Table.Briefing: China

Nachruf auf Abe + Verwirrung um Impfpflicht in Peking + Baidu-Auto

  • Zieht Peking seine Impfvorgaben wieder zurück?
  • Hardware + Software: Baidu und Geely stellen Auto vor
  • Kerstin Waltenberg ist Menschenrechts-Beauftragte bei VW
  • Grüne fordern Export-Stopp von Militärausrüstung
  • Blinken spricht auf G20 mit Wang
  • Casinos in Macau schließen wegen Covid
  • Staatstheater engagiert Filmstar Yee
  • Nachruf: Abes schwieriges Verhältnis zu China
  • Zur Sprache über das Krempeln von Haustieren
Liebe Leserin, lieber Leser,

es war eine noble Geste, dass Chinas Staatpräsident Xi Jinping nach dem tödlichen Attentat auf den früheren japanischen Regierungschef Shinzo Abe dem Land so schnell und offen kondolierte. Denn Abe wollte mit seiner rückwärtsgewandten Politik einen Schlussstrich unter Japans Verantwortung für die Verbrechen im Zweiten Weltkrieg ziehen. Damit hat er zu Recht viele Chinesen empört. Doch das war nur die eine Seite des rechtskonservativen Ex-Premiers.

Auf Abe ist auch zurückzuführen, dass sich das seit Jahrzehnten schwierige Verhältnis zwischen Japan und China zumindest wirtschaftlich entspannte, analysiert Michael Radunski in seinem Nachruf auf den Pragmatiker Abe. Und das in Zeiten einer sich immer weiter zuspitzenden Rivalität zwischen den Supermächten China und den USA. Abe gelang es, einerseits die Sicherheitsallianz mit den USA auszubauen, andererseits den Handel mit der Volksrepublik zu festigen – eine Gratwanderung, an der andere westliche Regierungen zu scheitern drohen. Xi wird diese Politik nicht uneingeschränkt zu schätzen wissen, Respekt vor Abe hat er schon

Sehr viel schwer zu verstehen ist die Impfpolitik der Pekinger Stadtregierung. Erst kündigt sie eine Impfpflicht für bestimmte Bevölkerungsgruppen an, dann zieht sie diese Ankündigung wieder zurück – offenbar aufgrund massiver Proteste in den sozialen Medien. Ist das autoritäre China etwa doch bürgernäher als es den Anschein hat und hört gar auf Bedenken aus der Bevölkerung? Dieser Frage geht Finn Mayer-Kuckuk in seiner Analyse nach. 

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Ihr
Felix Lee
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Analyse

Macht Peking einen Rückzieher bei der Impfpflicht?

Offiziell gilt die Mitteilung vom 6. Juli noch: Um öffentliche Stätten betreten zu dürfen, sei ein Impfnachweis in der App nötig, teilte die Gesundheitskommission der Stadt Peking mit. Die Regel sollte an diesem Montag, 11. Juli, wirksam werden. Sie galt als erster Schritt hin zu einer Impfpflicht. Zumindest wäre eine solche Regel ein Testballon für die Akzeptanz dafür gewesen, die Teilhabe am öffentlichen Leben an den Impfstatus zu binden.

Der Test ist jedoch offenbar bereits zuungunsten der Zugangsregeln ausgefallen. Die Stadtverwaltung bereitet kommunikativ einen Rückzieher der kleinen Impfpflicht vor. In der staatlichen kontrollierten Zeitung Beijing Ribao 北京日报 erschien die Zusammenfassung eines Interviews mit einem nicht namentlich genannten, aber hochrangigen Vertreter der Stadt. Der Tenor: Die Behörden halten die Impfung für eine “wichtige Maßnahme”, doch die Bürger können “alle öffentlichen Plätze regulär mit Temperaturmessung und Vorlage des Corona-Codes betreten”. Zugleich wurden die ursprünglichen Infos zu den Zugangsbeschränkungen von der Website der Zeitung gelöscht.

Der Text in der Beijing Ribao liest sich wie das Zeugnis einer hastigen Kehrtwende. Das Seuchenzentrum habe “Sorge und Zweifel” der Bürger zur Kenntnis genommen. Es sei dankbar für das Verständnis der Stadtbewohner. Die Impfung erfolge weiterhin nach dem Prinzip “der informierten Freiwilligkeit und nur mit Zustimmung der Impflinge”. Das entspreche auch der aktuellen Version der Pandemiekontrollpläne der Zentralregierung.

Peking lässt seine Bürger im Unklaren

Noch ist unklar, was jetzt ab diesem Montag gilt. Der ursprüngliche Erlass kam genauso überhastet wie jetzt der Rückzieher per Zeitungsinterview. Welche Mitteilung hat nun Vorrang? Die Anweisung für die die Verpflichtung zur Vorlage des Impfnachweises kam immerhin vom Vizechef der Gesundheitskommission der Stadt Peking 北京市卫生健康委员会. Die widersprechende Ansage erging von “einer für Seuchenprävention der Stadt Peking zuständigen Person”.

Eigentlich würde die Mitteilung der Behörde das Interview schlagen. Wenn sich nicht der gut informierte Ex-Chefredakteur des Propagandablattes Global Times, Hu Xijin, auf dem Sozialmedium Weibo eingeschaltet hätte. “Die Rücknahme des Impfbefehls 疫苗令 durch die Pekinger Stadtverwaltung begrüße ich”, schreibt Hu. “Sie erfolgt unter dem Druck der öffentlichen Meinung.” Die Kehrtwende zeige die Macht der Bürger, der “im Konflikt mit den Mächtigen die Oberhand hat”. Auch diesmal ziehen sich die Verantwortlichen Hu zufolge “rechtzeitig” vor dem “Willen der chinesischen Gesellschaft” zurück.

Der Weibo-Post von Hu Xijin zur "Rücknahme des Impfbefehls" auf Chinesisch. Peking nimmt anscheinend seine angekündigte Impfpflicht wieder zurück
Der Weibo-Post von Hu Xijin zur “Rücknahme des Impfbefehls”.

Wenn Hu sich irrt und ab Montag jetzt doch Zugangskontrollen gelten, wäre der Post höchst peinlich für Hu. Schließlich stellt er den Rückzieher als Zeichen dafür dar, wie gut die demokratischen Strukturen in China funktionieren. Am Sonntag blieb trotz der Diskussion eine Klarstellung auf der Info-Seite der Stadt Peking aus. Dort fanden sich aktualisierte Regeln zu Kontaktbeschränkungen. Und, ganz oben, ein Grußwort von Xi Jinping an einen Experten des Nationalmuseums zum Thema historischer Kulturgüter.

Tatsächlich tut sich China mit jeder Form einer Impfverpflichtung erstaunlich schwer (China.Table berichtete). Von außen betrachtet wirkt das wie ein Rätsel. Warum erzwingt eine autoritäre Regierung mit einem massiven Covid-Problem nicht 100 Prozent Impfabdeckung mit einfachem oder doppeltem Booster? Dann würden auch Chinas Wirkstoffe einen Großteil der schlimmen Verläufe verhindern und damit Lockerungen ermöglichen. Wie sollen die brutalen Lockdowns besser sein als der kurze Piecks in den Oberarm? Zumal die Politik aus Sicht der Führung viel politisches Kapital kostet (China.Table berichtete)?

Doch das Misstrauen gegenüber medizinischen Zwangsbehandlungen ist offenbar riesig. China ist heute nicht mehr das Land, in dem sich 1980 die Ein-Kind-Politik durchsetzen ließ. Stimmungen verbreiten sich in Sozialmedien und wirken ansteckend, können sich womöglich zum Flächenbrand ausweiten, wenn die Zensoren nicht hinterherkommen. Seit Ankündigung der Zugangsregel Mitte vergangener Woche hat sich auf WeChat und Weibo wohl ein veritabler Sturm des Ärgers über die Zugangsverbote aufgebaut. In Peking ist immer noch ein Fünftel der Bürger über 60 Jahren nicht geimpft.

Gemeint war eigentlich nur 1G

Pekings 1G-Regel wäre dabei gar keine Impfpflicht gewesen. Unter “Impfpflicht” gilt in Deutschland eine Verordnung, die Impfverweigerung mit einem Bußgeld belegt. Der Bundestag hat aber eine “einrichtungsbezogene Impfpflicht” verabschiedet, die für Mitarbeiter von Kliniken und Heimen gilt. Auch hier ist die Sanktion für Nichtbeachtung ein Bußgeld.

Chinas Hauptstadt wollte bloß den Zugang zu einer Reihe von Institutionen regeln:

  • Kinos,
  • Museen,
  • Konzerthäuser,
  • Sportstadien,
  • Fitnessstudios,
  • Internetcafés

Parallel dazu sollte die Corona-App den neuen Status erhalten: “nicht impfgeeignet”, um Ausnahmen schaffen zu können. Damit reicht dann wieder der grüne Code für den Zugang zu den öffentlichen Stätten. Es handelte sich also lediglich um einen Anreiz für die verbleibenden Ungeimpften, sich endlich immunisieren zu lassen.

Undemokratischer Populismus?

