Schlagwort

COP28

EU-Exekutiv-Vizepräsident und Green-Deal-Kommissar Frans Timmermans empfängt COP28-Präsident Sultan Ahmed Al Jaber in Brüssel.

COP28-Chef in Bonn und Brüssel: Warten auf Klarheit

Gestern Brüssel, heute Bonn: Der designierte COP28-Präsident Al Jaber ist auf Europa-Tour, um Fragen zu seinen Plänen für die nächste Weltklimakonferenz in Dubai zu beantworten. Die wichtigsten Antworten bleiben jedoch noch unscharf.

Von Lukas Knigge

EU-Exekutiv-Vizepräsident und Green-Deal-Kommissar Frans Timmermans empfängt COP28-Präsident Sultan Ahmed Al Jaber in Brüssel.

Al Jaber in Bonn und Brüssel: Warten auf Klarheit

Gestern in Brüssel, heute in Bonn: Der designierte COP28-Präsident Al Jaber ist auf Europa-Tour, um Fragen zu seinen Plänen für die nächste Weltklimakonferenz in Dubai zu beantworten. Die wichtigsten Antworten bleiben jedoch noch unscharf.

Von Lukas Knigge

Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA)

"CCS darf kein Schlupfloch für die Zukunft der Fossilen sein"

Bei der SB58-Konferenz in Bonn wird auch um eine Einigung zum weltweiten Ausstieg aus den fossilen Energien gerungen. Der Präsident des Umweltbundesamts, Dirk Messner, warnt davor, die CO₂-Speicherung (CCS) als "Gamechanger" zu sehen. Noch gefährlicher sei aber die Debatte um Geo-Engineering.

Von Bernhard Pötter

Schmutzige Kohle vor blauem Himmel - Chinas Probleme bei der Erfassung der Emissionsdaten liegen auch an der weitverbreiteten Kohlenutzung.

Experten rätseln über Chinas CO₂-Emissionen

China hat als weltweit größter CO₂-Emittent Probleme bei der Erfassung der eigenen Emissionen: Die Behörden veröffentlichen Daten nur unzureichend. Die Regierung will das Problem angehen, steht jedoch vor massiven Herausforderungen. Emittiert das Land weniger als gedacht?

Von Nico Beckert

Timmermans: EU könnte Klimaziel von 58 Prozent erreichen

Eine der letzten großen Verhandlungen in diesem Mandat dürfte Frans Timmermans bei der COP28 in Dubai führen. Im Gespräch mit Table.Media berichtet der Vizepräsident der Kommission und Green-Deal-Chef vom Ringen um den Ausstieg aus fossilen Energien und spekuliert über ein höheres CO₂-Reduktionsziel der EU.

Von Claire Stam

In Dubai findet in diesem Jahr mit der COP28 die wichtigste UN-Klimakonferenz seit dem Pariser Gipfel von 2015 statt. Erstmals ziehen die etwa 200 Staaten der Rahmenkonvention UNFCCC eine offizielle Bilanz ihrer Anstrengungen und legen wichtige Fundamente für künftige Maßnahmen. Zum Treffen vom 30.November bis zum 12.Dezember erwartet die Gastgeber, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), bis zu 70.000 Besucher aus der ganzen Welt.Wie schon vor einem Jahr bei der COP27 in Ägypten sind wir mit einem dreiköpfigen Team vor Ort. Für die zwei Wochen wechselt Climate Table aus dem wöchentlichen Erscheinen in den Tagesrhythmus. Jeden Tag erstellen wir ein umfangreiches Briefing mit Nachrichten, Analysen, Hintergründen und Meinungen rund um die Verhandlungen. Das Thema Klimakrise und Geopolitik wird in dieser Zeit mit all seinen Facetten auch die anderen Table-Redaktionen beschäftigen: Europa, China, Security, Research, ESG, Agrifood und Berlin Table werden das Thema Klima besonders reflektieren.

Wer kommt?

Das Treffen beginnt mit dem „Climate Action Summit“ vieler Staats- und Regierungschefs. Akute geopolitische Krisen wie der Krieg um Gaza und der russische Angriff auf die Ukraine werden die Atmosphäre ebenso bestimmen wie die Spannungen USA-China, weltweite Inflation und Schuldenkrise und die Alarmsignale der Klimakrise. Aus Deutschland haben sich sechs Ressortchefs (Außen, Wirtschaft, Entwicklung, Umwelt, Landwirtschaft, Gesundheit) und Kanzler Scholz angemeldet.

Was soll entschieden werden?

Die COP28 soll einen Beschluss zum globalen Ausstieg aus den fossilen Energien bringen, hoffen Klimaschützer. Auch ein Ausbauziel 2030 für Erneuerbare und für bessere Energieeffizienz stehen auf dem Plan. Außerdem muss die Konferenz entscheiden, wie genau der Fonds für die Kompensation von Klimaschäden in armen Ländern („Loss and Damage“) gestaltet werden soll. Vieles wird davon abhängen, ob die Industrieländer ihr Versprechen von jährlich 100 Milliarden Dollar an Klimahilfen einlösen. Die Zeit drängt: Bis 2030 müssten die globalen Emissionen um etwa die Hälfte sinken, bisher steigen sie noch.

Was steht auf dem Programm?

Die COP bietet jeden Tag thematische Schwerpunkte an, etwa zu Energie, Technologie, Artenschutz, Jugend oder Indigene. Zum ersten Mal wird auch Gesundheit im Fokus stehen. Erstmals gibt es auch einen eigenen Sondergipfel zu Klimaschutzaktionen von Städten und Gemeinden.

Gelingen oder Scheitern?

Hart umkämpft wird der Ausstieg aus den Fossilen sein, der großen Konzernen und wichtigen Ländern perspektivisch ihr Geschäftsmodell nehmen würde. Als Ausweg hart umkämpft ist deshalb die CCS-Technik zur Abscheidung und Speicherung von CO2. Ebenso entscheidend wird, ob die Industrieländer deutlich mehr Finanzen für Klimahilfen organisieren können und schneller als bisher ihre Emissionen senken. Und über allem schwebt die Frage, ob die UNO in Zeiten von Konflikten und dem Vormarsch autoritärer Regierungen noch ein Forum für Konfliktlösungen ist.