Berlin.Table – Ausgabe 641

Finanz-Stresstest + Merz und die Sozialpolitik + SPD-Affäre im Saarland

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Talk of the Town

Wie das Sondervermögen in den Ländern wirkt

Mit der Grundgesetzänderung vom Frühjahr hat sich die Finanzarchitektur der Länder grundlegend verschoben: Erstmals seit Inkrafttreten der Schuldenbremse dürfen sie wieder reguläre Kredite aufnehmen – flankiert von insgesamt 100 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität. Doch anders als beim Bund fehlt für die Länder jede Vorgabe, dass diese Mittel zusätzlich zu bestehenden Investitionen eingesetzt werden müssen. In seiner Stellungnahme für die Anhörung im Haushaltsausschuss an diesem Montag würdigt Sebastian Dullien, Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), das Sondervermögen zwar als „wichtigen Schritt für die Zukunftsfähigkeit“, kritisiert aber zugleich den fehlenden Anspruch auf Zusätzlichkeit speziell bei den Bundesländern: Ohne klare Regeln drohe, dass die Milliarden alte Löcher stopfen, statt eine überfällige Investitionswende einzuleiten. Der Vergleich von Bremen, Sachsen und Baden-Württemberg zeigt, wie unterschiedlich die Ausgangslagen sind.    

Bremen bleibt das finanzschwächste Bundesland – mit Abstand. Kein Land ist stärker verschuldet, die Handlungsfähigkeit hängt am Tropf des Länderfinanzausgleichs. Zwar darf Bremen künftig rund 140 Millionen Euro jährlich an neuen Krediten aufnehmen – zusätzlich zu den 400 Millionen Euro Sanierungshilfen. Doch die Auflagen sind schärfer als anderswo, und die Verlockung ist groß, das neue Geld nur zur Stabilisierung bestehender Strukturen einzusetzen. Genau davor warnt das IMK: Ohne zusätzliche reale Investitionen schrumpfen die Effekte des Sondervermögens auf null. 

Sachsen: Sparsamkeit unter Druck. Der Freistaat hatte lange das Image des Musterhaushaltes mit niedriger Verschuldung, Rücklagen und zögerlicher Investitionspolitik. Doch gegen Ende der Ära Stanislaw Tillich wurden die Folgen der Sparpolitik deutlich: Lehrermangel, Lücken bei der Polizei und marode Infrastruktur. Unter Michael Kretschmer fließt zwar mehr Geld in diese Bereiche, doch Belastungen wie der Strukturwandel in der Lausitz und die schwächelnde Autoindustrie zwingen trotz Subventionen zu Krediten. Die neuen Sondervermögen haben die Verschuldung erstmals seit Jahren steigen lassen. Die CDU-SPD-Minderheitsregierung plant zwar Einschnitte, vor allem im Sozialen, doch Kultus- und Innenressort bleiben Priorität. Der Spardruck ist geblieben. Ökonomen befinden: Wenn Länder wie Sachsen die 100 Milliarden aus Berlin nicht als Zusatz, sondern als Ersatz für eigene Investitionen nutzen, ist die Chance auf einen echten Investitionsschub vertan. 

Baden-Württemberg: stark – aber nicht unverwundbar. Stuttgart profitiert von hoher Steuerkraft, dennoch steigen Personal- und Investitionslasten rasant. Sondervermögen sollen helfen, die milliardenschweren Projekte in Digitalisierung, Infrastruktur und Klimaschutz neben der Kernverschuldung zu stemmen. Doch die Zinswende setzt Grenzen – bis 2029 könnte sich die Belastung verdoppeln. Dabei zeigen die IMK-Berechnungen: Real decken die 500 Milliarden Sondervermögen nur rund drei Viertel des geschätzten Investitionsbedarfs. Für Baden-Württemberg bedeutet das: Trotz bester Ausgangslage droht auch hier eine Unterdeckung, wenn das frische Geld nicht konsequent in zukunftsträchtige Projekte fließt. 

Drei Wege, ein Problem. Bremen ringt ums Minimum, Sachsen kämpft gegen Spardruck, Baden-Württemberg gegen steigende Kosten. Doch gemeinsam gilt für alle drei Länder: Der Bund öffnet die Tür mit 100 Milliarden, ohne auf die Einhaltung der Zusätzlichkeit zu bestehen. Damit könnten die Länder kurzfristig Luft bekommen – oder langfristig eine historische Chance verspielen: Das Sondervermögen macht nur einen Unterschied, wenn es wirklich zusätzlich wirkt. 

