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Taliban

Table.Standpunkt

Stefanie Babst: Die Nato muss „Trump proof“ werden

Es ist Super Tuesday und die Sorge vor einem neuen US-Präsidenten Donald Trump wächst. Aber im Nato-Hauptquartier bereitet man sich nicht ausreichend auf das Szenario vor, mahnt Stefanie Babst. Nach vielen Jahren auf wichtigen Posten in dem Verteidigungsbündnis sagt sie, wie die Nato „Trump proof“ werden könnte.

Von Experts Table.Briefings

Analyse

Afghanistan-Enquete: „Unsere Strategie ist gescheitert"

Der Zwischenbericht der Enquete-Kommission zum deutschen Einsatz in Afghanistan liegt vor. Das ernüchternde Fazit: Falsche Einschätzungen, mangelndes Wissen und fehlende Koordination an allen Ecken und Enden.

Von Horand Knaup

Analyse

Krisen-Gipfel: Wer zur Münchner Sicherheitskonferenz kommen darf

Mehr als 50 Staatschefs und über 100 Minister aus 100 Ländern treffen sich ab dem 16. Februar in München. Eine Friedensinitiative für die Krisen in der Ukraine oder in Gaza ist bisher nicht in Sicht. Die US-Delegation ist prominent besetzt. Ein exklusiver Einblick in die Gästeliste.

Von

Afghanistan Bundeswehr. Symbolbild.

Operation Orpheus - Nawabad, Northern Afghanistan Afghanistan, 25.10.2011, Nawabad. Gemeinsame Patrouille der Bundeswehr und afghanischer Armee in/um Nawabad. Die in Kundus stationierte 3. Task Force ISAF der Bundeswehr beginnt im Oktober 2011 die mehrtaegige Operation Orpheus. Durch Patrouillen in und um die Kleinstadt Nawabad Dirstrikt Chahar Dareh westlich von Kundus, Nordafghanistan, versuchen die rund 100 Infanteristen Rueckzugsorte Aufstaendischer unmoeglich zu machen. Unterstuetzt werden sie dabei durch einen Zug afghanischer Soldaten. Joint patrol of german Bundeswehr and Afghan National Army in and around Nawabad. In October 2011 Kunduz based 3.Task Force started a several days operation in and around Nawabad District Chahar Dareh, west of Kunduz, northern Afghanistan. During the Operation Orpheus about 100 german infantry soldiers went out for patrols through the town and

Bild: Imago / EST&OST
News

Afghanistan: BND und AA misstrauten sich

Kurz vor der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan im August 2021 schätzten BND und Auswärtiges Amt die Lage völlig unterschiedlich ein. Das ergab jetzt eine Befragung im Afghanistan-Untersuchungsausschuss des Bundestags.

Von Markus Bickel

News

Afghanistan-UA: Neue Widersprüche zwischen AA und BND

Der Afghanistan-Untersuchungsausschuss des Bundestags legt neue Widersprüche bei den Lageeinschätzungen von Auswärtigem Amt und BND vor der Machtübernahme der Taliban 2021 in Kabul offen.

Von Markus Bickel

Heads

Philipp Schweers – globaler Krisenspezialist beim ZIF

Für Stabilität sorgen, wo es kriselt: Im Auftrag des Zentrums für Internationale Friedenseinsätze hilft Philipp Schweers dem EU-Anwärter Moldau, sich gegen Russland zu behaupten. Für den schwierigen Job hat sich der Sicherheitsspezialist in weltweiten Einsätzen qualifiziert.

Von Lisa-Martina Klein

Seit der Rückkehr der Taliban an die Macht in Afghanistan im August 2021 steht das Land wieder im Mittelpunkt der internationalen Aufmerksamkeit. Die radikal-islamische Bewegung, die bereits von 1996 bis 2001 an der Macht war, hat das politische und gesellschaftliche Gefüge Afghanistans erneut tiefgreifend verändert. Lesen Sie hier alles über die Machtübernahme der Taliban, aktuelle News und Analysen zur Situation seit ihrer Rückkehr an die Macht von der Table.Briefings-Redaktion. 

News zur aktuellen Situation in Afghanistan nach der Machtübernahme der Taliban 

Der

Krieg in Afghanistan

, der 2001 begann, führte zum Sturz der Taliban, einer islamistischen Gruppe, die das Land von 1996 bis 2001 regiert hatte. Trotz ihrer militärischen Niederlage blieben die Taliban eine wichtige Kraft und führten einen langjährigen Aufstand gegen die afghanische Regierung und die internationalen Truppen. Im August 2021 übernahmen die Taliban erneut die Kontrolle über Afghanistan, als die US-geführten internationalen Truppen abzogen. Dieser Machtwechsel ging mit einer schnellen und weitreichenden Offensive der Taliban einher, die in der internationalen Gemeinschaft Besorgnis auslöste. Die Taliban versprachen zunächst eine gemäßigtere Haltung im Vergleich zu ihrer ersten Herrschaftsperiode, in der sie für harte Gesetze und Menschenrechtsverletzungen bekannt waren. Diese Versprechungen wurden jedoch bald von der Realität eingeholt, und die Taliban kehrten zu vielen ihrer früheren Praktiken zurück. 

  • Politische Kontrolle und Regierung: Seit ihrer Machtübernahme bemühen sich die Taliban, ihre Herrschaft zu festigen. Die Führung besteht größtenteils aus ehemaligen Mitgliedern des Regimes von vor 2001. Internationale Anerkennung bleibt jedoch aus, und die Taliban sehen sich mit erheblichen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. 