Der Vorgang aus Ankündigung und halbherziger Rücknahme ist insofern irritierend, als er eine erhebliche Schwäche der chinesischen Politik gegenüber der Bevölkerung offenbart. Da die Partei sich als allmächtige Wohltäterin stilisiert, bekommt sie auch allen Ärger für das ab, was schiefläuft oder unpopulär ist. Sie zeigt sich daher nicht weniger ängstlich gegenüber der öffentlichen Meinung als die Politik in demokratischen Ländern. Das Ergebnis einer Verstärkung dieses Trends wäre undemokratischer Populismus.

Auch Hu Xijins Verständnis von Gewaltenteilung in China ist besorgniserregend. Das Volk versteht nicht immer sofort, was langfristig am besten funktioniert. Zuweilen sind die besten Maßnahmen anfänglich unpopulär, wie gerade die Pandemie rund um den Globus gezeigt hat. Auch der Kampf gegen den Klimawandel wäre ein Beispiel. Wenn sich die Regierung in China jedoch nach denen richtet, die am lautesten schreien, dann vergibt die autoritäre Herrschaft einen großen Vorteil, als sinnvoll erkannte Vorhaben zumindest stringent durchsetzen zu können.

  • Coronavirus
  • Gesundheit
  • Peking

Baidu und Geely stellen ihr gemeinsam entwickeltes Auto vor

Jidu ist das Konezptauto von Baidu und Geely - sie haben ihr gemeinsames E-Auto vorgestellt.

Als erster chinesischer Tech-Gigant steht Baidu vor dem Produktionsstart eines eigenen smarten E-Autos. Das von Baidu und dem heimischen Autokonzern Geely gegründete Start-up Jidu 集度 hat kürzlich in Peking das  Konzeptauto Robo-1 vorgestellt. Jidu zeigte ein futuristisches Gefährt mit Schmetterlingstüren und einem Display, das sich über das gesamte Armaturenbrett zieht. Der Bau soll nach Angaben des Unternehmens im kommenden Jahr beginnen. Demnach soll das Serienmodell zu 90 Prozent dem Konzept-Auto entsprechen. 

Jidu ist das Konezptauto von Baidu und Geely - sie haben ihr gemeinsames E-Auto vorgestellt.
Jidu ist das Konezptauto von Baidu und Geely - sie haben ihr gemeinsames E-Auto vorgestellt.

Die Konkurrenz dürfte den Robo-1 im Auge behalten. Schließlich verbindet das Fahrzeug Expertise aus zwei Welten. Volvo-Mutter und Mercedes-Großaktionär Geely demonstrierte gerade erst mit der Einführung der neuen Marke Zeekr, dass es in der Lage ist, Tesla und anderen Herstellern im Premiumsegment bei E-Autos Konkurrenz zu machen. Baidu wiederum ist ein weltweit führender Spieler im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Hier finden also Hardware und Software auf hohem Niveau zusammen.

Fünf Radaraugen, zwei Lidar-Sensoren

Der Robo-1 basiert auf der gleichen Plattform wie der Zeekr 001 oder auch der neue Smart, den Geely und Mercedes gemeinsam entwickelt haben. Hinzu kommt jedoch eine technische Ausstattung, die Baidu federführend entwickelt hat. Fünf Radaraugen, zwei Lidar-Sensoren und zwölf HD-Kameras sollen im Robo-1 verbaut werden. Damit würde das Auto neue Maßstäbe setzen. Trotz der üppigen Technik-Ausstattung strebt Jidu an, den Robo-1 offenbar zu einem Kampfpreis oberhalb von 200.000 Yuan (28.500 Euro) auf den Markt zu bringen. 

Gelingt es Jidu tatsächlich, den Robo-1 im kommenden Jahr auszurollen, würde es damit auch Xiaomi ausstechen. Der chinesische Smartphone-Gigant arbeitet ebenfalls an einem eigenen E-Auto. Xiaomi hält bislang an dem Ziel fest, bis 2024 in die Massenproduktion zu gehen. Neben Baidu und Xiaomi investieren auch andere chinesische Tech-Giganten in E-Autos. 

Huawei etwa ist Partnerschaften mit einer ganzen Reihe von Autokonzernen eingegangen, denen es smarte Lösungen anbietet. Ähnlich gehen auch Tencent und Alibaba vor, die zudem früh in die chinesischen E-Auto-Startups Xpeng (Alibaba) und Nio (Tencent) investiert haben. Nur Xiaomi und Baidu verfolgen Pläne zum Bau eigener Autos. 

Baidu rollt eigene Taxi-Flotte aus

Der Robo-1 ziele darauf ab, das Bedürfnisse der Nutzer nach intelligentem Reisen und einer intelligenten Kabine zu erfüllen, sagte Joe Xia Yiping, Geschäftsführer von Jidu anlässlich der Präsentation. “Das ultimative Ziel ist es, ein vollständig fahrerloses Transporterlebnis zu realisieren”, so der Jidu-Chef weiter.  Die autonome Fahrtechnologie für Jidus Auto wird auf Apollo basieren, einer offenen Plattform, die von Baidu und mehreren Partnern entwickelt wurde. 

Sie wird von Dutzenden Autoherstellern in China eingesetzt. Baidu gilt in China als führend bei der Entwicklung von Technik, die autonomes Fahrens ermöglicht. Das Unternehmen ist derzeit dabei, seinen eigenen Roboter-Taxi-Service Apollo Go in großen chinesischen Städten auszurollen.  

Nach eigenen Angaben verfügt der Konzern über einen Datenschatz, aus mehr als 20 Millionen Kilometern überwachtem autonomen Fahren. Die Daten nutzt Baidu ähnlich wie Tesla, um die Algorithmen zu trainieren, die später das Steuer komplett übernehmen sollen. Jörn Petring/Gregor Koppenburg 

  • Autoindustrie

News

Volkswagen bekommt Menschenrechts-Beauftragte

Volkswagen hat nach vermehrter Kritik an seinem Werk in Xinjiang eine Beauftragte für Menschenrechte berufen. Kerstin Waltenberg gehört zur Compliance-Abteilung und soll in dieser Funktion direkt an den Vorstand berichten. Volkswagen-Chef Herbert Diess hatte die Personalie am Freitag dem Aufsichtsrat vorgestellt.

Die Berufung von Waltenberg sei vor allem eine Vorbereitung auf die Einführung des Lieferkettengesetzes in Deutschland zum 1. Januar 2023, sagte ein Sprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Mit dem Posten werde aber auch auf die Kritik am VW-Werk in Xinjiang (China.Table berichtete) reagiert. Waltenberg arbeitet seit 2017 für Volkswagen als COO für Group Compliance. Sie ist Autorin von Fachliteratur zu Compliance- und Due-Diligence-Themen. ari

  • Autoindustrie

Bütikofer und Trittin fordern Exportstopp für Schiffs-Antriebe

Zwei führende Parlamentarier der Grünen unterstützen die USA in ihrer Forderung an Deutschland, keine militärisch anwendbaren Schiffsmaschinen mehr an China zu verkaufen. Der berichtet die Zeitung Welt am Sonntag. Jürgen Trittin, derzeit außenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion, und der profilierte Europaabgeordnete Reinhard Bütikofer halten die Praxis des Exports der Schiffsmotoren für überholt. “Eine solche Unterstützung der rapiden Aufrüstung Chinas steht den deutschen Interessen entgegen”, so Bütikofer gegenüber der Zeitung.

Washington stört sich schon länger daran, dass deutsche Firmen die großen Schiffsantriebe nach China liefern, ohne Genehmigungen einzuholen. Die Technik könnte in Kriegsschiffen zum Einsatz kommen. Das Außenministerium und das Wirtschaftsministerium, beide inzwischen grün geführt und beide für solche Exporte zuständig, sind beide bislang nicht gegen die Praxis eingeschritten. fin

  • Export
  • Geopolitik
  • Handel
  • Militär
  • Rüstung

Blinken spricht bei G20 mit Wang

US-Außenminister Antony Blinken hat seinen Kollegen Wang Yi beim G20-Außenministertreffen im indonesischen Bali aufgefordert, sich von Russland zu distanzieren. Dies sei “wirklich der Moment, in dem wir alle aufstehen müssen, um die Aggression zu verurteilen”, erklärte Blinken nach einem fünfstündigen Treffen mit Wang.

“Trotz der Komplexität unserer Beziehungen” seien die Gespräche mit Wang “nützlich, offen und konstruktiv” gewesen, erklärte Blinken. Er habe jedoch auch die “tiefe Besorgnis” der US-Regierung “über die zunehmend provokante Rhetorik und die Aktivitäten Pekings gegenüber Taiwan” zum Ausdruck gebracht.

Chinas Außenminister ging auf Blinkens Forderungen nicht näher ein. Wang hatte vor dem Treffen aber betont, wie wichtig es sei, dass China und die USA zusammenarbeiten. Notwendig sei auch ein “normaler Austausch” und “gegenseitiger Respekt”.

