Berlin.Table – Ausgabe 648

Berlin und die neue Welt + Themen des Koalitionsausschusses + Rote Linien des Klimaministers

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Talk of the Town

Berlin und Indien: Merz und Wadephul treffen auf eine Welt, die sich neu formiert

Auf Indien schaut die Bundesregierung mit besonderen Hoffnungen. Das Verhältnis zu China gestaltet sich immer schwieriger, die Beziehungen zu Washington sind kompliziert, von Russland ganz zu schweigen. Außenminister Johann Wadephul ist aktuell in Neu-Delhi und bereitet mit einer großen Wirtschaftsdelegation eine Asienreise des Bundeskanzlers vor. Friedrich Merz will im Herbst Indien und China besuchen. Avisiert ist die letzte Oktoberwoche, sicher ist der Termin aber nicht. Noch müssen die Kalender des indischen Premierministers Narendra Modi, des chinesischen Staatschefs Xi Jinping und des Kanzlers in Einklang gebracht werden.    

Indien befindet sich in einem rasanten Aufstieg. Im ersten Quartal dieses Jahres hat es Japan als viertgrößte Volkswirtschaft abgelöst. Geht es nach Merz, dann sollen sich dort bald viel mehr deutsche Unternehmen ansiedeln. Gut 2.200 sind es derzeit, und das Interesse steigt, wie Dirk Matter von der deutsch-indischen Handelskammer in Düsseldorf berichtet. Das Handelsvolumen mit China ist noch immer knapp zehnmal größer. Merz hofft aber, das ändern zu können. Und eines soll dabei helfen: Ein Freihandelsabkommen mit Indien wird es geben“, sagt Philipp Ackermann, deutscher Botschafter in Neu-Delhi.  

Berlin muss allerdings mit einer Neuausrichtung Indiens umgehen, die sich vor den Augen der Welt abspielt.  Beim Gipfel der Shanghai Cooperation Organisation im chinesischen Tianjin zelebrierten Xi und Modi nach Jahren der Eiszeit ihre Annäherung. 2020 war es an der umstrittenen Grenze zu blutigen Zusammenstößen gekommen. Am Wochenende hatte Modi zum ersten Mal seit sieben Jahren chinesischen Boden betreten.  

Es ist wohl kein Zufall, dass Modi seine Teilnahme am 6. August zusagte dem Tag, an dem Donald Trump die Zölle auf indische Waren auf 50 Prozent verdoppelte. Ein Schock für Modi. Jahrzehntelang hatte Neu-Delhi auf enge Verbindungen zu Washington gesetzt, Modi hatte Trump gar als „wahren Freund“ bezeichnet. Und auch in Washington galt das lange. „Traditionell wurde Indien in Washington als wichtiger Partner und demokratisches Gegengewicht zu China behandelt“, sagt Jagannath Panda vom Institute for Security and Development Policy. „Trump sieht Indien weniger als strategischen Verbündeten, sondern als transaktionalen Akteur, dessen Rolle verhandelbar ist.“ 

Erneut profitiert Xi Jinping von Trumps Fehlern. In China nennen sie ihn „den, der China groß macht“. Trumps Unberechenbarkeit und politische Kurzsichtigkeit treiben viele in die Arme von Xi, der sich als Sprecher des Globalen Südens präsentiert. Bis vor kurzem waren Gipfel der Shanghai Cooperation Organisation den meisten Medien höchstens eine kleine Meldung wert. Aber die SCO, die als Zusammenschluss von China, Russland und zentralasiatischen Staaten begann und heute Länder wie Iran, Indien und Pakistan mit einschließt, ist mittlerweile zur größten Regionalorganisation der Welt aufgestiegen – ein klarer Beleg für die globale Machtverschiebung. Merz wird in eine Weltregion reisen, die sich in atemberaubendem Tempo wandelt.  

Seine Indienpläne werden dadurch noch nicht beeinträchtigt. Seit geraumer Zeit verfolgt Indien die Strategie des sogenannten Multi-Aligments. Neu-Delhi streckt die Hand in viele Richtungen aus, ohne sich von einer zu sehr vereinnahmen zu lassen. Das Land ist sehr interessiert an guten Beziehungen zu Deutschland. Komplizierter gestaltet sich der Umgang mit China. Der Princeton-Professor Kyle Chan prophezeit, dass China die Industriestaaten und vorneweg Deutschland „in der Automobilbranche, der Pharmaindustrie, bei Hightech-Medizingeräten oder in der Robotik“ besonders herausfordern wird. 