  • Menschenrechte und Bildung: Besonders besorgniserregend ist die Lage der Menschenrechte im Land. Frauen und Mädchen haben stark eingeschränkte Rechte, insbesondere im Bildungsbereich, wo Mädchen der Zugang zu weiterführenden Schulen verweigert wird. Die internationale Gemeinschaft kritisiert diese Maßnahmen scharf und fordert eine Rückkehr zu einer inklusiveren Politik. 

  • Wirtschaftliche Krise: Die Wirtschaft Afghanistans steht am Rande des Zusammenbruchs. Sanktionen und eingefrorene Auslandsguthaben haben die humanitäre Situation verschärft. Millionen von Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, und die Arbeitslosigkeit ist hoch. Die Taliban bemühen sich, ausländische Investitionen zu gewinnen, stehen jedoch vor erheblichen Hindernissen. 

Die Sicherheitslage und interne Konflikte nach der Machtübernahme der Taliban 

Die Sicherheitslage bleibt angespannt. Neben der Bedrohung durch den sogenannten Islamischen Staat Khorasan (IS-K) gibt es Berichte über interne Konflikte innerhalb der Taliban selbst. Diese Spannungen könnten langfristig zu einer Destabilisierung der Gruppe führen. 

Internationale Beziehungen nach der Machtübernahme der Taliban 

Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, mit den Taliban in Dialog zu treten, ohne ihre Herrschaft zu legitimieren. Humanitäre Hilfe fließt weiterhin in das Land, um die Not der Bevölkerung zu lindern, doch direkte diplomatische Anerkennung bleibt aus. Länder wie Pakistan, China und Russland zeigen jedoch Interesse an einer pragmatischen Zusammenarbeit, um Stabilität in der Region zu gewährleisten. 

Die aktuelle Lage für Frauen und Mädchen nach der Machtübernahme der Taliban 

Seit der

Machtübernahme der Taliban

im August 2021 hat sich die Situation für Frauen und Mädchen in Afghanistan drastisch verschlechtert.  

  • Der Zugang zu Bildung ist für Mädchen und Frauen stark eingeschränkt. Die meisten weiterführenden Schulen bleiben für Mädchen geschlossen, was ihre Bildungs- und Berufsperspektiven stark beeinträchtigt. Universitäten sind zwar teilweise zugänglich, doch strenge Vorschriften schränken die Teilnahme von Frauen ein. 

  • Im Berufsleben sind Frauen ebenfalls erheblichen Einschränkungen ausgesetzt. Viele Frauen durften nicht an ihre Arbeitsplätze zurückkehren, insbesondere in staatlichen und öffentlichen Institutionen. Diese Maßnahmen führen zu einer systematischen Ausgrenzung von Frauen aus dem öffentlichen Leben und der Arbeitswelt. 

  • Soziale Freiheiten sind für Frauen ebenfalls stark eingeschränkt. Vorschriften zur Kleiderordnung und zur Bewegungsfreiheit zwingen Frauen, in der Öffentlichkeit strenge Kleidungsvorschriften zu befolgen und sich häufig nur in Begleitung eines männlichen Familienmitglieds außerhalb des Hauses zu bewegen. Diese Regeln zielen darauf ab, Frauen aus dem öffentlichen Raum zu verdrängen. 

  • Im rechtlichen Bereich gibt es kaum Schutz für Frauenrechte. Die Justiz unter den Taliban basiert auf einer extremen Interpretation des islamischen Rechts, das Frauen in vielen Fällen benachteiligt. Die Möglichkeiten für Frauen, rechtlichen Schutz zu suchen oder Missstände anzuzeigen, sind stark eingeschränkt. 

  • Die gesundheitliche Versorgung für Frauen hat sich ebenfalls verschlechtert. Der Zugang zu Gesundheitsdiensten, insbesondere zu reproduktiven Gesundheitsdiensten, ist stark eingeschränkt. Die psychologischen Auswirkungen dieser Lebensbedingungen sind erheblich, da Frauen unter ständiger Angst und in sozialer Isolation leben. 

Die internationale Gemeinschaft hat die Verletzungen der Frauenrechte durch die Taliban scharf verurteilt. Organisationen wie die Vereinten Nationen und Amnesty International fordern die Taliban auf, die Rechte der Frauen zu respektieren und ihnen Zugang zu Bildung und Beschäftigung zu gewähren. Trotz dieser Forderungen bleibt die Situation für viele Frauen prekär. Die Zukunft der

Frauenrechte in Afghanistan

bleibt ungewiss. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, effektive Maßnahmen zu ergreifen, um die Lage der Frauen zu verbessern, während die Taliban wenig Interesse an Reformen zeigen. Die Frauen in Afghanistan kämpfen weiter für ihre Rechte, doch die Hindernisse bleiben enorm. 

Zukunftsaussichten angesichts der Machtübernahme der Taliban 

Die langfristige Zukunft Afghanistans unter der Herrschaft der Taliban ist ungewiss. Die Gruppe steht vor der Herausforderung, ihre politische Legitimität zu behaupten und gleichzeitig internationale Bedenken hinsichtlich Menschenrechte und Terrorismus zu adressieren. Die Entwicklungen im Land bleiben ein zentrales Thema und die internationale Gemeinschaft beobachtet die Lage aufmerksam. Insgesamt bleibt die Situation in Afghanistan volatil. Die Taliban müssen komplexe interne und externe Herausforderungen meistern, um ihre Position zu festigen und das Land in eine stabilere Zukunft zu führen. Lesen Sie hier alle News zur Machtübernahme der Taliban von der Table.Briefings-Redaktion.