Schlagwort

CCS

Interview

Zementindustrie: „Wir haben ein gutes Paket bekommen“

Martin Schneider, Hauptgeschäftsführer des Vereins Deutscher Zementwerke (VDZ), ist zufrieden mit der Transformationsförderung durch den Staat. Die Senkung der Emissionen könne nun beginnen, sagt er im Gespräch mit Alex Veit und Nicolas Heronymus.

Von Alex Veit

News

CO₂-Emissionen: Wie sehr Donald Trump dem Klima schaden könnte

Die USA würden unter Donald Trump rund 800 Millionen Tonnen mehr CO₂ emittieren als bei einer Fortführung der bisherigen Klimapolitik. Das geht aus einer neuen Berechnung hervor. Ob die Grundannahme dahinter stimmt, ist jedoch noch unklar.

Von Nico Beckert

News

How do low-meat diets, CCS and nuclear power help the climate?

What really helps in the fight against global warming, and what doesn't? In a new section, the website klimafakten.de provides an overview of frequently debated climate policy instruments. It is based on IPCC reports and other scientific studies.

Von Alexandra Endres

Analyse

SBTI: Deshalb sind Carbon Credits ein Risiko für die Transformation

Im Streit um die Zulassung von CO₂-Kompensationen für Unternehmen legt die „Science Based Targets Intitiative“ jetzt eine Bewertung vor: Die Credits sind demnach ein Risiko für den grünen Umbau. Dahinter schwelt ein Streit zwischen der EU und der USA über die Klimafinanzierung.

Von Fabian Löhe

News

Direct Air Capture: So will China den Technologie-Rückstand aufholen

China hat erstmals erfolgreich eine eigene größere Anlage zum Filtern von CO₂ aus der Atmosphäre getestet. Die sogenannte CarbonBox soll pro Jahr 600 Tonnen des Treibhausgases aus der Luft filtern können. China gehört bei der neuen Technologie noch nicht zu den Marktführern.

Von Nico Beckert

Analyse

China: Warum das neue Klimaziel trotz Erneuerbaren-Boom kaum den 1,5-Grad-Pfad treffen wird

Auf dem „Dritten Plenum“ hat China die Minderung der CO₂-Emissionen als wichtiges politisches Ziel genannt. Derzeit verhandelt die Politik über einen neuen Klimaplan (NDC). Der schnelle Ausbau der Erneuerbaren und Meldungen über das Erreichen des Höchststands bei den CO₂-Emissionen dürfen nicht über die Herausforderungen hinwegtäuschen. Drei Faktoren bremsen Chinas Klimapolitik aus.

Von Nico Beckert

Carbon Capture and Storage (CCS) ist eine Schlüsseltechnologie im Kampf gegen den Klimawandel, die es ermöglicht, Kohlendioxid (CO₂) aus industriellen Prozessen und Kraftwerken abzuscheiden und langfristig zu speichern. Diese Technologie gilt als eine der wenigen Optionen, um CO₂-Emissionen aus Sektoren zu reduzieren, die schwer zu dekarbonisieren sind, wie z.B. die Zement-, Stahl- und Chemieindustrie. Lesen Sie hier alle News zu CCS von der Table.Briefings-Redaktion.

Worum geht es bei Carbon Capture and Storage (CCS)? 

CCS

, kurz für

Carbon Capture and Storage

, beschreibt ein Verfahren, bei dem CO₂ aus Abgasen von Industrieanlagen oder Kraftwerken abgeschieden, transportiert und schließlich in geologischen Formationen unter der Erde gespeichert wird. Das Ziel ist es, das CO₂ daran zu hindern, in die Atmosphäre zu gelangen, wo es zur globalen Erwärmung beitragen würde. Die Technologie besteht aus drei Hauptphasen: 

Ist CCS notwendig? 

