Berlin.Table – Ausgabe 617

Lob und Kritik für Wirtschaftsgipfel + SPD contra Wadephul + Eskalation im Zollstreit

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Talk of the Town

Wirtschaftsgipfel beim Kanzler: Prinzipielles Lob und vielerorts leise Zweifel

Nach manchen Ereignissen klaffen die Bewertungen derselben deutlich auseinander. Jüngstes Beispiel: das Treffen mächtiger CEOs mit Friedrich Merz nebst Gruppenfoto mit dem Kanzler. Am Tag danach gibt es zwar für die Grundbotschaft viel Lob. Doch zugleich schauen Familienunternehmer und Wirtschaftsverbände kritisch auf das von drei CEOs initiierte und einer PR-Agentur organisierte Treffen.  

So loben die Familienunternehmen das Treffen im Grundsatz. Alles, was die wirtschaftliche Lage verbessern könne, sei „richtig und wichtig“, erklärt Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen und Politik. Zugleich aber beklagt er, dass zwar drei Familienunternehmen eingeladen waren, die wahren Kräfteverhältnisse in der deutschen Wirtschaft aber nicht abgebildet worden seien. „90 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind Familienunternehmen.“ Diese stellten 60 Prozent der Arbeitsplätze. „Sie sind entscheidend für den Standort Deutschland.“   

Die Familienunternehmen wollen Ergebnisse sehen. „Es reicht nicht, Symptome mit mehr Geld zu behandeln“, so Kirchdörfer nach dem sogenannten Investitionsgipfel. „Wir brauchen mehr Tempo und einen deutlich breiteren Reformansatz.“ Christoph Ahlhaus, Bundesgeschäftsführer des Verbandes Der Mittelstand, klingt ganz ähnlich. Es sei gut, dass der Kanzler das Thema wieder zur Chefsache mache. „Klar ist aber auch: Der Mittelstand drängelt sich nicht aufs Foto, um irgendwie dabei zu sein.“ 

Auch von den großen Wirtschaftsverbänden kommt offiziell vor allem Lob. Niemand möchte angesichts der wirtschaftlichen Lage derjenige sein, der jetzt an Investitionsversprechen herummäkelt. Aber hört man sich jenseits offizieller Statements um, dann beäugen in den großen Verbänden, ob DIHK, BDI, BDA oder andere, viele das Ereignis kritisch. So wird es als große „PR-Aktion“ betrachtet, die einen PR-Termin hervorgebracht habe. Auch wird die Sorge ausgedrückt, die Initiatoren könnten, unterstützt vom Kanzler, versuchen, neue Parallelstrukturen zwischen den Großkonzernen und der Politik zu schaffen. Merz gilt nicht gerade als Freund der Verbände; auch deshalb wird sein Tun jetzt nicht ohne Misstrauen betrachtet.    

Teilnehmer des Gipfels betonen allerdings, dass genau dies nicht passieren soll und die Verbände schon vor Monaten eingeweiht worden sein. Es sei um ein „finanziell wuchtiges Signal“ gegangen, was naturgemäß vor allem von den großen Dax-Unternehmen kommen müsse, sagte ein Teilnehmer der Runde Table.Briefings: „Das können nicht Verbände bestimmen.“ Es wird dabei auf das Geld verwiesen; mehr als 100 Milliarden Euro würden zusätzlich zu den ursprünglichen Plänen der Unternehmen mobilisiert.  

Die Frage, ob die Initiatoren eine neue Parallelstruktur zu den klassischen Verbänden errichten, wird von Teilnehmern dementiert. Der Kanzler habe intern darauf hingewiesen, dass die Vorarbeiten der sieben Arbeitsgruppen zu fünf Themengebieten durchaus aufgegriffen werden sollen. Er verwies auf seinen Wirtschaftsberater Levin Holle, der viel zu tun haben werde. Diese Aussage spricht dafür, dass Merz den anwesenden Konzernvertretern durchaus Gehör verschaffen will – was bei den kleinen und mittleren Unternehmen für Ärger sorgen dürfte.  

