Berlin.Table – Ausgabe 639

Klöckners Verbindungen zu Frank Gotthardt + Neues Gutachten zum AfD-Verbot + Wadephul setzt auf Indonesien

Talk of the Town

Intensive Verbindung: Wie die CDU mit Frank Gotthardt ein Unternehmen gründen wollte und welche Rolle Julia Klöckner dabei spielte

Die Verbindungen zwischen der Bundestagspräsidentin und CDU-Politikerin Julia Klöckner und dem Koblenzer Unternehmer und NIUS-Eigentümer Frank Gotthardt sind intensiver als bisher bekannt. So befürwortete Klöckner als Schatzmeisterin 2023 die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens der CDU mit Gotthardt, wie aus Unterlagen und vertraulichen E-Mails hervorgeht, die Table.Briefings vorliegen.   

Im Frühsommer 2023 wollte die CDU demnach mit Gotthardt das gemeinsame Unternehmen „CDU App GmbH“ gründen, das die IT- und Digitalstrategie der Partei verantworten und weiterentwickeln sollte. Das Projekt mit dem Namen „China Club“ war vertraulich und wurde im Adenauer-Haus in kleinem Kreis gehalten. Die Kommunikation mit Gotthardt lief meist über die Schatzmeisterin Klöckner oder den CDU-Geschäftsführer Christoph Hoppe. Beim ersten Gespräch im China Club, dem Nobel-Klub über dem Hotel Adlon, soll auch der Vorsitzende Friedrich Merz dabei gewesen sein.  

Gotthardts Unternehmen als Herz der Digitalkampagnen der CDU? Ziel des Unternehmens sollte der Aufbau einer App sein, die eine Schnittstelle zur Mitgliederdatenbank haben und Kampagnen der CDU professionalisieren sollte. Das geht aus dem Entwurf einer Absichtserklärung (Letter of Intent) hervor, der Table.Briefings vorliegt. Weiter heißt es, dass das Unternehmen die Weiterentwicklung von „Kernprozessen der CDU wie Kampagnenfähigkeit, Mitgliederpartizipation, Parteiverwaltung und Kommunikation mit Mitgliedern, Spendern, Bürgern und Mitarbeitern“ vorantreiben solle. Damit wäre der Firma eine zentrale Rolle bei Wahlkämpfen zugekommen. Auch wäre ein finanzielles Engagement Gotthardts als Mehrheitsgesellschafter für die CDU praktisch, die Kapitalspritze wäre nicht anzeigepflichtig gewesen. Die Zusammenarbeit war auf Jahre hinaus angelegt. Die Unterschrift unter der Absichtserklärung sollte bis Ende Juli 2023 erfolgen.   

In einer als vertraulich eingestuften E-Mail vom 12. Juni 2023 fasst Hoppe den Stand der Verhandlungen zusammen. Er beruft sich dabei auf ein Gespräch mit einem Mitarbeiter Gotthardts (Name ist der Redaktion bekannt). Demnach sollte die CDU nur 24,9 Prozent der IT-Tochtergesellschaft halten, die Mehrheit sollte Gotthardt übernehmen. Gotthardt solle „dauerhafter Dienstleister für Erhalt und Ausbau“ der IT-Struktur der CDU sein, heißt es in der Mail Hoppes an die Parteispitze, zu der auch Klöckner und Merz gehörten. Klöckner reagierte erfreut. „Wenn Herr Gotthardt diesen Weg mitgehen würde, wäre das ein Erfolg und eine gute Perspektive für uns als CDU“, schrieb sie und bot ihre persönliche Hilfe über „Paralleltelefonate“ an.  