Welche Botschaften Xi Jinping mit der Militärparade am Mittwoch sendet, lesen Sie im China.Table

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News

Koalitionsausschuss und Herbstoffensive: Was Union und SPD am Mittwoch beraten wollen. In ihrem ersten Koalitionsausschuss nach der Sommerpause wollen die Spitzen von Union und SPD vor allem Tatkraft in der Wirtschaftspolitik demonstrieren. Nach Informationen aus Regierungskreisen steht bei dem Treffen ab 17 Uhr im Kanzleramt zunächst ein Update des Regierungsprogramms auf der Tagesordnung. Knapp 50 der über 60 Maßnahmen sind bereits verabschiedet worden, die letzten sollen bis Ende Oktober durch das Kabinett gehen.  

Im zweiten Teil soll es um die Reformvorhaben bis Ende des Jahres gehen. Darin sind Gesetze zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren bei Infrastrukturprojekten, Hilfen für die Automobilindustrie und ihre Zulieferer sowie energiepolitische Vorhaben wie das Kraftwerksgesetz enthalten. Die Sherpas von Kanzler Friedrich Merz, Vizekanzler Lars Klingbeil und CSU-Innenminister Alexander Dobrindt haben dazu ein Papier mit dem Titel „Deutschland voranbringen“ erarbeitet. Um 19 Uhr soll es eine Pressekonferenz geben, im anschließenden informellen Teil dürfte die aktuelle Debatte rund um den Sozialstaat die Gespräche dominieren, heißt es.  

Sie wird stattfinden vor dem Hintergrund einer Finanzierungslücke von über 30 Milliarden Euro allein 2027; ein Defizit, das während der Koalitionsverhandlungen noch keine Rolle spielte und zudem in den Folgejahren mutmaßlich weiter anwachsen wird. „Wir haben hohen Handlungsbedarf“, heißt es bei Schwarzen und Roten innerhalb der Regierung. Insbesondere im Finanzministerium herrscht Alarmstimmung. Mini-Einsparungen in den Ressorts und das Heben von Effizienzreserven werden nicht mehr ausreichen. Die Lage ist so ernst, dass selbst der Koalitionsvertrag nicht mehr sakrosankt ist und auch Leistungskürzungen nicht mehr ausgeschlossen sind. Michael Bröcker, Horand Knaup  

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Carsten Schneider auf Reisen: Die roten Linien des Umweltministers. Der neue SPD-Klimaminister tastet sich an sein Amt heran. Nach hundert Tagen im neuen Job hat er auf einer zweitägigen Pressereise erste Akzente für seine Amtszeit gesetzt: Rückschritte bei Erneuerbaren und Klimazielen soll es mit ihm nicht geben. Große Fortschritte stehen aber auch nicht an.  

Anders als seine Vorgänger mied Schneider die klassischen Öko-Orte. Er besuchte zwei große Industriebetriebe: das Daimler Truck Werk in Wörth am Rhein und die BASF-Zentrale in Ludwigshafen. Der ehemalige Haushaltsexperte seiner Fraktion, PGF und Ostbeauftragte der Bundesregierung fühlt sich bei Haushaltsfragen und Debatten über den Osten Deutschlands noch deutlich wohler als bei Fragen zum europäischen Emissionshandel, zum Gebäudeenergiegesetz oder gar zur internationalen Klimapolitik. Gleichwohl will er sich alles schnell erarbeiten. Was Schneider verhindern und was er erreichen will und welche Konfrontation sich mit dem Wirtschaftsministerium abzeichnet, lesen Sie im Climate.Table. Bernhard Pötter 

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Wir sind die Weitblick-für-die-Pflege-Versicherung. In der Privaten Pflegeversicherung fließt der größte Teil der Beiträge in eine stabile Nachhaltigkeitsreserve. Dieses Geld legen wir am Kapitalmarkt an. Mit den Rücklagen und ihren Zinserträgen können wir die gesetzlichen Pflegeleistungen für unsere Versicherten komplett selbst tragen – ganz ohne Steuerzuschüsse. (mehr auf pkv.de)

Haushalt des Digitalministeriums: Start mit wenig Geld. Lediglich 9,48 Millionen Euro sind laut der aktuellen Bereinigungsvorlage für den Haushalt 2025 für das neue BMDS geplant – obwohl Digitalisierung eines der wichtigsten und unumstrittensten Themen der Koalition ist. Neben dem überfälligen Breitbandausbau will Minister Karsten Wildberger die gesamte Verwaltungslandschaft digitalisieren.  

