Berlin.Table – Ausgabe 622

Weiter wachsende Haushaltslücken + „Kein GEAS im Kabinett?“ + Spätere Sudhof-Befragung

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Talk of the Town

Haushalt: Warum die Haushaltslücken trotz Rekordeinnahmen und Rekordschulden immer größer werden

Es sind gleich mehrere Rekordwerte, die das Bundeskabinett beschließen wird, wenn es an diesem Mittwoch den Entwurf für den Bundeshaushalt 2026 und die Eckwerte bis 2029 verabschiedet. Die Steuereinnahmen sollen von 384 Milliarden Euro im nächsten Jahr auf 424 Milliarden Euro im Jahr 2029 steigen. Sehr viel stärker steigt die Neuverschuldung: Im Jahr 2026 kommen 174 Milliarden Euro dazu, davon rund 90 Milliarden im Kernhaushalt und rund 84 Milliarden aus den beiden Sondervermögen für Bundeswehr und Infrastruktur. 2029 soll die Neuverschuldung bei über 186 Milliarden Euro liegen. 

Trotzdem reichen Einnahmen und geplante Schulden bei weitem nicht, um die vorgesehenen Ausgaben zu decken: Der „Handlungsbedarf“ – so werden die Deckungslücken im Haushalt genannt – beläuft sich dem Entwurf zufolge im Jahr 2027 auf 34 Milliarden Euro; 2028 liegt er bei 64 Milliarden und 2029 sogar bei 74 Milliarden Euro. Dass die Lücke deutlich größer ist als noch vor einem Monat im Haushaltsentwurf für 2025 angenommen, liegt zum einen daran, dass der Bund seitdem neue Wohltaten beschlossen hat: Die Mütterrente III soll statt 2028 schon 2027 starten, Länder und Kommunen werden für die Einnahmeausfälle durch die Steuerentlastungen für Unternehmen großzügig entschädigt. Zum anderen fallen die Zinszahlungen höher aus als zuvor kalkuliert. 

Wie diese Lücken geschlossen werden sollen, ist völlig unklar. Die Regierung setzt dabei einerseits auf zusätzliches Wachstum. Doch ob es wirklich deutlich höher ausfällt als die jeweils 1 Prozent, mit dem die Regierung bis 2029 derzeit pro Jahr plant, ist offen. Daneben fordert Lars Klingbeil im Anschreiben zum Haushalt, „dass jedes Ressort seinen Beitrag leisten muss“. Das bedeute „nicht nur, auf Ausgabenwünsche verzichten zu müssen, sondern auch Bestehendes zu hinterfragen“, und zwar „durch strikte Priorisierung und konsequente Überprüfung ihrer Ausgaben“.  

Doch priorisiert werden muss in den nächsten Jahren ohnehin schon: Bei den meisten Ministerien geht der Etat bis 2029 im Vergleich zu 2025 mehr oder weniger stark zurück. Einen deutlichen Zuwachs gibt es nur bei drei Posten: Der Etat des Verteidigungsministeriums, der zum Großteil von der Schuldenbremse ausgenommen ist, steigt von 62 Milliarden Euro im Jahr 2025 auf 153 Milliarden Euro in 2029 – teilweise durch das Auslaufen des Sondervermögens Bundeswehr, überwiegend aber durch eine reale Erhöhung der Ausgaben. Der Etat des Arbeitsministeriums steigt im gleichen Zeitraum von 190 auf 219 Milliarden Euro, wobei ein großer Anteil davon auf die wachsenden Zuschüsse für die Sozialversicherungssysteme zurückgeht.  

Und auch die Ausgaben für Zinsen steigen durch die wachsende Verschuldung von Jahr zu Jahr an: Von gut 30 Milliarden Euro im Jahr 2026 wird bis 2029 mit einem Anstieg auf über 66 Milliarden Euro gerechnet. Insgesamt sollen dem Finanzplan zufolge im Jahr 2029 rund 77 Prozent der Gesamtausgaben auf Arbeit und Soziales, Verteidigung sowie die Bedienung der Bundesschuld entfallen. Für alle übrigen Bereiche zusammen verbleiben nur gut 131 Milliarden – und das bei einem „Handlungsbedarf“ von 74 Milliarden Euro. Eine weitere Erhöhung der Neuverschuldung ist für diese Bereiche nicht möglich, denn für die Bereiche, die nicht den Ausnahmen unterliegen, wird die Schuldenbremse in jedem Jahr ausgeschöpft. Der Druck für deren Reform oder höhere Einnahmen wird also weiter steigen, während die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass weitere Wahlversprechen wie die Senkung der Einkommensteuer für untere Einkommensgruppen oder die Senkung der Stromsteuer für alle Kunden erfüllt werden können.  