Im Kanzleramt sind diese Zweifel und kritischen Blicke bekannt. Trotzdem soll das Treffen in einem halben Jahr wiederholt werden, ein Termin wird bereits gesucht. Von Seiten der Initiatoren heißt es, bis dahin könnten sich ja weitere Unternehmen der Initiative anschließen. Vor der Begegnung mit dem Kanzler, der nicht selbst eingeladen hatte, waren zahlreiche der beteiligten CEOs schon bei Mathias Döpfner zusammengetroffen. Der Springer-Chef gilt als Mitinitiator.  

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News

Gaza-Krieg: SPD geht auf Konfrontation zu Wadephul. Der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Adis Ahmetović, fordert die Bundesregierung auf, ein Statement von 29 Staaten zu einem umgehenden Ende des Gaza-Kriegs zu unterschreiben. „Deutschland muss sich der Erklärung anschließen“, sagte Ahmetović Table.Briefings. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, Johann Wadephul (CDU) habe in einem Gespräch mit seinem israelischen Amtskollegen Gideon Saar „seine größte Sorge über die katastrophale humanitäre Lage in Gaza ausgedrückt und die israelische Regierung dringend dazu aufgefordert, die Vereinbarung mit der EU zur Ermöglichung humanitärer Hilfe umzusetzen“. Deshalb sei eine Unterzeichnung der von London initiierten Erklärung nicht notwendig. 

Unterzeichnet haben die vom britischen Außenministerium verbreitete Erklärung 29 Staaten. Darunter ist neben Großbritannien auch das UN-Sicherheitsratsmitglied Frankreich. Insbesondere das Modell der israelischen Regierung für die Bereitstellung von Hilfsgütern durch die umstrittene Gaza Humanitarian Foundation (GHF) wird darin kritisiert, weil sie Instabilität schüre, heißt es in dem Schreiben. Ahmetović und der frühere SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hatten sich unter anderem deshalb zuvor dafür starkgemacht, dass die Bundesregierung ihre Waffenlieferungen an Israel beendet. Weshalb Berlin sich auch gegen eine Aussetzung des EU-Assoziierungsabkommens mit Israel wendet, lesen Sie im Security.Table. Markus Bickel 

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Migration: Dobrindt für Abschiebezentren in Drittländern. Er wolle es „für Deutschland nicht ausschließen, dass wir uns bei anderen mit anschließen, um so etwas zu organisieren“, sagte Alexander Dobrindt am Dienstag bei einem Treffen mit EU-Amtskollegen in Kopenhagen. Im März hatte die EU-Kommission vorgeschlagen, sogenannte „Return Hubs“ für Flüchtlinge zu schaffen, deren Asylantrag negativ beschieden wurde. „Wir halten das für einen innovativen Ansatz, der zwingend notwendig ist“, sagte der Innenminister. In welchen Ländern diese Rückkehrzentren entstehen könnten, ist noch unklar. Sie sollen nach Dobrindts Vorstellung aber „möglichst in der Nähe von Herkunftsländern“ sein. Mehr dazu lesen Sie im Europe.Table. Marion Bergermann 

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Zollstreit mit den USA: EU verschärft die Gangart. Die Mitgliedstaaten werden laut Diplomaten voraussichtlich diese Woche ein zweites, rund 72 Milliarden Euro umfassendes Paket von Gegenzöllen auf US-Güter beschließen und zunächst aussetzen. Die EU-Kommission könnte demnach kommende Woche auch die schärfste Waffe in ihrem Arsenal aktivieren: Das Antizwangsinstrument (ACI) würde es ihr erlauben, notfalls etwa die Werbeeinkünfte der US-Digitalkonzerne zu besteuern oder US-Firmen von öffentlichen Aufträgen in Europa auszuschließen. 

