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Industriepolitik

Maros Sefcovic
News

Zollstreit mit China: EU-Vertreter auf schwieriger Verhandlungsreise

Diese Woche wird zur Bewährungsprobe für die europäische Handelspolitik: Mehrere hochrangige Vertreter reisen nach China, um über brisante Handelsfragen zu verhandeln – darunter die chinesischen Anti-Dumpingzölle auf europäischen Weinbrand. Doch die Erfolgsaussichten sind gering.

Von Amelie Richter

Analyse

KMU-Beauftragter: Kommission enttäuscht Wirtschaft

Kommissionspräsidentin von der Leyen rückt von ihrer Zusage ab, einen hochrangigen Sonderbeauftragten als Vertreter der Interessen der Mittelständler zu installieren. Dafür erntet sie nun deutliche Kritik.

Von Till Hoppe

Analyse

Industriepolitik: Welche Bedingungen für chinesische Investitionen gelten sollten

Das Profil chinesischer Investitionen in Europa hat sich weitgehend verschoben – weg von Firmenübernahmen und dem Einstieg in Infrastrukturen, hin zum Aufbau neuer Produktionsstätten. Doch welche Bedingungen an solche Investitionen zu knüpfen sind, kommt in der politischen Diskussion oft zu kurz.

Von Leonardo Pape

News

Niederlande rufen Halbleiter-Koalition ins Leben

Zusammen mit einer „Koalition der Willigen“ wollen die Niederlande die Halbleiterindustrie in Europa stärken und Fördermaßnahmen besser koordinieren. Auch Deutschland ist dabei.

Von Table.Briefings

Analyse

Volkskongress: Wohin 1,5 Billionen Euro neue Schulden fließen

Zum Abschluss des Volkskongresses segnen die Delegierten neue Schulden in Billionenhöhe ab. Der Löwenanteil fließt weiterhin in Infrastruktur und Industrieförderungen. Die grundlegende Wende hin zu mehr Binnenkonsum bleibt damit erneut aus.

Von Jörn Petring

HUAIAN, CHINA - DECEMBER 06: Aerial view of Evergrande Metropolis or Evergrande Mingdu housing complex on December 6, 2021 in Huaian, Jiangsu Province of China. PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY Copyright: xVCGx CFP111360592090
Feature

People's Congress: Where 1.5 trillion euros of new debt will go

At the conclusion of the People's Congress, the delegates approved trillions in new debt. The bulk of the money will continue to flow into infrastructure and industrial subsidies. This means that the fundamental shift towards more domestic consumption has once again failed to materialize.

Von Jörn Petring

Analyse

Clean Industrial Deal: 100 Milliarden für die Dekarbonisierung

Die EU soll ein attraktiver Standort für grüne Produktion werden: Das ist das Signal, das Brüssel mit dem Clean Industrial Deal an die eigene Industrie, aber auch nach Washington sendet. Auch wenn Finanzierungsfragen noch offen sind, kommt der Plan innerhalb Europas gut an.

Von Lukas Knigge

Feature

Clean Industrial Deal: 100 billion for decarbonization

The EU should become an attractive hub for green production: That is Brussels' signal to its own industry and Washington with the Clean Industrial Deal. Even if funding matters remain unresolved, the plan has been welcomed in Europe.

Von Lukas Knigge

Die Industriepolitik spielt eine entscheidende Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes. Sie zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, technologische Innovationen zu unterstützen und wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Lesen Sie aktuelle News zur Industriepolitik von der Table.Briefings-Redaktion. 

Welche aktuellen Probleme gibt es in der Industriepolitik auf internationaler Ebene? 

Aktuelle Probleme in der internationalen Industriepolitik: 

Was ist Industriepolitik? 

Industriepolitik bezeichnet die strategischen Maßnahmen und staatlichen Eingriffe, die darauf abzielen, die industrielle Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit eines Landes zu fördern und zu steuern. Sie umfasst eine Vielzahl von Instrumenten, darunter Subventionen, steuerliche Anreize, Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie die Förderung bestimmter Sektoren oder Technologien. Ein zentrales Ziel der Industriepolitik ist es, die industrielle Basis zu stärken, Arbeitsplätze zu schaffen und den technologischen Fortschritt zu fördern. Durch gezielte Förderung bestimmter Industriezweige können Staaten ihre wirtschaftliche Struktur diversifizieren und sich gegen globale Marktveränderungen wappnen. Industriepolitik kann auch zur Bewältigung struktureller Veränderungen beitragen, etwa beim Übergang zu einer grüneren Wirtschaft. Allerdings birgt sie auch Risiken, wie die Gefahr von Marktverzerrungen oder die ineffiziente Allokation von Ressourcen, wenn staatliche Eingriffe die Marktkräfte übermäßig beeinflussen. Die Herausforderung besteht darin, eine ausgewogene und effektive Strategie zu entwickeln. 

Was sind die Aufgaben der Industriepolitik? 