Obwohl der Ausbau erneuerbarer Energien und die Verbesserung der Energieeffizienz wesentliche Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels sind, wird

CCS

als eine unverzichtbare Technologie angesehen, um CO₂-Emissionen in Sektoren zu reduzieren, die schwer zu dekarbonisieren sind. Besonders die Stahl- und Zementindustrie verursachen große Mengen an CO₂, das durch Verbrennungsprozesse oder chemische Reaktionen freigesetzt wird und sich nicht durch den bloßen Einsatz erneuerbarer Energien vermeiden lässt. CCS kann hier einen signifikanten Beitrag zur Reduktion der Emissionen leisten. Darüber hinaus wird

CCS

oft in Verbindung mit sogenannten negativen Emissionen gesehen, z.B. in Kombination mit der Biomassenutzung (

BECCS

: Bioenergy with Carbon Capture and Storage). In solchen Szenarien wird nicht nur verhindert, dass CO₂ in die Atmosphäre gelangt, sondern aktiv CO₂ aus der Atmosphäre entfernt. 

Wie funktioniert die CCS-Technik? 

Die Funktionsweise von

CCS

basiert auf einem dreistufigen Prozess: 

Ist das CCS-Verfahren sicher? 

Die Sicherheit des

CCS

-Verfahrens ist ein viel diskutiertes Thema. Die Speicherung von CO₂ in geologischen Formationen gilt nach umfangreichen Untersuchungen als sicher, wenn strenge Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen eingehalten werden. In mehreren Projekten weltweit konnte bereits erfolgreich gezeigt werden, dass CO₂ über Jahrzehnte sicher gelagert werden kann, ohne dass es zu einem Austritt von CO₂ gekommen ist. Allerdings ist eine ständige Überwachung erforderlich, um sicherzustellen, dass es nicht zu Leckagen kommt. Eine weitere Sorge betrifft die Risiken für die Umwelt, sollte es zu einer großflächigen Freisetzung von CO₂ aus den Speicherstätten kommen. Dies könnte theoretisch zu Bodenschäden oder Grundwasserverunreinigungen führen. Um diese Risiken zu minimieren, werden nur besonders geeignete und stabile Lagerstätten genutzt, die bereits aufgrund ihrer geologischen Beschaffenheit ein sicheres Einschlussverhalten aufweisen. 

Warum ist CCS in Deutschland (teilweise) verboten? 

In Deutschland ist die

CCS-Technologie

aufgrund von Umweltbedenken und der Skepsis der Bevölkerung gegenüber unterirdischen CO₂-Speichern umstritten. Das deutsche CCS-Gesetz von 2012 regelt den Einsatz der Technologie streng und erlaubt es nur in bestimmten Regionen unter strengen Auflagen. Die Sorge vor unkontrollierten CO₂-Leckagen und möglichen Auswirkungen auf das Grundwasser hat dazu geführt, dass das Verfahren hierzulande nur zögerlich zum Einsatz kommt. Im Gegensatz dazu wird CCS in anderen Ländern wie Norwegen, den USA und Kanada bereits intensiv genutzt und gefördert. 

Die Zukunft von Carbon Capture and Storage 

Die Zukunft der

CCS-Technologie

hängt stark von politischen Rahmenbedingungen, technologischen Fortschritten und der Akzeptanz in der Bevölkerung ab. Um das Potenzial von

CCS

voll auszuschöpfen, sind erhebliche Investitionen in Forschung und Infrastruktur notwendig. Darüber hinaus spielt die Rolle von CO₂-Preisen eine wesentliche Rolle. Ohne klare ökonomische Anreize für die Reduzierung von CO₂-Emissionen wird es für Unternehmen schwieriger, die hohen Kosten für die Implementierung von CCS zu rechtfertigen. Die Europäische Union hat sich im Rahmen des Green Deals verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Dies erfordert drastische Einschnitte in den CO₂-Ausstoß, und

CCS

könnte in diesem Zusammenhang ein bedeutendes Instrument werden, insbesondere in den Industrien, in denen alternative Dekarbonisierungsstrategien nicht ausreichen. 

CCS

ist eine vielversprechende Technologie im Kampf gegen den Klimawandel, aber sie ist kein Allheilmittel. Ihre Wirksamkeit hängt von zahlreichen Faktoren ab, darunter die Verfügbarkeit geeigneter Speicherstätten, die Kosten und die gesellschaftliche Akzeptanz. Besonders in Deutschland steht CCS noch vor großen Hürden, während es in anderen Ländern bereits fest in den Klimaplänen verankert ist. Langfristig könnte

CCS

in Kombination mit anderen Technologien eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der globalen Klimaziele spielen.