Noch gebe es für das ACI keine qualifizierte Mehrheit im Rat, heißt es in Brüssel. Das aber könnte sich laut Diplomaten ändern. Nicht nur in der bislang auf Deeskalation bedachten Bundesregierung findet ein Umdenken statt: Man dürfe sich von Donald Trump nicht herumschubsen lassen, heißt es in Berlin. Das Kanzleramt plädiert, wie die französische Regierung, für einen härteren Kurs. Allerdings gibt es dem Vernehmen nach im Wirtschaftsministerium noch Bedenken. Das weitere Vorgehen wird auch Thema beim Arbeitsessen von Friedrich Merz mit Emmanuel Macron am Mittwochabend in Berlin sein. Mehr dazu lesen Sie im Europe.Table. Till Hoppe 

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Kanzler auf Tour: Wie Merz die Beziehungen zu den Bundesländern verbessern will. Nach Washington, Paris, Warschau und Tirana hatte Friedrich Merz am Dienstag ein weniger fernes Reiseziel: Der Kanzler besuchte Hannover. Und zwar sehr bewusst: Merz will zeigen, dass er nicht nur die Beziehungen zu Deutschlands internationalen Partnern stärken will, sondern auch im Inland den Draht zwischen Bund und Ländern verbessert. Zwar hatte er auf den wiederkehrenden Vorwurf, er sei zu früh in seiner Amtszeit zu sehr „Außenkanzler“ gewesen, zuletzt immer wieder betont, Außenpolitik sei auch Innenpolitik.  

Allerdings scheinen seine Antrittsbesuche bei den Ministerpräsidenten und ihren Landeskabinetten auch der Versuch zu zeigen, dass er das Inland nicht vergessen hat. Sie sind im Übrigen das Pendant zu den Bürgergesprächen seines Vorgängers Olaf Scholz. Merz entschied sich anstelle der Fragerunden für Kabinettsbesuche, kombiniert mit einem Treffen mit Wirtschaftsvertretern. Nach Bayern und Niedersachsen wird es für den Kanzler als Nächstes ins Saarland gehen. Sara Sievert 

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Tariftreuegesetz: Worin sich der neue Entwurf von dem der Ampel-Koalition unterscheidet. Das Tariftreuegesetz ist am Dienstag in die Ressortabstimmung gegangen. Der Vergleich des aktuellen Entwurfs von Arbeits- und Wirtschaftsministerium mit dem von Herbst 2024 offenbart manchen Unterschied: Vorgaben zu bezahltem Mindestjahresurlaub, Höchstarbeits-, Mindestruhe- und Ruhepausenzeiten sollen jetzt erst bei Aufträgen über zwei Monaten gelten. Zudem soll die Vertragsstrafe bei Verstößen gegen das Tariftreue-Versprechen auf maximal 1 Prozent des Auftragswertes pro Verstoß begrenzt werden, bei mehreren Verstößen auf maximal 10 Prozent. Der alte Entwurf enthielt dazu keine konkreten Vorgaben. Okan Bellikli 

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Arbeitsschutz: Deutschland setzt EU-Vorgaben zu Cybersicherheit um. Mit einem Gesetz „zur Neuregelung maschinenrechtlicher Vorschriften“ will das BMAS die Voraussetzungen für die EU-Maschinenverordnung schaffen. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin soll als „nationaler Knotenpunkt“ für Mitteilungen der Marktüberwachungsbehörden der Länder an EU-Kommission und Mitgliedstaaten fungieren. Dabei geht es etwa um gemeldete Sicherheitsmängel. Hintergrund sind Vorgaben zum Umgang mit digital beziehungsweise auf KI-Basis operierenden Maschinen. Analog zum Produktsicherheitsgesetz sind Bußgelder bis zu 100.000 Euro vorgesehen. Die Verordnung soll ab 2027 gelten, das Kabinett will den Entwurf am 30. Juli verabschieden.  