Dieser Text ist Teil einer Serie zum Sondervermögen. Alle bisherigen Beiträge finden Sie hier.  

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News

Unionsminister beim Kanzler: Merz will harte Verhandlungen über Sozialpolitik. Erstmals trifft sich die Unionsseite der Bundesregierung am Montag um 15 Uhr zu einer eigenen Klausur im Kanzleramt. Als Krisentreffen wollen CDU-Insider den Termin nicht verstehen. Thema sei, wie man in der Innenpolitik im Herbst als Regierung in die Offensive kommen könnte. Man wolle sich vor allem auf eine gemeinsame Linie in den Verhandlungen mit der SPD zu den geplanten Sozialstaats-Reformen einschwören, heißt es. Themen bei dem auf mehrere Stunden angesetzten Treffen dürften auch die verpatzte Richterwahl und die jüngsten Diskussionen über die Steuerpolitik sein. Friedrich Merz kündigte auf dem Landesparteitag der Niedersachsen-CDU in Osnabrück harte Verhandlungen mit der SPD zum Sozialstaat an. „Lasst uns zusammen zeigen, dass Reformen möglich sind.“  

In der SPD wurde Merz‘ Ratschlag zum Kurs der SPD auf dem CDU-Parteitag kritisch kommentiert. „Wenn diese Partei die Kraft besitzt, migrationskritisch und industriefreundlich zu werden, dann hat die Partei eine Chance, in der Regierung Tritt zu fassen“, sagte Merz in Osnabrück. Ein möglicher neuer Streit könnte die Steuerpolitik werden. Überlegungen von SPD-Finanzminister Lars Klingbeil, Entlastungen bei den unteren und mittleren Einkommen durch einen Aufschlag bei den Spitzenverdienern zu finanzieren, wies Merz zurück. Es werde mit ihm keine Erhöhungen bei der Einkommensteuer geben. Michael Bröcker 

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Sozialstaatskommission: Abschlussbericht erst im Januar. Die Kommission wird es nicht schaffen, ihr Ergebnis wie im Koalitionsvertrag vorgesehen schon im vierten Quartal zu präsentieren. Das geht aus dem offiziellen Arbeitsplan hervor. Erst im Januar soll ein Abschlussbericht vorgestellt werden. Davor sind bis Dezember 19 Treffen geplant. Dazu gehören Sitzungen der Kommission selbst sowie Stakeholder- und Fachgespräche. Die ersten beiden Sitzungen finden am 1. September statt, die letzte in diesem Jahr am 11. Dezember. Für den 3. November ist ein „Zwischenfazit“ geplant. Eingeladen sind je nach Termin Sozial- und Wirtschaftsverbände, der Bundesrechnungshof, Gewerkschaften und Arbeitgeber sowie Vertreter der für Sozialleistungen zuständigen Behörden. Laut des Konzepts für die Kommission sollen auch Wissenschaftler zu Wort kommen. 

Behandelt werden Themen wie die grundsätzliche „Neusystematisierung“ und Zusammenlegung von Leistungen sowie die Verbesserung von Erwerbsanreizen. Bärbel Bas sieht die Kommission auch als Schritt gegen Politikverdrossenheit. Diese entstehe immer dann, wenn die Menschen den Eindruck hätten, der Staat funktioniere nicht mehr. „Und er funktioniert an vielen Stellen auch nicht“, sagte sie beim Tag der offenen Tür am Sonntag. Als Beispiel nannte sie die nicht einheitliche Definition des Einkommensbegriffs, der das Beantragen von Leistungen verkompliziere. Unterdessen werden auch die ersten Namen von Kommissionsmitgliedern bekannt: Das BMG vertritt Georg Milde, Leiter der Leitungsabteilung. Für den Landkreistag ist die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin Irene Vorholz dabei, für den Städte- und Gemeindebund der für Arbeitsmarktpolitik zuständige Beigeordnete Marc Elxnat. Okan Bellikli 

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Vetternwirtschaft: Ein Fall im Saarland beschäftigt die SPD-Bundespartei. Eine Filzaffäre in Neunkirchen hat inzwischen auch die Parteizentrale in Berlin erreicht. Im Kern geht es um eine Zahlung in Höhe von 5.000 Euro der Neunkirchner Verkehrsbetriebe (NVG) für das städtische Storchenfest, an dem wiederum die SPD maßgeblich mitwirkt. Im Willy-Brandt-Haus ist man zurückhaltend, aber offensichtlich beschäftigt sich auch die Revisionsabteilung der Partei mit dem Vorgang.  