In der Folge prüften externe Anwälte bereits das Zusammengehen, doch aus dem Gemeinschaftsunternehmen wurde nichts. Wie die CDU auf Anfrage mitteilte, stand die Partei „zum Zwecke der Digitalisierung ihrer Parteiarbeit regelmäßig mit unterschiedlichen potenziellen Dienstleistern im Austausch“. Einer dieser möglichen Partner sei Gotthardt gewesen. „Die Gespräche sind in einer vorvertraglichen Phase beendet worden, weil zu unterschiedliche Auffassungen über die Zusammenarbeit bestanden.“ Darüber hinaus könne man sich zu internen Vorgängen nicht äußern. CDU-intern heißt es, Gotthardt habe zu schnell zu viel gewollt.   

Welche Rolle spielte Klöckners Bekanntschaft mit dem Koblenzer Unternehmer für die Anbahnung des Geschäfts? Und kann ein Medienmanager, der ein rechtspopulistisches Portal finanziert, die Kommunikation für die christdemokratische Partei verantworten und Zugang zu Mitgliederdaten bekommen? Dazu keine Antworten von der CDU. In der Partei heißt es, Klöckner habe als Schatzmeisterin die Idee aufgebracht. Gerade im Digitalbereich brauchte die Partei eine Frischzellenkur, und frisches Geld. Ein Sprecher der Bundestagspräsidentin wollte diese und weitere Fragen nicht kommentieren und verwies darauf, dass dies Angelegenheit der CDU-Bundesschatzmeisterei sei. Von Gotthardt lag bis Mittwochabend keine Stellungnahme vor.  

Anlass für die Debatte über Klöckner und den Unternehmer war Klöckners Grußwort beim Sommerfest der CDU Koblenz vergangene Woche in den Räumen der CompuGroup Medical, dem Medizindienstleister Gotthardts. Kritiker sahen darin bereits eine indirekte Werbeveranstaltung für Gotthardts Portal NIUS. Die Verbindung von CDU-Politikern zu NIUS ist immer wieder Gegenstand von Kritik, da das Portal wegen seiner rechtspopulistischen Kampagnen und der scharfen Rhetorik in Migrationsfragen umstritten ist.  

Nach dem Sommerfest-Auftritt warfen Politiker von SPD, Grünen und Linken Klöckner ein demokratieschädigendes Verhalten vor. Der SPD-Fraktionschef Matthias Miersch nannte den Auftritt „erklärungsbedürftig“. Die CDU in Rheinland-Pfalz hielt dagegen und sprach von „Diskreditierung“ namhafter Persönlichkeiten. Die Medienbeteiligung Gotthardts sehe er aber auch kritisch, sagte CDU-Landeschef Gordon Schnieder. Klöckner selbst verteidigte sich und verglich in ihrer Rede NIUS mit der linksgerichteten taz, beide unterschieden sich in ihren Methoden nicht besonders, so Klöckner. Damit begann die Debatte erst richtig. Die taz-Chefredaktion verwahrte sich gegen den Vergleich und betonte ihre publizistischen und ethischen Standards.  

Auch wenn das Amt zur parteipolitischen Zurückhaltung verpflichtet: Dass eine Bundestagspräsidentin bei politischen Veranstaltungen ihrer Partei auftritt, war bei ihren Vorgängern auch nicht anders. Doch auch in der Union wird Klöckners Verhalten nun kritisch gesehen. Nachdem sie in der Vergangenheit dem NIUS-Gründer eine Mehrheitsbeteiligung an einer sensiblen CDU-Firma geben wollte, sollte sie im neuen Amt umso mehr den Anschein einer engen Verbindung zu dem Unternehmer vermeiden, ist aus der CDU zu hören.  

Table.Today. "Wie viel NIUS ist bei der CDU erlaubt?"

News

AfD-Verbot: Neues Gutachten sieht Chancen, Verfassungsschützer zweifeln. Während Alexander Dobrindt das Gutachten des Verfassungsschutzes als unzureichend für ein AfD-Verbot einschätzt, kommt der Staatsrechtslehrer Markus Ogorek zu einem anderen Schluss. In seiner Untersuchung, die Table.Briefings vorliegt, heißt es, „dass auch ein Parteiverbotsverfahren gewisse Erfolgschancen hätte, also nicht von vornherein oder offensichtlich zum Scheitern verurteilt wäre“. Dem Gutachten des Verfassungsschutzes dürfte eine „wesentliche Bedeutung im Hinblick auf die Vorbereitung eines etwaigen Parteiverbotsverfahrens zukommen“. 