Er enthält auch eine Änderung des Paketboten-Schutz-Gesetzes. Hier geht es um eine Entfristung der bis Ende 2025 gültigen „Nachunternehmerhaftung“ in der Paketbranche. Damit soll sichergestellt werden, dass Arbeitgeber auch beim Einsatz von Subunternehmen Sozialversicherungsbeiträge zahlen. Okan Bellikli 

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Nachhaltigkeit: Deutliche Kritik an der Hightech-Agenda. Das Kabinett will demnächst seine Hightech-Agenda beschließen und Milliarden unter anderem in die Nachhaltigkeits-, Energie- und Mobilitätsforschung stecken. Fraglich ist jedoch, wie sehr das zur Dekarbonisierung beiträgt. Gegenüber Table.Briefings loben der Digitalverband Bitkom und Wissenschaftler den Impuls zwar grundsätzlich, üben aber auch deutliche Kritik an den Zielen. So sei die Erforschung von Fusionstechnologien „reine Geldverschwendung“. Beim Thema Verkehr würden die Potenziale der Digitalisierung „kaum berücksichtigt“, bei Drohnen sei „die Welt technologisch längst an uns vorbeigezogen“, und E-Fuels seien so ineffizient, dass sich eine Förderung verbiete. Eine ausführliche Analyse lesen Sie im ESG.TableMarc Winkelmann 

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Table.Today Podcast

Armin Nassehi ist einer der einflussreichsten deutschen Soziologen. In den aktuellen Debatten zur Resilienz der Demokratie und zur Stärkung der politischen Mitte ist es der LMU-Professor, der einen harten, aber sachlichen Diskurs in der Gesellschaft für nötig hält, aber auch die Fähigkeit zum Kompromiss einfordert. Im Gespräch zwischen Nassehi, Träger des Schader-Preises von 2021, und Michael Bröcker geht es um die fehlenden Grautöne in der Gesellschaft, die polarisierenden Elemente des neuen Bundeskanzlers und die Frage, wie das Land aus der selbst gewählten Larmoyanz wieder herauskommt. Das Gespräch hören Sie ab 5 Uhr hier

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Table.Documents

Entwurf, Faktenpapier und Synopse zum Tariftreuegesetz  

Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung maschinenrechtlicher Vorschriften und zur Änderung des Paketboten-Schutz-Gesetzes 

Antworten auf Kleine Anfragen: Aktueller Stand der Aufarbeitung und Rückforderungen von Cum-Cum-GeschäftenStaatsfinanzen und SteuergerechtigkeitStandortentwicklung des Stasi-Unterlagen-Archivs und Masterplan Bundesarchiv 2035 

Bericht des IW Köln zu möglichen Einsparungen in der Arbeitslosenversicherung 

Entwurf eines Gesetzes zur beschleunigten Planung und Beschaffung für die Bundeswehr 

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Heads

David Dirksen wechselt als persönlicher Referent des Religionsbeauftragten der Bundesregierung, Thomas Rachel, ins Auswärtige Amt. Zuvor leitete Dirksen das Bundestagsbüro des CDU-Politikers Rachel. Sein Vorgänger im Amt des Religionsbeauftragten war Frank Schwabe (SPD). Maximilian Stascheit 

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Best of Table

Security.Table: Airbus will eigene Combat Cloud entwickeln. Sie gilt als entscheidend für die Entwicklung des multinationalen Future Combat Air System (FCAS). Mit der Combat Cloud will das Unternehmen allerdings schon vor dem geplanten Start von FCAS im Jahr 2040 arbeiten. Ob Frankreich als Partner dabei bleibt, lesen Sie hier

Bildung.Table: Zu wenig Lehrkräfte mit Behinderung. Lehrkräfte mit Behinderung sind in deutschen Schulen stark unterrepräsentiert. Ein Umdenken ist überfällig. Warum Schulen zu stark auf Hindernisse fokussieren, statt auf die Chancen, lesen Sie hier

Bildung.Table: Kritik an Sprachtests in Kitas. Sie sollen für mehr Bildungsgerechtigkeit sorgen – greifen aber zu spät, stigmatisieren mehrsprachige Kinder und fördern Ausgrenzung, schreibt Seyran Bostanci vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung. Was es statt vorschneller Diagnosen braucht, lesen Sie hier