Laut einer Sprecherin erhält das BMDS 2025 nur einen „Starter-Plan“. Lediglich die Personal- und Sachausgaben der 150 neuen Stellen des Ministeriums seien in diesem Jahr etatisiert worden. Die Abteilungen, die aus anderen Ressorts an das Digitalministerium gehen, würden zwar bereits heute von den BMDS-Fachabteilungen bewirtschaftet, aber weiter in den Einzelplänen der abgebenden Ressorts geführt. Erst mit dem Haushalt 2026 erhält das neue Ministerium auch einen komplett eigenen Haushalt. Leonard Schulz 

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Wirtschaftspolitik: Machnig warnt vor makroökonomischer Illusion. Der frühere Wirtschafts-Staatssekretär und Vizepräsident des SPD-Wirtschaftsforums, Matthias Machnig, kritisiert die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung als zu unambitioniert und fordert eine konzertierte Aktion für Wachstum und Beschäftigung. Zwar seien das Sondervermögen für Infrastruktur und verbesserte Abschreibungen richtig. „Bislang ist von der vollmundig angekündigten Wirtschaftswende aber wenig zu sehen“, schreibt der SPD-Politiker in einem Gastbeitrag für Table.Briefings.  

Nur auf öffentliches Geld zu setzen, sei angesichts des schwachen privaten Konsums und der schwachen privaten Investitionslage zu wenig. Machnig warnt vor einer „makroökonomischen Illusion“, die die grundlegenden Probleme wie eine nachhaltige Standort- und Wettbewerbsschwäche und die hohe Abhängigkeit bei Digitalisierung und Rohstoffen nur überdeckt. „Selbst bei den fiskalischen Impulsen sind viele Fragen offen. Es zeichnet sich ab, dass von Zusätzlichkeit der öffentlichen Investitionen nicht die Rede sein kann.“ Machnigs Standpunkt lesen Sie hier. Michael Bröcker 

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Rechnungshof: Kritik an ausufernden Subventionen des BMWE. Der Bundesrechnungshof übt scharfe Kritik am massiven Anstieg von Subventionen im Bundeshaushalt. Insgesamt stiegen die Finanzhilfen des Bundes von 10,5 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf 45,2 Milliarden Euro 2023. Fast drei Viertel davon entfielen zuletzt auf das Wirtschaftsministerium. „Es ist unerlässlich, auf den sprunghaften Anstieg der Finanzhilfen in den letzten Jahren zu reagieren und sie auf das unbedingt Notwendige zurückzuführen“, warnen die Prüfer in ihrem Bericht zum Etat des BMWE, der Table.Briefings vorliegt. 

Nach Ansicht des Rechnungshofs hält das Ministerium dabei grundlegende Subventionsleitlinien wie Befristung und Degression oft nicht ein. Der Bundestag müsse seine „Gestaltungsspielräume zurückgewinnen“ und es gelte, einer weiteren „Versteinerung“ des Haushalts entgegenzuwirken. Außerdem kritisieren die Rechnungsprüfer, dass die Verteilung der Einnahmen und Ausgaben in Verantwortung des Ministeriums auf vier Töpfe – die Einzelpläne 9 (BMWE) und 60 (Allgemeine Finanzverwaltung) sowie zwei Sondervermögen – für Intransparenz sorge. Angesichts der Vielzahl der Förderprogramme sei eine „kritische Überprüfung ihrer Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit unumgänglich“, heißt es in dem Bericht. Maximilian Stascheit 

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Lieferkettengesetz: Warum die Novelle so umstritten ist. Die Novelle des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes steht am Mittwoch auf der Tagesordnung des Kabinetts. Zuletzt drängte das Wirtschaftsministerium nach Informationen von Table.Briefings auf eine weitere Entschärfung. Das BMAS wollte den Entwurf dagegen nicht mehr aufschnüren. Vorgesehen ist unter anderem der Wegfall der Berichtspflichten für Unternehmen. Großen Wirtschaftsverbänden gehen die Abschwächungen des Gesetzes nicht weit genug. Menschenrechtler sehen sie als zu weitreichend an. Welche Position Verdi-Chef Frank Werneke vertritt, lesen Sie im ESG.Table. Caspar Dohmen 