Klingbeil dürfte am Mittwoch aber einen anderen Rekordwert in den Mittelpunkt stellen. Denn auch die Investitionen des Bundes steigen in den nächsten Jahren deutlich – von knapp 100 Milliarden im Jahr 2025 auf fast 120 Milliarden im Jahr 2029. Davon entfallen rund 46 Milliarden Euro auf den Kernhaushalt, knapp 50 Milliarden auf das Sondervermögen (inklusive des Länderanteils) und rund 24 Milliarden auf den KTF. Nach BMF-Angaben liegen die Investitionen 2029 damit um fast 50 Prozent höher als vor dem Beschluss des Infrastruktur-Sondervermögens. Aus diesem fließen im nächsten Jahr als größte Posten 21 Milliarden Euro in die Verkehrsinfrastruktur, 8,5 Milliarden Euro in die Digitalisierung und 6 Milliarden in die Krankenhäuser.

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Mit diesem Text beginnt der Berlin.Table eine Serie übers Geld. Genauer gesagt über die Nöte der öffentlichen Hand und die Chancen, die sich aus dem Sondervermögen und der Öffnung der Schuldenbremse für Verteidigungsaufgaben ergeben. Wir werden die Lage in den Ländern und den Kommunen betrachten, um anschließend das Mögliche und das Nötige beim Wiederaufbau von Infrastruktur und Bundeswehr zu analysieren. Stefan Braun

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Haushalt II: Warum das Nato-Ziel schon 2029 erreicht werden könnte. Deutschland könnte das Nato-Ausgabenziel von 3,5 Prozent des BIP für militärische Fähigkeiten sechs Jahre früher erreichen als auf dem Nato-Gipfel in Den Haag vereinbart. Möglich machen das stark steigende Verteidigungsbudgets: Für 2026 plant die Bundesregierung mit rund 128 Milliarden Euro, was 2,83 Prozent des BIP entspricht. Die Summe umfasst 82,7 Milliarden Euro aus dem regulären Verteidigungshaushalt, 25,5 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen Bundeswehr sowie 9 Milliarden Euro für Hilfeleistungen an Partnerstaaten, vor allem an die Ukraine.

Hinzu kommen 10 bis 11 Milliarden Euro für verteidigungsnahe Bereiche wie militärisch relevante Verkehrsinfrastruktur, Sicherheitsforschung und Logistik. Teile dieser Mittel stammen aus dem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur. Bis 2029 sollen die verteidigungsbezogenen Ausgaben dann „auf Grundlage der gegenwärtig verfügbaren Zahlen“, wie die Regierung betont, auf 176 Milliarden Euro steigen. Mehr dazu lesen Sie im Security.Table. Lisa-Martina Klein 

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Haushalt III: Finanzhilfe für Digitalpakt und Kindertagesbetreuung eingeplant. Der Etat des BMFSFJ soll laut Entwurf leicht steigen – auf rund 14,7 Milliarden Euro. Größter Posten bleibt das Elterngeld mit rund 7,5 Milliarden Euro. Auch für Kinderzuschlag (3,4 Milliarden Euro) und Unterhaltsvorschuss (1,3 Milliarden Euro) sind für 2026 umfangreiche Mittel eingeplant. Für Programme in den Bereichen Familie, Jugend, Senioren, Gleichstellung und Zivilgesellschaft stehen rund 1,2 Milliarden Euro zur Verfügung – abseits der Sondervermögen. 

