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Industriepolitik

Thema des Tages | Fünfjahresplan

Viertes Plenum: Wie in China über den Fünfjahresplan verhandelt wird

Das kommende Treffen des KP-Zentralkomitees gilt als richtungsweisend für den nächsten Fünfjahresplan. Internationale Unternehmen werben vor der Verabschiedung öffentlich für ihre Interessen, chinesische Akteure nutzen vor allem die Strukturen des Parteistaats.

Von Leonardo Pape

News | E-Fahrzeuge

Social Leasing: Sozialdemokraten legen Positionspapier vor

Die S&D-Fraktion will die E-Mobilität durch Social Leasing voranbringen. Die Autos sollen benachteiligten Haushalten zur Verfügung stehen, die Bedarf an einem Auto haben, sich derzeit aber kein Elektroauto leisten können.

Von Janos Allenbach-Ammann

News | Industriepolitik

AHK-Studie: China dringt weiter auf globale Führung in Zukunftstechnologien

Die chinesische Staatsführung intensiviert ihre Offensive in High-End-Fertigungsindustrien. Zu dem Ergebnis kommt eine neue Studie der AHK in China. Oliver Oehms, Vorstandsmitglied der AHK in Nordchina, hält es für deutsche Unternehmen für „entscheidend, dicht an den Entwicklungen zu bleiben“.

Von Leonardo Pape

Brevik CCS - ein Zementwerk mit CCS-Anlage in Norwegen.
Analyse | Industrie

Industrie-Dekarbonisierung: Warum der Fokus auf CCS zu kurz greift

Mit dem CCS-Gesetz und den Klimaschutzverträgen will die Bundesregierung die Abscheidung und Speicherung von CO₂ vorantreiben. Klimawissenschaftler mahnen, Investitionen in den Umbau der Produktionsprozesse dürften nicht vernachlässigt werden.

Von Nico Beckert

EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra bei der Vorstellung des EU-Klimaziels 2040.
Analyse | EU-Klimapolitik

EU-Klimaziele: Industrie fordert Festhalten am grundsätzlichen Kurs

Die EU hat eine Einigung über ihre Klimazwischenziele für 2035 und 2040 verschoben. Große Teile der Industrie mahnen, dass Europa beim Klimaschutz kurshalten sollte – auch wenn sich nicht alle einig über die Höhe der Treibhausgasreduktionsziele sind.

Von Lukas Knigge

News | Wirtschaftspolitik

Konjunktur: Statistikamt verbreitet Optimismus

Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze in China verlangsamen sich, teilweise so sehr wie seit neun Monaten nicht mehr. Das Statistikamt verbreitet trotzdem Optimismus.

Von Redaktion Table

Die Industriepolitik spielt eine entscheidende Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes. Sie zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, technologische Innovationen zu unterstützen und wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Lesen Sie aktuelle News zur Industriepolitik von der Table.Briefings-Redaktion. 

Welche aktuellen Probleme gibt es in der Industriepolitik auf internationaler Ebene? 

Aktuelle Probleme in der internationalen Industriepolitik: 

  • Wachsender Protektionismus: Führt zu Handelskonflikten und globalen Spannungen. 

  • Ungleiche Wettbewerbsbedingungen: Entwicklungs- und Schwellenländer haben Schwierigkeiten, mit Industrieländern mitzuhalten. 

  • Technologischer Wandel: Digitalisierung und Automatisierung stellen traditionelle Industrien vor große Herausforderungen. 

  • Umwelt- und Klimaschutz: Der Übergang zu nachhaltigen Produktionsmethoden erfordert erhebliche Anpassungen. 

  • Internationale Kooperation: Notwendig, aber oft schwierig umzusetzen, um faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. 

Was ist Industriepolitik? 

Industriepolitik bezeichnet die strategischen Maßnahmen und staatlichen Eingriffe, die darauf abzielen, die industrielle Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit eines Landes zu fördern und zu steuern. Sie umfasst eine Vielzahl von Instrumenten, darunter Subventionen, steuerliche Anreize, Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie die Förderung bestimmter Sektoren oder Technologien. Ein zentrales Ziel der Industriepolitik ist es, die industrielle Basis zu stärken, Arbeitsplätze zu schaffen und den technologischen Fortschritt zu fördern. Durch gezielte Förderung bestimmter Industriezweige können Staaten ihre wirtschaftliche Struktur diversifizieren und sich gegen globale Marktveränderungen wappnen. Industriepolitik kann auch zur Bewältigung struktureller Veränderungen beitragen, etwa beim Übergang zu einer grüneren Wirtschaft. Allerdings birgt sie auch Risiken, wie die Gefahr von Marktverzerrungen oder die ineffiziente Allokation von Ressourcen, wenn staatliche Eingriffe die Marktkräfte übermäßig beeinflussen. Die Herausforderung besteht darin, eine ausgewogene und effektive Strategie zu entwickeln. 

Was sind die Aufgaben der Industriepolitik? 

