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Biodiversität

Analyse

Wie viel Klimaschutz kann der Wald?

Natürlicher CO2-Speicher, erneuerbare Energie- und Rohstoffquelle, Lebensraum unzähliger Arten: Laut verschiedenster EU-Gesetze muss der Wald eine Vielzahl an Funktionen erfüllen, um das Klima zu retten. Kann er das überhaupt? Experten haben Zweifel.

Von Timo Landenberger

Analyse

Umsetzung der EU-Umweltziele: Nachholbedarf in Deutschland

Am Donnerstag stellte die EU-Kommission ihren Bericht zur Umsetzung der Umweltziele in den Mitgliedsstaaten vor. Trotz Fortschritten muss Deutschland gleich in mehreren Bereichen nachsitzen. Darunter der Grundwasser- und Artenschutz.

Von Timo Landenberger

Analyse

Ausblick: Die Herbst-Agenda der EU-Agrarpolitik

Mit dem Renaturierungsgesetz und insbesondere der Pestizide-Verordnung stehen Verhandlungen zu besonders umstrittenen Vorhaben an. Vor allem deutsche Bauern sehen sich durch die Pläne teils in ihrer Existenz bedroht. Daneben will die Kommission im November einen Rechtsrahmen für die Zertifizierung von CO2-Senken vorstellen. Für die LULUCF-Verordnung haben die Triloge begonnen.

Von Timo Landenberger

Analyse

Naturschutz-Paket: Rotes Tuch für Agrar- und Forstwirtschaft

Am Mittwoch hat die EU-Kommission ihre Pläne für ein Naturschutz-Gesetzespaket vorgestellt. Demnach soll der Einsatz von Pestiziden halbiert, geschädigte Ökosysteme wiederhergestellt werden. Umweltschützer begrüßen die Vorschläge, Agrar- und Forstwirtschaft laufen Sturm.

Von Timo Landenberger

Analyse

Ernährungskrise: Deutschlands agrarpolitischer Sonderweg

Der Krieg in der Ukraine hat die Krise auf dem globalen Nahrungsmittelmarkt erheblich verschärft. Die EU-Kommission will Abhilfe schaffen und unter anderem die landwirtschaftliche Nutzung ökologischer Brachflächen zumindest temporär wieder erlauben. Fast alle EU-Länder machen davon Gebrauch. Deutschland gehört nicht dazu. Das stößt auf Kritik.

Von Timo Landenberger

Table.Standpunkt

Biodiversität: Verbindliche Ziele statt freiwilligen Verpflichtungen

Neben der Klimakrise stellt auch das Artensterben eine existenzbedrohende Gefahr für den Menschen dar und der Erhaltungszustand der Natur verschlechtert sich weiter. Noch vor der UN-Biodiversitätskonferenz (COP15) im Mai will die EU deshalb ein Renaturierungsgesetz auf den Weg bringen. Jutta Paulus, Europaabgeordnete und Umweltexpertin der Grünen, fordert im Standpunkt eine Abkehr von freiwilligen Verpflichtungen hin zu mehr politisch bindenden Maßnahmen.

Von Redaktion Table

Der Erhalt der Biodiversität ist eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Während natürliche Ökosysteme durch menschliche Aktivitäten wie Landnutzung, Übernutzung von Ressourcen und Klimawandel unter Druck stehen, erfordert der Schutz der biologischen Vielfalt ein tiefes Verständnis der ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Dynamiken. Dieser Artikel beleuchtet die komplexen Herausforderungen, denen sich Naturschützer weltweit gegenübersehen, und untersucht mögliche Lösungsansätze. Lesen Sie aktuelle Biodiversität-News von der Table.Briefings-Redaktion hier! 

Was ist Biodiversität? 