Den Kommunen wird weitere Unterstützung für den Ausbau der Bildungsinfrastruktur zugesichert. Das Sondervermögen zum Ganztagsausbau läuft weiter und wird aufgestockt: Der Länderanteil an der Umsatzsteuer wird 2026 um 135 Millionen Euro erhöht, bis 2030 soll er auf 1,3 Milliarden Euro steigen. Außerdem sind 2,5 Milliarden Euro für die Fortsetzung des Digitalpakts Schule eingeplant, der aktuell noch zwischen Bund und Ländern verhandelt wird. Die berufliche Bildung soll unter anderem durch die Fortführung des Aufstiegs-BAföGs gestärkt werden. Weitere Details lesen Sie im Bildung.Table. Vera Kraft

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Haushalt IV: Deutschland verfehlt ODA-Quote deutlich. Trotz des Bekenntnisses der Bundesregierung zu mehr internationaler Zusammenarbeit sinken die öffentlichen Entwicklungsleistungen (ODA) Deutschlands deutlich. Laut Table.Briefings-Informationen könnten die als ODA anrechenbaren Mittel im Jahr 2026 auf 0,52 Prozent im Verhältnis zum BIPs sinken. Der NGO-Verband Venro warnt, dass der Anteil der ODA 2027 noch einmal deutlich auf 0,39 Prozent sinken könnte.

Die ODA-Quote gilt als Indikator, wie stark ein Land mit seinen wirtschaftlichen Ressourcen zur Bekämpfung von Armut und zur Förderung von nachhaltiger Entwicklung in Entwicklungsländern beträgt. Die OECD-Geberländer haben sich darauf geeinigt, mindestens 0,7 Prozent ihres BIP für Entwicklungszusammenarbeit auszugeben. Die schwarz-rote Koalition dagegen will die nationale ODA-Quote deutlich absenken. Bereits 2024 hatte Deutschland laut vorläufigen Berechnungen der OECD die Quote mit 0,67 Prozent leicht verfehlt. David Renke 

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News

Kabinett: Viel Haushalt, aber GEAS fehlt plötzlich. Bevor es für den Kanzler und einige Regierungsmitglieder ein paar Tage in den Urlaub geht, tagt am Mittwoch das Kabinett. Auf der Tagesordnung steht eine Reihe von Gesetzentwürfen. Besonders wichtig: der Gesetzentwurf für den Haushalt 2026 und der Beschluss über den Finanzplan des Bundes 2025 bis 2029. Eine Überraschung: Es fehlt offenbar die lange erwartete Umsetzung der Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS). Eigentlich wollte die Regierung in dieser Woche die nationale Umsetzung der europäischen Antwort auf die Migrationsfrage auf den Weg bringen. Am Abend stand dieses zentrale Vorhaben aber nicht auf der Kabinettsvorlage. Nach Informationen von Table.Briefings wird jedoch weiterverhandelt, ob die Vorlage nicht doch am Mittwoch auf die Tagesordnung des Kabinetts kommt.  

Unter den Kabinettsvorlagen findet sich: 

  • die Hightech-Agenda 

  • die Einsetzung eines Staatssekretärs für Staatsmodernisierung und Bürokratieabbau 

  • die Umsetzung von NIS-2, der EU-Richtlinie zur Verbesserung der Cybersicherheit 

Sara Sievert 

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Maskenaffäre: Kontroverse um Verschiebung der zweiten Sudhof-Befragung. Eigentlich wollte der Haushaltsausschuss des Bundestags Sonderermittlerin Margaretha Sudhof an diesem Mittwoch ein zweites Mal zu den Maskenbeschaffungen während der Corona-Pandemie befragen. So hieß es zumindest nach ihrem ersten Auftritt im Ausschuss Anfang Juli. Nun haben Union und SPD mit ihrer Mehrheit jedoch dafür gesorgt, dass die Befragung erst am 10. September stattfindet. Die Union begründet das damit, dass der Haushaltsausschuss in der Sommerpause nur hybrid tage. „Da der Bericht von Frau Sudhof als ,VS nur für den Dienstgebrauch‘ eingestuft ist, kann er in einer hybriden Sitzung nicht behandelt werden“, sagte der haushaltspolitische Sprecher Christian Haase Table.Briefings

Grünen-Haushaltspolitikerin Paula Piechotta wirft den Regierungsfraktionen Wortbruch vor. „Die Koalitionshaushälter haben uns in der letzten Sitzung ihr Wort gegeben, dass Frau Sudhof diese Woche weiter befragt werden kann“, sagte sie Table.Briefings. Die Begründung der Union ist aus ihrer Sicht nicht nachvollziehbar: „Es wäre ohne Probleme möglich gewesen, die restliche Sitzung hybrid durchzuführen und diesen Tagesordnungspunkt nur physisch mit den vor Ort anwesenden Mitgliedern des Haushaltsausschusses.“ Maximilian Stascheit 

