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Uiguren

Analyse

Jensen: "Genozid" in Xinjiang

Immer mehr Berichte über schwere Menschenrechtsverletzungen in der autonomen chinesischen Provinz Xinjiang werfen die Frage auf: Ist der Begriff "Genozid" angemessen für die Vorgänge? FDP-Politikerin Gyde Jensen ist Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses im Bundestag und sagt: Das ist ein Genozid, alle Bedingungen dafür sind erfüllt. Auch das kanadische Parlament entscheidet sich fast einstimmig für die strittige Definition.

Von Marcel Grzanna

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Zwangsarbeit: Solarindustrie im Fokus

Nach Jahren der Debatte gibt es nun einen Entwurf für ein deutsches Lieferkettengesetz. Dieses hat auch Auswirkungen auf Unternehmen mit Zulieferern in Xinjiang: Die deutsche Solarindustrie bezieht Solarmodule, in denen mit hoher Wahrscheinlichkeit Vorprodukte aus der Provinz stecken, die unter Zwangsarbeit hergestellt wurden. Das Gesetz trifft die Branche zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Denn nach Jahren der Stagnation wollen einige Hersteller wieder in Fertigungsanlagen investieren. Doch eine Kontrolle der Zulieferer in Xinjiang ist schwer umzusetzen, sodass sie möglicherweise auf teurere andere Zulieferer angewiesen wären.

Von Nico Beckert

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Das heikelste Werk von VW

Seit 2013 betreibt Volkswagen mit seinem chinesischen Joint Venture-Partner SAIC in der konfliktreichen Westprovinz Xinjiang ein Werk. Zwangsarbeit kann VW nicht vorgeworfen werden. Der Konzernbetriebsrat von Volkswagen sagt China.Table: Wenn es dafür Anzeichen gibt, würde er eingreifen.

Von Felix Lee

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Dolkun Isa: Von Peking bedrohter Aktivist

Peking schüchtert Regimekritiker auch im Ausland massiv ein. Ziel der Attacken sind unter anderem Exil-Uiguren, die sich für Selbstbestimmung ihres Volkes in Xinjiang einsetzen. Dem Aktivisten Dolkun Isa wirft Peking die Planung von Bombenanschlägen vor. Doch eine internationale Fahndung wurde nie ausreichend begründet. Deutschen Behörden liegen keine Verdachtsmomente gegen den Mann vor.

Von Marcel Grzanna

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Xinjiang: Forderungen nach unabhängiger Erkundungsmission

Ein Bericht über Vergewaltigungen und Folter in Umerziehungslagern in Xinjiang hat in Europa und den USA großes Entsetzen ausgelöst. Dutzende internationale Parlamentarier, darunter drei Deutsche, fordern ihre Regierungen zum Handeln auf. Chinas Regierung bezeichnet die Berichterstattung als Lüge.

Von Redaktion Table

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Baumwolle aus Zwangsarbeit – auch in unseren Schränken

Internationale Modeunternehmen müssen sich mit Vorwürfen auseinandersetzen, dass ihre verarbeitete Baumwolle von Uiguren aus Zwangsarbeit stammt. Die chinesische Regierung spricht von einem Arbeitstransferprogramm. Doch einige Unternehmen lösen die Zusammenarbeit mit Produzenten aus China auf.

Von Felix Lee

Das Leben der muslimischen Minderheit der Uiguren in China ist von Diskriminierung, Umerziehungslagern, Zwangsarbeit und Menschenrechtsverletzungen gekennzeichnet. Die Menschenrechtsverletzungen haben starke Ausmaße angenommen. Zahlreiche westliche Staaten sprechen von Genozid. Die EU hat auch Sanktionen gegen China erlassen. Lesen Sie hier aktuelle News und Beiträge zu Uiguren in China: Umerziehungslager, Propagandakampagne, Überwachung, und vieles mehr. 

Wer sind die Uiguren? 

