Schlagwort

CO2-Preis

Analyse

Emissionshandel: China plant wichtige CO₂-Obergrenzen ab 2027

China will seinen Emissionshandel (ETS) schneller reformieren und schon ab 2027 CO₂-Obergrenzen für einige Wirtschaftssektoren einführen. Bisher ist der ETS recht wirkungslos, weil solche Obergrenzen fehlen. Allerdings hält sich die Regierung eine Hintertür offen.

Von Nico Beckert

Analyse

Wirtschaftskrise: So wenig Klimaschutz steckt in der Flaute

Mit dem Clean Industrial Deal will die EU Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz verbinden. Deutschland als größte europäische Volkswirtschaft befindet sich allerdings seit zwei Jahren in der Rezession. Ist der Klimaschutz schuld an der Wirtschaftskrise?

Von Nico Beckert

Analyse

Schiffsverkehr: Warum bald eine weltweite CO₂-Abgabe kommen könnte

Eine wachsende Zahl von Ländern fordert einen CO₂-Preis im Schiffsverkehr. Es wäre die erste weltweit erhobene Klimaabgabe. Ab dem 17. Februar wird innerhalb der International Maritim Organization (IMO) darüber verhandelt. Die Chancen auf eine Einigung stehen gut.

Von Fritz Vorholz

Analyse

CBAM: Wo Erleichterungen und neue Belastungen kommen könnten

Die Kommission will die Ausnahmen vom CO₂-Grenzausgleichsmechanismus stark ausweiten. Die DIHK zeigt sich zufrieden über die Erleichterungen. Laut einem Medienbericht erwägt die Kommission aber auch, zusätzliche Sektoren in den CBAM aufzunehmen.

Von Manuel Berkel

Interview

CDU-Abgeordneter Hirte: „Biokraftstoff-Importe dürfen nur mit effektiven Kontrollen nach Europa kommen“

Biokraftstoffen komme mittelfristig eine entscheidende Rolle auf dem Weg zur klimafreundlichen Mobilität zu, sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete Christian Hirte im Interview. Scharfe Kritik übt der Vorsitzende des Parlamentskreises „Regenerative Kraftstoffe“ im Deutschen Bundestag am Umgang mit Skandalen um gefälschte Klimazertifikate und mutmaßlich falsch deklarierten Biokraftstoff aus Indonesien.

Von Kai Moll

News

Schifffahrt: Rückenwind für globale Emissionssteuer

Zwei der Länder mit den weltweit größten Schiffsregistern, Panama und Liberia, unterstützen den Vorschlag, Emissionen der Schifffahrt global zu besteuern. Die Ideen für den genauen Preis sind allerdings sehr unterschiedlich.

Von Leonie Düngefeld

Der CO2-Preis ist ein entscheidender Faktor bei der Umsetzung der Klimaziele in der EU und in Deutschland. Er spielt eine zentrale Rolle im Rahmen der Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels sowie zur Verringerung der Treibhausgasemissionen. Die Table.Briefings-Redaktion informiert Sie hier über alle Neuigkeiten zu den aktuellen Entwicklungen zum Thema CO2-Preis in der EU und in Deutschland. 

Der CO2-Preis in der EU: Eine Begriffserklärung 

Der CO2-Preis stellt einen finanziellen Anreiz zur Reduzierung der Emission von Treibhausgasen in der EU dar. Unternehmen und Verbraucher, die CO₂ ausstoßen, müssen für diese Emissionen eine Gebühr entrichten. Dadurch sollen sie dazu motiviert werden, energieeffizientere und umweltfreundlichere Technologien zu nutzen. Der CO2-Preis kann auf zwei verschiedene Arten erhoben werden: entweder über Steuern oder über Emissionshandelssysteme (ETS). 

Der CO2-Preis in der EU: Europäisches Emissionshandelssystem (EU ETS) 

Das

EU ETS

ist das wichtigste Instrument der EU zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und deckt rund 40% der gesamten Emissionen in der EU ab. Es wurde 2005 eingeführt und basiert auf dem Prinzip "Cap and Trade". Ein "Cap" wird gesetzt, das die maximal erlaubte Menge an Emissionen festlegt. Unternehmen erhalten oder kaufen

Emissionszertifikate

, die sie benötigen, um ihre Emissionen zu decken. Überschüssige Zertifikate können verkauft werden, wodurch ein Marktmechanismus entsteht. Das EU ETS wurde mehrfach reformiert, um seine Wirksamkeit zu steigern. Die jüngste Reform im Rahmen des "

European Green Deal

" zielt darauf ab, die Emissionen bis 2030, um mindestens 55% gegenüber 1990 zu reduzieren. Dazu gehören eine strengere Begrenzung der Emissionszertifikate und die Einführung neuer Sektoren, wie die Schifffahrt, in das ETS. 

