Europa • Daten • News
Die EU Datenpolitik wird in Zukunft entscheidend sein für den Wirtschaftsstandort. Die Europäische Union beschäftigt sich auf vielfältige Weise mit dem Thema. Daten sind die Grundlage für die Digitalisierung und damit für die wichtigsten und innovativsten Geschäftskonzepte der Zukunft. Die EU hat das Potenzial der Datenwirtschaft erkannt und versucht einen Rahmen für den Umgang damit zu schaffen, der die Bürgerinnen und Bürger schützt, und gleichzeitig die Wissenschaft und Industrie fördert. Alle News zur EU Datenpolitik gibt es bei der Redaktion Table.Media.
Wie soll der Binnenmarkt für Daten in der EU Datenpolitik aussehen?
Der Binnenmarkt für Daten soll im Rahmen der EU Datenpolitik sich am bestehenden Markt für Waren und Dienstleistungen orientieren. Das bedeutet eine freie Datenwirtschaft. Die EU möchte einen Markt schaffen, in dem Daten branchenübergreifend weitergegeben werden können. Dafür müssen europäische Regeln zum Schutz der Privatsphäre und der Daten selbst eingehalten werden. Für eine erfolgreiche Umsetzung dieser EU Datenstrategie will die Regierung den Datenzugang nach eigener Angabe gerecht, praktikabel und eindeutig regeln.
So plant die Europäische Union Investitionen in die notwendigen Werkzeuge für die Speicherung und Verarbeitung von Daten, wie beispielsweise die Digitalisierung. Teil der europäischen Datenstrategie ist deswegen auch die Errichtung länderübergreifender Cloud-Kapazitäten und die Zusammenführung der Daten aus Schlüsselsektoren. Im Zentrum der Planungen steht eine sichere Digitale Identität.
Betreibt die Europäische Union im Rahmen der EU Datenpolitik eine Datenwirtschaft?
Im Rahmen der EU Datenpolitik betreibt die Europäische Union gewiss eine Datenwirtschaft. Dabei basiert sich die Datenwirtschaft auf der EU als Binnenmarkt und hat einige Studienergebnisse zur Grundlage. So geht die EU davon aus, dass bis zum Jahr 2025 das Datenvolumen von 33 Zettabyte im Jahr 2018 um 530 Prozent auf 175 Zettabyte wachsen wird. Die Datenwirtschaft der EU27 wird dann auf 829 Milliarden Euro geschätzt. Etwa 10,9 Millionen Fachkräfte sollen in diesem Bereich arbeiten.
Als Beispiele für eine Datenwirtschaft in Europa gelten das Sammeln von Daten, die aus Sensoren in Triebwerken stammen, um einen effizienteren Betrieb zu garantieren. Auch die Analyse von Navigationsdaten zur Stauvermeidung gilt als lukrative Anwendung. Weitere Geschäftsbereiche sind Datenmarktplätze, die Analyse von Big Data, Künstliche Intelligenz, Data Engineering und Cybersicherheit.
Wie gestaltet die EU Datenverwaltung?
Bei der Datenverwaltung ist es das oberste Ziel der EU, dass Daten leichter zwischen Sektoren und Ländern ausgetauscht werden können. Wichtig ist hierbei die Einhaltung der Datenstandards, damit die Verarbeitung unterschiedlicher Massendaten problemlos gelingt. Hierbei geht es vor allem um die Big Data Bereiche Verkehr, Gesundheit, Klima und Umwelt, Einzelhandel, Fertigung und Finanzdienstleistungen. Gespeichert werden sollen die Daten per Cloud-Computing.
Bei der Datenverwaltung und der Datenwirtschaft steht der europäische Binnenmarkt im Vordergrund. Dennoch verfolgt die EU bei ihrer Datenstrategie einen geostrategischen und globalen Ansatz. Das betrifft vor allem den Bereich der Konnektivität. Diese garantiert eine größere Diversifizierung der Wertschöpfungsketten und erhöht die Resilienz. Die bestehenden Partnerschaften zwischen Japan und Indien weiter voranzutreiben und auch mit den Vereinigten Staaten und dem Verband Südostasiatischer Nationen zusammenzuarbeiten. Nur so können Wirtschaft-, Außen-, Entwicklungs- und Sicherheitspolitik mit europäischen Werten vorangetrieben werden.
Wie möchte die EU Datenschutz garantieren?
Der Datenschutz nach DSGVO soll die Sicherheit in Europa garantieren. Die sogenannte EU-Datenschutz Grundverordnung (DSGVO) gilt seit dem 25. Mai 2018 und gibt den Rahmen für Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung vor. Sie regelt Produktion, Einsatz und Speicherung der Daten. Mit dieser Verordnung sichert die EU ihre Interessen und die ihrer Bürger gegenüber globalen Konzernen. So dürfen personenbezogene Daten nur verarbeiten werden, wenn es hierfür eine Rechtsgrundlage gibt. Daten dürfen nur für einen bestimmten Zweck verarbeitet werden (Zweckbindung) und die Firma darf nur die dafür absolut notwendigen Daten verwenden (Datenminimierung).
Zwei Punkte der Datenschutz Grundverordnung sind hierbei besonders wichtig. Zum einen handelt es sich bei der DSGVO um eine Verordnung. Das bedeutet, sie muss – anders als eine Richtlinie – nicht erst in nationales Recht umgewandelt werden. Für ihre Umsetzung sind Datenschutzaufsichtsbehörden zuständig. Zum anderen sieht der Datenschutz nach DSGVO Verarbeitungs-, Auskunfts- und Dokumentationsvorschriften vor. Das bedeutet, dass die datenverarbeitenden Stellen sich nicht nur an die geltenden Regeln halten müssen, sie müssen es gegenüber den Behörden und Usern auch nachweisen.
Eine individuelle Möglichkeit des Datenschutzes sind sogenannte Datenräume. Dabei handelt es sich um einen virtuellen Raum, in dem die Daten bei der Übertragung der Speicherung verschlüsselt werden. Zusätzlich werden alle Aktivitäten im Datenraum protokolliert. Seinen Ursprung hat der Datenraum beim Thema Due Diligence im Rahmen von Fusionen und Übernahmen.
Was ist der Data Governance Act?
Der Data Governance Act ist Gesetzentwurf, der für die gemeinsame europäische Datennutzung einen rechtlichen Rahmen abstecken soll. Die sogenannten Verordnung des Europäischen Parlaments über europäische Daten-Governance schafft die Grundlage für ein Datenaustauschmodell. Es soll die Entwicklung wichtiger Zukunftstechnologien wie die Künstliche Intelligenz oder Innovationen im Bereich von Big Data erleichtern.
Zu diesem Zweck sieht der Data Governance Act neutrale Datenmarktplätze vor. Die EU will rechtliche Hindernisse dafür abbauen und eine sichere Infrastruktur schaffen. Dienstleister, die den Datentransfer organisieren wollen, müssen sich vorher in einem Register eintragen lassen und dürfen selbst die Daten nicht auswerten.
News zur EU Datenpolitik
Die EU Datenpolitik ist ein komplexes Thema. Die europäische Datenstrategie muss einen Rechtsrahmen für die Datenverwaltung und die Datenwirtschaft schaffen. Mit der Datenschutz Grundverordnung ist der EU bereits ein Meilenstein im Bereich des Datenschutzes gelungen. Da alle wichtigen Zukunftstechnologien auf Daten basieren, wird das Thema die Politik noch über einen langen Zeitraum beschäftigen. Die Redaktion von Table.Media liefert News zu den aktuellen Entwicklungen in der EU Datenpolitik.