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Pariser Klimaabkommen

Table.Standpunkt

Biodiversität gehört auf die Vorstandsagenda 

Am Montag beginnt die Weltnaturkonferenz in Kolumbien. Sie wird auch von der Wirtschaft Beiträge zur Lösung der Biodiversitätskrise fordern. Das ist für viele Unternehmen neu. Diese vier Entwicklungen haben das Thema in die Vorstandetagen gebracht, wie Tobias Raffel erklärt.

Von Experts Table.Briefings

Analyse

Die entscheidenden Köpfe der Agrifood-Szene – Verwaltung

Lernen Sie die „Top of the Table“ kennen: die 100 entscheidenden Köpfe der Agrifood-Szene. Ausgewählt von der Agrifood.Table-Redaktion in zehn Kategorien, von Politik über Verwaltung, Beratung, Thinktanks bis Stiftungen und NGOs. Heute: die wichtigsten Persönlichkeiten aus der Verwaltung. Hier geht es zur Übersicht.

Von Redaktion Table

Interview

Biodiversität: „Das kann kein Investor ignorieren“

Anleger an den Aktienmärkten reagieren zunehmend auf das Thema Biodiversität, zeigt eine Studie von Zacharias Sautner vom European Corporate Governance Institute (ECGI) und seinem Kollegen Alexander Wagner – und zwar nicht aus reiner Sorge um den Planeten. Denn der Verlust von Artenvielfalt bringe auch andere Risiken mit sich, erklärt Sautner im Interview mit Lukas Homrich.

Von Redaktion Table

News

Fossile Energien: Dreimal mehr Klagen gegen Öl-, Gas- und Kohlekonzerne

Die Zahl der Klimaklagen gegen große Öl-, Gas- und Kohleproduzenten steigt. Sie sollen Kompensation für Klimaschäden leisten, auf angeblich irreführende Werbung verzichten oder ihre Emissionen senken. In Deutschland zieht die DUH eine positive Zwischenbilanz ihrer Klagen gegen Werbung mit angeblicher Klimaneutralität.

Von Alexandra Endres

Analyse

Trump: Was eine zweite Amtszeit für Afrika bedeuten könnte

Trotz der aktuellen Euphorie unter den US-amerikanischen Demokraten ist eine erneute Präsidentschaft Donald Trumps nicht unwahrscheinlich. Für Afrika hätte dies spürbare Auswirkungen unter anderem auf das Thema Klimawandel sowie die Unterstützung für mehr Mitsprache in internationalen Institutionen.

Von David Renke

Das

Pariser Klimaabkommen

stellt einen historischen Wendepunkt in der internationalen Klimapolitik dar. Es wurde 2015 von 195 Staaten beschlossen, um den globalen Klimawandel zu begrenzen und die Widerstandsfähigkeit der Länder gegen die bereits spürbaren Auswirkungen der Klimakrise zu stärken. Lesen Sie hier alles über die wichtigsten Ziele des Pariser Abkommens, die Herausforderungen bei seiner Umsetzung und eine erste Bilanz des Abkommens von der Table.Briefings-Redaktion.

Was besagt das Pariser Klimaabkommen?

Das

Pariser Klimaabkommen

verfolgt das Hauptziel, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen und nach Möglichkeit auf 1,5 Grad Celsius einzuschränken. Dieses Ziel beruht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, die zeigen, dass bereits eine Erwärmung um mehr als 1,5 Grad schwerwiegende Folgen für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft nach sich ziehen würde. Um dieses Ziel zu erreichen, beinhaltet das Abkommen folgende zentrale Verpflichtungen:

  • Nationale Klimabeiträge (Nationally Determined Contributions, NDCs): Alle Vertragsstaaten müssen individuelle Klimaziele festlegen und regelmäßig überprüfen sowie verschärfen. Diese NDCs spiegeln die spezifischen Möglichkeiten und Bedingungen jedes Landes wider.

  • Finanzielle Unterstützung: Industriestaaten verpflichten sich, Entwicklungsländer bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen finanziell zu unterstützen. Bis 2025 sollen jährlich mindestens 100 Milliarden US-Dollar mobilisiert werden.

  • Transparenz und Berichtspflichten: Um die Einhaltung der Ziele sicherzustellen, sind umfassende Berichtspflichten vorgesehen. Dies soll die Nachverfolgbarkeit und Vergleichbarkeit der Klimaschutzbemühungen verbessern.

  • Anpassungsmaßnahmen: Neben der Reduktion von Treibhausgasemissionen werden Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels betont. 

Ist das Pariser Klimaabkommen rechtlich bindend?

Innerhalb der aktuellen Klimadebatte ist die Frage nach der Rechtsverbindlichkeit des

Pariser Klimaabkommens

von zentraler Bedeutung. 

  • Das Abkommen selbst ist rechtlich bindend, da es ein internationales Vertragswerk darstellt.

