Table.Briefing: China

Geely-Tochter EcarX + Vergebliche Aufforstung + VW leidet unter Lockdown

  • Bayerische Hightech für Geely-Tochter EcarX
  • Mit Aufforstung gegen Sandsturm und Klimawandel
  • Lawrow und Wang demonstrieren Gemeinsamkeit
  • Shanghai im Lockdown: VW drosselt Produktion
  • Großbritannien zieht Richter aus Hongkong ab
  • BYD mit Umsatzplus
  • Standpunkt: Wenig Transparenz beim Kohleausstieg
Liebe Leserin, lieber Leser,

die Autoindustrie steht weiterhin vor Schwierigkeiten. Gerade, als sich Entspannung entlang der Lieferkette abzeichnete, schufen der Ukraine-Krieg und Omikron in China neue Unsicherheiten. Der Anstieg der Benzinpreise, für den derzeit kein Ende in Sicht ist, erhöht zudem den Druck für die Umstellung der Antriebsarten. E-Autos sind jedoch von ihrer Art her noch digitaler – und in Deutschland fehlen weiter Fachkräfte für Softwareentwicklung.

Obwohl sie bei Elektromobilität und Digitalisierung schon sehr stark ist, baut die chinesische Autoindustrie ihren Vorsprung hier nun noch weiter aus. Geely, der Besitzer von Volvo, hat seine Technologie-Aktivitäten in der Tochtergesellschaft EcarX gebündelt, die wir heute vorstellen. EcarX entwickelt Software und lässt auch gleich die passenden Chips anfertigen. Mit dieser Strategie festige Geely seine Position als Vorreiter des smarten Fahrens, analysiert Frank Sieren.

Der Wetterbericht sagt in Deutschland für dieses Wochenende einen Temperatursturz voraus, und kommende Woche soll es endlich regnen. Generell hat dieses Jahr aber schon wieder mit zu wenig Niederschlag angefangen. Die Wirkung des Klimawandels auf den Wald bleibt daher ein aktuelles Thema. Nach dem Kahlschlag der vergangenen Jahre steht nun die Aufforstung an. Da liegt der Gedanke nahe, von China zu lernen, das hier viel Erfahrung hat. Doch die Baumpflanzerei sei zu reinen Planerfüllung geworden, analysiert Ning Wang. Die Setzlinge wachsen oft schlecht an, und die künstlichen Wälder sind weder so robust noch so klimawirksam wie das Original.

Ihr
Finn Mayer-Kuckuk
Bild von Finn  Mayer-Kuckuk

Analyse

Technik aus Landshut für Geelys Elektro-Pläne

Autos von Geely werden immer digitaler - mit EcarX soll nun die Software selbst entwickelt werden. Dabei kommt wichtige Technik aus Deutschland.
Digitaler als je zuvor: Auto von Geely

Die zwei großen Herausforderungen für die deutsche Fahrzeugbranche waren zuletzt Chip-Mangel, der rasche Übergang zu neuen Antriebsformen und die schnelle Digitalisierung, für die oft Softwareentwickler fehlen. Diese drei Themen überlagern und verstärken sich: Das Auto der Zukunft enthält besonders viele Computerfunktionen und braucht nicht nur besonders viele, sondern auch besonders fortschrittliche Halbleiter.

Der Autohersteller Geely aus Hangzhou nimmt daher nun die Entwicklung von Software und das Design von Chips selbst in die Hand – und kümmert sich sogar um deren Produktion. Besonders bemerkenswert sind hier seine Pläne mit dem Konzernunternehmen EcarX. Es wurde 2016 von Geely-Eigentümer Li Shufu und dem CEO Shen  Ziyu gegründet. Jetzt ist es die Plattform, auf der die Gruppe eine Vielzahl vernetzter Digitaldienste im Auto anbieten will. Die Software von EcarX soll beispielsweise einmal die Kontrolle beim autonomen Fahren übernehmen. Sie soll auch an vielen Stellen Programme ersetzen, die derzeit von Google eingekauft werden.

Die Entwicklung solcher Dienste kostet viel Geld. EcarX will daher in den USA an die Börse gehen. Es bedient sich dazu der etwas zweifelhaften Konstruktion einer börsennotierten Mantelgesellschaft, mit der EcarX fusioniert, um ohne formale Erstnotiz handelbar zu werden. Die Transaktion käme auf einen Wert von etwa vier Milliarden US-Dollar, berichtet Bloomberg. Das Unternehmen muss aber noch Regulatoren auf beiden Seiten des Pazifiks davon überzeugen, dass hier alles mit rechten Dingen zugeht.

Technik aus Deutschland ist wichtiger Teil der EcarX-Plattform

Ein wichtiger Teil der Systeme von EcarX stammt von einem Hidden Champion aus dem bayerischen Landshut: Das 2012 dort gegründete Startup HiveMQ bietet Programme an, die dafür sorgen, dass die verschiedenen Computer und Systeme im Auto schnell und fehlerfrei miteinander reden. Konkret handelt es sich bei HiveMQ um einen Spezialisten für das Kommunikationsprotokoll MQTT. Dieses dient dazu, die Geräte unserer zunehmend vernetzten Welt miteinander zu verbinden. Anders gesagt: Es ermöglicht das “Internet der Dinge”. Die Abkürzung steht für “Message Queuing Telemetry Transport”.

Bei EcarX dienen die Fähigkeiten von HiveMQ beispielsweise dazu, den Datenverkehr zwischen einem Auto und der Cloud abzuwickeln. Mit der Technik des Startups können aus der Ferne Befehle an ein Auto gesendet werden – zum Beispiel, indem man einen digitalen Schlüssel für das Carsharing teilt, die Klimaanlage vor dem Start einstellt oder das Auto entriegelt. Darunter fallen aber auch Daten über die Umgebung, von anderen Autos oder den Verkehrsrechnern der Stadt für das autonome Fahren.

Nach Angaben des Landshuter Unternehmens nutzen weltweit bereits über 130 Unternehmen die Technologie, darunter BMW und Audi. Mit seinen 19 Mitarbeitern macht die Firma mittlerweile einen Jahresumsatz von zwei Millionen Euro.

EcarX und Geely: Viele Pfeile im Köcher – auch für Volvo

Der große Auftraggeber EcarX betreibt Niederlassungen und Entwicklungszentren in den Städten Hangzhou, Peking, Shanghai, Wuhan, Dalian – und seit 2020 auch im schwedischen Göteborg, Schweden, also bei der Konzernschwester Volvo. Im März 2021 hatten Volvo und EcarX sich darauf verständigt, gemeinsam eine Infotainment-Plattform zu entwickeln. EcarX ist wiederum mit 15 Prozent an Zenseact beteiligt, einer Volvo-Tochter, die sich auf Software fürs autonome Fahren spezialisiert hat.

Volvo war 2010 von Geely übernommen worden. Geely-Gründer Li Shufu möchte mit mehreren Marken den E-Automarkt dominieren. EcarX ist Teil dieser Vision. Das System vernetzt bereits jetzt zwei Millionen Autos der Geely-Markenfamilie. Li ist zudem der größte Einzelaktionär bei Daimler.

Aufbauend auf der globalen Software-Plattform von Zenseact planen die Unternehmen nun eine Zusammenarbeit beim autonomen Fahren in China. Im nächsten Schritt sollen vor allem die kommenden Modelle von Polestar und Volvo mit der Technik für autonome Fahrmanöver auf Autobahnen fit gemacht werden. “Zenseact ist ein Pionier auf dem Gebiet der selbstfahrenden Technik. Diese strategische Investition von EcarX ermöglicht uns eine schnellere Skalierung in China”, sagte Håkan Samuelsson, Chef von Volvo sowie Aufsichtsratsvorsitzender von Zenseact.

Immer mehr Autofirmen setzen auf eigene Chips

Die Nachfrage nach autonomer Fahrtechnik in China stiegt kontinuierlich an. Den vielleicht wichtigsten Meilenstein hat Geely dafür ebenfalls mit EcarX in Angriff genommen: die Entwicklung eigener, hochwertiger 7-Nanometer-Chipsätze. Es handelt sich um Chinas ersten 7-Nanometer-Chip für den Einsatz im Auto. Das ist keine geringe Leistung. Der amerikanische Prozessorhersteller Intel war lange daran gescheitert, die Produktion von Bausteinen mit so geringer Strukturbreite ins Laufen zu bringen.

Der Geely-Chip, der bereits im dritten Quartal oder spätestens Anfang 2023 in die Massenproduktion gehen soll, heißt SE1000. Er wurde von Siengine entwickelt, einem Joint Venture von EcarX und dem in der Provinz Hubei ansässigen Chip-Fabrikanten Arm China. Der Chip nutze eine fortschrittliche Architektur, um die Leistung für Künstliche Intelligenz zu verbessern. Er unterstützt “verschiedene KI-Berechnungen und bietet verbesserte Sicherheit”, erklärt das Unternehmen. Drei Hauptproduktlinien sollen entwickelt werden, darunter Chips für autonomes Fahren und Chips für die zentrale Verarbeitung von Daten im Auto. Bis 2025 will Geely Autos auf der Fahrstufe 5, der höchsten Fahrstufe des autonomen Fahrens, auf die Straße bringen. Die hauseigenen Chips sollen dann mit hoher Rechenleistung verfügbar sein, erklärt das Unternehmen.

