Berlin.Table – Ausgabe 666

Drohnen-Bedrohung + Vertrauensbildende Klausur + CDU-Erfolg in NRW-Kommunen

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Talk of the Town

Putins Drohnen: Wie sich Berlin und Brüssel auf die Bedrohung vorbereiten

Hybride Bedrohungen von Nato-Staaten

Unmittelbar vor der Kabinettsklausur in Berlin und zwei europäischen Gipfeln in Kopenhagen drängt sich das Thema Drohnen-Angriffe auf die Agenda der politisch Verantwortlichen. Der Drohnenwall mit Früherkennung und Abfangfähigkeiten als Schutzschild für die Ostflanke wird beim informellen EU-Gipfel am Mittwoch im Fokus stehen. Drohnen und Drohnenabwehr sind dabei eine von neun Fähigkeitslücken, die in Kopenhagen Thema sein werden. Das Spektrum reicht von Artilleriesystemen wie Abstandswaffen über strategische Enabler wie Luftbetankung bis zu elektronischer Kriegsführung. Deutschland ist offenbar bereit, dabei in Europa eine „Führungsrolle“ zu übernehmen. So heißt es in einem Input-Paper aus Berlin. Aber auch in Deutschland selbst ist das Drohnenthema im Fokus – und dürfte bei der Kabinettsklausur am Dienstag und Mittwoch intensiv diskutiert werden.  

Ein Problem ist, dass die Gefahrenlage öffentlich noch unklar bleibt. Weder das BKA noch das Bundesinnenministerium und auch nicht das BMVg geben Daten über Drohnensichtungen und hybride Angriffe auf militärische oder zivile Infrastruktur preis. Die Grünen hatten im Juli in einer Kleinen Anfrage entsprechende Informationen zu erhalten versucht – vergebens. Ein internes BKA-Papier, aus dem der Spiegel als erstes berichtet hat, erfasst im ersten Quartal dieses Jahres 536 verdächtige Drohnenüberflüge in Deutschland. Zum Vergleich: Zwischen September 2021 und September 2023 wurden laut Report Mainz 627 sicherheitsrelevante Drohnensichtungen gezählt.  

Die Bundeswehr hat bei Mitteln der elektronischen Kampfführung aufgerüstet. Auf Nachfrage sagte jüngst eine Sprecherin des BMVg: „Mit derartigen Mitteln, sei es im elektromagnetischen Spektrum oder durch klassische Munition oder Netzwerfer, ist eine erfolgreiche Abwehr möglich.“ Allerdings rückt beim Thema Drohnengefahr die Frage in den Vordergrund, ob hier die Trennung zwischen Zivilem und Militärischem verschwimmt. Wenn Innenminister Alexander Dobrindt im Luftsicherheitsgesetz (das in der Regierung diskutiert wird) mehr Befugnisse für die Bundeswehr schaffen will, damit diese im Rahmen von Amtshilfe für die Polizei Drohnen abschießt, dann berührt das die Kompetenztrennung zwischen Polizei und Bundeswehr. Genau genommen würde es sie aufheben.  

Bei Dobrindt geht es zwar um den Schutz ziviler Infrastruktur. Doch Ähnliches ist auch im sogenannten Artikelgesetz für die Bundeswehr geplant. Artikel 9 sieht vor, dass Feldjäger Polizeiaufgaben übernehmen. Sie sollen verdächtige Drohnen-Piloten festnehmen sowie ihre Identität überprüfen dürfen, wenn unbekannte Drohnen über militärischem Gelände oder über Truppenbewegungen fliegen. Entscheidend ist, dass sie diese Personenüberprüfungen laut aktueller Planung auch außerhalb des militärischen Geländes vornehmen dürfen sollen. Das berührt eindeutig die Trennung von Bundeswehr- und Polizeiaufgaben. 