Europe.Table: Keine Quoten der EU für grüne Dienstwagen. Ein Kommissionssprecher dementierte entsprechende Medienberichte zu dem für Ende des Jahres angekündigten Vorschlag der Kommission für die Dekarbonisierung von Dienstwagenflotten. Welche Regelung der Verkehrskommissar in Aussicht gestellt hat, lesen Sie hier

 

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Must-Reads

SZ: SPD und CDU streiten über AfD-Verbot. Der Thüringer Innenminister Georg Maier (SPD) hat mit scharfer Kritik auf die Aussagen von Berlins Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) zu einem möglichen AfD-Verbot reagiert. Badenberg hält dieses für aussichtslos, weil der Nachweis fehle, dass die AfD planvoll und aggressiv ihre völkische Politik umsetzen wolle. „Offensichtlich hat sie sich zuletzt nicht mehr intensiv mit der AfD beschäftigt“, kommentierte Maier. Mit dem Begriff der „Pass-Deutschen“ verstoße die Partei „eindeutig gegen die Menschenwürde“. („Gegen die Menschenwürde“)  

FAZ: Heimkosten laufen aus dem Ruder. Der Eigenanteil in deutschen Pflegeheimen hat einen neuen Rekordwert erreicht: Im ersten Jahr liegen sie aktuell bei 3.108 Euro und damit um 8,3 Prozent höher als vor einem Jahr, so der Ersatzkassenverband Vdek. Grund für den Anstieg sind neben Lohnerhöhungen für das Pflegepersonal auch Investitions- und Ausbildungskosten. Diese müssen eigentlich von den Bundesländern getragen werden, doch diese kommen ihrer Verpflichtung nicht nach, kritisiert der Vdek. („Pflegeheime werden zum Luxus“)  

Taz: Warnung vor Ölbohrung in der Ostsee. Eine kanadische Firma hat bei Probebohrungen vor Usedom ein Ölfeld entdeckt. Mit einem Volumen von bis zu 22 Millionen Tonnen förderbarem Öl wäre es nach polnischen Angaben zwar der größte Fund seit dem zweiten Weltkrieg; doch selbst wenn das gesamte Öl gefördert werden könnte, würde es nicht einmal den polnischen Ölbedarf eines Jahres decken. Sowohl Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus als auch Lokalpolitiker lehnen die Ölförderung aus Umweltgründen ab. Entscheiden wird darüber die polnische Regierung. („Großer Öl- und Gasfund vor Usedom“)  

Handelsblatt: Längere Aufbewahrungsfristen für Cum-Cum noch nicht gesichert. Anders als von Lars Klingbeil dargestellt, ist offenbar noch nicht final entschieden, dass die Frist zur Aufbewahrung von Bankunterlagen wieder von acht auf zehn Jahre verlängert wird. In der Antwort auf eine Grünen-Anfrage schreibt das BMF, die „mögliche Verlängerung“ werde derzeit „geprüft“. Die Verlängerung gilt als notwendig, um zu verhindern, dass als Cum-Cum und Cum-Ex bekannte Steuerbetrugsfälle zum Jahresende verjähren. Den Schaden durch Cum-Cum schätzt das BMF demnach auf 7,5 Milliarden Euro; zurückgefordert wurden davon erst 220 Millionen Euro. („7,5 Milliarden Euro Schaden durch Cum-Cum“

Zeit: Regierung schweigt zum Verkauf deutscher Öllager. Ein Ölmilliardär, der in den USA Greenpeace verklagt, plant den Kauf von 15 deutschen Ölspeichern, die etwa 20 Prozent der deutschen Ölreserve ausmachen, berichtet Petra Pinzler unter Berufung auf die Antwort des BMWE auf eine Anfrage der Grünen. Chef des Mutterkonzerns des Käufers soll mit Kelcy Warren ein enger Vertrauter von Donald Trump sein. Obwohl es sich bei den Öltanks um kritische Infrastruktur handelt und ein Verkauf darum durch die Regierung genehmigt werden muss, will sich das BMWE zu dem Fall nicht öffentlich äußern. („Ein Trump-Buddy will deutsche Öllager kontrollieren“