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Italienische Übernahme von ProSiebenSat.1: Weimer und Berlusconi verständigen sich. Nach einigem Hin und Her und öffentlichen Zweifeln aufseiten des deutschen Kulturstaatsministers haben sich Wolfram Weimer und Pier Silvio Berlusconi auf einen journalistischen und wirtschaftlichen Rahmen verständigt. Dieser soll einer Übernahme von ProSiebenSat.1 durch das Berlusconi-Unternehmen MFE (Media For Europe) eine passende Grundlage geben. So sicherte der MFE-CEO im Gespräch mit Weimer zu, dass sich dadurch nichts an der journalistischen Unabhängigkeit der Redaktionen in München ändern werde.  

Außerdem werde das Unternehmen dort Steuern zahlen, wo journalistische Inhalte entstehen, also in München. Weimer hatte nach Bekanntwerden der Übernahmepläne beides gefordert. Jetzt zeigte er sich sehr zufrieden. Die redaktionelle Unabhängigkeit sei von zentraler Bedeutung und dürfe nicht angetastet werden. „Wir sind in diesem Punkt einer Meinung, und das ist eine gute Voraussetzung für ein gelingendes Engagement im deutschen Medienmarkt.“ Stefan Braun 

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Table.Today Podcast

Table.Today mit Michael Bröcker und Helene Bubrowski. "Warum ist Die Linke so stark?"

Laut einer Statista-Umfrage trauen nur acht Prozent der Befragten der SPD zu, die großen Herausforderungen beim Thema Wirtschaft lösen zu können. Damit liegt die Partei auf dem dritten Platz hinter Union und AfD. Die Präsidentin des Wirtschaftsforums der SPD, Ines Zenke, sagt im Podcast Table.Today, dass die SPD durchaus eine große Wirtschaftskompetenz besitze, diese aber schlecht kommuniziere. Von Kürzungen im sozialen Bereich hält Zenke nicht viel. Dennoch ist auch sie der Meinung, dass es dringend nötig ist, Reformen des Sozialstaates auf den Weg zu bringen. Welche Maßnahmen die Juristin fordert, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen, hören Sie ab 5 Uhr hier

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Table.Forum CEO-Roundtable. "Deutschland muss größer denken, stringenter und priorisierter in Europa vorangehen." Lesen Sie den Beitrag von Albert Christmann hier. sopra steria

Table.Documents

Heads

Andreas Sikorski wird nach Informationen von Table.Briefings neuer Leiter der Atomabteilung im Bundesumweltministerium. Seinen Vorgänger Gerrit Niehaus versetzt SPD-Minister Carsten Schneider wenige Monate nach dem Regierungswechsel in den vorzeitigen Ruhestand. Niehaus war Anfang 2022 von Schneiders grüner Vorgängerin Steffi Lemke eingesetzt worden. Sikorski wurde Anfang des Monats bereits vom niedersächsischen Umweltministerium nach Bonn abgeordnet. Das Bundeskabinett muss die Personalie noch bestätigen. Sikorski steht vor der Aufgabe, die Endlagersuche zu beschleunigen. Dafür kann er auf jahrzehntelange Erfahrung zurückgreifen. Der Bergbauingenieur hatte in Nordrhein-Westfalen die Bergbehörde geleitet, bevor er 2014 in gleicher Funktion nach Niedersachsen wechselte. Kurz nachdem er 2020 die Leitung der Atomabteilung im Umweltministerium in Hannover übernommen hatte, ernannte ihn die Landesregierung zum Gesamtkoordinator für das gescheiterte Atomendlager Asse II. Manuel Berkel 

Samuel Greiff verantwortet die Durchführung der internationalen Schülerleistungsstudie PISA in Deutschland. Der 45-jährige Psychologe steht seit 2024 an der Spitze des Zentrums für Internationale Bildungsvergleichsstudien an der Technischen Universität München. Er plädiert dafür, sich andere Länder als Vorbilder für Bildungserfolg anzusehen. Die nationalen Ergebnisse von PISA sollten in den Schulen zudem noch viel stärker Berücksichtigung finden. Welche Bildungsdaten und welche Kompetenzen der Forscher für wichtig hält, lesen Sie im Bildung.Table. Anna Parrisius 