Verena Jackson von der Hochschule der Bundeswehr begrüßt Dobrindts Vorschlag. „Wenn wir jetzt nicht Tempo machen mit rechtlichen und technischen Vorstößen, dann haben wir ein Problem“, sagte sie Table.Briefings. Wichtig sei ein geschlossenes europäisches Vorgehen. Eine Änderung des Luftsicherheitsgesetzes, wie von Dobrindt angestrebt, hält sie nicht für verfassungswidrig. Angesichts der neuen hybriden Bedrohungen hält Jackson die Trennung zwischen innerer und äußerer Sicherheit für technologisch überholt. Aber sie sagt auch: „Für eine wirklich effektive Drohnenabwehr oder effektive Verteidigung gegen hybride Bedrohungen bräuchte es perspektivisch eine Verfassungsänderung.“  

Vorläufig aber macht sich vieles an der Frage fest, ob die Voraussetzungen für einen Bundeswehreinsatz dieser Art erfüllt sind. Bislang darf sie das nur beim inneren Notstand oder bei Naturkatastrophen; Dobrindt möchte das angesichts der Gefahren erweitern. Mögliche Abschüsse müssten außerdem verhältnismäßig sein. Das heißt, es stehen keine milderen Mittel zur Verfügung – etwa die Drohnen abzudrängen. Auch müssen die Folgen berücksichtigt werden, also die Gefahren etwa durch herabstürzende Teile. Wie das Bundesverfassungsgericht diese Fragen beantwortet, weiß aktuell niemand zu sagen.  

Die Grünen sind nicht gegen Dobrindts Pläne, werfen ihm aber vor, zu lange gezögert zu haben. „Vorschläge, die bereits am Ende der vergangenen Wahlperiode vorlagen, hat man aus parteitaktischen Überlegungen verworfen“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Konstantin von Notz Table.Briefings. Schon Anfang September hatten die Grünen in einem Fraktionsbeschluss Versäumnisse bei der nicht-militärischen Fähigkeiten der Abwehr hybrider Gefahren kritisiert und etwa die Einrichtung eines „Zentrums für strategische Vorausschau“ gefordert“.   

Wie die dänische Ratspräsidentschaft Europa bis 2030 verteidigungsfähig machen will, lesen Sie im Europe.Table.   

Warum die Wissenschaftlerin Verena Jackson in der jetzigen Debatte erst den Anfang einer großen Veränderung sieht, lesen Sie im Security.Table.  

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Luftverteidigung: Autonome Kampfjets könnten Großprojekte wie FCAS infrage stellen. Die rasante Entwicklung militärischer autonomer Flugsysteme stellt das deutsch-französische Vorhaben FCAS infrage. Das gemeinsame Projekt des Bomber- und Luftkampfsystems der 6. Generation wackelt nicht nur wegen politischer und industrieller Querelen zwischen Berlin und Paris, sondern auch wegen technologischer Entwicklungen, wie dem geplanten autonomen Kampfflugzeug „CA-1 Europa“ des bayerischen Startups Helsing. Das Unternehmen hat das Modell in einer Design-Studie in Tussenhausen vorgestellt. Ein wichtiger Vorteil dürfte der Kostenfaktor sein, denn die autonomen Jets, die auch andere Nationen entwickeln, wären deutlich günstiger als Kampfjets mit menschlichen Piloten. Was CA-1 Europa leisten soll, lesen Sie im Security.Table Nana Brink 

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News

Villa Borsig

Kabinettsklausur: Vertrauensbildende Gespräche – und eine Modernisierungsagenda. Neuhardenberg, Genshagen, Meseberg, nun also die Villa Borsig – Bundesregierungen gehen in Klausur und begeben sich damit in eine Klemme: Eigentlich müsste auch dieses Kabinett mal ohne Tagesordnung zusammenkommen, vielleicht mit ein paar Gästen, auf jeden Fall mit abendlichem Zusammensitzen. Wichtigstes Ziel: Vertrauen aufbauen. Aber auch die Regierung Friedrich Merz hat es – wie ihre Vorgängerinnen – nicht geschafft, dem öffentlichen Druck zu widerstehen, wenigstens so etwas wie einen „Wachstumspakt“, einen „Zehn-Punkte-Plan“ oder einen „Neustart“ zu präsentieren. Dabei ist man sich im Kabinett nach allem, was man hören kann, einig, dass nichts wichtiger wäre, als einfach mal in Ruhe miteinander zu reden.  