Die Chip-Knappheit und die US-Sanktionen haben viele Autobauer veranlasst, auf eigene Kapazitäten zu setzen, um die Entwicklungszeit zu verkürzen und die Chips auf die eigenen Bedürfnisse zuzuschneiden. Aber auch Apple und die chinesische Huawei-Tochter Hisilicon sind bei der Entwicklung laut eigenen Angaben schon weit fortgeschritten. Auch mit dem Apple-Zulieferer Foxconn arbeitet Geely auf dem Gebiet eng zusammen. Ihr Gemeinschaftsunternehmen Shandong Fujikang Intelligent Manufacturing beschäftigt sich unter anderem mit intelligenten Steuerungssystemen.

  • Autoindustrie
  • Autonomes Fahren
  • Chips
  • Start-ups

Große Grüne Mauer gegen Sandsturm und Klimawandel

China möchte den Klimawandel durch groß angelegte Wald-Aufforstungsprojekte stoppen. Xi Jinping unterstützt.
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping pflanzte im April 2021 mit Schulkindern Bäume in Peking.

Im Ritan-Park in Pekinger Zentrum tragen manche Bäume besondere Schilder wie “Neun-Drachen-Zypresse”. Einige der 44 uralten Exemplare des Parks sind eingezäunt, die herunterhängenden Äste durch Holzpfähle abgestützt. Die Bäume sind mehrere hundert Jahre alt und daher sozusagen heilig. Solch alte Bäume sind etwas Besonderes. Denn sie sind rar geworden in den Metropolen der Volksrepublik. Jahrzehntelang hatte die Stadtplanung nur wenig Platz für Parks zur Erholung vorgesehen. In vielen Jahren fegten im Frühjahr Stürme aus westlichen Richtungen feine Sandkörner aus der Wüste Gobi über die Stadt.

Um das in den Griff zu bekommen, hat Peking seit 1978 gleich mehrere Aufforstungsprogramme angeschoben. Es sind bisher die weltweit umfangreichsten Projekte dieser Art. Sie tragen schöne Namen wie: “Große Grüne Mauer”, “Drei-Nord-Schutzgürtel” oder “Getreide für Grün”. Allein um Staubstürme aus der Wüste Gobi abzuwehren, wurde im 10. Fünfjahresplan (2002-2006) eine Summe von 60 Millionen Yuan (7,3 Milliarden US-Dollar) für Aufforstungen eingeplant.

Die Staubstürme sind in der Hauptstadt über die Jahre tatsächlich seltener geworden Aber helfen die gewaltigen Pflanzungen auch bei der Bekämpfung des Klimawandels? Zahlreiche neue Studien sagen: Nein. Neu gepflanzte Bäume können angesichts der noch immer wachsenden Emissionen Chinas nicht genug Kohlendioxid auffangen, um der Erderwärmung entgegenzuwirken. Ohne eine Senkung der Emissionen selbst wird das nicht gehen. Und so dient die Aufforstung in Peking vor allem der Planerfüllung – und nun wohl zur weltweiten Propaganda von Chinas Bemühungen gegen den Klimawandel. Mit einem Anteil von rund 30 Prozent an den jährlich verursachten Emissionen weltweit, ist die Volksrepublik in absoluten Zahlen gemessen der weltgrößte Kohlendioxid-Emittent (China.Table berichtete).

China: Monokulturen bei der Aufforstung

Zwar sind die Dimensionen beeindruckend. So wurden durch das “Große Grüne Mauer”-Projekt etwa 330.000 Quadratkilometer wieder aufgeforstet – eine Fläche fast so groß wie Deutschland. Zum jüngsten Internationalen Tag des Waldes am 21. März verkündeten Staatsmedien, dass China im vergangenen Jahr allein 3,6 Millionen Hektar Wald gepflanzt habe. Geht es nach der Kommission für Forstwirtschaft und Grasland, soll dies bis 2025 weitergehen. Jährlich will China demnach eine Fläche etwa so groß wie Baden-Württemberg zusätzlich mit Wald bedecken (China.Table berichtete). Der Anteil der Wälder an der Gesamtfläche des Landes soll von derzeit 23,04 Prozent auf 24,1 Prozent steigen.

Wald ist jedoch nicht gleich Wald. So pflanzt China besonders viele Eukalyptus-Bäume. “Wir sehen, dass die Waldflächen zunächst schnell vergrößert wurden und sich jetzt die Zunahme verlangsamt”, so Dr. Susanne Winter, Forest Policy Director beim WWF. “Oft werden, wie auch in vielen anderen Teilen der Welt, Pappeln, Eukalyptus oder Akazien gepflanzt, denn diese Plantagen sind hochproduktiv”, erklärt Winter. “Für die Biodiversität, die es benötigt, um einen Wald resilienter zu machen, sind diese Monokulturen allerdings ungeeignet.”

Erst Mitte März haben Forschende aus sieben Ländern, darunter China, dem Vereinigten Königreich und Brasilien, Daten von 25.950 Aufzeichnungen aus 264 Studien in 53 Ländern ausgewertet. Sie stellten fest, dass verschiedene einheimische Bäume im Vergleich zu Monokultur-Baumplantagen durchweg bessere ökologische Leistungen, etwa bei der Kohlenstoffspeicherung, Verhinderung der Bodenerosion und der Wasserversorgung erbringen. Eine Monokultur kann nur etwa zwölf Tonnen Kohlenstoff pro Hektar speichern. Ein biodiverser Wald kommt hingegen auf 32 Tonnen.

Auch bei den Primärwäldern – also Wäldern, in die der Mensch bisher noch nicht durch Abholzung oder Rodung eingegriffen hat – hat China ein Problem. Global Forest Watch hat errechnet, dass dort zwischen 2002 und 2020 die Primärwaldflächen um 4,4 Prozent geschrumpft sind. Das hat auch Auswirkungen auf den Artenschutz. So können viele Arten von Pflanzen und Tieren nur in Primärwäldern gefunden werden. “Viele Pilz- und Insektenarten wie Totholzkäfer, die es in heimischen naturnahen Wäldern gibt, findet man in jungen Wäldern und Plantagen nicht mehr, da diese an ältere Bäume und die heimischen Baumarten angepasst sind” so Susanne Winter vom WWF.

Chinas Soja-Hunger beschleunigt Entwaldung in Brasilien

Nach wie vor sind Chinas Wälder stark angegriffen. Die jährlichen Holzerträge pro Hektar erbringen etwa nur ein Zwanzigstel dessen von Wäldern in Deutschland. So bleibt die Volksrepublik weiterhin stark abhängig von Holzimporten, um die Nachfrage seiner verarbeitenden Industrie abzudecken. “Während die inländische Holzproduktion stabil bei 80 Millionen Kubikmetern pro Jahr liegt, erreichte die Nachfrage im Jahr 2017 fast 570 Millionen Kubikmeter, was etwa 15 Prozent der weltweiten Holzproduktion entspricht”, berichtete die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) über ein gemeinsames Projekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit der Nationalen Forst- und Grünlandverwaltung Chinas (NFGA). Ziel des Projekts war es, die chinesische Waldpolitik hin zu nachhaltiger bewirtschafteten Wäldern zu gestalten.

Darüber hinaus sei Chinas importierte Entwaldung “sehr sehr hoch”, sagt Winter vom WWF. Das bedeutet, dass Chinas Nachfrage zur Abholzung im Ausland führt. Laut einer WWF-Studie treibt Chinas mit seinen Importen landwirtschaftlicher Rohstoffe die weltweite Entwaldung mehr voran als jedes andere Land – sogar mehr als die Vereinigten Staaten und die Europäische Union zusammen. Zum Beispiel ist China ist einer der größten Verursacher für die Abholzung tropischen Regenwaldes in Brasilien. Die Nachfrage nach brasilianischem Soja hat sich seit 2010 fast verdreifacht. Dabei haben Studien gezeigt, dass ein Hektar tropischer Wald durchschnittlich 100 bis 200 Tonnen Kohlenstoff speichert. Chinas Soja-Importe sind also klimaschädlich.

Der Himmel über Peking ist durch die vielen Bäume inzwischen wieder blau geworden und die Luftqualität besser. Das ändert nichts an der Tatsache, dass die Probleme exportiert wurden und eigentlich größer geworden sind.

  • Emissionen
  • Klima
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News

Wang Yi: Russland will Spannungen abbauen

China und Russland haben am Rande einer schon länger geplanten Afghanistan-Konferenz ihre strategische Partnerschaft bekräftigt. Der russische Außenminister Sergej Lawrow ist dazu am Mittwoch das erste Mal seit Beginn des Ukraine-Kriegs nach China gereist. In Tunxi in der Provinz Anhui kam er zunächst bilateral mit seinem Amtskollegen Wang Yi zusammen. Lawrow habe dabei zugesichert, sein Land wolle im Ukraine-Krieg die “Spannungen abbauen” und die Friedensgespräche mit der Ukraine fortsetzen, teilte das Außenministerium in Peking mit.

Demnach bleibt China dabei, sich in dem Konflikt der russischen Linie anzuschließen und offenbar auch russischen Zusicherungen zu vertrauen. China weigert sich bislang, die russische Invasion öffentlich zu verurteilen. So auch am Mittwoch: Wang Yi wiederholte den Angaben zufolge in dem Treffen altbekannte Aussagen Chinas.