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Table.Today Podcast

Die SPD steht vor einer doppelten Aufgabe: das Land regieren und nach dem schlechten Wahlergebnis auch noch die eigene Partei reformieren. Um die Partei kümmert sich Tim Klüssendorf, der neue Generalsekretär. Im Podcast-Gespräch zeigt er, wo die Schmerzgrenzen der SPD in der Koalition liegen: keine Erhöhung des Renteneintrittsalters zum Beispiel. Außerdem macht er deutlich, dass die SPD an der Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht, Frauke Brosius-Gersdorf, festhält. Und gleichzeitig wünscht er sich, dass die Koalitionäre künftig weniger streiten. Wie das gehen soll, hören Sie ab 5 Uhr hier.

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Table.Documents

Heads

Jette Nietzard hat ihr Ende als Co-Chefin der Grünen Jugend angekündigt. Ihren Schritt begründet die 26-Jährige unter anderem mit Vorwürfen gegen die Grünen, die lieber „den Kampagnen rechter Medienhäuser“ gefolgt seien, als sich zu solidarisieren. Sie sei in Fraktionssitzungen ausgebuht und „von Realo-Spitzenpersonal angeschrien“ worden. Schon länger sei klar, „dass ich keine Zukunft in diesem Bundesvorstand haben kann“. Die anfängliche Begeisterung von Nietzard und Co-Sprecher Jakob Blasel an der gemeinsamen Übernahme der Spitze ist verflogen. Beide absolvieren seit Monaten quasi keine gemeinsamen Auftritte mehr. Auf nahezu allen Ebenen der Partei zeigen sich Grüne inzwischen genervt von Nietzard. Für eine zweite Amtszeit ab Oktober hätte es kaum Rückhalt gegeben. Nietzard bleibt aber Mitglied von Grünen und GJ. Stefan Braun 

Daniel Föst wird ab dem 8. September Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). Föst saß von 2017 bis 2025 für die FDP im Bundestag und war in der vergangenen Legislatur baupolitischer Sprecher seiner Fraktion. Von 2017 bis 2021 war er außerdem Landesvorsitzender in Bayern.  

Karl Schlögel erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Die Verleihung findet am 19. Oktober in der Frankfurter Paulskirche statt. Er gelte als einer der profiliertesten Kenner Osteuropas und habe mit Büchern wie Terror und Traum oder Das sowjetische Jahrhundert „Maßstäbe für eine anschauliche, lebendige Geschichtsschreibung gesetzt“, so der Börsenverein. (Börsenverein des Deutschen Buchhandels

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Best of Table

Europe.Table: Brüssel und Washington interpretieren Vereinbarung unterschiedlich. Zwei Tage nach dem Deal zwischen der EU-Kommission und der US-Regierung widersprechen sich die beiden Verhandlungspartner in der Interpretation mehrerer Eckpunkte. Wann ein gemeinsamer Text zu erwarten ist, lesen Sie hier.  

China.Table: Was Peking in den Zollverhandlungen anders macht als Brüssel. Nach zweitägigen Handelsgesprächen zwischen den USA und China in Stockholm steht das Ergebnis fest:  Die gegenseitigen Zölle und Chinas Gegenmaßnahmen werden vorerst weiter ausgesetzt, weitere Gespräche zu wirtschaftlichen und Handelsfragen folgen. Was hinter Pekings Strategie steckt, lesen Sie hier

China.Table: Xi startet ideologische Mobilmachung. Skandale erschüttern die Volksbefreiungsarmee. Säuberungen werden in einer Militärzeitung vielsagend als eine Art Mobilmachung beschrieben. Solche Initiativen habe es vor „entscheidenden Kriegen“ immer gegeben. Warum der Sturz mehrerer Generäle also nicht unbedingt als Schwäche gewertet werden sollte, lesen Sie hier

Bildung.Table: Grundschulkinder haben häufig starke Konzentrationsprobleme. Aus der Praxis mehren sich die Berichte über Kinder, die unaufmerksam und verhaltensauffällig seien. Wie Bildungsforscher darauf blicken und was sie von der Politik erwarten, lesen Sie hier