Diesmal legt die Bundesregierung, nicht zuletzt auf Drängen des Kanzlers selbst, eine „Modernisierungsagenda“ vor. Bis zum Start der Klausur soll alles irgendwie noch geheim bleiben. Zugleich ist klar, dass es vor allem um drei, vier Ziele gehen wird: Weniger Bürokratie, bessere Gesetze, besser geschultes Personal, eine moderne, hoffentlich bald digitalisierte Verwaltung und dazu fix definierte Ziele, die die einzelnen Ministerien erfüllen müssen. Bis vergangenen Freitag wurde exakt über diese fixen Ziele hart verhandelt. Und das auch, weil das federführende Digitalministerium zum ersten Mal alle anderen Ministerien in die Pflicht nehmen darf. Trotzdem hoffen der verantwortliche Minister Karsten Wildberger und sein zuständiger Staatssekretär Philipp Amthor, dass die anderen Häuser nicht bremsen und auf mögliche andere Zögerlinge verweisen werden, sondern ein Klima entsteht, bei dem jedes Haus gerade hier besonders glänzen möchte. Offiziell verabschiedet und präsentiert wird das Ganze am Mittwoch in der Villa Borsig, per Kabinettssitzung. Stefan Braun, Sven Siebert 

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Kommunalwahlen Nordrhein-Westfalen 2025

NRW-Kommunalwahl: Die CDU legt deutlich zu – SPD-Schlappe in Dortmund. Die CDU ist der Sieger der OB-Stichwahlen von NRW. Vor allem der Erfolg in Dortmund, wo Alexander Kalouti (CDU) den amtierenden Stadtchef Thomas Westphal (SPD) ablöst, lässt die Christdemokraten jubeln – und die Genossen leiden. Seit 1946 hatte immer die SPD den OB in Dortmund gestellt. In Bonn löst Guido Déus (CDU) die Grüne Amtsinhaberin Katja Dörner ab, und in Aachen geht das Spitzenamt an CDU-Herausforderer Michael Ziemons, der die von den Grünen unterstützte Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen beerbt. Auch in Solingen ist die zehnjährige SPD-Episode von Tim Kurzbach zu Ende, der nicht mehr antrat: CDU-Kandidat Daniel Flemm setzte sich mit 57,75 Prozent der Stimmen gegen Joseph Neumann (SPD) durch. In der Landeshauptstadt behauptete sich erwartungsgemäß Stephan Keller (CDU) souverän gegen die Grüne Clara Gerlach.  

Feiern kann die SPD in der größten Stadt des Landes, Köln, wo Torsten Burmester (SPD) die Grüne Landtagsvizepräsidentin Berivan Aymaz hinter sich gelassen hat. Und die Sozialdemokraten eroberten nach zehn Jahren Oberhausen zurück. Von den großen Städten ging nur Münster an die Grünen, wo Tilman Fuchs CDU-OB Georg Lunemann ablöst. Wenig blieb von den Träumen der AfD, die in vier Städten in die Stichwahl gezogen war. Das beste Ergebnis holte noch Norbert Emmerich mit 33,1 Prozent in Gelsenkirchen, gegen Andrea Henze (SPD) hatte er letztlich aber keine Chance. In Duisburg kam der AfD-Kandidat nur auf 21,4 Prozent, OB Sören Link (SPD) wurde klar im Amt bestätigt. Auch in Bergheim kam der AfD-Kandidat nur auf 17,8 Prozent der Stimmen. Hauchdünn ging es am Ende in Mülheim zu: Nadia Khalaf (SPD) behauptete sich mit 50,07 Prozent ganz knapp gegen Marc Buchholz (CDU). Horand Knaup  

Kommunalwahlen Nordrhein-Westfalen 2025

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Wir sind die Weitblick-für-die-Pflege-Versicherung. pkv

Hätten Sie’s gedacht? Über 55 Milliarden Euro hat die PKV bereits für die Versorgung ihrer Versicherten im Pflegefall angespart: so viel, dass es für alle gesetzlichen Pflegeleistungen reicht. Unser Prinzip nennt man Kapitaldeckung – und wir haben sehr gute Ideen, wie nicht nur Privatversicherte, sondern die Pflegeversicherung insgesamt davon profitieren könnte. (mehr auf pkv.de)