Ogorek empfiehlt, mit der Ausarbeitung eines Verbotsantrags zu beginnen, bevor das OVG Münster über die Einstufung des Bundesverbands als „gesichert rechtsextrem“ entscheidet. Auch unter den Befürwortern eines Parteiverbots überwiegt ansonsten die Auffassung, dass man zunächst das Urteil abwarten müsse. Die Ausarbeitung des Verbotsantrags, so Ogorek, müsse unbedingt nichtöffentlich erfolgen, sei politisch wie verfassungsrechtlich gleichwohl unbedenklich. Die rechtliche Auswertung von 829 Belegen im Gutachten hätte ergeben, dass sich 574 Belege als „tendenziell oder möglicherweise einschlägig“ erweisen dürften, um verfassungsfeindliche Einstellungen bei der AfD festzustellen; ein Großteil betreffe „Fremden- und Minderheiten- sowie Islam- und Muslimfeindlichkeit“. 

Die Frage ist aber, ob es auch hinreichend Belege für eine kämpferisch-aggressive Haltung gegenüber der bestehenden Ordnung gibt. Das ist nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts die zweite Voraussetzung für ein Parteiverbot. Einige Verfassungsschützer der Länder haben hier Zweifel. Auch dass bisher nicht mehr als ein Viertel der Landesämter (4 von 16) ihre AfD-Verbände als gesichert rechtsextremistisch eingestuft hat, sehen einige als problematisches Vorzeichen für ein Verbot. Der größte AfD-Landesverband aus NRW mit Personal wie Matthias Helferich – der sich selbst als „das freundliche Gesicht des NS“ bezeichnete – wurde bislang nicht hochgestuft.  

Die AfD gebe sich auffallend gemäßigt, heißt es in Sicherheitskreisen. In Parlamenten hat die Partei ihr Verhalten teilweise verändert, außerdem gibt es Aufrufe, sich von extremistischen Gruppierungen wie der Identitären Bewegung oder den Freien Sachsen stärker als bisher zu distanzieren; wenn auch unter Protest von einigen Funktionären. Das tut die AfD einerseits, um die Union ins Zweifeln über die Brandmauer zu bringen. Außerdem wollen einige Strategen in der AfD gezielt einem möglichen Verbotsverfahren entgegenwirken. Helene Bubrowski, Franziska Klemenz 

Weniger Abhängigkeit von China: Wadephul setzt auf Abkommen mit Indonesien. Der deutsche Außenminister will die Beziehungen zur drittgrößten Demokratie der Welt ausbauen. Ein Schlüsselprojekt dabei ist das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Indonesien, das im nächsten Monat über die Ziellinie gebracht werden soll. Für deutsche und indonesische Unternehmen biete es große Chancen der Zusammenarbeit, zum Beispiel bei erneuerbaren Energien, sagte Johann Wadephul bei einem Treffen mit seinem indonesischen Amtskollegen Sugiono in Jakarta.  

Indonesien sei eine „aufstrebende Wirtschaftsmacht“ und ein „Zukunftsplayer“. Eine strategische Partnerschaft mit dem Land, in dem weltweit die meisten Muslime leben, soll die Abhängigkeit von China verringern. Wadephul: „Für uns ist ganz zentral, dass wir in einer Welt von Krisen und Konflikten, von Handelsbeschränkungen und Handelshindernissen ein Netz starker globaler Partnerschaften knüpfen.“ Damit soll auch ein Ausbau der Wirtschaftskooperation einhergehen. „Das ist ein sehr großer Markt für Deutschland mit einem riesigen Potenzial“, sagte Wadephul nach einem Austausch mit deutschen Wirtschaftsvertretern, die vor Ort aktiv sind. Wie das deutsche Engagement in Indonesien wahrgenommen wird, lesen Sie im China.TableSara Sievert 