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Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

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Heute Abend in den Talkshows

Markus Lanz, 23:30 Uhr, Franz Müntefering, Gregor Gysi und Andrea Römmele 

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Interviews von morgen

Deutschlandfunk 

6:50 Uhr: Florian Köbler, Vorsitzender der DSTG: Steuergewerkschaft fordert Abschaffung der Steuererklärung für Arbeitnehmer 

7:15 Uhr: Paul Ziemiak, Mitglied des Auswärtigen Ausschusses (CDU): Ukraine-Russland-Gespräche 

8:10 Uhr: Sabine Mammitzsch, DFB-Vizepräsidentin für den Frauenfußball: EM-Halbfinale Deutschland-Spanien 

ZDF

7:05 Uhr: Thorsten Frei, Chef des Bundeskanzleramtes (CDU): Emmanuel Macron in Berlin und Waffen für die Ukraine 
8:10 Uhr: Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen: Eigenbeteiligung für Pflegebedürftige und elektronische Patientenakte 

phoenix 

9:05 Uhr: Sönke Neitzel, Professor für Militärgeschichte: Ukraine-Russland-Gespräche 

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Time.Table

Außenpolitik: Friedrich Merz empfängt Emmanuel Macron in der Villa Borsig. Berlin, 18:30 Uhr 

Innenpolitik: Das Kabinett berät zur beschleunigten Bundeswehr-Beschaffung und Änderung des Sanierungshilfengesetzes. Mit anschließendem Statement von Alexander Dobrindt um 11:30 Uhr. Bundeskanzleramt, 10 Uhr  

EU: EU-Japan-Gipfel in Tokio mit António Costa, Ursula von der Leyen und Shigeru Ishiba. Plenarsitzung ab 10 Uhr, Pressestatements um 11 Uhr.  

Umwelt: Der IGH nimmt Stellung zur völkerrechtlichen Verantwortung von Staaten beim Klimaschutz. Den Haag, 15 Uhr   

Gleichberechtigung: Economy Event des Frauennetzwerks Frauen100 mit Ricarda LangTim Klüssendorf und Mareike Wulf. Soho House Berlin, 19 Uhr. Weitere Informationen 

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Geburtstage

Thorsten Hutter, Botschafter in Namibia, 65 

Silvia Breher, Parlamentarische Staatssekretärin im BMLEH (CDU), 52 

Barbara Klepsch, sächsische Kulturministerin (CDU), 60 

Christian Meyer, niedersächsischer Umweltminister (Grüne), 50 

Falko Mohrs, niedersächsischer Wissenschaftsminister (SPD), 41 

Christian Piwarz, sächsischer Finanzminister (CDU), 50 

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Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute ins Berliner Regierungsviertel. Dort und anderswo in der Hauptstadt tauchen in diesem Roman plötzlich Elefanten auf – insgesamt 20.000 sollen es sein. Absender: der Präsident von Botswana. Der Vorfall hat einen realen Hintergrund: 2024 brachte der Staatschef des afrikanischen Landes ein solches „Geschenk“ tatsächlich ins Spiel, um gegen Beschränkungen für die Jagd und den Export von „Trophäen“ zu protestieren. Eine niederländische Autorin spielt das Szenario durch – inklusive Krisenstab, Ministerium für Elefantenangelegenheiten und einem Kanzler, der seine Vorgängerin um Hilfe bitten muss. Okan Bellikli  

Gaea Schoeters: Das Geschenk | Zsolnay 

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Das war’s für heute. Good Night and Good Luck!

Heute haben János Allenbach-Ammann, Okan Bellikli, Stefan Braun, Nana Brink, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Damir Fras, Daniel Friesen, Franziska Klemenz, Angela Köckritz, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Carli Bess Kutschera, Manuel Liu, Vincent Mikoteit, Bernhard Pötter, David Renke, Leonard Schulz, Maximilian Stascheit, Wilhelmine Stenglin, Vincent Vogel und Alexander Wiedmann mitgewirkt.

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