Die Zahlung ist nur ein Teil von diversen fragwürdigen Vorgängen und Verflechtungen rund um die NVG. In deren Mittelpunkt steht ihr Betriebsratsvorsitzender Heiko Schaufert, zugleich SPD-Vize-Fraktionschef im Stadtrat und Ortsvorsteher. Die NVG soll jahrelang kostenlos Busse und Fahrer für Ausflugsfahrten der städtischen Ämter zur Verfügung gestellt haben. Jobs soll es nur gegen einen Antrag auf eine SPD-Mitgliedschaft gegeben haben. Selbst Saarländer Sozialdemokraten sprechen von einem „Geflecht von Gefälligkeiten und Abhängigkeiten in Neunkirchen“.  

OB Jörg Aumann (SPD), zugleich NVG-Aufsichtsratsvorsitzender, hat reagiert. Er stellte den NVG-Geschäftsführer und seinen Betriebsratsvorsitzenden erst einmal frei. Kurz danach trat er selbst als Oberaufseher zurück. Denn auch er hat Dinge zu erklären. Mitarbeiter sollen sich schriftlich bei ihm und dem Landrat über die Gepflogenheiten bei den Verkehrsbetrieben beschwert haben. Doch es passierte – nichts. Im Raum steht zudem, Aumann habe sich im Januar von zwei NVG-Fahrern zum Bundesparteitag der SPD chauffieren lassen. Zu dieser Fahrt soll die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen haben. Aumann ist stellvertretender Vorsitzender der Landespartei. Landeschefin und Ministerpräsidentin Anke Rehlinger hat sich bisher nicht zu den Vorgängen geäußert. Horand Knaup 

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Wirtschaftsforum der SPD: Weitere Kandidaten für das Präsidium? Dem Wirtschaftsforum der SPD stehen spannende Wochen bevor. Nach Informationen aus Parteikreisen wollen sich in den kommenden Tagen weitere Kandidaten für das Präsidium des unternehmerischen Berufsverbands der SPD melden. Bisher hat Präsidentin Ines Zenke ihre erneute Kandidatur angekündigt, sie tritt mit dem bestehenden Präsidium an. Der Kommunikationsberater Heiko Kretschmer fordert sie heraus. In der Einladung des Präsidiums zur Mitgliederversammlung am 8. September war Kretschmers Kandidatur allerdings nicht vergessen worden, wie irrtümlich geschrieben. Sein Profil wurde als gesonderter Link den Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Dies sei formal korrekt und üblich, hieß es beim Forum.  

Der Wirtschaftsrat der CDU wollte keine Veranstaltung mit dem Forum. Der Vize-Präsident des SPD-Forums, Matthias Machnig, will sich in die Personaldebatte nicht einschalten, ist aber durchaus unzufrieden mit dem bisherigen Auftritt des Forums. „Das Forum bleibt unter seinen Möglichkeiten“, sagte der ehemalige Umwelt-Staatssekretär und Wirtschaftsminister in Thüringen Table.Briefings. „Wir müssen weiter denken als die SPD. Wir brauchen neue Allianzen für einen neuen Aufbruch.“ Zuletzt hatte der Wirtschaftsrat der CDU eine Veranstaltung mit dem Forum abgelehnt. Es seien zu viele „Claqueure der SPD“ an der Spitze, wie es im CDU-Wirtschaftsrat heißt. Ein Präsidiumsmitglied des Forums sagte Table.Briefings dazu: „Ganz falsch ist das nicht.“ Michael Bröcker 

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Sanktionen: Wie die EU gegen Russlands Öl- und Gasgeschäft vorgehen will. Noch immer ist die EU der wichtigste Abnehmer von russischem Gas und weiterhin Kunde für Öl. Moskaus Gewinne aus diesen Geschäften fließen in den Krieg gegen die Ukraine. Diese Einnahmen zu schwächen, sollte maßgeblich das Ziel des neuen Sanktionspakets der EU sein, sagen Fachleute. Auch das Auswärtige Amt bestätigt: „Der Fokus der Bundesregierung liegt auf gezielten Maßnahmen, die die russischen Einnahmen und somit die Kriegsmaschinerie weiter schwächen.“  