Die Aufgaben der Industriepolitik sind vielfältig und zielen darauf ab, die industrielle Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit eines Landes zu stärken. Eine zentrale Aufgabe ist die

Förderung von Innovation und technologischer Entwicklung

. Dies geschieht durch Investitionen in Forschung und Entwicklung, die Unterstützung von Bildung und Fachkräftetraining sowie die Schaffung von Innovationsclustern. Ein weiterer wichtiger Bereich ist die

Strukturpolitik

, die darauf abzielt, industrielle Sektoren gezielt zu fördern, um die Wirtschaft zu diversifizieren und resilienter gegenüber globalen Veränderungen zu machen. Dies kann die Förderung neuer Industrien oder die Umstrukturierung traditioneller Sektoren umfassen. Die Industriepolitik hat auch die Aufgabe,

internationale Wettbewerbsfähigkeit

zu sichern, indem sie Maßnahmen zur Stärkung der Exporte und zur Integration in globale Wertschöpfungsketten ergreift. Darüber hinaus spielt sie eine Rolle bei der

regionalen Entwicklung

, indem sie wirtschaftlich schwächere Regionen unterstützt, um regionale Ungleichheiten zu verringern. Letztlich strebt die Industriepolitik an,

soziale und ökologische Ziele

zu fördern, etwa durch die Unterstützung nachhaltiger Produktionsmethoden und die Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze. 

Welche Instrumente hat die Industriepolitik? 

Die Industriepolitik nutzt eine Vielzahl von Instrumenten, um die industrielle Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit zu fördern: 

  1. Subventionen und finanzielle Anreize: Staaten gewähren Unternehmen direkte finanzielle Unterstützung, um Investitionen in bestimmten Sektoren oder Technologien zu fördern. Steuerliche Anreize, wie Abschreibungen oder Steuervergünstigungen, dienen ebenfalls dazu, Investitionen anzuregen. 

  2. Forschung und Entwicklung (F&E): Investitionen in F&E sind ein zentrales Instrument der Industriepolitik. Staaten fördern Innovationen durch staatliche Forschungsprogramme, direkte Unterstützung von Unternehmen bei der Entwicklung neuer Technologien und durch die Schaffung von Forschungs- und Innovationszentren. 

  3. Bildung und Qualifizierung: Durch die Förderung von Aus- und Weiterbildungsprogrammen stellt die Industriepolitik sicher, dass Unternehmen über qualifizierte Arbeitskräfte verfügen, die den Anforderungen moderner Industrien gerecht werden. 

  4. Infrastrukturentwicklung: Der Ausbau von physischer Infrastruktur wie Verkehrswegen, Energieversorgung und digitaler Infrastruktur unterstützt die industrielle Produktion und ermöglicht effizientere Wertschöpfungsketten. 

  5. Regulierung und Standards: Die Einführung von Normen und Standards kann Innovationen fördern und gleichzeitig sicherstellen, dass Produkte und Prozesse sicher, effizient und umweltfreundlich sind. 

  6. Cluster- und Netzwerksförderung: Durch die Schaffung von Industrieclustern, in denen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und andere Akteure eng zusammenarbeiten, fördert die Industriepolitik Synergien und den Wissenstransfer. 

Diese Instrumente werden gezielt eingesetzt, um industrielle Strukturen zu stärken, technologische Fortschritte zu beschleunigen und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu sichern. 

Welche Arten der Industriepolitik gibt es? 

Die Industriepolitik lässt sich in verschiedene Arten unterteilen, die jeweils unterschiedliche Ziele und Ansätze verfolgen: 

  1. Selektive Industriepolitik: Diese Form zielt darauf ab, gezielt bestimmte Sektoren oder Industrien zu fördern, die als strategisch wichtig für die nationale Wirtschaft angesehen werden. Dies kann beispielsweise High-Tech-Industrien oder grüne Technologien umfassen. Die selektive Industriepolitik konzentriert sich darauf, Wettbewerbsvorteile in Schlüsselbereichen aufzubauen und diese Sektoren durch Subventionen, Steueranreize oder gezielte Investitionen zu unterstützen. 

  2. Horizontale Industriepolitik: Im Gegensatz zur selektiven Politik fördert die horizontale Industriepolitik nicht einzelne Sektoren, sondern schafft günstige Rahmenbedingungen für die gesamte Industrie. Dies umfasst die Verbesserung der Infrastruktur, die Förderung von Forschung und Entwicklung, die Verbesserung der Bildungs- und Qualifizierungssysteme sowie die Schaffung eines stabilen und transparenten rechtlichen Rahmens. 

  3. Innovationsorientierte Industriepolitik: Diese Politikform legt den Fokus auf die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovationen, um technologische Fortschritte zu unterstützen und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Sie fördert die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Universitäten und Forschungsinstituten, um neue Technologien und Produkte zu entwickeln. 

  4. Regenerative Industriepolitik: Diese Art zielt darauf ab, bestehende Industrien zu restrukturieren oder zu modernisieren, um sie an neue wirtschaftliche oder ökologische Herausforderungen anzupassen. Sie unterstützt den Übergang zu nachhaltigeren Produktionsmethoden und hilft Industrien, sich in einem sich wandelnden globalen Umfeld neu zu positionieren. 

Jede dieser Arten hat spezifische Ziele und Instrumente, die je nach den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen eines Landes eingesetzt werden.