Beliebteste Politiker: Boris Pistorius führt das Ranking weiter an. Der Verteidigungsminister ist und bleibt der mit Abstand beliebteste Politiker in Deutschland. In einem Ranking des Meinungsforschungsinstituts INSA erhielt er 54,8 Punkte und legte damit um zwei Zähler zu. Auf Platz zwei landete Markus Söder (43,1) vor Hendrik Wüst (43,0) und Bärbel Bas (41,2). Selbst von Grünen- und FDP-Wählern erhielt Pistorius Bestnoten. Auffällig: Nur auf Platz 20 – noch hinter Alice Weidel und Tino Chrupalla – landet Unions-Fraktionschef Jens Spahn. Bemerkenswert auch: Unter Unionswählern ist Markus Söder (71,0) beliebter als Kanzler Friedrich Merz (67,9). 

Mit besonderer Verdrossenheit quittierten die SPD-Sympathisanten die vergangene Woche. Sie bewerteten sämtliche Politiker und Politikerinnen schlechter als in der Umfrage davor – auch die eigenen Führungsleute. Besonders straften sie Markus Söder, Alexander Dobrindt und Jens Spahn (jeweils minus sieben) sowie Thorsten Frei (minus neun) ab. Horand Knaup 

Digitalministerkonferenz: Nächstes Treffen im November. Die 4. Digitalministerkonferenz (DMK) findet am 24. November in Berlin statt – voraussichtlich im Bundesrat. Den Vorsitz hat derzeit Rheinland-Pfalz. Nach Angaben des rheinland-pfälzischen Digitalministeriums stehen beim Treffen vor allem der Austausch mit dem Bund, Fragen der Staatsmodernisierung sowie die digitale Souveränität auf der Tagesordnung. Auch externe Experten und Gesprächspartner sollen eingebunden werden. 

Bundesdigitalminister Karsten Wildberger hatte kürzlich angekündigt, zwei Bundesländer – einen Stadtstaat und ein Flächenland – als Testregionen auszuwählen. Dort sollen innerhalb von zweieinhalb Jahren 50 Prozent mehr digitale Bürgerdienste angeboten werden. Diese Ankündigung stieß in den Ländern auf gemischte Reaktionen. Gerade in der fragmentierten Verwaltungslandschaft gilt die enge Kooperation zwischen Bund, Ländern und Kommunen als entscheidend für den Erfolg des neuen Digitalministeriums. Leonard Schulz 

Starker Euro: Warum die europäische Exportindustrie leidet. Der Euro hat zuletzt stark an Wert zugelegt und setzt die europäische Exportindustrie, die schon unter den US-Zöllen leidet, doppelt unter Druck. Denn neben der Euro-Aufwertung gegenüber dem US-Dollar stellt die chinesische Währungsmanipulation ein drängendes Problem dar. 

Studien zeigen, dass China seine Währung künstlich tief hält. Das half chinesischen Firmen in den vergangenen Jahren und Monaten, ihre Exporte nach Europa und EU-Produzenten zu verdrängen. In ihrer strikten Regelgebundenheit gibt sich die EU-Kommission bei Währungsfragen jedoch sehr zurückhaltend. Welche Instrumente ihr zur Verfügung stehen, um gegen die Währungsmanipulation vorzugehen, lesen Sie im Europe.TableJános Allenbach-Ammann 

Gridworker: Wie China die Loyalität der Bürger überwacht. China stellt zur Überwachung seiner Bürger durch staatliche Gridworker enorme Summen bereit. Die jährlichen Kosten für Personal und Ausstattung belaufen sich nach Hochrechnungen des Mercator Institute for China Studies (Merics) auf bis zu 186 Milliarden Yuan (rund 14,4 Milliarden Euro) pro Jahr. Gridworker fungieren dabei als Blockwarte. Ihre Tätigkeit verzahnt soziale Kontrolle mit öffentlichen Dienstleistungen vor Ort. 