Bildung.Table: Aufweichung von Kita-Standards. In Rheinland-Pfalz wird darüber gestritten, ob die Kita-Standards angesichts der finanziellen Probleme der Kommunen abgesenkt werden sollen. Sozialwissenschaftler Stefan Sell spricht sich für mehr Flexibilität in Notlagen aus. Was das bedeutet, lesen Sie hier

Security.Table: Russlands Zermürbungstaktik. Mit vielen kleinen Nadelstichen und einer länger werdenden Front will die russische Armee die ukrainischen Verteidiger in die Knie zwingen. Warum Moskau damit aktuell erfolgreich ist, lesen Sie im neuen Front-Update hier

Security.Table: Kritik an Abhängigkeit von den USA. Die französische Abgeordnete Natalia Pouzyreff aus der Macron-Partei Renaissance kritisiert die Abhängigkeit von US-Waffensystemen. Warum sie für mehr europäische Beschaffungen plädiert, lesen Sie hier

ESG.Table: Warum Unternehmen zur Politik nicht schweigen sollten. Ein Wissenschaftler hatte letzte Woche erklärt, dass politische Äußerungen von Firmen zur Spaltung der Gesellschaft beitragen würden. Dem widerspricht jetzt der Nachhaltigkeitsberater Norbert Taubken. Wie er argumentiert, lesen Sie hier

ESG.Table: Woran die Dekarbonisierung der Logistik bislang scheitert. Der Güterverkehr wächst weltweit, bis 2050 verdoppelt er sich wahrscheinlich. Die Umstellung auf emissionsarme Transporte kommt aber nur zögerlich voran. Was Experten den Unternehmen jetzt empfehlen, lesen Sie hier

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Must-Reads

Handelsblatt: Kritik an „Hightech-Agenda“. Am Mittwoch will das Kabinett die Strategie beschließen, Wirtschaftsverbände sehen noch Verbesserungspotenzial. Der BDI fordert etwa, bei sogenannten Schlüsseltechnologien den Schutz geistigen Eigentums klar zu definieren. Die Grünen bemängeln, es fehle ein konzertiertes Vorgehen innerhalb der Bundesregierung, etwa bei EU-Mitteln für den Bau von Rechenzentren für KI. („Nachbesserungen bei Hightech-Agenda gefordert“

FAZ: Abbau bei Richterstellen. Am Bundesfinanzhof und am Bundesverwaltungsgericht sollen bis Ende 2026 Stellen wegfallen, hat das BMJ beschlossen – am BFH voraussichtlich ein ganzer Senat. Auch das Bundesarbeitsgericht treffe es wohl, schreibt Katja Gelinsky. Die Begründung des Ministeriums für den BFH: Es gebe weniger Steuerverfahren. Die Bundessteuerberaterkammer sieht als Grund dafür nicht weniger Streit, sondern zu hohe Zugangshürden. („Oberste Bundesgerichte verlieren Richterstellen“)

Tagesschau: Offene Fragen zu Abschiebungen. Es gebe widersprüchliche Angaben zur Zahl der Abgeschobenen und Unklarheiten, was unter „schweren und schwersten“ Straftätern genau zu verstehen sei, schreibt Claudia Kornmeier. Zudem seien mehr Frauen und Kinder abgeschoben worden als zuletzt bekannt. Außerdem gehe in der Öffentlichkeit unter, dass die Bundesregierung nicht nur Straftäter außer Landes bringen will. („Nicht nur Straftäter unter Abgeschobenen“

Tagesspiegel: Vollsperrung auf der Strecke Berlin-Hamburg. Im Fernverkehr dauert die Reise ab dem 1. August circa 45 Minuten länger. Verbindungen gibt es nur noch alle 60 statt alle 30 Minuten. Im Regionalverkehr fallen die Züge zumeist aus und werden durch Busse ersetzt. Die EC-Züge zwischen Hamburg und Prag starten und enden in Berlin. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Ende April 2026. („Kein Zug von Berlin nach Hamburg“)

Nicht überlesen! 