Der CO2-Preis in Deutschland 

  • Nationale CO2-Bepreisung: Deutschland hat zusätzlich zum EU ETS ein nationales CO2-Bepreisungssystem für Sektoren eingeführt, die nicht vom EU ETS abgedeckt sind, wie Verkehr und Gebäudeheizung. Seit Januar 2021 gilt ein CO2-Preis von 25 Euro pro Tonne CO2, der bis 2025 schrittweise auf 55 Euro pro Tonne steigen soll. Diese Maßnahme soll die Klimaziele Deutschlands unterstützen und die Nutzung fossiler Brennstoffe unattraktiver machen. 

  • Unterstützung und Ausgleichsmaßnahmen: Um die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen des CO2-Preises abzufedern, hat die deutsche Regierung Maßnahmen wie die Erhöhung des Wohngeldes und die Einführung eines Klimageldes für Haushalte mit niedrigem Einkommen eingeführt. Zudem sollen Förderprogramme für energieeffiziente Technologien und den Ausbau erneuerbarer Energien helfen, die Belastungen für Unternehmen und Verbraucher zu mindern. 

CO2-Preis: Aktuelle Herausforderungen in der EU und Deutschland 

  • Energiekrise und hohe Preise: Die Energiekrise, ausgelöst durch geopolitische Spannungen und die Reduzierung der Gaslieferungen aus Russland, hat zu einem signifikanten Anstieg der Energiepreise geführt. Dies stellt eine beträchtliche Herausforderung für die Akzeptanz des CO2-Preises dar, da die Kosten für Verbraucher und Unternehmen in der EU erheblich gestiegen sind. Die hohe Inflation und die wirtschaftliche Unsicherheit verschärfen die Situation zusätzlich. 

  • Soziale Gerechtigkeit: Ein wesentlicher Aspekt der Kritik am CO2-Preis ist seine soziale Wirkung. Haushalte mit niedrigem Einkommen sind von höheren Energiekosten besonders stark betroffen, da sie einen überproportional hohen Anteil ihres Einkommens für Energie aufwenden müssen. Die soziale Abfederung der CO2-Bepreisung ist daher von entscheidender Bedeutung, um die Akzeptanz und Fairness des Systems zu gewährleisten. 

  • Wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit: Die Einführung eines CO2-Preises stellt Unternehmen vor die Herausforderung, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Besonders energieintensive Industrien sehen sich erhöhten Produktionskosten gegenüber, was im internationalen Wettbewerb nachteilige Effekte haben könnte. Maßnahmen wie der Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) der EU sollen verhindern, dass Unternehmen ihre Produktion in Länder ohne CO2-Preis verlagern. 

Zukunft des CO2-Preises in der EU und Deutschland 

Die Zukunft des CO2-Preises in der EU und Deutschland erfordert kontinuierliche Anpassungen, um ökologische Ziele mit wirtschaftlichen und sozialen Belangen in Einklang zu bringen. Die folgenden Maßnahmen sind von entscheidender Bedeutung, um den Übergang zu einer nachhaltigen und kohlenstoffarmen Wirtschaft zu gestalten. 

  • Anpassungen und Flexibilität: Um auf aktuelle Krisen und Herausforderungen reagieren zu können, müssen CO2-Bepreisungssysteme flexibel und anpassungsfähig sein. Die EU und Deutschland arbeiten kontinuierlich an der Anpassung ihrer Systeme, um sowohl ökologische Ziele zu erreichen als auch wirtschaftliche und soziale Auswirkungen zu minimieren. 

  • Stärkung internationaler Kooperation: Der Klimawandel ist ein globales Problem, das internationale Zusammenarbeit erfordert. Die EU setzt sich für die Ausweitung des CO2-Preises auf globaler Ebene ein und fördert die Zusammenarbeit mit anderen Ländern und Regionen. Internationale Abkommen und Kooperationen können helfen, Wettbewerbsnachteile zu minimieren und den globalen Klimaschutz voranzutreiben. 

  • Förderung technologischer Innovationen: Ein effektiver CO2-Preis kann als Katalysator für technologische Innovationen wirken. Investitionen in Forschung und Entwicklung, insbesondere in den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS), sind entscheidend, um langfristig eine kohlenstoffarme Wirtschaft zu erreichen. Die EU und Deutschland unterstützen diese Entwicklungen durch Förderprogramme und Anreize. 

Der

CO2-Preis

in der

EU

und Deutschland ist ein entscheidender Faktor im Kampf gegen den Klimawandel. Die CO2-Bepreisung hat bereits zu signifikanten Fortschritten geführt, steht jedoch vor zahlreichen Herausforderungen. Die aktuelle Energiekrise und die wirtschaftlichen Unsicherheiten erfordern flexible und ausgewogene Maßnahmen, um die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen zu minimieren, während gleichzeitig die Klimaziele erreicht werden. Die kontinuierliche Anpassung und Weiterentwicklung der CO2-Bepreisungssysteme in der EU und Deutschland sind von entscheidender Bedeutung, um den Wandel zu einer nachhaltigen und kohlenstoffarmen Wirtschaft erfolgreich zu gestalten. Internationale Kooperationen und technologische Innovationen werden dabei von entscheidender Bedeutung sein. Trotz der bestehenden Herausforderungen stellt der CO2-Preis ein wesentliches Instrument zur Schaffung einer klimafreundlicheren Zukunft dar.