Digitale Souveränität: Behörden bündeln Kräfte für geschützte Software. Die Auslands-IT des Auswärtigen Amts und das Zentrum für Digitale Souveränität der Öffentlichen Verwaltung (ZenDiS) starten eine Kooperation, um Verwaltungssoftware sicherer zu machen. ZenDiS bringt dabei die bereits etablierte Office- und Kollaborationssuite openDesk ein, die Auslands-IT die Daten- und KI-Plattform PLAIN. Für beide Anwendungen werden nun spezielle, geprüfte Software-Pakete erstellt – quasi „Software-Boxen“, die besonders geschützt sind und Sicherheitslücken minimieren. Diese Boxen werden über opencode.de bereitgestellt, sodass Behörden sie einfach nutzen können, ohne jedes Mal selbst die Sicherheit prüfen zu müssen. Ziel ist ein wachsendes Netzwerk sicherer Softwarebausteine, das die digitale Souveränität der Verwaltung stärkt und weitere Behörden zur Mitwirkung einlädt. Leonard Schulz 

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Trump oder Putin: AfD ringt um ihren Kurs – und um die Wehrpflicht. Soll man sich mehr am US-Präsidenten orientieren? Oder doch an Moskau? Und was bedeutet das für die Debatte um die Wehrpflicht? Diese Fragen sind in der AfD keineswegs geklärt, auch wenn mancher Fraktionsvorstand diese Woche das Gegenteil behauptet hat. Die Debatten werden in einer Heftigkeit geführt, die auch Partei-Erfahrene mitunter überrascht. Nach Informationen von Table.Briefings rechnet man in Bundesvorstandskreisen damit, dass die nächsten Wochen und Monate von diesen Fragen überlagert werden. Dabei ist die Wehrpflicht noch das einfachere Thema. Hier ist sich zumindest das Führungsduo einig, außerdem die zahlreichen früheren Angehörigen der Bundeswehr.   

Und doch zieht sich ein Riss durch Ost und West. Viele AfDler aus ostdeutschen Verbänden lehnen die Wehrpflicht ab. Darüber hinaus befürchten einige, die Zustimmung des jungen Publikums zu verspielen. Wie zerstritten die AfD über Wladimir Putin und Donald Trump ist, hat ihre Spitze diese Woche vorgeführt. Nachdem Tino Chrupalla Berichte über Angriffe des polnischen Luftraums als Propaganda abgetan hat, widersprach Alice Weidel und warnte: „Man sollte die Geduld von Donald Trump nicht auf die Probe stellen.“ Putin müsse sich bewegen. Zum kleiner werdenden Kreis der Putin-Fans zählt etwa der MdB Matthias Moosdorf. Besonders eingefleischter Trump-Fan ist Beatrix von Storch. Franziska Klemenz 

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CO₂-Minderungsziel: Schneider will Wälder und Moore besser nutzen. Um die Treibhausgasemissionen spürbar abzusenken, will Bundesumweltminister Carsten Schneider intensiver als bisher auch Wälder, Moore und Böden in den Instrumentenkasten einbeziehen. Eine Strategie dazu, eingebettet in das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz, will er an diesem Montag vorstellen. Für das bereits aufgelegte Aktionsprogramm stehen bis 2028 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Vor allem die Wälder, die in den letzten Jahren mehr CO₂ emittiert als aufgenommen haben, und die Moore sollen ihr Potenzial für den Klimaschutz einbringen. Dazu soll der Wald behutsam, aber zielstrebiger als bisher umgebaut werden. Stabile Mischwälder etwa halten das Wasser besser und sind resistenter gegen Trockenperioden. Nadelholzbestände an ungeeigneten Standorten soll es möglichst nicht mehr geben. Auch eine Ausweitung der Waldflächen insgesamt ist im BMUKN ein Thema.   