Gridworker sind für die Betreuung von bis zu mehreren Hundert Haushalten zuständig. Sie melden Schäden an der Infrastruktur von Wohngebieten, organisieren Nachbarschaftsveranstaltungen und Parteikampagnen und überwachen Parkverstöße. Gleichzeitig sind sie die Augen und Ohren der Partei. Sie sind angehalten, verdächtiges Verhalten zu melden und verschaffen den Sicherheitsbehörden damit direkten Einblick in die Nachbarschaften. Wie auch Unternehmen zunehmend mehr Loyalität abverlangt wird, lesen Sie im China.Table. Julia Fiedler 

Operativer Verlust: Was die roten Zahlen der Fraunhofer-Gesellschaft bedeuten. Für das Jahr 2024 verzeichneten die Institute der Fraunhofer-Gesellschaft ein operatives Minus von 55 Millionen Euro. Die Forschungsorgansation verweist jedoch darauf, dass lediglich einzelne Institute im Defizit sind und dass sich Verluste wie Gewinne im Gesamtkonzern ausgleichen. Gleichwohl musste die Organisation offenbar auf Rücklagen zurückgreifen, um den Jahresabschluss auszugleichen und steht vor der Konsolidierung. Präsident Holger Hanselka sieht sich mit steigenden Kosten und schrumpfenden Drittmitteln konfrontiert. Warum Kritiker seinen bisherigen Reformkurs zu zaghaft finden, lesen Sie im Research.Table. Markus Weisskopf

Luftverkehr: Weniger Inlandsflüge, weniger Treibhausgase. Seit der Corona-Pandemie haben sich Anzahl und Treibhausgas-Ausstoß der deutschen Inlandsflüge drastisch verringert. Zwischen 2019 und 2024 sanken nach Zahlen des Bundesverbands der deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) und des Umweltbundesamtes (UBA) die Zahl der Flüge und ihr Beitrag zur Klimaerhitzung jeweils um etwa 50 Prozent. Während die Luftfahrtindustrie diesen Trend beklagt und vor allem auf hohe staatliche Abgaben zurückführt, spricht das UBA von einem „Schritt in die richtige Richtung“. Details lesen Sie im Climate.Table. Bernhard Pötter 

Table.Today Podcast

Schon heute geht man im Bundesfinanzministerium davon aus, dass im Haushalt 2027 noch ungefähr 30 Milliarden Euro fehlen. Um diese Lücke zu schließen, sollte keine Option vom Tisch genommen werden, meint Finanzminister und SPD-Chef Lars Klingbeil. Dazu gehören auch Steuererhöhungen für Spitzenverdiener und Vermögende. Ein Vorschlag, den die Union vehement ablehnt.  

Michael Bröcker hat mit dem Steuerexperten des Institutes der deutschen Wirtschaft, Tobias Hentze, darüber diskutiert, ob Steuererhöhungen für Spitzenverdiener wirklich ein sinnvolles Mittel wären, um das Haushaltsdefizit auszugleichen, oder ob das am Ende nur Symbolpolitik ohne großen Mehrwert ist. Das Gespräch hören Sie ab 5 Uhr hier.

Table.Documents

Untersuchung des Staatsrechtlers Markus Ogorek zu einem möglichen AfD-Verbotsverfahren 

Bericht zur Umsetzung des Digital Services Act: 824 Beschwerden über mögliche Verstöße  

Antwort von Friedrich Merz auf einen Brief der Oberbürgermeister von Tübingen, Esslingen, und Schwäbisch Gmünd 

Best of Table

China.Table: Reform geht Geringverdienern an die Geldbörse. Ab 1. September müssen in China alle Arbeitgeber für sämtliche Beschäftigte Sozialversicherungsbeiträge entrichten. Bereits jetzt schlossen als Folge zahlreiche Geschäfte in Städten wie Shanghai und Peking. Weshalb die Regierung dennoch an der Reform festhält, lesen Sie hier

