den neusten Streitigkeiten zählen die Zollstreitigkeiten zwischen Australien und China sowie der Streit über die Handelsblockade gegen Litauen.