Ein erhebliches Potenzial schlummert auch in trockengelegten Mooren. Sie sind derzeit zu sieben Prozent Bestandteil der deutschen Treibhausgase. Mit einer umfangreichen Wiedervernässung ließen sich diese Emissionen drastisch reduzieren. Gleichzeitig soll auch der emissionsträchtige Torfabbau ein Ende finden. Die ersten Maßnahmen und Förderprogramme, um Kosten und Wertverluste zu kompensieren, sollen sehr schnell in Angriff genommen werden, wie es im Ministerium heißt. Auch das Programm „Natürlicher Klimaschutz in Kommunen“ soll eine Aufstockung erfahren – was konkret höhere Fördersummen für artenreiche Grünflächen, Entsiegelungsflächen und hunderttausende von zusätzlichen Stadtbäumen bedeutet. Horand Knaup 

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Wiederherstellungsverordnung: Rainer blockiert Gesetzesentwurf des BMUKN. Der Streit zwischen Agrarministerium, Umweltministerium und den Ländern zur EU-Wiederherstellungsverordnung (W-VO) schwelt weiter. In einem Brief an sieben unionsgeführte Agrarministerien der Länder sichert Bundesagrarminister Alois Rainer (CSU) zu, zentrale Forderungen bei der Umsetzung der W-VO zu unterstützen. Ein Gesetzesentwurf des BMUKN liegt deswegen vorerst auf Eis. Die W-VO setzt zeitlich gestaffelte Ziele für die Wiederherstellung von Ökosystemen und zur Bekämpfung des Biodiversitätsverlusts. Wie Rainer das Vorgehen begründet, lesen Sie im Agrifood.Table. Cornelia Meyer 

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Serie Zukunft Sozialstaat: Vorsitzende des Sozialbeirats fordert radikale Vereinfachung. Die Zusammenfassung existenzsichernder Leistungen wie Bürgergeld und Grundsicherung im Alter würde den Sozialstaat vereinfachen. Das schreibt Constanze Janda, Professorin an der Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer, in einem Gastbeitrag für Table.Briefings. Auch Studierende und Asylbewerber könnten ihr zufolge in ein solches System aufgenommen werden, das bei den Kommunen angesiedelt wäre. Das würde es der Bundesagentur für Arbeit ermöglichen, sich auf die Vermittlung in Ausbildung, Weiterbildung und Beschäftigung zu konzentrieren. Welche Herausforderung die Juristin – die derzeit Vorsitzende des Sozialbeirats ist – dennoch sieht, lesen Sie in ihrem Standpunkt. Der Text ist der letzte Teil der Reihe zur Zukunft des Sozialstaats. Okan Bellikli 

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Table.Today Podcast

Table.Today mit Michael Bröcker und Helene Bubrowski. "NRW bleibt in der Mitte"

Am Mittwoch soll der „Aktionsplan Fusion“ im Kabinett beschlossen werden. So soll der Grundstein dafür gelegt werden, dass der erste Fusionsreaktor der Welt in Deutschland gebaut wird. Dieses Ziel haben Union und SPD sogar im Koalitionsvertrag festgehalten. Alex Hofmann hat mit Francesco Sciortino, dem CEO des deutschen Fusions-Startup Proxima Fusion, darüber gesprochen, wann eine kommerzielle Nutzung von Fusionsenergie möglich sein könnte und warum Deutschland tatsächlich sehr gute Chancen hat, den ersten Reaktor der Welt zu bauen. Das Gespräch hören Sie ab 5 Uhr hier

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Table.Forum Grand Challenges. Einladung: Climate and Water under Change – Wie begegnen wir dem sich verändernden Wasserhaushalt? 08. Oktober 2025, 12-13:15 Uhr. Kostenlos anmelden.

Table.Documents

Appell der Gesamtpersonalräte der 15 größten Städte: Keine Haushaltssanierungen durch Stellenabbau 

Studie des IW Köln zur Umsetzung des Sondervermögens Infrastruktur und Klimaneutralität 

FAQ des BMWE zu Korrekturanträgen nach dem EWPBG 

Referentenentwurf des BMWE zum Datenaustausch bei Kurzzeitvermietungen 

Beschluss der 54. Regionalkonferenz ostdeutscher Länder 

Ergebnisprotokoll der 54. Regionalkonferenz ostdeutscher Länder 

Ergebnisprotokoll der Agrarministerkonferenz in Heidelberg 

Tagesordnung der Kabinettsklausur am Dienstag 

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Table Communicators Brown Bag Lunch. Einladung: Neues Gesetz für politische Kommunikatoren. Die TTPW-VO gilt ab 10. Oktober – was ändert sich für Verbände, NGO, Berater und Medien? 2. Oktober 2025, 12-13 Uhr. Jetzt anmelden.

