Kanzler auf Tour: Wie Merz die Beziehungen zu den Bundesländern verbessern will. Nach Washington, Paris, Warschau und Tirana hatte Friedrich Merz am Dienstag ein weniger fernes Reiseziel: Der Kanzler besuchte Hannover. Und zwar sehr bewusst: Merz will zeigen, dass er nicht nur die Beziehungen zu Deutschlands internationalen Partnern stärken will, sondern auch im Inland den Draht zwischen Bund und Ländern verbessert. Zwar hatte er auf den wiederkehrenden Vorwurf, er sei zu früh in seiner Amtszeit zu sehr „Außenkanzler“ gewesen, zuletzt immer wieder betont, Außenpolitik sei auch Innenpolitik.
Allerdings scheinen seine Antrittsbesuche bei den Ministerpräsidenten und ihren Landeskabinetten auch der Versuch zu zeigen, dass er das Inland nicht vergessen hat. Sie sind im Übrigen das Pendant zu den Bürgergesprächen seines Vorgängers Olaf Scholz. Merz entschied sich anstelle der Fragerunden für Kabinettsbesuche, kombiniert mit einem Treffen mit Wirtschaftsvertretern. Nach Bayern und Niedersachsen wird es für den Kanzler als Nächstes ins Saarland gehen. Sara Sievert