  • Die NDCs sind jedoch nicht rechtlich einklagbar. Jeder Staat entscheidet selbst über seine Ziele und deren Umsetzung. Allerdings gibt es verbindliche Berichtspflichten und Transparenzregeln, die kontrolliert werden.

  • Die fehlende direkte Sanktionsmöglichkeit wird häufig kritisiert, da dies die Motivation zur Einhaltung der Ziele schwächen könnte. 

Welche Staaten haben das Pariser Klimaabkommen nicht unterschrieben?

Das

Pariser Klimaabkommen

wurde von 196 Staaten und der Europäischen Union unterzeichnet, von denen 189 das Abkommen ratifiziert haben. Nur einige wenige Staaten haben sich bisher nicht beteiligt. Der Rückzug der USA unter der Regierung Donald Trumps im Jahre 2020 und erneut 2025 ist aus internationaler Perspektive problematisch, da die USA zu den Ländern mit der höchsten Emission von Treibhausgasen weltweit gehören.

Was unterscheidet das Kyoto-Protokoll vom Pariser Klimaabkommen?

Das

Pariser Klimaabkommen

und das Kyoto-Protokoll sind beide bedeutende Abkommen im internationalen Klimaschutz, unterscheiden sich jedoch in mehreren Aspekten: 

  • Teilnehmerkreis: Im Rahmen des Kyoto-Protokolls wurden lediglich Emissionsreduktionen für Industrieländer festgelegt. Für Entwicklungsländer bestand in diesem Zusammenhang keine Verpflichtung. Das Pariser Klimaabkommen hingegen sieht eine universelle Verpflichtung für alle Staaten vor.

  • Flexibilität: Im Gegensatz zum Kyoto-Protokoll, das starre und einheitliche Reduktionsziele festlegt, erlaubt das Pariser Abkommen den Staaten, individuelle Ziele festzulegen und diese regelmäßig anzupassen.

  • Rechtliche Verbindlichkeit: Die Ziele des Kyoto-Protokolls waren rechtlich bindend, während das Pariser Abkommen lediglich die Berichtspflichten verbindlich festlegt. 

Pariser Klimaabkommen: Ziele und Bilanz des Abkommens

Das

Pariser Klimaabkommen

hat klare

Ziele

definiert, um die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius, idealerweise auf 1,5 Grad, zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein entschlossenes und koordiniertes Handeln auf internationaler Ebene erforderlich.  

Fortschritte

  • Das Abkommen hat nicht nur Regierungen dazu bewegt, sich intensiver mit dem Thema Klimawandel zu befassen, sondern auch Unternehmen und Organisationen zum Umdenken angeregt. In der Folge haben zahlreiche Staaten ambitionierte Klimaziele formuliert und Maßnahmen zur Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen eingeleitet.

  • Der technologische Fortschritt ist besonders positiv zu bewerten: Erneuerbare Energien und Technologien zur Emissionsreduktion werden zunehmend kostengünstiger und wettbewerbsfähiger. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung nachhaltiger Energien im globalen Energiemix. Darüber hinaus haben die EU und einige ihrer Mitgliedstaaten ambitionierte Klimapolitiken beschlossen, wodurch ein positiver Entwicklungstrend erkennbar ist.

Defizite und Herausforderungen

Das

Pariser Klimaabkommen

zeigt trotz der erzielten Fortschritte eine ernüchternde

Bilanz

  • Laut dem UNEP Emissions Gap Report befinden sich die aktuellen Klimabeiträge der meisten Länder nicht auf dem erforderlichen Pfad, um die 1,5-Grad-Grenze einzuhalten. Viele Staaten hinken bei der Umsetzung ihrer Klimaversprechen hinterher. Besonders größere Volkswirtschaften wie China, Indien und die USA haben zwar Fortschritte gemacht, doch reichen diese bei weitem nicht aus.

  • Ein weiterer Schwachpunkt der Vereinbarung ist das Fehlen wirksamer Sanktionsmöglichkeiten, da ohne klare Konsequenzen der Druck auf die Staaten gering bleibt, ihre Verpflichtungen konsequent einzuhalten.

  • Des Weiteren ist die finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer, die weiterhin hinter den Erwartungen zurückbleibt, unzureichend. Diese Länder benötigen dringend finanzielle Mittel, um sowohl ihre Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen als auch sich an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. 

Das

Pariser Klimaabkommen

hat den Klimaschutz weltweit vorangebracht, doch die aktuellen Maßnahmen reichen noch nicht aus, um die angestrebten Ziele zu erreichen. Die festgelegten Ziele des

Pariser Klimaabkommen

bieten einen klaren Handlungsrahmen, wobei die

Einhaltung

dieser Vorgaben eine große Herausforderung darstellt. Die Klimakrise erfordert entschlossenes und koordiniertes Handeln auf internationaler Ebene, um eine klimafreundliche und widerstandsfähige Zukunft zu sichern. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um die Weichen für eine nachhaltige Entwicklung zu stellen.