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Die CO2-Emissionen in Europa müssen gesenkt werden. Die EU möchte zum ersten klimaneutralen Kontinent der Welt werden. Dafür braucht es einen strukturellen Wandel. Table Media hat alle relevanten News zum Thema.
Wie sind CO2-Emissionen in Europe verteilt?
Emissionen in Europa sind sehr hoch. Denn die EU ist der drittgrößte Emittent von Treibhausgasen der Welt. Doch mittlerweile ist der Klimaschutz auf der politischen Agenda angekommen. Der Green Deal legt ambitionierte Klimaziele fest. Um diese Ziele zu erreichen, muss die EU einen strukturellen Wandel zu mehr Nachhaltigkeit vollziehen. Neue Verordnungen und Gesetze, vor allem aber der Emissionshandel in Europa, sollen dabei helfen.
Im Jahr 2019 stießen die EU-27 insgesamt 3,6 Milliarden Tonnen Treibhausgase aus. Es war das letzte Jahr vor der Coronakrise und ist damit ein guter Vergleichswert. Die CO2-Emissionen pro Land unterscheiden sich. Mit 810 Millionen Tonnen ist Deutschland für rund 22 Prozent der CO2-Emissionen in Europa verantwortlich. Deutschland, Frankreich, Italien und Polen haben insgesamt 57 Prozent ausgestoßen. Es handelt sich dabei allerdings auch um vier der fünf bevölkerungsreichsten Länder innerhalb der EU. Den größten Anteil an den Treibhausgasen hat mit rund 80 Prozent CO2. Methan macht lediglich elf Prozent des Ausstoßes aus, Lachgas liegt bei rund sieben Prozent.
Jeder Europäer sorgt jährlich für einen Kohlendioxid-Ausstoß von durchschnittlich für 8,1 Tonnen. Mit 9,7 Tonnen pro Einwohner liegt Deutschland deutlich über diesem Mittelwert. Absoluter Spitzenreiter sind die Einwohner von Luxemburg mit 17,3 Tonnen pro Kopf und Jahr. Hintergrund ist der enorme Tanktourismus im Großherzogtum. Zwei Drittel der Emissionen stammen aus dem Verkehr. Der stammt zu einem Großteil jedoch aus den Nachbarländern.
Wie sind CO2-Emissionen nach Sektoren in Europa verteilt?
Bei der Betrachtung der CO2-Emissionen nach Sektoren wird klar, dass die meisten Emissionen in Europa aus dem Energiesektor stammen. Er ist für 77 Prozent der Treibhausgase verantwortlich. Das entspricht 2,8 Milliarden Tonnen. Diesen Sektor fasst die EU sehr weit. So umfasst er unter anderem die Stromerzeugung, die Industrie und den Verkehr. Ein Viertel aller Treibhausgase in Europa – also etwa 880 Millionen Tonnen – stammen aus der Stromerzeugung.
Der Verkehr ist für etwa 793 Millionen CO2 verantwortlich, was einem Fünftel aller Emissionen entspricht. Beim Verkehr wiederum stammen zwei Drittel der Emissionen von privaten Pkw und Motorrädern. Ein Drittel von Lastwagen, leichten Nutzfahrzeugen und Bussen. Das Heizen mit fossilen Brennstoffen verursacht in Europa Emissionen von 447 Millionen Tonnen pro Jahr. Weitere große Emittenten von Treibhausgasen sind industrielle Prozesse (9,1 Prozent), die Landwirtschaft (10,5 Prozent) und die Abfallwirtschaft (3,3 Prozent).
Wie sind Treibhausgas-Emissionen weltweit verteilt?
Weltweit stößt China jedes Jahr die meisten Treibhausgase aus. Im Jahr 2019 waren es 11,5 Milliarden Tonnen. Das ist etwa ein Drittel aller globalen Emissionen. Gefolgt von den USA mit 5,1 Milliarden Tonnen. Die EU lag mit 3,6 Milliarden Tonnen auf Platz drei. Gefolgt von Indien (2,6 Milliarden) und Russland (1,8 Milliarden). Bei den Emissionen pro Kopf liegt China mit 8,1 Tonnen pro Einwohner weltweit allerdings nur auf Platz 35. Jeder Amerikaner stößt mit 15,5 Tonnen pro Jahr fast doppelt so viel Treibhausgase aus.