Ein Treffen von Blinken und dem Nationalen US-Sicherheitsberater Jake Sullivan mit ihren chinesischen Kollegen im März 2021 in Alaska hatte zu einem Eklat geführt (China.Table berichtete). Beide Seiten hatten einander beschimpft. Das letzte Treffen von Blinken und Wang fand im vergangenen Oktober statt. Das verlief harmonischer. Beim Krieg in der Ukraine gehen die Meinungen aber auch weiterhin auseinander. China hat die westlichen Sanktionen gegen Russland mehrfach kritisiert. flee

  • Geopolitik
  • Russland
  • Ukraine
  • USA

Casinos in Macau müssen schließen

Abgesehen von einer zweiwöchigen Schließung zu Beginn der Pandemie hatten die Casinos in Macau es bisher geschafft, trotz Pandemie geöffnet zu bleiben. Damit ist es nun vorbei. Wegen des bislang schlimmsten Corona-Ausbruchs hat die Regierung der chinesischen Sonderverwaltungszone angeordnet, dass ab Montag sämtliche Casinos für eine Woche ihre Pforten dicht machen müssen. Auch nicht lebensnotwendige Geschäfte müssen beschlossen bleiben. Zuwiderhandlungen werden mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft, sagte Andre Cheong von der Stadtverwaltung.

Macau registrierte am Samstag 71 Coronavirus-Neuinfektionen. Damit stieg die Fallzahl seit Beginn der aktuellen Infektionswelle am 18. Juni nach Behördenangaben auf 1.374. Vergangene Woche musste bereits das Grand Lisboa schließen, nachdem 13 Corona-Fälle mit dem ältesten Casino der Stadt in Verbindung gebracht worden waren. Mehr als 500 Menschen mussten sich in Quarantäne begeben. Die Stadtverwaltung rief die rund 600.000 Einwohner auf, sich testen zu lassen. flee

  • Coronavirus
  • Gesundheit
  • Macau

Filmstar nimmt Staats-Job an

Einer der beliebtesten Nachwuchs-Schauspieler Chinas hat seine eigene Unterhaltungsfirma geschlossen und einen Job bei einem staatlich geförderten Theater angenommen: Der 22-jährige Jackson Yee (Yi Yangqianxi), der als Mitglied der beliebten Boyband TFBoys berühmt wurde, habe als Schauspieler beim National Theatre of China angeheuert, wie das Ministerium für Soziale Sicherheit mitteilte.

Yee, dessen bürgerlicher Name Yi Yangqianxi lautet, ist bekannt aus dem Kriegsepos “The Battle at Lake Changjin” (“长津湖”). Der Film gilt mit einem Budget von rund 200 Millionen Dollar als bisher teuerste Produktion der Volksrepublik. Es handelte sich um eine Propaganda-Auftragsproduktion reinsten Wassers. Auftraggeber waren die Nationale Radio- und Fernsehbehörde Chinas, die Zentrale Militärkommission und die Propagandaabteilung der Kommunistischen Partei. Yee äußerte sich zu dem Wechsel in den staatlichen Job zunächst nicht. Regierungsjobs sind in der Regel gut bezahlt, für das Theater ist Yee zudem ein Aushängeschild, um junges Publikum anzuziehen. ari

  • Filmindustrie
  • Gesellschaft
  • Kultur

Presseschau

Neue Omikron-Variante erreicht China – Mehr als 100 Millionen Menschen von Lockdowns betroffen merkur.de
Kritik von den Grünen: Chinesisches Militär nutzt deutsche Technik rnd.de
Nach Treffen mit Chinas Außenminister – US-Außenminister Blinken: “China steht nach wie vor zu Russland” rnd.de
Blinken Tells China: “It’s Pretty Hard to Be Neutral” on Ukraine NY TIMES
Sanktionen gegen Russland: China folgt dem Westen – deutlich weniger Exporte FR
Industrie warnt vor Zugriff Chinas auf Windenergie T-ONLINE
Rassismus in China: “Tut mir leid, wir suchen weiße Leute” TAGESSCHAU
Chinese protesters demanding bank deposits tussle with security men REUTERS
“Korruption und Gewalt” Hunderte demonstrieren in China gegen Lokalbehörden WEB.DE
China: Verbraucherpreise steigen stärker als erwartet HANDELSBLATT
Traditionelle Medizin: Tausende Esel aus Afrika gestohlen – für chinesischen Markt FAZ
Visit by China’s top diplomat underscores importance of Zimbabwe ties SCMP
“Cariad”: VW mit Problemen bei der Auto-Software – und Kritik am China-Standort HEISE
Virtuelle Pop-Stars lassen in China die Kassen klingeln N-TV

Heads

Shinzo Abe – Vom Ideologen zum Pragmatiker

Shinzo Abe, 1954-2022.
Shinzo Abe, 1954-2022.

Mit Shinzo Abe (安倍 晋三) ist am Freitag der wohl wichtigste Politiker Japans seit Ende des Zweiten Weltkriegs erschossen worden. Kein anderer war derart lange Premierminister – 2006/2007, dann nochmals von 2012 bis 2020. Seine erste Amtszeit endete schnell und erfolglos, eine kurze Episode in einer Zeit politischer Instabilität in Japan, als es keinem Premierminister gelang, länger als 16 Monate im Amt zu bleiben. Erst als Abe 2012 zum zweiten Mal ins Amt kommt, beginnt sein eigentliches politisches Wirken. Er sollte Japan so stark prägen, wie kein anderer Politiker nach dem Zweiten Weltkrieg – vor allem international. Und hierbei besonders Japans Verhältnis zum großen Rivalen China.

Einer, der Abes Einfluss auf den Kurs Japans bestens einschätzen kann, ist Volker Stanzel. Der deutsche Diplomat ist sowohl Japanologe wie auch Sinologe. Als Botschafter arbeitete er zunächst in China, später in Japan. Stanzel kannte Abe persönlich, hat ihn viele Male getroffen und sagt im Gespräch mit China.Table: “Viele bezeichnen Abe als China-Falken, der immerzu gegen die Volksrepublik gearbeitet habe. Das mag in seinen ersten Amtsjahren vielleicht so gewesen sein, später aber nicht mehr.”

Der Großvater wütet in China

Als Abe 2012 ins Amt kommt, ist es um die chinesisch-japanischen Beziehungen nicht gut bestellt. “Die erste große Konfliktwelle um die Senkaku/Diaoyu-Inseln war gerade losgebrochen, und Japan sah sich plötzlich mit einem ungemein aggressiv auftretenden China konfrontiert”, erinnert sich Stanzel.

Abe steht damals enorm unter Druck – und kaum im Amt, muss er also sofort auf den großen Rivalen reagieren. Abe agiert damals “sehr, sehr China-kritisch”, wie es Berufsdiplomat Stanzel umschreibt. Manche Gründe hierfür lassen sich in seiner familiären Herkunft finden.

Der 1954 in Tokio geborene Abe entstammt einer japanischen Politikerdynastie: Sein Vater Shintaro war Außenminister des Landes, sein Großonkel Eisaku Sato gar Premierminister. Die politisch prägendste Figur ist jedoch sein Großvater Nobusuke Kishi, den die Regierung in den 1930er-Jahren nach Mandschukuo (Mandschurei) entsandt hatte. Offiziell regierte Chinas letzter Kaiser Pu Yi (溥仪) das Gebiet im Norden Chinas, doch in Wahrheit hatten die Japaner das Sagen – und Kishi wütete mit äußerster Brutalität und Härte.

Abes Großvater Nobusuke Kishi als Premier in Verhandlungen mit dem australischen Handelsminister John McEwan (1957).
Abes Großvater Nobusuke Kishi als Premier in Verhandlungen mit dem australischen Handelsminister John McEwan (1957).

Nach dem Krieg wird Kishi deshalb als Kriegsverbrecher erster Klasse verurteilt. Shinzo Abe schreibt dazu später in seinem Buch “Utsukushii Kuni e” (Toward a Beautiful Country: My Vision for Japan): “Einige Leute bezeichneten meinen Großvater als Kriegsverbrecher der Klasse A. Das hat mich sehr abgestoßen. Aufgrund dieser Erfahrung habe ich möglicherweise eine sehr emotionale Bindung zum Konservatismus entwickelt.” Großvater Kishi war übrigen trotz seines Hintergrundes noch von 1957 bis 1960 Premierminister von Japan und trug seinen Teil dazu bei, das Land zurück in die Weltgemeinschaft zu bringen.

Abe scheitert als Ideologe

Auch für Abe bedeutet “Konservatismus” außenpolitisch, das Land als wichtigen Akteur zurück in die internationale Politik zu führen. Dafür will er Japans pazifistische Verfassung ändern – vor allem Artikel 9, der seit 1946 dem Land kriegerische Aktivitäten sowie den Unterhalt von Streitkräften verbietet. Zudem soll sich das Land selbstbewusst der Herausforderung eines wieder erstarkten Chinas stellen.

Doch Abe bekommt schnell zu spüren, dass er mit seiner anfänglichen Anti-China-Haltung keinen Erfolg haben wird. “Es hat mehrere Jahre gebraucht, bis Abe seine eigene China-Politik entwickelt hat”, urteilt Stanzel. “Abe stellt in der Folge seine stramme rechtskonservative Ideologie hinten an und entwickelt sich zum erfolgreichen Pragmatiker.”

Auf Arbeitsebene klappte es dann doch: Shinzo Abe und Xi Jinping bei G20-Treffen in Osaka 2019.
Auf Arbeitsebene klappte es dann doch: Shinzo Abe und Xi Jinping bei G20-Treffen in Osaka 2019.

