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CCS

News | Blauer Wasserstoff

Wasserstoff: Kommission will Pyrolyse vereinfachen

Die EU-Kommission möchte im Zusammenhang mit dem delegierten Rechtsakt für kohlenstoffarmen Wasserstoff bessere Bedingungen schaffen, um das Gas nach dem Pyrolyseverfahren herzustellen. An dem Rechtsakt übten Abgeordnete scharfe Kritik.

Von Manuel Berkel

News | Blauer Wasserstoff

Hydrogen: Commission plans to simplify pyrolysis

In connection with the legal act for low-carbon hydrogen, the EU Commission wants to create better conditions for producing the gas using the pyrolysis process. MEPs have sharply criticized the legal act.

Von Manuel Berkel

News | CO2-Speicher

CCS: Potenzial zur sicheren Speicherung deutlich geringer als angenommen

Frühere Studien gingen von CO₂-Lagerstätten aus, mit denen die Erwärmung um bis zu sechs Grad reduziert werden könnte. Eine neue Studie des IIASA begrenzt das sichere Potenzial nun auf 0,7 Grad. Die Autoren warnen davor, die Kohlenstoffspeicherung als „unbegrenzte Lösung“ anzusehen.

Von Lukas Bayer

News | CO2-Speicher

CCS: Potential for safe storage significantly lower than assumed

Earlier studies assumed that CO₂ deposits could reduce global warming by up to six degrees. A new study by IIASA now limits the safe potential to 0.7 degrees. The authors warn against viewing carbon storage as an "unlimited solution."

Von Lukas Bayer

News | Zementindustrie

Strategisches EU-Projekt: Holcim will ein klimaneutrales Zementwerk bauen

Die EU hat das Projekt „Carbon2Business“ von Holcim Deutschland als erstes deutsches strategisches Projekt im Rahmen des Net-Zero Industry Act (NZIA) ausgewählt. Holcim baut damit nach eigenen Angaben eines der ersten klimaneutralen Zementwerke der Welt.

Von Caspar Dohmen

News | CCS

CCS: Northern Lights nimmt den Betrieb auf

Die CCS-Anlage hat erste Mengen CO₂ in ein Reservoir unter der Nordsee injiziert. In den kommenden Jahren soll die Speicherkapazität steigen.

Von Lisa Kuner

News | CCS

CCS: Northern Lights goes into operation

The CCS plant has injected the first quantities of CO₂ into a reservoir under the North Sea. The storage capacity is set to increase in the coming years.

Von Lisa Kuner

Analyse | CCS

CCS-Gesetz: Industrie fordert finanzielle Absicherungen

Mit dem CCS-Gesetz ermöglicht die Bundesregierung die Abscheidung und den Transport von CO₂ in Deutschland und entscheidet sich für eine breite Anwendung der Technologie. Industrieverbände fordern finanzielle Absicherungen für die CO₂-Abscheidung und Transportinfrastruktur. Umweltverbände kritisieren das Vorhaben.

Von Nico Beckert

Feature | CCS

German CCS Act: Industry calls for financial assurances

With the CCS Act, the German government is paving the way for CO₂ capture and transport in Germany and opting for widespread application of the technology. Industry associations are calling for financial assurances for CO₂ capture and transport infrastructure. Environmental associations criticize the plan.

Von Nico Beckert

Carbon Capture and Storage (CCS) ist eine Schlüsseltechnologie im Kampf gegen den Klimawandel, die es ermöglicht, Kohlendioxid (CO₂) aus industriellen Prozessen und Kraftwerken abzuscheiden und langfristig zu speichern. Diese Technologie gilt als eine der wenigen Optionen, um CO₂-Emissionen aus Sektoren zu reduzieren, die schwer zu dekarbonisieren sind, wie z.B. die Zement-, Stahl- und Chemieindustrie. Lesen Sie hier alle News zu CCS von der Table.Briefings-Redaktion.

Worum geht es bei Carbon Capture and Storage (CCS)? 

CCS

, kurz für

Carbon Capture and Storage

, beschreibt ein Verfahren, bei dem CO₂ aus Abgasen von Industrieanlagen oder Kraftwerken abgeschieden, transportiert und schließlich in geologischen Formationen unter der Erde gespeichert wird. Das Ziel ist es, das CO₂ daran zu hindern, in die Atmosphäre zu gelangen, wo es zur globalen Erwärmung beitragen würde. Die Technologie besteht aus drei Hauptphasen: 

Ist CCS notwendig? 