Neben dem direkten Handel mit der EU gehe es auch um die Umgehung von Sanktionen. Das sagt Miriam Kosmehl, Senior Expert für Osteuropa bei der Bertelsmann Stiftung. Wichtig sei die konsequente Schließung von Umgehungskanälen, auch durch klare Signale an Drittstaaten, dass wiederholte Unterstützung Russlands wirtschaftliche Konsequenzen haben kann. Außerdem müsse Russland technologisch und finanziell vom Austausch mit Drittstaaten abgekoppelt werden, um langfristig die Modernisierung des russischen Militärs zu erschweren. Wie konkret die EU die neuen Strafen gegen Russland und seine Helfer umsetzen will, lesen Sie im Europe.Table. Manuel Berkel, Viktor Funk 

EU bleibt Kunde für russisches Gas und Öl

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Nordatlantik: Deutsche Marine bereitet sich auf neues Einsatzgebiet vor. Zum ersten Mal hat ein deutsches Kriegsschiff an der kanadischen Übung „Nanook-Tuugaalik“ teilgenommen. Auf dem Nato-Gipfel 2024 hatte Kanada mit Norwegen und Deutschland eine maritime Sicherheitspartnerschaft für den Nordatlantik vereinbart. „Lange wollte die Bundesregierung die Militarisierung der Arktis nicht sehen“, sagt Sebastian Bruns, Experte für maritime Sicherheit am Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel (ISPK). „Jetzt will man offenbar die transatlantische Brücke stärken. Denn wenn man früher von Nordamerika sprach, hatte man eigentlich nur die USA gemeint.“ Dieser Partner werde aber zunehmend unverlässlich, sagt Bruns. Wie der Einsatzgruppenversorger „Berlin“ die Übung gemeistert hat und auf welche Herausforderungen sich die Deutsche Marine in der Region einstellen muss, lesen Sie im Security.Table. Lisa-Martina Klein 

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„China-Schock“: Welche Folgen Pekings Überkapazitäten in Europa haben. Die staatlich subventionierten Überkapazitäten Chinas haben zu spürbaren Arbeitsplatzverlusten in der EU geführt. Das stellen EZB-Ökonomen in einer aktuellen Analyse fest. Demnach seien zwischen 2015 und 2022 rund 240.000 Arbeitsplätze entweder entfallen oder in weniger exponierte Branchen verlagert worden, so die Autoren. Erhöhte US-Zölle auf Produkte aus China könnten den Wettbewerb weiter verschärfen. 

Deutschland spürt den „China-Schock“ besonders in der Autoindustrie. 2023 löste China Deutschland als größten Autoexporteur der Welt ab. Sechs Millionen Autos konnte China 2024 exportieren, fast doppelt so viele wie Deutschland. In der europäischen Autoindustrie verringerte sich die Nachfrage nach Arbeitskräften von 2019 bis 2024 um 55 Prozent. In der Chemieindustrie waren es sogar 95 Prozent, heißt es. Zu welchen Gegenmaßnahmen Ökonomen raten, lesen Sie im China.Table. Andreas Landwehr 

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Zoll-Deal mit den USA: ZVEI-Chef sieht noch viele offene Fragen. „Was der Deal wert ist, muss sich in der Praxis zeigen. Dazu müssen die offenen Punkte geklärt werden“, sagt Wolfgang Weber, Vorsitzender der Geschäftsführung des Verbands der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI), Table.Briefings. Das betreffe Aspekte wie die konkreten Zeit- und Umsetzungspläne und die Definition von Begrifflichkeiten wie „fair“ und „ausgewogen“. „Auch die Frage nach dem Umgang mit etwaigen Streitpunkten, wird noch genauer zu erläutern sein“, so Weber. Noch müsse festgelegt werden, welchen Rechtsstatus und welche Verbindlichkeit der Deal habe. Details lesen Sie im Europe.Table. Corinna Visser 

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Diakonie-Vorständin: Mehr Steuergelder für die Pflege. Elke Ronneberger, Bundesvorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, fordert die Bund-Länder-Kommission zur Erarbeitung einer Pflegereform auf, die Pflege mit mehr Steuergeld zu unterstützen. In der Pflege wirke das Geld aus einer Steuer wie ein Verstärker, schreibt Ronneberger in einem Gastbeitrag für Table.Briefings. Weshalb die Kommunen in der Pflegepolitik aus ihrer Sicht eine besondere Rolle haben, lesen Sie im Standpunkt. Maximilian Stascheit 

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Table.Today Podcast

Table.Today mit Laith Arafeh. "Ist Frieden zwischen Israel und Palästina möglich, Herr Arafeh?"