Zhang Jingjing gilt als Chinas Erin Brockovich. Ob giftige Abwässer in Sambia oder Abholzung in Lateinamerika: Seit drei Jahrzehnten kämpft die aus China stammende Juristin für Umweltgerechtigkeit. Sie kennt die Strategien, mit denen sich chinesische Staatsunternehmen zur Verantwortung ziehen lassen. Warum ihre Arbeit in Zeiten von Pekings „Belt and Road“-Initiative wichtiger denn je ist, lesen Sie im China.Table. Amelie Richter 

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Best of Table

China.Table: Pekings neuer Chip-Star. Cambricon, einst abgeschrieben und von US-Sanktionen getroffen, legt derzeit einen Höhenflug an der Börse hin. Das Unternehmen, das seit 2021 auf der US Entity List steht, profitiert von Pekings Druck zur Entwicklung heimischer Alternativen zu Nvidia & Co. Wie tragfähig der Hype ist, lesen Sie hier

ESG.Table: Dänemark und Norwegen wollen Windkraft-Konzern retten. Am Freitag wollen die Mehrheitseigner von Ørsted einer kräftigen Kapitalerhöhung zustimmen, nachdem die Politik der Trump-Regierung den Weltmarktführer für Offshore-Windenergie in die Krise gestürzt hat. Wie sich der Konzern konsolidieren will, lesen Sie hier

Security.Table: Wie die Verteidigung Israels die US-Raketenbestände ausdünnt. Im Juni feuerte die US-Armee Dutzende THAAD-Abfangraketen auf iranische Geschosse, die in Richtung Israel flogen. US-Angaben zufolge gefährdete diese Nothilfe die militärische Leistungsfähigkeit der USA. Welchen Umfang die US-Militärhilfen an Israel haben, lesen Sie hier

Bildung.Table: Künstliche Intelligenz gilt als Hoffnungsträger. Damit soll der Unterricht flexibler an unterschiedliche Lernniveaus angepasst werden. Eine neue Studie bestätigt erstmals positive Effekte. Wie eine private Schule in den USA das KI-gestützte Lernen auf die Spitze treibt und was die Forschung dazu sagt, lesen Sie hier

Bildung.Table: Immer mehr Eltern haben Geldsorgen. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der NGO Save the Children gilt das mittlerweile für ein Viertel der Familien in Deutschland. Wie sich das auf die Bildung der Kinder auswirkt, lesen Sie hier.  

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Must-Reads

Handelsblatt: Klingbeil holt sich Unterstützung für Investitionen. Bei den Milliarden-Investitionen aus dem neuen Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität lässt sich das Finanzministerium künftig von einem prominent besetzten Beirat beraten. Geleitet wird das Gremium vom Unternehmer und Berater Harald Christ, zu den Mitgliedern gehören Jens Südekum, Ann-Kristin Achleitner und Roman Zitzelsberger. Das Gremium soll unter anderem darauf achten, dass die Gelder zusätzlich sind und schnell abfließen. („Expertenrat soll Bundesinvestitionen lenken“

SZ: Deutschland sollte in den Klimaschutz investieren. Ein Nichthandeln bezüglich des Klimawandels wäre für Deutschland teurer als jetzt zu investieren. Das zeigen zwei Studien von IMK und WWF. Demnach ist der klimagerechte Umbau zwar teuer, aber langfristig günstiger als die Schäden durch ungebremsten Klimawandel. Die Studie des IMK empfiehlt eine Doppelstrategie aus höherer CO₂-Steuer und einem gemeinsamen europäischen Investitionsfonds. WWF-Chefin Viviane Raddatz mahnt zudem Klarheit vom Haushaltsausschuss an, um Unsicherheiten zu verhindern. („Am teuersten wäre es, gar nichts zu tun“

FAZ: Höhere Einnahmen aus Erbschaftsteuer erwartet. Die staatlichen Einnahmen aus Erbschaften dürften deutlich steigen, berichtet Manfred Schäfers unter Berufung auf neue Zahlen des Statistischen Bundesamts. Die festgesetzte Erbschaftsteuer ist demnach von 11,8 Milliarden Euro im Jahr 2023 auf 13,3 Milliarden Euro in 2024 gestiegen. Die realen Steuereinnahmen waren in den vergangenen Jahren aber rund ein Drittel niedriger als der festgesetzte Wert, weil vor allem bei Unternehmenserben häufig ein Teil der Steuern erlassen wird, wenn diese nicht aus dem Privatvermögen der Erben bezahlt werden kann. („Erbschaftswelle sorgt für Steuerplus“