Die Uiguren sind eine turksprachige Volksgruppe, die hauptsächlich in der Autonomen Region Xinjiang im Nordwesten Chinas lebt. Sie gehören zu den ältesten turksprachigen Völkern Zentralasiens und sind eine von Chinas 55 offiziell anerkannten ethnischen Minderheiten. Ihre Sprache gehört zur Gruppe der altaischen Sprachen.  Die Uiguren gehören überwiegend dem sunnitischen Islam an . Seit dem 10. Jahrhundert begannen die Uiguren, sich zunehmend dem Islam zuzuwenden, und bis zum 16. Jahrhundert identifizierten sich die meisten Uiguren als Muslime. Der Islam hat seitdem eine wichtige Rolle in der Kultur und Identität der Uiguren gespielt. 

Wie ist die Uiguren-Geschichte? 

Die Geschichte der Uiguren ist geprägt von einer reichen Kultur und einem tiefen historischen Erbe, das sich über Jahrhunderte erstreckt. Ursprünglich sind die Uiguren ein turksprachiges Volk aus Zentralasien. Ihre frühe Geschichte ist eng verbunden mit verschiedenen turkischen Königreichen und Reichen in der Region. Im 8. Jahrhundert gründeten die Uiguren ein mächtiges Khanat entlang des Orhon-Flusses im heutigen Mongolei. Nach dessen Zusammenbruch im Jahr 840 wanderten sie südwestlich in das Gebiet um die Tarimbecken-Oasen, ein Bereich, der heute als Xinjiang bekannt ist. Die Uiguren haben traditionell in einer Reihe von Oasenstädten entlang der Seidenstraße gelebt, wo sie als Händler, Bauern und Handwerker tätig waren. Ihre Gesellschaft wurde im Laufe der Jahrhunderte zunehmend islamisiert, beginnend im 10. Jahrhundert, mit einer vollständigen Identifikation als Muslime bis zum 16. Jahrhundert. Der Islam spielte eine zentrale Rolle in ihrer Kultur und Identität, was sich in ihrer Kunst, Literatur und Architektur widerspiegelt. Im Laufe der Geschichte standen die Uiguren unter der Herrschaft verschiedener externer Mächte, darunter die Mongolen im 13. Jahrhundert und später das chinesische Qing-Reich. Im 20. Jahrhundert wurden sie Teil der Volksrepublik China, mit der Gründung der Xinjiang Uyghur Autonomen Region im Jahr 1955. In den letzten Jahrzehnten hat die Beziehung zwischen den Uiguren und der chinesischen Zentralregierung zunehmend internationale Aufmerksamkeit erregt. Berichte über Menschenrechtsverletzungen, darunter willkürliche Inhaftierungen in Umerziehungslagern, Überwachung und Assimilationspolitik, haben zu Vorwürfen des kulturellen Genozids geführt. Die chinesische Regierung behauptet, diese Maßnahmen seien notwendig, um Terrorismus zu bekämpfen und die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Die Uiguren-Geschichte ist somit nicht nur eine Erzählung alter Zivilisationen und Kulturen, sondern auch eine Geschichte anhaltender Spannungen und des Kampfes um Identität und Autonomie in der modernen Welt. 

Worum geht es in dem Uiguren-Konflikt mit China? 

Der Uiguren-Konflikt mit China bezieht sich auf die angespannten Beziehungen zwischen der chinesischen Zentralregierung und den Uiguren, einer muslimischen, turksprachigen Minderheit in der Autonomen Region Xinjiang im Nordwesten Chinas. Kernpunkte des Konflikts sind: 

Der Uiguren-Konflikt ist somit ein komplexes und vielschichtiges Thema, das Fragen der Menschenrechte, der nationalen Souveränität, der kulturellen Identität und der internationalen Diplomatie berührt. 

Was beinhaltet der UN-Bericht zu Uiguren? 

Der UN-Bericht zu Uiguren, veröffentlicht im August 2022, dokumentiert schwere Menschenrechtsverletzungen gegen Uiguren in Xinjiang, China. Es wird festgestellt, dass willkürliche Inhaftierungen, Zwangsarbeit, sexuelle Gewalt und Zwangssterilisationen Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen könnten. Die Untersuchung stützt sich auf Interviews und Regierungsdokumente. Der Bericht empfiehlt unter anderem, dass China internationale Menschenrechtsabkommen ratifizieren sollte. Chinas Regierung bestreitet die Vorwürfe und kritisiert den Bericht.  

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