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Industriepolitik

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Chemie-Industrie: Séjourné skizziert Aktionsplan

Bei seinem Besuch in Berlin nahm Industriekommissar Stéphane Séjourné die Chemieindustrie in den Fokus. Dabei erklärte der Franzose auch, was der geplante Aktionsplan zur Unterstützung des Sektors leisten muss.

Von Lukas Knigge

Oberhausen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland - Air Liquide, Wasserstoffproduktion im Chemiepark OQ Chemicals. Air Liquid Mitarbeiter mit Firmenlogo auf gelber Jacke vor POX-Anlage (Partielle Oxidation) zur konventionellen Herstellung von Wasserstoff und Synthesegas. Air Liquide plant am Standort Oberhausen zusaetzlich TRAILBLAZER, einen Protonen-Exchange-Membran (PEM)-Elektrolyseur, der aus Wasser und erneuerbarem Strom erneuerbaren Wasserstoff und Sauerstoff erzeugt. Oberhausen Nordrhein-Westfalen Deutschland *** Oberhausen, North Rhine-Westphalia, Germany Air Liquide, hydrogen production at chemical park OQ Chemicals Air Liquid employees with company logo on yellow jacket in front of POX plant Partial oxidation for conventional production
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Chemie-Industrie: Aktionsplan kommt am 2. Juli

Noch vor dem Sommer will die EU-Kommission ihren Aktionsplan zur Unterstützung der Chemie-Industrie vorlegen. Auch erste Details zum geplanten Chemie-Omnibus sind derweil bekannt geworden.

Von Lukas Knigge

Analyse

Globaler Wettbewerb: Der Irrtum vom Erhalt deutscher Kernkompetenzen

Jahrelang waren deutsche Unternehmen und Politiker der Überzeugung angehangen, die chinesische Konkurrenz könne dem Standort Deutschland nichts anhaben. Nun wächst der Druck auf Europas Kernindustrien. Warum Deutschland sich so lange in falscher Sicherheit gewiegt hat und was jetzt zu tun ist.

Von Angela Köckritz

Stahl
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CBAM: Umweltausschuss bestätigt Vereinfachung

Der Umweltausschuss des EU-Parlaments hat die von der Kommission vorgeschlagenen Vereinfachungen des CO₂-Grenzausgleichsmechanismus bestätigt. Bevor es in den Trilog geht, muss noch das gesamte Plenum abstimmen.

Von Lukas Knigge

News

CO₂-Flottengrenzwerte: EU-Länder billigen Aufweichung

Zwar wird das Verbrenner-Aus zunächst noch nicht angetastet, doch dürften die CO₂-Flottengrenzwerte für neue Pkw aufgeweicht werden. Die EU-Botschafter haben bereits zugestimmt. Experten warnen jedoch vor diesem Schritt.

Von Lukas Knigge

Analyse

Hafengebühren: Wie ein 500-Dollar-Zuschlag die US-Reedereien stärken soll

Die USA planen ab Oktober drastische Hafengebühren für chinesische Schiffe und Reeder. Auch chinesische Container und andere Komponenten könnten bald mit Gebühren belegt werden. US-Präsident Trump hofft darauf, den amerikanischen Schiffsbau zu beleben. Doch es gibt Zweifel, ob das möglich ist.

Von Christian Domke Seidel

Die Industriepolitik spielt eine entscheidende Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes. Sie zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, technologische Innovationen zu unterstützen und wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Lesen Sie aktuelle News zur Industriepolitik von der Table.Briefings-Redaktion. 

Welche aktuellen Probleme gibt es in der Industriepolitik auf internationaler Ebene? 

Aktuelle Probleme in der internationalen Industriepolitik: 

Was ist Industriepolitik? 

Industriepolitik bezeichnet die strategischen Maßnahmen und staatlichen Eingriffe, die darauf abzielen, die industrielle Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit eines Landes zu fördern und zu steuern. Sie umfasst eine Vielzahl von Instrumenten, darunter Subventionen, steuerliche Anreize, Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie die Förderung bestimmter Sektoren oder Technologien. Ein zentrales Ziel der Industriepolitik ist es, die industrielle Basis zu stärken, Arbeitsplätze zu schaffen und den technologischen Fortschritt zu fördern. Durch gezielte Förderung bestimmter Industriezweige können Staaten ihre wirtschaftliche Struktur diversifizieren und sich gegen globale Marktveränderungen wappnen. Industriepolitik kann auch zur Bewältigung struktureller Veränderungen beitragen, etwa beim Übergang zu einer grüneren Wirtschaft. Allerdings birgt sie auch Risiken, wie die Gefahr von Marktverzerrungen oder die ineffiziente Allokation von Ressourcen, wenn staatliche Eingriffe die Marktkräfte übermäßig beeinflussen. Die Herausforderung besteht darin, eine ausgewogene und effektive Strategie zu entwickeln. 

Was sind die Aufgaben der Industriepolitik? 