Wang: Sicherheitsinteressen aller Beteiligten sind zu wahren

Die Ukraine-Frage sei nicht nur das Ergebnis eines lang anhaltenden Sicherheitskonflikts, sondern auch einer Mentalität des Kalten Krieges und der Konfrontation. China unterstütze Russland und die Ukraine, die Schwierigkeiten in ihren Friedensgesprächen zu überwinden. Langfristig müsse aus der Krise gelernt werden, so Wang Yi weiter. Es müssten die “legitimen Sicherheitsinteressen aller Beteiligten” gewahrt und durch Dialog und Verhandlungen eine nachhaltige Sicherheitsarchitektur in Europa geschaffen werden, zitierte ihn das Ministerium. Schon am Dienstag hatte Wang in einem Videogespräch mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell die “Praxis, sich für eine Seite zu entscheiden und die Welt zu teilen” als wenig wünschenswert bezeichnet. (China.Table berichtete)

Dass China und Russland nun erneut Gemeinsamkeit demonstrieren, dürfte zwei Tage vor dem EU-China-Gipfel ein Dämpfer für die Bemühungen des Westens sein, China zu einer Russland-kritischeren Haltung zu bewegen.

Gemeinsame Erklärung zum Ausbau der Partnerschaft

Wang und Lawrow kündigten in einer gemeinsamen Erklärung den Ausbau ihrer “strategischen Partnerschaft” in einer “schwierigen internationalen Situation” an. Man plant also gemeinsam die Zukunft: Beide Länder wollen sich außenpolitisch enger abstimmen und in internationalen Angelegenheiten mit einer gemeinsamen Position auftreten. “Wir werden uns gemeinsam mit Ihnen und anderen Gleichgesinnten auf eine multipolare, gerechte und demokratische Weltordnung zubewegen”, sagte Wang nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Tass. Lawrow hatte schon vor seiner Reise in einem Interview betont: “Wir haben die besten Beziehungen zu China in der Geschichte ihres Bestehens.” Über mögliche russische Bitten um Unterstützung durch China wurde von den Gesprächen aber nichts bekannt.

Das Treffen sei “eine Gelegenheit für Lawrow, bilaterale Gespräche mit verschiedenen Parteien zu führen“, zitierte die South China Morning Post Zhao Long vom Shanghai Institute for International Studies. China richtet in Tunxi eine Reihe von Treffen aus, zu denen auch der Taliban-Außenminister Amir Chan Muttaki sowie Diplomaten aus den USA erwartet werden. Unter anderem wollen dort die Nachbarstaaten Afghanistans über mögliche humanitäre Unterstützung für das Krisenland beraten. Wang Yi war erst vergangene Woche in Kabul und stellte dort eine wirtschaftliche Kooperation in Aussicht (China.Table berichtete). ck

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Volkswagen drosselt Produktion in Shanghai

Der Lockdown in Shanghai wirkt sich mehr und mehr auf die internationale Wirtschaft aus. Volkswagen war am Mittwoch gezwungen, die Produktion in seinem Gemeinschaftsunternehmen mit SAIC Motor zurückzufahren, weil Teile fehlen. Bei Tesla standen ebenfalls Bänder still. Auch Thyssenkrupp und der Autozulieferer Aptiv aus Irland berichteten von Ausfällen.

Lockdown in Shanghai: Verbindungen zwischen den gesperrten und offenen Stadtteilen sind blockiert.
Alle Verbindungen zwischen den gesperrten und den offenen Stadtteilen sind blockiert

Zugleich haben chinesische Unternehmen Börsengänge gestoppt, bei denen diese mehr als neun Milliarden Dollar einnehmen wollten. Die Zentralregierung erkannte derweil an, wie gefährlich ein Lockdown in einem so wichtigen Wirtschaftszentrum wie Shanghai für die Konjunktur sein kann. Der Staatsrat kündigte im Fernsehsender CCTV neue Maßnahmen an, um die Wirtschaft zu stützen. Da Shanghai ein Industrie- und Handelszentrum ist, verdichtet sich auch die Sorge um globale Lieferketten. Die dänische Reederei Maersk warnt bereits vor steigenden Frachtkosten.

Lockdown in Shanghai: Bürger:innen müssen zuhause bleiben.
Dieser Mann zeigt seiner Frau, wie die Umgebung ihrer Wohnung derzeit aussieht

Der konsequente Lockdown soll einen beginnenden Ausbruch der Omikron-Variante von Sars-CoV-2 im Keim ersticken. Ein neues Hoch von 5982 Neuinfektionen hatte die Regierung in Aufregung versetzt. Die Zahl klingt zwar beherrschbar. Doch Omikron verbreitet sich selbst in weitgehend geimpften Bevölkerungen exponentiell, wie sich in Europa und den USA beobachten lässt. Unter Senioren, die mit den in China gebräuchlichen Totimpfstoffen – oder gar nicht – geimpft sind, wäre dann eine hohe Sterberate zu erwarten. Die Hoffnung lautet nun, dass die Zahlen durch den Lockdown schnell wieder zurückgehen.

Lockdown in Shanghai: Lebensmittelversorgung ist ein Thema.

Die Bürger horten derweil Vorräte, weil sie nicht wissen, wie lange der Lockdown wirklich dauern wird. Schließlich hieß es zunächst, es sei gar kein Lockdown geplant. Einwohner berichten daher von großem Misstrauen gegen weitere Verlautbarungen der Stadtregierung. In Supermärkten brach Streit um die letzten Waren aus. Die Leute standen lange an, um in die letzten gut versorgte Läden (hier ein Aldi) zu gelangen.

Lockdown in Shanghai: Isolationszentren stehen bereit.
Isolationszentren stehen für positiv Getestete bereit

Die gespenstische Stille auf der Straße wird derzeit nur von den Durchsagen aus Lautsprecher-Robotern unterbrochen. Einige Shanghaier sind in ihre Büros gezogen. Um die bei den Massentests als positiv identifizierten Bürger absondern zu können, hat die Stadt derweil große Quarantänezentren errichtet. Diese stehen bisher zwar weitgehend leer. Doch offenbar stellen sich die Behörden auch auf Szenarien ein, in denen sich die Lage weiter verschlechtert. fin

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London zieht britische Richter aus Hongkong ab

Großbritannien zieht wegen des Nationalen Sicherheitsgesetzes überraschend seine Richter vom Obersten Gericht in Hongkong ab. “Wir sehen einen systematischen Verfall der Freiheit und Demokratie in Hongkong“, begründete die britische Außenministerin Liz Truss am Mittwoch in London den Schritt. Seit der Einführung des Sicherheitsgesetzes seien Meinungs- und Pressefreiheit systematisch unterdrückt worden. “Die Situation hat einen Kipppunkt erreicht, an dem es nicht länger haltbar für britische Richter ist, Teil des führenden Hongkonger Gerichts zu sein”, teilte Truss weiter mit. Man riskiere sonst, die Unterdrückung in Chinas Sonderverwaltungsregion zu legitimieren.

Der Supreme Court, das höchste britische Gericht, habe die Situation vor der Entscheidung zum Abzug der Richter in Kooperation mit der britischen Regierung kontinuierlich geprüft, hieß es in der Mitteilung. Seit der Rückgabe des Territoriums im Jahr 1997 sind britische Richter weiterhin in der Hongkongs Justiz tätig. Doch das Sicherheitsgesetz stelle einen Verstoß gegen die chinesisch-britische Gemeinsame Erklärung von 1984 dar, so Truss. Die Erklärung war Grundlage für die Übergabe gewesen. Das Nationale Sicherheitsgesetz ist seit Juni 2020 in Kraft. ari

  • Großbritannien
  • Hongkong
  • Nationales Sicherheitsgesetz
Translation missing.

Presseschau

China hofiert Außenminister Lawrow FAZ
“China zieht seine Lehren aus dem Krieg” TAGESSCHAU
China, Russia ‘more determined’ to boost ties, Beijing says REUTERS
Russia says it’s building a new “democratic world order” with China CBSNEWS
Putin’s War Is Complicating India’s Middle Path Among Powers NYTIMES
Nach Protesten zieht Schanghai Zivilisten für Volksmiliz ein FAZ
Hafen Schanghai im Lockdown: Wie die Lehren aus der Pandemie jetzt helfen HANDELSBLATT
Traders sleep by their desks as China’s financial hub locks down CNN
“Die Kommunistische Partei ist Gefangene ihrer Zero-Covid-Strategie” SPIEGEL
Großbritannien zieht Richter von Hongkongs Oberstem Gericht ab SPIEGEL
“Zero Covid”-Strategie gescheitert: Hongkong meldet weltweit höchste Covid-19-Todesrate STERN
Hong Kong leader says city’s brain drain is ‘unarguable’ REUTERS
China’s largest banks signal tough times ahead REUTERS
China tightens restrictions and bars scholars from international conferences NPR
Tai: U.S. must ramp up trade defense against China POLITICO
How China’s TikTok, Facebook influencers push propaganda APNEWS
China’s demographic crisis sparks renewed calls to lower world’s oldest legal ages for marriage SCMP
US, Philippines conduct biggest joint military drill in years targeting ‘external aggressor’ SCMP

Standpunkt

Chinas Kohleausstieg in Übersee hat ein Transparenzproblem

Von Wawa Wang und Dr. Vanessa Buth
Dr. Vanessa Buth und Wawa Wang schreiben über Chinas fehlende Transparenz beim Kohleausstieg im Ausland.

