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Biodiversität

December 16, 2022, Montreal, PQ, Canada: Delegates arrive at the convention centre at the COP15 UN conference on biodiversity during a snowfall in Montreal, Friday, Dec. 16, 2022. Montreal Canada PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY - ZUMAc35_ 20221216_zaf_c35_021 Copyright: xPaulxChiassonx
Analyse

Weltnaturkonferenz: Privatwirtschaft in der Pflicht

Heute beginnt in Montreal die UN-Biodiversitätskonferenz. Das Treffen soll zum großen Game-Changer in Sachen Umweltschutz werden, auch für die Privatwirtschaft. Das Ziel: sämtliche Finanzflüsse und Unternehmensaktivitäten auf "Nature-Positive" auszurichten. Doch die Verhandlungen fallen in eine schwierige Zeit und die Hürden sind hoch.

Von Timo Landenberger

Table.Standpunkt

Economy Meets Evolution: Deep Change or Slow Death!

Johannes Vogel fordert Unternehmen auf zu überlegen, wie sie Investitionen, Ziele und Visionen mit dem Schutz der natürlichen Welt in Einklang bringen können. Jetzt müsse das kreative Denken in der Wirtschaft freigesetzt werden; Allianzen seien zu bilden, Geschäftsmodelle zu überdenken.

Von Experts Table.Briefings

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CBD-COP15: Weltnaturkonferenz unter schwierigen Bedingungen

Diese Woche beginnt in Montréal die UN-Biodiversitätskonferenz. Das Treffen soll zum großen Game-Changer in Sachen Umweltschutz werden. Doch die Verhandlungen fallen in eine schwierige Zeit. Die Hürden sind hoch und die Positionen liegen teils weit auseinander.

Von Timo Landenberger

Analyse

Die CSRD greift zu kurz

Unternehmen sollen künftig über nicht-finanzielle Entwicklung genauso berichten wie über finanzielle. Dafür braucht es neue Kennzahlen. Aber viele Dimensionen der Nachhaltigkeit lassen sich bislang nur schlecht messen. Knackpunkt sind die Key Performance Indicators.

Von Redaktion Table

Analyse

Vor UN-Naturschutzkonferenz: EU streitet über Renaturierung

Zwei Wochen vor der UN-Biodiversitätskonferenz streitet die EU über ihre eigenen Naturschutz-Gesetze. In Krisenzeiten ist die Sorge besonders groß, Agrar-Produktionsflächen zu verlieren. Auch hinsichtlich Messbarkeit und Finanzierung sind Fragen offen.

Von Timo Landenberger

Analyse

Biodiversitäts-COP in Montreal: Vier Lehren aus Paris

Nach der COP ist vor der COP. Anfang Dezember startet die UN-Biodiversitätskonferenz (COP15). In Montreal soll ein Rahmenwerk für den Naturschutz ausgehandelt werden, wie es das Pariser Abkommen für das Klima ist. Die Erfahrungen aus Paris könnten den Verhandlern dabei helfen.

Von Redaktion Table

Analyse

Biodiversitäts-COP in Montreal: Vier Lehren aus Paris

Nach der COP ist vor der COP. Anfang Dezember startet die UN-Biodiversitätskonferenz (COP15). In Montreal soll ein Rahmenwerk für den Naturschutz ausgehandelt werden, wie es das Pariser Abkommen für das Klima ist. Die Erfahrungen aus Paris könnten den Verhandlern dabei helfen.

Von Lukas Knigge

Der Erhalt der Biodiversität ist eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Während natürliche Ökosysteme durch menschliche Aktivitäten wie Landnutzung, Übernutzung von Ressourcen und Klimawandel unter Druck stehen, erfordert der Schutz der biologischen Vielfalt ein tiefes Verständnis der ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Dynamiken. Dieser Artikel beleuchtet die komplexen Herausforderungen, denen sich Naturschützer weltweit gegenübersehen, und untersucht mögliche Lösungsansätze. Lesen Sie aktuelle Biodiversität-News von der Table.Briefings-Redaktion hier! 

Was ist Biodiversität? 

Biodiversität, kurz für biologische Vielfalt, bezeichnet die Vielfalt des Lebens auf der Erde in all seinen Formen und Ebenen, einschließlich der genetischen Vielfalt, der Artenvielfalt und der Ökosystemvielfalt. Sie umfasst die Variabilität innerhalb von Arten, zwischen verschiedenen Arten und zwischen Ökosystemen. Die genetische Vielfalt bezieht sich auf die unterschiedlichen Gene innerhalb einer Art. Diese Vielfalt ist entscheidend für die Anpassungsfähigkeit und das Überleben der Art, da sie es den Individuen ermöglicht, auf Veränderungen in ihrer Umgebung zu reagieren. Die Artenvielfalt bezieht sich auf die Vielzahl der Lebewesen auf der Erde. Jede Art spielt eine spezifische Rolle in ihrem Ökosystem, und das Verschwinden einer Art kann weitreichende Auswirkungen auf das gesamte System haben. Die Ökosystemvielfalt bezeichnet die Bandbreite der verschiedenen Lebensräume, von Wäldern und Meeren bis hin zu Wüsten und Graslandschaften, die jeweils einzigartige Gemeinschaften von Organismen beherbergen und spezifische Funktionen in der Umwelt erfüllen. Die Erhaltung der Biodiversität ist von entscheidender Bedeutung, da sie zur Aufrechterhaltung der Lebensgrundlagen der Menschheit beiträgt, einschließlich Nahrungsmittelsicherheit, medizinischer Forschung und widerstandsfähiger Ökosysteme. Der Rückgang der Biodiversität, oft durch menschliche Aktivitäten verursacht, stellt daher eine ernsthafte Bedrohung für das Wohlergehen des Planeten dar.  