Taz: Experte warnt vor Erbschaftsteuer-Regionalisierung. Markus Söder fordert, dass Bayern die Erbschaftsteuer eigenständig senken darf. Die Grünen haben daraufhin den Rechtsprofessor Florian Meinel mit einer Stellungnahme beauftragt. Der kommt zu dem Schluss, dass der Bund die Kompetenz für ein einheitliches Erbschaftsteuergesetz hat, und warnt vor einem „ruinösen Steuerwettbewerb“, sollte Bayern eigene Regeln einführen dürfen. Für eine Regionalisierung brauche Söder zudem die Zustimmung des Bundesrats. („In Bayern soll das Sterben am günstigsten sein“

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Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

Heute Abend in den Talkshows

Markus Lanz, 23:15 Uhr, Markus Söder, Anna Lehmann, Otto Ellerbrock 

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Interviews von morgen

Deutschlandfunk 

6:50 Uhr: Günther Maihold, Politologe: Bolsonaro-Prozess 

7:15 Uhr: Andreas Bovenschulte, Bürgermeister von Bremen (SPD): Koalitionsausschuss 

8:10 Uhr: Omid Nouripour, Bundestagsvizepräsident (Grüne): Wertegeleitete Außenpolitik gescheitert? 

 

ZDF 

7:05 Uhr:  Ines Schwerdtner, Parteivorsitzende der Linken: Sozialreformen 

8:05 Uhr: Alexander Dobrindt, Bundesinnenminister (CSU): GEAS im Kabinett 

8:35 Uhr: Katja Robinson, Katholische Hochschule für Sozialwesen (KHSB): Sozialreformen 

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Time.Table

Koalitionsausschuss: Erste Sitzung nach der Sommerpause. Kanzleramt, 17 Uhr 

Parteien: Abschluss der Fraktionsklausur der Linken mit einem Pressestatement von Heidi Reichinnek, Ines Schwerdtner und Sascha H. Wagner. PLAZA Hotel Gelsenkirchen, 13:30 Uhr 

Energie: Bei einem Webinar von Europe Calling hat der ehemalige Staatssekretär Patrick Graichen seinen ersten öffentlichen Auftritt seit seiner Entlassung. Außerdem dabei: Luisa Neubauer, Katharina Dröge und Sven Giegold. 19:30 Uhr. Weitere Informationen und Anmeldung 

Medien: Alexander Dobrindt beim Sat1-Sommerinterview. 19:45 Uhr  

Wohnungsbau: Digitale Pressekonferenz des BDE zum Thema Wie die öffentliche Hand den Bau-Turbo zünden kann. 11 Uhr 

Gewaltprävention: Pressekonferenz des Beamtenbunds zur Umfrage Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Mit dem dbb-Bundesvorsitzenden Volker Geyer und dem Forsa-Geschäftsführer Manfred Güllner. dbb-Forum, 10 Uhr 

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Geburtstage von morgen

Marc Biadacz, MdB (CDU), 46 

Luke Hoß, MdB (Linke), 24 

Colette Boos-John, Wirtschaftsministerin von Thüringen (CDU), 56 

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Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute in die Welt der Mannosphäre. Wann ist ein Mann ein Mann? Im Internet propagieren frauenfeindliche Influencer Ideologien aggressiver, männlicher Vorherrschaft und erreichen damit Millionen Nutzer. Stefanie Delfs und Antonia Märzhäuser begleiten in ihrer Dokumentation zwei junge Menschen, deren Leben und politische Einstellungen sich durch die Inhalte misogyner Netzwerke grundlegend verändert haben. Mithilfe von Experteninterviews geben sie Einblicke in die Welt der Mannosphäre und erläutern, warum diese eine Gefahr für die Gleichberechtigung und die Demokratie darstellt. Carli Bess Kutschera 

Shut up, Bitch! Der Kampf um Männlichkeit | SWR 

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Das war’s für heute. Good night and good luck!

Heute haben Okan Bellikli, Nana Brink, Michael Bröcker, Gabriel Bub, Helene Bubrowski, Julia Dahm, Damir Fras, Marcel Grzanna, Franziska Klemenz, Lukas Knigge, Vera Kraft, Magdalena Latz, Vincent Mikoteit, Leonard Schulz und Sven Siebert mitgewirkt

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