Chinas Ankündigung, den Bau neuer Kohlekraftwerke im Ausland stoppen zu wollen, erhielt während der UN-Vollversammlung im September 2021 große Zustimmung. Doch ein halbes Jahr später sind nur wenige Details über Chinas Rückzug aus seinen ausländischen Kohleprojekten bekannt. Eine Analyse von Just Finance International hat ergeben, dass chinesische Staatskonzerne (SOEs) allein im Jahr 2021 Verträge im Wert von mehr als 18 Milliarden US-Dollar für 67 nicht näher genannte Kohlekraftwerkprojekte im Ausland abgeschlossen haben. Die EU sollte Peking im Rahmen der anstehenden Klimagespräche auf hoher Ebene auffordern, seine Pläne für ausländische Kohleprojekte offenzulegen.

Auf vollmundige Versprechen müssen auch Taten folgen, wenn sie mehr sein sollen als Augenwischerei. Als größter öffentlicher Geldgeber ausländischer Kohlekraftwerke birgt Chinas Versprechen, den Bau von Kohlekraftwerken zu beenden, ein immenses Potenzial für die Verringerung der weltweiten CO2-Emissionen – sofern dieser Ausstieg unverzüglich erfolgt und alle noch nicht fertiggestellten Anlagen einschließt. Kohlekraftwerke stoßen, sobald sie ans Netz angeschlossen sind, über Jahrzehnte hinweg Emissionen aus.

Übersicht über Kohleprojekte sollte veröffentlicht werden

Sollte Chinas Versprechen wirklich auf eine positive Klima-Wirkung ausgerichtet sein, sollte das Land eine transparente Übersicht aller Kohleprojekte in Übersee veröffentlichen – einschließlich der Verträge für den Bau, die Finanzierung, die Versicherung sowie die Lieferung von Ausrüstung. Außerdem sollte es Angaben zum Status der einzelnen Projekte vorlegen, beispielsweise darüber, welche Projekte eingestellt wurden, welche Anlagen geplant oder verhandelt werden, oder sich im Bau befinden – sowie über die Herkunft der Projektfinanzierung.

Im Mai 2021 betonte die Internationale Energieagentur (IEA), dass “keine endgültigen Investitionsentscheidungen für neue Kohlekraftwerke ohne Abgasreinigung mehr getroffen werden dürften”, wenn bis 2050 das Ziel der Nullemission erreicht werden soll. Eine Analyse der IEA aus dem Jahr 2021 zeigt jedoch, dass der weit gefasste und vage Begriff des “internationalen Kohleausstiegs” für China bedeutet, dass das Land potenziell an der Entwicklung von 30 bis 40 Gigawatt an aktiven Kohleprojekte in Bosnien-Herzegowina, Indonesien, Südafrika und mehreren anderen Ländern beteiligt ist.

Chinas führender Geldgeber, die Export-Import Bank of China (China Eximbank), die bislang zahlreiche chinesische Kohleprojekte im Ausland finanziert hat, bestätigte kürzlich, dass sie keine weiteren Darlehen für solche Projekte mehr gewährt. Doch nicht alle Finanzinstitutionen, zu denen etwa auch Investoren und Versicherer gehören, sind diesem Beispiel gefolgt.

Chinas wichtigste Kohlequellen liegen im Balkan

Um die weltweiten Klimaziele zu erreichen, müssen die Staats- und Regierungschefs jedes Landes Verantwortung übernehmen. Die Klimadiplomatie wird auch während des EU-China-Gipfels auf der Agenda stehen. Als großes und einflussreiches EU-Mitglied könnte Deutschland seine Führungsrolle unter Beweis stellen, indem es China auf informellem und diplomatischem Wege dazu bewegt, seine Zusage zu präzisieren – und ab Oktober 2021 Normen einzuführen, die mit der OECD-Vereinbarung für den Kohlesektor konform sind.

Die EU-Beitrittskandidaten auf dem westlichen Balkan gehören zu Chinas wichtigsten ausländischen Kohlequellen. Da neue Kohleprojekte dort nicht mehr für eine Finanzierung durch multilaterale Entwicklungsbanken oder OECD-Exportkreditagenturen infrage kommen, ist China nun ihre einzige Kapitalquelle.

Im Februar bekräftigte eine EU-Delegation, die Bosnien und Herzegowina besuchte, den Standpunkt der EU, dass der Bau eines neuen Kohlekraftwerks in Tuzla wirtschaftlich und ökologisch nicht tragbar sei. Der Darlehensvertrag der China Eximbank aus dem Jahr 2017 für das Kohlekraftwerksprojekt Tuzla 7 hat nach Angaben der Europäischen Energiegemeinschaft aufgrund von Streitigkeiten über staatliche Unterstützung ernsthafte Auswirkungen. Fünf Jahre später beabsichtigt das führende chinesische Staatsunternehmen China Gezhouba Group noch immer nicht, aus dem Projekt auszusteigen, obwohl der Bau noch nicht begonnen hat.

Die Entscheidung chinesischer Banken, das neu vorgeschlagene bosnische Kohleprojekt Ugljevik III nicht mehr zu finanzieren, könnte ein Zeichen für Chinas regionales Umdenken in Sachen Kohle sein. Allerdings hat der chinesische Bauunternehmer des Projektes seinen Ausstieg noch nicht offiziell bekannt gegeben.

Die westlichen Balkanländer haben sich mit der Unterzeichnung der Erklärung von Sofia im Jahr 2018 verpflichtet, den Aufbau “zu nachhaltigen, klimafreundlichen Gesellschaften im Einklang mit dem Übereinkommen von Paris” und “die Übernahme des in den Verträgen über die Energiegemeinschaft und die Verkehrsgemeinschaft niedergelegten Besitzstands” zu beschleunigen. Dass China die Finanzierung und den Bau neuer Kohlekraftwerke nicht beendet, steht jedoch in direktem Gegensatz dazu und widerspricht den Interessen der EU.

Umweltverschmutzung bei Kohleprojekten

Unserer Analyse zufolge sind chinesische Infrastruktur-Großprojekte – einschließlich in China errichteter Kohlekraftwerke – bekannt für ihre Umweltverschmutzung und rechtlichen Mängel. Die Untergrabung und Verletzung der Rechtsstaatlichkeit durch chinesische Investitionen im westlichen Balkan sowie die Missachtung internationaler Standards bei der Umsetzung von “Belt and Road”-Projekten sind häufig zu beobachten.

Mehrere chinesische Kohleprojekte auf dem Balkan wurden genehmigt und haben sich für chinesische Finanzierungen qualifiziert, ohne dass die gesetzlich vorgeschriebenen Umweltverträglichkeitsprüfungen durchgeführt wurden – oft vor dem Hintergrund falscher Machbarkeitsstudien. Laut einer Studie des Balkan Investigative Reporting Network stehen die meisten dieser 130 Projekte “unter dem Verdacht der Korruption, Ausbeutung und Umweltschädigung”.

Was nun die EU tun muss: Wenn sich Chinas Nein zu neuen Kohleprojektem positiv und maßgeblich auf die Bekämpfung der Klimakrise auswirken soll, dann müssen Deutschland und andere EU-Staaten unter Führung von Bundeskanzler Olaf Scholz die Diskussion über die Definition der Zusage, ihr Inkrafttreten und die Einhaltung der OECD-Mindeststandards anstoßen. Der bevorstehende EU-China-Gipfel, der EU-China-Klimadialog, die G7 und die G20 bieten entscheidende politische Gelegenheiten, um eine solche Debatte voranzutreiben.

Wawa Wang, Leiterin von Just Finance International, arbeitete als Politikberaterin und investigative Forscherin für internationale und europäische NGOs und Handelsorganisationen und war Handels- und Außenpolitikberaterin. Sie arbeitet mit Akteuren der Zivilgesellschaft zusammen, um den Zugang zu Informationen und die Entscheidungsfindung in der Entwicklungsfinanzierung zu verbessern.

Vanessa Buth, Aktivistin bei Just Finance International, hat an der UEA in Großbritannien in Politikwissenschaft promoviert. Sie hat als Senior Research Associate zum Thema Brexit und in Forschungsprojekten der Europäischen Kommission gearbeitet. Sie verfügt über umfangreiche Erfahrung in gemeinnützigen Umwelt- und Community-Engagement-Initiativen.

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Personalien

Raj Subramaniam wird zum 1. Juni neuer CEO des US-Logistik- und Kurierdienstleisters FedEx. Der 54-Jährige wurde erst 2020 in den Vorstand von FedEx gewählt. Subramaniam ist Vorstand im China Center Advisory Board der US-Handelskammer, dem US-India Strategic Partnership Forum und dem US-China Business Council.

Ganesh Ramani ist neuer President von Mars Petcare China. Ramani war zuvor Direktor für das Geschäft in Indien, wo er vor acht Jahren im Bereich Sales und Marketing für den US-Tierfutterhersteller begann. Im vergangenen Jahr hat Mars Petcare den Bau eines neuen Produktionsstandortes nahe Tianjin angekündigt. Ab 2022 sollen dort pro Jahr 25 Tonnen Tiernahrung für den chinesischen Markt hergestellt werden.

Dessert

In Südchina beginnt die Tee-Ernte – auch bei feuchtkaltem Wetter. Das Foto zeigt zwei Tee-Bäuerinnen in Shanglin in der Provinz Guangxi. Die Region gehört ebenso wie Guangdong, Fujian und Hainan zur Tee-Region Huanan (华南). Dort startet die Erntezeit aufgrund des warmen, subtropischen Klimas stets als erste im Land. Generell können Teepflanzen in dieser Umgebung mindestens zehn Monate im Jahr wachsen.