Stanzel erinnert sich, wie Abe sich damals zu einem sehr westlich wirkenden Politiker wandelte. Während in Asien sonst großen Wert auf höfliche Distanz gelegt werde, sei Japans Premier völlig anders aufgetreten. “Im Gespräch war Abe sehr offen und wurde in der Ansprache sehr schnell persönlich, wie man es sonst vielleicht nur von amerikanischen Politikern kennt, etwa wenn der Joe den Boris trifft.”

Schmied multilateraler Bündnisse

Verbindlich im persönlichen Austausch, mit westlichem Habitus und starker Ausrichtung auf die liberalen Demokratien der Region gelingt es Abe, außenpolitische Wirkung zu entfalten: Erfolgreich schmiedet er multilaterale Allianzen, um so Chinas Aufstieg einzuhegen. Er macht das Konzept des freien und offenen Indo-Pazifik populär und stärkt Japans Beziehungen zu den regionalen Partnern Australien und Indien. Gemeinsam mit den USA bilden sie das Viererforum Quad (China.Table berichtete).

Selbst die als strategisches Gegengewicht gegen China konzipierte Freihandelszone TPP rettet Abe, nach dem der ehemalige amerikanische Präsident Donald Trump die USA 2017 aus dem transpazifischen Partnerschaftsabkommen zurückgezogen hatte. “Durch seine Art ist es Abe gelungen, Japan in der internationalen Politik zu positionieren und viele Bündnispartner zu finden, in der Region, in den USA selbst in Trumps Zeiten und auch in Europa”, urteilt Stanzel. “Das war nach seinem ersten Jahr im Amt nicht zu erwarten.”

Und auch innenpolitisch kommt er seinen Zielen auf dem pragmatischen Weg näher: Statt einer grundlegenden Verfassungsänderung gelingt es ihm mittels kleiner Gesetzesänderungen, die Einsatzmöglichkeiten der eigentlich auf die Landesverteidigung beschränkten Selbstverteidigungskräfte zu erweitern.

Internationalisierung der Beziehungen zu Peking

Und so fällt Abes Gesamtbilanz trotz berechtigter Kritik – beispielsweise wegen einer ausbleibenden Entschuldigung für Japans Gräueltaten im Krieg oder seiner regelmäßigen Besuche des Yasukuni-Schreins – durchaus nicht negativ, sondern eher gemischt aus. “Abe muss als Schlüsselfigur und Staatsmann angesehen werden, der den mutigen Schritt der ‘Internationalisierung’ der Beziehungen zu Peking unternahm”, bilanziert Jonathan Berkshire Miller im Gespräch mit China.Table. “Damit meine ich, dass Abe insbesondere nach 2012-13 erkannte, dass eine wirksame Reaktion auf Chinas Durchsetzungsvermögen in der Region einen dynamischeren Ansatz erfordern würde”, erklärt der Wissenschaftler vom Japan Institute of International Affairs in Kanada. “Dies beinhaltete sowohl eine Beruhigung des US-Bündnisses als auch die Entwicklung anderer Beziehungen, die die Allianz ergänzen, wie Australien, Indien und anderen.”

Selbst nach seinem zweiten Rücktritt als Premier 2020 beeinflusst Abe weiter die japanische Außenpolitik. Mit markigen Worten sichert er Taiwan die Unterstützung Japans zu und drängt die USA ebenfalls in diese Richtung (China.Table berichtete). “Ein Notfall in Taiwan ist ein japanischer Notfall und daher ein Notfall für die Allianz zwischen Japan und den USA. Die Menschen in Peking, insbesondere Präsident Xi Jinping, sollten dies niemals missverstehen”, sagte Abe Ende vergangenen Jahres per Video auf einer Veranstaltung des Thinktanks “Institute for National Policy Research” in Taipeh. Selbst die Möglichkeit einer Stationierung von amerikanischen Atomwaffen brachte er in die öffentliche Diskussion ein – bis dato ein absolutes Tabu in Japan, auf das als einziges Land der Welt bislang Atombomben abgeworfen wurden.

Schwieriges Verhältnis mit China

Entsprechend fallen nach dem Tod Abes auch die Reaktionen aus: Japan steckt unter Schock, in Taiwan werden landesweit die Flaggen auf halbmast gesetzt, während auf den sozialen Medien in China nationalistische Stimmen laut werden und das Attentat feiern. Zwar kondolierte Staatspräsident Xi Jinping noch am Samstag persönlich: “Ich bedauere seinen plötzlichen Tod zutiefst.” Doch schon das Außenministerium in Peking vermied es, die Geschmacklosigkeiten einiger chinesischer Nationalisten zu verurteilen. Außenamtssprecher Zhao Lijian sagte lediglich, der Zwischenfall sollte nicht in Verbindung mit den chinesisch-japanischen Beziehungen gebracht werden.

“Dabei war Abe auch im Umgang mit China längst kein Ideologe mehr”, erklärt Diplomat Stanzel. “Er hat durchaus Schritte auf Peking zu gemacht, die beiden Länder sind wirtschaftlich eng verbunden und trotz aller Spannungen stehen die bilateralen Beziehungen auf einer gefestigten Grundlage. Zumindest die beiden Spitzenpolitiker haben freundlich mit- und übereinander gesprochen.”   

Noch sind die Hintergründe des Attentats auf Abe unklar. Warum der ehemalige Premierminister am Freitag auf einer Wahlkampfveranstaltung in der westjapanischen Stadt Nara niedergeschossen wurde, wird die Polizei ermitteln müssen. Es ist die bittere Ironie der Geschichte, dass der letzte japanische Premierminister, auf den ein Attentat durchgeführt wurde, ausgerechnet Nobosuke Kishi war – Abes Großvater und ideologisches Vorbild. Kishi überlebte 1960 allerdings den Angriff. Shinzo Abe hingegen soll am Dienstag im engsten Kreis der Familie beigesetzt werden. Michael Radunski

  • Geopolitik
  • Japan
  • Quad

Personalien

Jan Harnisch ist neuer Global CEO für den Logistiker Rhenus Air & Ocean. Harnisch übernimmt die Posiiton gemeinsam mit Tobias König. Harnisch war zuvor als Global COO und CEO für Far East Asia auch für das China-Geschäft zuständig.

Martin Tschendel ist seit Juni Product Controller für die VW-Tochter Mobility Asia in Peking. Tschendel war zuvor ebenfalls bei Mobility Asia als Risk Manager tätig.

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Zur Sprache

Katzen krempeln

撸猫 - lū māo - Katzen krempeln
撸猫 – lū māo – Katzen krempeln

Was haben Katzen, Politikerhemdsärmel, Hanteln und Barbecue-Spieße gemeinsam? Man kann sie in China “krempeln”. Sie haben richtig gehört. Denn all diese Dinge lassen sich auf Chinesisch mit einem Trendverb kombinieren, für das im Deutschen ein ähnlich flexibler Dudeneintrag erst noch gefunden werden muss.

撸 lū heißt das Zauberwort, das ursprünglich aus dem Shanghainesischen stammt. Es war lange vor allem im Ausdruck 撸袖子 lū xiùzi bzw. 撸起袖子 lūqǐ xiùzi gebräuchlich (“die Ärmel hochkrempeln”). Auch Chinas Staatspräsident bediente sich der Metapher schon mehrfach medienwirksam und rief seine Landsleute auf, “die Ärmel hochzukrempeln und sich elanvoll ans Werk zu machen” (撸起袖子加油干 lūqǐ xiùzi jiāyóu gàn), um die großen Entwicklungsaufgaben zu stemmen. Ein Spruch, der mittlerweile sogar an manch rotem Bannern am Straßenrand prangt.

Ganz wörtlich beschreibt 撸 lū die Bewegung, mit der Handfläche eng anliegend in bestimmter Richtung (und meist mit etwas Druck) längs über einen Gegenstand zu streichen. Neuerdings hat die chinesische Netzgemeinde das zuvor eher selten gebrauchte Zeichen für sich entdeckt und überträgt es heute fröhlich auf andere “Krempelszenarien”. Allen voran: das Haustierkrempeln.

Stressgeplagte chinesische Großstädter haben schon seit geraumer Zeit die beruhigende Wirkung des Kraulens flauschiger Vierbeiner für sich entdeckt. Und so erfreuen sich insbesondere Katzencafés in chinesischen Metropolen großer Beliebtheit. Kreative Geschäftemacher haben das Streichelsegment mittlerweile noch um einige Knuddelalternativen erweitert. In großen Einkaufszentren und Szenevierteln stolpert man mittlerweile über eine ganze Reihe solcher “Haustierkrempelläden” (撸宠店 lūchǒngdiàn). Durchkneten kann man neben Katzen (撸猫 lū māo) auch Hunde (撸狗 lū gǒu – vorzugsweise Corgis 撸柯基 lū kējī und Shibas 撸柴犬 lū cháiquǎn), Hasen (撸兔子 lū tùzi), ja sogar Alpakas (撸羊驼 lū yángtuó), Enten (撸鸭 lū yā) und Minischweine (撸猪 lū zhū).

Ein weiteres Krempelsegment im Aufwind ist übrigens die Fitnessbranche. Hier werden beim Muskeltraining nicht Gewichte gestemmt, sondern “Metall gestreichelt” bzw. “gekrempelt” (撸铁 lū tiě). Und auch beim anschließenden wieder Anfuttern der Pfunde hilft die Krempelbewegung weiter, nämlich beim Barbecue. Das Abnagen und Abstreifen der Fleisch- und Gemüsestücke vom Holz- oder Metallspieß nennt man neuerdings “Spieße krempeln” (撸串儿 lū chuàr). Mal schauen, was Chinas Netzgemeinde in Zukunft noch so in die Krempelschublade steckt und so den Sprachgebrauch umkrempelt. Man darf gespannt sein.

