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Ägypten

Analyse | Internationale Politik

SCO: Wie Ägypten das Shanghai-Treffen für sich genutzt hat

Die SCO ist neben den BRICS ein weiteres Forum für den Globalen Süden. Bislang sind afrikanische Länder dort nicht stark vertreten, nur Ägypten war auf dem Forum zu Gast. Das Land versuchte, bei strategischen Themen wie E-Mobilität und Wassernutzung Punkte für sich zu machen.

Von Lucia Weiß, David Renke

News | Äthiopien

GERD: Äthiopien wirft Ägypten Störung vor

Kairo befürchtet, Äthiopiens neuer Mega-Damm könnte zu einer Wasserknappheit in Ägypten führen. Addis Abeba hält diese Sorgen für überzogen und hält an seinem Plan fest, den GERD im September einzuweihen.

Von Arne Schütte

News | BMZ

BMZ: Reem Alabali Radovan mit erster Afrika-Reise

Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan hat auf ihrer ersten Afrika-Reise in Ägypten ihre Unterstützung für den arabischen Wiederaufbauplan für Gaza signalisiert. Am Montag reiste die Ministerin nach Südafrika weiter.

Von David Renke

Analyse | Urbanisierung in Afrika

Wasserknappheit: Wie Ägypten seine neuen Städte versorgen will

Rund 20 neue Stadtprojekte plant die ägyptische Regierung, um insbesondere die Hauptstadt Kairo zu entlasten. Damit einhergehen großangelegte Bewässerungsprojekte, die mit Nilwasser gespeist werden sollen. Dies ist jedoch schon jetzt knapp und könnte künftig noch knapper werden.

Von Merga Yonas Bula

Ägypten, offiziell die Arabische Republik Ägyptens, ist eines der bevölkerungsreichsten Länder Afrikas und der arabischen Welt. Das Land hat eine lange Tradition als politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Region. Ägypten liegt im Nordostafrika. Mit seiner kleinen Landbrücke zum asiatischen Kontinent über die Sinai-Halbinsel. Weltweit bekannt ist Ägypten durch seine beeindruckende Geschichte, alte Pharaonenkulturen und atemberaubende archäologische Stätten entlang des Nils.Aktuell leidet Ägypten an einer immer schlimmer werdenden Wirtschafts- und Währungskrise. Die Folgen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges wiegen schwer. Gleichzeitig setzt Ägyptens Regierung auf Megaprojekte, die durch Schulden im Ausland finanziert werden – wie den Bau der neuen Hauptstadt. Die Schuldenlast werde immer größer. Lesen Sie aktuelle News und Beiträge von der Table.Media-Redaktion.

Politik in Ägypten 

Die politische Lage in Ägypten hat in den letzten Jahren einige Veränderungen erlebt. Ägypten ist eine Präsidialrepublik mit einem gemischt präsidial-parlamentarischen System. Staatsoberhaupt und Regierungschef ist Abd al-Fattah as-Sisi, der im Jahr 2014 zum Präsidenten gewählt und im Jahr 2018 für eine zweite Amtszeit wiedergewählt wurde. Die politische Landschaft in Ägypten wird von der Nationaldemokratischen Partei und anderen kleineren Parteien geprägt. Es gibt jedoch eine Vielzahl an politischen Gruppen und abhängigen Kandidaten, wie der amtierende Präsident. Abd al-Fattag as-Sisi ist parteienlos.Die Regierung von al-Sisi ist von einem autoritären Herrschaftsstil und Repressionen gegen oppositionelle Kräfte geprägt. Meinungs- und Versammlungsfreiheit, Religionsfreiheit, Frauenrechte und Todesstrafe – die Menschenrechtssituation in Ägypten hat sich seit der Machtübernahme durch Sisi drastisch verschlechtert.Menschenrechtsorganisationen berichten regelmäßig über Repressionen gegen kritische Stimmen, seien es Politiker, Aktivisten oder Journalisten. Ägypten läge laut der Rangliste der Pressefreiheit 2022 auf Platz 168 mit einem Indexwert von 30,23 und gehöre demnach zu den 4,17 Prozent der Gebiete und Länder auf dem afrikanischen Kontinent (Stand 2022), deren Lage sehr ernst sei. Es komme regelmäßig zu Massenverhaftungen, unfairen Gerichtsverhandlungen, Folter in Gefangenschaft und Todesurteilen.Korruption ist nach wie vor ein großes Problem in Ägypten. Im September 2015 vereidigte al-Sisi zahlreiche neue Minister, nachdem ihre Vorgänger wegen Korruptionsaffären in die öffentliche Kritik geraten waren. Auch der bis dahin amtierende Premierminister Ibrahim Mahlab hatte zuvor seinen Rücktritt eingereicht. Nach dem Corruption Perceptions Index liegt Ägypten auf Platz 130 mit einem Index von 30 (Stand 2022). Ägypten gehört mit dem Abfall um 6 Plätze seit 2015 zu den am meisten betroffenen Ländern in Nordostafrika.

Wirtschaft in Ägypten

Die Wirtschaft in Ägypten ist gekennzeichnet durch einen sehr großen Binnenmarkt, deren Kaufkraft jedoch begrenzt ist. Denn die wirtschaftliche Lage Ägyptens ist aktuell durch eine Wirtschafts- und Währungskrise gekennzeichnet, die maßgeblich durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg geprägt ist. Die hohe Inflation schwächt nicht nur den Konsum, sondern hemmt auch das Wirtschaftswachstum. Die Devisenknappheit stellt trotz angestrebter Reformen die Einfuhr von internationalem Kapital. Nichtsdestotrotz wuchs die Wirtschaft in Ägypten in den vergangenen Jahren um vier bis fünf Prozent. Im Jahr 2022 soll der BIP in den jeweiligen Preisen bei 475,23 Milliarden US-Dollar gelegen haben. Auch wenn hier laut dem Internationalen Währungsfonds zunächst ein Absturz für 2023 zu erwarten ist, soll auch der BIP in den darauffolgenden Jahren voraussichtlich steigen und den Wert von 2022 übersteigen. Einen ähnlichen Verlauf soll auch die Inflationsrate verzeichnen: 2023 soll der Wert auf 21,6 Prozent ansteigen, danach jedoch wieder rasant fallen.Laut der Heritage Foundation befindet sich aktuell mit 49.6 Punkten auf Platz 151 im Index für wirtschaftliche Freiheit. Es ist die niedrigste Punktzahl, die es in den letzten 20 Jahren erhalten hat.  2023 dahingegen verzeichnet es einen Anstieg um 0.5 Punkte zum Vorjahr. Damit befindet sich Ägypten unter dem weltweiten Durchschnitt.