Best of Table

Europe.Table: Tschechien vor einem Comeback von Andrej Babiš. Tschechiens frühere Premier und schwerreicher Unternehmer ist Favorit bei den Parlamentswahl Ende dieser Woche, dürfte aber ohne Partner nicht regieren können. Weshalb der Wahlausgang in Brüssel, Kyjiv und Moskau gespannt verfolgt wird, lesen Sie hier.  

China.Table: AfD-Abgeordneter ist neuer Vorsitzender der deutsch-chinesischen Parlamentariergruppe. Jörg Felser fordert, nach seinen bisherigen Positionen als Stellvertreter der Parlamentariergruppe und nicht nach seiner Parteizugehörigkeit bewertet zu werden. Im Interview plädiert er für ein souveränes Auftreten gegenüber China. Wie das aussehen soll und was er zur Affäre um Maximilian Krah denkt, lesen Sie hier.  

China.Table: Unter Trumps Führung schwindet Amerikas Führungsrolle. Der Rest des Westens müsse sich erheben, fordern die Professoren Chin-Huat Wong und Wing Thye Woo. Die regelbasierte Weltordnung steht unter Druck, es gilt, einen neuen Umgang mit systemischen Rivalen wie China zu finden. Wie Europas Mittelmächte und ihre Partner handeln sollten, um die Grundlagen für globale Stabilität und Wohlstand zu erhalten, lesen Sie hier.  

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Time.Table

Am Montag besucht Johann Wadephul Polen. Hauptthema dürften die Verletzungen des Nato-Luftraums durch Russland in den letzten Tagen sein. Geplant sind Treffen mit Polens Außenminister Radosław Sikorski und Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot (9 Uhr) und mit Andrij Sybiha, Außenminister der Ukraine (gemeinsamer Pk um 11 Uhr), sowie die Teilnahme am Warschauer Sicherheitsforum (13:15 Uhr) und ein bilaterales Treffen mit dem polnischen Außenminister (im Anschluss). 

Am Dienstag kommt das Kabinett zu einer zweitägigen Klausurtagung in der Villa Borsig, dem Gästehaus des Auswärtigen Amtes, zusammen. 

Von Dienstag bis Donnerstag findet die Smart Country Convention statt. Schirmherr der seit 2018 stattfindenden Messe für Verwaltungsmodernisierung ist Karsten Wildberger, neben ihm tritt Bildungsministerin Karin Prien, BSI-Chefin Claudia Plattner und Arbeitsagentur-Vorsitzende Andrea Nahles auf. 

Am Mittwoch reist Friedrich Merz zum Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs nach Kopenhagen. Themen werden die weitere Unterstützung der Ukraine und Reaktionen auf die Stärkung der Drohnenabwehr sein. Weitere Informationen

Von Mittwoch bis Samstag findet unter dem Motto Zukunft durch Wandel die zentrale Feier zum Tag der Deutschen Einheit in Saarbrücken statt. Friedrich Merz nimmt am Freitag am Ökumenischen Gottesdienst in der Ludwigskirche und am Festakt in der Congresshalle teil. 

 

29. September 

Kommunen I: Nach den Kommunalwahlen in NRW tauscht sich Friedrich Merz mit Hendrik Wüst aus. CDU-Landesverband, 16 Uhr. Später trifft Merz den Landtagspräsidenten und nimmt am Ständehaus-Treff der Rheinischen Post sowie an einem gemeinsamen Abendessen teil. 

Kommunen II: Pk des Ausschusses für Städtebau und Umwelt des Deutschen Städte- und Gemeindebunds. Rathaus Weimar, 12 Uhr 

Kommunen III: Pk nach Präsidiumssitzung Deutscher Landkreistag. Gefahrenabwehrzentrum Gießen, 18:30 Uhr 

Gesundheit: Vorstellung des ersten Zwischenberichtes zur Evaluation des Konsumcannabisgesetzes. Bundespressekonferenz, 13 Uhr 

Soziales: Erste Sitzung der SPD-Sozialstaatskommission im Willy-Brandt-Haus. 12:45 Statement von Bärbel Bas