Research.Table: Fortschritt braucht mehr als Raumfahrt und Gaming. Die forschungspolitische Sprecherin der Grünen, Ayşe Asar, erklärt im Interview, welche strukturellen Schwächen sie im Wissenschaftssystem sieht und weshalb es für technologischen Fortschritt vor allem stabile und ausfinanzierte Grundlagenforschung braucht. Was sie von Forschungsministerin Dorothee Bär hält und erwartet, lesen Sie hier

Climate.Table: Fragwürdige Haushaltskritik der Grünen. Die Grünen kritisieren, dass im Haushaltsentwurf bei wichtigen Klimaprojekten massiv gekürzt wird. Warum diese Kritik zumindest bei der Förderung von Wärmenetzen und klimafreundlichen Heizungen unberechtigt ist, lesen Sie hier.  

Climate.Table: So bereitet sich Deutschland auf Tropenkrankheiten vor. Die WHO warnt aktuell vor einer möglichen Chikungunya-Epidemie. Infektionskrankheiten, die durch Mücken übertragen werden, nehmen durch die Klimakrise auch in Deutschland zu. Wie gut das Land vorbereitet ist, lesen Sie hier.  

Must-Reads

Handelsblatt: Deutschland baut Photovoltaik langsamer aus als andere. Zwischen 2020 und 2024 sind in Deutschland rund 0,5 kW Solarenergie pro Kopf hinzugekommen, in Griechenland, der Schweiz und Ungarn etwa 0,6 kW, in Österreich 0,7 kW. Während Deutschlands Leistung um 80 Prozent wuchs, lag der Zuwachs in Ungarn und Österreich bei mehr als 300 Prozent. („Deutschland fällt beim Solarausbau zurück“

Tagesschau: Kommunen kontrollieren Unternehmen mit öffentlichen Aufträgen nicht. Die meisten Kommunen nutzen nicht die Möglichkeit, Unternehmen nach der Vergabe öffentlicher Aufträge zu kontrollieren, wie eine Umfrage von Report Mainz zeigt. Mitunter erhalten ausländische Kräfte keine Verträge und werden nicht rechtzeitig bezahlt. Die Kommunen könnten auch bei Subunternehmen Lohnabrechnungen sowie Urlaubs- und Arbeitszeiten überprüfen. („Fehlende Kontrollen durch öffentliche Auftraggeber“

Tagesspiegel: Spahns Masken-Deals kosten bis heute. Schon 2020 kosteten die von Jens Spahn besorgten Masken knapp 5,9 Milliarden Euro; zwei Drittel wurden nie zur Pandemiebekämpfung im Inland genutzt. Bis Ende 2024 kamen 516,4 Millionen für die Folgekosten bei Logistik, Qualitätskontrolle und Beratung hinzu. Dieses Jahr sind weitere 49,3 Millionen geplant. Täglich kommen weitere Kosten hinzu, etwa für die Lagerung. („Spahns Masken Bis heute kosten sie den Steuerzahler viel Geld“

Das Parlament: Verfassungsgericht weist Beschwerde zurück. Das Bundesverfassungsgericht hat eine Verfassungsbeschwerde gegen die angeblich zu langsame Wahlprüfung des Bundestages als unzulässig abgewiesen. Zwar müsse die Wahlprüfung binnen „angemessener Frist“ erfolgen, so die Richter, und das Parlament habe zu langsam gehandelt. Der gewählte Rechtsweg sei aber falsch. Es brauche dafür ein Wahlprüfungsbeschwerdeverfahren („Karlsruhe lehnt Klage gegen langsame Wahlprüfung ab“