China.Table Redaktion

CHINA.TABLE REDAKTION

Licenses:
    • Bayerische Hightech für Geely-Tochter EcarX
    • Mit Aufforstung gegen Sandsturm und Klimawandel
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    • Shanghai im Lockdown: VW drosselt Produktion
    • Großbritannien zieht Richter aus Hongkong ab
    • BYD mit Umsatzplus
    • Standpunkt: Wenig Transparenz beim Kohleausstieg
    Liebe Leserin, lieber Leser,

    die Autoindustrie steht weiterhin vor Schwierigkeiten. Gerade, als sich Entspannung entlang der Lieferkette abzeichnete, schufen der Ukraine-Krieg und Omikron in China neue Unsicherheiten. Der Anstieg der Benzinpreise, für den derzeit kein Ende in Sicht ist, erhöht zudem den Druck für die Umstellung der Antriebsarten. E-Autos sind jedoch von ihrer Art her noch digitaler – und in Deutschland fehlen weiter Fachkräfte für Softwareentwicklung.

    Obwohl sie bei Elektromobilität und Digitalisierung schon sehr stark ist, baut die chinesische Autoindustrie ihren Vorsprung hier nun noch weiter aus. Geely, der Besitzer von Volvo, hat seine Technologie-Aktivitäten in der Tochtergesellschaft EcarX gebündelt, die wir heute vorstellen. EcarX entwickelt Software und lässt auch gleich die passenden Chips anfertigen. Mit dieser Strategie festige Geely seine Position als Vorreiter des smarten Fahrens, analysiert Frank Sieren.

    Der Wetterbericht sagt in Deutschland für dieses Wochenende einen Temperatursturz voraus, und kommende Woche soll es endlich regnen. Generell hat dieses Jahr aber schon wieder mit zu wenig Niederschlag angefangen. Die Wirkung des Klimawandels auf den Wald bleibt daher ein aktuelles Thema. Nach dem Kahlschlag der vergangenen Jahre steht nun die Aufforstung an. Da liegt der Gedanke nahe, von China zu lernen, das hier viel Erfahrung hat. Doch die Baumpflanzerei sei zu reinen Planerfüllung geworden, analysiert Ning Wang. Die Setzlinge wachsen oft schlecht an, und die künstlichen Wälder sind weder so robust noch so klimawirksam wie das Original.

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    Technik aus Landshut für Geelys Elektro-Pläne

    Autos von Geely werden immer digitaler - mit EcarX soll nun die Software selbst entwickelt werden. Dabei kommt wichtige Technik aus Deutschland.
    Digitaler als je zuvor: Auto von Geely

    Die zwei großen Herausforderungen für die deutsche Fahrzeugbranche waren zuletzt Chip-Mangel, der rasche Übergang zu neuen Antriebsformen und die schnelle Digitalisierung, für die oft Softwareentwickler fehlen. Diese drei Themen überlagern und verstärken sich: Das Auto der Zukunft enthält besonders viele Computerfunktionen und braucht nicht nur besonders viele, sondern auch besonders fortschrittliche Halbleiter.

    Der Autohersteller Geely aus Hangzhou nimmt daher nun die Entwicklung von Software und das Design von Chips selbst in die Hand – und kümmert sich sogar um deren Produktion. Besonders bemerkenswert sind hier seine Pläne mit dem Konzernunternehmen EcarX. Es wurde 2016 von Geely-Eigentümer Li Shufu und dem CEO Shen  Ziyu gegründet. Jetzt ist es die Plattform, auf der die Gruppe eine Vielzahl vernetzter Digitaldienste im Auto anbieten will. Die Software von EcarX soll beispielsweise einmal die Kontrolle beim autonomen Fahren übernehmen. Sie soll auch an vielen Stellen Programme ersetzen, die derzeit von Google eingekauft werden.

    Die Entwicklung solcher Dienste kostet viel Geld. EcarX will daher in den USA an die Börse gehen. Es bedient sich dazu der etwas zweifelhaften Konstruktion einer börsennotierten Mantelgesellschaft, mit der EcarX fusioniert, um ohne formale Erstnotiz handelbar zu werden. Die Transaktion käme auf einen Wert von etwa vier Milliarden US-Dollar, berichtet Bloomberg. Das Unternehmen muss aber noch Regulatoren auf beiden Seiten des Pazifiks davon überzeugen, dass hier alles mit rechten Dingen zugeht.

    Technik aus Deutschland ist wichtiger Teil der EcarX-Plattform

    Ein wichtiger Teil der Systeme von EcarX stammt von einem Hidden Champion aus dem bayerischen Landshut: Das 2012 dort gegründete Startup HiveMQ bietet Programme an, die dafür sorgen, dass die verschiedenen Computer und Systeme im Auto schnell und fehlerfrei miteinander reden. Konkret handelt es sich bei HiveMQ um einen Spezialisten für das Kommunikationsprotokoll MQTT. Dieses dient dazu, die Geräte unserer zunehmend vernetzten Welt miteinander zu verbinden. Anders gesagt: Es ermöglicht das “Internet der Dinge”. Die Abkürzung steht für “Message Queuing Telemetry Transport”.

    Bei EcarX dienen die Fähigkeiten von HiveMQ beispielsweise dazu, den Datenverkehr zwischen einem Auto und der Cloud abzuwickeln. Mit der Technik des Startups können aus der Ferne Befehle an ein Auto gesendet werden – zum Beispiel, indem man einen digitalen Schlüssel für das Carsharing teilt, die Klimaanlage vor dem Start einstellt oder das Auto entriegelt. Darunter fallen aber auch Daten über die Umgebung, von anderen Autos oder den Verkehrsrechnern der Stadt für das autonome Fahren.

    Nach Angaben des Landshuter Unternehmens nutzen weltweit bereits über 130 Unternehmen die Technologie, darunter BMW und Audi. Mit seinen 19 Mitarbeitern macht die Firma mittlerweile einen Jahresumsatz von zwei Millionen Euro.

    EcarX und Geely: Viele Pfeile im Köcher – auch für Volvo

    Der große Auftraggeber EcarX betreibt Niederlassungen und Entwicklungszentren in den Städten Hangzhou, Peking, Shanghai, Wuhan, Dalian – und seit 2020 auch im schwedischen Göteborg, Schweden, also bei der Konzernschwester Volvo. Im März 2021 hatten Volvo und EcarX sich darauf verständigt, gemeinsam eine Infotainment-Plattform zu entwickeln. EcarX ist wiederum mit 15 Prozent an Zenseact beteiligt, einer Volvo-Tochter, die sich auf Software fürs autonome Fahren spezialisiert hat.

    Volvo war 2010 von Geely übernommen worden. Geely-Gründer Li Shufu möchte mit mehreren Marken den E-Automarkt dominieren. EcarX ist Teil dieser Vision. Das System vernetzt bereits jetzt zwei Millionen Autos der Geely-Markenfamilie. Li ist zudem der größte Einzelaktionär bei Daimler.

    Aufbauend auf der globalen Software-Plattform von Zenseact planen die Unternehmen nun eine Zusammenarbeit beim autonomen Fahren in China. Im nächsten Schritt sollen vor allem die kommenden Modelle von Polestar und Volvo mit der Technik für autonome Fahrmanöver auf Autobahnen fit gemacht werden. “Zenseact ist ein Pionier auf dem Gebiet der selbstfahrenden Technik. Diese strategische Investition von EcarX ermöglicht uns eine schnellere Skalierung in China”, sagte Håkan Samuelsson, Chef von Volvo sowie Aufsichtsratsvorsitzender von Zenseact.

    Immer mehr Autofirmen setzen auf eigene Chips

    Die Nachfrage nach autonomer Fahrtechnik in China stiegt kontinuierlich an. Den vielleicht wichtigsten Meilenstein hat Geely dafür ebenfalls mit EcarX in Angriff genommen: die Entwicklung eigener, hochwertiger 7-Nanometer-Chipsätze. Es handelt sich um Chinas ersten 7-Nanometer-Chip für den Einsatz im Auto. Das ist keine geringe Leistung. Der amerikanische Prozessorhersteller Intel war lange daran gescheitert, die Produktion von Bausteinen mit so geringer Strukturbreite ins Laufen zu bringen.

    Der Geely-Chip, der bereits im dritten Quartal oder spätestens Anfang 2023 in die Massenproduktion gehen soll, heißt SE1000. Er wurde von Siengine entwickelt, einem Joint Venture von EcarX und dem in der Provinz Hubei ansässigen Chip-Fabrikanten Arm China. Der Chip nutze eine fortschrittliche Architektur, um die Leistung für Künstliche Intelligenz zu verbessern. Er unterstützt “verschiedene KI-Berechnungen und bietet verbesserte Sicherheit”, erklärt das Unternehmen. Drei Hauptproduktlinien sollen entwickelt werden, darunter Chips für autonomes Fahren und Chips für die zentrale Verarbeitung von Daten im Auto. Bis 2025 will Geely Autos auf der Fahrstufe 5, der höchsten Fahrstufe des autonomen Fahrens, auf die Straße bringen. Die hauseigenen Chips sollen dann mit hoher Rechenleistung verfügbar sein, erklärt das Unternehmen.