Biodiversität, kurz für biologische Vielfalt, bezeichnet die Vielfalt des Lebens auf der Erde in all seinen Formen und Ebenen, einschließlich der genetischen Vielfalt, der Artenvielfalt und der Ökosystemvielfalt. Sie umfasst die Variabilität innerhalb von Arten, zwischen verschiedenen Arten und zwischen Ökosystemen. Die genetische Vielfalt bezieht sich auf die unterschiedlichen Gene innerhalb einer Art. Diese Vielfalt ist entscheidend für die Anpassungsfähigkeit und das Überleben der Art, da sie es den Individuen ermöglicht, auf Veränderungen in ihrer Umgebung zu reagieren. Die Artenvielfalt bezieht sich auf die Vielzahl der Lebewesen auf der Erde. Jede Art spielt eine spezifische Rolle in ihrem Ökosystem, und das Verschwinden einer Art kann weitreichende Auswirkungen auf das gesamte System haben. Die Ökosystemvielfalt bezeichnet die Bandbreite der verschiedenen Lebensräume, von Wäldern und Meeren bis hin zu Wüsten und Graslandschaften, die jeweils einzigartige Gemeinschaften von Organismen beherbergen und spezifische Funktionen in der Umwelt erfüllen. Die Erhaltung der Biodiversität ist von entscheidender Bedeutung, da sie zur Aufrechterhaltung der Lebensgrundlagen der Menschheit beiträgt, einschließlich Nahrungsmittelsicherheit, medizinischer Forschung und widerstandsfähiger Ökosysteme. Der Rückgang der Biodiversität, oft durch menschliche Aktivitäten verursacht, stellt daher eine ernsthafte Bedrohung für das Wohlergehen des Planeten dar.  

Warum ist Biodiversität wichtig? 

Biodiversität ist essenziell für Ökosystemdienstleistungen wie Wasseraufbereitung, Bestäubung und Bodenbildung. Sie fördert die Resilienz von Ökosystemen gegenüber Störungen und trägt zur Klimaregulierung bei. Eine hohe Artenvielfalt sichert die Nahrungsversorgung und medizinische Ressourcen, indem sie eine breite Palette von Pflanzen und Tieren bereitstellt. Genetische Vielfalt innerhalb von Arten erhöht deren Anpassungsfähigkeit an Umweltveränderungen, schützt vor Krankheiten und fördert die genetische Gesundheit. Der Verlust der Biodiversität bedroht daher nicht nur die natürliche Welt, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität und das Wohlbefinden der Menschheit. 

Wo geht Biodiversität verloren und wieso? 

Biodiversitätsverlust findet weltweit statt, jedoch sind einige Regionen besonders betroffen. Tropische Regenwälder wie der Amazonas, Afrikas Kongobecken und die Wälder Südostasiens sind Hotspots der Biodiversität und gleichzeitig stark gefährdet. Auch Korallenriffe, Feuchtgebiete und Graslandschaften erleiden erhebliche Verluste. Die Hauptursachen für den Rückgang der Biodiversität sind: 

Diese Faktoren wirken oft zusammen und verstärken den Verlust der Biodiversität, was die ökologische Resilienz und das Gleichgewicht der Natur beeinträchtigte. 

Auf welche Herausforderungen trifft man beim Erhalt der Biodiversität? 

Der Erhalt der Biodiversität steht vor zahlreichen Herausforderungen, die sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene wirksam sind: 

  1. Finanzierung: Die Bereitstellung ausreichender Mittel für Schutzmaßnahmen ist oft schwierig, insbesondere in Entwicklungsländern, wo andere wirtschaftliche Prioritäten vorherrschen. 

  2. Wirtschaftliche Interessen: Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Bergbau und Urbanisierung stehen oft im direkten Konflikt mit den Zielen des Naturschutzes. Der Druck, natürliche Ressourcen für wirtschaftliches Wachstum zu nutzen, kann Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität untergraben. 

  3. Politische Herausforderungen: Mangelnde Koordination und manchmal auch Interessenkonflikte zwischen verschiedenen Regierungsebenen erschweren effektive Schutzmaßnahmen. International sind die Herausforderungen durch unterschiedliche politische und rechtliche Rahmenbedingungen noch komplexer. 

  4. Öffentliches Bewusstsein und Bildung: Ein mangelndes Bewusstsein über die Bedeutung der Biodiversität kann dazu führen, dass Naturschutzmaßnahmen nicht ausreichend unterstützt werden. Bildungsprogramme, die auf die Bedeutung der Biodiversität hinweisen, sind essenziell, um Unterstützung zu generieren. 

  5. Klimawandel: Der Klimawandel verändert Lebensräume und zwingt Arten zu Wanderungen oder führt zu ihrem Aussterben, was die Biodiversität zusätzlich bedroht und Naturschutzmaßnahmen erschwert. 

  6. Invasive Arten: Die Einführung und Ausbreitung invasiver Arten kann einheimische Arten verdrängen und Ökosysteme destabilisieren, was den Erhalt der natürlichen Biodiversität weiter erschwert. 

Diese Herausforderungen erfordern koordinierte globale Anstrengungen, flexible Managementstrategien und die Integration von Naturschutzzielen in alle Bereiche menschlicher Tätigkeit.