Obwohl der Ausbau erneuerbarer Energien und die Verbesserung der Energieeffizienz wesentliche Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels sind, wird

CCS

als eine unverzichtbare Technologie angesehen, um CO₂-Emissionen in Sektoren zu reduzieren, die schwer zu dekarbonisieren sind. Besonders die Stahl- und Zementindustrie verursachen große Mengen an CO₂, das durch Verbrennungsprozesse oder chemische Reaktionen freigesetzt wird und sich nicht durch den bloßen Einsatz erneuerbarer Energien vermeiden lässt. CCS kann hier einen signifikanten Beitrag zur Reduktion der Emissionen leisten. Darüber hinaus wird

CCS

oft in Verbindung mit sogenannten negativen Emissionen gesehen, z.B. in Kombination mit der Biomassenutzung (

BECCS

: Bioenergy with Carbon Capture and Storage). In solchen Szenarien wird nicht nur verhindert, dass CO₂ in die Atmosphäre gelangt, sondern aktiv CO₂ aus der Atmosphäre entfernt. 

Wie funktioniert die CCS-Technik? 

Die Funktionsweise von

CCS

basiert auf einem dreistufigen Prozess: 

Ist das CCS-Verfahren sicher? 

Die Sicherheit des

CCS

-Verfahrens ist ein viel diskutiertes Thema. Die Speicherung von CO₂ in geologischen Formationen gilt nach umfangreichen Untersuchungen als sicher, wenn strenge Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen eingehalten werden. In mehreren Projekten weltweit konnte bereits erfolgreich gezeigt werden, dass CO₂ über Jahrzehnte sicher gelagert werden kann, ohne dass es zu einem Austritt von CO₂ gekommen ist. Allerdings ist eine ständige Überwachung erforderlich, um sicherzustellen, dass es nicht zu Leckagen kommt. Eine weitere Sorge betrifft die Risiken für die Umwelt, sollte es zu einer großflächigen Freisetzung von CO₂ aus den Speicherstätten kommen. Dies könnte theoretisch zu Bodenschäden oder Grundwasserverunreinigungen führen. Um diese Risiken zu minimieren, werden nur besonders geeignete und stabile Lagerstätten genutzt, die bereits aufgrund ihrer geologischen Beschaffenheit ein sicheres Einschlussverhalten aufweisen. 

Warum ist CCS in Deutschland (teilweise) verboten? 

In Deutschland ist die

CCS-Technologie

aufgrund von Umweltbedenken und der Skepsis der Bevölkerung gegenüber unterirdischen CO₂-Speichern umstritten. Das deutsche CCS-Gesetz von 2012 regelt den Einsatz der Technologie streng und erlaubt es nur in bestimmten Regionen unter strengen Auflagen. Die Sorge vor unkontrollierten CO₂-Leckagen und möglichen Auswirkungen auf das Grundwasser hat dazu geführt, dass das Verfahren hierzulande nur zögerlich zum Einsatz kommt. Im Gegensatz dazu wird CCS in anderen Ländern wie Norwegen, den USA und Kanada bereits intensiv genutzt und gefördert. 

Die Zukunft von Carbon Capture and Storage 

Die Zukunft der

CCS-Technologie

hängt stark von politischen Rahmenbedingungen, technologischen Fortschritten und der Akzeptanz in der Bevölkerung ab. Um das Potenzial von

CCS

voll auszuschöpfen, sind erhebliche Investitionen in Forschung und Infrastruktur notwendig. Darüber hinaus spielt die Rolle von CO₂-Preisen eine wesentliche Rolle. Ohne klare ökonomische Anreize für die Reduzierung von CO₂-Emissionen wird es für Unternehmen schwieriger, die hohen Kosten für die Implementierung von CCS zu rechtfertigen. Die Europäische Union hat sich im Rahmen des Green Deals verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Dies erfordert drastische Einschnitte in den CO₂-Ausstoß, und

CCS

könnte in diesem Zusammenhang ein bedeutendes Instrument werden, insbesondere in den Industrien, in denen alternative Dekarbonisierungsstrategien nicht ausreichen. 

CCS

ist eine vielversprechende Technologie im Kampf gegen den Klimawandel, aber sie ist kein Allheilmittel. Ihre Wirksamkeit hängt von zahlreichen Faktoren ab, darunter die Verfügbarkeit geeigneter Speicherstätten, die Kosten und die gesellschaftliche Akzeptanz. Besonders in Deutschland steht CCS noch vor großen Hürden, während es in anderen Ländern bereits fest in den Klimaplänen verankert ist. Langfristig könnte

CCS

in Kombination mit anderen Technologien eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der globalen Klimaziele spielen.