Der Datenkampf

Die Forschung ist schon lange auf den Barrikaden gegen die Geheimhaltungspolitik der Kultusminister. Doch jetzt, nach dem möglichen Ende der Pandemie, reißt vielen Wissenschaftlern der Geduldsfaden. „Wir wissen zu wenig über unser Bildungssystem“, sagt etwa Kerstin Schneider vom Wuppertaler Institut für bildungsökonomische Forschung. „Es muss jetzt gehandelt werden„, fordert sie von den Ländern. Schneider will, dass die Kultusminister die Daten der sogenannten „Vergleichsarbeiten“ der Forschung zur Verfügung zu stellen. „Lernstandserhebungen wie die Vergleichsarbeit Vera haben ein großes Potential für die Analyse und Steuerung von Bildungssystemen, denn sie erfassen die Kompetenzen aller Schüler:innen“, sagt sie. 

Kerstin Schneider gehört dem „Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten“ an, der die Bundesregierung berät. Sie ist nicht die einzige KMK-Kritikerin. Es wirkt wie ein Aufstand der Empirie gegen die Aktion Giftschrank der Schulminister, der sich da gerade aufbaut. Bildungsökonomen, Germanisten, Nachwuchsforscher, sie alle fordern: rückt die Daten raus! 

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