Bei der Betrachtung der Treibhausgas-Emissionen weltweit sind allerdings zwei weitere Faktoren wichtig. Zum einen die ausgelagerten Emissionen. Treibhausgasse werden dem Land zugerechnet, in dem sie entstehen. Oft gehen die Waren, die dahinterstecken, aber in den Export. Würden die Emissionen nach dem Konsumentenprinzip verrechnet, wäre der Treibhausgas-Ausstoß Deutschlands im Jahr 2019 um rund 14 Prozent höher. Der Chinas aber um zehn Prozent geringer.
Beim zweiten Punkt handelt es sich um die historischen Treibhausgas-Emissionen weltweit. Kohlenstoffdioxid bleibt hunderttausende Jahre in der Atmosphäre. Seit dem Jahr 1750 erhöht der Mensch vor allem durch die Verbrennung fossiler Energieträger die Menge an Treibhausgasen. Etwa 32,6 Prozent aller Emissionen in der Atmosphäre stammen aus Europa (aus Deutschland kommen 5,7 Prozent der historischen Emissionen). Die USA ist für 25,5 Prozent verantwortlich. China für lediglich 13,7 Prozent.
Was unternimmt Europa, um die Emissionen zu senken?
Europa verfolgt das Ziel, im Jahr 2050 der erste klimaneutrale Kontinent der Welt zu sein. Ein wichtiger Zwischenschritt ist es dabei, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 55 Prozent zu senken im Vergleich zum Jahr 1990. Der europäische Green Deal ist das Konzept, mit dem dieses Ziel erreicht werden soll. Es umfasst eine Reihe von Maßnahmen und Gesetzen in den Bereichen Verkehr, Finanzmarktregulierung, Land- und Forstwirtschaft, Energieversorgung, Handel und Industrie.
Ein wichtiger Baustein ist der Emissionshandel in Europa. Mit dem EU-Emissionshandelssystem wird CO2 eingepreist. Die Wirtschaftszweige innerhalb der EU haben dann eine Obergrenze an Treibhausgasen, die sie jedes Jahr ausstoßen dürfen. Dafür müssen sie Zertifikate kaufen. Die Obergrenze wird regelmäßig gesenkt. Mit einem separaten Emissionshandel für Treib- und Brennstoffe, sollen außerdem die Emissionen im Straßenverkehr und Gebäudesektor reduziert werden.
Welche Gesetze und Regelungen gibt es in Europa, um Emissionen zu senken?
Die Lastenteilungsverordnung schreibt jedem Mitgliedsland die Ziele zur Reduzierung der Treibhausgase vor. So sollen die CO2-Emissionen pro Land gesenkt werden. Es umfasst die Sektoren Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft, Abfallwirtschaft und kleine Unternehmen. In der Verordnung über Landnutzung, Forstwirtschaft und Landwirtschaft ist außerdem geregelt, wie die einzelnen Länder CO2 aus der Atmosphäre entfernen sollen. Die EU hat zusätzlich die Richtlinie über erneuerbare Energie verabschiedet. Sie regelt, dass bis zum Jahr 2030 der Anteil an erneuerbaren Energien auf 40 Prozent erhöht werden muss. Sie gilt für die Sektoren Verkehr, Industrie, Gebäude, Heizung und Kühlung.
Sie geht Hand in Hand mit der Energieeffizienz-Richtlinie. Ihr Ziel ist es, den Gesamtverbrauch zu senken. Dazu kommen strengere CO2-Grenzwerte für den Straßenverkehr und eine Verordnung über Infrastruktur für alternative Kraftstoffe. Letztere regelt den Aufbau eines Netzwerkes an Wasserstoff-Tankstellen und Ladesäulen für Elektroautos. Die Initiativen „ReFuelEU Aviation“ und „FuelEU Maritime“ zielen darauf ab, Flugzeuge und Schiffe zukünftig vermehrt mit emissionsfreien Kraftstoffen zu betreiben.
Der Green Deal fasst eine ganze Reihe an Vorschlägen zusammen, die helfen sollen, die CO2-Emissionen pro Land und die Nachhaltigkeit der EU zu erhöhen. So sollen die Klimaziele erreicht und der Klimaschutz verbessert werden. Die Klimapolitik ist mittlerweile ein zentraler Aspekt in der Politik jedes Landes innerhalb Europas. Table Media hat alle relevanten News zum Thema.