    Die Chip-Knappheit und die US-Sanktionen haben viele Autobauer veranlasst, auf eigene Kapazitäten zu setzen, um die Entwicklungszeit zu verkürzen und die Chips auf die eigenen Bedürfnisse zuzuschneiden. Aber auch Apple und die chinesische Huawei-Tochter Hisilicon sind bei der Entwicklung laut eigenen Angaben schon weit fortgeschritten. Auch mit dem Apple-Zulieferer Foxconn arbeitet Geely auf dem Gebiet eng zusammen. Ihr Gemeinschaftsunternehmen Shandong Fujikang Intelligent Manufacturing beschäftigt sich unter anderem mit intelligenten Steuerungssystemen.

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    Große Grüne Mauer gegen Sandsturm und Klimawandel

    China möchte den Klimawandel durch groß angelegte Wald-Aufforstungsprojekte stoppen. Xi Jinping unterstützt.
    Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping pflanzte im April 2021 mit Schulkindern Bäume in Peking.

    Im Ritan-Park in Pekinger Zentrum tragen manche Bäume besondere Schilder wie “Neun-Drachen-Zypresse”. Einige der 44 uralten Exemplare des Parks sind eingezäunt, die herunterhängenden Äste durch Holzpfähle abgestützt. Die Bäume sind mehrere hundert Jahre alt und daher sozusagen heilig. Solch alte Bäume sind etwas Besonderes. Denn sie sind rar geworden in den Metropolen der Volksrepublik. Jahrzehntelang hatte die Stadtplanung nur wenig Platz für Parks zur Erholung vorgesehen. In vielen Jahren fegten im Frühjahr Stürme aus westlichen Richtungen feine Sandkörner aus der Wüste Gobi über die Stadt.

    Um das in den Griff zu bekommen, hat Peking seit 1978 gleich mehrere Aufforstungsprogramme angeschoben. Es sind bisher die weltweit umfangreichsten Projekte dieser Art. Sie tragen schöne Namen wie: “Große Grüne Mauer”, “Drei-Nord-Schutzgürtel” oder “Getreide für Grün”. Allein um Staubstürme aus der Wüste Gobi abzuwehren, wurde im 10. Fünfjahresplan (2002-2006) eine Summe von 60 Millionen Yuan (7,3 Milliarden US-Dollar) für Aufforstungen eingeplant.

    Die Staubstürme sind in der Hauptstadt über die Jahre tatsächlich seltener geworden Aber helfen die gewaltigen Pflanzungen auch bei der Bekämpfung des Klimawandels? Zahlreiche neue Studien sagen: Nein. Neu gepflanzte Bäume können angesichts der noch immer wachsenden Emissionen Chinas nicht genug Kohlendioxid auffangen, um der Erderwärmung entgegenzuwirken. Ohne eine Senkung der Emissionen selbst wird das nicht gehen. Und so dient die Aufforstung in Peking vor allem der Planerfüllung – und nun wohl zur weltweiten Propaganda von Chinas Bemühungen gegen den Klimawandel. Mit einem Anteil von rund 30 Prozent an den jährlich verursachten Emissionen weltweit, ist die Volksrepublik in absoluten Zahlen gemessen der weltgrößte Kohlendioxid-Emittent (China.Table berichtete).

    China: Monokulturen bei der Aufforstung

    Zwar sind die Dimensionen beeindruckend. So wurden durch das “Große Grüne Mauer”-Projekt etwa 330.000 Quadratkilometer wieder aufgeforstet – eine Fläche fast so groß wie Deutschland. Zum jüngsten Internationalen Tag des Waldes am 21. März verkündeten Staatsmedien, dass China im vergangenen Jahr allein 3,6 Millionen Hektar Wald gepflanzt habe. Geht es nach der Kommission für Forstwirtschaft und Grasland, soll dies bis 2025 weitergehen. Jährlich will China demnach eine Fläche etwa so groß wie Baden-Württemberg zusätzlich mit Wald bedecken (China.Table berichtete). Der Anteil der Wälder an der Gesamtfläche des Landes soll von derzeit 23,04 Prozent auf 24,1 Prozent steigen.

    Wald ist jedoch nicht gleich Wald. So pflanzt China besonders viele Eukalyptus-Bäume. “Wir sehen, dass die Waldflächen zunächst schnell vergrößert wurden und sich jetzt die Zunahme verlangsamt”, so Dr. Susanne Winter, Forest Policy Director beim WWF. “Oft werden, wie auch in vielen anderen Teilen der Welt, Pappeln, Eukalyptus oder Akazien gepflanzt, denn diese Plantagen sind hochproduktiv”, erklärt Winter. “Für die Biodiversität, die es benötigt, um einen Wald resilienter zu machen, sind diese Monokulturen allerdings ungeeignet.”

    Erst Mitte März haben Forschende aus sieben Ländern, darunter China, dem Vereinigten Königreich und Brasilien, Daten von 25.950 Aufzeichnungen aus 264 Studien in 53 Ländern ausgewertet. Sie stellten fest, dass verschiedene einheimische Bäume im Vergleich zu Monokultur-Baumplantagen durchweg bessere ökologische Leistungen, etwa bei der Kohlenstoffspeicherung, Verhinderung der Bodenerosion und der Wasserversorgung erbringen. Eine Monokultur kann nur etwa zwölf Tonnen Kohlenstoff pro Hektar speichern. Ein biodiverser Wald kommt hingegen auf 32 Tonnen.

    Auch bei den Primärwäldern – also Wäldern, in die der Mensch bisher noch nicht durch Abholzung oder Rodung eingegriffen hat – hat China ein Problem. Global Forest Watch hat errechnet, dass dort zwischen 2002 und 2020 die Primärwaldflächen um 4,4 Prozent geschrumpft sind. Das hat auch Auswirkungen auf den Artenschutz. So können viele Arten von Pflanzen und Tieren nur in Primärwäldern gefunden werden. “Viele Pilz- und Insektenarten wie Totholzkäfer, die es in heimischen naturnahen Wäldern gibt, findet man in jungen Wäldern und Plantagen nicht mehr, da diese an ältere Bäume und die heimischen Baumarten angepasst sind” so Susanne Winter vom WWF.

    Chinas Soja-Hunger beschleunigt Entwaldung in Brasilien

    Nach wie vor sind Chinas Wälder stark angegriffen. Die jährlichen Holzerträge pro Hektar erbringen etwa nur ein Zwanzigstel dessen von Wäldern in Deutschland. So bleibt die Volksrepublik weiterhin stark abhängig von Holzimporten, um die Nachfrage seiner verarbeitenden Industrie abzudecken. “Während die inländische Holzproduktion stabil bei 80 Millionen Kubikmetern pro Jahr liegt, erreichte die Nachfrage im Jahr 2017 fast 570 Millionen Kubikmeter, was etwa 15 Prozent der weltweiten Holzproduktion entspricht”, berichtete die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) über ein gemeinsames Projekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit der Nationalen Forst- und Grünlandverwaltung Chinas (NFGA). Ziel des Projekts war es, die chinesische Waldpolitik hin zu nachhaltiger bewirtschafteten Wäldern zu gestalten.

    Darüber hinaus sei Chinas importierte Entwaldung “sehr sehr hoch”, sagt Winter vom WWF. Das bedeutet, dass Chinas Nachfrage zur Abholzung im Ausland führt. Laut einer WWF-Studie treibt Chinas mit seinen Importen landwirtschaftlicher Rohstoffe die weltweite Entwaldung mehr voran als jedes andere Land – sogar mehr als die Vereinigten Staaten und die Europäische Union zusammen. Zum Beispiel ist China ist einer der größten Verursacher für die Abholzung tropischen Regenwaldes in Brasilien. Die Nachfrage nach brasilianischem Soja hat sich seit 2010 fast verdreifacht. Dabei haben Studien gezeigt, dass ein Hektar tropischer Wald durchschnittlich 100 bis 200 Tonnen Kohlenstoff speichert. Chinas Soja-Importe sind also klimaschädlich.

    Der Himmel über Peking ist durch die vielen Bäume inzwischen wieder blau geworden und die Luftqualität besser. Das ändert nichts an der Tatsache, dass die Probleme exportiert wurden und eigentlich größer geworden sind.

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    Wang Yi: Russland will Spannungen abbauen

    China und Russland haben am Rande einer schon länger geplanten Afghanistan-Konferenz ihre strategische Partnerschaft bekräftigt. Der russische Außenminister Sergej Lawrow ist dazu am Mittwoch das erste Mal seit Beginn des Ukraine-Kriegs nach China gereist. In Tunxi in der Provinz Anhui kam er zunächst bilateral mit seinem Amtskollegen Wang Yi zusammen. Lawrow habe dabei zugesichert, sein Land wolle im Ukraine-Krieg die “Spannungen abbauen” und die Friedensgespräche mit der Ukraine fortsetzen, teilte das Außenministerium in Peking mit.

    Demnach bleibt China dabei, sich in dem Konflikt der russischen Linie anzuschließen und offenbar auch russischen Zusicherungen zu vertrauen. China weigert sich bislang, die russische Invasion öffentlich zu verurteilen. So auch am Mittwoch: Wang Yi wiederholte den Angaben zufolge in dem Treffen altbekannte Aussagen Chinas.