 

Spiegel: Berlin will Geld von Journalistengruppe zurück. Mehrere Medienschaffende hatten in den Neunzigerjahren ein Haus gekauft und für die Sanierung Fördergeld bekommen – unter der Bedingung, sozialen Wohnraum zu schaffen. Stattdessen vermieten sie die Wohnungen teuer weiter, wie der Spiegel 2023 berichtete. Jetzt klagt das Land vor dem Verwaltungsgericht, es geht um fast zwei Millionen Euro plus Zinsen. („Land Berlin will von Journalistengruppe Geld zurück“

 

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Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

Interviews von morgen

Deutschlandfunk 

6:50 Uhr: Katja Diehl, Mobilitätsexpertin: Wie kommt die Bahn aus der Kritik?   

7:15 Uhr: Felix Banaszak, Co-Vorsitzender der Grünen: Haushalt 

8:10 Uhr: Amal Oraby, Aktivist: Ein Palästinenser in Israel   

 

ARD 

7:10 Uhr: Matthias Miersch, SPD-Fraktionsvorsitzender: Haushalt  

8:10 Uhr: Lisa Paus, amtierende Vorsitzende Haushaltsausschuss (Grüne): Haushalt  

 

rbb24–Inforadio

6:45 Uhr: Ralf Südhoff, Direktor des Centre for Humanitarian Action: Deutschlands Hilfslieferungen in Gaza 

7:25 Uhr: Thorsten Rudolph, haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion: Haushalt 

9:05 Uhr: Burkhard Kieker, Geschäftsführer von Visit Berlin: Tourismus in Berlin 

 

Phoenix

09:15 Uhr. Lisa Paus, amtierende Vorsitzende des Haushaltsausschusses: Haushalt 

12:30 Uhr. Lars Klingbeil, Haushalt  

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Time.Table

30. Juli 

Haushalt I: Das Bundeskabinett beschließt den Haushalt 2026. Um 12 Uhr äußert sich Dorothee Bär dazu im BMFTR (12 Uhr), um 12:30 Uhr Lars Klingbeil in der Bundespressekonferenz. 

Haushalt II: Der Haushaltsausschuss des Bundestags berät über die Etats 2025 und 2026. 11 Uhr 

Haushalt III: Philippa Sigl-Glöckner und Florian Schuster-Johnson vom Dezernat Zukunft ordnen den Haushalt 2026 in einem Live-Gespräch bei Linkedin ein. 13:45 Uhr. Livestream 

Justiz: Das OLG München verkündet voraussichtlich das Urteil im Prozess gegen den Ex-Bundestagsabgeordneten Eduard Lintner (CSU) wegen Bestechungsvorwürfen in der sogenannten Aserbaidschan-Affäre. 9:30 Uhr 

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Geburtstage

Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), 58     

Sina Baldauf, Richterin am Bundesfinanzhof, 48     

Volker Messing, Richter am Bundesgerichtshof, 50    

 Georg Gänswein, ehemaliger Privatsekretär von Papst Benedikt XVI., 69    

 Jürgen Klinsmann, Fußballtrainer, 61 

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Nachttisch

Shrinking

Unser Tipp führt Sie heute hinter die bröckelnde Fassade therapeutischer Professionalität. Jason Segel, Harrison Ford und die fabelhafte Jessica Williams spielen die Fachleute, die in Abstufungen auch selbst recht dringend Therapie bräuchten, Privat- und Praxisumfeld durcheinanderwerfen. Eine totgefahrene Ehefrau und eine Teenagertochter, die ihren absturzgefährdeten Vater betreuen muss, Trennungen, Familienstreits, Afghanistan-Trauma und Parkinson geben der Serie eine Ernsthaftigkeit, die doch nie überfordert – wegen der Charaktere, die all die Tiefe in Humor und Wärme hüllen. Franziska Klemenz 

Shrinking | Apple TV+ 

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Das war’s für heute. Good Night and Good Luck!

Heute haben János Allenbach-Ammann, Okan Bellikli, Stefan Braun, Nana Brink, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Damir Fras, Daniel Friesen, Franziska Klemenz, Angela Köckritz, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Carli Bess Kutschera, Manuel Liu, Vincent Mikoteit, Bernhard Pötter, David Renke, Leonard Schulz, Maximilian Stascheit, Wilhelmine Stenglin, Vincent Vogel und Alexander Wiedmann mitgewirkt.

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