- Evergrande kann Kredite nur mit Mühe bedienen
- Hongkong: Bilanz des Sicherheitsgesetzes
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- Ausstellung zu Rassismus gegen Asiaten
- Johnny Erling zu Kissinger und dem Himmelstempel
das chinesische Wirtschaftswunder ist von üppiger Kapitalzufuhr angetrieben. Schon seit den 90er-Jahren wiederholt sich jedoch immer wieder ein Muster: Ehrgeizige Firmenchefs nehmen im Expansionsdrang viel zu hohe Kredite auf. Die staatlichen Banken müssen die ausufernden Konglomerate dann mühsam entschulden. Jetzt könnte die Evergrande-Immobiliengruppe dran sein. Sie hat landesweit viele Millionen Quadratmeter Wohn- und Geschäftsfläche geschaffen. Nun zeigen sich Probleme beim Schuldendienst. Unser Autorenteam in Peking beleuchtet die Frage, ob hier ein „zweites HNA“ droht. Zur Erinnerung: Der Touristikkonzern aus Hainan wurde im Januar zahlungsunfähig. Eine jahrelange Investitionsorgie endete in der Zerschlagung.
Ein Jahr Sicherheitsgesetz in Hongkong. Sein Inkrafttreten markierte das Ende der Idee, zumindest in einem Winkel des chinesischen Territoriums mit Freiheit zu experimentieren. Marcel Grzanna fasst zusammen, wie engmaschig die Überwachung seitdem geworden ist. Es gibt praktisch keine Hoffnung mehr für eine Rückkehr auf den Pfad in Richtung Demokratie.
Henry Kissinger ist eine diplomatische Legende. Im Jahr 1971 reiste er zweimal heimlich nach Peking, um eine Öffnung für Gespräche zu bewirken. Seitdem ist er darum bemüht, ein tragfähiges und berechenbares Verhältnis seines Landes zu China zu schaffen. Jetzt, im hohen Alter von 98 Jahren, steht er vor den Trümmern seiner Anstrengungen. Es droht eine Konfrontation: Die USA sehen ihren Status bedroht, während China sich der alten Weltordnung konsequent verweigert. Unser Kolumnist Johnny Erling erklärt, was das alles mit dem Himmelstempel in Peking zu tun hat.
Finn Mayer-Kuckuk

Analyse
Droht mit Evergrande ein neues HNA?
Als die Kommunistische Partei am 1. Juli in Peking ihren 100. Geburtstag feierte, waren unter den Gästen auch einige der einflussreichsten Unternehmer des Landes. Besondere Beachtung fand, dass mit Xu Jiayin der Chef des chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande gesichtet wurde. Wollte der Unternehmer, der später Fotos von sich auf der Feier veröffentlichte, mit seinem Auftritt zeigen, dass er trotz aller finanzieller Probleme weiterhin in der Gunst Pekings steht?
Sollte dies seine Absicht gewesen sein, hat Xu das Manöver nicht viel geholfen. Evergrande, das zu den größten Immobilienfirmen Chinas zählt, kommt aus den negativen Schlagzeilen nicht heraus. Der Aktienkurs des Unternehmens sank in dieser Woche erneut auf ein neues Jahrestief, nachdem es zuvor bereits seit sechs Monaten praktisch ununterbrochen bergab gegangen war.
Investoren wenden sich in Scharen ab, weil es Sorgen gibt, dass das Unternehmen in einer ernsthaften Schuldenkrise steckt. „Könnte Evergrande zusammenbrechen?“, fragte kürzlich die Hongkonger Zeitung South China Morning Post und erinnerte an das Schicksal des Mega-Konzerns HNA aus der südchinesischen Provinz Hainan. Nach Jahren aggressiver Expansion musste der Reisekonzern und Großinvestor im Januar über Nacht Insolvenz anmelden. Eine von der Regierung eingesetzte Arbeitsgruppe ist nun dabei, das Unternehmen zu restrukturieren.
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