    Wang: Sicherheitsinteressen aller Beteiligten sind zu wahren

    Die Ukraine-Frage sei nicht nur das Ergebnis eines lang anhaltenden Sicherheitskonflikts, sondern auch einer Mentalität des Kalten Krieges und der Konfrontation. China unterstütze Russland und die Ukraine, die Schwierigkeiten in ihren Friedensgesprächen zu überwinden. Langfristig müsse aus der Krise gelernt werden, so Wang Yi weiter. Es müssten die “legitimen Sicherheitsinteressen aller Beteiligten” gewahrt und durch Dialog und Verhandlungen eine nachhaltige Sicherheitsarchitektur in Europa geschaffen werden, zitierte ihn das Ministerium. Schon am Dienstag hatte Wang in einem Videogespräch mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell die “Praxis, sich für eine Seite zu entscheiden und die Welt zu teilen” als wenig wünschenswert bezeichnet. (China.Table berichtete)

    Dass China und Russland nun erneut Gemeinsamkeit demonstrieren, dürfte zwei Tage vor dem EU-China-Gipfel ein Dämpfer für die Bemühungen des Westens sein, China zu einer Russland-kritischeren Haltung zu bewegen.

    Gemeinsame Erklärung zum Ausbau der Partnerschaft

    Wang und Lawrow kündigten in einer gemeinsamen Erklärung den Ausbau ihrer “strategischen Partnerschaft” in einer “schwierigen internationalen Situation” an. Man plant also gemeinsam die Zukunft: Beide Länder wollen sich außenpolitisch enger abstimmen und in internationalen Angelegenheiten mit einer gemeinsamen Position auftreten. “Wir werden uns gemeinsam mit Ihnen und anderen Gleichgesinnten auf eine multipolare, gerechte und demokratische Weltordnung zubewegen”, sagte Wang nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Tass. Lawrow hatte schon vor seiner Reise in einem Interview betont: “Wir haben die besten Beziehungen zu China in der Geschichte ihres Bestehens.” Über mögliche russische Bitten um Unterstützung durch China wurde von den Gesprächen aber nichts bekannt.

    Das Treffen sei “eine Gelegenheit für Lawrow, bilaterale Gespräche mit verschiedenen Parteien zu führen“, zitierte die South China Morning Post Zhao Long vom Shanghai Institute for International Studies. China richtet in Tunxi eine Reihe von Treffen aus, zu denen auch der Taliban-Außenminister Amir Chan Muttaki sowie Diplomaten aus den USA erwartet werden. Unter anderem wollen dort die Nachbarstaaten Afghanistans über mögliche humanitäre Unterstützung für das Krisenland beraten. Wang Yi war erst vergangene Woche in Kabul und stellte dort eine wirtschaftliche Kooperation in Aussicht (China.Table berichtete). ck

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    Volkswagen drosselt Produktion in Shanghai

    Der Lockdown in Shanghai wirkt sich mehr und mehr auf die internationale Wirtschaft aus. Volkswagen war am Mittwoch gezwungen, die Produktion in seinem Gemeinschaftsunternehmen mit SAIC Motor zurückzufahren, weil Teile fehlen. Bei Tesla standen ebenfalls Bänder still. Auch Thyssenkrupp und der Autozulieferer Aptiv aus Irland berichteten von Ausfällen.

    Lockdown in Shanghai: Verbindungen zwischen den gesperrten und offenen Stadtteilen sind blockiert.
    Alle Verbindungen zwischen den gesperrten und den offenen Stadtteilen sind blockiert

    Zugleich haben chinesische Unternehmen Börsengänge gestoppt, bei denen diese mehr als neun Milliarden Dollar einnehmen wollten. Die Zentralregierung erkannte derweil an, wie gefährlich ein Lockdown in einem so wichtigen Wirtschaftszentrum wie Shanghai für die Konjunktur sein kann. Der Staatsrat kündigte im Fernsehsender CCTV neue Maßnahmen an, um die Wirtschaft zu stützen. Da Shanghai ein Industrie- und Handelszentrum ist, verdichtet sich auch die Sorge um globale Lieferketten. Die dänische Reederei Maersk warnt bereits vor steigenden Frachtkosten.

    Lockdown in Shanghai: Bürger:innen müssen zuhause bleiben.
    Dieser Mann zeigt seiner Frau, wie die Umgebung ihrer Wohnung derzeit aussieht

    Der konsequente Lockdown soll einen beginnenden Ausbruch der Omikron-Variante von Sars-CoV-2 im Keim ersticken. Ein neues Hoch von 5982 Neuinfektionen hatte die Regierung in Aufregung versetzt. Die Zahl klingt zwar beherrschbar. Doch Omikron verbreitet sich selbst in weitgehend geimpften Bevölkerungen exponentiell, wie sich in Europa und den USA beobachten lässt. Unter Senioren, die mit den in China gebräuchlichen Totimpfstoffen – oder gar nicht – geimpft sind, wäre dann eine hohe Sterberate zu erwarten. Die Hoffnung lautet nun, dass die Zahlen durch den Lockdown schnell wieder zurückgehen.

    Lockdown in Shanghai: Lebensmittelversorgung ist ein Thema.

    Die Bürger horten derweil Vorräte, weil sie nicht wissen, wie lange der Lockdown wirklich dauern wird. Schließlich hieß es zunächst, es sei gar kein Lockdown geplant. Einwohner berichten daher von großem Misstrauen gegen weitere Verlautbarungen der Stadtregierung. In Supermärkten brach Streit um die letzten Waren aus. Die Leute standen lange an, um in die letzten gut versorgte Läden (hier ein Aldi) zu gelangen.

    Lockdown in Shanghai: Isolationszentren stehen bereit.
    Isolationszentren stehen für positiv Getestete bereit

    Die gespenstische Stille auf der Straße wird derzeit nur von den Durchsagen aus Lautsprecher-Robotern unterbrochen. Einige Shanghaier sind in ihre Büros gezogen. Um die bei den Massentests als positiv identifizierten Bürger absondern zu können, hat die Stadt derweil große Quarantänezentren errichtet. Diese stehen bisher zwar weitgehend leer. Doch offenbar stellen sich die Behörden auch auf Szenarien ein, in denen sich die Lage weiter verschlechtert. fin

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    London zieht britische Richter aus Hongkong ab

    Großbritannien zieht wegen des Nationalen Sicherheitsgesetzes überraschend seine Richter vom Obersten Gericht in Hongkong ab. “Wir sehen einen systematischen Verfall der Freiheit und Demokratie in Hongkong“, begründete die britische Außenministerin Liz Truss am Mittwoch in London den Schritt. Seit der Einführung des Sicherheitsgesetzes seien Meinungs- und Pressefreiheit systematisch unterdrückt worden. “Die Situation hat einen Kipppunkt erreicht, an dem es nicht länger haltbar für britische Richter ist, Teil des führenden Hongkonger Gerichts zu sein”, teilte Truss weiter mit. Man riskiere sonst, die Unterdrückung in Chinas Sonderverwaltungsregion zu legitimieren.

    Der Supreme Court, das höchste britische Gericht, habe die Situation vor der Entscheidung zum Abzug der Richter in Kooperation mit der britischen Regierung kontinuierlich geprüft, hieß es in der Mitteilung. Seit der Rückgabe des Territoriums im Jahr 1997 sind britische Richter weiterhin in der Hongkongs Justiz tätig. Doch das Sicherheitsgesetz stelle einen Verstoß gegen die chinesisch-britische Gemeinsame Erklärung von 1984 dar, so Truss. Die Erklärung war Grundlage für die Übergabe gewesen. Das Nationale Sicherheitsgesetz ist seit Juni 2020 in Kraft. ari

    • Großbritannien
    • Hongkong
    • Nationales Sicherheitsgesetz
    Translation missing.

    Presseschau

    China hofiert Außenminister Lawrow FAZ
    “China zieht seine Lehren aus dem Krieg” TAGESSCHAU
    China, Russia ‘more determined’ to boost ties, Beijing says REUTERS
    Russia says it’s building a new “democratic world order” with China CBSNEWS
    Putin’s War Is Complicating India’s Middle Path Among Powers NYTIMES
    Nach Protesten zieht Schanghai Zivilisten für Volksmiliz ein FAZ
    Hafen Schanghai im Lockdown: Wie die Lehren aus der Pandemie jetzt helfen HANDELSBLATT
    Traders sleep by their desks as China’s financial hub locks down CNN
    “Die Kommunistische Partei ist Gefangene ihrer Zero-Covid-Strategie” SPIEGEL
    Großbritannien zieht Richter von Hongkongs Oberstem Gericht ab SPIEGEL
    “Zero Covid”-Strategie gescheitert: Hongkong meldet weltweit höchste Covid-19-Todesrate STERN
    Hong Kong leader says city’s brain drain is ‘unarguable’ REUTERS
    China’s largest banks signal tough times ahead REUTERS
    China tightens restrictions and bars scholars from international conferences NPR
    Tai: U.S. must ramp up trade defense against China POLITICO
    How China’s TikTok, Facebook influencers push propaganda APNEWS
    China’s demographic crisis sparks renewed calls to lower world’s oldest legal ages for marriage SCMP
    US, Philippines conduct biggest joint military drill in years targeting ‘external aggressor’ SCMP

    Standpunkt

    Chinas Kohleausstieg in Übersee hat ein Transparenzproblem

    Von Wawa Wang und Dr. Vanessa Buth
    Dr. Vanessa Buth und Wawa Wang schreiben über Chinas fehlende Transparenz beim Kohleausstieg im Ausland.