Die Aufgaben der Industriepolitik sind vielfältig und zielen darauf ab, die industrielle Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit eines Landes zu stärken. Eine zentrale Aufgabe ist die

Förderung von Innovation und technologischer Entwicklung

. Dies geschieht durch Investitionen in Forschung und Entwicklung, die Unterstützung von Bildung und Fachkräftetraining sowie die Schaffung von Innovationsclustern. Ein weiterer wichtiger Bereich ist die

Strukturpolitik

, die darauf abzielt, industrielle Sektoren gezielt zu fördern, um die Wirtschaft zu diversifizieren und resilienter gegenüber globalen Veränderungen zu machen. Dies kann die Förderung neuer Industrien oder die Umstrukturierung traditioneller Sektoren umfassen. Die Industriepolitik hat auch die Aufgabe,

internationale Wettbewerbsfähigkeit

zu sichern, indem sie Maßnahmen zur Stärkung der Exporte und zur Integration in globale Wertschöpfungsketten ergreift. Darüber hinaus spielt sie eine Rolle bei der

regionalen Entwicklung

, indem sie wirtschaftlich schwächere Regionen unterstützt, um regionale Ungleichheiten zu verringern. Letztlich strebt die Industriepolitik an,

soziale und ökologische Ziele

zu fördern, etwa durch die Unterstützung nachhaltiger Produktionsmethoden und die Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze. 

Welche Instrumente hat die Industriepolitik? 

Die Industriepolitik nutzt eine Vielzahl von Instrumenten, um die industrielle Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit zu fördern: 

  1. Subventionen und finanzielle Anreize: Staaten gewähren Unternehmen direkte finanzielle Unterstützung, um Investitionen in bestimmten Sektoren oder Technologien zu fördern. Steuerliche Anreize, wie Abschreibungen oder Steuervergünstigungen, dienen ebenfalls dazu, Investitionen anzuregen. 

  2. Forschung und Entwicklung (F&E): Investitionen in F&E sind ein zentrales Instrument der Industriepolitik. Staaten fördern Innovationen durch staatliche Forschungsprogramme, direkte Unterstützung von Unternehmen bei der Entwicklung neuer Technologien und durch die Schaffung von Forschungs- und Innovationszentren. 

  3. Bildung und Qualifizierung: Durch die Förderung von Aus- und Weiterbildungsprogrammen stellt die Industriepolitik sicher, dass Unternehmen über qualifizierte Arbeitskräfte verfügen, die den Anforderungen moderner Industrien gerecht werden. 

  4. Infrastrukturentwicklung: Der Ausbau von physischer Infrastruktur wie Verkehrswegen, Energieversorgung und digitaler Infrastruktur unterstützt die industrielle Produktion und ermöglicht effizientere Wertschöpfungsketten. 

  5. Regulierung und Standards: Die Einführung von Normen und Standards kann Innovationen fördern und gleichzeitig sicherstellen, dass Produkte und Prozesse sicher, effizient und umweltfreundlich sind. 

  6. Cluster- und Netzwerksförderung: Durch die Schaffung von Industrieclustern, in denen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und andere Akteure eng zusammenarbeiten, fördert die Industriepolitik Synergien und den Wissenstransfer. 

Diese Instrumente werden gezielt eingesetzt, um industrielle Strukturen zu stärken, technologische Fortschritte zu beschleunigen und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu sichern. 

Welche Arten der Industriepolitik gibt es? 

Die Industriepolitik lässt sich in verschiedene Arten unterteilen, die jeweils unterschiedliche Ziele und Ansätze verfolgen: 

  1. Selektive Industriepolitik: Diese Form zielt darauf ab, gezielt bestimmte Sektoren oder Industrien zu fördern, die als strategisch wichtig für die nationale Wirtschaft angesehen werden. Dies kann beispielsweise High-Tech-Industrien oder grüne Technologien umfassen. Die selektive Industriepolitik konzentriert sich darauf, Wettbewerbsvorteile in Schlüsselbereichen aufzubauen und diese Sektoren durch Subventionen, Steueranreize oder gezielte Investitionen zu unterstützen. 

  2. Horizontale Industriepolitik: Im Gegensatz zur selektiven Politik fördert die horizontale Industriepolitik nicht einzelne Sektoren, sondern schafft günstige Rahmenbedingungen für die gesamte Industrie. Dies umfasst die Verbesserung der Infrastruktur, die Förderung von Forschung und Entwicklung, die Verbesserung der Bildungs- und Qualifizierungssysteme sowie die Schaffung eines stabilen und transparenten rechtlichen Rahmens. 

  3. Innovationsorientierte Industriepolitik: Diese Politikform legt den Fokus auf die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovationen, um technologische Fortschritte zu unterstützen und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Sie fördert die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Universitäten und Forschungsinstituten, um neue Technologien und Produkte zu entwickeln. 

  4. Regenerative Industriepolitik: Diese Art zielt darauf ab, bestehende Industrien zu restrukturieren oder zu modernisieren, um sie an neue wirtschaftliche oder ökologische Herausforderungen anzupassen. Sie unterstützt den Übergang zu nachhaltigeren Produktionsmethoden und hilft Industrien, sich in einem sich wandelnden globalen Umfeld neu zu positionieren. 

Jede dieser Arten hat spezifische Ziele und Instrumente, die je nach den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen eines Landes eingesetzt werden.