Verena Menzel betreibt in Peking die Online-Sprachschule New Chinese.

  • Gesellschaft
  • Kultur

China.Table Redaktion

CHINA.TABLE REDAKTION

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    es war eine noble Geste, dass Chinas Staatpräsident Xi Jinping nach dem tödlichen Attentat auf den früheren japanischen Regierungschef Shinzo Abe dem Land so schnell und offen kondolierte. Denn Abe wollte mit seiner rückwärtsgewandten Politik einen Schlussstrich unter Japans Verantwortung für die Verbrechen im Zweiten Weltkrieg ziehen. Damit hat er zu Recht viele Chinesen empört. Doch das war nur die eine Seite des rechtskonservativen Ex-Premiers.

    Auf Abe ist auch zurückzuführen, dass sich das seit Jahrzehnten schwierige Verhältnis zwischen Japan und China zumindest wirtschaftlich entspannte, analysiert Michael Radunski in seinem Nachruf auf den Pragmatiker Abe. Und das in Zeiten einer sich immer weiter zuspitzenden Rivalität zwischen den Supermächten China und den USA. Abe gelang es, einerseits die Sicherheitsallianz mit den USA auszubauen, andererseits den Handel mit der Volksrepublik zu festigen – eine Gratwanderung, an der andere westliche Regierungen zu scheitern drohen. Xi wird diese Politik nicht uneingeschränkt zu schätzen wissen, Respekt vor Abe hat er schon

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    Macht Peking einen Rückzieher bei der Impfpflicht?

    Offiziell gilt die Mitteilung vom 6. Juli noch: Um öffentliche Stätten betreten zu dürfen, sei ein Impfnachweis in der App nötig, teilte die Gesundheitskommission der Stadt Peking mit. Die Regel sollte an diesem Montag, 11. Juli, wirksam werden. Sie galt als erster Schritt hin zu einer Impfpflicht. Zumindest wäre eine solche Regel ein Testballon für die Akzeptanz dafür gewesen, die Teilhabe am öffentlichen Leben an den Impfstatus zu binden.

    Der Test ist jedoch offenbar bereits zuungunsten der Zugangsregeln ausgefallen. Die Stadtverwaltung bereitet kommunikativ einen Rückzieher der kleinen Impfpflicht vor. In der staatlichen kontrollierten Zeitung Beijing Ribao 北京日报 erschien die Zusammenfassung eines Interviews mit einem nicht namentlich genannten, aber hochrangigen Vertreter der Stadt. Der Tenor: Die Behörden halten die Impfung für eine “wichtige Maßnahme”, doch die Bürger können “alle öffentlichen Plätze regulär mit Temperaturmessung und Vorlage des Corona-Codes betreten”. Zugleich wurden die ursprünglichen Infos zu den Zugangsbeschränkungen von der Website der Zeitung gelöscht.

    Der Text in der Beijing Ribao liest sich wie das Zeugnis einer hastigen Kehrtwende. Das Seuchenzentrum habe “Sorge und Zweifel” der Bürger zur Kenntnis genommen. Es sei dankbar für das Verständnis der Stadtbewohner. Die Impfung erfolge weiterhin nach dem Prinzip “der informierten Freiwilligkeit und nur mit Zustimmung der Impflinge”. Das entspreche auch der aktuellen Version der Pandemiekontrollpläne der Zentralregierung.

    Peking lässt seine Bürger im Unklaren

    Noch ist unklar, was jetzt ab diesem Montag gilt. Der ursprüngliche Erlass kam genauso überhastet wie jetzt der Rückzieher per Zeitungsinterview. Welche Mitteilung hat nun Vorrang? Die Anweisung für die die Verpflichtung zur Vorlage des Impfnachweises kam immerhin vom Vizechef der Gesundheitskommission der Stadt Peking 北京市卫生健康委员会. Die widersprechende Ansage erging von “einer für Seuchenprävention der Stadt Peking zuständigen Person”.

    Eigentlich würde die Mitteilung der Behörde das Interview schlagen. Wenn sich nicht der gut informierte Ex-Chefredakteur des Propagandablattes Global Times, Hu Xijin, auf dem Sozialmedium Weibo eingeschaltet hätte. “Die Rücknahme des Impfbefehls 疫苗令 durch die Pekinger Stadtverwaltung begrüße ich”, schreibt Hu. “Sie erfolgt unter dem Druck der öffentlichen Meinung.” Die Kehrtwende zeige die Macht der Bürger, der “im Konflikt mit den Mächtigen die Oberhand hat”. Auch diesmal ziehen sich die Verantwortlichen Hu zufolge “rechtzeitig” vor dem “Willen der chinesischen Gesellschaft” zurück.

    Der Weibo-Post von Hu Xijin zur "Rücknahme des Impfbefehls" auf Chinesisch. Peking nimmt anscheinend seine angekündigte Impfpflicht wieder zurück
    Der Weibo-Post von Hu Xijin zur “Rücknahme des Impfbefehls”.

    Wenn Hu sich irrt und ab Montag jetzt doch Zugangskontrollen gelten, wäre der Post höchst peinlich für Hu. Schließlich stellt er den Rückzieher als Zeichen dafür dar, wie gut die demokratischen Strukturen in China funktionieren. Am Sonntag blieb trotz der Diskussion eine Klarstellung auf der Info-Seite der Stadt Peking aus. Dort fanden sich aktualisierte Regeln zu Kontaktbeschränkungen. Und, ganz oben, ein Grußwort von Xi Jinping an einen Experten des Nationalmuseums zum Thema historischer Kulturgüter.

    Tatsächlich tut sich China mit jeder Form einer Impfverpflichtung erstaunlich schwer (China.Table berichtete). Von außen betrachtet wirkt das wie ein Rätsel. Warum erzwingt eine autoritäre Regierung mit einem massiven Covid-Problem nicht 100 Prozent Impfabdeckung mit einfachem oder doppeltem Booster? Dann würden auch Chinas Wirkstoffe einen Großteil der schlimmen Verläufe verhindern und damit Lockerungen ermöglichen. Wie sollen die brutalen Lockdowns besser sein als der kurze Piecks in den Oberarm? Zumal die Politik aus Sicht der Führung viel politisches Kapital kostet (China.Table berichtete)?

    Doch das Misstrauen gegenüber medizinischen Zwangsbehandlungen ist offenbar riesig. China ist heute nicht mehr das Land, in dem sich 1980 die Ein-Kind-Politik durchsetzen ließ. Stimmungen verbreiten sich in Sozialmedien und wirken ansteckend, können sich womöglich zum Flächenbrand ausweiten, wenn die Zensoren nicht hinterherkommen. Seit Ankündigung der Zugangsregel Mitte vergangener Woche hat sich auf WeChat und Weibo wohl ein veritabler Sturm des Ärgers über die Zugangsverbote aufgebaut. In Peking ist immer noch ein Fünftel der Bürger über 60 Jahren nicht geimpft.

    Gemeint war eigentlich nur 1G

    Pekings 1G-Regel wäre dabei gar keine Impfpflicht gewesen. Unter “Impfpflicht” gilt in Deutschland eine Verordnung, die Impfverweigerung mit einem Bußgeld belegt. Der Bundestag hat aber eine “einrichtungsbezogene Impfpflicht” verabschiedet, die für Mitarbeiter von Kliniken und Heimen gilt. Auch hier ist die Sanktion für Nichtbeachtung ein Bußgeld.

    Chinas Hauptstadt wollte bloß den Zugang zu einer Reihe von Institutionen regeln:

    • Kinos,
    • Museen,
    • Konzerthäuser,
    • Sportstadien,
    • Fitnessstudios,
    • Internetcafés

    Parallel dazu sollte die Corona-App den neuen Status erhalten: “nicht impfgeeignet”, um Ausnahmen schaffen zu können. Damit reicht dann wieder der grüne Code für den Zugang zu den öffentlichen Stätten. Es handelte sich also lediglich um einen Anreiz für die verbleibenden Ungeimpften, sich endlich immunisieren zu lassen.

    Undemokratischer Populismus?

    Der Vorgang aus Ankündigung und halbherziger Rücknahme ist insofern irritierend, als er eine erhebliche Schwäche der chinesischen Politik gegenüber der Bevölkerung offenbart. Da die Partei sich als allmächtige Wohltäterin stilisiert, bekommt sie auch allen Ärger für das ab, was schiefläuft oder unpopulär ist. Sie zeigt sich daher nicht weniger ängstlich gegenüber der öffentlichen Meinung als die Politik in demokratischen Ländern. Das Ergebnis einer Verstärkung dieses Trends wäre undemokratischer Populismus.

