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Pariser Klimaabkommen

Analyse

Ausstieg der USA: So könnte der Klimaschaden begrenzt werden

Ein erneuter Ausstieg der USA aus dem UN-Klimasystem würde den Prozess bremsen. Experten debattieren jetzt über Tricks und Wege, um den Schaden so gering wie möglich zu halten: Geld aus anderen Quellen, Kooperation auf niedriger Ebene, schneller Wiedereintritt.

Von Bernhard Pötter

News

Baku: Warum Javier Milei Argentiniens Delegation zurückrief

Argentiniens Präsident attackiert die Vereinten Nationen und hält Klimaschutz für einen Teil einer „sozialistischen Agenda“. Dass er die argentinische Delegation von der COP29 zurückbeorderte, ist deshalb nicht überraschend. Nun denkt er offenbar über den Austritt aus dem Pariser Abkommen nach.

Von Alexandra Endres

News

Klimaklagen: Was der Sieg von Shell im Berufungsverfahren bedeutet

Shell hat die Pflicht, seine Emissionen zu reduzieren – aber nicht so sehr, wie es ein früheres Urteil festgelegt hatte: So entschied ein Berufungsgericht in Den Haag. Das dürfte Folgen für ähnliche Verfahren haben. Die klagende Umweltorganisation will weiterkämpfen.

Von Alexandra Endres

News

Exxon: Donald Trump sollte USA im Pariser Abkommen halten

Einem Medienbericht zufolge hat sich Exxon-Chef Darren Woods für den Verbleib der USA im Pariser Abkommen ausgesprochen. Damit widerspricht er den Ankündigungen des früheren und künftigen Präsidenten Donald Trump.

Von Alexandra Endres

Das

Pariser Klimaabkommen

stellt einen historischen Wendepunkt in der internationalen Klimapolitik dar. Es wurde 2015 von 195 Staaten beschlossen, um den globalen Klimawandel zu begrenzen und die Widerstandsfähigkeit der Länder gegen die bereits spürbaren Auswirkungen der Klimakrise zu stärken. Lesen Sie hier alles über die wichtigsten Ziele des Pariser Abkommens, die Herausforderungen bei seiner Umsetzung und eine erste Bilanz des Abkommens von der Table.Briefings-Redaktion.

Was besagt das Pariser Klimaabkommen?

Das

Pariser Klimaabkommen

verfolgt das Hauptziel, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen und nach Möglichkeit auf 1,5 Grad Celsius einzuschränken. Dieses Ziel beruht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, die zeigen, dass bereits eine Erwärmung um mehr als 1,5 Grad schwerwiegende Folgen für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft nach sich ziehen würde. Um dieses Ziel zu erreichen, beinhaltet das Abkommen folgende zentrale Verpflichtungen:

  • Nationale Klimabeiträge (Nationally Determined Contributions, NDCs): Alle Vertragsstaaten müssen individuelle Klimaziele festlegen und regelmäßig überprüfen sowie verschärfen. Diese NDCs spiegeln die spezifischen Möglichkeiten und Bedingungen jedes Landes wider.

  • Finanzielle Unterstützung: Industriestaaten verpflichten sich, Entwicklungsländer bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen finanziell zu unterstützen. Bis 2025 sollen jährlich mindestens 100 Milliarden US-Dollar mobilisiert werden.

  • Transparenz und Berichtspflichten: Um die Einhaltung der Ziele sicherzustellen, sind umfassende Berichtspflichten vorgesehen. Dies soll die Nachverfolgbarkeit und Vergleichbarkeit der Klimaschutzbemühungen verbessern.

  • Anpassungsmaßnahmen: Neben der Reduktion von Treibhausgasemissionen werden Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels betont. 

Ist das Pariser Klimaabkommen rechtlich bindend?

Innerhalb der aktuellen Klimadebatte ist die Frage nach der Rechtsverbindlichkeit des

Pariser Klimaabkommens

von zentraler Bedeutung. 

  • Das Abkommen selbst ist rechtlich bindend, da es ein internationales Vertragswerk darstellt.

  • Die NDCs sind jedoch nicht rechtlich einklagbar. Jeder Staat entscheidet selbst über seine Ziele und deren Umsetzung. Allerdings gibt es verbindliche Berichtspflichten und Transparenzregeln, die kontrolliert werden.

  • Die fehlende direkte Sanktionsmöglichkeit wird häufig kritisiert, da dies die Motivation zur Einhaltung der Ziele schwächen könnte. 

Welche Staaten haben das Pariser Klimaabkommen nicht unterschrieben?