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu bleibt bei seiner umstrittenen Strategie, Gaza-Stadt einzunehmen. Die Kritik daran ist groß. Drei Viertel der UN-Mitgliedstaaten haben Palästina als eigenen Staat bereits anerkannt, zuletzt hat dies auch Frankreich angekündigt. Deutschland weigert sich bisher. Formale diplomatische Beziehungen gibt es nicht, doch die palästinensische Selbstverwaltung unterhält eine Vertretung in Berlin, deren Chef Laith Arafeh ist. Wir haben mit dem Botschafter über die dramatische Lage in Gaza, die Ursachen für den eskalierenden Konflikt und mögliche Wege zum Frieden gesprochen. Das Gespräch hören Sie ab 5 Uhr hier.

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Table.Documents

Arbeitsplan der Sozialstaatskommission 

Bericht der Bundesregierung über den Finanzkraftausgleich 

Brief eines Unternehmers zum Mindestlohn an Bärbel Bas, Katherina Reiche und Gitta Connemann 

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Heads

Jeanne Dillschneider

Jeanne Dillschneider, Bundestagsabgeordnete der Grünen, ist Mitglied im Verteidigungs- und im Digitalausschuss. Während sie sich mit Cybersicherheit bestens auskennt, ist die Auseinandersetzung mit der Bundeswehr und Verteidigungsthemen neu für sie. Als Halbfranzösin ist sie für ihre Fraktion auch im Vorstand der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung. Die 29 Jahre alte Wirtschaftsjuristin schlägt einen Spagat zwischen der pazifistischen Tradition der Grünen und der neuen Realität in Europa: „Frieden bedeutet nicht die Abwesenheit von Waffen“, sagte sie. Wie sie sich mit ihrer Expertise für ein sicheres und friedliches Europa einbringen will, lesen Sie im Security.Table. Wilhelmine Stenglin 

Gregory Scholz ist neuer Generalsekretär der SPD in Rheinland-Pfalz. Er soll die Partei in den Wahlkampf führen, im März steht die Landtagswahl an. In einer aktuellen SWR-Umfrage liegen die Sozialdemokraten bei 23 Prozent und damit sieben Prozentpunkte hinter der CDU. (FAZ

Mark Rackles soll für die SPD neuer Bildungssenator in Bremen werden. Von 2011 bis 2019 war er Staatssekretär für Bildung in Berlin. Er folgt auf Sascha Aulepp, die ihren Rücktritt erklärt hat. (Tagesspiegel)  

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Best of Table

Security.Table: Zeitenwende bei Bauvorhaben. Der gestiegene Bedarf der Bundeswehr hat auch Auswirkungen auf die Arbeit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Was ein Gesetz von Boris Pistorius damit zu tun hat, lesen Sie hier

Europe.Table: Draghis scharfe Worte. Der einstige EZB-Präsident Mario Draghi hat scharfe Kritik an der EU und ihrer Untätigkeit in den aktuellen Krisen geäußert. Warum für Draghi die Illusion von Europa zerplatzt ist, lesen Sie hier

China.Table: „Xi hat die Kontrolle über Teile des Militärs verloren“. Drei Vertraute von Xi Jinping wurden aus Schlüsselpositionen der Volksbefreiungsarmee entfernt. Willy Lam glaubt, dass sich das interne Machtgefüge der Partei derzeit verschiebt. Welche Gründe der berühmte China-Beobachter dafür sieht, lesen Sie hier

China.Table: Geburtenparadoxon in der Volksrepublik. Sinkende Geburtenraten könnten sich als destabilisierend erweisen. Angesichts der großen Hindernisse, die einer Umkehrung des demografischen Rückgangs im Wege stehen, sieht sich das Land mit der Aussicht auf schwere Umwälzungen konfrontiert. Was auf dem Spiel steht, lesen Sie hier