    Chinas Ankündigung, den Bau neuer Kohlekraftwerke im Ausland stoppen zu wollen, erhielt während der UN-Vollversammlung im September 2021 große Zustimmung. Doch ein halbes Jahr später sind nur wenige Details über Chinas Rückzug aus seinen ausländischen Kohleprojekten bekannt. Eine Analyse von Just Finance International hat ergeben, dass chinesische Staatskonzerne (SOEs) allein im Jahr 2021 Verträge im Wert von mehr als 18 Milliarden US-Dollar für 67 nicht näher genannte Kohlekraftwerkprojekte im Ausland abgeschlossen haben. Die EU sollte Peking im Rahmen der anstehenden Klimagespräche auf hoher Ebene auffordern, seine Pläne für ausländische Kohleprojekte offenzulegen.

    Auf vollmundige Versprechen müssen auch Taten folgen, wenn sie mehr sein sollen als Augenwischerei. Als größter öffentlicher Geldgeber ausländischer Kohlekraftwerke birgt Chinas Versprechen, den Bau von Kohlekraftwerken zu beenden, ein immenses Potenzial für die Verringerung der weltweiten CO2-Emissionen – sofern dieser Ausstieg unverzüglich erfolgt und alle noch nicht fertiggestellten Anlagen einschließt. Kohlekraftwerke stoßen, sobald sie ans Netz angeschlossen sind, über Jahrzehnte hinweg Emissionen aus.

    Übersicht über Kohleprojekte sollte veröffentlicht werden

    Sollte Chinas Versprechen wirklich auf eine positive Klima-Wirkung ausgerichtet sein, sollte das Land eine transparente Übersicht aller Kohleprojekte in Übersee veröffentlichen – einschließlich der Verträge für den Bau, die Finanzierung, die Versicherung sowie die Lieferung von Ausrüstung. Außerdem sollte es Angaben zum Status der einzelnen Projekte vorlegen, beispielsweise darüber, welche Projekte eingestellt wurden, welche Anlagen geplant oder verhandelt werden, oder sich im Bau befinden – sowie über die Herkunft der Projektfinanzierung.

    Im Mai 2021 betonte die Internationale Energieagentur (IEA), dass “keine endgültigen Investitionsentscheidungen für neue Kohlekraftwerke ohne Abgasreinigung mehr getroffen werden dürften”, wenn bis 2050 das Ziel der Nullemission erreicht werden soll. Eine Analyse der IEA aus dem Jahr 2021 zeigt jedoch, dass der weit gefasste und vage Begriff des “internationalen Kohleausstiegs” für China bedeutet, dass das Land potenziell an der Entwicklung von 30 bis 40 Gigawatt an aktiven Kohleprojekte in Bosnien-Herzegowina, Indonesien, Südafrika und mehreren anderen Ländern beteiligt ist.

    Chinas führender Geldgeber, die Export-Import Bank of China (China Eximbank), die bislang zahlreiche chinesische Kohleprojekte im Ausland finanziert hat, bestätigte kürzlich, dass sie keine weiteren Darlehen für solche Projekte mehr gewährt. Doch nicht alle Finanzinstitutionen, zu denen etwa auch Investoren und Versicherer gehören, sind diesem Beispiel gefolgt.

    Chinas wichtigste Kohlequellen liegen im Balkan

    Um die weltweiten Klimaziele zu erreichen, müssen die Staats- und Regierungschefs jedes Landes Verantwortung übernehmen. Die Klimadiplomatie wird auch während des EU-China-Gipfels auf der Agenda stehen. Als großes und einflussreiches EU-Mitglied könnte Deutschland seine Führungsrolle unter Beweis stellen, indem es China auf informellem und diplomatischem Wege dazu bewegt, seine Zusage zu präzisieren – und ab Oktober 2021 Normen einzuführen, die mit der OECD-Vereinbarung für den Kohlesektor konform sind.

    Die EU-Beitrittskandidaten auf dem westlichen Balkan gehören zu Chinas wichtigsten ausländischen Kohlequellen. Da neue Kohleprojekte dort nicht mehr für eine Finanzierung durch multilaterale Entwicklungsbanken oder OECD-Exportkreditagenturen infrage kommen, ist China nun ihre einzige Kapitalquelle.

    Im Februar bekräftigte eine EU-Delegation, die Bosnien und Herzegowina besuchte, den Standpunkt der EU, dass der Bau eines neuen Kohlekraftwerks in Tuzla wirtschaftlich und ökologisch nicht tragbar sei. Der Darlehensvertrag der China Eximbank aus dem Jahr 2017 für das Kohlekraftwerksprojekt Tuzla 7 hat nach Angaben der Europäischen Energiegemeinschaft aufgrund von Streitigkeiten über staatliche Unterstützung ernsthafte Auswirkungen. Fünf Jahre später beabsichtigt das führende chinesische Staatsunternehmen China Gezhouba Group noch immer nicht, aus dem Projekt auszusteigen, obwohl der Bau noch nicht begonnen hat.

    Die Entscheidung chinesischer Banken, das neu vorgeschlagene bosnische Kohleprojekt Ugljevik III nicht mehr zu finanzieren, könnte ein Zeichen für Chinas regionales Umdenken in Sachen Kohle sein. Allerdings hat der chinesische Bauunternehmer des Projektes seinen Ausstieg noch nicht offiziell bekannt gegeben.

    Die westlichen Balkanländer haben sich mit der Unterzeichnung der Erklärung von Sofia im Jahr 2018 verpflichtet, den Aufbau “zu nachhaltigen, klimafreundlichen Gesellschaften im Einklang mit dem Übereinkommen von Paris” und “die Übernahme des in den Verträgen über die Energiegemeinschaft und die Verkehrsgemeinschaft niedergelegten Besitzstands” zu beschleunigen. Dass China die Finanzierung und den Bau neuer Kohlekraftwerke nicht beendet, steht jedoch in direktem Gegensatz dazu und widerspricht den Interessen der EU.

    Umweltverschmutzung bei Kohleprojekten

    Unserer Analyse zufolge sind chinesische Infrastruktur-Großprojekte – einschließlich in China errichteter Kohlekraftwerke – bekannt für ihre Umweltverschmutzung und rechtlichen Mängel. Die Untergrabung und Verletzung der Rechtsstaatlichkeit durch chinesische Investitionen im westlichen Balkan sowie die Missachtung internationaler Standards bei der Umsetzung von “Belt and Road”-Projekten sind häufig zu beobachten.

    Mehrere chinesische Kohleprojekte auf dem Balkan wurden genehmigt und haben sich für chinesische Finanzierungen qualifiziert, ohne dass die gesetzlich vorgeschriebenen Umweltverträglichkeitsprüfungen durchgeführt wurden – oft vor dem Hintergrund falscher Machbarkeitsstudien. Laut einer Studie des Balkan Investigative Reporting Network stehen die meisten dieser 130 Projekte “unter dem Verdacht der Korruption, Ausbeutung und Umweltschädigung”.

    Was nun die EU tun muss: Wenn sich Chinas Nein zu neuen Kohleprojektem positiv und maßgeblich auf die Bekämpfung der Klimakrise auswirken soll, dann müssen Deutschland und andere EU-Staaten unter Führung von Bundeskanzler Olaf Scholz die Diskussion über die Definition der Zusage, ihr Inkrafttreten und die Einhaltung der OECD-Mindeststandards anstoßen. Der bevorstehende EU-China-Gipfel, der EU-China-Klimadialog, die G7 und die G20 bieten entscheidende politische Gelegenheiten, um eine solche Debatte voranzutreiben.

    Wawa Wang, Leiterin von Just Finance International, arbeitete als Politikberaterin und investigative Forscherin für internationale und europäische NGOs und Handelsorganisationen und war Handels- und Außenpolitikberaterin. Sie arbeitet mit Akteuren der Zivilgesellschaft zusammen, um den Zugang zu Informationen und die Entscheidungsfindung in der Entwicklungsfinanzierung zu verbessern.

    Vanessa Buth, Aktivistin bei Just Finance International, hat an der UEA in Großbritannien in Politikwissenschaft promoviert. Sie hat als Senior Research Associate zum Thema Brexit und in Forschungsprojekten der Europäischen Kommission gearbeitet. Sie verfügt über umfangreiche Erfahrung in gemeinnützigen Umwelt- und Community-Engagement-Initiativen.

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    Personalien

    Raj Subramaniam wird zum 1. Juni neuer CEO des US-Logistik- und Kurierdienstleisters FedEx. Der 54-Jährige wurde erst 2020 in den Vorstand von FedEx gewählt. Subramaniam ist Vorstand im China Center Advisory Board der US-Handelskammer, dem US-India Strategic Partnership Forum und dem US-China Business Council.

    Ganesh Ramani ist neuer President von Mars Petcare China. Ramani war zuvor Direktor für das Geschäft in Indien, wo er vor acht Jahren im Bereich Sales und Marketing für den US-Tierfutterhersteller begann. Im vergangenen Jahr hat Mars Petcare den Bau eines neuen Produktionsstandortes nahe Tianjin angekündigt. Ab 2022 sollen dort pro Jahr 25 Tonnen Tiernahrung für den chinesischen Markt hergestellt werden.

    Dessert

    In Südchina beginnt die Tee-Ernte – auch bei feuchtkaltem Wetter. Das Foto zeigt zwei Tee-Bäuerinnen in Shanglin in der Provinz Guangxi. Die Region gehört ebenso wie Guangdong, Fujian und Hainan zur Tee-Region Huanan (华南). Dort startet die Erntezeit aufgrund des warmen, subtropischen Klimas stets als erste im Land. Generell können Teepflanzen in dieser Umgebung mindestens zehn Monate im Jahr wachsen.

    China.Table Redaktion

    CHINA.TABLE REDAKTION

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