Das

Pariser Klimaabkommen

wurde von 196 Staaten und der Europäischen Union unterzeichnet, von denen 189 das Abkommen ratifiziert haben. Nur einige wenige Staaten haben sich bisher nicht beteiligt. Der Rückzug der USA unter der Regierung Donald Trumps im Jahre 2020 und erneut 2025 ist aus internationaler Perspektive problematisch, da die USA zu den Ländern mit der höchsten Emission von Treibhausgasen weltweit gehören.

Was unterscheidet das Kyoto-Protokoll vom Pariser Klimaabkommen?

Das

Pariser Klimaabkommen

und das Kyoto-Protokoll sind beide bedeutende Abkommen im internationalen Klimaschutz, unterscheiden sich jedoch in mehreren Aspekten: 

  • Teilnehmerkreis: Im Rahmen des Kyoto-Protokolls wurden lediglich Emissionsreduktionen für Industrieländer festgelegt. Für Entwicklungsländer bestand in diesem Zusammenhang keine Verpflichtung. Das Pariser Klimaabkommen hingegen sieht eine universelle Verpflichtung für alle Staaten vor.

  • Flexibilität: Im Gegensatz zum Kyoto-Protokoll, das starre und einheitliche Reduktionsziele festlegt, erlaubt das Pariser Abkommen den Staaten, individuelle Ziele festzulegen und diese regelmäßig anzupassen.

  • Rechtliche Verbindlichkeit: Die Ziele des Kyoto-Protokolls waren rechtlich bindend, während das Pariser Abkommen lediglich die Berichtspflichten verbindlich festlegt. 

Pariser Klimaabkommen: Ziele und Bilanz des Abkommens

Das

Pariser Klimaabkommen

hat klare

Ziele

definiert, um die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius, idealerweise auf 1,5 Grad, zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein entschlossenes und koordiniertes Handeln auf internationaler Ebene erforderlich.  

Fortschritte

  • Das Abkommen hat nicht nur Regierungen dazu bewegt, sich intensiver mit dem Thema Klimawandel zu befassen, sondern auch Unternehmen und Organisationen zum Umdenken angeregt. In der Folge haben zahlreiche Staaten ambitionierte Klimaziele formuliert und Maßnahmen zur Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen eingeleitet.

  • Der technologische Fortschritt ist besonders positiv zu bewerten: Erneuerbare Energien und Technologien zur Emissionsreduktion werden zunehmend kostengünstiger und wettbewerbsfähiger. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung nachhaltiger Energien im globalen Energiemix. Darüber hinaus haben die EU und einige ihrer Mitgliedstaaten ambitionierte Klimapolitiken beschlossen, wodurch ein positiver Entwicklungstrend erkennbar ist.

Defizite und Herausforderungen

Das

Pariser Klimaabkommen

zeigt trotz der erzielten Fortschritte eine ernüchternde

Bilanz

  • Laut dem UNEP Emissions Gap Report befinden sich die aktuellen Klimabeiträge der meisten Länder nicht auf dem erforderlichen Pfad, um die 1,5-Grad-Grenze einzuhalten. Viele Staaten hinken bei der Umsetzung ihrer Klimaversprechen hinterher. Besonders größere Volkswirtschaften wie China, Indien und die USA haben zwar Fortschritte gemacht, doch reichen diese bei weitem nicht aus.

  • Ein weiterer Schwachpunkt der Vereinbarung ist das Fehlen wirksamer Sanktionsmöglichkeiten, da ohne klare Konsequenzen der Druck auf die Staaten gering bleibt, ihre Verpflichtungen konsequent einzuhalten.

  • Des Weiteren ist die finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer, die weiterhin hinter den Erwartungen zurückbleibt, unzureichend. Diese Länder benötigen dringend finanzielle Mittel, um sowohl ihre Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen als auch sich an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. 

Das

Pariser Klimaabkommen

hat den Klimaschutz weltweit vorangebracht, doch die aktuellen Maßnahmen reichen noch nicht aus, um die angestrebten Ziele zu erreichen. Die festgelegten Ziele des

Pariser Klimaabkommen

bieten einen klaren Handlungsrahmen, wobei die

Einhaltung

dieser Vorgaben eine große Herausforderung darstellt. Die Klimakrise erfordert entschlossenes und koordiniertes Handeln auf internationaler Ebene, um eine klimafreundliche und widerstandsfähige Zukunft zu sichern. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um die Weichen für eine nachhaltige Entwicklung zu stellen.