Finanzen: Auftaktsitzung des Investitions- und Innovationsbeirats im Finanzministerium. 14:25 Uhr Statement von Lars Klingbeil, Harald Christ und Ann-Kristin Achleitner 

Linke: Gremiensitzung und Statement von Ines Schwerdtner, Pk Karl-Liebknecht-Haus, 13 Uhr

Grüne: Gremiensitzung und Statement von Felix Banaszak, Pk Bundesgeschäftsstelle, 14 Uhr 

FDP: Pk im Nachgang der Klausurtagung, mit Christian Dürr. Livestream, 13 Uhr 

Klima: Carsten Schneider stellt Vorschlag zur Weiterentwicklung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz vor. BMUKN, 10 Uhr 

Festakt: Wiedereröffnung des Meeresmuseums Stralsund und Verleihung des Verdienstordens an Angela Merkel durch Manuela Schwesig. Grußwort von Wolfram Weimer. Kulturkirche St. Jacobi, Stralsund, 10 Uhr

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Table.Forum Wirtschaft und Vertrauen. "Wir müssen vertrauen können – in zukunftsgewandte politische Rahmenbedingungen, die Innovationen und Wachstum fördern." Lesen Sie den ganzen Beitrag von Jean-Christophe Letellier, CEO L'Oréal, hier.

Must-Reads

FAZ: Sind die Anom-Ermittlungen rechtswidrig gewesen? Mit dem Kryptodienst Anom hat das FBI Tausende Kriminelle in die Falle gelockt. Allein in Deutschland gab es mehr als 860 Ermittlungsverfahren. Jetzt stellt sich nach Recherchen der FAZ zusammen mit Kollegen aus Finnland und Litauen heraus, dass das FBI 2029 den Einsatz der Kryptohandys unter Vorspiegelung falscher Tatsachen von einem litauischen Gericht genehmigen ließ. Strafrechtler halten es nun für möglich, dass sogar rechtskräftig abgeschlossene Gerichtsverfahren wiederaufgenommen werden müssen. („Tausende Strafverfahren beruhen auf Täuschung einer Richterin“)  

FAZ: Nahles’ Vorschläge zur Sozialstaatsreform. Wohngeld und Kinderzuschlag sollten zusammengefasst und von der für das Kindergeld zuständigen Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit administriert werden, empfiehlt Andrea Nahles. Das könne man in zwölf Monaten umsetzen. Zudem sollte die Definition von Erwerbsfähigkeit geändert werden, sodass mehr Menschen in einem für sie passenderen System als dem Bürgergeld betreut werden. („Wir können den Sozialstaat binnen eines Jahres vereinfachen“

FAZ: Zweifel an steuerfreien Überstunden. Laut einer Ifo-Studie würde die im Koalitionsvertrag vereinbarte Steuerfreiheit für Überstundenzuschläge nur einen geringen Anreiz zur Mehrarbeit setzen, die Staatskasse aber stark belasten. Der zu erwartende Wachstumseffekt durch diese Maßnahme liege bei unter 0,1 Prozent des BIP. Zudem bestehe das Risiko, dass normale Arbeitszeit als Überstunden deklariert wird. (Überstunden: Der versprochene Steuervorteil für Fleißige wackelt

Handelsblatt: Deutscher KI-Anbieter erhöht eigene Bewertung. Das auf KI-Bildgenerierung spezialisierte Start-up Black Forest Labs plane eine neue Finanzierungsrunde von 200 bis 300 Millionen US-Dollar. Dabei strebe das Unternehmen eine Bewertung von rund vier Milliarden Dollar an. Gründer Robin Rombach arbeite zudem an einem KI-Modell für Videogenerierung, das noch im vierten Quartal 2025 vorgestellt werden soll. („Deutscher KI-Anbieter könnte Milliarden-Bewertung vervierfachen“

Nicht überlesen! 