Welt: AfD könnte bei Kommunalwahl in NRW deutlich zulegen. Forsa geht vier Wochen vor der Wahl davon aus, dass der AfD eine „weitere wichtige Etappe“ auf der „bereits begonnenen West-Wanderung“ gelingen könnte. Historisch war NRW für rechtsradikale Parteien schwierig. Von früher niedrigen einstelligen Werten stieg die AfD aber schon zur Bundestagswahl auf 13,7 Prozent. Die Kommunalwahl gilt als erster relevanter Test für die schwarz-rote Koalition. („Der gewaltige Aufstieg der AfD in NRW – CDU und SPD mit massivem Bedeutungsverlust“

Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

Interviews von morgen

Deutschlandfunk 

6:50 Uhr: Janosch Dahmen, gesundheitspolitischer Sprecher der Grünen: Wie sinnvoll sind IGeL-Leistungen für Patienten wirklich? 

7:15 Uhr: Adis Ahmetović, außenpolitischer Sprecher der SPD: Wie weiter im Umgang mit dem Ukraine-Krieg? 

8:10 Uhr: Ulrich Battis, emeritierter Staatsrechtler: Anklage gegen Ex-Verkehrsminister Scheuer 

 

ZDF 

6:35 Uhr: Frank Frenser, Pressesprecher der Feuerwehr Bonn: Einsatz bei Löscharbeiten in Spanien 

7:10 Uhr: Tim Eckmanns, Robert-Koch-Institut: Wachsende Gefahr von Antibiotikaresistenz 

8:10 Uhr: Matthias Miersch, SPD-Fraktionsvorsitzender: Debatte über Steuererhöhungen in der Koalition  

 

rbb24–Inforadio 

7:05 Uhr: Gil Yaron, Nahost-Experte: Israel genehmigt umstrittene Siedlungspläne 

7:25 Uhr: Burkard Dregger, innenpolitischer Sprecher (CDU) im Berliner Abgeordnetenhaus: Weniger Clankriminalität in Berlin registriert 

 

phoenix 

9:05 Uhr: Gil Yaron, Nahost-Experte: Israel genehmigt umstrittene Siedlungspläne 

Time.Table

Bundespressekonferenz: Vorstellung des Bundeslagebildes „Sexualdelikte zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen 2024“. Mit Alexander Dobrindt, Holger Münch und Kerstin Claus. 10 Uhr

Außenpolitik: Johann Wadephul setzt seine Reise in Indonesien fort.

Parteien: Kommunalwahlkampf in Düsseldorf mit Heidi Reichinnek. Fürstenplatz, 18 Uhr

Geburtstage

Klaus Wiener, MdB (CDU), 63

Tamara Zieschang, Innenministerin von Sachsen-Anhalt (CDU), 55

Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute zu Andreas Scheuer. Der Spiegel-Podcast Firewall erzählt die Vorgeschichte des Mautskandals. In dem Zusammenhang hat die Staatsanwaltschaft den früheren CSU-Verkehrsminister jetzt wegen mutmaßlicher Falschaussage angeklagt. Es geht aber auch um weitere Vorwürfe. Im Zentrum steht eine interne Spenderliste: 2021, als Scheuer noch Minister war, soll seine Wiederwahl-Kampagne demnach mindestens 132.000 Euro bekommen haben. Viele Geldgeber kamen aus der Verkehrsbranche und wandten sich zum Teil mit konkreten Erwartungen an das Ministerium. Briefe, Mails und Kalendereinträge sollen zeigen, wie eng Scheuers Kontakte zu seinen Finanziers waren. Okan Bellikli 

Firewall: Die geheime Spenderliste des Ex-Ministers | Der Spiegel

Das war’s für heute. Good Night and Good Luck!

Heute haben János Allenbach-Ammann, Okan Bellikli, Stefan Braun, Nana Brink, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Damir Fras, Daniel Friesen, Franziska Klemenz, Angela Köckritz, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Carli Bess Kutschera, Manuel Liu, Vincent Mikoteit, Bernhard Pötter, David Renke, Leonard Schulz, Maximilian Stascheit, Wilhelmine Stenglin, Vincent Vogel und Alexander Wiedmann mitgewirkt.

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