    Auch Hu Xijins Verständnis von Gewaltenteilung in China ist besorgniserregend. Das Volk versteht nicht immer sofort, was langfristig am besten funktioniert. Zuweilen sind die besten Maßnahmen anfänglich unpopulär, wie gerade die Pandemie rund um den Globus gezeigt hat. Auch der Kampf gegen den Klimawandel wäre ein Beispiel. Wenn sich die Regierung in China jedoch nach denen richtet, die am lautesten schreien, dann vergibt die autoritäre Herrschaft einen großen Vorteil, als sinnvoll erkannte Vorhaben zumindest stringent durchsetzen zu können.

    • Coronavirus
    • Gesundheit
    • Peking

    Baidu und Geely stellen ihr gemeinsam entwickeltes Auto vor

    Jidu ist das Konezptauto von Baidu und Geely - sie haben ihr gemeinsames E-Auto vorgestellt.

    Als erster chinesischer Tech-Gigant steht Baidu vor dem Produktionsstart eines eigenen smarten E-Autos. Das von Baidu und dem heimischen Autokonzern Geely gegründete Start-up Jidu 集度 hat kürzlich in Peking das  Konzeptauto Robo-1 vorgestellt. Jidu zeigte ein futuristisches Gefährt mit Schmetterlingstüren und einem Display, das sich über das gesamte Armaturenbrett zieht. Der Bau soll nach Angaben des Unternehmens im kommenden Jahr beginnen. Demnach soll das Serienmodell zu 90 Prozent dem Konzept-Auto entsprechen. 

    Jidu ist das Konezptauto von Baidu und Geely - sie haben ihr gemeinsames E-Auto vorgestellt.
    Jidu ist das Konezptauto von Baidu und Geely - sie haben ihr gemeinsames E-Auto vorgestellt.

    Die Konkurrenz dürfte den Robo-1 im Auge behalten. Schließlich verbindet das Fahrzeug Expertise aus zwei Welten. Volvo-Mutter und Mercedes-Großaktionär Geely demonstrierte gerade erst mit der Einführung der neuen Marke Zeekr, dass es in der Lage ist, Tesla und anderen Herstellern im Premiumsegment bei E-Autos Konkurrenz zu machen. Baidu wiederum ist ein weltweit führender Spieler im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Hier finden also Hardware und Software auf hohem Niveau zusammen.

    Fünf Radaraugen, zwei Lidar-Sensoren

    Der Robo-1 basiert auf der gleichen Plattform wie der Zeekr 001 oder auch der neue Smart, den Geely und Mercedes gemeinsam entwickelt haben. Hinzu kommt jedoch eine technische Ausstattung, die Baidu federführend entwickelt hat. Fünf Radaraugen, zwei Lidar-Sensoren und zwölf HD-Kameras sollen im Robo-1 verbaut werden. Damit würde das Auto neue Maßstäbe setzen. Trotz der üppigen Technik-Ausstattung strebt Jidu an, den Robo-1 offenbar zu einem Kampfpreis oberhalb von 200.000 Yuan (28.500 Euro) auf den Markt zu bringen. 

    Gelingt es Jidu tatsächlich, den Robo-1 im kommenden Jahr auszurollen, würde es damit auch Xiaomi ausstechen. Der chinesische Smartphone-Gigant arbeitet ebenfalls an einem eigenen E-Auto. Xiaomi hält bislang an dem Ziel fest, bis 2024 in die Massenproduktion zu gehen. Neben Baidu und Xiaomi investieren auch andere chinesische Tech-Giganten in E-Autos. 

    Huawei etwa ist Partnerschaften mit einer ganzen Reihe von Autokonzernen eingegangen, denen es smarte Lösungen anbietet. Ähnlich gehen auch Tencent und Alibaba vor, die zudem früh in die chinesischen E-Auto-Startups Xpeng (Alibaba) und Nio (Tencent) investiert haben. Nur Xiaomi und Baidu verfolgen Pläne zum Bau eigener Autos. 

    Baidu rollt eigene Taxi-Flotte aus

    Der Robo-1 ziele darauf ab, das Bedürfnisse der Nutzer nach intelligentem Reisen und einer intelligenten Kabine zu erfüllen, sagte Joe Xia Yiping, Geschäftsführer von Jidu anlässlich der Präsentation. “Das ultimative Ziel ist es, ein vollständig fahrerloses Transporterlebnis zu realisieren”, so der Jidu-Chef weiter.  Die autonome Fahrtechnologie für Jidus Auto wird auf Apollo basieren, einer offenen Plattform, die von Baidu und mehreren Partnern entwickelt wurde. 

    Sie wird von Dutzenden Autoherstellern in China eingesetzt. Baidu gilt in China als führend bei der Entwicklung von Technik, die autonomes Fahrens ermöglicht. Das Unternehmen ist derzeit dabei, seinen eigenen Roboter-Taxi-Service Apollo Go in großen chinesischen Städten auszurollen.  

    Nach eigenen Angaben verfügt der Konzern über einen Datenschatz, aus mehr als 20 Millionen Kilometern überwachtem autonomen Fahren. Die Daten nutzt Baidu ähnlich wie Tesla, um die Algorithmen zu trainieren, die später das Steuer komplett übernehmen sollen. Jörn Petring/Gregor Koppenburg 

    • Autoindustrie

    News

    Volkswagen bekommt Menschenrechts-Beauftragte

    Volkswagen hat nach vermehrter Kritik an seinem Werk in Xinjiang eine Beauftragte für Menschenrechte berufen. Kerstin Waltenberg gehört zur Compliance-Abteilung und soll in dieser Funktion direkt an den Vorstand berichten. Volkswagen-Chef Herbert Diess hatte die Personalie am Freitag dem Aufsichtsrat vorgestellt.

    Die Berufung von Waltenberg sei vor allem eine Vorbereitung auf die Einführung des Lieferkettengesetzes in Deutschland zum 1. Januar 2023, sagte ein Sprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Mit dem Posten werde aber auch auf die Kritik am VW-Werk in Xinjiang (China.Table berichtete) reagiert. Waltenberg arbeitet seit 2017 für Volkswagen als COO für Group Compliance. Sie ist Autorin von Fachliteratur zu Compliance- und Due-Diligence-Themen. ari

    • Autoindustrie

    Bütikofer und Trittin fordern Exportstopp für Schiffs-Antriebe

    Zwei führende Parlamentarier der Grünen unterstützen die USA in ihrer Forderung an Deutschland, keine militärisch anwendbaren Schiffsmaschinen mehr an China zu verkaufen. Der berichtet die Zeitung Welt am Sonntag. Jürgen Trittin, derzeit außenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion, und der profilierte Europaabgeordnete Reinhard Bütikofer halten die Praxis des Exports der Schiffsmotoren für überholt. “Eine solche Unterstützung der rapiden Aufrüstung Chinas steht den deutschen Interessen entgegen”, so Bütikofer gegenüber der Zeitung.

    Washington stört sich schon länger daran, dass deutsche Firmen die großen Schiffsantriebe nach China liefern, ohne Genehmigungen einzuholen. Die Technik könnte in Kriegsschiffen zum Einsatz kommen. Das Außenministerium und das Wirtschaftsministerium, beide inzwischen grün geführt und beide für solche Exporte zuständig, sind beide bislang nicht gegen die Praxis eingeschritten. fin

    • Export
    • Geopolitik
    • Handel
    • Militär
    • Rüstung

    Blinken spricht bei G20 mit Wang

    US-Außenminister Antony Blinken hat seinen Kollegen Wang Yi beim G20-Außenministertreffen im indonesischen Bali aufgefordert, sich von Russland zu distanzieren. Dies sei “wirklich der Moment, in dem wir alle aufstehen müssen, um die Aggression zu verurteilen”, erklärte Blinken nach einem fünfstündigen Treffen mit Wang.

    “Trotz der Komplexität unserer Beziehungen” seien die Gespräche mit Wang “nützlich, offen und konstruktiv” gewesen, erklärte Blinken. Er habe jedoch auch die “tiefe Besorgnis” der US-Regierung “über die zunehmend provokante Rhetorik und die Aktivitäten Pekings gegenüber Taiwan” zum Ausdruck gebracht.

    Chinas Außenminister ging auf Blinkens Forderungen nicht näher ein. Wang hatte vor dem Treffen aber betont, wie wichtig es sei, dass China und die USA zusammenarbeiten. Notwendig sei auch ein “normaler Austausch” und “gegenseitiger Respekt”.

    Ein Treffen von Blinken und dem Nationalen US-Sicherheitsberater Jake Sullivan mit ihren chinesischen Kollegen im März 2021 in Alaska hatte zu einem Eklat geführt (China.Table berichtete). Beide Seiten hatten einander beschimpft. Das letzte Treffen von Blinken und Wang fand im vergangenen Oktober statt. Das verlief harmonischer. Beim Krieg in der Ukraine gehen die Meinungen aber auch weiterhin auseinander. China hat die westlichen Sanktionen gegen Russland mehrfach kritisiert. flee

    • Geopolitik
    • Russland
    • Ukraine
    • USA

    Casinos in Macau müssen schließen

    Abgesehen von einer zweiwöchigen Schließung zu Beginn der Pandemie hatten die Casinos in Macau es bisher geschafft, trotz Pandemie geöffnet zu bleiben. Damit ist es nun vorbei. Wegen des bislang schlimmsten Corona-Ausbruchs hat die Regierung der chinesischen Sonderverwaltungszone angeordnet, dass ab Montag sämtliche Casinos für eine Woche ihre Pforten dicht machen müssen. Auch nicht lebensnotwendige Geschäfte müssen beschlossen bleiben. Zuwiderhandlungen werden mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft, sagte Andre Cheong von der Stadtverwaltung.