Die Aufgaben der Industriepolitik sind vielfältig und zielen darauf ab, die industrielle Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit eines Landes zu stärken. Eine zentrale Aufgabe ist die

Förderung von Innovation und technologischer Entwicklung

. Dies geschieht durch Investitionen in Forschung und Entwicklung, die Unterstützung von Bildung und Fachkräftetraining sowie die Schaffung von Innovationsclustern. Ein weiterer wichtiger Bereich ist die

Strukturpolitik

, die darauf abzielt, industrielle Sektoren gezielt zu fördern, um die Wirtschaft zu diversifizieren und resilienter gegenüber globalen Veränderungen zu machen. Dies kann die Förderung neuer Industrien oder die Umstrukturierung traditioneller Sektoren umfassen. Die Industriepolitik hat auch die Aufgabe,

internationale Wettbewerbsfähigkeit

zu sichern, indem sie Maßnahmen zur Stärkung der Exporte und zur Integration in globale Wertschöpfungsketten ergreift. Darüber hinaus spielt sie eine Rolle bei der

regionalen Entwicklung

, indem sie wirtschaftlich schwächere Regionen unterstützt, um regionale Ungleichheiten zu verringern. Letztlich strebt die Industriepolitik an,

soziale und ökologische Ziele

zu fördern, etwa durch die Unterstützung nachhaltiger Produktionsmethoden und die Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze. 

Welche Instrumente hat die Industriepolitik? 

Die Industriepolitik nutzt eine Vielzahl von Instrumenten, um die industrielle Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit zu fördern: 

  1. Subventionen und finanzielle Anreize: Staaten gewähren Unternehmen direkte finanzielle Unterstützung, um Investitionen in bestimmten Sektoren oder Technologien zu fördern. Steuerliche Anreize, wie Abschreibungen oder Steuervergünstigungen, dienen ebenfalls dazu, Investitionen anzuregen. 

  2. Forschung und Entwicklung (F&E): Investitionen in F&E sind ein zentrales Instrument der Industriepolitik. Staaten fördern Innovationen durch staatliche Forschungsprogramme, direkte Unterstützung von Unternehmen bei der Entwicklung neuer Technologien und durch die Schaffung von Forschungs- und Innovationszentren. 

  3. Bildung und Qualifizierung: Durch die Förderung von Aus- und Weiterbildungsprogrammen stellt die Industriepolitik sicher, dass Unternehmen über qualifizierte Arbeitskräfte verfügen, die den Anforderungen moderner Industrien gerecht werden. 

  4. Infrastrukturentwicklung: Der Ausbau von physischer Infrastruktur wie Verkehrswegen, Energieversorgung und digitaler Infrastruktur unterstützt die industrielle Produktion und ermöglicht effizientere Wertschöpfungsketten. 

  5. Regulierung und Standards: Die Einführung von Normen und Standards kann Innovationen fördern und gleichzeitig sicherstellen, dass Produkte und Prozesse sicher, effizient und umweltfreundlich sind. 

  6. Cluster- und Netzwerksförderung: Durch die Schaffung von Industrieclustern, in denen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und andere Akteure eng zusammenarbeiten, fördert die Industriepolitik Synergien und den Wissenstransfer. 

Diese Instrumente werden gezielt eingesetzt, um industrielle Strukturen zu stärken, technologische Fortschritte zu beschleunigen und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu sichern. 

Welche Arten der Industriepolitik gibt es? 

Die Industriepolitik lässt sich in verschiedene Arten unterteilen, die jeweils unterschiedliche Ziele und Ansätze verfolgen: 

  1. Selektive Industriepolitik: Diese Form zielt darauf ab, gezielt bestimmte Sektoren oder Industrien zu fördern, die als strategisch wichtig für die nationale Wirtschaft angesehen werden. Dies kann beispielsweise High-Tech-Industrien oder grüne Technologien umfassen. Die selektive Industriepolitik konzentriert sich darauf, Wettbewerbsvorteile in Schlüsselbereichen aufzubauen und diese Sektoren durch Subventionen, Steueranreize oder gezielte Investitionen zu unterstützen. 

  2. Horizontale Industriepolitik: Im Gegensatz zur selektiven Politik fördert die horizontale Industriepolitik nicht einzelne Sektoren, sondern schafft günstige Rahmenbedingungen für die gesamte Industrie. Dies umfasst die Verbesserung der Infrastruktur, die Förderung von Forschung und Entwicklung, die Verbesserung der Bildungs- und Qualifizierungssysteme sowie die Schaffung eines stabilen und transparenten rechtlichen Rahmens. 

  3. Innovationsorientierte Industriepolitik: Diese Politikform legt den Fokus auf die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovationen, um technologische Fortschritte zu unterstützen und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Sie fördert die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Universitäten und Forschungsinstituten, um neue Technologien und Produkte zu entwickeln. 

  4. Regenerative Industriepolitik: Diese Art zielt darauf ab, bestehende Industrien zu restrukturieren oder zu modernisieren, um sie an neue wirtschaftliche oder ökologische Herausforderungen anzupassen. Sie unterstützt den Übergang zu nachhaltigeren Produktionsmethoden und hilft Industrien, sich in einem sich wandelnden globalen Umfeld neu zu positionieren. 

Jede dieser Arten hat spezifische Ziele und Instrumente, die je nach den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen eines Landes eingesetzt werden.