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Must-Reads

FAS: Energiewirtschaft warnt vor verlangsamter Energiewende. Kurz vor Fertigstellung des Energiewende-Monitorings wächst die Befürchtung, dass Katherina Reiche die Ergebnisse nutzen könnte, um die Wende abzuwürgen. Warnungen kommen nicht nur von Umweltverbänden, sondern auch aus der Energiebranche. „Wir dürfen in der Energiewende keinen Bruch riskieren“, mahnt Stefan Dohler, Präsident des BDEW. Robert Zurawski, Deutschland-Chef von Vattenfall, warnt, man dürfe „keinesfalls das Tempo drosseln“. („Die umstrittenen Pläne von Wirtschaftsministerin Reiche“

Zeit: „Merzometer“ zeigt, wie es Deutschland geht. Die Redaktion hat einen Index entwickelt anhand von Indikatoren aus den Bereichen Wirtschaft, Arbeit, Bauen und Wohnen sowie „Stimmung“. Das laufend aktualisierte Dashboard soll zeigen, ob die Bundesregierung ihr Versprechen hält, einen wirtschaftlichen Aufschwung zu erreichen. Derzeit steht die von -28 bis +28 reichende Skala bei -9. („Schafft Merz die Wende?“

FAZ: Otte und Neitzel appellieren an Pistorius. Noch immer lähme eine Vielzahl von „Gesetzen, untergesetzlichen Regeln und Berichtspflichten“ die Truppe, schreiben Henning Otte und Sönke Neitzel. Würden die Streitkräfte nicht „von einer Verwaltungsbehörde in eine kriegstüchtige Armee“ umgebaut, könnte im Ernstfall „das Schlimmste drohen, weil die Politik im Frieden zauderte und zögerte“. („Pistorius bleibt beim Ankündigen und Vertagen”

SZ: Steuerexperte erhebt schwere Vorwürfe. Aus Sicht von Christoph Spengel, früher Gutachter im Cum-Ex-Untersuchungsausschuss des Bundestags, redet die Bundesregierung das Thema Cum-Cum klein. Er schätzt den Schaden auf mindestens 28,5 Milliarden Euro. Laut Schätzungen der EU-Kommission verliere Deutschland zudem zwölf Milliarden Euro im Jahr, weil die Politik verschiedenen Arten von Steuerbetrug nicht ausreichend nachgehe. („Komplexe Aktiengeschäfte machen die Menschen nicht wirklich wütend“

LTO: Richterin für Reform bei Politikerbeleidigungen. Die höhere Strafbarkeit für „Ehrangriffe“ müsse entfallen, schreibt Elisa Hoven, Mitglied des sächsischen Verfassungsgerichtshofes. Für Beleidigungen von Politikern auf Bundes- und Landesebene braucht es aus ihrer Sicht höhere Anforderungen an die Strafbarkeit. Zuletzt sei hier eine Schieflage entstanden. Der Gesetzgeber sollte „die freie Rede als tragendes Prinzip demokratischer Öffentlichkeit wieder angemessen schützen“. („Ehre, wem Kritik gebührt?“

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Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

Interviews von morgen

Deutschlandfunk 

 

6:50 Uhr: Egils Levits, ehemaliger lettischer Präsident: Ukrainediplomatie 

7:15 Uhr: Olaf Lies, Ministerpräsident von Niedersachsen (SPD): Wirtschaft und Energiepolitik 

8:10 Uhr: Konrad Körner, Mitglied im Bildungsausschuss (CSU): Bildungsmonitor 

 

ARD 

8:05 Uhr: Lisa Paus, Vorsitzende des Haushaltsausschusses (Grüne): Haushaltsausschuss berät über Milliarden-Ausgaben 

 

rbb24–Inforadio 

7:05 Uhr: Siemtje Möller, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion: Ukraine: Trübe Aussichten auf Frieden? 

7:25 Uhr: Peter Müller, Bundesverfassungsrichter a. D.: Entscheidung im Richterstreit? 