    Macau registrierte am Samstag 71 Coronavirus-Neuinfektionen. Damit stieg die Fallzahl seit Beginn der aktuellen Infektionswelle am 18. Juni nach Behördenangaben auf 1.374. Vergangene Woche musste bereits das Grand Lisboa schließen, nachdem 13 Corona-Fälle mit dem ältesten Casino der Stadt in Verbindung gebracht worden waren. Mehr als 500 Menschen mussten sich in Quarantäne begeben. Die Stadtverwaltung rief die rund 600.000 Einwohner auf, sich testen zu lassen. flee

    • Coronavirus
    • Gesundheit
    • Macau

    Filmstar nimmt Staats-Job an

    Einer der beliebtesten Nachwuchs-Schauspieler Chinas hat seine eigene Unterhaltungsfirma geschlossen und einen Job bei einem staatlich geförderten Theater angenommen: Der 22-jährige Jackson Yee (Yi Yangqianxi), der als Mitglied der beliebten Boyband TFBoys berühmt wurde, habe als Schauspieler beim National Theatre of China angeheuert, wie das Ministerium für Soziale Sicherheit mitteilte.

    Yee, dessen bürgerlicher Name Yi Yangqianxi lautet, ist bekannt aus dem Kriegsepos “The Battle at Lake Changjin” (“长津湖”). Der Film gilt mit einem Budget von rund 200 Millionen Dollar als bisher teuerste Produktion der Volksrepublik. Es handelte sich um eine Propaganda-Auftragsproduktion reinsten Wassers. Auftraggeber waren die Nationale Radio- und Fernsehbehörde Chinas, die Zentrale Militärkommission und die Propagandaabteilung der Kommunistischen Partei. Yee äußerte sich zu dem Wechsel in den staatlichen Job zunächst nicht. Regierungsjobs sind in der Regel gut bezahlt, für das Theater ist Yee zudem ein Aushängeschild, um junges Publikum anzuziehen. ari

    • Filmindustrie
    • Gesellschaft
    • Kultur

    Presseschau

    Neue Omikron-Variante erreicht China – Mehr als 100 Millionen Menschen von Lockdowns betroffen merkur.de
    Kritik von den Grünen: Chinesisches Militär nutzt deutsche Technik rnd.de
    Nach Treffen mit Chinas Außenminister – US-Außenminister Blinken: “China steht nach wie vor zu Russland” rnd.de
    Blinken Tells China: “It’s Pretty Hard to Be Neutral” on Ukraine NY TIMES
    Sanktionen gegen Russland: China folgt dem Westen – deutlich weniger Exporte FR
    Industrie warnt vor Zugriff Chinas auf Windenergie T-ONLINE
    Rassismus in China: “Tut mir leid, wir suchen weiße Leute” TAGESSCHAU
    Chinese protesters demanding bank deposits tussle with security men REUTERS
    “Korruption und Gewalt” Hunderte demonstrieren in China gegen Lokalbehörden WEB.DE
    China: Verbraucherpreise steigen stärker als erwartet HANDELSBLATT
    Traditionelle Medizin: Tausende Esel aus Afrika gestohlen – für chinesischen Markt FAZ
    Visit by China’s top diplomat underscores importance of Zimbabwe ties SCMP
    “Cariad”: VW mit Problemen bei der Auto-Software – und Kritik am China-Standort HEISE
    Virtuelle Pop-Stars lassen in China die Kassen klingeln N-TV

    Heads

    Shinzo Abe – Vom Ideologen zum Pragmatiker

    Shinzo Abe, 1954-2022.
    Shinzo Abe, 1954-2022.

    Mit Shinzo Abe (安倍 晋三) ist am Freitag der wohl wichtigste Politiker Japans seit Ende des Zweiten Weltkriegs erschossen worden. Kein anderer war derart lange Premierminister – 2006/2007, dann nochmals von 2012 bis 2020. Seine erste Amtszeit endete schnell und erfolglos, eine kurze Episode in einer Zeit politischer Instabilität in Japan, als es keinem Premierminister gelang, länger als 16 Monate im Amt zu bleiben. Erst als Abe 2012 zum zweiten Mal ins Amt kommt, beginnt sein eigentliches politisches Wirken. Er sollte Japan so stark prägen, wie kein anderer Politiker nach dem Zweiten Weltkrieg – vor allem international. Und hierbei besonders Japans Verhältnis zum großen Rivalen China.

    Einer, der Abes Einfluss auf den Kurs Japans bestens einschätzen kann, ist Volker Stanzel. Der deutsche Diplomat ist sowohl Japanologe wie auch Sinologe. Als Botschafter arbeitete er zunächst in China, später in Japan. Stanzel kannte Abe persönlich, hat ihn viele Male getroffen und sagt im Gespräch mit China.Table: “Viele bezeichnen Abe als China-Falken, der immerzu gegen die Volksrepublik gearbeitet habe. Das mag in seinen ersten Amtsjahren vielleicht so gewesen sein, später aber nicht mehr.”

    Der Großvater wütet in China

    Als Abe 2012 ins Amt kommt, ist es um die chinesisch-japanischen Beziehungen nicht gut bestellt. “Die erste große Konfliktwelle um die Senkaku/Diaoyu-Inseln war gerade losgebrochen, und Japan sah sich plötzlich mit einem ungemein aggressiv auftretenden China konfrontiert”, erinnert sich Stanzel.

    Abe steht damals enorm unter Druck – und kaum im Amt, muss er also sofort auf den großen Rivalen reagieren. Abe agiert damals “sehr, sehr China-kritisch”, wie es Berufsdiplomat Stanzel umschreibt. Manche Gründe hierfür lassen sich in seiner familiären Herkunft finden.

    Der 1954 in Tokio geborene Abe entstammt einer japanischen Politikerdynastie: Sein Vater Shintaro war Außenminister des Landes, sein Großonkel Eisaku Sato gar Premierminister. Die politisch prägendste Figur ist jedoch sein Großvater Nobusuke Kishi, den die Regierung in den 1930er-Jahren nach Mandschukuo (Mandschurei) entsandt hatte. Offiziell regierte Chinas letzter Kaiser Pu Yi (溥仪) das Gebiet im Norden Chinas, doch in Wahrheit hatten die Japaner das Sagen – und Kishi wütete mit äußerster Brutalität und Härte.

    Abes Großvater Nobusuke Kishi als Premier in Verhandlungen mit dem australischen Handelsminister John McEwan (1957).
    Abes Großvater Nobusuke Kishi als Premier in Verhandlungen mit dem australischen Handelsminister John McEwan (1957).

    Nach dem Krieg wird Kishi deshalb als Kriegsverbrecher erster Klasse verurteilt. Shinzo Abe schreibt dazu später in seinem Buch “Utsukushii Kuni e” (Toward a Beautiful Country: My Vision for Japan): “Einige Leute bezeichneten meinen Großvater als Kriegsverbrecher der Klasse A. Das hat mich sehr abgestoßen. Aufgrund dieser Erfahrung habe ich möglicherweise eine sehr emotionale Bindung zum Konservatismus entwickelt.” Großvater Kishi war übrigen trotz seines Hintergrundes noch von 1957 bis 1960 Premierminister von Japan und trug seinen Teil dazu bei, das Land zurück in die Weltgemeinschaft zu bringen.

    Abe scheitert als Ideologe

    Auch für Abe bedeutet “Konservatismus” außenpolitisch, das Land als wichtigen Akteur zurück in die internationale Politik zu führen. Dafür will er Japans pazifistische Verfassung ändern – vor allem Artikel 9, der seit 1946 dem Land kriegerische Aktivitäten sowie den Unterhalt von Streitkräften verbietet. Zudem soll sich das Land selbstbewusst der Herausforderung eines wieder erstarkten Chinas stellen.

    Doch Abe bekommt schnell zu spüren, dass er mit seiner anfänglichen Anti-China-Haltung keinen Erfolg haben wird. “Es hat mehrere Jahre gebraucht, bis Abe seine eigene China-Politik entwickelt hat”, urteilt Stanzel. “Abe stellt in der Folge seine stramme rechtskonservative Ideologie hinten an und entwickelt sich zum erfolgreichen Pragmatiker.”

    Auf Arbeitsebene klappte es dann doch: Shinzo Abe und Xi Jinping bei G20-Treffen in Osaka 2019.
    Auf Arbeitsebene klappte es dann doch: Shinzo Abe und Xi Jinping bei G20-Treffen in Osaka 2019.

    Stanzel erinnert sich, wie Abe sich damals zu einem sehr westlich wirkenden Politiker wandelte. Während in Asien sonst großen Wert auf höfliche Distanz gelegt werde, sei Japans Premier völlig anders aufgetreten. “Im Gespräch war Abe sehr offen und wurde in der Ansprache sehr schnell persönlich, wie man es sonst vielleicht nur von amerikanischen Politikern kennt, etwa wenn der Joe den Boris trifft.”

