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Uiguren

Analyse

Xinjiang: Begleitete Familienbesuche gegen schnelle Visa

China propagiert die Normalisierung der Lage in Xinjiang. Der ethnischen Minderheit der Uiguren aber bleiben viele Aspekte von Normalität verwehrt. Das chinesische Misstrauen ist so groß, dass die Behörden Auslands-Uiguren begleitete Touren in deren Heimat anbieten. Im Gegenzug werden Visa schneller ausgestellt und Polizeiverhöre bleiben den Rückkehrern erspart.

Von Marcel Grzanna

Interview

„Der Blick des Globalen Südens auf China ist vielfältig“

Während Menschen im Globalen Norden einen eher negativen Blick auf China haben, sehen Menschen im Globalen Süden das Land eher positiv – und doch sind die Unterschiede auch dort gewaltig. Andrew Chubb von der amerikanischen Asia Society und sein Team haben 2500 Umfrageergebnisse aus 160 Ländern zusammengefasst. Dies sind einige ihrer Ergebnisse.

Von Angela Köckritz

Interview

'Views in the Global South are much more varied'

While people in the Global North tend to have a more negative view of China, people in the Global South see the country in a more positive light – and yet the differences are huge there, too. Andrew Chubb from the American Asia Society and his team have summarized 2500 survey results from 160 countries. These are some of their findings.

Von Angela Köckritz

Analyse

Xinjiang: Weshalb eine rote Flagge für Volkswagen hilfreich wurde

Das unrühmliche Kapitel von Volkswagen in Xinjiang ist Geschichte, doch der Schaden ist angerichtet. Dass Wolfsburg den Joint-Venture-Partner SAIC vom Rückzug überzeugen konnte, hat wohl auch maßgeblich mit den internationalen Ambitionen des Staatsunternehmens zu tun.

Von Marcel Grzanna

Das Leben der muslimischen Minderheit der Uiguren in China ist von Diskriminierung, Umerziehungslagern, Zwangsarbeit und Menschenrechtsverletzungen gekennzeichnet. Die Menschenrechtsverletzungen haben starke Ausmaße angenommen. Zahlreiche westliche Staaten sprechen von Genozid. Die EU hat auch Sanktionen gegen China erlassen. Lesen Sie hier aktuelle News und Beiträge zu Uiguren in China: Umerziehungslager, Propagandakampagne, Überwachung, und vieles mehr. 

Wer sind die Uiguren? 

Die Uiguren sind eine turksprachige Volksgruppe, die hauptsächlich in der Autonomen Region Xinjiang im Nordwesten Chinas lebt. Sie gehören zu den ältesten turksprachigen Völkern Zentralasiens und sind eine von Chinas 55 offiziell anerkannten ethnischen Minderheiten. Ihre Sprache gehört zur Gruppe der altaischen Sprachen.  Die Uiguren gehören überwiegend dem sunnitischen Islam an . Seit dem 10. Jahrhundert begannen die Uiguren, sich zunehmend dem Islam zuzuwenden, und bis zum 16. Jahrhundert identifizierten sich die meisten Uiguren als Muslime. Der Islam hat seitdem eine wichtige Rolle in der Kultur und Identität der Uiguren gespielt. 

Wie ist die Uiguren-Geschichte? 

Die Geschichte der Uiguren ist geprägt von einer reichen Kultur und einem tiefen historischen Erbe, das sich über Jahrhunderte erstreckt. Ursprünglich sind die Uiguren ein turksprachiges Volk aus Zentralasien. Ihre frühe Geschichte ist eng verbunden mit verschiedenen turkischen Königreichen und Reichen in der Region. Im 8. Jahrhundert gründeten die Uiguren ein mächtiges Khanat entlang des Orhon-Flusses im heutigen Mongolei. Nach dessen Zusammenbruch im Jahr 840 wanderten sie südwestlich in das Gebiet um die Tarimbecken-Oasen, ein Bereich, der heute als Xinjiang bekannt ist. Die Uiguren haben traditionell in einer Reihe von Oasenstädten entlang der Seidenstraße gelebt, wo sie als Händler, Bauern und Handwerker tätig waren. Ihre Gesellschaft wurde im Laufe der Jahrhunderte zunehmend islamisiert, beginnend im 10. Jahrhundert, mit einer vollständigen Identifikation als Muslime bis zum 16. Jahrhundert. Der Islam spielte eine zentrale Rolle in ihrer Kultur und Identität, was sich in ihrer Kunst, Literatur und Architektur widerspiegelt. Im Laufe der Geschichte standen die Uiguren unter der Herrschaft verschiedener externer Mächte, darunter die Mongolen im 13. Jahrhundert und später das chinesische Qing-Reich. Im 20. Jahrhundert wurden sie Teil der Volksrepublik China, mit der Gründung der Xinjiang Uyghur Autonomen Region im Jahr 1955. In den letzten Jahrzehnten hat die Beziehung zwischen den Uiguren und der chinesischen Zentralregierung zunehmend internationale Aufmerksamkeit erregt. Berichte über Menschenrechtsverletzungen, darunter willkürliche Inhaftierungen in Umerziehungslagern, Überwachung und Assimilationspolitik, haben zu Vorwürfen des kulturellen Genozids geführt. Die chinesische Regierung behauptet, diese Maßnahmen seien notwendig, um Terrorismus zu bekämpfen und die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Die Uiguren-Geschichte ist somit nicht nur eine Erzählung alter Zivilisationen und Kulturen, sondern auch eine Geschichte anhaltender Spannungen und des Kampfes um Identität und Autonomie in der modernen Welt. 

Worum geht es in dem Uiguren-Konflikt mit China? 

Der Uiguren-Konflikt mit China bezieht sich auf die angespannten Beziehungen zwischen der chinesischen Zentralregierung und den Uiguren, einer muslimischen, turksprachigen Minderheit in der Autonomen Region Xinjiang im Nordwesten Chinas. Kernpunkte des Konflikts sind: 

Der Uiguren-Konflikt ist somit ein komplexes und vielschichtiges Thema, das Fragen der Menschenrechte, der nationalen Souveränität, der kulturellen Identität und der internationalen Diplomatie berührt. 

Was beinhaltet der UN-Bericht zu Uiguren? 

Der UN-Bericht zu Uiguren, veröffentlicht im August 2022, dokumentiert schwere Menschenrechtsverletzungen gegen Uiguren in Xinjiang, China. Es wird festgestellt, dass willkürliche Inhaftierungen, Zwangsarbeit, sexuelle Gewalt und Zwangssterilisationen Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen könnten. Die Untersuchung stützt sich auf Interviews und Regierungsdokumente. Der Bericht empfiehlt unter anderem, dass China internationale Menschenrechtsabkommen ratifizieren sollte. Chinas Regierung bestreitet die Vorwürfe und kritisiert den Bericht.  

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