SZ: Müntefering fordert weitreichende Sozialreformen. Franz Müntefering betont die Bedeutung politischer Beteiligung und warnt vor einer schwindenden Bindung der Bürger an Parteien und Demokratie. Er fordert mutige Sozialreformen in den Bereichen Rente, Gesundheit, Pflege und Bürgergeld. Dabei sei eine flexible Regelung des Renteneintrittsalter notwendig. Eine Ablösung von Hartz IV hätte Müntefering in dieser Form nicht vorgenommen, wirft seiner Partei jedoch keinen Fehler vor. („,Bevor der Wagen in den Graben fährt, muss man auch lenken‘“

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Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

Heute Abend in den Talkshows

Caren Miosga, 21:45 Uhr, Johann Wadephul, Daniela Schwarzer, Christoph von Marschall 

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Interviews von morgen

Deutschlandfunk 

6:50 Uhr: Christoph Ahlhaus, Bundesverband mittelständische Wirtschaft (CDU): Anhaltende Wirtschaftsflaute 

7:15 Uhr: Marc Henrichmann, Mitglied im PKGr (CDU): Drohnenabwehr 

8:10 Uhr: Sarah Philipp, Landeschefin NRW (SPD): Stichwahlen in den Kommunen 

 

ZDF 

6:40 Uhr: Michaela Engelmeier, Sozialverband Deutschland (SPD): Diskussion um Pflegestufe 1  

7:05 Uhr: Daniel Gerlach, Chefredakteur zenith: Sanktionen gegen den Iran und Netanyahu bei Trump 

8:05 Uhr: Thomas Röwekamp, Vorsitzender Verteidigungsausschuss (CDU): Drohnenabwehr 

 

Welt TV 

8 Uhr: Alexander Throm, innenpolitischer Sprecher (CDU): Dobrindt verhandelt mit Taliban über Abschiebung von Gewalttätern 

8:30 Uhr: Gustav Gressel, Politikwissenschaftler: Drohnenabwehr 

10 Uhr: Nicolas Stockhammer, Politikwissenschaftler: Drohnenabwehr 

10:45 Uhr: Verena Pausder, Deutscher Startup-Verband: Startup-Monitor 

12:30 Uhr: Dirk Wiese, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer (SPD):  Klausur der Fraktionschefs   

13 Uhr: Jochen Kopelke, Gewerkschaft der Polizei: Kritik an Dobrindts Pläne für ein Drohnenabwehrzentrum 

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Geburtstage von morgen

Jens Plötner, Staatssekretär im BMVg, 58 

Hubert Knirsch, Botschafter in Moldau, 64 

Svenja Schulze, MdB (SPD), 57 

Isabel Mackensen-Geis, MdB (SPD), 39 

Susanne Hierl, MdB (CSU), 52 

Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft in NRW (CDU), 48 

Tom Buhrow, Journalist, 67 

Per Mertesacker, Fußballspieler, 41 

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Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute nach Frankreich. Genauer gesagt zeigen wir ihnen einen französischen Blick auf ein besonderes Kapitel bayerischer Politik. Ab Minute 42 der Arte-Sendung von Élisabeth Quin betritt der bayerische Ministerpräsident Markus Söder die Bühne, er ist das Thema des folgenden Gesprächs. Genauer: Söders Wurstposts, seine Fleischleidenschaft, sein Kampf gegen Tofu, „sein politisches Spezialgebiet: der Gastro-Populismus“. Marie Bonnisseau verweist darauf, dass in Deutschland selbst die FAZ Söders Fleisch-Posts aufsäße. Weil der Lieblingsgegner des CSU-Chefs, die Grünen, nicht mehr mitregiert im Bund, wende sich Söder nun der SPD zu. Ein sehr humorvoller Blick auf ein ganz besonderes Kapitel deutscher Selbstdarstellung. Mit dem schönen Schluss-Satz: „Lügen schmecken eben auch ohne Hunger.“ Viktor Funk 

28 Minuten – Élisabeth Quin | Arte 

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Das war’s für heute. Good Night and Good Luck!

Heute haben Okan Bellikli, Stefan Braun, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Florian Fischer, Damir Fras, Daniel Friesen, Franziska Klemenz, Vincent Mikoteit, Anna Parrisius, Leonard Schulz, Maximilian Stascheit, Alex Veit, Vincent Vogel und Marc Winkelmann mitgewirkt. 

Der Berlin.Table ist das Late-Night-Briefing für die Table.Media-Community. Wenn Ihnen der Berlin.Table gefällt, empfehlen Sie uns bitte weiter. Wenn Ihnen diese Mail weitergeleitet wurde: Hier können Sie sich kostenlos anmelden.

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