    Schmied multilateraler Bündnisse

    Verbindlich im persönlichen Austausch, mit westlichem Habitus und starker Ausrichtung auf die liberalen Demokratien der Region gelingt es Abe, außenpolitische Wirkung zu entfalten: Erfolgreich schmiedet er multilaterale Allianzen, um so Chinas Aufstieg einzuhegen. Er macht das Konzept des freien und offenen Indo-Pazifik populär und stärkt Japans Beziehungen zu den regionalen Partnern Australien und Indien. Gemeinsam mit den USA bilden sie das Viererforum Quad (China.Table berichtete).

    Selbst die als strategisches Gegengewicht gegen China konzipierte Freihandelszone TPP rettet Abe, nach dem der ehemalige amerikanische Präsident Donald Trump die USA 2017 aus dem transpazifischen Partnerschaftsabkommen zurückgezogen hatte. “Durch seine Art ist es Abe gelungen, Japan in der internationalen Politik zu positionieren und viele Bündnispartner zu finden, in der Region, in den USA selbst in Trumps Zeiten und auch in Europa”, urteilt Stanzel. “Das war nach seinem ersten Jahr im Amt nicht zu erwarten.”

    Und auch innenpolitisch kommt er seinen Zielen auf dem pragmatischen Weg näher: Statt einer grundlegenden Verfassungsänderung gelingt es ihm mittels kleiner Gesetzesänderungen, die Einsatzmöglichkeiten der eigentlich auf die Landesverteidigung beschränkten Selbstverteidigungskräfte zu erweitern.

    Internationalisierung der Beziehungen zu Peking

    Und so fällt Abes Gesamtbilanz trotz berechtigter Kritik – beispielsweise wegen einer ausbleibenden Entschuldigung für Japans Gräueltaten im Krieg oder seiner regelmäßigen Besuche des Yasukuni-Schreins – durchaus nicht negativ, sondern eher gemischt aus. “Abe muss als Schlüsselfigur und Staatsmann angesehen werden, der den mutigen Schritt der ‘Internationalisierung’ der Beziehungen zu Peking unternahm”, bilanziert Jonathan Berkshire Miller im Gespräch mit China.Table. “Damit meine ich, dass Abe insbesondere nach 2012-13 erkannte, dass eine wirksame Reaktion auf Chinas Durchsetzungsvermögen in der Region einen dynamischeren Ansatz erfordern würde”, erklärt der Wissenschaftler vom Japan Institute of International Affairs in Kanada. “Dies beinhaltete sowohl eine Beruhigung des US-Bündnisses als auch die Entwicklung anderer Beziehungen, die die Allianz ergänzen, wie Australien, Indien und anderen.”

    Selbst nach seinem zweiten Rücktritt als Premier 2020 beeinflusst Abe weiter die japanische Außenpolitik. Mit markigen Worten sichert er Taiwan die Unterstützung Japans zu und drängt die USA ebenfalls in diese Richtung (China.Table berichtete). “Ein Notfall in Taiwan ist ein japanischer Notfall und daher ein Notfall für die Allianz zwischen Japan und den USA. Die Menschen in Peking, insbesondere Präsident Xi Jinping, sollten dies niemals missverstehen”, sagte Abe Ende vergangenen Jahres per Video auf einer Veranstaltung des Thinktanks “Institute for National Policy Research” in Taipeh. Selbst die Möglichkeit einer Stationierung von amerikanischen Atomwaffen brachte er in die öffentliche Diskussion ein – bis dato ein absolutes Tabu in Japan, auf das als einziges Land der Welt bislang Atombomben abgeworfen wurden.

    Schwieriges Verhältnis mit China

    Entsprechend fallen nach dem Tod Abes auch die Reaktionen aus: Japan steckt unter Schock, in Taiwan werden landesweit die Flaggen auf halbmast gesetzt, während auf den sozialen Medien in China nationalistische Stimmen laut werden und das Attentat feiern. Zwar kondolierte Staatspräsident Xi Jinping noch am Samstag persönlich: “Ich bedauere seinen plötzlichen Tod zutiefst.” Doch schon das Außenministerium in Peking vermied es, die Geschmacklosigkeiten einiger chinesischer Nationalisten zu verurteilen. Außenamtssprecher Zhao Lijian sagte lediglich, der Zwischenfall sollte nicht in Verbindung mit den chinesisch-japanischen Beziehungen gebracht werden.

    “Dabei war Abe auch im Umgang mit China längst kein Ideologe mehr”, erklärt Diplomat Stanzel. “Er hat durchaus Schritte auf Peking zu gemacht, die beiden Länder sind wirtschaftlich eng verbunden und trotz aller Spannungen stehen die bilateralen Beziehungen auf einer gefestigten Grundlage. Zumindest die beiden Spitzenpolitiker haben freundlich mit- und übereinander gesprochen.”   

    Noch sind die Hintergründe des Attentats auf Abe unklar. Warum der ehemalige Premierminister am Freitag auf einer Wahlkampfveranstaltung in der westjapanischen Stadt Nara niedergeschossen wurde, wird die Polizei ermitteln müssen. Es ist die bittere Ironie der Geschichte, dass der letzte japanische Premierminister, auf den ein Attentat durchgeführt wurde, ausgerechnet Nobosuke Kishi war – Abes Großvater und ideologisches Vorbild. Kishi überlebte 1960 allerdings den Angriff. Shinzo Abe hingegen soll am Dienstag im engsten Kreis der Familie beigesetzt werden. Michael Radunski

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    Personalien

    Jan Harnisch ist neuer Global CEO für den Logistiker Rhenus Air & Ocean. Harnisch übernimmt die Posiiton gemeinsam mit Tobias König. Harnisch war zuvor als Global COO und CEO für Far East Asia auch für das China-Geschäft zuständig.

    Martin Tschendel ist seit Juni Product Controller für die VW-Tochter Mobility Asia in Peking. Tschendel war zuvor ebenfalls bei Mobility Asia als Risk Manager tätig.

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    Katzen krempeln

    撸猫 - lū māo - Katzen krempeln
    撸猫 – lū māo – Katzen krempeln

    Was haben Katzen, Politikerhemdsärmel, Hanteln und Barbecue-Spieße gemeinsam? Man kann sie in China “krempeln”. Sie haben richtig gehört. Denn all diese Dinge lassen sich auf Chinesisch mit einem Trendverb kombinieren, für das im Deutschen ein ähnlich flexibler Dudeneintrag erst noch gefunden werden muss.

    撸 lū heißt das Zauberwort, das ursprünglich aus dem Shanghainesischen stammt. Es war lange vor allem im Ausdruck 撸袖子 lū xiùzi bzw. 撸起袖子 lūqǐ xiùzi gebräuchlich (“die Ärmel hochkrempeln”). Auch Chinas Staatspräsident bediente sich der Metapher schon mehrfach medienwirksam und rief seine Landsleute auf, “die Ärmel hochzukrempeln und sich elanvoll ans Werk zu machen” (撸起袖子加油干 lūqǐ xiùzi jiāyóu gàn), um die großen Entwicklungsaufgaben zu stemmen. Ein Spruch, der mittlerweile sogar an manch rotem Bannern am Straßenrand prangt.

    Ganz wörtlich beschreibt 撸 lū die Bewegung, mit der Handfläche eng anliegend in bestimmter Richtung (und meist mit etwas Druck) längs über einen Gegenstand zu streichen. Neuerdings hat die chinesische Netzgemeinde das zuvor eher selten gebrauchte Zeichen für sich entdeckt und überträgt es heute fröhlich auf andere “Krempelszenarien”. Allen voran: das Haustierkrempeln.

    Stressgeplagte chinesische Großstädter haben schon seit geraumer Zeit die beruhigende Wirkung des Kraulens flauschiger Vierbeiner für sich entdeckt. Und so erfreuen sich insbesondere Katzencafés in chinesischen Metropolen großer Beliebtheit. Kreative Geschäftemacher haben das Streichelsegment mittlerweile noch um einige Knuddelalternativen erweitert. In großen Einkaufszentren und Szenevierteln stolpert man mittlerweile über eine ganze Reihe solcher “Haustierkrempelläden” (撸宠店 lūchǒngdiàn). Durchkneten kann man neben Katzen (撸猫 lū māo) auch Hunde (撸狗 lū gǒu – vorzugsweise Corgis 撸柯基 lū kējī und Shibas 撸柴犬 lū cháiquǎn), Hasen (撸兔子 lū tùzi), ja sogar Alpakas (撸羊驼 lū yángtuó), Enten (撸鸭 lū yā) und Minischweine (撸猪 lū zhū).

    Ein weiteres Krempelsegment im Aufwind ist übrigens die Fitnessbranche. Hier werden beim Muskeltraining nicht Gewichte gestemmt, sondern “Metall gestreichelt” bzw. “gekrempelt” (撸铁 lū tiě). Und auch beim anschließenden wieder Anfuttern der Pfunde hilft die Krempelbewegung weiter, nämlich beim Barbecue. Das Abnagen und Abstreifen der Fleisch- und Gemüsestücke vom Holz- oder Metallspieß nennt man neuerdings “Spieße krempeln” (撸串儿 lū chuàr). Mal schauen, was Chinas Netzgemeinde in Zukunft noch so in die Krempelschublade steckt und so den Sprachgebrauch umkrempelt. Man darf gespannt sein.

    Verena Menzel betreibt in Peking die Online-Sprachschule New Chinese.

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    China.Table Redaktion

    CHINA.TABLE REDAKTION

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