10:05 Uhr: Yuliya Kosyakova, Leiterin des Forschungsbereiches Migration und Integration am IAB: Migration und Arbeitsmarkt 

 

phoenix 

9:05 Uhr: Jürgen Hardt, außenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion: aktuelle Entwicklungen in Gaza und der Ukraine 

 

Welt TV 

7:30 Uhr: Béla Anda, ehemaliger Regierungssprecher: Sommerinterview mit Markus Söder  

8 Uhr: Siemtje Möller, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende: Aktuelle Lage im Ukraine-Krieg  

8:30 Uhr: Carlo Masala, Experte für Sicherheitspolitik: Aktuelle Lage im Ukraine-Krieg 

9 Uhr: Andreas Audretsch, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen: Haushaltsberatungen und „Herbst der Reformen“ 

11:30 Uhr: Dirk Wiese, erster Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD: Haushaltsberatungen und „Herbst der Reformen“ 

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Time.Table

 Highlights der Woche 

Am Dienstagmorgen empfängt Friedrich Merz den kanadischen Premierminister Mark Carney im Kanzleramt, gegen Mittag folgt ein Gespräch mit dem belgischen Premierminister Bart De Wever

Am Mittwochvormittag tagt das Bundeskabinett im Verteidigungsministerium. Im Anschluss an die Sitzung ist eine gemeinsame Pressekonferenz von Friedrich Merz und Boris Pistorius geplant. 

Am Mittwochnachmittag reisen Friedrich Merz, Emmanuel Macron und Donald Tusk in die moldauische Hauptstadt Chişinău, um an den Feierlichkeiten anlässlich des moldauischen Unabhängigkeitstages teilzunehmen.  

Am Donnerstag reist der Kanzler zum Antrittsbesuch bei der Deutschen Marine nach Rostock. 

Am Freitag findet der Deutsch-Französische Ministerrat in Toulon statt. Das Treffen wird von Friedrich Merz und Emmanuel Macron geleitet. 

Am Sonntag ist Friedrich Merz zu Gast beim ZDF-Sommerinterview. 

 

25. August 

Außenpolitik: Johann Wadephul reist nach Kroatien. Geplant sind Treffen mit Außenminister Gordan Grlić Radman um 8:30 Uhr und Ministerpräsident Andrej Plenković um 11:15 Uhr. 

Parteien: Pressekonferenz mit dem Bundesgeschäftsführer der Linken, Janis Ehling. Karl-Liebknecht-Haus, 13 Uhr 

Migration: Pressekonferenz der Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus zum 5-Punkte-Plan für Geflüchtete. Mit Bettina Jarasch und Jian Omar. Abgeordnetenhaus, 9 Uhr 

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Geburtstage

Annette Knobloch, Diplomatin, 53 

Bernhard Kotsch, Staatssekretär des Auswärtigen Amts, 56 

Rolf-Dieter Jungk, Staatssekretär im BMFTR, 64 

Florian Oest, MdB (CDU), 38 

Sandra Maischberger, Journalistin und Moderatorin, 59 

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Nachttisch

György Dalos: Neutralität und Kaiserschmarrn. Eine Geschichte Österreichs seit 1945

Unser Tipp führt Sie heute zu „Neutralität und Kaiserschmarrn“. Unter diesem Titel beleuchtet der aus Ungarn stammende Historiker György Dalos die Geschichte Österreichs seit 1945. Winston Churchill etwa wünschte sich nach dem Krieg Süddeutschland als Teil einer „Mitteleuropäischen oder Donau-Föderation“ mit Wien als Hauptstadt. Auch wurde die Metropole zum Schauplatz diplomatischer Spitzentreffen, so 1961 zwischen John F. Kennedy und Nikita Chruschtschow. Dementsprechend schlug Österreichs Bundeskanzler Christian Stocker die Stadt, die eines von vier UN-Hauptquartieren beherbergt, jetzt auch für ein Treffen zwischen Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj vor. Okan Bellikli 

György Dalos: Neutralität und Kaiserschmarrn | C.H. Beck 

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Das war’s für heute. Good Night and Good Luck!

Heute haben János Allenbach-Ammann, Okan Bellikli, Stefan Braun, Nana Brink, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Damir Fras, Daniel Friesen, Franziska Klemenz, Angela Köckritz, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Carli Bess Kutschera, Manuel Liu, Vincent Mikoteit, Bernhard Pötter, David Renke, Leonard Schulz, Maximilian Stascheit, Wilhelmine Stenglin, Vincent Vogel und Alexander Wiedmann mitgewirkt.

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