Warum ist Biodiversität wichtig? 

Biodiversität ist essenziell für Ökosystemdienstleistungen wie Wasseraufbereitung, Bestäubung und Bodenbildung. Sie fördert die Resilienz von Ökosystemen gegenüber Störungen und trägt zur Klimaregulierung bei. Eine hohe Artenvielfalt sichert die Nahrungsversorgung und medizinische Ressourcen, indem sie eine breite Palette von Pflanzen und Tieren bereitstellt. Genetische Vielfalt innerhalb von Arten erhöht deren Anpassungsfähigkeit an Umweltveränderungen, schützt vor Krankheiten und fördert die genetische Gesundheit. Der Verlust der Biodiversität bedroht daher nicht nur die natürliche Welt, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität und das Wohlbefinden der Menschheit. 

Wo geht Biodiversität verloren und wieso? 

Biodiversitätsverlust findet weltweit statt, jedoch sind einige Regionen besonders betroffen. Tropische Regenwälder wie der Amazonas, Afrikas Kongobecken und die Wälder Südostasiens sind Hotspots der Biodiversität und gleichzeitig stark gefährdet. Auch Korallenriffe, Feuchtgebiete und Graslandschaften erleiden erhebliche Verluste. Die Hauptursachen für den Rückgang der Biodiversität sind: 

  • Habitatsverlust und -fragmentierung: Durch Abholzung, Landwirtschaft, Urbanisierung und Infrastrukturentwicklung werden natürliche Lebensräume zerstört oder zerteilt, wodurch die für viele Arten essentiellen Lebensräume reduziert werden. 

  • Übernutzung natürlicher Ressourcen: Überfischung, übermäßige Jagd und illegaler Handel mit Wildtieren führen zum Rückgang vieler Arten. 

  • Klimawandel: Veränderungen des Klimas beeinflussen die Lebensräume und die Verfügbarkeit von Wasser und Nahrung, was zu Verschiebungen in den Artenpopulationen und ihrer geografischen Verbreitung führt. 

  • Verschmutzung: Chemikalien, Plastikabfälle und andere Schadstoffe verschmutzen Wasser, Boden und Luft, was sich negativ auf Flora und Fauna auswirkt. 

  • Einführung invasiver Arten: Durch menschliche Aktivitäten eingeschleppte Arten können einheimische Arten verdrängen und Ökosysteme destabilisieren. 

Diese Faktoren wirken oft zusammen und verstärken den Verlust der Biodiversität, was die ökologische Resilienz und das Gleichgewicht der Natur beeinträchtigte. 

Auf welche Herausforderungen trifft man beim Erhalt der Biodiversität? 

Der Erhalt der Biodiversität steht vor zahlreichen Herausforderungen, die sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene wirksam sind: 

  1. Finanzierung: Die Bereitstellung ausreichender Mittel für Schutzmaßnahmen ist oft schwierig, insbesondere in Entwicklungsländern, wo andere wirtschaftliche Prioritäten vorherrschen. 

  2. Wirtschaftliche Interessen: Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Bergbau und Urbanisierung stehen oft im direkten Konflikt mit den Zielen des Naturschutzes. Der Druck, natürliche Ressourcen für wirtschaftliches Wachstum zu nutzen, kann Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität untergraben. 

  3. Politische Herausforderungen: Mangelnde Koordination und manchmal auch Interessenkonflikte zwischen verschiedenen Regierungsebenen erschweren effektive Schutzmaßnahmen. International sind die Herausforderungen durch unterschiedliche politische und rechtliche Rahmenbedingungen noch komplexer. 

  4. Öffentliches Bewusstsein und Bildung: Ein mangelndes Bewusstsein über die Bedeutung der Biodiversität kann dazu führen, dass Naturschutzmaßnahmen nicht ausreichend unterstützt werden. Bildungsprogramme, die auf die Bedeutung der Biodiversität hinweisen, sind essenziell, um Unterstützung zu generieren. 

  5. Klimawandel: Der Klimawandel verändert Lebensräume und zwingt Arten zu Wanderungen oder führt zu ihrem Aussterben, was die Biodiversität zusätzlich bedroht und Naturschutzmaßnahmen erschwert. 

  6. Invasive Arten: Die Einführung und Ausbreitung invasiver Arten kann einheimische Arten verdrängen und Ökosysteme destabilisieren, was den Erhalt der natürlichen Biodiversität weiter erschwert. 

Diese Herausforderungen erfordern koordinierte globale Anstrengungen, flexible Managementstrategien und die Integration von Naturschutzzielen in alle Bereiche menschlicher Tätigkeit.